Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: DunkelheitTeil: 1/? Kategorie: Weiß Kreuz Warnung: [depri] [death] Disclaimer: Die süßen Bishis gehören leider alle nicht mir, sondern Kyoko Tsuchiya und einigen anderen. Pairing: Ähm... wer es zuerst findet, darf's behalten. Kommentar: Man male ein Bild, wo alle Personen drauf weinen, nehme eine riesige Tüte Chips, die Buffy-Musical-CD Lied 5, schließe die Zimmertür ab und schreibe drei Stunden. Dann kommt etwa sowas bei raus. Ich spürte, wie Aya seinen Kopf ganz sanft an meinen legte. Seine Hand tastete nach meiner Faust und umschmiegte sie schließlich sanft. Das trieb mir nur noch mehr Tränen in die Augen. Mensch Yohji, wenn du Aya jetzt sehen könntest... würdest du lachen? Würdest du ihn sagen, dass er sich keine Sorgen machen soll; er nicht traurig sein soll? Seine Tränen fallen auf meine Schultern. Ein Eisklotz, der schmilzt. Seine feuchten Wangen pressen sich jetzt an meine Haare. Ich muss schluchzen. Ayas Hand umfasst meine Faust nun fester; Ken streichelt sanft meine andere. Yohji! Komm zurück! Ich lehne mich fester gegen die Oberkörper meiner beiden Freunde. In Kens Tränenspuren glitzert das Mondlicht. Trotzdem wirkt er am gefasstesten von uns. Er presst seine Lippen fest aufeinander. Wir sitzen alle nebeneinander... vor dir, Yohji! Vor deinem Grab. Aber wir sind bei dir! Weil wir alle nicht mehr können. Selbst nicht mehr wollen. Ich habe meine Beine untergeschlagen. Knie auf dem feuchten Herbstlaub. Wir drei sind nun fast in der selben Augenhöhe. 'Kleiner' hast du mich immer genannt. Ich hasste es. Kannst du es nicht noch einmal tun? Yohji, ich brauche dich! Aya sitzt links von mir. Die Beine hat er angezogen. Sein Leib verschanzt er halb hinter meinem Rücken. Er stützt mich in Wahrheit. Weil ich nicht mehr kann und er es weiß. Meine Hände sind in meinem Schoß geballt. Seine streicheln im Moment nur meine Fingerspitzen. Zärtlicher Beschützer. Ken sitzt genauso wie Aya. Nur links. Auch er stützt mich. Wird alles tun, um mir zu helfen. Und ich werde auch alles tun, um die beiden zu schützen. Das verspreche ich dir, Yohji! Bei meinem Leben... auch wenn das nichts mehr bedeutet. "Wir müssen gehen." Ken schaut mich besorgt an. "Schaffst du es, Omi?" Meine Stichwunde schmerzt noch. Falfarello hat mir das Messer mitten in den Unterleib gerammt. Aber wie viel mehr haben sie dir angetan? Yohji, es tut mir so leid! Wie gern würde ich deine Wunden ertragen, an deiner Stelle liegen, wenn du nur bei uns - bei den beiden - sein könntest. Ich weiß nicht, ob ich mein Leben so bestreiten kann. Gejagt und im Herzen allein. Und in Angst. Yohji, ich fürchte mich! Ich dachte immer, wir sein unbesiegbar. Wir würden alles schaffen. Wieso sollten gerade wir sterben? Wieso sollte der Gegner uns zuvorkommen? Aber das ist nicht mehr von Bedeutung. Die einzige Frage, die wirklich zählt, ist: Warum nicht? Warum sollten wir nicht sterben? Was, außer uns selbst, sollte die Macht haben, uns zu schützen? Und wir selbst haben sie verloren; sind schutzlos. Yohji, ich habe Angst! Zum ersten Mal richtige Angst. "Es geht schon, Ken." Er hilft mir trotzdem auf. Nimmt meine Hand in seine. Ayas Augen sind wieder so kalt wie sonst. Nichts zeigt, wie menschlich er eben war, wie verletzbar und schwach. Aber das ist gut so. Vielleicht gibt es mir Mut zurück. Oder nicht. Ein letzer Blick auf dein Grab bringt Lichtblitze vor mein inneres Auge. Aus den Nebelschwaden unsere Gestalten im Kampf mit Schwarz. Sirenen, Polizei. Schwarz ist geflüchtet. Sie jagen uns. Die Polizei jagt Weiß! Dabei sind wir doch nicht die Bösen. Wir strafen Böse. Ich habe es nicht geglaubt, als die Kugeln dich zu Fall brachten. Es ging, und geht bis heute nicht in meinen Kopf. Der Bann ist gebrochen, Weiß ist machtlos. Und du tot. Aya geht. Sein Mantel flattert gespenstisch surreal hinter ihm im Wind. Ken zieht mich mit sich. Meine kalte Hand in seiner Warmen. Wir gehen vom Friedhof; Weiß; gebrochen, geschlagen; kraftlos; ohne Macht; wir. Ich habe Angst, Yohji! Du hast geschrien: "Geht! Verschwindet! Rettet euch!" Du warst zu schwer verletzt, nach deiner Meinung. Aber vielleicht hätten wir dich doch noch retten können. Doch wir waren feige. Haben dich zurückgelassen. Vier Kugeln in deinem Körper, höllische Schmerzen, doch du hast dich aufgerafft. Du hast uns damit gerettet und dich umgebracht. Ich danke dir, Yohji. Im Schatten, ohne Licht, ohne Weiß, wofür wir kämpften, schleichen wir uns in die Abgründe Tokyos. Wir verstecken uns in einer Wohnung. Mitten im Slum. Feige wie wir sind. Angst, Yohji. Zum ersten Mal habe ich wirkliche Angst. Komm doch und hilf uns! Ich kann nicht mehr, keiner von uns kann mehr. Es ist so unfair, Hilfe von dir zu verlangen, aber ich kann nicht mehr. Ich fühle mich so schrecklich und elend und allein. Dabei tun die beiden wirklich alles um mir zu helfen. Ja, auch Aya. Ich habe es am einfachsten von uns Dreien, aber ich beklage mich jetzt bei dir. Kannst du mich überhaupt hören? Und willst du es? Das Gejammere von Omi, der das geringste Recht dazu hat, der dich auch noch um dein Schicksal beneidet, weil er so unendlich schwach ist. Es tut mir so leid, Yohji. Aber ich kann doch nicht mehr. Wir haben inzwischen die Wohnung erreicht. Drinnen verbarrikadiert Aya die Tür. Es sind keine Möbel hier drin, wohl nicht vermietet. Wenigstens funktioniert das Wasser. Aber nicht der Strom. Es ist schrecklich kalt hier, keine Heizung. Ken bugsiert mich zum 'Bett'. Eine einzige Matratze, die hier rumliegt. Er drückt mich nieder und legt eine Decke über mich. "Schlaf dich aus!" Er lächelt sanft. Sogar Aya wünscht mir eine gute Nacht. Die beiden legen sich auf den nackten Boden neben mir. Yophji, ich will das nicht! Sie sollen mich nicht so behandeln. Ich mag am Ende sein, aber ich will sie nicht belasten. Ich wünschte, ich wäre so stark wie ihr drei. Aber ich bin nur Omi. Ich will weglaufen, ohne mich haben sie bessere Chancen. Mich werden sie nicht verlassen, zurücklassen. Aber dich. Und ich weiß nicht, warum. Und ich finde es so gemein. Und jetzt muss ich schon wieder weinen. Yohji, ich will nicht. Ich schluchze leise in die Dunkelheit. Jetzt bloß nicht alleine sein. Ich rutsche von der Matratze und lege mich zwischen Ken und Aya. Es ist eng, aber besser, als alleine zu sein. Diese Enge tut mir gut. Beide schlafen bereits. In Wahrheit sind sie wohl genauso erschöpft wie ich. Aya hält seine Katana umklammert. Fast wie einen Teddybären. Zwischen meinen Tränen muss ich nun fast doch schmunzeln. Damit würdest du ihn ewig aufziehen oder? Ich schmiege mich fest an Ken. Er ist so unglaublich warm. Wunderbar angenehm. An Aya traue ich mich nicht ran. Als ich aufwache schläft Ken noch. Aya hat die Arme unter dem Kopf verschränkt und blickt die fleckige Decke an. "Guten... Morgen", sage ich. "Kann er denn jemals wieder gut werden?" Er steht auf. Lässt mich mit diesem Satz zurück. Kann ich je wieder fröhlich sein? Können wir wieder lachen? Gejagt und ängstlich. Und trotzdem lachen? Ich presse meinen kalten, erschöpften Körper noch näher an Ken. Er hat einen Arm im Schlaf um mich geschlungen. Der Schlaf hat kaum neue Kraft gebracht. Ayas Satz hat die Wenige zerstört. Wir können das Böse nicht besiegen. Warum also kämpfen? Aya macht Frühstück. Wir haben kaum noch Lebensmittel. Aber wir können uns in keinen Laden mehr wagen. Überall springen den Leuten unsere Gesichter von Steckbriefen entgegen. Wir sind die bösen Killer. Ich stehe vorsichtig auf. Ken soll noch schlafen. So lange er kann. Dann helfe ich Aya. Erhitze Wasser auf dem kleinen Campingkocher und mache Tee. Dazu gibt es Brot mit Kirschmarmelade. Deine Liebste, nicht wahr, Yohji? Ein Brötchen mit Kirschmarmelade in der Hand und mich triezend. Das ist ein Bild von dir, dass mir ewig im Gedächtnis bleiben wird. Seltsam, die Vorstellung, nie wieder von dir geärgert zu werden. Nie wieder deine tröstende Hand zu fühlen, wenn ich traurig bin. Hast du mich gemocht, Yohji? Gern gehabt? Ich habe in die oft so etwas wie einen Vater gesehen. Hört sich dumm an, ich weiß, ist es wohl auch. Aber trotzdem. Ich hatte dich wirklich gern. Wie Ouka und Persia. Ist es meine Schuld, dass ihr drei sterben musstet? Liegt ein Fluch auf mir? Jeder, den ich geliebt habe, ist tot. Gestorben, ohne dass ich ihn jemals richtig halten konnte. Kaum erfahre ich die Wahrheit über Ouka, als sie auch schon stirbt. Kaum erklärt mir Persia, dass er mein Onkel ist, als er auch schon von Takatori getötet wird. Es tut mir leid! Ist das Gottes Strafe für einen weißen Mörder? Ich sollte beginnen, Gott zu hassen wie Falfarello. Aber ich kann nicht. Weil ich weiß, dass es in dieser grausamen Welt keinen Gott geben kann. Kein Wesen würde zulassen, dass andere so leiden müssen. Hätte zugelassen, dass einer der wundervollsten Menschen auf der Erde, du, sterben muss. "Omi?" Ayas Stimme reißt mich abrupt aus meinen Gedanken. Hat er verdient, kämpfen - töten - zu müssen? Seine Hand legt sich vorsichtig auf meine. Nur kurz, flüchtig. Aber er hat mich berührt. Physisch und psychisch. Danke, Aya. Ich verteile den Tee gleichmäßig auf die drei Kaffeebecher. Dann gehe ich zu Ken rüber. Seine Wange fühlt sich weich an; Babyhaut. Und so friedlich schlummert er auch. Nur durch sanftes Rütteln meinerseits kann ich ihn aus seinen Träumen reißen, brutal. Er guckt mich Sekundenbruchteile verstört an. Hat er von einer besseren Welt geträumt? Von früher? Wähnte er den Traum als Realität? Aber schon lächelt er wieder ein trauriges Lächeln. Will mich nicht beunruhigen. Halten sie mich für so naiv, Yohji? C&C anyone???? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)