Vom Wolf und der Schlange von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Enttarnung ---------------------- Kapitel 14 - Enttarnung Lucius' Hand fühlte sich kalt an seinem Hals an, und diese Kälte ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Diese Kälte und die Tatsache, dass Lucius einfach nur zuzudrücken brauchte, um ihn zu erwürgen. "...du hast doch was mit ihm, nicht wahr?" hörte er die kalte, gefühllose Stimme fragen. Innerlich begehrte er auf, was Lucius das Recht gäbe, danach zu fragen. Als ob Lucius auch nur im Geringsten wüsste, wie es ist, geliebt zu werden. Geliebt zu werden! Lucius wusste nichts über die Hitzewellen, die Remus ausgelöst hatte, in dieser Nacht! Lucius wusste nicht, wie sich Remus' Lippen anfühlten, wie er schmeckte, wie sein Lachen klang, und wie sehr er ihn bei sich haben wollte, in jeder Sekunde. Lucius wusste nicht, wie es war, sich nach etwas zu sehnen. Lucius bekam immer was er wollte. Und Severus wandte nur den Blick zum Boden. Lucius verpasste ihm einen verächtlichen Stoß, der Severus zur Seite taumeln ließ. "Dass ich mich mit Leuten wie dir abgebe..." waren seine letzten Worte, bevor er den Raum verließ. Und es schien Severus, als wäre es nun ohne Lucius sogar noch kälter, als es mit ihm war. Sirius vergrub seine Nase an Remus' Schulter. Eine Weile blieb er ruhig stehen. Dann murmelte er leise: "Du riechst nach ihm." Remus löste sich von ihm und ging zu seinem Schreibtisch. "Ich hatte eines seiner Bücher in meinem Mantel." Nie um eine Ausrede verlegen, was, Remus? Seit du mit ihm zusammen bist? Sirius' große Hände legten sich auf seine, hielten sie fest. Seine Haut war fast so blass wie Severus', aber seine Hände waren kräftiger, und das Schwarz seines Umhangs stach nicht ganz so sehr hervor wie bei Severus, sondern schien seine Hautfarbe eher zu komplettieren. "Alles an dir riecht nach ihm." raunte Sirius dann und Remus war gefangen. In seinen Armen und seinen Worten. Es gab keine Ausrede, hier. Der Hund hatte ihn ertappt. Remus antwortete nicht und Sirius ließ seine Nase an Remus' Schulter ruhen. Da, wo die Narbe war. Die nie richtig verheilen würde, da sie zu jedem Vollmond neu aufgerissen wurde von seinen Fängen. Remus zuckte leicht zusammen. "Du gehörst zu mir." Es war keine Bitte, es war eine simple Feststellung, und Remus wusste, dass sie wahr war. "Zu Vollmond." machte er einen kläglichen Versuch und gab sein Bestes, fest und sicher zu klingen. "Immer." Remus fühlte sich so ohnmächtig, so kraftlos in Sirius' Armen. Er wusste, dass er ihn wegstoßen könnte, wenn er es wollte, doch es wäre nur einen Moment, und Sirius würde wiederkommen. Sirius war sein Gefährte. Der Gefährte des Wolfes. Und der Wolf gehörte zu Remus. "Aber.." "Immer." erwiderte Sirius dunkel und wahr und Remus widersprach kein zweites Mal. Er wusste, dass Sirius Recht hatte. Sirius hatte die älteren Rechte, schon seit der ersten Vollmondnacht, Sirius hatte Kraft... und Sirius würde sich holen, was ihm gehörte. Remus fürchtete diese Eigenschaft an Sirius. Langsam zogen sich Sirius' Hände von seinen zurück und er legte sie auf Remus' Schultern nieder. Als er Remus herumdrehte, damit er ihn ansehen konnte, entdeckte Remus in seinen Augen einen fast reuigen Ausdruck. Er presste seine Lippen auf Remus', fast schon unbeholfen, und Remus ließ es geschehen. Er ließ seine Lider zufallen, und seine Hände sanken an seinen Seiten herab, vollkommen willenlos. Er hatte sich immer wohl gefühlt mit Sirius. Sirius hatte sich seiner angenommen, als er hier angekommen war, allein. Sirius war einer der ersten Freunde, die er jemals gehabt hatte, einer der wenigen, die nicht vor dem zurück schreckten, was er war. Und er konnte nicht leugnen, dass es sich gut anfühlte. Wie es sich gut anfühlte, neben ihm zu liegen, von ihm im Arm gehalten zu werden... aber es war anders als mit Severus. Völlig anders. Das verwirrte Remus. Wenn es nicht Severus war, wie konnte es sich so gut anfühlen? Ohne Lucius' Unterstützung in Slytherin zu leben, war praktisch unmöglich. Lucius wusste das und er hatte sich entschlossen, dies Severus spüren zu lassen. Und Severus konnte nicht zu Remus gehen, weil dieser es nicht verstehen würde. Sämtliche "Freunde", die er jemals zu haben geglaubt hatte, waren auf einmal verschwunden, straften ihn mit Nichtachtung, und schlimmer noch: Ließen ihn spüren, dass er Slytherin verraten hatte. Was Lucius ihnen sicherlich erzählt hatte. Wie viel der Wahrheit sie kannten, konnte er nicht sagen, aber Lucius würde sie mit den essenziellen Informationen versorgt haben, oder nur mit einem schlichten "Verräter", absichtlich hingeworfen, wenn die Sprache auf ihn kam. Das genügte vollkommen, denn Lucius Malfoy hatte immer Recht. Und wenn er auf Severus' Reaktion gewettet hätte oder darauf, wie lange dieser durchhalten würde, hätte er sicher auch richtig gelegen: Es war eine Zaubertrankstunde, nach der er sich besonders viel Zeit ließ, seine Sachen zusammen zu packen. Alle Schüler, selbst der Professor hatten den Raum schon verlassen, als Severus diese kühle, arrogante Präsenz hinter sich spürte. "Endlich vernünftig geworden, Severus?" Seine Stimme war schleichend, Gift, welches sich in Severus' Ohr träufelte. "Ja, Lucius." meinte Severus leise, während er davon laufen wollte, weit weg von dieser Stimme und diesen kalten Händen. "Ich wusste, dass du es früher oder später einsehen würdest..." Severus konnte die Kühle seiner Hände sogar durch seinen Umhang spüren. Er starrte auf den Lehrertisch, als würde er dort Erlösung finden. "...wenigstens hast du dir nicht zuviel Zeit gelassen." Soviel Arroganz, Süffisanz, soviel Selbstverständlichkeit in seiner Stimme. Die Selbstverständlichkeit seines Herrschaftsanspruchs über Severus, dieses allumfassende Dominanzbedürfnis, das Severus von Anfang an zu spüren bekommen hatte. Und dem er sich jedes Mal wieder beugte. Auch dieses Mal. Er konnte nicht anders - Lucius war stärker als er, und er hatte es ausreichend bewiesen. Severus wollte den Umfang der Macht, die Lucius über ihn hatte, nicht wissen. Manche Dinge verdrängte man besser. Author's Note: Denkt nicht, ich hätte was gegen Severus T-T Ich mag ihn wirklich gern, aber er hat sich so entwickelt.... Gefällt es euch? Nicht? Reviewt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)