Schicksalsschlag und Bandenkrieg von Ryo-Sayuri (ehemals: Die Wahrheit ist gelogen) ================================================================================ Kapitel 1: alone? ----------------- Sie saß jetzt schon eine halbe Stunde da. Der Regen ließ immer noch nicht nach. Die Pfützen schwollen zu richtigen Seen an. Dass die Wolken noch so viele Wassertropfen beinhalteten, schien ein wahres Wunder. Ich überlegte. Ich überlegte schon die ganze Zeit. Sollte ich zu ihr gehen? Man konnte das Mädchen doch nicht einfach so da sitzen lassen. Andererseits tat sich eine Frage auf: Würde sie mitkommen wollen? Vielleicht würde sie die ganze Gegend zusammenschreien, wer weiß. Das wäre auch nicht weiter tragisch. Hier war keine Menschenseele. Doch! Eigentlich schon. Zwei einsame Seelen. Die eine saß draußen im schüttenden Regen, die andere war auf der Hut und musste sich versteckt halten, um nicht in den Knast zu wandern. Ja, ich bin es, der gesucht wird. Raphael. Ich werde von meinen wenigen Freunden und meinen immer mehr werdenden Feinden einfach nur Raph genannt. Gesucht werde ich wegen Raub und Diebstahls. So verdiene ich hier meinen Lebensunterhalt in diesem dunklen Eck. Eigentlich bräuchte ich das ganze Theater mit Raub etc gar nicht... Ich habe meine Gang. Ich bin nun mal nicht wie jeder normale Typ... Ich warf wieder einen Blick aus dem kaputten und völlig verschmierten Fenster. Sie hatte sich nicht einen kleinen Millimeter gerührt. Zitternd, die Augen starr geradeausgerichtet. Mittlerweile hatte sie aufgehört zu weinen. Ihr Tränenvorrat schien schon erschöpft. Plötzlich bekam ich einen Stich in der Magengegend. Dies lag garantiert nicht an meiner Stichverletzung, die mir Leon, mein Bruder, bei einem Nahkampf zugefügt hat... Ich bin immer noch wütend, dass er mit einem so unfairen Mittel, wie einem Messer gekämpft hat... Das Mädchen schwankte! Ich blickte erschrocken zu ihr rüber. Sie würde jeden Moment nach vorne kippen... 'Warum gehst du nicht raus', schoss es mir durch den Kopf. 'Du bist doch sonst so direkt'. Ich konnte es nicht länger mit ansehen. An der feuchten Wand rutschte ich langsam runter, bis ich auf dem unordentlichen Boden saß und zündete mir eine Zigarette an. Bald war der letzte Vorrat aufgebraucht. Ich musste wohl doch Eddy informieren. Plötzlich drang von draußen ein Geräusch an mein Ohr. In dem Gewirr war auch eine Stimme zu vernehmen. "Och, was hat die Zuckerpuppe denn? Kommt, nehmen wir sie mit... sie könnte nützlich sein..." Mit einem Mal stand ich kerzengerade. Die wollten dem wehrlosen Ding was antun. Vorsichtig schaute ich wieder aus dem Fenster. Es waren fünf Typen. Der eine hatte sie fest im Griff. Erschreckend war die Tatsache, dass sie sich noch nicht einmal wehrte, oder wehren konnte. Nun kam einer der schmierigen Jungs auf sie zu. Er hatte braune, zerrupfte Haare und sah aus, als hätte er sich mindestens vier Tage nicht rasiert. Als er mit seiner widerlichen Stimme loslegte mit reden, war mir sofort klar, dass dieser Mistkerl auch schon derjenige war, der vorher das Wort ergriffen hatte. Ihm würde ich zu aller erst eine verpassen. "Wie heißt du, Kleines? Sag schon, dann tun wir dir... vielleicht nichts..." Sie schwieg. Kein Laut kam über ihre Lippen, die leicht blau waren. Das Mädchen war schon sehr unterkühlt. "Ich fragte, wie du heißt.", sagte er lächelnd und in seinen Augen blitzte es. Dabei machte er den obersten Knopf ihrer Bluse auf. "Lass das, du Arschloch!" Ich konnte nicht mehr anders. Noch ehe es mir bewusst war, lag der Typ auf dem Boden. Seine Nase hatte meine Rechte zu spüren bekommen. Sie schwoll rasch an und blutete wie verrückt. Innerlich grinste ich. Das würde der noch einmal wagen... So weit, so gut, der würde sich nicht mehr so schnell rühren. Doch da warteten noch vier weitere Kerle auf ihre Abreibung. Ich hatte anscheinend ihren Boss zu Boden gestreckt. Der, der eben noch das Mädchen festgehalten hatte, musste sie unsanft abgesetzt haben, denn er stand, wie die anderen in einem Kreis um mich herum. Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass die Kleine nun bewusstlos am Boden lag. "Was habt ihr Schweine dem Mädchen angetan? Ihr seht doch, dass es ihr nicht gut geht!", herrschte ich sie an. Die Jungs, alle größer als ich, standen erst unschlüssig herum, dann griffen sie ohne Vorwarnung an. Das mussten sie schon öfters gemacht haben, sonst wären sie nicht so koordiniert gewesen. Die zwei, die sich gegenübergestanden hatten, waren nicht so schlau, wie ich dachte, denn als ich mich wegduckte, liefen sie ineinander und blieben liegen. Der andere hatte meine Taktik gemerkt und traf mich mit einem gekonnten Tritt in die Magengegend... Für ein paar Sekunden war mir schwarz vor Augen, er hatte die Stelle von Leons Stich getroffen. Diese war nicht all zu alt. Ich merkte, wie mir eine warme Flüssigkeit aus meiner Wunde strömte. Keinen Zweifel, sie ging wieder auf. Für mehr zu denken blieb mir keine Zeit. Der Riese hob mich mit einer Hand auf und schleuderte mich gen Wand. Ich rang nach Luft, denn für einen Moment konnte ich nicht mehr atmen. Ich fingerte nach meinem Messer... Wo war es? Hatte ich es verloren? Lag es womöglich noch auf dem alten Tisch in der Wohnung? Der Typ schien nicht zu merken, was in mir vorging... Mein einzigster Gedanke war mein Messer und, dass der Kerl näher und näher kam... (Dies ist nun auch das 1.Kapitel... Gewidmet, wem sonst, ist es Avis! *Avis umknuddel* Meine Inspiration, die immer mit mir played, wenn niemand andres möchte, die immer so hammer-Ffs schreibt... Na ja, ich wette, den Teil wird auch niemand lesen... Zum einen, weil es garantiert wieder nachts reingestellt wird, zum zweiten finde ich die Story immer schlechter, dass ich glaube, sie ist eigentlich nicht lesenswert. MfG Yuri) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)