Treffpunkt: 19.00 Uhr, Nirgendwo in Tokyo von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 1: Das erste Treffen ---------------------------- "Sorry, das ich jetzt erst komme." Kokomiko kam ins Zimmer gehetzt. Die bereits Wartenden schauten sie an. "Mir ist ständig was dazwischen gekommen. Aber nun gibts was neues. Fürs WE sozusagen. Bin gespannt wie das euch diesmal gefällt." Alle Anwesenden setzten sich und Kokomiko begann. ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Irritiert rieb sie sich die Augen. War sie bei den Hausaufgaben eingeschlafen? Sie warf einen Blick auf die Uhr auf ihrem Schreibtisch. Es war 19.00 Uhr. Schon? Ran sah sich um. Am Fenster blieben ihre Augen hängen. Draußen war es schon dunkel. Nachdenklich erhob sie sich und begab sich gedankenverloren zum Fenster. Irgendetwas zog sie magisch dorthin. Sie wusste nur nicht was es war. Mit leerem Blick schaute sie auf die Straße unter sich. Die Straßenlaternen gaben nur ein schwaches Licht ab. Hin und wieder eilte ein Passant vorbei. Nichts besonderes an einem Abend wie diesen. Ran wollte sich gerade abwenden und um sich wieder ihren Hausaufgaben zuwidmen, als sie im Augenwinkel einen Schatten vorbeihuschen sah. Schnell schaute sie ihm hinterher. Aber so schnell dieser Schatten erschienen war, so schnell war er auch verschwunden. Sollte sie sich getäuscht haben? Sollten ihre Augen ihr etwa einen Streich gespielt haben? Nein bestimmt nicht. Hastig schlüpfte sie in ihre Schuhe und rannte auf die Straße. Niemand war zu sehen. Langsam ging Ran auf die Ecke zu. Hier war der Schatten verschwunden. Sie spähte die Straße hinab. Konnte sie ihn noch sehen? Nein. Nichts. Also hatte sie sich am Ende doch getäuscht? Nein! Ran war sich sicher, sie hatte diesen Schatten gesehen. Mechanisch setzte sie einen Fuß vor den anderen und folgte der Straße weiter hinab. Ja schon fast zwanghaft wollte sie dieses Rätsel um den Schatten lösen. Er zog eine unsichtbare Spur hinter sich her, der sie unaufhörlich folgte, ob sie wollte oder nicht. Und so glaubte sie den Weg zu kennen. Schritt um Schritt ging sie ins nirgendwo. Immer weiter dieser Schattengestalt hinterher. Nach einiger Zeit sah Ran sich um. Sie hatte nicht die geringste Ahnung wo sie sich nun befand. Von ihr unbemerkt und den Weg zurück verloren, war sie in einer gottverlassenen Gegend angekommen. Hier gab es nur Lagerhallen und unzählige verwinkelte Straßen. Alles erinnerte an ein Labyrinth. Der Mond erhellte die Gegend nur spärlich. Mehr Licht gab es nicht. Ran begann zu zittern. Einerseits vor Kälte, denn in ihrer Eile hatte sie vergessen sich eine Jacke anzuziehen, andererseits vor Angst. Diese Gegend hier machte nicht gerade den seriösesten Eindruck. Und hier wollte sie den Schatten wiederfinden? Ein aussichtloses Unterfangen. Aber zurück nach Hause konnte sie auch nicht mehr. Sie musste weiter. Da! Ihre Augen fingen trotz Dunkelheit eine Bewegung ein. Sollte das derjenige sein den sie suchte, sollte das der Schatten gewesen sein. Geräuschlos huschte er dahin, kaum zu erkennen. Ran sprintete los. Noch einmal wollte sie ihn nicht aus ihren Augen verlieren. Sie bog in die Gasse ein, in der er verschwunden war und blieb stehen. Doch da war nichts. Aber sie hatte genau gesehen wie er hier in diese Straße geschlüpft war. Und nun stellte sich diese als Sackgasse dar und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Kaum hörbar drangen leise Stimmen an ihr Ohr. Oder war es doch der Wind? Schritte näherten sich hinter ihr. Da! Das ist er. Wieso er nun aus einer anderen Richtung kam, das war Ran jedoch schleierhaft. Sie drehte sich um und wollte ihm gerade entgegenlaufen, als sich eine Hand auf ihren Mund presste und ein Arm sich um ihren Körper legte. Ran erstarrte vor Schreck und vergaß, das es für sie eigentlich kein Problem darstellte, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. "Sscht." Eine vertraute Stimme zischte ihr ins Ohr. Im gleichen Moment wurde sie nach hinten in die Dunkelheit gezogen. Dort blieben sie beide stehen. Noch immer hielt die Person ihre Hand auf Rans Mund und den Arm um ihren Körper. Wie versteinert, verfolgte Ran mit großen Augen, wie zwei Männer an der Straße vorbeigingen ohne sie zu bemerken. Kaum waren sie zu erkennen. Die Dunkelheit ließ ihre Konturen verschwimmen. Wie Geister schwebten sie dahin. Hätte man nicht ihre Schritte oder ihre Stimmen gehört, hätte man glauben können, sie würden nicht existieren. Ein Kälteschauer kroch ihr den Rücken hoch. Nachdem die zwei Männer verschwunden waren und wieder Stille eingekehrte, lockerte die Person ihre Griffe und ließ Ran los. Sie drehte sich um. Eine Schattengestalt stand hinter hier. Der Schatten! Wie bei den anderen beiden eben, konnte man seine Gestalt kaum erkennen. "Was machst du denn hier?" Fauchte sie die bekannte Stimme an. "Ich habe dich gehen." Antwortete Ran ihr. "Du solltest nicht hier sein. Komm, es ist besser wenn ich dich nach Hause bringe." Flüsterte der Schatten und schob sich an Ran vorbei. Ran folgte ihm. Bevor sie die Straße verließen, blieb der Schatten stehen. Er hob einen Arm und hielt Ran zurück, hinderte sie daran an ihm vorbeizugehen. Und Ran gehorchte wortlos und blieb stehen. Vorsichtig spähte der Schatten um die Ecke. "Weiter!" Sagte er "Aber halte dich dicht an den Hauswänden." Dann lief er los. Ran folgte, als wären sie unsichtbar miteinander verbunden. "Wir müssen da durch." Kurz tauchten sie beide im Mondlicht ein. Kurz nur, aber lang genug damit Ran erkennen konnte, wem sie da folgte. Ran war sich nun ihrer Sache sicher. Der Schatten hatte einen Namen bekommen. Shin-ichi. Endlich hatte sie ihn gefunden. Zügig liefen sie weiter. Bald würden sie diese unheimlichen Lagerhallen hinter sich lassen. Doch plötzlich stoppte Shin-ichi und horchte. "Mist." Murmelte er. Er griff nach Rans Hand und zog sie vom Weg ab in eine kleine Seitenstraße. "Hallo? Ist da wer?" Eine tiefe Stimme rief laut durch die Nacht. Ran erstarrte erneut vor Schreck. Shin-ichi lugte um die Lagerhalle. "Mist." Wiederholte er sich. "Ich glaube sie haben uns entdeckt." Shin-ichi schob Ran weiter nach hinten. Aber nirgends konnte er ein Versteck entdecken, hinter dem sie sich verbergen konnten. Schritte kamen immer näher. Ran geriet in Panik. Nicht nur das diese Gegend ihr Angst einflößte, auch diese tiefe Stimme war ihr unheimlich. War das einer von den beiden Männern, vor denen sie sich verborgen hatten? Ran spürte, sie und Shin-ichi sollten eigentlich nicht hier sein. Sehnlichst wünschte sie sich, sie hätte dieses Abenteuer nie begonnen. Sie drückte sich gegen die Wand und schaute Shin-ichi ängstlich an. Konnte er sie beide hier wieder rausholen? Shin-ichi fixierte Ran mit seinen Augen. In seinem Kopf schien es zu arbeiten. "Wehr dich nicht." Sagte er und griff sie sich. Er zog sie in seinen Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Hey ihr." Rief die tiefe Stimme. Shin-ichi löste sich von der zitternden Ran und drehte sich kaum merklich zu dem Rufer um. Immer bedacht, das der Fremde weder ihm noch Ran ins Gesicht sehen konnte. "Hey ihr zwei was macht ihr hier?" Wollte die Stimme wissen. "Lass die beiden. Siehst du doch. Das ist ein verliebtes Pärchen, was einen ruhigen Platz zum knutschen gesucht hat." Ließ eine zweite Stimme vernehmen. Ran linste vorsichtig an Shin-ichi vorbei. Diese zwei Männer, es waren die gleichen von vorhin. Ran erkannte schwach ihre Siluetten. Auch wenn sie nicht deutlich zu erkennen waren. Sie spürte, das sie es waren. Wie vorhin schoss ihr eine Gänsehaut über den Rücken. "Los haut ab. Und lasst euch nicht noch mal hier blicken. Verstanden?" Meckerte der Mann mit der tiefen Stimme. "Ja verstanden." Antwortete Shin-ichi, nahm Ran bei der Hand und beeilte sich an den beiden vorbeizukommen. Tief hielt er den Kopf gesenkt. Ran tat es ihm gleich. Schon bald waren sie außer Sichtweite und in einer belebteren Gegend. Die Straßenlaternen spendeten sanftes Licht und Ran beruhigte sich allmählich wieder. Shin-ichi ließ Rans Hand los und lief wortlos vor ihr her. Ran folgte ihm schweigend. Sie achtet nicht auf den Weg den sie nahmen. Ein innerer Zwang sagte ihr, das sie ihm nur folgen musste. Dieses unsichtbare Band hielt sie lediglich 2 Schritte hinter ihm. Änderte er die Richtung, tat sie es auch, ohne nachzudenken. Stattdessen kreisten die eben geschehen Ereignisse durch ihren Kopf. Woher wusste sie das der Schatten den sie gesehen hatte Shin-ichi war? Woher wusste sie wo er war? Wie hatte sie den Weg zu diesen unheimlichen Lagerhallen, den Weg zu ihm gefunden. Warum benahm Shin-ichi sich so eigenartig? Warum versteckte Shin-ichi sich vor diesen Männern? Aus Angst? Er wollte nicht, das sie ihn erkannten. Und wieso hatte sie selbst so eine panische Angst vor diesen Männern, von denen sie nicht mal wusste wer sie waren? Weil Shin-ichi Angst hatte? Ran schaute zu Shin-ichi vor ihr. Warum tat sie das was er wollte? Warum wehrte sie sich nicht dagegen? War es das Vertrauen das sie von jeher zu ihm besaß? Das Vertrauen das er immer eine Lösung wusste, das er immer das richtige tat, ihr immer half? Weil er eigentlich immer bei ihr war? Weil sie ihn heimlich liebte? Dieser Kuss eben! Ihr erster Kuss! Irgendwie hatte sie ihn sich anders vorgestellt. Nicht so grob und roh, eher sanfter und zärtlicher. Verliebt wollte sie in seine Arme sinken und sich dem berauschenden Gefühl hingeben. Aber ihn rührte das nicht. Ran blieb stehen. Er hatte es nicht verdient, das sie ihm vertraute. So gefühllos wie er mit ihr ungegangen war. Nicht nur das er sie angefaucht hatte, nein, er hatte mit diesem Kuss ihre geheimen Gefühle verletzt. Sie hatte ihn gesucht und gefunden. Nun bereute sie es. Sollte er doch wieder verschwinden. Kaum das sie stehen blieb, so stoppte auch er, in nur einem Bruchteil einer Sekunde. Shin-ichi schien zu spüren, das sie angehalten hatte. Er wandte sich Ran zu. Sie standen da und starrten sich an. Ran zitterte immer noch. Diese ganzen Ereignisse ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Ihr Körper rebellierte und außerdem war ihr immer noch kalt. "Warum läufst du ohne Jacke bei dieser Witterung herum." Fuhr Shin-ichi sie an. "Das geht dich nichts an. Lass mich vorbei ich will nach Hause." Und schon lief sie los. "Weißt du überhaupt wo wir sind?" Ran blieb stehen, drückte fest ihre Arme an den Oberkörper und versuchte ihr Zittern zu unterdrücken. Sie schaute sich um. Tatsache sie hatte immer noch keinen blassen Schimmer wo sie sich befand. Und dabei hatte sie sich eingebildet, sich in Tokyo auszukennen. Sie würde den Rückweg nicht finden. Hoffentlich merkte er es nicht. "Warte." Shin-ichi zog sich seine Jacke aus und streifte sich seinen Pullover vom Körper. "Hier." Mit diesem Wort stülpte er ihr den Pullover über den Kopf. "Ich habe Gott sei Dank noch ein wenig mehr angezogen." Dann zog er sich seine Jacke wieder über. "Und nun komm, damit du nach Hause kommst." Beide setzten sich wieder in Bewegung. Sie zwei Schritte hinter ihm, mit gesenktem Haupt. Ran schlang ihre Arme um den Oberkörper und ließ ihre Gedanken treiben. Shin-ichis Pullover spendete ihr Wärme, die Wärme die sie spüren wollte, wenn er sie in den Arm nahm. Noch eben war sie sauer auf ihn, fühlte sich verletzt. Und dann kümmerte er sich so rührend um sie. Dieser Pullover er gab ihr nicht nur Wärme, nein er gab ihr auch Geborgenheit. Es klang unsinnig, aber es war so. Er umhüllte sie wie eine Schutzmantel. Sorgte er sich etwa um sie? Ran hob den Kopf und schaute auf seinen Rücken. Er brachte sie immerhin zurück, zurück an den Ort der ihr Sicherheit geben sollte. Er hätte sie auch nur wegschicken können. Aber nein, er begleitete sie, persönlich. Als wolle er sich davon überzeugen das sie auch gesund ankam. Das hieße doch, er sorgte sich doch um sie. Nur seine Worte, seine Worte ließen nicht darauf schließen. Ehe Ran sich versah, standen sie vor der Detektei. "Mach nicht wieder so einen Unsinn." Sagte Shin-ichi und verabschiedete sich von ihr mit einem Stups auf ihre Nase. Und im nächsten Augenblick war er verschwunden. So schnell, das sie ihm nicht mal hatte antworten können. Ran stieg die Treppe hoch. Sie fühlte sich total geschlaucht. Das was eben passiert war, schien ihr so unwirklich. Müde betrat sie ihr Zimmer. Die Hausaufgaben lagen immer noch auf dem Tisch und warteten das man sie erledigte. Egal, sie schlug Hefte und Bücher zu und verstaute sie in ihrer Schultasche. Dann habe ich morgen eben keine, dachte sie so nebenbei. Es würde das erst Mal sein, das sie ohne gemachte Hausaufgaben in die Schule ging. Und sie hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei. Ran begab sich zu Bett. Ihr Inneres war aufgewühlt. Hunderte Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum. Fragen zu denen sie keine Antworten fand. Und dann war da noch dieser Kuss. Immerhin hatte der ihnen dazu verholfen, das sie keine unangenehmen Fragen beantworten mussten. War das der Sinn und Zweck gewesen? Rans Gefühle purzelten durcheinander, sie wusste nicht mehr ob sie ihnen vertrauen sollte oder nicht, was sie von ihnen halten sollte. Sie schloss ihre Augen und fiel in ein tiefes schwarzes Loch. Ein Loch, das ihr all ihre Gefühle und Gedanken raubte. Kapitel 2: Das zweite Treffen ----------------------------- Hallo L-o-H, hallo sannichan. Schön das ihr noch da seit. Die anderen werden wohl erst zu uns stoßen, wenn sie aus den Ferien kommen. Da bin ich mir sicher. Und ich freue mich sie wiederzusehen. Bei mir fangen die Ferien erst in einer Woche an. Solange muss ich noch durchhalten. Es freut mich wenn mein Schreibstil wiederekannt wird. Dann hab ich ihn also gefunden. Allerdings wenn ich meine allererste Fic lese wird mir schlecht. Aber das ist meine persönlich Meinung. Ach L-o-H, was den Kuss angeht, das war ein Pseudokuss, sozusagen Mittel zum Zweck, ohne Gefühl und das hat Ran folgerichtig erkannt. Wie würde es denn aussehen, wenn die beiden dastehen und der Dinge harren, die da auf sie zukommen. Immerhin haben die beiden ganz schön in der Klemme gesessen und ohne diesen Schmatzer, wer weiß was dann passiert wäre. _______________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Der Stift in ihrer Hand zitterte. Was wollte sie gerade schreiben? Ihr Blick fiel auf die Uhr auf ihrem Schreibtisch. Es war 19.00 Uhr. 19.00 Uhr? Genau wie gestern. Sie hob den Kopf und drehte ihn zum Fenster. Mit zugekniffenen Augen starrte sie es an. Dann erhob sie sich. Wieder wurde sie magisch zum Fenster gezogen. Der Zwang in ihr war unermesslich groß. Und er wurde größer, so groß das sie sich nicht wehren konnte. Neugierig schaute sie auf die Straße herab. Was glaubte sie zu sehen? Wen glaubte sie zu sehen? Shin-ichi? Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende geführt, huschte ein Schatten vorbei. Da war er wieder. Rans Verlangen ihm zu folgen stieg. Ihre Füße schien von allein loslaufen zu wollen. 'Mach nicht wieder so einen Unsinn' hatte er gestern zu ihr gesagt. Ran krallte sich am Fenster fest. Bleib hier, sagte sie sich, es unsinnig ihm zu folgen, unsinnig ihn sehen zu wollen. Ran wendete sich vom Fenster ab. Er war eh schon fort. Wie sollte sie ihm auch folgen. Sie wusste ja nicht einmal wo er war. Und selbst wenn er wieder bei diesen Lagerhallen rumlungerte, so kannte sie den Weg nicht. Selbst als er sie gestern zurück brachte, hatte sie nicht auf den Weg geachtet. Sie wusste nicht einmal, wie sie ihn gestern überhaupt gefunden hatte. Rans Schritte waren schwer, als sie zurück zum Schreibtisch schlurfte. Sein Pullover, durchfuhr es sie, als ihr Blick auf den Stuhl fiel auf dem er lag. Ich muss ihm dem zurück geben. Hastig griff sie danach, schlüpfte in ihre Schuhe und rannte los. Halt. Schnell lief sie zurück und warf sich eine Jacke über. Kurze Zeit später stand sie an der Ecke. Was tue ich da eigentlich, fragte sie sich. Ich habe doch eben festgestellt, das ich nicht weiß wo er ist und wie ich dort hinkommen soll. Ran schloss ihre Augen und ließ sich von ihrem Gefühl leiten. Dann öffnete sie die Augen und lief los. Schneller, immer schneller begann sie zu laufen. Erst als sie in die komplette Dunkelheit eintauchte hielt sie an. Da! Sie war da, unbegreiflicher Weise. Ran stand keuchend da und schaute auf die Lagerhallen. Sie hatte den Weg gefunden. Ihr Herz begann zu hämmern. Shin-ichi war hier. Sie sah ihn nicht, aber sie spürte ihn. Ein neues Gefühl in ihr, das sie beide zu verbinden schien. Seine Anwesenheit drang tief in sie ein. Aber gleichzeitig stieg dieses beklemmende Gefühl der Angst in ihr auf. Diese Straßen die jegliches Licht verschluckten, diese unheimliche Stille. Die Erinnerung an diese beiden Männer von gestern, selbst die bereitete ihr Unbehagen. Dies war kein Ort an dem man sich wohlfühlte. Dieser Ort, ein Ort an dem man sich nicht aufhalten wollte und sollte. Ihr Adrenalinspiegel stieg, ihr Herz begann zu jagen, ihr wurde schwindelig. Sollte sie wirklich diesen Ort betreten? Aber er war hier. Und sie wollte zu ihm. Zaghaft setzte sie kleine Schritte. Er war hier und er würde sie beschützen. Fest drückte sie den Pullover an ihre Brust. Ja, er würde sie beschützen! Dicht an die Hauswand gedrückt, schlich sie sich voran. Das Gefühl seiner Nähe verstärkte sich. Ihre Nerven waren angespannt, ihre Ohren nahmen jedes kleinste rascheln war. Sie war vorsichtig, sehr vorsichtig. Sie wollte diesen Männern von gestern nicht noch einmal begegnen. Ran bog in eine Straße ein. Shin-ichi? Mit geschlossenen Augen versuchte sie ihn zu erspüren. Nein hier war er nicht. Dieses Gefühl seiner Nähe, es war nicht stark genug. Sie öffnete die Augen und schlich leise weiter. Wieder bog sie in eine Straße ein, wiederholte ihr Aktion. Nein hier war er auch nicht, also weiter. Aber sie kam ihm näher, seine Aura verstärkte sich, das spürte sie. Ein rascheln drang an ihr Ohr. Schnell schlüpfte sie in die nächste Straße. Sie musste sich verstecken. Wer wusste schon, wer oder was dieses rascheln verursacht hatte. Wenn es diese Männer waren, war es besser, wenn diese sie nicht sahen. Noch immer lagen ihr die drohenden Stimmen von gestern im Ohr. Holzkisten, ein Stapel mit Holzkisten, das ist ein Versteck nach ihrem Geschmack. Lautlos drückte sie sich dahinter, immer noch den Pullover fest umklammert. Leise Stimmen waren zu hören. Die Stimmen dieser Männer. Ran war froh sich in diese Ecke gequetscht zu haben. Als sie nichts mehr von ihnen hörte, verließ sie ihr Versteck, setzte ihren Weg fort. Straße um Straße wiederholte sie ihr Spiel. Endlich war es so weit. Hier war er, hier war Shin-ichi. "Shin-ichi?" Rief sie leise in die Nacht. Eine Gestalt löste sich vom Hintergrund. "Was machst du denn schon wieder hier." "Ich..." Ran stotterte, sie wollte doch nur bei ihm sein. Sollte sie ihm das sagen? "Ich..." Ihr Blick fing den Pullover ein. "Ich wollte dir den Pullover zurückgeben." Ran streckt Shin-ichi ihre Arme entgegen. "Jetzt nicht." Shin-ichi fasste Ran am Handgelenk und zog sie in die Dunkelheit. Instinktiv drückte Ran sich dicht an die Wand, verschmolz förmlich mit ihr. Sie drehte den Kopf zur Seite, senkte ihn ein wenig. Das dunkle Haar fiel ihr ins Gesicht. Shin-ichi an ihrer Seite verschwand ebenso von der Bildfläche. Den Kopf gesenkt, drückte er sich bäuchlings an die Wand. Ran hielt den Atem an. Deutlich konnte sie die Stimmen der beiden Männer vernehmen. Immer näher kamen sie. Aus der Richtung, in der sie vorhin verschwunden waren. Aha, dachte Ran, wie gestern. Erst gingen sie zu einem bestimmten Ort, dann kehrten sie von dort wieder zurück. Man traf immer zweimal auf sie. Gestern hatte Shin-ichi sie beim ersten Zusammentreffen mit den Männern in die Dunkelheit gezogen, beim zweiten Zusammentreffen waren sie erwischt worden. Heute hatte sie sich selbst versteckt, als sie das erste mal auftauchten, aber bei deren Rückkehr blieben sie unentdeckt. Die Stimmen verhalten. Ran und Shin-ichi traten wieder hervor. "Wie soll ich meine Arbeit machen, wenn du mir ständig in die Quere kommst?" Fragte Shin-ichi mürrisch. "Ich wollte dir doch nur deinen Pullover zurückgeben." Versuchte Ran sich zu entschuldigen. "Musste das denn heute sein?" Grummelte Shin-ichi zurück. "Aber brauchst du ihn denn nicht?" Rans Stimme klang weinerlich. Eigentlich wollte sie nicht weinen, nicht vor ihm. Aber doch traten ihr die Tränen in die Augen. Sie zwang sich zur Ruhe, nur das gelang ihr nicht. "Jetzt bringe ich dich erst mal nach Hause." Und Shin-ichi schickte sich zum gehen an. Das gestrige Spiel begann von neuem. Ran folgte Shin-ichi im Abstand von zwei Schritten, immer dicht hinter ihm. Sie warf einen letzten Blick auf die Lagerhallen und war froh, das sie dieses unheimliche Gelände verließ. Zusammen mit ihm. Nun war sie wieder bei ihm, aber er behandelte sie kühl. So kannte sie ihn nicht. Sonst hatte er wenigsten ein freundliches Wort für sie übrig, aber nicht heute. Es war ein Fehler ihm gefolgt zu sein. "Du musst mich nicht nach Hause bringen. Ich habe hergefunden, ich werde auch zurückfinden." Sagte sie zu ihm. "Soso." Shin-ichi blieb stehen. "Wo geht?s lang?" Ran blickte sich um. Sie war ratlos. Verdammt! Wo war der Weg, wo war ihr Weg? "Da lang." Sagte sie und zeigte aufs gerade wohl in eine beliebige Richtung. Shin-ichi zog seine Augenbrauen nach oben und schüttelte den Kopf. Dann ging er weiter. Und Ran folgte ihm schweigend und gedankenverloren, wie selbstverständlich, sie konnte nicht anders. Wie konnte sie den Weg hin finden, fragte sie sich, aber den Weg zurück nicht kennen? Woher wusste Shin-ichi das sie sich hoffnungslos verlaufen würde? Ging er nur deshalb mit ihr mit? Würde er lieber den Männern auf der Spur bleiben? Hinderte sie ihn tatsächlich bei seiner Arbeit? Er hatte sich noch nie beschwert, wenn sie in seiner Nähe war. Auch nicht, wenn er einen Fall löste. Warum dann jetzt? Waren sie überhaupt noch miteinander befreundet? Ihre Gedanken wanderten auch wieder zu den beiden Männern zurück. Ihre Stimmen, Ran war sich sicher sie schon einmal gehört zuhaben, und das war definitiv nicht nur gestern. Waren sie sich also in der Vergangenheit bereits einmal begegnet? Wollte Shin-ichi deshalb nicht das sie beide erkannt wurden? "Wir sind da." Shin-ichi riss sie aus den Gedanken. "Bleib doch bitte zu Hause." Shin-ichi sah sie freundlich an. Was für ein Stimmungswandel. Ran kannte sich bei ihm nicht mehr aus. Was sollte sie dazu sagen. "Ich wollte dir doch nur deinen Pullover zurückgeben." Ran brachte heute nur noch diesen einen Satz raus. Zu einer längeren Unterhaltung war sie nicht fähig. Selbst wenn sie gewollt hätte. Müde reichte sie ihm den Pullover hin. "Pass auf." Shin-ichi lächelte sie an. "Ich mache dir einen Vorschlag. Ich lasse den Pullover bei dir. Du passt auf ihn auf. Wenn alles vorbei ist, hole ich ihn bei dir ab." Ran konnte es nicht glauben. Mit großen Augen schaute sie ihn an. "Und ich bitte dich noch um eines, bleibe bitte zu Hause." Shin-ichi tippte ihr wie gestern gegen die Nase und winkte ihr im weggehen zu. Ran stieg die Treppe nach oben. Was sollte sie davon halten? Er wollte sie nicht bei sich haben. Auch wenn er am Ende dieses Abend sie angelächelt hat, mit ihr freundlich gesprochen hat. So bat er doch darum, das sie hier blieb, ihm nicht ein weiteres mal folgte. Aber warum durfte sie ihn nicht sehen? Warum durfte sie nicht bei ihm sein? Noch nie hatte sie sich so nach seiner Gegenwart gesehnt. Hatte es was mit diesen beiden Männern zu tun. Diese Männer, die immer in der Dunkelheit verschwammen? Wer waren sie? Was hatte er mit ihnen zu tun. Warum zeigte sich Shin-ichi ihnen nicht? Waren sie sich tatsächlich schon einmal begegnet? Ran ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie strich über seinen Pullover. Er ließ ihn bei ihr. Wollte er ihr damit ein Versprechen geben, das er zurückkam? Zu ihr? War sie ihm wichtig? Ran seufzt. Sie verstand ihn nicht. Hundemüde schloss sie die Augen und dieses tiefe schwarze Loch fing sie wieder auf. Kapitel 3: Das dritte Treffen ----------------------------- Was heißt komisch. Ich finds nicht komisch. Ran verhält sich absolut korrekt. Wisst ihr das es ganz schön schwer war, keinerlei Emotionen über Shin-ichi zu schreiben. Immerhin bin ich in den anderen Fics immer zwischen beiden hin und her gependelt. Hier wollte ich mal alles nur mit Betrachtung auf Ran schreiben. ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Sofort wanderten ihr Augen auf die Uhr. Es war 19.00 Uhr. Diese Uhrzeit schien sie zu verfolgen. Wie auch an den letzten beiden Abenden trat sie ans Fenster. Nur heute mit einer gewissen Vorahnung. Er würde auch heute wieder an ihrem Fenster vorbeihuschen. Von allen unbemerkt. Nur sie, sie würde ihn sehen. So wie vorgestern und so wie gestern. Nur noch wenige Sekunden. Langsam zählte sie von zehn auf null. Ein Lächeln verschönerte ihr Gesicht. Sie hatte es gewusst. Shin-ichi hatte soeben die Detektei passiert. Kaum hatte sie ihn gesehen, verspürte sie den Drang ihm zu folgen. 'Ich bitte dich noch um eines, bleibe bitte zu Hause.' Wieder klangen seine letzten Worte in ihrem Kopf. Nein ich kann nicht. Rans Drang ihm doch zu folgen wurde jedoch immer stärker. Nein nicht, sagte sie sich und ihre Finger krallten sich in seinem Pullover fest. Er wollte es so. Als Trost hatte er ja seinen Pullover bei ihr gelassen. Ran begann zu zittern. Sie schloss die Augen und kämpfte mit sich. Aber ihre guten Absichten verloren. Schnell warf sie den Pullover aufs Bett und zog sich an. An der Ecke machte sie eine Pause. Von hier aus war sie immer gestartet. Schon zweimal war sie den Weg gegangen ohne ihn zu kennen, so wie sie ihn auch jetzt nicht kannte. Schon zweimal hatte sie ihn gefunden und sie wusste nun, auch heute würde sie am Ende auf Shin-ichi treffen. Ran holte tief Luft. Ihre ganzen Gedanken konzentrierten sich voll auf Shin-ichi. Dann lief los, ließ sich treiben. Straßenlaternen flogen an ihr vorbei. Die wenigen Menschen die noch unterwegs waren, blickten ihr verwundert nach. Und irgendwann war sie allein. Dunkelheit umfing sie. Sie verlangsamte ihr Tempo bis sie still stand. Nur noch ein paar Schritte und sie war wieder an den Lagerhallen angelangt. Wieder einmal war sie hier, und auch dieses Mal hatte sie sich den Weg nicht gemerkt. Dunkel lagen die Lagerhallen vor ihr. Die Stille nahm sie gefangen. Nicht einmal eine Stecknadel hätte man fallen hören können. Eine dicke Gänsehaut kroch ihr den Rücken hoch. Wie immer. Ran dachte an diese Männer, bald würden sie ihr über den Weg laufen. Sie musste so schnell wie möglich ein Versteck finden, noch bevor sie gesehen wurde. Die Angst nahm langsam Überhand in ihr. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, sie sollte nicht hier sein. Und doch war da dieses beruhigende Gefühl, dieses Gefühl welches er verströmte. Er war also schon hier. Konnte er ihre Anwesenheit spüren, so wie sie seine wahrnahm? Ran musste handeln, schnell handeln. Zügig setzte sie ihren Weg fort. Immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Langsam hatte sie auch Übung darin, Shin-ichis unsichtbarer Spur zu folgen. Innerhalb kurzer Zeit hatte sie ihn aufgespürt. Und von diesen beiden Männern war noch nichts zu hören. Shin-ichi trat aus der Dunkelheit. "Sturkopf kannst du nicht mal das tun was man dir sagt?" "Hör mal, ich habe dich ewig nicht gesehen, geschweige mit dir gesprochen. Da ist es doch selbstverständlich das ich ..." Ran hielt inne. Sie und Shin-ichi wendete ihre Köpfe in Richtung Straße. Angespannt lauschten sie. Es ist soweit, sagte sich Ran und begab sich ohne das Shin-ichi was sagen musste weiter nach hinten in die Dunkelheit. Sie schloss die Augen und verharrte mit leicht gesenktem Kopf an der hintersten Wand. Neben ihr Shin-ichi. Selbst seine Atmung konnte sie nicht mal hören. Kaum waren die beiden Männer vorbei, lösten sie sich aus ihrer Position und begaben sich schnell nach vorn. Neugierig schauten sie den Männern in schwarz nach. Ich kenne sie, sagte Ran sich. Aber woher? Wo hatte sie die beiden schon einmal gesehen? Ran zeigte mit den Kopf den beiden hinterher, zum Zeichen, das sie ihnen folgen sollten. Leise schlich sie hinter Shin-ichi her, immer die beiden Männer im Auge behaltend. Nach einiger Zeit verschwanden sie in ein Lagerhaus. Enttäuscht blieben sie stehen. War das alles? Shin-ichi drückte Ran wieder in eine Seitengasse. "Was ist da drin?" Fragte Ran und spähte hinüber zu der Halle in der die beiden Männer verschwunden waren. "Keine Ahnung." Shin-ichis Worte jagten ihr Angst ein. Sie gaben ihr keine konkrete Antwort und die Furcht stieg in ihr hoch. Sie wunderte sich über ihren Mut, überhaupt den beiden so einfach zu folgen. Wie konnte sie nur. Sie spürte doch, das mit den beiden nicht gut Kirschen essen war, das es besser war, sich von ihnen fernzuhalten. Selbst Shin-ichi war dieser Meinung. Ran schaute hoch. Ihre Erinnerungen aus der Vergangenheit kamen wieder. Als sie den Männern das allererste Mal begegnet waren, da war Shin-ichi noch an ihrer Seite, hatte er sie noch nicht allein gelassen. Und als er den beiden damals folgte, blieb sie zurück. Allein. Bis jetzt. "Ran." Wisperte Shin-ichi. Sie zuckte zusammen. Shin-ichi war so dicht an ihrem Ohr, als würde er sie liebkosen. Irritiert sah sie ihn an. Er hatte aber nur einen Finger auf den Mund gelegt. Ran schwieg und lauschte. Nun wusste sie worauf Shin-ichi sie aufmerksam machen wollte. Gerade schaffte sie es noch, sich zur Seite zu drehen. Kaum waren die beiden Männer an ihnen vorbei gegangen, als Shin-ichi aufsprang und ihnen leise hinterher setzte. Ran folgte ihm wiederwillig. Aber ein weiteres mal allein zurückbleiben, so wie damals, das wollte sie auch wieder nicht. An der Ecke hatte sie Shin-ichi wieder eingeholt. Verdattert schaute er in die Richtung, in der die Männer verschunden waren. "Sie sind weg." Flüsterte er ihr zu. "Einfach wie vom Erdboden verschluckt." "Das ging mir mit dir ähnlich." Flüsterte Ran zurück. "Komm, aber sei vorsichtig. Es kann sein, das sie noch in der Nähe sind." Der Weg schien Ran unendlich lang zu sein. Er schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. So leise, wie sie noch nie gewesen waren, kamen sie am Ende der Lagerhallen an. Ran drehte sich um und überflog mit ihren Augen die Gegend. Ruhig und verlassen lag sie da. Man könnte glauben ein Bild des Friedens. Und doch verströmte sie dieses unheimliche Gefühl. Diese Männer, weswegen Shin-ichi hier war, was suchten sie hier. Versteckten sie sich? Was verbargen sie? Und weswegen war Shin-ichi hinter ihnen her? "Komm." Shin-ichi schickte sich an den Heimweg anzutreten. Ran trottete ihm hinterher. Sie kannte die Prozedur schon. Alleine fand sie den Weg sowieso nicht. Also folgte sie ihm nur. Die Gegend wurde belebter. Ran atmete durch. Bald würde sie wieder in der Detektei sein. Morgen würde sie zu Hause bleiben, das stand fest. "Ran?" Shin-ichi blieb stehen und Ran stieß mit ihm zusammen. "Tschuldigung." Murmelte sie erschrocken. Sie hatte nicht erwartet das er so plötzlich stehen bleiben würde. "Es ist..., es ist wegen vorgestern." "Wegen vorgestern?" Shin-ichi zog Ran in eine dunkle Ecke. "Du hast etwas besseres verdient." Flüsterte er und seine Augen folgten der Bewegung seiner Hand, welche zärtlich über ihre Wangen stricht. "Es sollte anders sein." Ran wahr wie gelähmt, konnte sich keinen Millimeter bewegen. Das was Shin-ichi tat, war ungewöhnlich. Und seine Worte waren ihr eher ein Rätsel, als das sie eine sinnvolle Aussage ergeben hätten. Was sollte das alles werden? Shin-ichi strich mit dem Daumen über ihre Lippen, während ihre Wange in seiner Handfläche ruhte. Diese Berührung, sie tat unheimlich gut. Sie verstärkte nur ihre Gefühle zu ihm. Sie schloss die Augen und gab sich diesem guten Gefühl hin. Warum tat er das? Langsam öffnete sie die Lider. Erkannte ein Lächeln in seinem Gesicht, das ihr sagte, das er ihre Gefühle verstand. Und Ran wehrte sich auch nicht dagegen, als er mit seinem Gesicht auf sie zukam. Seine Augen schielten leicht, weil er damit ihre Lippen fixierte. Fast zeitgleich schlossen beide ihre Augen und im selben Moment berührten sich ihre Lippen. Ran spürte sie deutlich. Und dann wurde sie von ihm in seine Arme gezogen. Ihr wurde heiß und ein Schwindelgefühl erfasste sie. Das war es, das war was sie wollte. So hatte sie sich ihren ersten Kuss vorgestellt. So in seinen Armen zu liegen, ihn zu spüren. Seine Kraft, seine Leidenschaft, es war das erste Mal in ihrem Leben das sie ihn so wahrnahm. Und nun ergaben seine Worte auch einen Sinn. Als sie sich ihre Lippen voneinander lösten, zog Shin-ichi sie noch näher zu sich. Dicht kuschelte er sein Gesicht an ihren Hals. Ran hörte ihn leise seufzen. Zärtlich küsste er ihren Hals. "Es bleibt unser Geheimnis." Wisperte er in ihr Ohr und begann erneut zu kuscheln. Ran nickte, sie hatte verstanden. "Ja." Flüsterte sie und fuhr ihm mit ihren Fingern liebvoll durch sein Haar. Nur schwer schob Shin-ichi Ran von sich. Sachte griff er nach ihrer Hand und sie setzten ihren Weg fort. Vor der Detektei blieben sie stehen. Beide schauten sich in die Augen. Ran erkannte in den seinigen ein zufriedenes glitzern. Und sie war sich sicher, das ihre auch leuchteten. Sie war einfach zu glücklich. "Bleib bitte morgen zu Hause." Sagte Shin-ichi. Wieder strich er ihr mit der Hand über ihre Wangen. Ran schreckte zurück. Da hatten sie sich eben gefunden, hatten festgestellt, das zwischen ihnen mehr als nur Freundschaft gab, und er sprach davon, das er sie wieder nicht bei sich haben wollte. Traurig wendete sie sich zum gehen zu. Oben an der Treppe drehte sie sich um, aber Shin-ichi war bereits verschwunden. Müde begab sie sich in ihr Zimmer. Dieser Abend war anstrengend und doch schön gewesen. Ran ließ sich aufs Bett fallen. Wie ein Film spulte sich der Abend in ihrem Kopf ab. Sie hatte diese Männer schon einmal gesehen und sie brachten Unheil mit sich. Aber welches? Sie und Shin-ichi waren hinter ihnen her, so wie die beiden hinter ihm und ihr her waren. Aber wieso? Ran spürte wieder seine Arme die sie hielten. Sie waren kraftvoll und doch zärtlich. Und seine Lippen, so sanft und weich. Und sie ließen diese Worte aus seinem Mund hervorkommen. Diese Worte, das er sie nicht bei sich zu haben wünscht. Warum? Oder hatte das was er sagte noch eine ganz andere Bedeutung, deren Grund sie nur nicht erkannte? Ran fühlte die bleiernde Schwere der Müdigkeit. Und das schwarze Loch sog sie einfach auf. Kapitel 4: Das vierte Treffen ----------------------------- So bin wieder da. Danke für die Kommis. Zu euren Fragen. @ Astroboy: Ja die Kaps/Treffen werden so weiterhin durchnummeriert. Das hat was mit dem Charakter der Fic zu tun. Das geht so lange weiter bis die gesamte Handlung kippt. @ L-o-H: Tja bis Sonntag wird die Fic nicht abgeschlossen sein. Sorry, ist aber so. Dafür kannst du dich dann auf mehr lesen einrichten wenn du wiederkommst. Ist doch auch was oder? Und grüße mir Berlin. @ Kilma Mora: Nein. Jedes Kap ist ein Treffen für sich. Und das muss auch so sein. Das Conan/Shin-ichi Geheimnis wird fast am Ende gelüftet. Und was Ai angeht, wenn die Fic zu Ende ist, wirst du wissen, warum sie keine Rolle spielt. @ Leira: Schön das du wieder da bist. Und das mit den Rechtschreibfehlerchen ist mir schon klar. Ich lasse alles über das Rechtschreibprogramm laufen. Nur leider findet das auch nicht alles. Und dann kommt noch eine Korrektur von mir und die von meinem Betaleser. Was dann noch drin ist, muss bleiben. Sonst habt ihr ja nichts zu meckern *grins*. So viel Spaß mit dem neues Kap und einem neuen Treffen. ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Wie schon an den Abenden zuvor stellt sie fest, das es wieder einmal 19.00 Uhr war. Wie zu dieser Jahreszeit üblich, hatte sich der Tag schon verabschiedet. Warum sollte es auch heute anders sein als gestern? Wie jeden Abend erhob sie sich und trat an das Fenster um auf die Straße zu schauen. Etwas anders zu tun blieb ihr auch nicht übrig. Abend für Abend schien sich das gleiche Schauspiel zu wiederholen. Es grenzte langsam wirklich an Magie. Magie? Welche Magie mag es wohl sein? Die der Liebe vielleicht. Ran hob ihre Hand und berührte ihre Lippen. Gestern Abend hatte ihr Shin-ichi ihren ersten Kuss gegeben. Der erste Kuss in ihrem Leben, den sie von einem Jungen bekommen hatte. Sieht man mal den von vor zwei Tage ab. Naja, wenn man es genau nimmt und die beiden Küsse miteinander vergleicht, war der erste gar keiner gewesen. Das war eher ein Unfall. Aber der gestern. Diese zarte Gefühl, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Wie gerne würde sie es ein weiteres Mal spüren wollen. Ran geriet ins träumen. Aber die Bewegung eines Schattens holte sie in die Realität zurück. Eigentlich hatte sie ja nur auf ihn gewartet, um ihn sehen zu können. Und was hatte sie gesehen? Nichts als eine graue verwischte Bewegung. Und wieder wurde sie hinterhergezogen. Ihr Herz schrie förmlich danach ihn zu sehen, ihn sogar zu berühren. Also zog sie sich Schuhe und Jacke an und trat auf die Straße. Sie musste ihm einfach folgen. So lange er nicht zu ihr kam, so lange würde sie sich immer an seine Ferse heften. Auch wenn er sie nicht bei sich haben wollte. Sie hatte es satt auf ihn zu warten. An der Ecke angekommen, rannte sie ohne eine Pause zu machen los. Ran hatte es eilig an ihrem Ziel anzukommen. Sie wusste, das da wieder die beiden unheimlichen Männer waren. Und sie musste durch sein, musste Shin-ichi gefunden haben, noch bevor diese Männer das erste Mal an diesem Abend auftauchen würden. Ihr Gefühl leitete sie. Fast schon schien sie den Weg zum Ziel zu kennen. Und doch, hätte jemand nach der Wegbeschreibung gefragt, so hätte sie keine geben können. Sie wusste nur von den vorbeifliegenden Lichtern. Die irgendwann aufhörten. Dann war es Zeit um stillzustehen. Und diesen Punkt hatte sie erreicht. Die verschwommene Umgebung gab ihre Konturen preis. Halle um Halle setzte sich scharf vor ihrem Auge ab. Von der Straßenecke bis hier her lief sie wie durch einen Tunnel in dem rechts und links nichts zu sehen war. Keine Anhaltspunkte zur Orientierung. Und dieser Tunnel er endete hier. Hier an diesem Ort. Dunkel, verlassen und still. Kurz gesagt gespenstisch. "Mhm." Ein räuspern ließ Ran auffahren. Sie griff sich mit der Hand an ihre Brust. Ihr Herz hatte einen gewaltigen Aussetzer gehabt. Nun hämmerte es in der doppelten Geschwindigkeit, als wolle es die verlorene Zeit wieder aufholen. Ran drehte sich der Geräuschquelle zu. Sie wusste bereits wer da hinter ihr stand. Dieser Tonfall, das konnte nur Shin-ichi sein. "Ich hätte mir denken können, das du nicht zu Hause bleibst." Ruhig drangen Shin-ichis Worte in ihr Ohr. Er war ihr also nicht böse das sie doch gekommen war. "Ich wollte bei dir sein." Flüsterte Ran. "Schon gut." Shin-ichi zog sie in seine Arme. "Schon gut." Ran sog die Wärme in sich auf, die er gab. Es war so schön ihn zu spüren. Diese Umarmung, sie gab ihr so viel an Liebe und Geborgenheit, das es eigentlich keiner weiteren Liebkosung bedurfte. Und doch wusste sie das, wenn er mehr wollte, sie ihm ihre ganze Zuneigung schenken würde. Shin-ichi machte eine Bewegung, eine Pause entstand und für einen kurzen Moment war sie für ihn abgemeldet. Straff richtete er sich auf und warf einen scharfen Blick in Richtung Lagerhallen. Ran drehte ihren Kopf und folgte Shin-ichis Blick. Sie sah zwei dunkle Gestalten das Gelände betreten. Wieder diese beiden Männer, die sie vor einiger Zeit gesehen hatte, aber nicht wusste wo und wann. Wenn sie nur sich erinnern könnte, dann wäre auch das Rätsel um Shin-ichis Verschwinden gelöst. Ran drückte sich von Shin-ichi weg und tat einige Schritte in Richtung der Lagerhallen. Mit tief heruntergezogen Augenbrauen musterte sie die Männer. Man sah ihr förmlich an das sie überlegte, das sie in ihren Erinnerungen kramte, jeden Winkel ihres Gehirns durchforstete. "Tja für heute war es das dann wohl." Meinte Shin-ichi als die Männer außer Sichtweite waren. "Lass uns nach Hause gehen." "Willst du ihnen nicht hinterher?" Ran drehte ihren Kopf ihm zu und sah ihn fragend an. "Nein das bringst nichts. Sie sind längst fort wenn ich unten angekommen bin. Wenn ich ihnen nicht direkt folge, sind sie nicht mehr auffindbar." Shin-ichi nahm Ran bei der Hand und zog sie mit sich. All zu gern verließ Ran diese ungastliche Stätte wieder. Und doch hatte sie heute ein ungutes Gefühl dabei. Seit sie das erste Mal mit Shin-ichi hier zusammengestoßen war, war er nicht ein Stück weiter gekommen. Ja eher im Gegenteil. Heute waren sie so weit von den beiden Männern weg, das sie nicht einmal ihre Schritte hören konnten. Immer weiter hatten sie sich von ihnen entfernt. Einerseits war es gut so. Ihre Angst den Männern gegenüber, war nun bei weitem nicht so groß wie am ersten Tag. Aber andererseits, um den Fall abzuschließen zu können, musste fast ein Körperkontakt zu den Männern stattfinden, auch wenn er Angst hervorrief, die Angst das ihr oder Shin-ichi etwas zustoßen könnte. Die Angst vor den Männern die das Böse verbreiteten. Aber heute rückte die Lösung in weitere Ferne. Ran wurde es klar, nur wenn Shin-ichi sie stellte, nur dann würde er dauerhaft zu ihr zurückkehren. Solange die Männer hier herumliefen, würde dieses Versteckspiel weiter gehen. "Es tut mir Leid. Ich weiß, ich sollte nicht hier sein. Morgen komme ich nicht mehr hierher." Tief berührt erklang Rans Stimme. "Schau mal die Sterne." Shin-ichi ignorierte Rans Worte und lenkte sie von ihren Gedanken ab. Er blieb stehen und umfasste sie von hinten. Sachte lehnte sich Ran an ihn an und gemeinsam schauten sie zum Himmel empor. Die Dunkelheit um sie herum ließ in ihren Augen das Licht der Sterne hell aufleuchten. Und Ran wurde es warm ums Herz. Sie vergaß die Aufregung, vergaß die Männer, vergaß die Umgebung. Wie verzaubert von den Sternen und seiner warmen, zärtlichen Umarmung ließ sie sich in ihre Gedanken, in ihre Träume fallen. In ihrer Welt gab es nur noch Shin-ichi und sie selbst. Endlich wurden ihre Wünsche war. Shin-ichi war für sie da und sie für ihn. Ran drehte sich um sich selbst und umschlang Shin-ichi mit ihren Armen. Vorsichtig legte sie ihren Kopf an seine Brust, während er ihr durch ihr langes Haar strich. Sie nahm seinen Geruch war, konnte sein Herz schlagen hören und spürte wie sich sein Brustkorb bei jedem Atemzug dehnte und sich wieder zusammenzog. So intensiv wie in diesem Augenblick hatte sie Shin-ichi noch nie wahrgenommen. Und all das erfüllte sie mit Glück. Am liebsten hätte sie laut gesungen. Aber sie schwieg und gab sich weiter ihrem Empfindungen hin. Wer weiß, wann sie das nächste Mal Gelegenheit dazu bekam. Sie wusste nicht wie lange sie so dagestanden hatten. Zeit spielte für sie heute Nacht keine Rolle. Sie wollte nur das es ewig so weiter gehen sollte. Aber als Shin-ichi sie von sich wegdrückte und sie liebevoll anlächelte, seine Finger über ihre Wange glitten, wusste sie das es im Moment noch nicht so sein würde. Für diese Nacht war es Zeit sich zu trennen. Beide gingen nebeneinander her. Das Spiel der letzten Nächte, als sie hinter ihm hertrottete, das war beendet. In dieser Nacht hatte er ihre Hand fest in seine genommen. Und erst vor der Detektei ließ er sie wieder los. Noch bevor Ran etwas sagen konnte, war er verschwunden. So wie er kam, so ging er. Von allen unbemerkt. Ran stand allein vor dem Haus und schaute die Straße auf und ab. Die beiden Fußgänger die noch unterwegs waren, schauten sie fragend an. Sie kamen bestimmt von ihrer Arbeit. Möglich wäre aber auch, das sie auf einer Zechetour waren. Aber Ran gab ihnen keine Antwort. Sie hätten sie sowieso nicht verstanden. Was hätte sie sagen sollen. Das sie einen Freund hatte, den sie über alles liebte und das sie beide sich nur Nachts trafen? Nein, das alles ging den beiden überhaupt nichts an. Sollten sie sich doch fragen was sie zu so später Stunde noch auf der Straße zu suchen hatte. Mühsam quälte sie sich die Stufen hoch. Noch immer dachte sie an Shin-ichi. Wie immer er es auch geschafft hatte, aber er hatte ihr Vertrauen wieder zurückgewonnen. Sie glaubte wieder an ihn. Daran das er immer für sie da war, sie immer beschützen würde. Ran betrat leise die Wohnung und begab sich in ihr Zimmer. Erschöpft ließ sie sich aufs Bett sinken. Aber warum nur? Warum war sie so erschöpft? Diese Nacht, sie weit aus weniger aufregend gewesen als all die Nächte vorher. In dieser Nacht waren sie nicht einmal in der Nähe der beiden Männer. Shin-ichi hatte sie noch vor den Lagerhallen abgefangen. Er wollte ja eigentlich, das sie zu Hause blieb. Beschützen! Beschützen? Beschützen! Wollte er sie vor diesen Männern beschützen? Wollte er das sie fernblieb, weil diese Männer gefährlich waren? Hatte sie ihr Gefühl nicht getäuscht, wenn sie Angst vor ihnen bekam? Versteckte er sich deshalb auch selbst vor ihnen? Rans Gedanken und Fragen wurden immer dünner. Kraftlos ließ sie sich nach hinten auf ihr Bett fallen und schloss die Augen. Und das schwarze Loch der Dunkelheit erfasste sie. Kapitel 5: Das fünfte Treffen ----------------------------- Freut mich doch immer wieder wie es euch gefällt. Bin ganz hin und her gerissen. Und wir sind erst bei Halbzeit. Es wird noch eine Menge passieren. Versprochen ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Der Blick auf die Uhr und von da aus zum Fenster, waren fast schon eines. Diese gleichen Szenen, jeden Abend, sie waren ihr vertraut. Wenn sie nicht so stattfinden würden, dann würde ihr schon etwas fehlen. Vielleicht lag es auch daran, das dieser Handlungsablauf ihr Shin-ichi zurückgebracht hatte. Wenn auch nur in der Nacht und nur für einige Stunden, aber sie waren beisammen. Ran erhob sich und trat auf das Fenster zu. Der Zwang der letzten Abende, er war bei weitem nicht mehr so stark. Und das lag sicher auch daran, das sie sich nicht mehr dagegen wehrte. Sie wusste, es ist 19.00 Uhr, es war dunkel und sie würde am Fenster stehen. Abend für Abend. Sie würde es immer wieder tun. Für ihn, für Shin-ichi. Solange, bis er bei ihr bleiben würde, für immer. Ihre Stirn lehnte sie an kühle Glas des Fensters. Bald würde Shin-ichi vorbeihuschen. Wieder würde sie nur seine Schatten sehen. Und sie würde sich wieder anziehen und ihm hinterherlaufen. Auch wenn sie es eigentlich nicht sollte, auch wenn sie es selbst nicht wollte, auch wenn sie wieder Ängste ausstehen würde in dieser dunkeln Gegend, sie würde ihm hinterher laufen. Denn der Reiz bei ihm zu sein, ihm nah zu sein, er war noch so stark in ihrem Leben. In den Lichtkegel der Straßenlaterne unter ihrem Fenster trat eine Gestalt. Sie schaute zu ihr auf und ihre Blicke trafen sich. Ein lächeln huschte über das Gesicht des jungen Mannes, der zu ihre heraufblickte. Shin-ichi? Ran drehte sich blitzartig um, sie schlüpfte in Schuhe und Jacke und lief die Treppe hinunter. "Shin-ichi!" Sagte sie und lief auf ihn zu. Mit einer Drehung fing Shin-ichi Ran auf. Ran begann zu kichern. Die Wärme seines Körpers nahm sie gefangen. So schnell wollte sie nicht losgelassen werden und wollte auch selbst nicht loslassen. Beschwingt hing sie an seinem Hals, während er seine Arme um ihre Hüfte gelegt hatte. "Und gehen wir?" Fragte sie heiter. Aber Shin-ichi schüttelte nur den Kopf. "Sei vernünftig Ran und bleibe hier. Lass mich allein gehen." "Uns bleibt aber nur die wenige Zeit und die möchte ich bei dir sein. Ich verspreche ich bin ganz leise und tue was du sagst." Bettelte Ran. In ihr begann sich Angst breit zu machen. Es war nicht wie die Angst, die sie bei diesen beiden Männern spürte. Nein es war die Angst des Alleinseins, das sie ohne ihn zurückbleiben würde. Das sie nicht mehr wusste wo er war und wie es ihm ging. "Wenn du tust was ich sage, dann bleib hier. Vertrau mir. Bitte." Diese Bitte, in seiner Stimme klang es sorgenvoll und ließ ihr Herz weich werden. Aber noch immer zögerte sie. Seine Nähe zu ihr, es beruhigte sie. Ran kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. "Denke fest an mich und du wirst bei mir sein." Flüsterte Shin-ichi in ihr Ohr. Schnell ließ er sie los und seine Siluette verschwamm in der Nacht. Ran konnte ihm kaum mit den Augen folgen. "Shin-ichi!" Rief sie und lief auch los. An der Ecke, direkt vor ihren Gesicht formte sich Shin-ichis Körper wieder sichtbar zusammen. "Geh zurück Ran." Dieses Mal klang er fast böse und seine Augen funkelten sie zornig an. Ran war ihren Tränen nah. "Bleib! Geh zurück!" Sagte Shin-ichi und er zeigte mit den Finger auf sie während er Schritt für Schritt zurückwich. "Bleib!" Und schon war er in der Dunkelheit verschwunden. Völlig benommen blieb Ran stehen und starrte ihm hinterher, starrte die Straße hinab, in der nichts zu sehen gab. Sie konnte sich keinen Millimeter von der Stelle rühren. Warum tat Shin-ichi das alles? Warum tat er ihr das alles an? Zweifel kamen in ihr auf. Sollten diese zärtlichen Umarmungen, dieser Kuss, seine Worte alles nur Fassade sein? Steckten hinter all dem nicht wenigsten ein paar Gefühle für sie. Er hatte sie nur einmal geküsst, nur ein einziges Mal. Und das ist auch schon zwei Nächte her. Gestern als sie zusammen, eng umschlugen die Sterne betrachteten, hatte er keinen Versuch unternommen es ein weiteres Mal zu versuchen. Seine Umarmung hatte ihr so viel gegeben, das sie es eigentlich auch nicht vermisst hatte. Und in dieser Nacht. Er war stehen geblieben, hatte gewartet bis sie runterkam, hatte sie in seinem Arm aufgefangen. Aber ihr einen Kuss zu schenken, das hatte er nicht versucht, nicht mal ansatzweise. Stattdessen stieß er sie von sich, ließ sie zurück. Hatte er nicht mitbekommen was sie für ihn fühlte? Waren im diese Männer wichtiger? Diese Männer, wie wichtig waren sie wirklich? Die gestrigen Gefühle stiegen in ihr hoch, die Schuldgefühle, weil er den beiden nicht folgen konnte. Stimmt, hatte sie nicht festgestellt, das wenn er ihnen nicht auf der Spur blieb, er nie wieder bei ihr sein würde. Am Tag und in der Nacht? Dann waren die Männer wichtig. Wichtig für ihn und somit auch wichtig für sie. Ran schloss die Augen und stellte sich Shin-ichi vor. Sie sah ihn die Straßen entlang hetzten. Sie sah ihn wie er an diesen Lagerhallen ankam. Und sie spürte wie die Spannung in ihm stieg. Sie spürte seine Aufregung. Sie spürte, was er spürte. Er hatte recht, als er sagte 'Denk fest an mich und du wirst bei mir sein.' Sie sah mir seinen Augen. Oder waren es nur ihre eigenen Erinnerungen? Sie sah die dunklen Straßen in der Shin-ichi entlang lief, sah wie er in eine Seitenstraße einbog, sich der Dunkelheit anpasste und verschwand. Dann spürte sie nur noch seinen Herzschlag. So wie am gestrigen Abend. Und er wurde für sie hörbar. Leise konnte sie das rhythmische Klopfen hören. Nach einiger Zeit wurde das klopfen schneller. Dunkel konnte sie zwei Gestalten erkennen. Da waren sie wieder die Männer. Und ihr Blickfeld geriet in Bewegung. Shin-ichi folgte ihnen. Sie sah wie die Männer die Tür öffneten und die Lagerhalle betraten. Dann wurde es still um sie herum. Vor ihr wurde Shin-ichi sichtbar. Leise schlich er zur Tür. "Nein nicht, gehe nicht rein." Flüsterte Ran. Shin-ichi drehte sich um und legte den Finger auf den Mund, deutete ihr an, leise zu sein. Dann betrat er die Lagerhalle. Ran geriet in Panik. Sie mochte diese Männer nicht. Und deshalb sollte er ihnen fern bleiben. Was, wenn Shin-ichi nicht vorsichtig genug war? Wenn sie ihn entdeckten? Was würden sie dann mit ihm anstellen? Warum war sie nicht doch mitgegangen. Über Rans Gesicht liefen Tränen hinab und tropften auf den Boden. Ihr Gefühl sagte ihr, das sie ihn verloren hatte. Diese Männer, sie hatten ihr Shin-ichi genommen. Ihr Shin-ichi, er war fort und würde nicht wieder kommen. Sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper und sackte zu Boden. Wenn er sie doch wenigstens noch einmal umarmt hätte, noch einmal geküsst hätte, nur einmal gesagt hätte das er sie liebte. Aber er hat es nicht getan. Sein Abschied er war kurz, zu kurz. So kurz wie ihre Liebe. "Ran?" Eine vertraute Stimme drang an ihr Ohr. Sie drehte sich weg. Sie wollte mit niemanden reden. Das einzige was sie hoffte, war wieder Kontakt mit Shin-ichi aufzunehmen. Wollte wissen, ob er doch wieder herausgekommen war. Fest kniff sie die Augen zusammen und hoffte wieder erkennen zu können wo er war. Aber das schwarz breitete sich in ihren Gedanken aus, so schwarz wie die beiden Männer gekleidet waren. Dann verlor sie den Boden unter den Füßen. Ein Zustand der Schwebe umfing sie und zwei Stützen hielten sie. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Sie erkannt Shin-ichis Profil. Er hatte sie von Boden aufgehoben und trug sie nun zurück vor die Detektei. Dort ließ er sie runter. "Alles in Ordnung. Nichts schlimmes passiert." Flüsterte er und lächelte sie an. "Oh Shin-ichi!" An mehr konnte sie nicht denken, mehr konnte sie nicht sagen. Das Glück, das er wohlbehalten vor ihr stand, schnürte ihr die Kehle zu. Sie fiel ihm um den Hals und klammerte sich an ihm fest. Die Erleichterung ließ ihr Tränen aus die Augen rollen. "Ist schon gut." Flüsterte Shin-ichi und versuchte Ran zu beruhigen. Sachte strich er ihr mit einer Hand den Rücken auf und ab, während er mit dem anderen Arm ihre Hüften fest umschlugen hielt. "Sehen wir uns morgen wieder?" Fragte er. Ran lockerte ihre Arme und schaute ihn überrascht an. Dann nickte sie. Wie konnte er nur so eine Frage stellen. Sie wollte ihn jeden Tag sehen, ohne Ausnahme. "Bis morgen." Shin-ichi ließ sie los und verschwand in die Nacht. Ran blickte ihm nach. Sie war froh das er heute heil zurückgekommen war. Leicht verspannt begab sie sich in ihr Zimmer. Zufrieden nahm sie das Bild von ihrem Nachtisch und betrachtete es. Shin-ichi war wieder bei ihr. Endlich. So lange hatte sie gewartet. Ran ließ sich aufs Bett fallen. Schwer fielen ihre Augen zu. Das Bild rutschte aus ihrer Hand. Und das schwarze Loch breitete sich um sie herum aus. Kapitel 6: Das sechste Treffen ------------------------------ Ich sehe schon, es tauchen merkwürdige Fragen auf. Warum hab ich das nur geschrieben? Ok, es muss so sein. Immerhin nähern wir uns ja dem Höhepunkt. Deshalb wird es noch merkwürdiger. Und ihr dürft alle mitfiebern. *grins* Und was den Abschiedskuss für Ran angeht, wir wollen doch keine wilde Knutscherei anfangen. *kicher* Immer schön romantisch und vor allen Dingen spannend bleiben. ~_~ ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. Dann streckte sie sich. Die Uhr zeigte 19.00 Uhr an. Draußen war es dunkel. Ein gutes Gefühl umfing sie. Shin-ichi hatte sich mit ihr verabredet. Er wollte sie heute wieder sehen. Sie und keine andere. Ran schritt zum Fenster. Neugierig sah sie auf die Straße. Bis in ihren letzten Muskel angespannt, wartete sie auf den Augenblick, an dem Shin-ichi für sie sichtbar wurde. Sie liebte ihn. Liebte ihn von ganzen Herzen. Egal was er tat. Sie liebte ihn einfach. Für immer. Das Licht der Straßenlaterne unter ihr verdunkelte sich. Als es seine Helligkeit wiedergefunden hatte, stand Shin-ichi in ihrem Licht. Er winkte zu Ran nach oben. Und sie winkte zurück. Schnell wollte sie sich anziehen, wollte zu ihm runter laufen, ihm um den Hals fallen, als seine Stimme ihr ein leises 'Warte!' zurief. Ran hielt in ihrer Bewegung inne. Wie konnte das möglich sein. Wie konnte sie seine Stimme so klar und deutlich wahrnehmen, wo er doch weit unter ihr auf der Straße stand. Ran trat wieder an das Fenster zurück. Ihre Augen suchten nach einem Blickkontakt zu Shin-ichi. Aber der stand da und hatte den Kopf gesenkt. Seine Arme hingen schlaff am Körper herab und er machte einen entspannten Eindruck. 'Ran?' Wieder erklang seine Stimme. Und es war ihr, als wenn sie diese nur in ihrem Kopf hörte, nur dort wahrnehmen konnte. Unsicher schloss sie die Augen und senkte ebenfalls ihren Kopf, nahm die gleiche Haltung ein, wie Shin-ichi unten in Licht der Straßenlaterne. Und dann trat er vor ihr geistiges Auge. 'Shin-ichi?' Fragte sie vorsichtig. 'Ran. Es wäre schön wenn du heute oben bleiben würdest.' Sagte Shin-ichi ihr und lächelte sie an. 'Warum?' Ran trat auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Brustkorb. Deutlich konnte sie seinen Herzschlag spüren. Shin-ichi hob eine Hand und legte sie auf die von Ran. 'Es ist besser. Bitte. Frag nicht weiter danach. Bleib einfach zu Hause.' Ran nickte. Etwas in ihr sagte ihr, das er es gut mit ihr meinte. Nie wäre sie auch auf den Gedanken gekommen ihm jetzt noch zu wiedersprechen. Nach den letzten Nächten würde sie seinen Anweisungen brav Folge leisten. 'Wenn ich heute Nacht fertig bin, dann werde ich wieder hier stehen.' Sage Shin-ichi leise und fuhr ihr durch die Haare. Ran nickte erneut. 'Ich werde warten.' Flüsterte sie. 'Ich hoffe es.' Zärtlich fuhr Shin-ichi ihr mit den Finger die Wange herunter. Schließlich lösten sich seine Gestalt auf und Ran öffnete die Augen wieder. Sie warf einen Blick durch das Fenster auf die schwach beleuchtete Straße. Von unten winkte ihr Shin-ichi zu. Das Licht der Laterne wurde dunkler. Ein Schatten bildete sich und Shin-ichi war verschwunden. Ran nahm seinen Pullover, legte sich aufs Bett und in ihrem Gehirn begann es zu arbeiten. Gestern hatte sie es geschafft Shin-ichi in Gedanken zu folgen. Wie das möglich war, war ihr nicht bewusst. Es war ihr genauso rätselhaft, genauso mysteriös wie der Weg zu den Lagerhallen, den sie auch immer wieder gefunden hatte. Shin-ichi und sie, sie beide hatten eine ganz besondere Beziehung, eine Beziehung die sie aneinander band. Sie beide hatten sich geistig miteinander verbunden, fühlten was der andere fühlte, spürten was der andere spürte, sahen was der andere sah, hörten was der andere hörte. Niemand konnte das ihnen wieder nehmen, niemand. Und deshalb war Ran überzeugt, das sie Shin-ichi folgen konnte, auch wenn sie selbst nicht anwesend war. Ran entspannte sich, schloss ihre Augen. Und schon sah sie wieder mit seinen Augen. So wie gestern. Sie sah die Dunkelheit der Lagerhallen, hörte diese unheimliche Stille. Und ihre Gefühle nahmen sie gefangen. Die Angst, die Beklemmung, die einem das Herz abschnürte. Sie hatte es gewusste, hatte es bereits geahnt, ob in Gedanken oder direkt, sie waren da, diese unheimlichen Gefühle und ihre Ängste. Aber genauso war da auch das beruhigende Gefühl seiner Anwesenheit. Den Mut den er besaß sich der Aufgabe zu stellen, er übertrug sich auf sie. Und auch sie musste stark sein. Denn nur so konnte sie ihm helfen. Aufmerksam beobachtete Ran die Situation. Viel war nicht zu sehen. Die Dunkelheit ließ alle Konturen verschwimmen. Nichts hatte sich seit dem ersten Treffen verändert. Dieses Warten, warten auf die beiden Männer, es zermürbte die Nerven. Und endlich war es soweit. Undeutlich konnte sie zwei Gestalten erkennen. Und ihre Blicke folgten denen. Mittlerweile waren sie schon wie richtige Bekannte, auch wenn sie das Gefühl vermittelten, das man sie besser nicht kennen sollte. Sie konnte sehen wie die beiden in die schon bekannte Lagerhalle verschwanden. Aufregung machte sich in ihr breit. Sie wusste, Shin-ichi würde den beiden folgen und mit ihm würde auch sie entdecken, was sich in der Halle verborgen hielt, würde endlich erfahren, wer die beiden waren. Die Tür wurde geöffnet und der Gedankenfaden riss. Ran schoss in die Höhe. "Shin-ichi!" Rief sie. Sie wusste nicht ob er ihren Gedankenfluss absichtlich unterbrochen hatte oder ob sie getrennt wurden. Und eine Leere breitete sich in ihr aus. Und mit dieser Leere entstand eine Kälte die sich in ihrem Körper immer weiter fort fraß, die sie regelrecht lähmte. Schnell zog Ran sich Shin-ichis Pullover über, hoffte so wieder Zugang zu ihm zu finden. Aber nicht passierte. Verdammt. Ran wurde wütend. Warum konnte sie das Rätsel nicht lösen? Warum besaß sie nicht diese Kombinationsgabe wie Shin-ichi? Warum kam sie nie weiter als nur bis zu den Lagerhallen? Diese Lagerhallen mit ihrem unüberschaubaren Gewirr an Straßen und Gassen. Wie weit waren sie verzweigt? Wie weit reichten dieses Gelände, dessen Ende nie zu sehen war. Unübersichtlich und geheimnisvoll. Würde man es je schaffen das alles zu entwirren, eine klare Linie in diesen Fall zu bringen, um letzten Endes diese beiden Männer zu stellen? Bei Tageslicht sicher. Wenn die Sonne ihre Strahlen bis in den letzten Winkel schickte. Wenn man sich alles genau und im Lichte betrachten könnte. Aber es war nicht Tag, es war Nacht. Und in der Dunkelheit konnte man seine Geheimnisse am besten verstecken. Und das diese Männer Geheimnisse hatten, war nun nicht mehr zu übersehen. Aber Shin-ichi würde es schaffen, da war sie sich sicher. Er wird diese Männer ans Licht zerren, wird beweisen, das sie mit dem Bösen im Bunde stehen. Ran rieb sich ihre Schläfen. Wenn sie nur wüsste, wo sie die beiden schon mal gesehen hatte. Wo war das gewesen, als sie Shin-ichi mit in die Dunkelheit gezogen hatten? Wo war das, als er ihre Spur aufnahm und sie nicht mehr loslassen konnte? Es lag ihr doch schon fast auf der Zunge. Rans Kopf begann zu brummen. Sie konnte nicht mehr. Hilf mir Shin-ichi, hilf mir. 'Na meine Süße?' Ertönte Shin-ichis Stimme. Ran erhob sich und hastete zum Fenster. Unten stand Shin-ichi und lächelte sie an. Er schien siegessicher. Sollte das heißen, er hatte Erfolg? Sollte das heißen bald würde alles zu Ende sein? Sollte das heißen sie und Shin-ichi waren bald wieder zusammen? Ran schloss glücklich ihre Augen und Shin-ichi erschien ihr in ihren Gedanken. 'Ich habe mir Sorgen gemacht.' Sagte sie zaghaft. 'Musst du nicht. Alles wird gut.' Shin-ichi zog sie in ihre Arme. Dicht schmiegte sich Ran an ihren Shin-ichi. Vergaß ihre Ängste, vergaß ihre Sorgen, vergaß ihre Überlegungen. Er war hier und das war es was sie wollte. Seine Wärme umfing sie und löste ihre Anspannung der letzten Stunden. 'Ich muss jetzt los.' Shin-ichi trat einen Schritt zurück. 'Sehen wir uns morgen wieder?' Fragte Ran und sah ihn traurig an. Sie wollte nicht das er jetzt schon ging. 'Sehen wir mal.' Shin-ichi lächelte verschmitzt. 'Aber dann komme ich wieder runter, ok?' Bettelte Ran 'Sehen wir mal.' Sagte Shin-ichi ein zweites Mal und sein Gesicht verzog sich zu einem breitem Grinsen. 'Bitte.' 'Schlaf jetzt.' Shin-ichis Gestalt löste sich auf. Ran öffnete sie Augen und sah unten Shin-ichi zu ihr hoch winken. Dann verschwand er als ein Schleier von einem Schatten. So wie sie ihn beim erste Mal gesehen hatte. Ran ließ sich auf ihr Bett nieder. Er hatte nicht gesagt, das sie beide sich morgen wieder sehen würden. Das hieße doch nicht etwa, das sie sich nun nicht mehr sahen? Nicht mal geküsst hatte er sie, nicht einmal es versucht. Wie auch, immerhin stand er unten auf der Straße und sie war ihr oben im Zimmer. Aber wenn sie ihre Gefühle, seinen Wärme, seine Berührung so deutlich wahrnehmen konnte, obwohl sie so weit auseinander standen, warum sollte dann nicht auch ein Kuss möglich sein? Dieser geistige Zusammenschluss, warum hatte er nicht schon viel früher stattgefunden? Sie hätte sich dann nie so viele Sorgen um ihn gemacht. Sie hätte gewusst, das es ihm gut ging. Also, warum fand dieses Ereignis erst jetzt statt? Was war der Auslöser dafür? Seit sie ihm begegnet war, war so viel passiert. Wenn man es aber genau betrachtete, drückte Shin-ichi sie wieder zurück, dahin wo sie bisher gewesen war. In ihr zu Hause. Weitab von ihm. Und heute hatte sie ihn nicht einmal persönlich berührt. Alles fand auf gedanklicher Ebene statt, auch wenn es sich verdammt real anfühlte. Aber sie rückte immer weiter von ihm weg. Würde sie ihn wieder verlieren? Würde er gehen? Würde er sie wieder allein lassen? Dieser geistige Zusammenschluss, er schien nur dann zu existieren, wenn er es zuließ. Er fand nur statt wenn er auftauchte, bis zu dem Punkt bis er sich verabschiedete. Warum nicht tagsüber, warum nicht auch jetzt? Frage um Frage türmte sich in Rans Kopf auf. Immer mehr, immer verworrener. Einen Antwort aber, sie tauchte nicht auf. Und ihr Kopf war angefüllt mit diesen vielen Fragen, als sie sich fallen ließ in dieses dunkle schwarze Loch. Kapitel 7: Das siebte Treffen ----------------------------- Na das ist ja lustig. Eine verabschiedet sich in Richtung Frankreich. Einen Woche später die nächste nach Berlin. Und wieder ne Woche später die dritte nach Holland. Da sag ich nur schöne Ferien. Aber die erste ist ja wieder da. Huhu Leira. Und die zweite wird ja wohl auch wieder angekommen sein. Huhu L-o-H. Und die dritte kommt auch wieder. Bis bald Melaangel. Wenn du wieder da bist, ist die Fic zu Ende. Und du darfst den Rest in einem Ritt durchlesen. Allen anderen viel Spaß beim lesen. ~_~ ________________________________________________________________________________ Ran schreckte hoch. 19.00 Uhr. Hastig sprang sie auf und eilte zum Fenster. Starrte in die Dunkelheit. Gestern als Shin-ichi ging, hatte er nicht gesagt, das sie ihn wiedersehen würde. Würde er heute womöglich nicht kommen? Dieses Grinsen, das er gestern im Gesicht trug, erst jetzt fragte sie sich was es zu bedeuten hatte. Es war so, als wäre alles zu Ende. Wenn es so wäre, würde er dann heute nicht wieder aufgetaucht? Minuten verstrichen. Noch immer war Shin-ichi nicht zu sehen. Kein Schatten huschte in der Dunkelheit dahin. Ran schloss die Augen, versuchte wie in den Nächten zuvor, seine Anwesenheit zu spüren. Aber sie spürte nichts. Keine Wärme die ihr sagte das er da war. Kein Herzschlag, der ihr sagte, das er auf dem Weg zu ihr war. Nichts, rein gar nichts war von ihm zu spüren. Ran öffnete die Augen wieder, spähte auf die Straße unter ihr. Aber Shin-ichi war nicht zu sehen. Wo war er? Warum kam er heute nicht? Shin-ichi! Es läutete an der Tür. Ran ignorierte es. Es läutete ein weiteres Mal, diesesmal etwas länger. Missmutig schlurfte sie zu Tür um zu öffnen. Erstaunt blickte sie den davor stehenden an. Dann breitete sich ein lächeln in ihrem Gesicht aus. "Shin-ichi!" Rief sie und fiel ihm um den Hals. "Was ist? Du hast doch nicht etwa gedacht das ich nicht komme." Fragte Shin-ichi und schob sie in die Wohnung zurück. Betreten schaute Ran zu Boden. "Na aber, nun bin ich aber enttäuscht. Und dabei dachte ich, du freust dich mich zu sehen." "Doch tue ich auch." Beeilte sich Ran zu sagen und strahlte dabei Shin-ichi glücklich an. "Na dann ist ja gut. Ich bin aus einem ganz bestimmten Grund hier." Gespannt schaute Ran zu Shin-ichi auf. Was würde er sagen? "Ich hab dich doch gebeten auf etwas von mir aufzupassen oder?" Ran nickte. "Und nun ist es an der Zeit es wieder abzuholen." "Heißt das du hast den Fall gelöst?" Shin-ichi grinste. "Zur Feier des Tages gehen wir beide aus." Ran jubelte. Das also hatte sein Grinsen von gestern zu bedeuten. Er wollte sie überraschen. Beide verließen die Wohnung und streiften Hand in Hand durch das nächtlich Tokyo. Sie waren entspannt und genossen es zusammen zu sein. Sie ließen sich von den Lichtern der Stadt verzaubern. Ran lachte ausgelassen und fühlte sich seit langer Zeit wieder so richtig wohl. Und Shin-ichi lachte mit ihr. Hin und wieder zog er sie in seine Arme. Hier und da blieben sie stehen und betrachten die Auslagen in den Schaufenstern. Sie holten sich einen Imbiss und verspeisten ihn genüsslich miteinander. An einem Automaten zog Shin-ichi für Ran ein winziges Plüschtier. Glücklich drückte sie es an ihr Herz. Shin-ichi war wieder da. Endlich würde es so weiter gehen, wie in der Zeit bevor er verschwand. Ran schüttelte unwirsch den Kopf. Nein es würde nie mehr so sein wie vorher. Sie beide hatten sich eine ganz besondere Beziehung zueinander aufgebaut. Irgendwann traten sie dann den Heimweg an. Nur einige Straßenzüge von der Detektei entfernt, stellten sich ihnen zwei Männer in den Weg. Shin-ichi erstarrte und Ran riss ihre Augen vor Schreck weit auf. Diese beiden Männer, es waren die aus der Dunkelheit. Nur jetzt konnte sie in das Weiß ihrer Augen blicken. "Kennen wir uns nicht?" Fragte einer der beiden und starrte Shin-ichi mit einem eiskaltem Blick an. "Nein, nicht das ich wüsste." Antwortete er gelassen und Ran spürte, das er innerlich aufgewühlt war. Und dabei dachte sie es war alles vorbei. Sie sah Shin-ichi nach, der seinen Weg fortsetzte. Sie jedoch konnte sich nicht rühren, sie blieb immer noch unbeweglich stehen. Warum, fragte sie sich, warum nahm Shin-ichi sie nicht mit? Warum ließ er sie einfach hier zurück. "Und die kleine, die gehört doch zu dir." Der Mann in schwarz deute mit den Kopf auf Ran. "Nein, wir sind uns nur zufällig hier begegnet. Ich kenne sie nicht." Shin-ichi blieb stehen und sein Blick schaute den Mann wie versteinert an. Ran glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Was hatte Shin-ichi eben gesagt? Was sollte das alles? Sie beide waren doch die ganze Nacht zusammen und nun gab er an, sie nicht zu kennen? "Dann hast du doch sicher nichts dagegen oder?" Der zweite Mann in schwarz richtete eine Waffe auf Ran. Sie schluckte. Ihr Blick hing am Mündungslauf fest. Angst kroch in ihr hoch. Irgendetwas sagte ihr, das ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. Und Shin-ichi stand nicht an ihrer Seite, würde sie nicht beschützen. Ein Knall ertönte. Vor Rans Augen formte sich Shin-ichis Körper. Er stellte sich mit weit ausgebreiteten Armen zwischen sie und den beiden Männer, so als wolle er sie vor den drohenden Unheil bewahren. Ran erschrak als Shin-ichi kraftlos vor ihr zusammenrutschte. Hatte der die Kugel abgefangen die ihr galt? Warum änderte er so schnell seine Meinung. Er hatte doch so getan, als ob er sie nicht kannte. Warum stellte er sich dann vor sie? Ein zweiter Knall ertönte. Ein stechender Schmerz durchdrang Rans Brust. Ihr Beine gaben ihren Geist auf. Sie sackte zu Boden. Ran fühlte sich schlapp, konnte kaum ihren Körper spüren. Jede Bewegung schmerzte höllisch. Alle Geräusche um sie herum verstummten. Die Lichter der Straße und dr Sterne erloschen. "NNEEEEIIIIIINNNNN!" Shin-ichis Stimme zerriss die Stille. Ran lächelte mühsam. Er lebte also noch, so wie sie. Wollte man sie quälen? Sie konnte nicht glauben, das diese Männer daneben schossen. Das Shin-ichi nicht tödlich getroffen wurde, war erklärbar. Aber auf sie wurde gezielt. Warum lebte sie also noch? "Sie gehört wohl doch zu dir." Gehässig hörte Ran die Stimme des Mannes in schwarz, hörte das höhnische Lachen der beiden. Sie rief sich noch einmal die Augen der beiden in Erinnerung. Plötzlich durchfuhr sie ein Geistesblitz. Sie entspannte sich. Ihr lächeln im Gesicht wurde größer. Ein schwarzes Loch entstand unter ihr und breitete sich immer weiter aus. Es wurde immer größer und größer. Sein Sog wurde stärker und dann begann sie zu fallen. Langsam und sachte schwebte sie in die Tiefe. Sie fühlte sich leicht, so leicht wie eine Feder. Es war so wie jeden Abend. Und sie wusste das dieses schwarze Loch ihr ihrer Sinne beraubte. So wie jeden Abend. "RAAAANNN. KOMM ZU DIR. BLEIB BEI MIR. RAN HÖRST DU MICH? LASS MICH NICHT ALLEIN!" Sie hörte Shin-ichis Stimme, die Panik verriet. "RRAAAAANNNN! RRAAAAANNNN!" Immer leiser wurde seine Stimme, verhallte in einem immerwiederkehrenden Echo. Noch immer lächelte sie. Ihr wurde nun alles klar. Nichts mehr, was ihr ihre Gedanken vernebelte. Alles lag so deutlich wie noch nie vor ihr. In ihren Ohren hörte sie das Stimmengewirr hunderter Menschen, hörte lustige Musik, wie die eines Festes. Sie sah tausende blinkende Lichter um sie herum, ein Lichtermeer das sie schon damals verzauberte. Sie wusste wo sie war. Sie wusste wo sie die beiden Männer bereits schon einmal gesehen hatte. Sie wusste was Shin-ichi von ihnen hielt. Sie wusste nun, wie Shin-ichi zu ihr stand. Sie wusste, warum Shin-ichi von einem Geheimnis sprach. Sie wusste, warum Shin-ichi so handelte wie es immer tat. Sie wusste, warum er zu ihr stand wenn sie alleine und sie von sich stieß, wenn die beiden Männer in ihrer Nähe waren. Wieder hörte sie die Schüsse aus der Pistole. Nun wusste sie warum Shin-ichi sie von diesen beiden Männern weggedrängt hatte, warum er sie immer weiter von den Lagerhallen, von der Dunkelheit wegtrieb. All die Abende, die er das getan hat. Ein wenig wütend war sie schon auf ihn. Wie oft hatte er sie verwirrt, hatte ihr nur einen Teil erzählt, gezeigt. Und doch waren seine Absichten, seine Gründe ehrenhaft. Nur deshalb konnte sie ihm nicht böse sein. Ach Shin-ichi! Ein helles Licht umfing sie. Die Dunkelheit die ihr bisher Furcht einflößte, sie hatte sie durchschaut. Und nun wurde sie von Licht erhellt. Und das gab ihr nun Ruhe und inneren Frieden. Sie war erlöst, erlöst von ihrer Qual, erlöst von ihrer Grübelei, erlöst von ihrem Schmerzen. Kapitel 8: Der Wahrheit auf der Spur ------------------------------------ Habt ihrs bemerkt? Die Kaps sind immer kürzer geworden. Aber das liegt daran, das ich ja die Grundstimmung schon zu Beginn beschrieben habe. Und jetzt wirds wieder länger. Außerdem ist am Ende des letzten Kaps Licht in die Sache gekommen. Das heißt, jetzt gehts rund. Das sieht man doch schon in der Überschrift. ~_~ Aber eine Vorwarnung an euch. Schlingt das Kap nicht so in euch rein. Auch wenns schwerfällt, schön langsam lesen. Ich will nicht das ihr euch zu sehr in Ran reinversetzt und ihr am Ende noch hyperventiliert. Also einmal tief durchatmen und schööööööööööön langsam lesen, ruhig atmen. Falls doch jemand nach Luft schnappen sollte oder ihm schwindlig wird, aufhören mit lesen und kurz durchatmen. Schon kanns weiter gehen. ________________________________________________________________________________ Ran kam zu sich. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen. Verschwommen erkannte sie in der Dunkelheit ihr Zimmer. Irgendwo schlug eine Uhr. Ran zählte mit. Es waren sieben Schläge. Schwer schloss sie ihre Augen wieder. War es Abends oder Morgens? Vorsichtig versuchte sie sich zu bewegen, was ihr aber nicht gelang. Sie hatte das Gefühl das ihr Körper aus Blei bestand. Sie war wie gelähmt. Kaum hörbar stöhnte sie auf. Jede Bewegung die sie machte, bereitete ihr unendliche Schmerzen. Nicht nur das, auch glaubte sie zu glühen. Ein rascheln war zu hören und ein leiser Windzug stich ihr über die Stirn. Welch angenehme Kühle. Noch einmal versuchte sie die Augen zu öffnen. Mit einer kleinen Seitwärtsbewegung ihres Kopfes konnte sie ein schwaches Licht ausmachen, welches aus der Richtung ihren Schreibtisches kam. Leise bewegte sich ein Mensch in ihrem Zimmer. Kurz trat er durch den Lichtstrahl hindurch. Ran strengte ihre Augen an. Nur schemenhaft konnte sie ihn wahrnehmen. Zudem blendete sie das Licht. Mit einem Brennen in den Augen schloss sie diese wieder und seufzte leise. Ein plätschern war zu hören. "Shin-ichi?" flüsterte sie schwach. "Shin-ichi... bist du es?" Conan blickte von der Schüssel auf, über die er gerade gebeugt stand. Er hielt einen Lappen in der Hand und war gerade dabei ihn neu zu befeuchten, um ihn auf Rans glühend, fiebrige Stirn zu legen. Er schaute in ihre Richtung. Das sie eben zu sich gekommen war, hatte er mitbekommen. Aber wieso fragte sie nach ihm, nach Shin-ichi? Er grübelte. Wie sollte er ihr antworten? Konnte er es wagen direkt, neben ihr mit seiner richtigen Stimme zu sprechen? Leise trat er an ihr Bett und betrachtete sie. Ran lag kraftlos da. Ihre Krankheit und das hohe Fieber der letzten Tage hatten ihr all ihre Energie ausgesaugt. "Shin-ichi... bist du es?" Flüsterte Ran erneut ohne sich zu bewegen. Conan zog seine Fliege höher. "Ja ich bin da." Sagte er. Ein Lächeln glitt über Rans Gesicht. Und auch Conan lächelte zufrieden. Seiner Ran schien es nun wieder besser zu gehen. "Jetzt... jetzt weiß ich... weshalb du... du mir nie... gesagt hast... wo du bist... und warum... warum du... dich versteckst." Ran fiel das reden schwer. Immer wieder musste sie Luft holen. "Wie meinst du das?" Gab Conan zurück. Er war irritiert. Wovon sprach Ran? "Ich... ich habe... sie gesehen... die beiden... die Männer..., ich kenne... kenne sie... aus dem Tro...Tropicalland..., sie saßen bei uns... hinten... in der Achterbahn..., sie... sie lieben die Nacht..., deshalb... deshalb sind... sind sie... in schwarz gehüllt..., so... so werden sie... in der Dunkelheit... nicht gesehen... und erkannt..., aber... sie machen mir... machen mir Angst..., ich will... ich will ihnen... ihnen nicht mehr... begegnen." Conan schluckte. Ran sprach über die Gin und Wodka. Aber warum? Wie kam sie dazu? Seltsam war, dass das was Ran da sagte nun einmal den Tatsachen entsprach. Es war klar das sie irgendwann dahinter steigen würde. Sie wusste im Prinzip alles. Nur hatte sie das Puzzle noch nie zusammengesetzt. Hatte nie die Tatsachen in die richtige Reihenfolge gebracht. Aber warum sprach sie jetzt davon? Was ist in den letzten Tagen mit ihr passiert? "Sie... sie sind gefährlich..., sie... sie sind hinter dir her..., sie... sie wollen dich töten..., sie... sie wollen uns töten..., wie... wie ein Jäger... der auf seine Beute lauert..., so belauern sie uns..., aber... sie haben es nicht geschafft..., wir... wir beide leben noch..., deshalb... verfolgst du sie..., ich... ich habe es gesehen..., am vierten Tag... als wir... als wir uns sahen..., du hast... ihnen hinterhergeschaut..., du willst... du willst alles... alles über sie wissen..., so bist... so bist du nun einmal..., aber... weil sie hinter dir her sind... musst du... musst du dich verstecken..., und... du schickst mich weg... drängst... drängst mich ab... damit... damit ich... aus ihrer Schusslinie bin... immer... immer wieder... jede Nacht... immer... immer weiter... schiebst... schiebst du... du mich... von ihnen... ihnen weg..., die beiden... sie sollen... sollen mich... mich nicht sehen..., sollen... sollen nicht erkennen... erkennen das... das es... das es mich gibt..., du... du willst... willst dich... dich opfern, wenn jemand... jemand zu Schaden kommt... dann... dann nur du..., sie wissen zuwenig von mir..., nur deshalb... nur deshalb... funktioniert es..., aber du... du musst bleiben..., hab... hab ich recht Shin-ichi?" Ran atmete schwer. "Ja hast du." Antworte Conan zögerlich. Was nur Ran, was ist in deinem Kopf vorgegangen? "Du... du willst mich... aus der Schusslinie haben... weil... weil du... du nicht willst... das mir... mir etwas passiert..., zuerst... zuerst dachte ich... du magst... du magst mich nicht..., aber das... das ist es nicht... ist es nicht gewesen..., du... du machst dir Sorgen... Sorgen um mich..., ich weiß es nun..., und... und ich... ich kann dein... kann dein Verhalten verstehen..., weißt du..." Ran lächelte." es... es war süß von dir... als du mir... deinen Pullover... Pullover gegeben hast." "Welcher Pullover?" Conan wurde neugierig. "Stell... stell dich nicht dumm Shin-ichi..., oder bist du... bist du gestern... auch... auch auf... auf den Kopf gefallen... und hast ihn dir... ihn dir angeschlagen?... deinen dunkelgrünen... dunkelgrünen Pullover... den du mir... gegeben hast... weil mir... mir kalt war..., ich... ich durfte... ihn behalten." "Ja klar ist mir entfallen." Conan runzelte die Stirn. Er musste nun mitspielen. Auch wenn er nicht den geringsten Schimmer davon hatte, wie Ran zu diesen Erkenntnissen gekommen war. Wieso sie auf einmal alle Ereignisse in die richtige Reihenfolge gebracht hatte. "Du... du hast gesagt... du holst ihn ab... wenn alles vorbei ist..., und gestern... gestern wolltest du... wolltest du ihn holen..., aber es ist... es ist nicht vorbei..., sie... sie sind immer noch da..., Shin-ichi... du darfst nicht wiederkommen..., du darfst dich nicht... nicht mehr mit mir treffen... ich... ich werde durchhalten... ohne dich." "Wirklich?" "Du... du musst die Kerle kriegen... sonst... sonst kommen... sonst kommen wir... nicht zur Ruhe..., ich... ich verlasse mich... verlasse mich auf dich..., ich weiß... du schaffst es." "Ich gebe mir Mühe, ehrlich. Es ist nur nicht so einfach. Das alles braucht seine Zeit." Conan ging neben den Bett in die Knie. Es erleichterte ihn, das er mit ihr reden konnte, auch wenn er nicht wusste wie es dazu kommen konnte. "Also... also geh..., und... und versprich mir... versprich mir... das du ... das du auf dich... auf dich aufpasst..., ich... ich könnte... es nicht... es nicht ertragen... wenn du... nicht mehr... nicht mehr am... am Leben wärst." "Ich verspreche es. Ich werde vorsichtig sein. Ehrenwort." "Und ich... ich werde... auf dich warten..., auch versprochen." "Das wäre schön." "Shin-ichi... sei mir nicht böse... aber ich... ich würde so gerne... so gerne noch einmal... von dir geküsst werden..., bevor du gehst." Mit großen Augen schaute Conan auf Ran. Hatte sie 'noch einmal' und 'küssen' gesagt. Sie beide haben solche Zärtlichkeiten noch nie ausgetauscht. "Bitte..., es... es würde... mir unendlich viel... bedeuten... weil... weil... weil... ich... ich in dich... verliebt bin... Shin-ichi..., das... das musst du... doch... in den letzten Tagen... gespürt haben... oder nicht... und du... du liebst mich... liebst mich doch auch... sonst würdest du... würdest du dir... nicht solche Sorgen... um mich machen... sonst... sonst hättest du... mich nicht... immer wieder... immer wieder nach Hause... nach Hause geschickt... da wo du... du mich sicher glaubst..., und sonst... sonst hättest du... du es doch... doch nicht getan... dieses eine Mal... eine Mal... wo du mich... im Arm gehalten... gehalten hast und..." Rans Stimme erstarb. Conan überlegte, konnte er es wirklich wagen. Mir ihr in seiner richtigen Stimme zu reden, so dicht neben ihr das sie ihn sehen konnte, das war schon ein Risiko. Aber sie berühren, sie sogar küssen? Wenn sie sich bewegte, sie zugriff und merkte das er für Shin-ichi viel zu klein war, wenn sie merkte das er Conan war, wie peinlich wäre es für ihn. Und sie würde sauer sein. "Bitte... Shin-ichi." Flehte Ran leise. Conan strich ihr das von Wasser und Schweiß verklebte Haar aus der Stirn. Ja, er würde sie gerne küssen, sein Ran. Langsam beugte er sich zu ihr runter. Immer näher kam er ihr. Als er seine Lippen auf ihre drückte, spürte er ihre Wärme. Ihre Lippen waren so unendlich weich. Zärtlich spielte er mit ihr. Und sie genoss es, sie antwortete ihm auf die gleiche Art und Weise. Wenn auch nur schwach, aber sie antwortete. Eine innere Zufriedenheit ergriff ihn. "Ich liebe dich auch Ran." Flüsterte er. "Du und ich... Shin-ichi... wir gehören... wir gehören zusammen." "Ja mein Engel. Und ich werde eines Tages wieder bei dir sein, werde dann immer für dich da sein. Dafür kämpfe ich." Zärtlich strich er ihr über ihren Kopf. Es war so leicht mit ihr über ihrer beide Gefühle zu reden. Zu dumm das er es nicht schon längst getan hat. Ein weiteres mal berührten sich ihre Lippen. Ein weiteres mal hielt dieses warme, weiche und süße Gefühl der Leidenschaft ihn gefangen. Conan begann Ran zu streicheln. Langsam rutschte seine Hand unter die Decke. Nein. Er riss sich zusammen, sprang auf seine Füße und klatschte sich den kalten Lappen, der eigentlich für Rans Stirn gedacht war, ins Gesicht. Hast du eine Macke Kudo. Schimpfte er mit sich. Wie kannst du dich so gehen lassen. Du steckst immer noch in diesem Kinderkörper fest. Und sie, sie ist krank, wie kannst du sie nur so ausnutzen. Conan hob sein Gesicht und warf einen Blick auf Ran. Hatte sie seine letzten Bewegungen mitbekommen? Aber Ran war eingeschlafen und lächelte nur süß. Conan ging zur Schüssel um den Lappen neu zu befeuchten und zu kühlen. Was hast du nur alles geträumt Ran? Fragte er sich. Du warst unruhig. Hattest Alpträume. Was nicht verwunderlich ist, bei dem hohen Fieber. Alpträume, waren es wirklich nur Alpträume. Wie real sind dir deine Träume erschienen, das du eben so offen darüber gesprochen hast. Vorsichtig legte er den kalten Lappen auf ihre Stirn und beobachte sie. Und nun? Nun lächelst du friedlich während du schläfst, anders als bei all den anderen malen, anders als in den letzten Nächten. Bist du nun glücklich? Glücklich das du die Wahrheit erkannt hast? Weil du mit mir darüber gesprochen hast? Conan war erstaunt über die Verknüpfung ihrer Gedanken. So viele Dinge wusste sie und nun hatte sie alles richtig miteinander kombiniert. Sie kam der Wahrheit so nahe wie noch nie. Die beiden Männer in schwarz, die er im Tropicalland beobachtet hatte. Sie waren gefährlich, weil sie dieser Organisation angehörten, die vor Mord nicht zurückschreckte. Ja sie wollten ihn töten, so wie sie es gesagt hatte, aber er lebte noch, auch das war ihr bewusst. Und sein verschwinden assoziierte sie mit dem verstecken vor ihnen. Auch das entsprach der Wahrheit. Und sie wusste, das er ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, weil er sich um sie sorgte, weil er nicht wollte das ihr gleiches oder schlimmeres Schicksal wiederfuhr. Nur eines ist ihr nicht bewusst geworden. Nämlich das, das er Conan war. Einen Conan gab es in ihrem Träumen nicht, so wie auch im wirklichen Leben. Conan Edogawa hatte er erfunden. Das war sein Versteck. Und sie hatte es nicht gefunden. Stattdessen war er in seiner wahren Gestalt in ihren Träumen erschienen. Und sie hatte ihr geheimen Wünsche ausgelebt. Ihren Wunsch mit ihm zusammen zu sein. Aber das waren ihre Träume. Und nun er hatte in der Realität mit ihr gesprochen. Ihr die Wahrheit bestätigt. Und seine Liebe. War es gut so? War es ein Fehler? War es noch möglich sie wieder zu verwirren, um sie in die Sicherheit zurückzudrängen in die er sie sehen wollte. War es überhaupt nötig? Wenn sie wieder gesund war und merkte, das sie alles nur geträumt hatte, glaubte sie dann immer noch daran, das es die Wahrheit war? Und wie weit würde sie ihr Gespräch von eben, das ja nun tatsächlich existierte, als Traum abschreiben? Was würde übrig bleiben von all dem? Übrigbleiben von der Wahrheit? Übrigbleiben von seinem Geständnis? Übrigbleiben von seiner Liebe? Übrigbleiben von seinem Kuss? Würde all das in ihre Traumwelt eingehen. Wollte er das? Nur zum Teil. Er wollte das sie in Sicherheit war. Das sie nicht so viel mitbekam von diesen Männern in schwarz. Das sie nicht so viel Angst haben musste, um sich selbst oder um ihn. Aber sein Geständnis, zu dem er bereit war, das sollte ihr in Erinnerung bleiben. Ihr erster Kuss. Sie sollte ihn nicht vergessen. Es war der erste, der wertvollste. Conan erhob sich und trat ans Fenster. Er nahm seine Brille ab und starrte traurig in die Nacht. Er wusste, das sie ihn vergessen würde, ihren ersten Kuss. Naja nicht vergessen, aber sie würde nicht glauben, das es ihn tatsächlich gab. Conan wusste, er würde ihre Träume nicht von diesem Gespräch trennen können, denn das Gespräch beruhte auf diese. Was würde allerdings passieren, wenn sie ihre Träume als diese erkennt, inklusive dieses Gespräches, es aber ein Indiz gibt, das es in Wirklichkeit nicht geben dürfte, was sie nur in ihrem Traum gesehen hat, etwas was nur dort stattgefunden hat. Wie weit würde sie ihre Träume ins wirkliche Leben übertragen? Wenn es nur ein kleiner Teil von ihnen war, so wäre er schon zufrieden. In Conan keimte Hoffnung. Sie sagte, sie kann mein Verhalten verstehen. Wenn ich mit diesem Indiz ihre Träume in die Realität hole, wird sie dann vernünftig sein? So vernünftig wie in diesem Gespräch? Wird sie ihn wirklich verstehen? Verstehen warum er das alles tut? Es kann sein, das sie nie wieder Fragen stellen oder ihn noch mehr löchern wird. Naja immerhin ist das Geheimnis um sein Versteck zum Glück noch nicht gelüftet. Ist allerdings nur die Frage, wie lange noch. Und wie würde Ran dann reagieren. Zu wissen das sie in Gefahr ist, ist eine Sache. Zu wissen das er geschrumpft ist und er sich bei ihr eingeschlichen hatte, eine andere. Rans Reaktionen waren genauso wenig vorhersehbar, wie das Wetter von übermorgen. Sei es drum er musste es riskieren. Wenn er heute schon so weit gegangen ist, musste er den Rest des Weges auch gehen. Er war sich sicher. Sein dunkelgrüne Pullover musste her, noch bevor Ran wieder vollständig genesen wird. Er mochte ihn zwar nicht weil er kratzig war, aber Ran schien er zu gefallen. Sonst wäre er ja wohl kaum mit ihm in ihren Träumen aufgetaucht. Conan begab sich zurück zu Ran. Ein Blick auf sie zeigte ihm, das sie noch immer ruhig schlief. Ihr ging es wirklich besser. Das schlimmste Fieber hatte sie nun überstanden. Ein letztes Mal erneuerte er die Frische des Lappens auf ihrer Stirn, bevor er sich auf seine Matte legte. Bald würde er wieder im Zimmer nebenan schlafen. Ran brauchte dann seine Pflege nicht mehr. Aber sie würde dann wieder an ihn als Shin-ichi glauben. Mit dem dunkelgrünen Pullover würde ihr Leben dann hoffentlich ruhiger verlaufen. Kapitel 9: Ein neues Treffen ---------------------------- Shin-ichi schreckte hoch. Er richtete sich in seinem Bett auf. Ein klingeln hatte ihn hochgerissen. Die Türglocke schrillte. Noch im laufen zur Tür schaute er auf seine Uhr. Es war 7.00 Uhr. Shin-ichi riss die Tür auf. Vor ihm stand Ran und lachte ihn an. "Komm schon Shin-ichi ich will dir was schönes zeigen." Ran zerrte Shin-ichi an der Hand aus dem Haus. "Es ist 7.00 Uhr früh. Was willst du schon hier." Stolpernd lief er hinter Ran her. Sie zog ihm ums Haus rum, hinüber in den Garten. Auf der Wiese blieb sie stehen. "Ist das nicht schön?" Strahlte sie ihn an. Shin-ichi war irritiert. Er kannte seine Garten. Ran jedoch breitete die Arme aus. Reckte ihr Gesicht der Sonne zu und begann sich zu drehen. Ihr Lachen erklang hell in der morgendlichen Luft. Übermütig warf sie sich ihm an den Hals. Sachte legte Shin-ichi seine Arme um Ran. Es war schön das sie wieder bei ihm war. Und sie gab sich so ausgelassen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann sie jemals so gewesen war. Aber was soll es, er sollte es genießen, solange sie es tat. Ihr lachen steckte an. Sie war so fröhlich wie noch nie. Konnte es sein, das sie glücklich war, weil er wieder zurückgekehrt war. Ran gab Shin-ichi einen Schubs und lief kichernd fort. Shin-ichi folgte ihr. Schon bald hatte er sie eingeholt. Wie sollte es auch anders sein. Er war schon immer schneller gewesen als sie. Aber dieses Mal hatte er sie besonders schnell erreicht. Oder tat sie es absichtlich? Shin-ichi riss Ran so Boden. Beide lagen im Gras. Im Gras welches grüner schien, als je zuvor in seinem Leben. Überall blühten Blumen und verströmten einen lieblichen Duft. Shin-ichi atmete tief ein. Der Duft, er mischte sich mir dem ihrigen. Noch immer kicherte sie vor sich hin. Seine Ran war einfach zu süß, wenn sie sich so fröhlich gab. Shin-ichi rollte sich auf den Rücken und tat gelangweilt. Was würde Ran jetzt tun? Ran rutschte an seine Seite und streckte sich im rechten Winkel zu ihm aus. Sie bettete ihren Kopf auf seinen Bauch. Gemeinsam beobachteten sie die Wolkenbilder, welche am Himmel ihre Bahnen zogen. "Sieh mal." Ran streckte ihren Arm aus und deutete auf eine Wölkchen. Shin-ichi griff sich ihre Hand und hielt sie fest. Sachte legte er ihre und seine Hand auf seinen Brustkorb ab. Er genoss dieses entstanden Schweigen, ihr gemeinsames Schweigen, die vertraute Zweisamkeit. Nach einer Weile drehte sich Ran auf den Bauch. Dicht schwebte ihr Gesicht über seinem. Ihre Blicke trafen sich. Er der sonst ihrem Blick auswich, jetzt hielt er ihm stand. Er wollte gerade seine Hand heben um ihr ihre Haare hinters Ohr zu streichen, als sich Ran zum sitzen aufrichtete. Dicht kniete sie neben ihm und betrachtete sie Blumen, welche sich hin und wieder im Wind bewegten. Sie zog ihre Hand aus seiner und pflückte sich einige Blüten in ihrer Nähe ab. Andächtig begann sie die Stiele zu verflechten. Shin-ichi betrachtete sie. Mit ihrem engen Shirt und dem kurzen Mini, regte sie seine Phantasie auf äußerste an. Was würde er darum geben sie zu verführen. Er merkte, das sie hin und wieder zu ihm hinunter linste. Wollte scheinbar sehen, ob er sie beobachtete. Dabei grinste sie schelmisch, wohlwissend welche Wirkung sie auf ihn hatte. Also doch. "Du kleine Hexe." Shin-ichi richtete sich auf und zog Ran in seine Arme. "Ich hoffe nur, das du andere Jungs nicht genauso verzauberst wie mich." Ein kichern entrann erneut ihrer Kehle. "Nein, nein. Mit einem Krimifreak wie dir habe ich genug zu tun. Was soll ich da mit noch mehr." "Na dann werde ich mir mal Mühe geben dich mit meiner Anwesenheit voll auszufüllen." Shin-ichi beugte sich über sie und drückte seine Lippen auf die ihrigen. Ein warmer Kuss vereinte beide und besiegelte ihre Liebe zueinander. "Bleibst du?" Fragte Ran als sie sich voneinander lösten. Shin-ichi nickte. "Ja. Ich bleibe." Shin-ichi strich ihr die Haare aus dem Gesicht, die der Wind dorthin getrieben hatte. "Weißt du ich habe dich vermisst." Er blickte in ihr liebliches Gesicht, in ihre großen unschuldigen Augen. "Entschuldige, das ich dich so lange allein gelassen habe, das ich dich habe anlügen müssen, das ich dir nie alles erzählt habe. Aber es musste sein." "Ich verstehe dich. Ich hab es dir nie gesagt, aber einen großen Teil der Wahrheit kannte ich. So dumm bin ich nämlich nicht." "Nein bist du nicht." "Du hattest deine Gründe mir nicht alles zu sagen, aber gekränkt hat es mich schon." "Kann ich verstehen. Aber ich hoffe das auch du mich verstehst." "Sagst du mir wo du warst?" "Aha, das weißt du also nicht." Shin-ichi verzog sein Gesicht, als würde er überlegen. "Ich weiß noch nicht. Ich will nicht das du mir den Kopf abreißt. Jetzt wo du so dicht in meinen Armen liegst." Erneut kicherte Ran. Heute konnte sie ihm nicht böse sein. Sie legte die Hand um seinen Nacken und zog ihn zu sich runter. Bereitwillig gab er ihrem Druck nach. Nie wieder Gedanken machen. Keinen Verbrecher hinterherhetzten. Keine Rätsel die zu lösen sind. Shin-ichi hätte nie gedacht, das es ihm so leicht fallen würde. Es ist schön mit ihr zusammen die Gedanken von sich fallen zu lassen. Sich nur den Gefühlen hinzugeben, ihren warmen, weichen und anschmiegsamen Körper zu spüren, ihren Duft einzuatmen und in ihren wundervollen, blauen Augen zu versinken, ihr kichern zu hören, das so viel von ihr erzählte. "Ich liebe Dich." Flüsterte er und holte sich einen neuen Kuss von ihr. Wenn er schon früher gewusste hätte das sie so süß schmeckte, wenn er schon früher gewusst hätte das sie sein Herz derartig zum klopfen brachte, wenn er schon früher gewusst hätte das sie ihn ebenso liebte wie er sie, dann hätte sie schon früher geküsst, dann hätte er sie schon früher in den Arm genommen, dann hätte er ihr schon früher seine Liebe gestanden. Aber er hatte es nicht einmal geahnt, hatte es nicht gesehen. Das was er damals für sie fühlte, das was er gespürt hatte wenn sie in seiner Nähe war, das war im Vergleich zu dem was jetzt in ihm vorging Kleinkram. So langsam aber sicher kam er in einen Rausch. Den Rausch sie zu umwerben, sie zu umgarnen, sie zu verführen. Wenn das Liebe war, dann würde er süchtig werden. Süchtig nach ihr. Es gab keine Sucht, die ihm schöner erschien wie diese. Und das schönste war, das Ran sich nicht dagegen wehrte, sondern sich ihm hingab. Sie fühlte wie er, das war sicher. Sie beide waren allein. Niemand der sie beobachten konnte, niemand der sie stören würde. Shin-ichi sammelte sich und begann Ran zu liebkosen. Immer heftiger, immer leidenschaftlicher, immer mehr verlangend. Dicht drängte er seinen Körper an ihren. Und sie ließ es geschehen. Endlich, nach so langer Zeit, war er mit ihr zusammen. *** Der Mond beleuchtete nur schwach den Raum. Im Bett lag ein Mädchen und schlief. Davor auf einer Matte, ein kleiner Junge. Conan lächelte im Schlaf. Sein Traum musste ein schöner Traum sein. Und auch Ran lächelte. Fast könnte man meinen, sie beide haben den gleichen Traum. Ein Traum, der sie beide verbindet. Eine Traum den es zu erfüllen gilt. Ein Traum, der beiden ihre gemeinsame Zukunft zeigte. Noch aber ist es nicht soweit. Noch ist Shin-ichi ein kleiner Junge und Ran wird auf ihn aufpassen, wie auf einen kleinen Bruder. Noch sind die Männer in schwarz frei und treiben weiterhin ihr Unwesen. Noch ist der Kampf nicht beendet. Und deshalb können sie nur im Traum so zusammensein wie sie es wollen. Aber irgendwann wird sich ihr Traum erfüllen und das wissen die beiden sehr genau. ________________________________________________________________________________ Kokomiko streckte sich. "So das wars. Irgendwie ist mir das letzte Kap nicht so gelungen wie ich es mir vorgestellt habe. Nunja, egal. Jetzt stehts halt so da." "Und was gibts als nächstes?" Ertönte ein Stimme von einem der Zuhörer. "Schon wieder was neues?" Fragte sie erstaunt. Mehrere Köpfe nickten wie wild. "OK, ok!" Kokomiko winkte beruhigend. "Ich hab auch schon was. Ist aber nur was kurzes." Kapitel 10: Epilog ------------------ Kokomiko kratzt sich am Kopf. "Also ich merke schon, die Fic war wohl etwas zu anspruchsvoll und meinen Gedanken konnten einige nicht folgen. Oder ich hab mich nicht genau genug ausgedrückt. Aber wenn man das Genre, und ich habe wieder mal eines reingesetzt, betrachtet, sollte schon klar sein, das man hier ein wenig mehr mitdenken muss." Kokomiko lächelte. " Das soll jetzt keine Anspielung oder Beleidigung an euch sein. Aber ich versuche mal die Fragen die aufgetaucht sind zu beantworten und meine Fic zu erklären." Die Zuhörer nickten. "Also erst mal eine Tatsache. Menschen verarbeiten die Dinge, mit denen sie tagsüber konfrontiert werden oft im Traum. Und das ist bei Ran der Fall. Hier nimmt sie alle Informationen, die sie bezüglich Shin-ichis Verschwinden gesammelt hatte und fügt sie (im Traum) richtig zusammen, um im Enteffekt sein Fortgang korrekt zu erklären, ohne das man ihr die Wahrheit sagen musste. Auch wenn sie nur Bruchteile mitbekommen hat, und das noch in einer total konfusen Reihenfolge, so hat sie alle Information die sie braucht um eigentlich zu wissen, warum Shin-ichi verschwunden ist. Und sie hat es einfach im Traum gepackt das alles zusammenzulegen und in die richtige zeitlich Abfolge zu bringen um zu dieser Erkenntnis zu kommen. Fakt zwei. Ran ist krank und hat damit ein guten Grund viel zu schlafen, hat ergo somit viel Möglichkeit zum träumen und die wiederum braucht sie, um die Lösung zu finden (was für ein Satz!) Sie hat natürlich Shin-ichi nie persönlich getroffen, und somit auch nie Conan. Es war alles nur von Ran geträumt. Das heißt Conan musste nie schlafen oder krank sein um mit ihr zu korrespondieren. Alles ging allein nur von Ran aus. Deshalb ist Conan auch so verwirrt, als sie mit ihm ihn der 'Realität' gesprochen hat. Er wusste nichts von ihren Träumen, weil er daran nicht teil genommen hat. Wie ich in der Kurzbeschreibung schon habe anklingen lassen (Ran hat nachgedacht und es war nicht mal schlimm), ist das alles allein nur Rans Gehirnwindungen entsprungen. So, und nachdem Ran nun wusste weshalb Shin-ichi weg ist, mussten ich nun aufklären, das sie alles nur geträumt hat, auch wenn ihr Traum ihr die Wahrheit erzählt. Nur eines hab ich Shin-ichi gelassen, das Ran noch nicht weiß , das er Conan ist. Nun zum Gerüst der Fic. Das es sich um einen Traum handelt, hab ich damit angedeutet, das jedes Kap mit dem gleichen Satz beginnt, mit der gleiche Uhrzeit startet und das Ran am Ende immer in ein schwarzes Loch fällt. Deshalb gibt es auch nie eine Beschreibung von einem Tag oder ähnliches. Diese Gleichheit der einzelnen Kaps ist der Schlüssel. Und dann sind ja auch etliche merkwürdige Sachen passiert. So zum Beispiel, das die beiden sich mental unterhalten können. So etwas passiert nun mal nur im Traum. Auch wenn ich es nicht geschrieben hab, so ist die Zeit ihrer Träume nicht gleichzusetzen mit der Zeit der 'Realität' die Conan erlebt hat. Als Ran endlich 'Licht' ins Dunkel gebracht hat und sich nun 'real' mit Conan unterhalten hatte, kippte die gesamt Handlung. Und damit das Licht bleibt, gab es als Zusatz noch einen neuen Traum/ ein neues Treffen. Und das zur Abwechslung mal von Shin-ichi (erste Satz, Shin-ichi schreckt hoch, nicht wie bisher Ran schreckte hoch). Aber das es ein Traum war, sieht man an der Uhrzeit. 19.00 Uhr ist analog gesehen 7.00 Uhr. Ich habe 19.00 Uhr mit der Dunkelheit und 7.00 Uhr mit dem Licht verbunden. Also musste der Traum mit Dunkelheit immer um 19.00 Uhr beginnen, und der Traum mit dem Licht also um 7.00 Uhr. Ist doch logisch oder? Shin-ichi ist in der ganzen Fic die treibende Kraft. Auch wenn er nicht viel spricht und ich ihm keinerlei Gedanken zuerkannt habe (kann ich ja auch nicht, da er ja eigentlich nur Rans Hirn entsprungen ist). Wenn man jedes Kap in einem Satz zusammenfasst, was Shin-ichi mit Ran getan hat (nämlich sie immer weiter von den Männern in schwarz zurückzudrängen, Stück für Stück oder anders gesagt Kap für Kap), dann erkennt man das. Man darf sich nun nicht zu genau mit den Dialogen oder mir Rans Gedanken beschäftigen. Das alles dient nur zur Ablenkung des eigentlichen Inhalts der Fic. Na um alles in einem Satz zu sagen, Ran sollte nur herausfinden das Shin-ichi verschwunden ist weil er von den Männern getötet werden soll. Und das er ihr nicht verrät wo er ist, weil er sie liebt und beschützt. Mehr nicht. Das war es. Kurz und schmerzlos. Und das ist geschehen. Es sollte somit kein offenes Ende sein, weil sie das Ziel erreicht hat." Kokomiko sah sich in der Rune um. "Noch Fragen? Ich verspreche, noch so eine Fic schreibe ich nicht noch mal. Ich mag auch lieber wenn sich die beiden romantisch im Arm liegen, und beide was davon haben." Kokomiko erhob sich und verbeugte sich tief. Dann richtete sie sich auf und lächelte mit leicht schräg gelegten Kopf die anderen an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)