Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 96: "Rückblicke XXX - Die waren tatsächlich alle wahnsinnig hier" ------------------------------------------------------------------------- Close Distance (Teil 96) Titel: Close Distance Teil: 96/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Das dreißigste Vergangenheitskapitel. Bald habe ich es geschafft und sie nehmen mindestens ein Drittel der Story ein. ^^ Disclaimer: not my boys, no money make... Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @Andromeda: Oh, ein anderer Weihnachtssong - so was gibt es?!? *lach* Erholsame Feiertage wünsche ich mir auch, aber eigentlich sollte ich mich an die Aufgaben in Steuern setzen *sigh* Ich werde wohl spätestens morgen damit anfangen... @erdschlange: Freut mich, dass es dir wieder gefallen hat. Ich mag das heutige *grins* Es zeigt, dass Schu noch nicht so abgebrüht ist, wie er sich oft gibt ^^ Ja, Yun-kun wird gaaanz langsam eifersüchtig *lach* Mir tut der Junge ja wirklich Leid. Zusehen zu müssen, wie er Ran immer mehr verliert, kann einfach nicht schön sein. Und natürlich schreibe ich weiter, in nächster Zeit allerdings eher weniger o.O Für Klausuren zu lernen schlägt bei mir auf die wenige Kreativität, die ich mein eigen nennen darf *räusper* Aber ich habe bereits ausreichend Kapitel in meinem Block, so dass es zu keinen Unterbrechungen für euch kommen wird ^^ @nai-chan: Ich fasse es ja nicht... kaum hört Mexx für die Allgemeinheit auf zu spinnen, bekommst du Probs. Danke, dass du so viel Geduld aufgebracht hast *knuffel* Auch wenn die Form grammatikalisch bedenklich ist, mag ich sie irgendwie *lach* Übrigens kann ich Yun-kun nicht verübeln, dass er auf Crawfords Anwesenheit lieber verzichtet *ehe* Und, haste mitbekommen, wann das Chap freigeschaltet war? *zwinka* @CeresNila: *knuffz* Wenigstens wirst du jetzt ein paar Tage Ferien haben, ne? Das ist das Positive an der Schule ^^ Schön zu hören, dass du meine Story mit so viel Begeisterung aufnimmst *lach* ^_________^ Da macht es doch gleich doppelt so viel Spaß, daran weiterzuschreiben (ist auf jeden Fall besser als zu lernen *pfeif*) Also so wie Weiß sich bei ihren Aufträgen manchmal anstellen, ist es doch kein Wunder, dass Schwarz nicht allzu viel von ihnen hält. Schu ist besonders geschlagen, da er ja laufend den Babysitter zu spielen hat *snicker* (je länger ich an der Geschichte schreibe, desto weniger mag ich irgendwie Weiß und das scheint durch ^^°°° Ran war schließlich schon immer mein Lieblings-Chara bei Weiß und jetzt gehört er nicht mal dazu...) Tja, ich habe auch absolut keine Ahnung, was Yun-kun gegen Crawford haben könnte *mich weglach* @Furia: *nick* Ein bissl ist es her, aber du tauchst ja immer wieder aus der Versenkung auf *knuddel* *dir die wohlverdienten Gummibärchen rüberschieb* *auch massenhaft Weihnachtsschokolade zur Auswahl hab* ^^# Wenn ich öfter so spät ins Bett kommen würde, wäre ich ja zu gar nix mehr zu gebrauchen o.O Ich hoffe, dass du in den Ferien ein bissl Erholung findest. *nod* Dann bin ich mal gespannt, wann ich wieder von dir höre *grins* ^_____________^ Teil 96 "Rückblicke XXX - Die waren tatsächlich alle wahnsinnig hier" Morgen würde es so weit sein. Verdammt! Die anderen Zimmer hatten sich inzwischen wieder gefüllt und er lief Enrico jetzt häufiger über den Weg, hatte stets ein höhnisches Grinsen für ihn übrig. Der Telepath hatte es bisher nicht gewagt, ihn ein weiteres Mal anzugreifen und er hatte bereits beschlossen, Enrico die schlimmste Migräne seines Lebens zu verpassen, sollte er auch nur die Absicht dazu auffangen. Die Hände wie so oft tief in die Hosentaschen geschoben, schlurfte er den Gang entlang. In ihm brodelte es und er wusste selbst nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Er wollte nicht in so einen dämlichen Schlafsaal gesteckt werden und gleichzeitig war ihm klar, dass er es nicht verhindern konnte. Seine Miene war mürrisch, als er sein noch-Zimmer betrat und Crawford drehte sich sofort zu ihm um, hatte wohl seine alles andere als gute Stimmung gespürt. Fehlte nur noch ein ironischer Kommentar und er würde endgültig in die Luft gehen. Hinter seiner Stirn begann es bereits zu pochen und er war nur allzu bereit, seine Kopfschmerzen mit ein paar anderen zu teilen. Crawford sah ihn einfach nur ruhig an und irgendwie ging ein Teil dieser Ruhe auf ihn über. Es wurde leichter zu atmen und seine Muskeln entkrampften sich nach und nach. Mit einem Seufzen ließ er sich auf der Bettkante des Älteren nieder. Um Crawford ein bisschen näher zu sein. Die unangemessenen Gedanken hatte er sich inzwischen so gut wie abgewöhnt. Crawford verstand, sagte nichts dazu. "Du wirst dich daran gewöhnen", meinte der Amerikaner schließlich. Wie oft sollte er das noch zu hören bekommen? Sein Lächeln fiel eindeutig säuerlich aus. "Warum kann ich nicht einfach bei dir bleiben?" "Weil das der Politik von Rosenkreuz widerspricht. Du musst dir alles verdienen." Crawfords Mundwinkel rutschten ein wenig nach oben und der Tonfall war staubtrocken. Er grinste, aufrichtiger. "Als der hiesige Musterschüler solltest du aber etwas mehr Elan in diese Rede legen. Macht sie überzeugender." "Ich weiß, wann ich einen hoffnungslosen Fall vor mir habe. Die Mühe kann ich mir also sparen." Der Ältere lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wurde plötzlich ernst. Der nachdenkliche Blick ließ ihn fast nervös werden und er biss die Zähne zusammen, um nichts sagen. Stattdessen stand nur in grünen Augen eine stumme Frage. Er wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, als Crawford sich schließlich räusperte, anscheinend eine Entscheidung getroffen hatte. "Schuldig, ich möchte, dass du alles lernst, was dir angeboten wird. Es ist mir vollkommen egal, ob du anderen Schülern auf die Zehen trittst. Aber du sollst deine Ausbildung hier so schnell wie möglich abschließen. Und anschließend wirklich _gut_ sein. Verstanden?" Die Eindringlichkeit, mit der das gesagt wurde, ließ auch ihn ernst werden. "Warum?" Er hatte sowieso vor, hier schnellstens zu verschwinden. Aber weshalb sollte Crawford sich darum auch nur einen Dreck scheren? "Weil ich dich später in meinem Team haben will und dort keine Nieten gebrauchen kann." Crawfords Lächeln war nahezu unsichtbar, aber er fühlte es regelrecht. Sein Mund öffnete sich, wurde wieder geschlossen, ohne den Kommentar angebracht zu haben, der ihm prompt durch den Kopf geschossen war. ,Warum sollte ich in dein Team wollen?' Denn es war so, er wollte es. Das und nichts anderes, jetzt, da er um diese Möglichkeit wusste. Kein Wunder, dass Crawford ihn von Dummheiten abzuhalten versucht hatte - wenn auch nicht immer mit angenehmen Mitteln. Selbst wenn Crawford Rosenkreuz verließ, würde der Ältere nicht für immer aus seinem Leben verschwinden. Crawford würde zurückkommen, um ihn zu holen. Die Erleichterung war überwältigend und er sackte in sich zusammen, auch wenn seine Miene nichts von dem widerspiegelte, was in ihm vorging. Bis er schließlich lächelte. "Gut." "Das sind ja noch richtige Kiddies." Angst lag zum Schneiden dick in der Luft, so dass er vollkommen dicht gemacht hatte. Seine Schilde knisterten fast in seinem Kopf, so eng hatte er sie gestaffelt. Sie waren vor kurzem hergebracht worden und drängten sich nun auf dem Hof zusammen, als wären sie eine verschreckte Viehherde. Einige konnten kaum älter als sechs oder sieben Jahre sein und waren so blass, dass sie jederzeit in Ohnmacht zu fallen drohten. "Was hast du erwartet?" Crawford stand neben ihm, behielt eher die Trainer im Auge und widmete den Kindern kaum einen Seitenblick. Er zuckte mit den Schultern. "Ich habe hier niemanden gesehen, der so jung ist." Die Klassen fingen erst mit etwa Zwölfjährigen an. "Du hast also noch nichts davon gehört?" Braune Augen musterten ihn mit leiser Belustigung. "Kaum zu glauben, dass dir etwas entgeht." "Ha ha, sehr witzig. Rück schon raus damit." Eines der Kinder, ein Mädchen, kippte jetzt tatsächlich um. Vielleicht lag es ja an der Hitze. Nicht nur knallten die Sonnenstrahlen auf sie herab, sondern der Boden hatte begonnen, glühenden Herdplatten nachzueifern. Ein blonder Junge wollte ihr helfen, wurde aber sofort zurück gerissen. "Hier muss jeder alleine klarkommen, sonst ist er es nicht wert zu Rosenkreuz zu gehören!" Das ging doch wirklich zu weit. Seine Aufforderung hatte er schon halb vergessen und eine zurückgehaltene Bewegung ließ seine Muskeln kurz erzittern. Crawfords Blick hielt ihn fest. Das und eine kaum wahrnehmbare warnende Geste. "Hast du tatsächlich Mitleid mit ihr?" Er biss sich auf die Unterlippe, dachte darüber nach. "Keine Ahnung." Er war sich wirklich nicht sicher. Schließlich kannte er das Mädchen überhaupt nicht und es sollte ihm völlig egal sein, was mit ihr geschah. Dennoch... sie war so verdammt _jung_. Braune Augen wurden kalt und hart, Crawford schüttelte leicht den Kopf. "Die richtige Antwort lautet ,nein'. Merk dir das besser." Frostiger Tonfall. Ein Schauer lief durch seinen Körper. Plötzlich unsicher suchte er etwas in dem Blick des Älteren und nach einem Moment der Anspannung - fand er es. Er verstand, nickte abgehackt und setzte dann ein Grinsen auf. "Werde ich machen, großer Meister. Und jetzt bitte die Erklärung." Crawford lächelte beinahe. "Sie sind separat untergebracht. Dort, wo auch die Babys sind." Das ließ sein Grinsen wie weggewischt verschwinden. "Babys?" "Kinder von Talenten. Sie bringen die Frauen dahin." Das Thema hätte ihn zu jeder anderen Gelegenheit Witze reißen lassen, aber in diesem Zusammenhang ließ es Übelkeit in ihm hochsteigen. Die waren tatsächlich alle wahnsinnig hier. Vollkommen und zertifiziert irre. "Sie können die Frauen anschließend nicht frei lassen, oder?" Er erkannte seine eigene Stimme kaum wieder. "Nein, nicht wenn es Talentlose sind." Crawford verfiel danach in Schweigen und er selbst wusste auch nicht, was er sagen sollte. Für einige Minuten sah er zu, wie Listen verlesen und die Neuen in kleine Gruppen eingeteilt wurden. Schließlich stellte er eine weitere Frage. "Was sagen die... Väter... dazu?" Innerhalb eines Atemzuges versteinerte Crawfords Gesicht. "Es sind Absolventen von Rosenkreuz, was denkst du?" Keine Antwort und dennoch hätte eine solche nicht klarer ausfallen können. "Mir wird das nicht passieren", flüsterte er nach einer halben Ewigkeit. So wenig er sich vorstellen konnte, jemals ein Kind zu haben, er wusste mit absoluter Gewissheit, dass er es nicht Rosenkreuz ausliefern könnte. Was für ein Glück, dass er sich sowieso nicht für Mädchen zu interessieren schien... Er gab ein sarkastisches Schnauben von sich. Und als sich ihre Blicke trafen, erkannte er, dass Crawford seine Überlegungen ohne Probleme nachvollzogen hatte. Sie teilten ein humorloses Lächeln. Dann kehrte seine Aufmerksamkeit zu den Kindern zurück, gleichzeitig flüchtete er mit einem Schritt nach hinten weiter in den kühlen Schatten. Und endlich erkannte er, was ihm die ganze Zeit schon merkwürdig vorgekommen war, ohne dass er den Finger hätte darauf legen können. "Sie weinen überhaupt nicht." Crawford bat mit dem flüchtigen Heben der rechten Hand um etwas Geduld, ging auf einen der Trainer zu und wechselte mit diesem ein paar Worte. Interessiert beobachtete er die beiden, konnte sie aber nicht verstehen. Und ein telepathisches Lauschen würde sicherlich bemerkt - und nicht begrüßt - werden. Der blonde Junge von eben wurde aus der Gruppe aussortiert und von Crawford zurück in die Mitte des Platzes geführt. Der ließ es geschehen, gab sich aber keine Mühe, den wütenden Gesichtsausdruck zu verbergen. Die anderen Kinder schienen noch ängstlicher zu werden. Ohne Zweifel wollte keines aus der Geborgenheit der Masse herausgerissen werden. Crawford schenkte ihnen keine Beachtung, kehrte zu ihm zurück. Und antwortete dann auf seine Bemerkung, als hätte dieses Zwischenspiel nie stattgefunden. "Sie sind bis heute mit den Suchteams zusammen gewesen. Und die bringen nicht viel Geduld auf." Crawfords braune Augen blieben ausdruckslos. Wahrscheinlich würde der Ältere weinerliches Verhalten auch nicht dulden. Es musste eine grausame Erfahrung für die Kinder gewesen sein. Herausgerissen aus ihrem normalen Leben und dann unter der ständigen Drohung von Gewalt, ob nun physischer oder psychischer. Zu Gehorsam terrorisiert. Wie hätte er selbst wohl darauf reagiert? Über Crawfords Lippen glitt ein Lächeln. Der Schwarzhaarige schien in diesem Moment seine Gedanken zu lesen. Pah! Ungerührt unterbrach er den Blickkontakt, schlenderte auf die Neuankömmlinge zu. Es waren noch ein paar andere Schüler hier - sie mussten gerade frei haben - die das Geschehen mit herablassender Miene beobachteten und sich an der Angst der Kinder weideten. Balsam für alte Wunden, vermutlich. Er schickte einen entsprechenden spöttischen Gedanken an die Anwesenden, laut genug, um zu jedem durchzudringen, der sich gerade nicht außerordentlich gut abgeschirmt hatte. Das brachte ihm hitzige Blicke von den Schülern ein, sie mussten sich wohl angesprochen fühlen, und so etwas wie widerwilliges Amüsement von den anwesenden Trainern und Lehrern. Von den Kindern kam ein vereinzeltes unterdrücktes Kichern und ein Teil der Furcht, die wie eine düstere Wolke über ihnen hing, löste sich in Wohlgefallen auf. Grüne Augen gaben nichts von seiner Zufriedenheit Preis, als er die Kids einer näheren Musterung unterzog. Und sie verrieten genauso wenig den Wandel zu Abscheu, sobald er die Verletzungen entdeckte. Der Blondschopf reckte trotzig das Kinn hoch, als er ihn auf dem Weg zurück passierte. Aus einem Impuls heraus blieb er stehen. "Wie heißt du?" "Was geht dich das an?" Er grinste. Der Knabe war ganz nach seinem Geschmack. "Ich bin neugierig." "Schön für dich." Arme wurden vor der Brust verschränkt. Wahrscheinlich kaum älter als zwölf und schon so frech. "Ich kann mir deinen Namen auch aus deinem Kopf holen", meinte er freundlich und lachte in sich hinein. Blässe überzog prompt das Gesicht des Jungen. Hatte wohl schon Erfahrung damit. Er erhielt sein lässiges Grinsen aufrecht. "Patrick", stieß der Blondhaarige widerwillig hervor. "Na siehst du, Patrick. War doch gar nicht so schwer." Er tätschelte ihm die Schulter, kehrte dann endgültig zu Crawford zurück. Der empfing ihn mit einem Ausdruck in den Augen, der Mitleid sein könnte, wenn das nicht absolut unsinnig wäre. Die Emotion verschwand schnell wieder. "Geht es dir jetzt besser?" Ironie färbte die Frage. "Jupp, eindeutig." Er wollte sich erkundigen, warum Patrick eigentlich herausgeholt worden war, aber etwas anderes drängte sich in den Vordergrund. "Sind parapsychische Fähigkeiten denn vererbbar?" Crawford zwinkerte, nahm den Faden ihrer vorherigen Unterhaltung jedoch ohne Probleme auf. "Zum Glück nicht nach einem feststellbaren Muster. Natürlich findet sich unter den Kindern von Talenten ein höherer Prozentsatz Begabter, aber es gibt keine Garantie dafür." "Zum Glück...", wiederholte er leise, dachte darüber nach. "Ansonsten würden sie uns wohl-" Er verstummte, hatte nicht vor den Satz zu beenden. "Ja." Mit einem Gefühl von Übelkeit sah er zu, wie die Kinder nun hineingescheucht wurden. Nur Patrick und das Mädchen blieben zurück. Eine Bewegung am Rande seiner Wahrnehmung ließ ihn den Kopf wenden. Herr Schneider. Der Direktor kam langsam auf sie zu und unwillkürlich versuchte er sich halbwegs hinter Crawford zu verstecken. "Du wolltest mich sprechen?" Eisblaue Augen glitten mit einem Funken von Belustigung über ihn hinweg, ehe sie auf Crawford zu ruhen kamen. Der Schwarzhaarige nickte. "Es geht um den Jungen da. Er wird Ärger machen." Herr Schneider sah kurz zu Patrick hinüber und plötzlich lag ein Eisklumpen in seinem Magen. Was tat Crawford hier? "Zeig es mir", forderte der Direktor dann und als nächstes spürte er, wie sich eine Verbindung zwischen den beiden aufbaute. Hastig wich er mental zurück. Ohne ein Wort zu sagen, winkte Herr Schneider anschließend einen der älteren Schüler herbei, die sich seit dessen Erscheinen nicht zu rühren gewagt hatten. "Geh zum Schießstand und lass dir eine Waffe aushändigen. Bring sie mir." Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, doch der Andere verlor keine Sekunde, war kurz darauf schwer atmend zurück. Herr Schneider lächelte, als dieser prüfte, ob die Waffe geladen war und sie danach an Crawford weiter reichte. Der nahm sie ohne sichtbare Regung an. Crawford? Das war absurd. Sie konnten nicht vorhaben, was er gerade dachte. Vielleicht träumte er ja nur. Das würde das merkwürdige Gespräch über Babys erklären. Der Direktor näherte sich Patrick und er nutzte die Gelegenheit, um Crawford einen fragenden Blick zuzuwerfen. Braune Augen warnten ihn davor, etwas zu sagen. Und für den Moment tröstete er sich damit, dass Crawford noch neben ihm stand. Die Waffe immer noch in der Hand, den Arm locker hängen lassend. "Was für ein Talent hast du, Junge?" Die Stimme fiel nahezu freundlich aus. Was ihm eher den Magen umdrehte, als es jede Kälte hätte tun können. Herr Schneider war einfach nicht freundlich. Patrick war wahnsinnig oder auch unwissend genug, um den Blick des älteren Mannes mit demselben Trotz zu erwidern, der auch vorhin schon aufgeflammt war, als er selbst ihm eine Frage gestellt hatte. Doch Herr Schneider würde das ganz sicher nicht witzig finden. Wo verdammt war nur seine Distanz geblieben, wenn er sie brauchte? Schmerz verzerrte das Gesicht des Jungen. Und dann verlor er seinen Trotz. "Sie haben gesagt, dass ich ein Heiler bin." Vielleicht hatte Patrick sich deswegen um das Mädchen kümmern wollen. Mut und Instinkt. Herr Schneider neigte den Kopf etwas. "Du hättest wirklich stark werden können, weißt du das?" Und mit diesem Satz war das Urteil gesprochen. ~TBC~ Ich weiß nicht, ob ich diesen Teil hier lustig finden soll oder nicht... o_O Ich wünsche allen (nachträglich) schöne Weihnachtsfeiertage ^^ *knuddel* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)