Treffpunkt: 19.00 Uhr, Nirgendwo in Tokyo von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 7: Das siebte Treffen ----------------------------- Na das ist ja lustig. Eine verabschiedet sich in Richtung Frankreich. Einen Woche später die nächste nach Berlin. Und wieder ne Woche später die dritte nach Holland. Da sag ich nur schöne Ferien. Aber die erste ist ja wieder da. Huhu Leira. Und die zweite wird ja wohl auch wieder angekommen sein. Huhu L-o-H. Und die dritte kommt auch wieder. Bis bald Melaangel. Wenn du wieder da bist, ist die Fic zu Ende. Und du darfst den Rest in einem Ritt durchlesen. Allen anderen viel Spaß beim lesen. ~_~ ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. 19.00 Uhr. Hastig sprang sie auf und eilte zum Fenster. Starrte in die Dunkelheit. Gestern als Shin-ichi ging, hatte er nicht gesagt, das sie ihn wiedersehen würde. Würde er heute womöglich nicht kommen? Dieses Grinsen, das er gestern im Gesicht trug, erst jetzt fragte sie sich was es zu bedeuten hatte. Es war so, als wäre alles zu Ende. Wenn es so wäre, würde er dann heute nicht wieder aufgetaucht? Minuten verstrichen. Noch immer war Shin-ichi nicht zu sehen. Kein Schatten huschte in der Dunkelheit dahin. Ran schloss die Augen, versuchte wie in den Nächten zuvor, seine Anwesenheit zu spüren. Aber sie spürte nichts. Keine Wärme die ihr sagte das er da war. Kein Herzschlag, der ihr sagte, das er auf dem Weg zu ihr war. Nichts, rein gar nichts war von ihm zu spüren. Ran öffnete die Augen wieder, spähte auf die Straße unter ihr. Aber Shin-ichi war nicht zu sehen. Wo war er? Warum kam er heute nicht? Shin-ichi! Es läutete an der Tür. Ran ignorierte es. Es läutete ein weiteres Mal, diesesmal etwas länger. Missmutig schlurfte sie zu Tür um zu öffnen. Erstaunt blickte sie den davor stehenden an. Dann breitete sich ein lächeln in ihrem Gesicht aus. "Shin-ichi!" Rief sie und fiel ihm um den Hals. "Was ist? Du hast doch nicht etwa gedacht das ich nicht komme." Fragte Shin-ichi und schob sie in die Wohnung zurück. Betreten schaute Ran zu Boden. "Na aber, nun bin ich aber enttäuscht. Und dabei dachte ich, du freust dich mich zu sehen." "Doch tue ich auch." Beeilte sich Ran zu sagen und strahlte dabei Shin-ichi glücklich an. "Na dann ist ja gut. Ich bin aus einem ganz bestimmten Grund hier." Gespannt schaute Ran zu Shin-ichi auf. Was würde er sagen? "Ich hab dich doch gebeten auf etwas von mir aufzupassen oder?" Ran nickte. "Und nun ist es an der Zeit es wieder abzuholen." "Heißt das du hast den Fall gelöst?" Shin-ichi grinste. "Zur Feier des Tages gehen wir beide aus." Ran jubelte. Das also hatte sein Grinsen von gestern zu bedeuten. Er wollte sie überraschen. Beide verließen die Wohnung und streiften Hand in Hand durch das nächtlich Tokyo. Sie waren entspannt und genossen es zusammen zu sein. Sie ließen sich von den Lichtern der Stadt verzaubern. Ran lachte ausgelassen und fühlte sich seit langer Zeit wieder so richtig wohl. Und Shin-ichi lachte mit ihr. Hin und wieder zog er sie in seine Arme. Hier und da blieben sie stehen und betrachten die Auslagen in den Schaufenstern. Sie holten sich einen Imbiss und verspeisten ihn genüsslich miteinander. An einem Automaten zog Shin-ichi für Ran ein winziges Plüschtier. Glücklich drückte sie es an ihr Herz. Shin-ichi war wieder da. Endlich würde es so weiter gehen, wie in der Zeit bevor er verschwand. Ran schüttelte unwirsch den Kopf. Nein es würde nie mehr so sein wie vorher. Sie beide hatten sich eine ganz besondere Beziehung zueinander aufgebaut. Irgendwann traten sie dann den Heimweg an. Nur einige Straßenzüge von der Detektei entfernt, stellten sich ihnen zwei Männer in den Weg. Shin-ichi erstarrte und Ran riss ihre Augen vor Schreck weit auf. Diese beiden Männer, es waren die aus der Dunkelheit. Nur jetzt konnte sie in das Weiß ihrer Augen blicken. "Kennen wir uns nicht?" Fragte einer der beiden und starrte Shin-ichi mit einem eiskaltem Blick an. "Nein, nicht das ich wüsste." Antwortete er gelassen und Ran spürte, das er innerlich aufgewühlt war. Und dabei dachte sie es war alles vorbei. Sie sah Shin-ichi nach, der seinen Weg fortsetzte. Sie jedoch konnte sich nicht rühren, sie blieb immer noch unbeweglich stehen. Warum, fragte sie sich, warum nahm Shin-ichi sie nicht mit? Warum ließ er sie einfach hier zurück. "Und die kleine, die gehört doch zu dir." Der Mann in schwarz deute mit den Kopf auf Ran. "Nein, wir sind uns nur zufällig hier begegnet. Ich kenne sie nicht." Shin-ichi blieb stehen und sein Blick schaute den Mann wie versteinert an. Ran glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Was hatte Shin-ichi eben gesagt? Was sollte das alles? Sie beide waren doch die ganze Nacht zusammen und nun gab er an, sie nicht zu kennen? "Dann hast du doch sicher nichts dagegen oder?" Der zweite Mann in schwarz richtete eine Waffe auf Ran. Sie schluckte. Ihr Blick hing am Mündungslauf fest. Angst kroch in ihr hoch. Irgendetwas sagte ihr, das ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. Und Shin-ichi stand nicht an ihrer Seite, würde sie nicht beschützen. Ein Knall ertönte. Vor Rans Augen formte sich Shin-ichis Körper. Er stellte sich mit weit ausgebreiteten Armen zwischen sie und den beiden Männer, so als wolle er sie vor den drohenden Unheil bewahren. Ran erschrak als Shin-ichi kraftlos vor ihr zusammenrutschte. Hatte der die Kugel abgefangen die ihr galt? Warum änderte er so schnell seine Meinung. Er hatte doch so getan, als ob er sie nicht kannte. Warum stellte er sich dann vor sie? Ein zweiter Knall ertönte. Ein stechender Schmerz durchdrang Rans Brust. Ihr Beine gaben ihren Geist auf. Sie sackte zu Boden. Ran fühlte sich schlapp, konnte kaum ihren Körper spüren. Jede Bewegung schmerzte höllisch. Alle Geräusche um sie herum verstummten. Die Lichter der Straße und dr Sterne erloschen. "NNEEEEIIIIIINNNNN!" Shin-ichis Stimme zerriss die Stille. Ran lächelte mühsam. Er lebte also noch, so wie sie. Wollte man sie quälen? Sie konnte nicht glauben, das diese Männer daneben schossen. Das Shin-ichi nicht tödlich getroffen wurde, war erklärbar. Aber auf sie wurde gezielt. Warum lebte sie also noch? "Sie gehört wohl doch zu dir." Gehässig hörte Ran die Stimme des Mannes in schwarz, hörte das höhnische Lachen der beiden. Sie rief sich noch einmal die Augen der beiden in Erinnerung. Plötzlich durchfuhr sie ein Geistesblitz. Sie entspannte sich. Ihr lächeln im Gesicht wurde größer. Ein schwarzes Loch entstand unter ihr und breitete sich immer weiter aus. Es wurde immer größer und größer. Sein Sog wurde stärker und dann begann sie zu fallen. Langsam und sachte schwebte sie in die Tiefe. Sie fühlte sich leicht, so leicht wie eine Feder. Es war so wie jeden Abend. Und sie wusste das dieses schwarze Loch ihr ihrer Sinne beraubte. So wie jeden Abend. "RAAAANNN. KOMM ZU DIR. BLEIB BEI MIR. RAN HÖRST DU MICH? LASS MICH NICHT ALLEIN!" Sie hörte Shin-ichis Stimme, die Panik verriet. "RRAAAAANNNN! RRAAAAANNNN!" Immer leiser wurde seine Stimme, verhallte in einem immerwiederkehrenden Echo. Noch immer lächelte sie. Ihr wurde nun alles klar. Nichts mehr, was ihr ihre Gedanken vernebelte. Alles lag so deutlich wie noch nie vor ihr. In ihren Ohren hörte sie das Stimmengewirr hunderter Menschen, hörte lustige Musik, wie die eines Festes. Sie sah tausende blinkende Lichter um sie herum, ein Lichtermeer das sie schon damals verzauberte. Sie wusste wo sie war. Sie wusste wo sie die beiden Männer bereits schon einmal gesehen hatte. Sie wusste was Shin-ichi von ihnen hielt. Sie wusste nun, wie Shin-ichi zu ihr stand. Sie wusste, warum Shin-ichi von einem Geheimnis sprach. Sie wusste, warum Shin-ichi so handelte wie es immer tat. Sie wusste, warum er zu ihr stand wenn sie alleine und sie von sich stieß, wenn die beiden Männer in ihrer Nähe waren. Wieder hörte sie die Schüsse aus der Pistole. Nun wusste sie warum Shin-ichi sie von diesen beiden Männern weggedrängt hatte, warum er sie immer weiter von den Lagerhallen, von der Dunkelheit wegtrieb. All die Abende, die er das getan hat. Ein wenig wütend war sie schon auf ihn. Wie oft hatte er sie verwirrt, hatte ihr nur einen Teil erzählt, gezeigt. Und doch waren seine Absichten, seine Gründe ehrenhaft. Nur deshalb konnte sie ihm nicht böse sein. Ach Shin-ichi! Ein helles Licht umfing sie. Die Dunkelheit die ihr bisher Furcht einflößte, sie hatte sie durchschaut. Und nun wurde sie von Licht erhellt. Und das gab ihr nun Ruhe und inneren Frieden. Sie war erlöst, erlöst von ihrer Qual, erlöst von ihrer Grübelei, erlöst von ihrem Schmerzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)