Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 134: "Rückblicke XLIX - Eines Tages werde ich jemanden für dich aussuchen" ---------------------------------------------------------------------------------- Close Distance (Teil 134) Titel: Close Distance Teil: 134/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Jetzt sind sie ganz kurz davor, Farf zu finden ^^ Und der Überraschungsgast taucht endlich auf. Disclaimer: not my boys, no money make… Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @nai-chan: *grins* Ehrlich gesagt war ich selbst ein bisschen von Schuldigs Reaktion überrascht. Eingeplant war sie jedenfalls nicht gewesen, sie schrieb sich sozusagen von ganz allein. ^^° Andererseits wundert es mich aber auch nicht, dass Schuldig mal ein bisschen ausfallend geworden ist. Schließlich bekommt Ran nicht nur das, was er schon seit Jahren haben wollte, sondern Schuldig muss das als Telepath auch noch miterleben… Und wie du sagst, es ist immerhin eine ganz lustige Szene draus geworden *zwinka* *Gummibärchen reich* Teil 134 „Rückblicke XLIX - Eines Tages werde ich jemanden für dich aussuchen“ Schuldig konnte es mal wieder nicht lassen… Er seufzte innerlich, ignorierte den Kommentar, genauso wie Alexanders Belustigung. Der sah dem Orangehaarigen lächelnd hinterher. Schuldig war gerade dabei, ihnen zwei Taxis zu besorgen. „Er hat sich nicht verändert, das ist erstaunlich.“ Das klang tatsächlich verwundert. Sein Blick begegnete braunen Augen, als Alexander sich zu ihm umdrehte. Der Empath sah es also nicht. Wie gut konnte Schuldig seine Gefühle abschirmen? Oder erschien ihm die Kälte als normal? Er sagte nichts, zum einen weil der Rest von Zwielicht in der Nähe stand und zum anderen weil es kein Thema war, das er zu erörtern wünschte. Im nächsten Moment fuhren auch schon die Taxis vor und er teilte Bernard den Namen des Hotels mit, zu dem sie wollten, bevor dieser mit seinem Team den ersten Wagen bestieg. Die Erinnerung an das Telefonat mit Schneider ließ ihn wieder zu Alexander hinüber sehen, der gerade die Tür hinter sich zuzog. Der würde noch eine nette Überraschung erleben. „Was heckst du gerade aus, mein zukünftiger Anführer?“ Er lachte beinahe, zog aber nur eine Augenbraue hoch. Schuldig grinste, doch die grünen Augen musterten ihn aufmerksam. „Nun sag schon.“ „Sei nicht so ungeduldig. Es ist sowieso nicht von Interesse für dich.“ „Ich interessiere mich für alles!“, korrigierte Schuldig ihn. „Was auch immer…“ Er gab auf und setzte sich ins Taxi, so dass dem Orangehaarigen nichts anderes übrig blieb, als es ihm nachzutun. Wenigstens für ein paar Minuten hatte er dann seine Ruhe, da Schuldig genau wusste, dass es hier drinnen keine Fortführung ihrer Unterhaltung geben würde, mögliche Sprachbarriere hin oder her. Vor dem Eingang des Hotels trafen sie alle wieder aufeinander. „Crawford, bitte gib mir den Antrag, damit ich zu dir wechseln kann. Ich mag deinen Geschmack was Hotels betrifft.“ „Keine Chance, Alexander.“ Schuldigs Antwort sollte nicht so abweisend klingen, tat es aber. „Dann kann ich ihn vielleicht haben.“ Cora warf die langen Haare zurück und ihr Blick beinhaltete ein eindeutiges Angebot. Was weder bei Bernard noch bei Schuldig gut ankam. „Nein!“ Unisono. Er tauschte ein schmales Lächeln mit Alexander aus, während Bernard und Schuldig sich kurz überrascht ansahen und sofort wieder voneinander abwandten. „Ich denke nicht, dass das deine Entscheidung ist, mein Kleiner“, kam es herablassend von der Pyrokinetin. Das ließ ein böses Licht in grünen Augen aufglimmen, doch Schuldig hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und sein Grinsen war einfach nur kalt. „Du bist nicht sein Typ.“ „Woher willst du das wissen?“ Er wusste wirklich nicht, was er von diesem Dialog halten sollte, aber es war Amüsement, das den Wettstreit gewann. Nun mischte sich auch noch Alexander ein, während Bernard schon wieder mit aufsteigender Wut zu kämpfen hatte. Musste schmerzen, so unbeliebt zu sein, dass einem das halbe Team wegzulaufen versuchte. „Lass ihn Cora, Schuldig hat Recht.“ Temperamentvolle dunkle Augen blitzten den Empathen an, der beschwichtigend eine Hand hob. Schon interessant, wie ihn jeder hier zu kennen glaubte. Bevor jedoch irgendjemand noch etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür vor ihnen und eine bekannte Gestalt trat hindurch. „Habt ihr eigentlich vor noch lange hier draußen herumzustehen?“ Stephan hatte augenblicklich die Aufmerksamkeit aller, nickte zuerst ihm zu und lächelte dann Alexander an. Der gerade genauso sprachlos war wie Schuldig. Grüne Augen huschten zu ihm herüber, mit einer leisen Anschuldigung. Schuldig hätte anscheinend gerne vorher Bescheid gewusst, aber er hatte keine Notwendigkeit darin gesehen. Der Jüngere verschränkte die Arme vor der Brust, ein halbherziges Grinsen auf den Lippen. Nachgebend, ohne es zu offensichtlich zu machen. „Also ich für meine Person keine Minute länger“, reagierte Schuldig dann als Erster auf Stephans Frage. Was den Bann brach und einer nach dem anderen gingen sie hinein in die um einiges wärmere Empfangshalle. „Ihr scheint euch ja bereits zu kennen, wie wäre es also mit einer kurzen Vorstellung?“ Cora klang gereizt und er fragte sich, ob er den flüchtigen Hitzeschub eben tatsächlich gespürt hatte oder ob es einfach nur am Temperaturwechsel lag. Er zog seine Handschuhe aus und ließ sie in der Manteltasche verschwinden, lehnte sich innerlich zurück, um das weitere Geschehen sich ausbreiten zu sehen. Stephans Züge hatten sich etwas verhärtet. Der Tracer hatte lange genug selbständig gearbeitet, um so einen kommandierenden Tonfall nicht einfach hinzunehmen. Einen Moment später löste sich die Härte jedoch zugunsten von Belustigung auf. „Stephan. Ich arbeitete normalerweise als Ex.“ Die Belustigung vertiefte sich, als Cora zurückzuckte. „Aber auch ich habe mal einen kleinen Urlaub verdient.“ Der Braunhaarige hatte nur leise gesprochen, doch ihre Gruppe begann allmählich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Wir sollten das woanders fortsetzen“, schlug er vor. Schuldig setzte sich sofort mit seinem Koffer in Bewegung, zwang die anderen mehr oder weniger, ihm zu folgen. Stephan und Alexander waren völlig einverstanden damit, Bernard fühlte sich übergangen. Dem Telepathen entglitt alles immer mehr. Wenn es Bernard helfen würde, hätte er ihm verraten, dass das bald vorbei sein würde. Endgültig. Doch das wäre irgendwie kontraproduktiv. Im Fahrstuhl verteilte Stephan die Schlüssel. Er nahm den für sich und Schuldig in Empfang, Alexander bekam die für Zwielicht, weil keiner der anderen geneigt schien, dem Tracer zu nahe zu kommen. Dementsprechend war auch die Aufteilung in der recht geräumigen Kabine. Sie vier nahmen eine Seite ein, Bernard, Cora und Dennis die andere. Schuldig schien sich nicht länger zurückhalten zu können und gab ein höhnisches Schnauben von sich. „Stephan hat das Spiel noch besser drauf als du, Crawford. Ihr beide zusammen müsstet es schaffen, dass die armen Schüler in unserer schönen Einrichtung die Wände hoch krabbeln, bloß um euch aus dem Weg zu gehen.“ Wider Willen amüsiert erlaubte er sich ein kurzes Lächeln, während Stephan leise lachte. Dann öffneten sich auch schon die Türen und sie verließen den Fahrstuhl. Ohne sich absprechen zu müssen, suchten sie als erstes Stephans Zimmer auf. Auf diese Weise den Blicken der Öffentlichkeit entzogen trat der Braunhaarige an Alexander heran. „Schön dich wiederzusehen, mon chèr.“ „Gleichfalls“, grinste der Empath, bevor er sich vorbeugte um Stephan zu küssen. Schuldig grinste auch, aber eher aufgrund der Gesichter der anderen. Sie schienen Alexander für wahnsinnig zu halten. Solange die beiden beschäftigt waren, ging er zu dem flachen Tisch hinüber, auf dem eine Zeitung lag. Eine irische. Mit einem Gefühl des Déjà-vu griff er danach. Sein Talent verschaffte ihm öfter solche Momente. Und da war auch schon der Artikel. Ein weiterer Mord. „Jeis Handschrift“, sagte er leise. Keine Frage, nur eine Feststellung. „Ja.“ Stephan stand auf einmal neben ihm. „Ich habe mir den Tatort bereits angeschaut. Er wird nicht aufhören.“ Er sah den Braunhaarigen an, dann durch ihn hindurch, als eine Information an ihren Platz fiel. „Crawford?“ Eine Hand legte sich über seine, warm. Mit einmal Blinzeln fokussierte er sich darauf. Stephan hatte den rechten Handschuh ausgezogen, etwas, das der Tracer nur ausgesprochen selten tat. „Du bist immer noch unlesbar“, stellte der Franzose fest. Stephan hatte vor dieser Feststellung seinen Ärmel berührt, denn seine Gabe funktionierte nur bei unanimierten Objekten. „Meine Schilde sind auch besser geworden, nicht schlechter.“ Sie lächelten sich an. Dann aber war es Zeit zum Wesentlichen zu kommen. „Ich weiß, wo er heute Nacht zuschlagen wird.“ „Ich habe nicht weniger von dir erwartet.“ „Genau“, mischte Schuldig sich ein. „Aber wir sollten uns ausruhen, damit wir später fit sind, nicht wahr? Außerdem habe ich Hunger, also komm jetzt.“ Was hatte der Schuldig nur? Er zog eine Augenbraue hoch, als er Schuldigs Blick begegnete, fand darin aber keine Antwort. „Gut“, nickte er schließlich. „Wir treffen uns um 20 Uhr unten. Kannst du uns zwei Wagen besorgen, Stephan?“ „Kein Problem.“ „Und eine Plastikplane.“ „Verstehe.“ Er wandte sich Bernard zu, der bisher nichts gesagt hatte. „Wir sehen uns nachher.“ Es war nicht ganz ein Befehl, aber er wusste, dass dem Anderen nichts anderes übrig bleiben würde als zu gehorchen. „Endlich allein…“ Schuldig schmiss seinen Koffer halbwegs in die Ecke, die Jacke gleich hinterher und ließ sich anschließend aufs Bett fallen. Das schien der Jüngere mit Vorliebe zu tun. Er zog seinen Mantel aus und hängte ihn auf, ging dann zu Schuldigs Jacke, um sie ebenfalls wegzuräumen. „Das Genie beherrscht das Chaos, Crawford“, meinte der Telepath vom Bett aus mit funkelnden Augen. Er weigerte sich das zu kommentieren, holte sein Notebook heraus und machte sich daran herauszufinden, wo sie heute Abend sein mussten, um auf Jei zu treffen. Bald hatte er einen Stadtplan vor sich und kurz darauf auch die benötigte Information. Schritte näherten sich ihm, kamen hinter ihm zur Ruhe. Zwei Hände legten sich auf seine Schultern und er versteifte sich darunter, nur damit er nicht falsch darauf reagierte. Schuldig konnte es nicht wissen. Nicht wissen, warum ihm diese Geste so vertraut war. „Hör auf damit.“ Leise, aber kalt genug, um Schuldig einen Schritt zurücktreten zu lassen. „Er hat dich angefasst.“ Was? Ach so, Stephan. Er seufzte. „Du bist schlimmer als ein Kind.“ Ein empörtes Ausstoßen von Luft. „Er hat kein Recht dazu.“ „Sollte das nicht meiner Entscheidung überlassen sein?“ „Nein!“ Jetzt musste er doch lachen. Fehlte nur noch, dass Schuldig trotzig mit dem Fuß aufstampfte. Er drehte sich zu dem Jüngeren um und Schuldig wich zunächst seinem Blick aus, biss sich auf die Unterlippe. Dann aber erschien plötzlich ein Grinsen, das nichts Gutes versprach. „Weißt du was, Crawford? Eines Tages werde ich jemanden für dich aussuchen. Merk dir meine Worte.“ Er hatte nicht vor, das zu tun. Er brauchte niemanden, sah aber auch nicht ein, Schuldig den Grund dafür zu erklären. Das Lächeln, das um seine Mundwinkel zuckte, verwirrte Schuldig. „Wolltest du nicht essen gehen?“ „Da fragst du noch?“ Die Verwirrung verschwand. Schuldig eilte zur Tür, wartete dort darauf, dass er sein Notebook ausschaltete und zu ihm aufschloss. „Wenn wir Jei heute schon finden, müssen wir schnell wieder zurück, oder?“ „Ja.“ Er schloss hinter ihnen ab. Schuldig gefiel die Antwort nicht besonders, aber es ließ sich nicht ändern, selbst wenn er das gewollt hätte. Es blieb auch so wenig genug Zeit für Jeis Ausbildung. Wobei die Frage offen blieb, wie viel überhaupt erforderlich war, sollte Jei sich tatsächlich als Talentloser herausstellen. Wie seltsam, dass dieser Ire zu seinem Team gehören sollte, aber in der Hinsicht gab es sowieso so viele offene Fragen, dass eine mehr oder weniger auch nichts ausmachte. „Dann will ich vorher aber ein Weihnachtsgeschenk kaufen“, störte Schuldig seinen Gedankengang. Ein Weihnachtsgeschenk? Seltsame Idee. „Für wen denn?“ „Tobias.“ Ein schnelles Grinsen. „Ich wette, das erwartet er nicht.“ Womit Schuldig zweifellos richtig lag. „Ich werde dir nachher Geld geben.“ Der Telepath hatte zwar auch andere Möglichkeiten, aber er wollte kein Risiko eingehen. Schuldig sollte besser bezahlen als seine Tricks einzusetzen. „Sehr schön. Kommst du mit?“ Er hielt inne, um Schuldig zu mustern, der ebenfalls stehen geblieben war. Nein, Schuldig erinnerte sich nicht an die Nacht in München, das hier war kein Versuch, es zu wiederholen. Also hatte der Jüngere es immer noch nicht aufgegeben, bei jeder Gelegenheit seine Gesellschaft zu suchen. Allmählich wurde es lächerlich… „In Ordnung“, willigte er ein, denn das hatte er im Prinzip schon mit seiner Zustimmung zuvor getan. Solange Schuldig sich noch im Training befand, durfte er sich nämlich nicht frei bewegen. Bei normalen Trainingseinsätzen gab es immer Beobachter im Hintergrund, von denen die Schüler nichts wussten. Hier allerdings nicht. Denn es war alles andere als ein normaler Trainingseinsatz. Schuldig sah ausgesprochen zufrieden mit sich selbst aus, als sie das hoteleigene Restaurant betraten. Von einem der Tische aus wurden sie von Stephan begrüßt und er überließ es seinem Begleiter zu entscheiden, ob sie sich dem Franzosen und Alexander anschließen würden. Auf diese Weise musste er sich später wenigstens nicht mit Schuldigs schlechter Laune auseinandersetzen, die der ohne Zweifel entwickeln würde, sollte er die falsche Wahl treffen. Mit Schuldig wusste man nie wirklich, woran man war. Manchmal erwachte in ihm der Wunsch, dem Orangehaarigen mehr Gehorsam einzutreiben, aber die Nachteile würden höchstwahrscheinlich überwiegen. Er löste sich aus seinen Überlegungen. Sie hatten den Tisch der beiden erreicht und ohne zu fragen zog sich Schuldig einen Stuhl zurück. „Wo hast du denn den Rest deines Teams gelassen?“ „Ich denke, sie wollen mir so weit wie möglich aus dem Weg gehen“, antwortete Stephan, bevor Alexander es tun konnte. „Nicht weiter verwunderlich.“ Schuldig borgte sich die Karte des Empathen. „Manieren“, ermahnte er ihn, während er sich ebenfalls setzte. „Hab keine, brauch keine.“ Stephan lachte wieder. „Alexander hat mir erzählt, dass du immer noch ganz der Alte bist. Er hat Recht.“ Grüne Augen begegneten dem Blick des Franzosen. „Ich bin gewachsen. Und stärker geworden. Wünschst du einen Beweis?“ „Nein, danke. Den hatte ich bereits das letzte Mal bekommen, du erinnerst dich?“ Er lauschte den anderen und beobachtete Schuldig dabei. Mehr Selbstbewusstsein hatte er auch entwickelt… Noch mehr. ~TBC~ Ich dachte mir, Alexander könnte auch mal wieder ein bisschen Spaß gebrauchen, wenn er schon mit so einem Teamleader geschlagen ist ^.~ So, ich muss jetzt weiterlernen *sigh* Montag und Dienstag jeweils eine Steuerklausur… Könnte echt was Besseres mit der Zeit anfangen, zum Beispiel an „RftS“ weiterschreiben ^^° cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)