A Mage's Tale von abgemeldet (Beyond Reality) ================================================================================ Kapitel 3: Ein Jahr und ein Tag ------------------------------- A Mage's Tale - Beyond Reality Kapitel 3: Ein Jahr und ein Tag Disclaimer: Bitte hier Disclaimer #364 aus dem Buch "Disclaimer für jede Gelegenheit (2. Auflage)" einsetzen. Danke. Hinweis: Achtung, ich bin ein FF-Neul.... nein, das stimmt nicht. Ich bin inzwischen bei Kapitel 3 angelangt, mit dem ich 50k Wörter Grenze überschreiten werde. Wenn ich JETZT noch keine ordentliche story hinkrieg, ist mir nichtmehr zu helfen :) Hinweis MK2: Achtung! Könnte Nüsse enthalten. Und nun..... LETZ GO -------------------------------------------------------------------------------- Es war ein sonniger Morgen. Im Sommer ist sowas keine Seltenheit. Aber heute schien sich die Sonne ganz besondere Mühe zu geben. Vielleicht wollte sie diesen morgen einfach für alle verschönern, aber möglicherweise wollte sie auch die Aufbruchsstimmung zerstreuen. Wer weiß das schon, die Sonne war zu weit weg, um sie zu fragen. Und ausserdem hätte sie wohl nicht geantwortet, wenn man diese Frage gestellt hätte. Wenden wir uns einer anderen Sache zu: Der Aufbruchsstimmung. Wir sehen das südliche Stadttor von Andaeron, der grössten magierbeherrschten Stadt auf diesem Kontinent. "Hey, das ist ja sogar Proviant für eine Woche. Und hier haben wir noch..." Marten Krolfensson wühlte ein wenig in dem Stapel herum der vor ihm lag. Der Stapel war um einiges größer als er erwartet hatte. UND er war grösser, als die Reisekasse von ihm und seinen Freunden zuließ. "...Ölzeug für meine Armbrust. UND ein ganzes Bündel Ersatzsehnen. Was SOLL das alles? Du weißt ganz genau, das unsere Reisekasse sowiso schon am Limit ist." Er sah seinen Vater fragend an. Der kräftig gebaute Mann hatte das 'Heroes INN' für den heutigen Morgen verschlossen, extra um seinen Sohn zu verabschieden. Was Marten's Mutter betraf... sie arbeitete Nachts in einer Taverne als Kellnerin, normalerweise stand sie erst am späten Nachmittag auf. Aber um ihren Sohn zu verabschieden war sie ein wenig früher aufgestanden. Dementsprechend sah sie auch aus: Ihre Augen waren nur halb geöffnet, und ihre rot gelockten Haare sahen aus, als hätte ein Vogel dort drin sein Nest gebaut. Krolfen lachte schallend. "Keine Angst, Sohn. Ihr braucht das alles natürlich nich zu bezahlen. Das Wetter kann man sich nicht aussuchen, die Gegner auch net. Aber 'ne gute Ausrüstung ist 'ne gute Ausrüstung, ganz gleich, was passiert. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich mein erstes Abenteuer erlebt hab. Ne alte Armbrust und 'n Holzschwert, mehr hatte ich net gehabt. Und nach nur drei Tagen ham wir unsere Stiefel gekocht..." Marten seufzte leise. Wenn sein Vater im Geschichtenerzähler-modus war, konnte es bis zum Anbruch der Nacht dauern bis sie loszogen. "JA, vater, ich kenne die Geschichte.", unterbrach er seinen alten Herrn. Er gab sich einen Ruck und umarmte Krolfen. "Danke Paps, du bist eine große Hilfe." Seine Mutter war als nächstes an der Reihe. "Pass gut auf dich auf, Marten. Und denk daran, was du auf der Kriegerakademie gelernt hast.", riet sie ihm. "Natürlich Mom, ausserdem gehen wir nur Xiron suchen. Länger als eine Woche sind wir bestimmt nicht weg. Ich meine, wie lange kann es dauern, Xiron zu finden?" "Sag das lieber nicht. Dein Vater war auch schon auf 'kurzen' Abenteuern, das längste davon hat über ein Jahr gedauert." "Ok, Mom, ich schreibe 'ne Karte, wenns länger dauert. Versprochen." Marten machte sich daran, die Ausrüstung in die Rucksäcke zu verstauen. "Und noch was Marten.", meinte seine Mutter hinter ihm. "Ich weiß, wie gern du Yna hast, aber lass sie trotzdem allein Schlafen, ja?" Der junge Krieger hatte seiner Mutter immernoch den Rücken zugewandt. Er rollte mit den Augen und biß die Zähne zusammen. "Du AHNST gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue, dir zu gehorchen." Seine Eltern waren der festen Überzeugung, das er und Yna ein Paar waren. Und wenn er es dann vehement Abstritt, meinten sie nur, das er zu schüchtern sei und was für ein süßes Paar sie doch waren. Samy hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. "Sohn, reichst du mir bitte das Merkurium?", meinte sein Vater geistesabwesend. "Papa, wir sind hier am Stadttor. Das Merkurium ist in deinem Labor, schon vergessen?", seufzte er. Sein Vater war Alchemist, und das schon seit Kindertagen. Samy fand, das er sein labor hätte besser lüften sollen. Die dämpfe seiner Mixturen schienen seinen Geist ordentlich benebelt zu haben. Das war ihm schlagartig bewusst geworden, als sein vater ihn allen Ernstes gefragt hatte, wo denn bei der Unterhose die öffnung für den Kopf sei. "Oh, stimmt ja...", meinte sein Vater. Dann erinnerte sich der alte Mann an etwas. "Ach ja, mir ist das Drachenblut ausgegangen... falls du unterwegs etwas findest, bring es bitte mir, sei so lieb." Samy seufzte. Sei Vater war nett, liebenswert und alles... wenn er sich nicht gerade für ein Kopfkissen hielt. Seine Mutter war zum Glück etwas bodenständiger. Sie sah kurz zu ihrem Mann, der wieder in seine eigene Welt versunken war und wandte sich dann an ihren Sohn. "Hör nicht auf deinen Vater. Wenn du WIRKLICH einem Drachen begegnest: Nimmd ie Beine in die Hand und lauf. Also wirklich... Drachenblut. Er könnte genausogut nach einer Unze Mondschein oder dem Zahn eines Phönix fragen..." Der Beschwörer drehte sich ruckartig um, als er das Klappern von Sandalen auf Kopfstein hörte. Der Meister kam angerannt, mit einem Rucksack auf dem Rücken, der groß genug schien, um darin eine halbe Küche zu verstauen. Warscheinlich lag das daran, dachte Samy, das dort TATSÄCHLICH eine halbe Küche drin war. Der Meister kam schlitternd zum stehen und schnaufte sich die Linge aus dem Leib. Was nicht verwunderlich war, zumindest wenn sein Rucksack nur halb so schwer war, wie er aussah. "Sorry.... das ich.... zuspät bin.... aber mein Vater... hat mich... nicht früher... gehen lassen...", japste er. "Keine sorge, ich bin sowiso gerade erst mit dem packen fertig geworden.", sagte Marten. Der Meister antwortete nicht, er war zu sehr mit keuchen und schnaufen beschäftigt. "Na gut, wenn ihr alle soweit seid..... Truppe ABMARSCH!", bellte der Krieger befehlend. "Sollten wir nicht auf Yna warten?", fragte Samy "Nicht wenn es nach MIR geht!", antwortete Marten in einem Tonfall, der klar machte, das es tatsächlich nach ihm ging. Die drei Freunde schulterten ihre Rucksäcke. "Marten, warte.", sagte Krlfen, bevor die Truppe losmarschieren konnte. "Sohn, ich denke es ist Zeit. MIR hat sie auf vielen meiner Reisen geholfen, und ich denke, es ist niemals zu früh für einen jungen Abanteurer." Er gab seinem Sohn eine Kreditkartengroße Holzplatte. "Die ist für dich.", meinte er stolz. Der junge Krieger sah die kleine Karte in seiner Hand an. Dann fing er an zu strahlen und umarmte seinen Vater nochmal. "Eine 'Adventurer's Express'! DANKE Vater." Die 'Rettungstruppe' machte sich auf den Weg, und vier teils besorgte, teils stolze (und in einem Fall: geistesabwesende) Eltern winkten ihren Söhnen nach. -------------------------------------------------------------------------------- Xiron blinzelte in der Morgensonne und zog sich seinen klapp-Magierhut tiefer ins Gesicht. Die Medizin wirkte noch nicht, und die Sonnenstrahlen schmerzen in seinen Augen. Er stöhnte kurz auf und lehnte sich gegen die nächste Wand. Es war eine GUTE Idee gewesen, auf das Frühstück zu verzichten. Er hätte es ohnehin schon drei mal an diesem Morgen verloren. Mindestens. Die Gedanken des Magiers kehrten immer wieder zum vergangenen Abend und dem was NICHT passiert war zurück. Ja, das hörte sich gut an. Er war inzwischen wach genug, um seine "Schlafwandel-Theorie" in Zweifel zu ziehen, was ihn erneut vor die Frage stellte, WAS bei allen Dämonen am vergangenen Abend passiert war. Er ging den Abend noch einmal in Gedanken durch. Und WIEDER kam er bis zu dem Tanz. Sein Gehrin bestand darauf, das er erst NACH dem tanz angefangen hatte zu trinken. Aber das erklärte nicht seine seltsamen Erinnerungen, falls es überhaupt Erinnerungen waren sondern alkoholbedingte Hirngespinste, wie er vermutete. Der junge Magier beschloß, nicht weiter darüber nachzudenken. Schließlich war er grade auf dem Weg zu den Tendo's, und entweder Ranma oder Akane mussten wissen, was passiert war. Er sah zur Seite auf Truhe, die die ganze zeit neben ihm hergetrappelt war. "DU kannst mir nicht sagen was passiert ist, was?" Das Gepäckstück neigte sich ein wenig zur Seite und sah ihren Besitzer augenlos an. "Super!", meine Xiron missmutig. "WARUM kannst du nicht sprechen? Ich meine, vielleicht fehlen dir die Stimmbänder, aber dir fehlen ja auch Augen und das hält dich nicht vom starren ab! Also SAG was." Truhe klapperte einmal mit ihrem Deckel. Der junge Magier schnaubte kurz und beschleunigte seinen Schritt. Je ehr er Klarheit hatte umso besser. "Weisst du, ich denke du willst mich einfach nur ärgern!", beschuldigte er seine Reisetruhe. Die daraufhin erneut mit dem Deckel klapperte. "Ach?! Was soll DAS denn heißen?" Der Zauberer setzte seine ehr einseitige Diskussion mit dem Gepäckstück fort. Sein vater hatte schon Recht gehabt: Die Truhe war zwar vielleicht nicht die beste Gesellschaft, aber wenigstens starb man nicht an Vereinsamung. Für den Blutdruck hingegen war ihre anwesenheit SEHR schlecht. -------------------------------------------------------------------------------- "Die Strasse gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie..." "Würdest du bitte STILL sein und marschieren, Samy!?" fuhr Marten den Beschwörer an. Unter dem Kommando des jungen Krieger's schlug die kleine Gruppe einen Gewaltmarsch an, bei dem selbst ein NAVY-SEAL gejammert hätte. Dem Chef, der das mit Abstand schwerste Reisegepäck trug, hing die Zunge inzwischen so weit aus dem Mund, das er Gefahr lief darüber zu stolpern. "Warum.... müssen wir eigentlich.... so rennen?", japste er. Marten sah ihn kurz an und legte dann noch einen Zahn zu ohne zu antworten. Samy schüttelte kurz den Kopf und trat dann an seinen Freund ran, den alle nur "Chef" nannten, und legte ihm die Hand auf die Schuler. "Was denkst du denn? ICH denke, er will den Wald erreichen bevor Yna uns gefunden hat.", meine er. Die beiden Jungen blieben stehen. Der Chef ergriff das Wort. "Also ich finde, Marten übertreibt da etwas. Ich meine, ich hab zwar vielleicht nicht das Recht darüber zu Urteilen, aber ICH finde Yna gar nicht so schlimm." Der junge Dämonen-und-Geisterbeschwörer seufzte kurz. "Meine Meinung, Chef. Ich meine, sie hängt mir zwar nicht um den Hals wie ihm, aber SOOO nervig kann das ja nicht sein, oder?" "Leider.", meinte Chef. "Was?" "Du hast 'leider' vergessen. Sie hängt dir 'leider' nicht um den Hals.", korrigierte der Chef seinen Freund. "Wie dem auch sei, wir sollten vielleicht mal mit Marten darüber reden." "Worüber? Das er sie DIR abgibt?", feixte der Chef. "Ja. Äh, nein. Du weißt, was ich..." "Macht ihr da hinten Kaffeekränzchen oder was??? Beeilt euch mal ein bisschen, wir haben nicht den ganzen TAG zeit!!!", schrie Marten. Er war schon knapp 200 Meter weitermarschiert, bevor er bemerkt hatte das Samy und der Chef fehlten. Als die beiden Angesprochenen sich zu Marten umdrehten konnten sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. "DOCH Marten, haben wir.!", brüllten sie wie aus einem Mund zurück. Der Krieger sah seine Freunde zuerst verwirrt an und wollte etwas scharfes erwiedern, als er bemerkte das sie nicht IHN ansahen sondern ihre Blicke HINTER ihn gerichtet hatten. Er wagte nicht, sich umzudrehen. Yna HATTE sie gefunden, und zwar noch rechtzeitig bevor sie den Wald erreicht hatten. Das war kein Wunder, wenn man bedachte das sie den Höhenvorteil hatte. Die junge Hexe steuerte ihren Besen fast senkrecht nach unten, als sie ihren 'Schatz' entdeckt hatte. Kurz bevor sie ihn erreicht hatte sprang sie von ihrem Fluggerät und Marten auf den Rücken und umarmte ihn stürmisch. Ihr Besen rammte sich nur wenige Zentimeter von Martens Fuß entfernt bis zu den Borsten in den Boden. Marten fiel der Länge nach zu boden, wärend das junge Mädchen auf seinem rücken ihn immernoch am knuddeln war als wäre es der letzte Tag auf Erden. "Weisst du...", begann der Chef. "...vielleicht ist sie DOCH etwas schlimmer als wir angenommen hatten." Samyran konnte nur nicken. -------------------------------------------------------------------------------- Mit einem leisen klacken fiel die Tür zu Shampoos Zimmer wieder ins Schloß. "Sehr gut," dachte der Matriarch. "sie schläft noch." Unhörbar leise schlich die alte Frau zurück in ihr Zimmer. "Eigentlich kein Wunder, so betrunken wie sie war... darüber sollte ich vielleicht mit ihr Reden.", fügte sie hinzu, während sie noch einen letzten prüfendne Blick auf Shampoo's Zimmertür warf. Endlich in ihrem Zimmer angekommen, verriegelte die Dorfälteste die Tür und und zündete ein Räucherstäbchen an. Sie atmete tief durch, als der exotische und berauschende Duft das Zimmer füllte. Cologne legte das Stäbchen in eine Schale des Altars in ihrem Zimmer und setzte sich im Schneidersitz davor. Der Altar war Lin Xiu geweiht, der Gründerin und Schutzherrin von Joketsuzoku. Wann immer eine der Dorfältesten nicht mehr weiter wusste oder in einer dringenden Angelegenheit Rat suchte, war Lin Xiu zur Stelle. Ständig wachte der Geist der toten Kriegerin über ihre Schwestern. Cologne war heilfroh, das Shampoo noch schlief. Wäre ihre Urenkelin wach gewesen, hätte die Zwiesprache mit Lin Xiu warten müssen. Und NIE hatte Cologne mehr den beistand der Gründerin benötigt als jetzt, denn die Zeit war schon fast abgelaufen und die Dorfälteste hatte noch immer keine Idee was zu tun war. Sie schloß die Augen und rief im Geiste nach der Schutzherrin Joketsuzoku's. fast direkt spürte Cologne die Präsenz von Lin Xiu, es war viel schneller gegangen als die vorherigen male wenn die alte Frau sie gerufen hatte. fast so, als hätte die Gründerin nur auf den ruf gewartet, obwohl das absurd war. Mit einem mal befand sich die Dorfälteste nicht mehr in ihrem Zimmer und wahrscheinlich auch nicht mehr im Diesseits. Gestaltlos schwebte ihr Selbst in der Leere. Und vor ihr ragte Lin Xiu auf, mäjestätisch in ihrer Adamantenen Rüstung stand sie vor Cologne, das verzierte Naginata fest in ihrer. Lin Xiu's hüftlanges und in allen Farben des Regenbogens schillerndes Haar wehte in einer stillen Brise. "Schwester Cologne," sprach der Geist der Kriegerin. "um was für einen Rat bittest du heute?" "Oh hohe und ehrenwerte Lin Xiu, ich grüße dich aus dem Reich der Lebenden. Ich habe dich heute gerufen, um deinen Rat für ein familiäres Problem zu erbitten. Eine unserer Schwestern hat sich in eine schwirige Lage gebracht, und ich bezweifle, das sie sich selbst daraus befreien kann. Selbst ich mit meiner Erfahrung sehe keinen Ausweg.", sprach die Dorfälteste ehrfurchtsvoll. Der Rat von Lin Xiu war ihre Letzte Hoffnung, noch eine Lösung für das Problem zu finden, und die Zeit arbeitete gegen Sie. Die Schutzherrin von Joketsuzoku nickte kurz. "Shampoo." Es war keine Frage. "Ja. Meine Urenkelin hat sich mit dem Heiratsgesetz in eine schwierige Postition gebracht. Die Zeit ist fast abgelaufen und sie hat keinen nennenswerten Fortschritt gemacht. Und ohne ihren 'Airen ' kann sie nicht nach Joketsuzoku zurückkehren, sie würde ins Exil geschickt werden..." "Ich weiß.", unterbrach Lin Xiu die Dorfälteste. "Und das selbe blüht ihr, wenn sie ihren Airen nicht rechtzeitig für sich gewinnt... ein Jahr und ein Tag. Die Zeit ist beinahe abgelaufen. Aber ich verstehe nicht, was ich deiner Meinung nach tun soll, Schwester Cologne." Der Matriarch der Amazonen seufzte schwer. "Ihr habt also auch keinen Rat für mich, ehrwürdige Lin-Xiu?" Der Geist von Lin-Xiu schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich bin sicher, das du noch rechtzeitig einen Ausweg findest. Und wenn du ihn gefunden hast.... ist dir meine Unterstützung gewiss!" Mit einem mal hatte Cologne das gefühl zu fallen. Dann öffnete sie die Augen und saß in ihrem Zimmer, vor dem Altar. Das Räucherstäbchen war runtergebrannt, bis auf ein Häufchen Asche deutete nichts mehr auf seine Existenz hin. Einmal mehr seufzte die Dorfälteste und begab sich nach unten um das Nekohanten für diesen Tag zu öffnen. -------------------------------------------------------------------------------- Shampoo öffnete die Augen. Vor ihr stand Ranma, die Arme nach ihr ausgetreckt, als wollte er sie umarmen. ENDLICH! Ranma hatte Akane vergessen und war hier, um IHR, Shampoo, seine Liebe zu gestehen. Sie schrie laut "Airen!", und sprang auf ihn zu. Aber garade als sie ihn erreicht hatte verschwand er, nur um wieder vor ihr, diesmal etwas weiter entfernt, aufzutauchen. Sie sah ihn kurz verwirrt an und rannte auf ihn zu. Aber er entfernte sich immer weiter von ihr, ohne das er sich dabei bewegte. Je schneller sie rannte um so weiter war er von ihr entfernt, inzwischen konnte sie ihn kaum mehr erkennen. Und plötzlich stand Akane vor ihr. Ein animalisches Knurren entsprang Shampoos Kehle, aber sie widerstand dem Drang, ihre Kontrahentin niederzuschlagen sondern sprang einfach grazil über sie hinweg. Und vor ihr tat sich ein Abgrund auf. Und unten, tief unter ihr sah sie.... Sich selbst, auf einer Bank sitzend und ziemlich betrunken. Neben ihr saß Xiron, genauso betrunken wie sie, und sang krumm und schief seine Lieder. Die Zeit schien kurz stillzustehen, als der Magier seinen Kopf hob und sie anlächelte. Dann kehrte die Zeit zurück und sie fiel weiter, aber kurz bevor sie auf dem Boden aufprallte... ...prallte sie auf dem Boden auf. Shampoo war aus dem Bett gefallen. Sie griff nach einen Bettpfosten und zog sich in die höhe. Die junge Amazone stöhnte kurz auf als das Zimmer begann sich zu drehen und ließ sich wieder auf ihr Bett sinken. Als der Raum wieder zur ruhe gekommen war musste sie sich eingestehen, das Xiron doch Recht gehabt hatte: Sie hätte nicht trinken sollen. Das Mädchen stand wieder auf und diesmal schien der Raum nur ein wenig zu wackeln. Das musste reichen, entschied sie. Trotzdem stützte sie sich sicherheitshalber an der Wand ab, als sie ins Bad ging. -------------------------------------------------------------------------------- Shampoo sah ein wenig besser aus, als sie den Hauptraum des Cat Café betrat. Sie hatte ihr Haar in Ordnung gebracht, aber die dunklen Schatten unter ihren Augen zeugten immernoch von den Aktivitäten der letzten Nacht. Wortlos setzte sie sich an den Frühstückstisch, den Cologne für sie (und NUR für sie, wie sie bemerkte) gedeckt hatte. Ihre Urgroßmutter kam aus der Küche und sah sie an. "Guten Morgen, Shampoo. Du hast lange geschlafen." "Hmmmm.", antwortete Shampoo. Dann fiel ihr etwas ein. "Wo sein Xiron?" Der Matriarch von Joketsuzoku hob fragend eine Augenbraue. "Er ist vor dir aufgestanden. Hast du denn nichts bemerkt, Kind?" Shampoo sa sie verwirrt an. "Warum sollte Shampoo etwas bemerkt haben?", meinte sie verschlafen. Das war NICHT die Reaktion, die Cologne erhofft hatte. Sie beschloß, weiter nachzubohren. "Es war wohl eine wilde Nacht, was? Dich so zu betrinken, ich denke, das war dir eine Lehre.", sagte die Dorfälteste, wobei sie aufmerksam auf Shampoos Reaktion achtete. Die junge Amazone nickte leicht. "Shampoo wissen garnicht mehr, was letzte Nacht passiert sein. Dummer Alkohol.", murmelte sie. Cologne seufzte innerlich. Um die erhoffte Reaktion zu erhalten musste sie wohl mit dem metaphorischen Zaunpfahl winken. Die alte Frau stellte die Tasse mit der Kräutermedizin vor Shampoo. Das Mädchen nahm sie dankbar an und fing an, an dem Gebräu zu Nippen. Es schmeckte zwar scheußlich, aber wenn dadurch das Pochen in ihrem Kopf aufhörte war es das wert. Cologne setzte sich Shampoo gegenüber. "Aber du solltest es eigentlich besser wissen. Mit einem jungen in einem Bett zu schlafen, der nicht dein Airen ist...", meinte sie wie beiläufig. Im nachhinein fragte sich die alte Frau, ob es so klug gewesen war, sich Shampoo gegenüberzusetzen: Mit einem lauten SPROTZ spuckte Shampoo den inhalt ihres Mundes über den Tisch. Sie saß nun Kerzengrade am Tisch, ihre AUgen waren weit aufgerissen während ihr Gesicht langsam die Farbe einer reifen Tomate annahm. "Aiyahh! Wo sein Magierjunge?!", stieß die junge Amazone hervor. Cologne wischte sich mit einem Ärmel übers Gesicht. "Er wollte eben zu Ranma und Aken wenn ich mich recht erinnere, aber..." Sie brachte den Satz nicht zuende, hauptsächlich deshalb, weil Shampoo nichtmehr vor ihr saß. Wie der Wind war das Mädchen aus dem Restaurant gestürmt. DAS würde interessant werden, dachte Cologne grinsend. Aber sie gab ihrem Drang, Shampoo zu folgen NICHT nach, sondern bereitete alles dafür vor, das Nekohanten zu öffnen. -------------------------------------------------------------------------------- Xiron war beim Tendo Dojo angelangt. Er war froh, immer ein wenig von der Kräutermedizin seines vaters Dabeizuhaben. Inzwischen hatten sich seine Kopfschmerzen bis auf ein leichtes Summen in seinem Kopf zurückgezogen, und sein Magen hatte auch beschlossen, von der Achterbahn zu steigen. Ja, er war wirklich froh. "Isch werde morgen wieder nen gaaaaaaaaaanz groschen dicken Kater haben, jawollja!", hatte sein Vater zu ihm einmal gesagt, als er von dem alljährlichen Magierball im Dreikonzil zurückgekommen war. "Aber dasch macht mir schon lange nischtsch mehr.", lallte er weiter. "Denn damalsch, alsch isch noch scho jung war wie du.... da habsch mit einem Kumpel... Lex..ding irgenwasch oder scho hieß er... da habsch mit dem dieschesch Mittel erfunden. Wahres zauberzoisch is dasch, jawoll. Man kann schaufen soviiiiiiiieeeeeel man will und der Kater am nächsten morgen geht trotzdem wesch. Jaja, tolles zoisch...." Dann war er mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt und hatte angefangen zu schnarchen. Am nächsten morgen hatte sich Xiron das Rezept von seinem vater ausgeliehen und sich einen kleinen vorrat der Medizin angelegt. Und beim nächsten Sommerfest der Akademie hatte er das Mittel dann verkauft. Und gratis an seine Freunde verteilt. SO betrunken war er vorher noch NIE gewesen, erinnerte er sich. Die Gedanken des jungen Magiers kehrten ins hier und jetzt zurück. Er stand immernoch vor dem Tor der Tendo Anything Goes Kampfschule und sah einem Panda beim Fegen zu. Der Panda grollte ihn an.... moment nein. Das grollen kam aus dem Bauch des Pandas. Xiron, der in Biologie nie sehr gut aufgepasst hatte, hoffte, das Pandas pflanzenfresser waren. "Ähm... entschuldigung? Sind Ranma und Akane zuhause?", fragte er unsicher. "Groumpf!", machte der panda, auf das offene Tor deutend. "Äh ja. Danke." Antwortete der Zauberer und betrat den Innenhof. Truhe musterte den Panda mit ihren Scharnierblick kurz und spuckte dem Panda dann etwas Bambus vor die Füße. Dann trippelte sie hinter ihrem Herrn her. "Nette Truhe." Dachte Genma-Panda während er an dem Bambus kaute. Er wunderte sich nicht über ein wanderndes, intelligentes Gepäckstück. Auf der Top Ten der seltsamen Dinge die er bisher gesehen hatte wurde sie nichtmal erwähnt. Er fegte weiter, hoffend, das er wenigstens ein Mittagessen bekam. - Akane blockte Ranma's Schlag und konterte mit einem Fußfeger, dem Ranma mühelos mit einm Rückwärtssalto auswich. Das Mädchen setzte mit einem Sprungtritt nach. Ihr Verlobter fing ihren Fuß auf und brachte sich in eine Position, die ihzm erlaubte Akane in seinen Armen aufzufangen. Auch wenn Ranma nicht gut im Reden war, es war einfach SÜß mitanzusehen, wie er immer und um jeden Preis versuchte, sie vor Verletzungen zu bewahren. Akane lächelte ihn an und sah, das sein Blick nicht auf sie gerichtet war. Sie folgte dem Blick und fand Xiron am anderen ende. "Äh, hallo Ranma, hallo Akane.", begrüsste er. Es war ihm offenbar unangenehm, sie zu stören. Ranma setzte seine verlobte neben sich ab. "Hallo Xiron, ich hätte nicht gedacht, das du so früh auf bist.", begrüsste Ranma den Magier. "Genau, so betrunken wie ihr beide gestern wart hätte ich nicht gedacht, das ihr vor heute nachmittag aus dem Bett kommt.", bestätigte Akane. "W-wir? wer ist 'wir'?", stotterte Xiron, der Panik nahe. "Na Shampoo und du. Ihr wart gestern so betrunken wie.... Happosai wenn er Saké in die Finger kriegt.", erklärte Ranma. "Äh.... Shampoo war auch betrunken?", fragte der junge Magier unsicher. "Machst du Witze? Ihr habt gestern auf der Bank im Garten gesessen und irgendwelche Lieder gegrölt. Erinnerst du dich nicht daran?" Ranma sah ihn fragend an. Xiron stolperte zu dem Stein am Gartenteich und setzte sich, bevor er antwortete. "Äh.. ehrlich gesagt: Nein. Das letzte woran ich mich wirklich deutlich erinnere ist, wie ihr beide gegen diesen seltsamen 'Man-in-Black" gekämpft habt. Danach wird alles verschwommen..." "Du hast doch erst NACH dem Kuß angefangen zu trinken, oder?", fragte Akane. "KUß??? Was für ein Kuß???", stieß Xiron hervor. "Naja.", antwortete Akane. "Du hast mit Shampoo getanzt und zum ende des Tanzes hat Shampoo dich geküsst, scheinbar um Ranma eifersüchtig zu machen." Der Zauberer hob die Hände vors Gesicht. "...Ich bin tot...", murmelte er. "Nun übertreib mal nicht, Xiron.", versuchte Akane ihn aufzumuntern. "Schließlich hat SIE dich geküst und nicht umgekehrt. Das Flittchen kann dich ja nicht für IHRE fehler verantwortlich machen." Akane's Verlobter nickte zustimmend. "Ausserdem glaube ich nicht, das sie dich wegen eines Kusses umbringt." Er überlegte kurz. "Es sei denn, es wäre ein 'Kuß des Todes' gewesen.", fügte er hinzu. "Und so wie es aussah, war es garantiert KEIN 'Kuß des Todes'.", meinte die Jüngste der Tendo's schmunzelnd. Der junge Magier seufzte schwer. "Wenn es nur der Kuß wäre...", murmelte Xiron "Aber darüber mache ich mir har keine Sorgen." Das Pärchen sah ihn neugierig an. "Worüber dann?", fragte Ranma. "Naja..., ich hab euch doch gesagt, das ich mich kaum an gestern Abend erinnern kann... Ich habe also auch keine Ahnung, wie es kam, das ich heute morgen in Shampoos Bett aufgewacht bin..." Zuletzt waren Xiron's Worte nur noch ein Flüstern gewesen. Resignierend sah er zu Boden. "Oh.", machte Akane. Ranma entschloß sich, seinen Platz in der Konversation dem betrenen Schweigen zu überlassen. "Hey, ich hätte nicht gedacht, das du so ein Draufgänger bist. Respekt. Sieht so aus als hätten wir jetzt zwei Ranma's hier." "NABIKI!", rief Akane geschockt. Die mittlere Tendo-Tochter war gerade von ihrem Einkauf für Kasumi zurückgekommen und hatte einen Teil des Gesprächs unbemerkt mitgehört. Xiron versenkte seinen Kopf wieder zwischen seinen Händen und sah zu Boden. "...ich bin tot...", murmelte er wieder. "...tot, tot, tot..." Mit einem leichten Lächeln im Gesicht und den Einkaufstaschen in der Hand ging Nabiki richtung Küche. Akane sah ihrer älteren Schwester nach und schüttelte den Kopf. Dann setzte sie sich neben den Magier und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Du machst dir zuviele Sorgen Xiron. Ich bin sicher, das überhauptnichts passiert ist." "Und selbst wenn, das Schlimmste was die passieren kann ist, das Shampoo dich bis ans Ende der Welt verfolgt um dich entweder zu heiraten oder zu töten.", meinte Ranma fröhlich. Er sah zu seiner Verlobten, die ihn mit einem BLICK strafte und dann zu Xiron, der weiter am jammern war. Seltsamerweise hatte ihn Ranma's letztes Kommentar NICHT aufgeheitert. "Was denn?", fragte er unschuldig. Bevor Akane ihren verlobten zurechtweisen konnte, wurde die Aufmerksamkeit der DREI auf die Mauer gezogen, die das Grundstück umschloß. Genauer gesagt auf DEN Teil der Mauer, der Bereits Risse zeigte, als würde er von der anderen Seite her mit roher Gewalt bearbeitet. Xiron reagierte als erster. "Sie ist DA!!!", schrie er. "Versteckt mich, BITTE versteckt mich." Der junge Magier sah sich hektisch um. Er sah auch direkt ein halbwegs geeignetes Versteck. "AUF!", bellte er. Truhe, die die ganze Szene mit gelindem Interesse beobachtet hatte, gehorchte ihrem Besitzer und hob den Deckel. Wie von der Tarantel gestochen sprang Xiron kopfüber in die Truhe. [Anmerkung: Ran-ma ~> wildes/ungezähmtes Pferd] - Nachdem der junge Magier eine Weile gewartet hatte und er sicher war, das Shampoo wieder gegangen war, wagte er sich zum deckel der Truhe. Er hob ihn ein Stück an und sah zwei Beinpaare, die unverkennbar Ranma und Akane gehörten. Er hob den Deckel etwas weiter, um die Gesichter der Zwei zu sehen. "Äh, ist Shampoo weg?", fragte er unsicher. Das Pärchen hatte den Blick auf etwas oder jemanden HINTER der Truhe gerichtet. Synchron schüttelten die beiden den Kopf. Xiron zählte eins und eins zusammen. "Steht sie hinter der Truhe?" Nicken. "Hat sie mich schon bemerkt?" Xiron war bereit, seinen Kopf blitzschnell zurückzuziehen und den Deckel ins Schloss fallen zu lassen, sollte die antwort 'Nein' lauten. Er rechnete aber nicht damit. Wieder ein Nicken. Xiron seufzte. "Äh, denkt ihr, das ein einfaches Gespräch mit ihr das Problem aus der Welt schafft?" Kopfschütteln. "Sie sieht sauer aus, oder?" Nicken. "Denkt ihr, ich kann ihr entkommen wenn ich jetzt sofort loslaufe?", fragte er hoffnungsvoll. Bevor Ranma oder seine Verlobte etwas sagen oder auch nur eine Geste machen konnten, wurde der Deckel der Truhe aufgerissen. Shampoo erschien in Xiron's Blickfeld wie der Zorn Gottes in Person und packte den Magier am Kragen. "Magierjunge mitkommen! Müssen reden!", befahl das Mädchen, während sie Xiron weiterhin am Kragen gepackt hielt und Richtung Eingangsloch schleifte. Mit der fröhlichkeit eines Todgeweihten winkte der Magier Ranma und Akane zu. "Ciao, man sieht sich!", rief er. "Ich komme demnächst nochmal vorbei. Das heisst falls ich noch Lebe." Ranma und Akane sahen den beiden nach. "Weisst du...", begann Akane nachdenklich. "...sie verhalten sich schon wie ein Ehepaar." "Und ich dachte immer, DU wärst Brutal...", meinte Ranma. Ein Kommentar, der mit einem Ellbogen in seinen Magen belohnt wurde. Truhe klappte den Deckel zu und zuckte mit den Schultern, eine eindrucksvolle Geste für jemanden, der in der Hinsicht anatomisch benachteiligt war, und folgte ihrem Herrn. -------------------------------------------------------------------------------- Während Xiron von einer gewissen Amazone hinter sich hergeschleift wurde, ließ er sich allerhand Ausreden und Entschuldigungen einfallen. Viele davon verwarf er sofort wieder. 'Ich wars nicht!' fehlte es an Stil. Ausserdem wäre er durch diese Entschuldigung in die Verlegenheit geraten, erklären zu müssen WAS er nicht gewesen war. 'Bittebitte nichhaun!' klang seiner meinung nach memmenhaft. Nagut, dachte er, wenn es darum ging von einem ebenso schönen wie brutalen Mädchen geschlagen zu werden WAR er eine Memme. Aber das war noch lange kein Grund, sich auch so zu verhalten. 'Es war nicht das wonach es aussah.' war seiner Meinung nach zu klischeehaft. Ausserdem erwies sich diese Aussage zumeist als falsch, da sie häufig von Ehemännern benutzt wurde, die ihren Nudelholzschwingenden Frauen zu erklären versuchten, WAS GENAU die hübsche und nur spärlich bekleidete Blondine oder Brünette mit ihm im gemeinsamen Ehebett getan hatte. 'Bitte, ich kann das alles erklären.' kam ebensowenig in Frage. Vor allem, weil es eine glatte Lüge gewesen wäre. Xiron konnte sich selbst noch nicht mal erklären, wie es dazu gekommen war, das sie in einem Bett aufgewacht waren. Wenn er sich nun vorstelle, das einer Amazone zu erklären, die die Arme vor der Brust verschränkt hielt und ihn bedeutungsvoll ansah... Die Überlegungen des jungen Magiers wurden jäh unterbrochen, als er bemerkte, das er keine Furche mehr mit seinen Schuhen im Asphalt hinterließ. Shampoo hatte ihn in eine Nebengasse gezogen. Er stellte sich wieder auf seine eigenen Beine als Shampoo aprupt seinen Krangen loßlies und ihn erwartungsvoll ansah. Es heisst 'Good things are worth waiting for'. Das stimmte soweit. Aber als er das Mädchen vor sich betrachtete, das nun tatsächlich die Arme vor ihrer Brust verschränkt hatte und ihn bedeutungsvoll ansah, wurde ihm klar: 'Bad things are NOT worth waiting for'. Er hatte eigentlich auf einen schnellen und zumindest relativ schmerzlosen Tod gehofft. Als Xiron keine anstalten machte zu Antworten ergriff Shampoo das Wort. "Wo Magierjunge geschlafen haben?", fragte sie direkt. "Äh!", antwortete Xiron entsetzt. Vor dieser Frage hatte er sich gefürchtet. "Nun, weißt du... Ich meine äh...." Xiron nahm all seinen Mut zusammen. Vielleicht fiel ihre Reaktion weniger drastisch aus, wenn er es offen heraus zugab. Zumindest hoffte er darauf. "Äh... nun, wie es aussieht.. habe ich mit dir in deinem Bett geschlafen...", gab er zu. Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, merkte er das ihm ein Fehler unterlaufen war. "NEBEN dir in deinem Bett meine ich natürlich!", korrigierte er sich hektisch. "Warum?", fragte Shampoo einsilbig. "Äh... ich weiß nicht, ich war gestern betrunken und, und, und... ich weiß nicht.", stotterte Xiron nervös. Shampoo ließ den Kopf hängen. Der junge Magier fand, das mit einem mal nicht mehr so gefährlich aussah wie sekunden zuvor. "Aber.... aber nichts passiert sein, ja?", fragte sie fast schüchtern, ohne ihn dabei anzusehen. "N...nein!" antwortete Xiron sofort. "Ich glaube auch nicht, das ich in der lage war... äh... etwas zu tun..." Er sah nun auch zu Boden. "Ich war halt ziemlich betrunken...", fügte er hinzu. Das junge Mädchen strahlte ihn nun an. "Danke!" Es kam von Herzen, das konnte er hören. "Aber Shampoo nicht nur deswegen hier. Magierjunge müssen Shampoo gefallen tun." "Was denn für gefallen?", fragte er neugierig. "Urgroßmutter haben zwar verboten.... aber Shampoo will rematch. Shampoo sein auch nicht ZU brutal. Xiron sagen ja?", fragte sie ihn, wobei sie ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte. Der junge Mann schluckte. Er wollte nicht gegen ein Mädchen kämpfen, weniger noch gegen Shampoo. Aber er konnte einem Mödchen auch keine Bitte abschlagen. Schon gar nicht, wenn es so süß lächelte. "O-ok. Aber nicht heute!", stotterte er. "NEIN. Shampoo fühlen sich heute nicht gut.", stimmte sie zu. "Morgen ok sein, ja?" "Ok, morgen gegen 9 Uhr?" "9 Uhr, sein gut." Shampoo nickte. "Aber Shampoo hat noch wichtige Frage...", fragte sie wieder mit ihrer 'junges schüchternes Mädchen' Stimme. "Was denn?" "Xiron zeigen Shampoo wie man flörtet, ja?" Sehr zu Shampoo's Überraschung wandte sich Xiron der nächsten wand zu und schlug seinen Kopf dagegen. Ihn zu fragen ob er ihr flirten beibringen konnte... das war so, als ob man einen Fisch um Klavierstunden bat. -------------------------------------------------------------------------------- "Lass mich.... will weiterschlafen....", murmelte Xiron und drehte sich auf die andere Seite. Er wollte noch nicht aufwachen. Nicht jetzt, wo er grade so schön am träumen war. Es war ein sehr verworrener Traum. Er war mit seiner Freundin in einem chinesischen Restaurant. Was er seltsam fand war, das er nicht wusste WER seine Freundin war. Er konnte das Mädchen, das ihm gegenüber am Tisch saß nur Schemenhaft erkennen. Sie hatten dort gesessen und sich unterhalten. Xiron wusste nicht, worüber sie sich unterhalten hatten, das einzige was ihm auch nach dem Aufwachen vom Traum geblieben war, war das Essen was es im Restaurant gegeben hatte: Ente Kun-Bao. Aber WARUM war ihm die Ente so bekannt vorgekommen? Bevor sich der junge Magier weiter Gedanken über den Traum machen konnte wurde er auch aus dem Halbschlaf gerissen: Er spürte, wie ihm Jemand oder ETWAS enthusiastisch über das Gesicht schleckte. Er setzte sich auf und fuhr Truhe an. "Warum weckst du mich? Es ist viel zu früh... um jetzt... schon... aufzustehen...." Inzwischen hatte er seine Umgebung bemerkt. Es war kein Bett. Es war auch kein Schlafsack. Er saß in einer Nebengasse und neben ihm stand Shampoo und sah besorgt auf ihn herab. Xiron stand auf und klopfte sich den Dreck vom Umhang. "Was ist passiert?", wandte er sich an das Mädchen neben ihm, während er sich das Gesicht mit dem Ärmel trockenwischte. Shampoo hob eine Augenbraue. "Shampoo haben Xiron gefragt ob Xiron Shampoo flörten beibringen.", informierte sie ihn. "Dann haben Xiron Kopf immer fester gegen Wand geschlagen...", sie deutete auf eine Wand in der Nähe, die eine Delle hatte. "...und sein dann umgefallen." "Oh.", machte Xiron. "Ich soll dir echt flirten beibringen?", vergewissterte er sich dann. Shampoo nickte nur. Der junge Magier wandte sich wieder der Wand mit der Delle zu, bog seinen Kopf nach hinten, ließ ihn nach Vorne schnellen... und stoppte. Shampoo hatte sich zwischen ihn und die Mauer gedrängt und sah ihn an. "Nicht nochmal, ja?" Der Magier seufzte und trat einen Schritt zurück. "Shampoo, verstehst du denn nicht? Ich habs dir doch gestern schon gesagt, ich kann SELBST nicht flirten, wie soll ich es dir da beibringen?", sagte er in dem bekannten 'Mutter-erklärt-Kind' Tonfall. "Trotzdem, Xiron wissen mehr als Shampoo, und Shampoo will wissen!", erwiederte die Amazone trotzig. Der Thaumaturg schüttelte den Kopf. "Nein bleibt nein!" Shampoo spielte ihre letzte Trumphkarte aus. Sie trat an Xiron ran, legte ihm den Kopf an die Schulter und sah nach oben in sein Gesicht. "Biiiitteeeeeeee." Der Magier hielt ihrer perfekten Imitation eines Dackelblicks sagenhafte 2 Sekunden lang stand und seufzte dann. "Na gut, aber sag nachher NICHT ich hätte dich nicht gewarnt.", ermahnte er sie. Das Mädchen nickte und strahlte ihn an, dann löste sie sich wieder von ihm (sehr zu seinem Bedauern). "Also?", fragte sie ihn. "Wo wir anfangen?" Xiron überlegte kurz. "Wir gehen am besten erstmal wohin wo wir Versuchskaninchen finden. Ich habe da ein kleines Bistro gesehen, das schein OK zu sein." "Shampoo kennen. Sein gut.", stimmte seine Begleiterin zu. "Aber DU zahlst.", warf Xiron ein. Das Mädchen neben ihm zog kurz eine Grimasse und nickte dann wortlos. Sie konnte es sich leisten, schliesslich bekam sie von Cologne genug Geld und das einzige wofür sie es sporadisch ausgab, waren neue Kleider. Shampoo hakte sich bei Xiron ein und sie gingen los, während der junge Mann versuchte, sich einen "flirten-Crashkurs" für Shampoo auszudenken. Truhe folgte ihnen. -------------------------------------------------------------------------------- "Wir wandern weil es uns Spaß macht!" "Wir wandern weil es uns Spaß macht!" "Wir latschen bis die Sohle kracht!" "Wir latschen bis die Sohle kracht!" Marten war sich scheinbar prächtig am amüsieren. Er marschierte fröhlich vor seiner kleinen "Armee" her und gab seine Sprechgesangs-reime zum besten. Naja, BEINAHE fröhlich. Er hätte sich etwas mehr enthusiasmus von seinen Mitstreitern erhofft. Das Yna munter neben ihm marschierte und scheinbar als einzige auf seinen Sprechgesang antwortete, ignorierte er. Samy und der Chef waren etwas zurückgefallen und von 'marschieren' konnte bei ihnen keine Rede sein. Marten begann sich zu fragen, ob er einen ebensolchen fimmel für das Militär hatte, wie Samy bei allen Arten von Geheimgesellschaften zeigte. Er verwarf den Gedanken und stimmte eine weitere Strophe an. "Los ihr Luschen seid ein bisschen auf Zack!" "Los ihr Luschen seid ein bisschen auf Zack!" "Sonst schneid ich euch die Eier ab!" "Sonst schneid ich euch die.... hey, ich habe keine Eier!", warf die junge Elfe an seiner Seite ein. Sie überlegte kurz. "Ich kanns dir gerne beweisen...", fügte sie verführerisch hinzu. Marten rollte mit den Augen. Samy und der Chef waren inzwischen weit genug zurückgefallen, das sie Marten's Sprechgesang nur als flüstern hörten. Sie hatten andere Methoden, sich zu beschäftigen. "Ich seh etwas was du nicht siehst und das ist..... braun.", meinte Samy. "Baumrinde.", antwortete der Chef ohne zu überlegen. "Richtig. Du bist dran." "Ich seh etwas was du nicht siehst und das ist grün." "Ähm... Blätter?", riet Samy. "Falsch!", antwortete sein Freund fröhlich. "Moos?" "Jap. Du bist wieder dran.", meinte der Chef gelangweilt. Sie waren nun schon seit Stunden unterwegs, hatten den Wald vor knapp 50 Minuten erreicht und schon jetzt konnte er keine Blätter mehr sehen. Er war nicht für ein Leben in freier Wildbahn geschaffen, fand er. "Ich seh etwas was du nicht siehst und das ist... grau." "Stein. Was einfacheres ist dir nicht eingefallen?" Samy zuchte mit den Schultern und machte eine ausladende geste mit beiden Armen. "Nein, alles andere was erwähnenswert wäre hatten wir schon. Naja egal, du bist dran." Der Chef überlegt. Samy hatte recht, sie hatten alles was erwähnenswert war schon, und auch die meisten Sachen die NICHT erwähnenswert waren, waren schon genannt worden. "Ich seh etwas was du nicht siehst und das ist nervig." "Nervig? Was für ne Farbe soll das sein?" "Rot, schätze ich." Er deutete auf Ynas feuerroten Haarschopf vor ihnen. "Yna ist nicht nervig!", stieß Samy hervor, bevor die Vernunft kurz die Kontrolle über seinen Mund übernahm. "Naja, vielleicht ein wenig. Aber es gilt trotzdem nicht!" Bevor die beiden einen Streit vom Zaun brechen konnten, ob es nun galt oder nicht, drang Martens durchdringende Stimme zu ihnen. "Kompanie HALT!", bellte ihr selbsternannter Anführer befehlend. Die beiden beschleunigten ihre Schritte. "Männer!", begann Marten. "Und Frauen!", unterbrach ihn Yna in einem Anfall von akutem Feminismus. "Leute!", korrigierte sich Marten. "Wir sind ein gutes Stück vorrangekommen, und ich schlage vor, das wir hier unser Nachtlager errichten. Einwände?" Ohne auf eine Antwort zu warten schulterte Marten seinen Rucksack ab. "Wir sind übrigends auf der richtigen Spur. Xiron ist hier gewesen und hat hier warscheinlich auch sein Lager gehabt." "Wie hast du das herrausgefunden Schatz? Hast du seine Spuren auf dem Boden gesehen und abgeknickte Grashalme und so?, fragte Ynarael, während sie ihren 'Liebling' anhimmelte. "Sagen wir so: ich habe meine Augen und meine Nase offen gehalten.", erwiderte Marten. Dann griff er nach oben und bog einen Ast herab, bis er auf einer Höhe mit Yna's Augen war. Eine einzelne schwarze Socke hing daran. Die Buchstaben X.A. waren darauf gestickt. Samy und der Chef schnitten eine Grimasse, während Yna mit der Hand vor ihrem Gesicht wedelte. "Puah, das riecht tatsächlich nach Xiron." -------------------------------------------------------------------------------- "Wir nehmen den Tisch da hinten.", meinte Xiron, während er auf einen Tisch in der hintersten Ecke deutete. Shampoo zuckte mit den Schultern. Ihr war es recht, solange sie bekam was sie wollte. Beim Tisch angekommen nahm Xiron sofort die Eiskarte zur Hand. Er hatte schließlich nicht gefrühstückt und inzwischen hatte sich sein Magen die Karusellfahrt beendet und verlangte nun knurrend nach Füllung. "Also?", fragte Shampoo ungeduldig. Ihr war nicht entgangen, das Xiron die Speisekarte hungrig anstarrte. "Lass mich doch erstmal was aussuchen. Ausserdem überlege ich grade, welches Versuchskaninchen am geeignetsten wäre.", erwiderte der Zauberer. Sein blick glitt über verlockende Angebote, und sein Magen stimmte jedem dieser Angebote knurrend zu. Spaghettieis, Banana Split, Amarena Becher, all das hörte sich so verlockend an. Shampoo hatte inzwischen ihre Geldbörse ausgepackt. Xiron fragte sich, wo sie Sie verstaut hatte, ihr Kleid hatte keine erkennbaren Taschen. Aber sofort fiel ihm ein Platz ein, wo der Geldbeutel sicher aufbewahrt werden konnte. Kein vernünftiger Mann würde DORT danach greifen. Jedenfalls kein zweites mal. Das heißt, nicht mit der selben Hand. Er schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden... und sah dann in Shampoo's verlegenes Gesicht. "Shampoo hat leider nicht viel Geld dabei...", meinte sie. Xiron erkannte, das es ihr ehrlich peinlich war. "Ähhhm..., naja, zu not können wir uns ein Eis teilen, ok?" "Sein OK." Xiron blätterte nochmal kurz in der Karte und hielt ihr dann das Bild eines großen, farbigen Eisbechers unter die Nase. Früchte und verschieden Kugeln Eis dominierten den Eisbecher, sie schwammen in einer milchigen Flüssigkeit, wahrscheinlich Liqeur oder etwas ähnliches. "Couple Cup.", las Shampoo laut vor. "Was das heißen?" "Ähhm... ich habe keine Ahnung.", log Xiron "Sein in ordnung, sehen gut aus und nicht zu teuer.", sagte Shampoo nach einigen Überlegungen. Und sie hatte recht: Das Eis SAH lecker aus. Und der Preis war angemessen. Trotzdem hätte sie Xiron zusammengestaucht, wenn sie englisch gekonnt hätte. Bevor Shampoo weitere Fragen stellen konnte, die Xiron in Verlegenheit brachten, trat der Kellner an den Tisch und wandte sich an Xiron. "Guten Tag, die Herrschaften, was darf ich bringen?" Shampoo hielt ihm die Karte vor die Nase und deutete auf das gewählte Eis. "Shampoo wollen das.", verkündete sie. Der Kellner sah von Shampoo zu Xiron und wieder zurück zu Shampoo. Ein Lächeln erschien wie von Zauberhand auf seinem Gesicht. "Ah, eine sehr gute Wahl, wenn ich das sagen darf. Der PärchenbAUTSCH!" "Oh entschuldigen sie. Ich muss aufpassen, wo ich meine Füße hinstelle. Fahren sie ruhig fort.", meinte Xiron lächelnd. Nur war sein Lächeln zu 25% gespielt und zu 75% künstlich. Das Lächeln aus dem Gesicht des Kellners hingegen war inzwischen grösstenteils verschwunden. "..Naja, ich wollte sagen, das der Pä..ahrg!" "Schon wieder, entschuldigen sie vielmals. Ich bin so ungeschickt heute.", unterbrach der Magier den Schmerzensschrei freundlich. Jedes auf Ironie eingestellte Messgerät im umkreis von 100 metern wäre explodiert. Shampoo sah dem hinkenden Kellner verwundert nach. Ihr kam es so vor, als hätte sie einen wichtigen Teil des Gesprächs verpasst. "Ich glaube, ich habe inzwischen auch ein Versuchskaninchen gefunden. Sieh dir den mal an.", unterbrach der Zauberer ihre Gedanken, während er auf einen jungen mann ein paar Tische weiter deutete. Der junge Mann hatte nicht verdient, was das Schicksal an diesem Tag für ihn bereithielt. Oder vielleicht doch? Shampoo und Xiron wussten zwar nichts davon, aber der junge Mann namens Seijiro hatte erst vor kurzem seine bis-dato-Freundin mit deren Schwester betrogen. Diese beiden Mädchen wären bestimmt froh gewesen, bei dem nun folgenden Schauspiel dabeizusein. Shampoo drehte sich kurz zu dem Jungen, auf den Xiron gedeutet hatte, und sah ihren Begleiter dann wieder an. "Sein Ok. Was Shampoo tun?", fragte sie ihn. Vor dieser Frage hatte sich Xiron gefürchtet. Die einzig richtige Antwort von ihm müsste lauten: 'Ich hab nicht die geringste Ahnung.', aber leider hatte er Shampoo versprochen zu helfen, und er wollte ihr helfen, so gut er konnte. "Ähhhhm, ok. Der Plan sieht so aus: Du gehst erstmal hin, fragst ob du dich setzen kannst, ihr redet ein bisschen, Smalltalk eben." Xiron geriet ins schwitzen. Ihm war klar, das das so ungefähr das Dümmste war, was er jemals von sich gegeben hatte. Er überlegte fieberhaft, wie es weitergehen sollte, als er Shampoo's Augenscheinliche Unsicherheit bemerkte. "Was ist los?" Die junge Amazone saß unruhig auf ihrem Stuhl und lächelte Xiron schüchtern an. Was sie nur noch süßer aussehen ließ, fand Xiron. Er vertrieb den Gedanken. "Shampoo sein... ein wenig ..nervös...", gab sie kleinlaut zu. Der Thaumaturg hob zweifelnd eine Augenbraue. "Nervös? Gestern Abend warst du aber nicht nervös, als du mich... ähm, geküsst hast", meinte er. Shampoo nickte. "Natürlich. Shampoo wollte Ranma eifersüchtig machen!", erwiederte sie. "..du wolltest...." Das brachte Xiron ins grübeln. Aber auch nur kurz, denn er hatte die rettende Idee gefunden. Er richtete einen Zeigefinger auf Shampoo und lachte triumphierend. "Ha, jetzt weiß ich es. Du KANNST bereits flirten." Shampoo sah ihn verwirrt an. "Xiron gestoßen haben Kopf? Shampoo nie gelernt flörten, woher sollen wissen wie geht?" Der Magier beantwortete ihre frage mit einem verschmitzen Lächeln. "Vetrau mir einfach. Und nun los: Ran an den Speck. Ähm, den Mann.", scheuchte er sie. "Und vergiss nicht, du WILLST etwas von ihm!", erinnerte er sie, als sie sich, immernoch verwundert, umdrehte und auf ihr 'Opfer' zuschritt. Xiron hingegen versank in Gedanken. Er machte sich nicht die Mühe Shampoo und ihrem Versuchsobjekt zuzuhören. Er war sicher, das dieser Test ein voller Erfolg wurde. Erst jetzt wurde ihm auch wirklich bewusst, das die junge Amazone fast die ganze zeit am flirten war, wenn auch unbewusst. Immer wenn sie etwas von jemandem wollte, der zufälligerweise männlichen Geschlechts war, wechselte sie in den extrem-kawaii-modus. Mann musste schon ein Herz aus Stein haben, um sich nicht von ihr um den Finger wickeln zu lassen. Leider realisierte er auch, das damit Shampoo's weiterer Plan zum scheitern verurteilt war. Er brauchte kein Wissenschaftler, Hellseher oder Medium zu sein, um zu wissen, das Shampoo mit ihren 'neuen' Flirtkünsten versuchen würde, ranma für sich zu gewinnen. Und da sie die ganze Zeit über am flirten war, hatte Ranma unter garantier schon eine Extraportion davon zu spüren gekriegt. Ohne Erfolg, wie es aussah. Das Mädchen tat dem Zauberer leid. Sie hatte diese ständige Zurückweisung nicht verdient, fand er. Sie könnte sich einiges an Leid ersparen, wenn sie Ranma aufgab. Aber wie er wusste, war das nicht die Option. Und selbst wenn, sie war viel zu dickköpfig, um einfach aufzugeben. Xiron seufzte und schüttelte den Kopf. Gab es denn keine Möglichkeit für ihn, ihre zu helfen? -------------------------------------------------------------------------------- "Ich weiß, wie wir es machen!", rief Samy aufgeregt. Die 'Rettungstruppe' hatte inzwischen das Lager aufgeschlagen und eine kleine Bestandsaufnahme ihrer Vorräte und Ausrüstung durchgeführt: Es war alles da.... bis auf die Zunderbüchse. Nun standen sie alle, drei Jungen und ein Mädchen, um die möchtegern-Feuerstelle und überlegten, wie sie improvisieren könnten. Marten wusste zwar, das es rein theoretisch möglich war, nur mit 2 trockenen Stöcken ein Lagerfeuer zu entzünden, aber er hatte in der entsprechenden Unterrichtsstunde gefehlt. Nagut, er hatte geschlafen, aber das änderte nichts an der Tatsache, das er nicht weiter wusste. "Ich könnte einfach einen niederen Feuerdämon oder so beschwören, dann hätten wir ganz schnell ein Feuer.", erklärte Samy, während er in seinem großen Zauberbuch blätterte. "Samy.... wir wollen ein Lagerfeuer.", antwortete der Chef. "Das was DU vorhast nennt man 'Brandrodung'.", fügte er hinzu. Diese Situation hätte durchaus zu einem Streit eskalieren können, wenn Marten nicht in genau diesem Moment etwas anderes aufgefallen wäre. Er zählte noch einmal nach: drei. Es waren drei Zelte. Es hätten vier sein sollen. Er wandte sich an seine Freunde, die immernoch darüber diskutierten, wie man das Lagerfeuer entzünden sollte. "Ähm, Leute? Wir haben ein Problem." 3 Augenpaare richteten sich auf ihn. Verlegen scharrte der junge Mann mit den Füßen. Da sganze war ihm etwas Peinlich, vor allem, da er sich SICHER war, das bei ihrer Abreise noch alle Zelte da gewesen waren. "Nun... wir äh... haben nur 3 Zelte da... ein zuwenig, fürchte ich." "Ist das schlimm?", fragte Yna grinsend. Marten hatte nur auf ein Kommentar von ihr gewartet. "Du kannst ja in meinem Zelt schlafen...", fügte das Mädchen verführerisch hinzu, während es sich wieder an Marten's Schulter schmiegte. Der Krieger versuchte, die junge Elfe sanft von seinem Arm zu lösen und scheiterte. "Ich finde bestimmt jemanden, bei dem ich mit ihm Zelt schlafen kann!", antwortete er ihr bestimmt. "Und das wirst GARANTIERT nicht DU sein.", fügte er in Gedanken hinzu. -------------------------------------------------------------------------------- Akane strahlte bis über beide Ohren. Das war durchaus wörtlich zu nehmen, hätte sie noch breiter gegrinst, hätte man ihren Kopf wahrscheinlich aufklappen können wie eine Taschenuhr. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Ranma konnte so.... romantisch sein, wenn er wollte. Und sie hoffte, das das noch öfter geschah. Sie erinnerte sich, wie er sie zögernd, beinahe schüchtern, gefragt hatte, ob sie nicht zusammen weggehen wollten. Ein Eis essen oder so. "Was ist los? Hast du einen Gesichtskrampf oder sowas in der Art?" Aber manchmal konnte er auch so taktvoll und sensibel wie ein Backstein sein. "Ich grinse du Blödmann.", antwortete sie, aber es klang nicht böse. Sie hatte VIEL zu gute Laune. "Warum? habe ich etwas witziges gesagt?", fragte Ranma nach. "Nein, es ist nur.... naja, das erste mal, das mich mein Verlobter zu einem romantischen Essen einlädt." Sie genoß den klang des Wortes 'Verlobter'. Es klang nach Zweisamkeit. Sie hatte jemanden gefunden, den sie lieben konnte. Jemanden, der auch SIE liebte. "Naja, romatisch kann man es nicht nennen, wir gehen nur ein Eis essen. Und ich habe dich schon öfter eingeladen." Jemand, der es immer wieder schaffte, die romantische Stimmung zu zerstören. Sie beschloß, das Thema zu wechseln. "Was denkst du, wie es Xiron geht? Shampoo sah ziemlich.... sauer aus.", fragte sie. "Ich glaube nicht, das sie ZU hart mit ihm war. Sie ist nicht so böse wie sie immer tut. Ausserdem mag sie ihn.", meinte Ranma nachdenklich. "Ich hoffe du hast Recht...", antwortete Ranma's Verlobte. Sie dachte nach. "Denkst du... wir können ihm irgendwie helfen?" "Helfen? Meinst du wir sollen ihn irgendwo verstecken?", fragte der Erbe der Saotome Kampfsportschule verwirrt. "Baka. Ich meine Xiron und Shampoo." "Wir können es zumindest versuchen.", stimmte Ranma ihr zu. "Ich werde morgen mal im Nekohanten vorbeischauen und die alte Mumie fragen, ob es eine andere möglichkeit gibt, das ich nicht mehr Shampoo's Airen bin. Die einzige möglichkeit die ICH kenne wäre, das er mich im Kampf besiegt." "Du willst Cologne fragen?", meinte Akane entgeistert. "Sie würde ehr mit Happosai ins Bett steigen, als dir zu helfen, Shampoo loszuwerden." Kaum hatte Akane den Satz ausgesprochen, als Ranma ihr schon den Mund zuhielt und sich hektisch umsah. Das junge Mädchen befreite sich aus seinem Griff. "Was SOLL das?", fragte sie. "Weisst du nicht...", antwortete ihr Verlobter, während er immernoch die Umgebung nach etwas absuchte. "...das ein Dämon erscheint, wenn man dreimal seinen Namen ruft?", beendete er den Satz. Akane sah ihn zuerst verwirrt an und lächelte dann. "Idiot..", sagte sie zärtlich. "...das gilt nur für Beetlejuice." Nun grinste auch Ranma. "Ich weiß. Aber man kann nie vorsichtig genug sein, wenn es um den perversen alten Knacker geht." -------------------------------------------------------------------------------- Xiron schlitterte um die Ecke und kam dort zum Stehen. Shampoo folgte ihm wiederstreben, und auch nur deshalb, weil er sie an der Hand hielt und hinter sich her Zog. Das junge Mädchen machte anstalten, etwas zu sagen, aber der Magier hielt ihr den Zeigefinger auf die Lippen. Dann presste er sich an die Wand und spähte vorsichtig um die Ecke, um die sie gekommen waren. Nicht das es wirklich nötig gewesen wäre, Xiron erwartete keine Verfolger. Aber sein in letzter Zeit stark überstrapazierter Überlebensinstink bestand darauf. Dann drehte er sich zu seiner Begleiterin um und sah sie fragend an. "Ok Shampoo, WAS genau ist schief gelaufen?" - DAS etwas schiefgelaufen war, war offensichtlich. Xiron hatte Shampoo und ihr 'Opfer' genauestens beobachtet. Er war sogar ein wenig eifersüchtig geworden, als Shampoo anfing, unbeholfen mit dem Jungen zu flirten. Aber dann hatte er sich erinnert, das Shampoo nur am ÜBEN war, das das alles für sie nur Mittel zum Zweck war. 'Genau wie der Kuß gestern Abend...', fügte eine verräterische Stimme in seinem Kopf hinzu, bevor er sie zum Schweigen bringen konnte. Das Gespräch war gut verlaufen, zumindest nach dem, was der junge Magier mitbekommen hatte. Sogar SO gut, das Xiron sich entspannt zurückgelehnt hatte und den weiteren Tagesablauf plante. Nach dem Eis kurz zurück zum Nekohanten, dann ein wenig Trainieren, vielleicht mit Ranma und Akane, im besten Fall sogar mit Shampoo. Ein kurzer Seitenblick zu seiner 'Schülerin' hatte ihm versichert, das alles in bester Ordnung war, gerade lachte Shampoo über einen Witz oder so. Hätte Xiron es nicht besser gewusst, er hätte die beiden für ein frisch verliebtes Paar gehalten. Aber das waren sie nicht, das wusste er. Trotzdem stieg seine Eifersucht noch ein wenig an. Er verschränkte die Arme vor der Brust, jegliche entspannung war verschwunden. Aus den Augenwinkeln sah er immer wieder zu dem 'Paar' hinüber. In den folgenden Minuten verschlechterte sich Xiron's Stimmung immer weiter (Wenn auch grundlos, wie ihm dir leise Stimme der Logik versicherte). Schließlich hielt er es nicht mehr aus, er stand auf und ging zur Herrentoilette. Dort angekommen stützte er sich mit beiden Händen auf dem Waschbecken ab und musterte sein Spiegelbild. Es erwiederte den Blick. Um den folgenden Dialog zu verstehen, muss hier angedeutet werden, das Xiron nicht mit seinem Spiegelbild spricht. Es wäre auch dumm, mit einer Reflektion seiner selbst zu Sprechen, nicht nur, weil sie nicht antworten würde, sondern vor allem weil sie keine neuen Informationen bereithält. Nun gut, MANCHEN leuten antwortet ihr Spiegelbild, aber das sind statistisch gesehen schwarze Schafe, die sich meistens eh für einen Bettvorleger oder vielleicht eine Nachtischlampe halten, deshalb können sie getrost ignoriert werden. "Was ist nur mit mir los?", fragte er den Spiegel nicht. Selbstverständlich war das eine rethorische Frage, Xiron wusste genau, was mit ihm los war. "Du bist unglücklich und Hals-über-Kopf verliebt Xiron, DAS ist los." antwortete der Spiegel nicht. "Aber ausgerechnet SIE?" Xiron's Abbild nickte nicht. "Ja. Sie war halt das unerreichbarste Mädchen, das du auf die schnelle auffinden konntest. Scheint in der Familie zu liegen." Der junge Thaumaturg schüttelte den Kopf. Sein Spiegelbild folgte seinem Beispiel. "H-hey! Sie war in not und brauchte einen Freund. Was hätte ich tun sollen? Ausserdem ist sie unser Schlüssel nachhause.", behauptete Xiron. Er wäre sich ziemlich dumm vorgekommen, wenn er versucht hätte sich vor seinem eigenen Spiegelbild zu rechtfertigen. "Ob sie..... Ob sie mit mir... ausgehen würde?", dachte Xiron laut. Wenn er genauer darüber nachgedacht hätte, wäre ihm das vielleicht seltsam vorgekommen: Zuerst bestreitet er sich selbst gegenüber vehement, das er von Shampoo etwas anderes wolle, als den Heimweg und vielleicht eine Portion deluxe Ramen als Wegzehrung, und nur einen Augenaufschlag später dachte er an ein Date mit ihr. Zum Glück dachte er nicht genauer darüber nach. "Sicher.", antwortete sein Spiegelbild nicht. "Warum fragst du sie nicht einfach. Und wenn du schon dabei bist, frag sie nach Ranma's wundem Punkt, dann steht eurer hochzeit nichts mehr im wege." Xiron schnippte mit den Fingern. "Warum bin ich nicht ehr darauf gekommen, gute Idee." Er wandte sich vom Spiegel ab und ging zur Tür. Eine Sekunde später stand er wieder vor dem Spiegel und richtete anklagend keinen Zeigefinger auf ihn. "Du verarschst mich nicht wahr?", warf er der Reflektion vor. "Ich? Dich verarschen? Würde ich NIE tun.", behauptete sein Abbild nicht. Dann drehte es den Kopf ruckartig zur Seite. "Was war DAS?" Xiron schüttelte den Kopf nocheinmal. Er stand vor dem Spiegel, sein disput mit sich selbst war beendet. Wenn Xiron recht hatte, war er seit gerade mal 30 Sekunden, mehr oder weniger, auf der Toilette. Aber diese Zeit hatte 'jemandem' gereicht um 'etwas' anzustellen. Der Magier zweifelte nicht, das 'jemand' lila Haare hatte und 'etwas' ziemlich viel Gewalt enthielt. Gerade jetzt hörte er den kurzen Aufschrei der Gäste, gefolgt von einem lauten Krach, den manche vielleicht Sogar als 'gepolter' bezeichnen würden. Xiron's geschultem Ohr bot der Krach noch genügend andere Informationen, die er verwerten konnte, bevor er in das Restaurant zurückkehrte. Das klirren zum Beispiel. Es hörte sich genau so an, als würde jemand mit einem BonBori einen Tisch auf sehr endgültige Weise abräumen. Das krachen Was darauf folgte ließ nur den Schluß zu, das der besagte Tisch von einem weiteren BonBori getroffen und in Klasse A Feuerholz verarbeitet wurde. Dann herrschte Stille, aber auch daraus konnte der Zauberer etwas lesen: So hörte es sich an, wenn jemand sich in eine Ecke verkrochen hatte und am zittern war, weil eine ebenso hübsche wie wütende Amazone über ihm stand. Zufrieden mit seiner Interpretation der Geräuschkulisse verließ Xiron die Toilette. Wie sich herausstellte, sollte Xiron recht behalten. Shampoo stand, in eine feuerrote Kampfaura gehüllt, über den Überresten des Tisches. Xiron dachte schnell. Wenn er der Amazone nun erlaubte, diesen Jungen auf die größe eines Tischtennisballs zu stauchen, mochte es Ärger geben. Und der Magier legte keinen wert darauf, die Nacht in einer Gefängniszelle zu verbringen. Deshalb wurde Shampoo in der vorbereitung ihrer attacke unterbrochen, als sie von Xiron am Arm gepackt und mit Mach 3 aus dem Restaurant geschleift wurde. Truhe hatte es weniger eilig. Sie streckte sich und unterdrückte ein holziges Gähnen. Anschliessend fraß sie die überreste des "Couple Cup", klaute noch ein paar Eiskugeln aus diversen Eisbechern, die auf den Tischen der Gäste standen und folgte ihrem Herrn. - Xiron verschränkte die Arme vor der Brust. "Also? Ich höre." Shampoo sah zu Boden und scharrte mit den Füßen. Es war ihr tatsächlich peinlich. Hätte Xiron darauf geachtet, wäre ihm aufgefallen, das sie so noch ein paar nuancen süßer aussah. Aber er hatte nicht darauf geachtet und fuhr mit seiner 'Standpauke' fort. "Als ich noch da war lief alles bestens, zumindest soweit ich das sehen konnte. Aber kaum bin ich mal ne Minute auf dem Klo, zerlegst du das halbe Eiscafé in seine Einzelteile." Der Magier seufzte schwer. Dann beugte er sich ein wenig nach vorne ,hob Shampoos Kopf ein wenig an und sah ihr direkt in die Augen. "Lass mich dir eine Frage stellen: WARUM?" Shampoo schien einen moment mit sich selbst zu ringen, gab dann aber nach und beugte sich zu Xiron rüber, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Xirons Augen weiteten sich. Sie weiteten sich noch etwas mehr. Dann verengten sie sich zu Schlitzen. "Und warum bitte stehst du noch hier?", fuhr der Magier die Amazone an. Das Mädchen sah ihn aus großen Augen an. Sie verstand nicht, warum ER so wütend war. Schlieslich hatte der Junge IHRE Ehre beleidigt. "Als dein Flirtlehrer BEFEHLE ich dir, sofort zurückzugehen un ihm eine reinzuhauen. So richtig PAFF, mitten in die Freßluke.", proklamierte Xiron, wobei er das PAFF unterstrich, indem er seine rechte Faust in die offene linke Hand schlug. Shampoo sah den jungen Zauberer nun so an, als hätte er gerade seine Unterhose über den Kopf gezogen. Dann fühlte sie seine Stirn. "Was los sein? Xiron haben gestoßen Kopf?", fragte sie besorgt. "Seinen Kopf stoßen... GUTE Idee.", antwortete Xiron. Er griff seinen Magierstab fester und machte sich auf den Weg, um eben dieses zu tun. Oder zumindest versuchte es: Shampoo hielt ihn mit einem eisernem Griff an seinem Mantel fest. Nachdem Xiron nach einigen Schritten immer noch nicht weiter gekommen war drehte er sich zu der Amazone um. Bevor er etwas sagen konnte, ergriff Shampoo mit beiden Händen seine Schultern und sah ihm in die Augen. "Xiron... sein lieb gemeint. Aber sein OK." "Aber, aber, er.... aber!", stotterte der junge Mann. Der Anblick ihrer dunkellila Augen ließ sein Herz höher schlagen.... und brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. "Sein OK!", wiederholte das Mädchen mit mehr nachdruck. Xiron seufzte schwer und ließ die schultern ein wenig sinken. "...Wenn du meinst.", sagte er kleinlaut. "Wir jetzt nachhause gehen, ja?", fragte sie dann in einem Tonfall, den Xiron längst als teil ihres 'Flirtens' erkannt hatte, auch wenn sie es nur unterbewusst tat. Er konnte nur nicken. Und so verliessen sie die schmale Gasse auf dem Weg richtung Nekohanten. -------------------------------------------------------------------------------- Um vorab eins klarzustellen: Es war KEINE sternklare Nacht. Soetwas wurde von vielen Autoren im laufe der Jahrhunderte behauptet, manchmal sogar zurecht. Fakt ist jedoch, das die Worte 'Es war eine Sternklare Nacht' bereits SO häufig verwendet wurden, das sie schon vor geraumer Zeit begannen, Abnutzungserscheinungen zu zeigen; Inzwischen liessen sie sich mit einer Decke vergleichen, die bereits so oft geflickt worden war, das sich das ursprüngliche Aussehen nur noch erahnen ließ. Um die besagte Redewendung nicht noch weiter zu strapazieren, hat sich der Autor entschieden, an dieser stelle darauf zu verzichten, sie zu verwenden; Zumal sich am Himmel gerade genug Wolken zeigten, um den Begriff "sternenklar" unangemessen erscheinen zu lassen. Gleichzeitig waren jedoch zuwenig Wolken zu sehen, als das man das Wort 'bewölkt' hätte verwenden können. Glücklicherweise machten sich die beiden Protagonisten dieser Szene darüber keine Gedanken. Friedbert Horas, von seinen Freunden einfach nur 'Chef' genannt, saß vor dem Eingang des Zeltes, das er sich mit Samy teilte. Er war scheinbar schon lange wach, und es war fraglich, ob er diese nacht überhaupt schon geschlafen hatte. Dieser Eindruck wurde von den 3 leeren Tüten neben ihm, die einmal Marshmellows beinhaltet hatten, verstärkt. Im moment drehte er eine riesige, zweizinkige Grillgabel über dem Feuer, an deren Ende fünf Würstchen aufgespiesst waren. Die Würstchen waren fast fertig und verstöhmten einen Duft, der selbst dem überzeugtesten Vegetarier das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Das Geräusch eines Reißverschusses, gefolgt von plötzliches Bewegungen im inneren des Zeltes deuteten an, das Samy nun ebenfalls wach war. Kurz darauf erschien der Kopf von besagtem Dämonenbeschwörer am Eingang des Zeltes. Man könnte behaupten, er sähe verschlafen aus, aber das wäre eine sträfliche Untertreibung. Am MORGEN, kurz bevor dem Aufbruch der 'Rettungstruppe' hatte er verschlafen ausgesehen. JETZT unterschied er sich von einem Toten nur allein durch die Tatsache, das er noch atmete. Um dem Leser ein besseres Bild von Samy zu verschaffen, hält der Autor eine kleine Beschreibung für angemessen: Seine Brille hing schief vor seinen Augen. Ihn störte das warscheinlich nicht, weil seine Augenlieder noch zu 3/4 Gesenkt waren, und er die ganze Welt ohnehin nur undeutlich wahrnahm. Ausserdem hing ein Taschentuch aus jedem seiner Ohren. Er sah sich kurz um, sein Blick fokussierte sich ein wenig und richtete sich schliesslich auf den Chef. Besser gesagt: Auf die Grillgabel und die Würstchen, die munter vor sich hin brutzelten. In dem Augenblick drehte der Chef seinen Kopf und sah seinen Zelt-Mitbewohner an. Ein leicht belustigtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er sah, wie fertig sein Freund aussah. Mit Schlafentzug war er nie gut zurechtgekommen. "Würstchen?", fragte er schliesslich. Samy grunzte bestätigend. Blitzschnell zog der Chef zwei Teller unter seinem Pullover hervor und verteilte die Würstchen. Dann nahm er die Ketchupflasche, die von seinem Gürtel hing und spritzte etwas von der roten Sauce auf die Würstchen. Schliesslich streute er schnell ein paar Gewürze (Geheimes Familienrezept, behauptete er immer) aus einem kleinen Lederbeutel, den er scheinbar aus seinem Ärmel geschüttelt hatte, darüber. Er war bereits geübt darin, der ganze Vorgang hatte nur wenige Sekunden gedauert. Diese Zeit hatte Samy ausgereicht, um sich ein 'menschlicheres' Aussehen zu verpassen: Seine Brille war nun gerade gerückt und die beiden Taschentücher aus seinen Ohren entfernt. Dankbar nahm er den Teller entgegen. Er sah kurz darauf hera und richtete dann einen fragenden Blick auf seinen Kumpel. "Hey, Chef, du hast nicht zufälligerweise etwas..." "Kaffee?", unterbrach ihn sein Gesprächspartner. Der Chef hielt schon eine Tasse dampfend heissen Kaffee zu ihm hin. Samy brauchte nicht zu fragen, er WUSSTE das sich in der Tasse genau die richtige Menge an Zucker und Milch befand. "Kaffee!", sagte er bestätigend, nahm die Tasse und nippte an dem, was er als "Lebenselexir" bezeichnete. Der Chef hatte sich inzwischen zurückgelehnt und war seine Würstchen am essen. "Kannst auch nicht schlafen, was?", meinte er kauend. Samy schnaubte kurz. "Bei diesem Lärm? Machst du Witze?" Er nickte kurz zu dem Zelt rüber, das sich Marten unfreiwilligerweise mit Yna teilte. Seit sie zu Bett gegangen waren, hörte man aus dem Zelt, Schreie, Kreischen und manchmal auch Stöhnen. Momentan bot die Geräuschkulisse eine Abwechslung, denn Kettenrasseln war zu hören. Der Chef hob als Antwort eine Augenbraue, sagte jedoch nichts. Samy kümmerte sich nicht um Chef's Einsilbigkeit, er horchte und versuchte sich vorzustellen, was in dem Zelt vorsich ging: Gerade war ein kurzes, weiblich klingendes, Quieken zu hören, gefolgt von weiterem Kettenrasseln. "Was MACHEN die da drin bloß?", fragte er mehr sich selbst als seinen Freund. Trotzdem war es Chef, der antwortete: "Ich denke, Marten ist gerade dabei, Yna in Ketten zu legen." "Er... er fesselt sie?", fragte Samy erstaunt. "Hört sich ganz danach an.", erwiederte Chef fröhlich. Samy dachte darüber nach. "Ich wusste nicht, das Yna auf so etwas steht...", meinte er gedankenversunken. Der Chef lachte laut auf und zündete sich eine Zigarette an. "ICH denke, es würde ihr besser gefallen, wenn sie IHN gefesselt hätte. Dann könnte er wenigstens nicht weglaufen." Samy dachte auch darüber nach. Dann nickte er. Das hörte sich ganz nach Yna an. "Naja,", meinte er gähnend. "Ich hoffe, sie sind bald mit dem Fertig, was sie da tun, wasimmer sie auch am tun sind. ICH gehe jetzt schlafen, und wenn nicht in 5 Minuten ruhe herrscht, werde ich mal in meinem Buch nachsehen, ob ich nicht einen Dämon beschwören kann, der..." Mit einem mal war es still geworden in dem Zelt von Marten und Yna. "Na also. Geht doch!", meinte Samy mürrisch und verschand wieder im Zelt. Chef warf ihm einen amüsierten und wissenden Blick zu, dann starrte er weiter in die Flammen und genoß die Nacht. -------------------------------------------------------------------------------- Aufruf des Autors: Ich möchte euch hier nochmal an meinen "Xiron Arkanis" Fanart Wettbewerb erinnern. Wenn ihr der Meinung seit, Xiron gut malen zu können, versucht es einfach. Neben einem Geldpreis winkt euch noch eine namentliche Erwähnung in der Fanfic, ausserdem wird das Gewinnerbild in Xirons Charakterbeschreibung hochgeladen. Gebt euch nen Ruck, ihr habt ja nichts zu verlieren, oder? Euer ShampoosAiren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)