Im fernen Land Ägypten von abgemeldet (-von dort in die Zukunft-) ================================================================================ Kapitel 6: Yamis grausame Tat ----------------------------- "Marik.. Heh, Kleiner!" Vergeblich versuchte Bakura den kleinen Grabwächter zu wecken. Dieser schlief jedoch weiter, zu sehr war er von den Taten des Räubers geschwächt. Er hörte nicht mal, dass dieser ihn versuchte zu wecken. Bakura hatte das laute Zischen in der Ferne gehört und war sehr besorgt. Nur einmal in seinem ganzen Leben hatte er ein ähnliches Geräusch gehört; und das damals nicht zu seinem Besten gewesen. Er blickte aus dem Fenster und langsam sah er die Umrisse einer Person in der Nähe der Stadt auftauchen. ,Wer kann das sein?', dachte er. ,Und dann noch zu Fuß?!' Die Gestalt kam immer näher und Bakura grinste in sich hinein. Er hatte Teana erkannt, die Freundin des Prinzen und so wollte er sie überraschen, denn mit ihr hatte er auch noch ein Wörtchen zu reden. Er schlich sich leise aus dem Haus, blickte vorher jedoch noch einmal zu dem schlafenden Marik und versteckte sich am anderen Ende des Dorfes. Das Mädchen hatte ihn nicht bemerkt. Hinter einem Fass lauerte der Wüstendieb, doch ehe er Teana richtig beobachten konnte, wurde er abgelenkt. Hinter ihm schlängelten sich zwei Schlangen, zwei Kobras und zwei, die er noch nie gesehen hatte, zusammen mit sieben Skorpionen auf ihn zu. ,Verdammte Scheiße... Was ist denn jetzt los?!', dachte der Bedrängte und nahm den Stock, den er mit nach draußen genommen hatte, und versuchte die Tiere wegzuscheuchen. Die aber ließen sich nicht beeindrucken und schlängelten beziehungsweiße krabbelten weiter auf ihn zu. Bakura schlug zu und mit einem lauten Knacken zerlegte es einen Skorpion. Die Schlangen blieben kurz wie angewurzelt liegen, schlängelten dann aber noch schneller auf Bakura zu. ,Kuso! Sind die Viecher Irre?!', dachte der Dieb und schlug erneut zu. Diesmal mussten zwei der Schlangen und der letzte Skorpion dran glauben. Die anderen Schlangen zischten und dann hörte Bakura es wieder. Dieses laute Zischen, welches von Richtung Himmel kam. Die Wüstentiere vor Bakura bewegten sich zuerst nicht mehr, dann starrten sie zum Himmel und wiegten sich hin und her, als ob sie den Himmel anbeten würden und machten sich dann aus dem Staub. Der Grabräuber aber sank auf die Knie und blickte hoch in den blau-weißen Himmel zur grellen Sonne. "Bei Ra! Die Götter mögen mir vergeben, dass ich die diese Tiere getötet habe..." Jeder der Bakura so gesehen hätte, hätte nie vermutet, dass er sich nicht um das Leben anderer Menschen scheute, ein Dieb war, Mörder und Grabräuber. In diesem Moment sah er aus, wie ein unschuldiger Mensch, de sich den kleinsten Fehltritt nie verzeihen könnte. Alles nur wegen dem Zeichen der Götter. Ein plötzlicher Schrei aus dem Haus lies ihn aufspringen und alles schnell wieder vergessen, was gerade passiert war. So schnell er konnte sprintete er zu dem Haus, indem Marik noch schlief. Oder besser: Geschlafen hatte. Der Schrei, der von dem Mädchen Teana stammte, hatte den Grabwächter mit einem Mal aus seinem Traum gerissen und so saß er da. Zitternd, überrascht und ängstlich zugleich starrte er in die Augen des Mädchens, die genauso wegen Mariks Anblick so zurückstarrte. ,Wenn der Junge hier ist.. Dann muss Bakura doch auch hier sein..', dachte sie und schrie erneut auf, als sie Bakura an der Tür stehen sah. "Halt die Klappe, du beklopptes Gör! Da kriegt man ja Kopfweh!", sagt dieser und lief auf die Braunhaarige zu. Diese wich zurück, bis sie an die Wand stieß. "Ba.. Meister.. Was ist denn los?", fragte Marik verschlafen und rieb sich die Augen, ehe er ein Gähnen unterdrücken wollte. Bakura beachtete ihn nicht und leckte sich die Lippen. "Was machst du denn hier, Freundin des Pharaos? Hier, mitten in der Wüste?!", fragte er mit seinem fiesen Grinsen. "Ve.. Verlaufen!", stammelte Teana und blickte sich Hilfesuchend nach Marik um. Der gähnte noch mal und legte sich wieder zum schlafen hin. "Verlaufen? Von der Pharaonenstadt bis hier her bist du, ein zierliches, schwaches Mädchen, gelaufen?", fragte der Räuber weiter. "Mehr geritten... Das Pferd ist nur von einer Schlange gebissen worden und ist tot.. Aber was macht ihr Beide denn hier?" "Ich lebe hier zufällig mit meinem kleinen Sklaven!" "Oh.. äh.. jaa.. dann geh ich mal.. Hähä..!" "Du bleibst hier!", schnarrte Bakura und packte sie am Handgelenk und zog sie an sich. "Wir werden jede Menge Spaß haben, du kleine Hure!", flüsterte er ihr ins Ohr und band sie, wie Marik schon mal zuvor, mit harten Lederstriemen an die Wand. "AUU!! Du tust mir weh, du Depp!", jammerte die Blauäugige. "Na und?", entgegnete Bakura grinsend und setzte sich neben Marik aufs Bett. Das Mädchen schwieg und Tränen traten ihr in die Augen. "Was heulst du denn schon? Ich hab doch noch gar nichts gemacht!! Na, auch egal! Du wirst jetzt alle meine Fragen beantworten, schon töte ich dich jetzt auf der Stelle!" Das Mädchen nickte. "Brav.. Okay.. Sag mir, wieso bist du in der Pharaonenstadt vor uns weggelaufen?" "Hatte Angst...", nuschelte die Gefragte. "Tzzt... nun gut.. weiter. Wie stehst du zu dem Prinzen?" "Freunde.." "Und weißt du, wo noch die Millenniumsgegenstände sind?" "Was ist das?" Bakura schnaubte auf. Wusste diese Tussi jetzt noch nicht mal was Millenniumsgegenstände sind?! "Schon okay.. wenn du das nicht weißt, brauch ich dich auch nicht!" Hoffnungsvoll blickte Teana auf und fragte leise: "Du lässt mich also gehen?!" "Hab ich das jemals gesagt?" Bakura stand auf und nahm sein Messer zur Hand und lief auf Teana zu, der wieder Tränen in die Augen traten. Bakura leckte sich über die Lippen und lehnte sich zu ihr nach vorne und schnitt ihr eine tiefe Wunde in die Wange. "Uuhh! Ich dachte, du bringst mich nicht um, wenn ich deine Fragen beantworte!" "Ich hab nur gesagt, dass ich dich nicht auf der Stelle töte, aber jetzt ist ein anderer Zeitpunkt!", sagte Bakura fies grinsend und strich Teana mit dem Messer über die Haut an der Wange. "Das würde ich lassen, wenn ich dich wäre, Bakura!" Bakura machte vor Schreck einen Satz zur Seite, denn die Stimme kam so plötzlich. Sie gehörte zu der Person, die an der Tür stand und langsam den Raum betrat. "Bakura, wenn du ihr noch ein Haar krümmst, wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein!" "PRINZ YAMI!!", rief Teana erfreut und lächelte ihrem Prinzen entgegen. "Yami.. So eine Überraschung!", knurrte Bakura ihn an. Der zukünftige Pharao schritt langsam ins Zimmer und schaute sich um. Er erschrak sich heftig, als er Mariks, mit Kratzern, Schnittwunden und verbundenem Körper erblickte. "Räuber!? Was hast du mit dem Jungen gemacht?", fragte er mit etwas lauterer Stimme. "Hab nur etwas mit ihm gespielt.. Geht dich eh nichts an, Prinz! Verschwinde!" "Nein! Ich werde erst verschwinden, wenn du Teana frei gibst und den kleinen Sklaven da auch!", entgegnete Yami etwas wütend darauf. Der Grabwächter regte sich darauf etwas und murmelte halbwach, halbschlafend: "Kann man denn nicht mal in ruhe ein Nickerchen machen? Sama, was ist denn los?" "SAMA?!", rief Yami darauf entsetzt, als Marik zuende geredet hatte. "Ja, Sama! Er ist mein Sklave und ich sein Meister!" "Bakura, sag, was hast du mit dem Jungen angestellt!?" "Ist doch egal, Yami! Willst du deine Freundin jetzt wieder haben?", fragte Bakura grinsend, denn er hatte einen Plan. Er hatte das heilige Millenniumspuzzle entdeckt. Yami trug es bei sich; an einer Kette um den Hals als Anhänger. "Lass Teana frei!" "Nur bei einem Tausch!" "Schlag vor!" Bakura grinste breit und deutete auf das Millenniumspuzzle. "Deine kleine Freundin gegen das Artefakt!" "NEIN! Das kannst du nicht von mir verlangen! Das Artefakt ist das Zeichen meiner Macht!" "Genau deshalb, Yami." Der Prinz betrachtete seinen Millenniumsgegenstand und grinste plötzlich Bakura an. "Was ist, Prinz?" Mit einem Satz kniete Yami neben dem Grabwächter auf dem Bett und hielt ihm ein langes, dünnes Messer an die Kehle. "Wie wär's? Sie gegen ihn!", schlug der zukünftige Herrscher grinsend vor. "Lass Marik aus dem Spiel, hörst du?!", rief ihm Bakura drohend entgegen, doch Yami hatte einen Plan. "Hör zu, Räuber! Geh von Teana weg oder ich schneide dem Jungen hier die Kehle durch!" Bakura funkelte seinen Gebieter zornig an und zögerte erst, doch Marik wollte er nicht verlieren und so ging er einige Schritte zur Seite, bis er vor dem Fenster stand. "Gut so, Räuber! Und jetzt bleib dort stehen!" Yami stand vom Bett auf und zog Marik, mit einem Arm um seinen Oberkörper, mit sich, worauf dieser sofort vor Schmerzen zu wimmern begann, denn seine gebrochene Rippe tat ihm immer noch weh. Der Prinz kümmerte sich nicht darum und rief plötzlich etwas ganz laut, was keiner der Anwesenden verstand. "BAKURA-SAMA, VORSICHT!", schrie Marik plötzlich, als er sah, wie hinter dem Fenster ein paar Soldaten auftauchten. Bakura wollte sich gerade umdrehen, als ihm ein harter Hieb am Kopf traf und ihn zu Boden gehen lies. "Bakura! Meister! Bakura!! Steh auf! Sag was!", rief Marik seinem Meister zu, doch der regte sich nicht. Der Schlag hatte ihn umgehauen. Prinz Yami grinste, mit sich selbst zufrieden und rief den Soldaten, der den Schlag ausgeführt hatte, eine ,Gut Gemacht!' entgegen. Dieser nickte. Der Prinz lies Marik los, welcher sofort zu dem Grabräuber rannte. Dann machte er seine Freundin von der Wand los, die sich sofort stürmisch mit ein paar Küssen bei Yami bedankte. Dieser drängte Teana zur Seite und stellte sich neben dem Grabwächter. "Marik!", sagte er und der Junge schaute auf. "Ich werde Bakura mit in den Palast nehmen, du hast die Wahl. Entweder du bleibst bei ihm oder ich gebe dich wieder in den Tempel, wobei ich beim letzteren Glaube, dass dich Priester Seth nicht mehr aufnehmen wird, denn er hat einen neuen Sklaven!" Marik entschied sich, mit in den Palast zu kommen, denn trotz der vielen Schmerzen und Qualen die Bakura ihm bereitet hatte, mochte er ihn doch irgendwie. Drei Soldaten betraten den Raum, von denen einer Bakura über die Schulter hievte und der andere Marik an den Handgelenken packte, damit dieser nicht abhauen konnte. "Fessel ihn!", befahl Yami plötzlich und der Soldat tat was ihm gesagt wurde. Wütend rief der Blonde seinem Prinzen zu, während seine Hände hinter seinem Rücken zusammengebunden wurden: "Bin ich jetzt dein Gefangener oder was, Prinz?" "Genau, das bist du! Bringt ihn raus! Teana komm! Unterwegs hab ich auch noch ein Wörtchen mit dir zu reden!" Draußen standen einige Reittiere und noch ein paar der Königlichen Soldaten herum. Marik wurde auf eines der Tiere gesetzt und hinter ihm nahm einer der Soldaten platz, um ihn festzuhalten und das Tier zu lenken. Der Prinz saß mit Teana auf einem der Tiere auf und Bakura wurde grob über den Rücken eines Pferdes gelegt, wobei er zuvor gefesselt wurde. So machte sich die kleine Truppe auf den Weg zur Pharaonenstadt. Unterwegs fragte Yami Teana: "Sag mal, wieso bist du aus der Stadt gegangen und hast dann noch das Pferd meines Vaters genommen?" Teana schluckte. Das wusste sie nicht. Hätte sie gewusst, dass das prächtige, weiße Pferd dem Pharao gehört hatte, hätte sie es nie genommen. "Ich.. Ich wollte.. Ich wollte in dem Tempel..!", stammelte sie. "In den Tempel? Was wolltest du denn dort?" "Jono besuchen.. Ich hab ihn so vermisst..." "Ach so.. Du hättest mir was sagen können. Ich wäre dann mitgekommen." In diesem Fall hatte Teana gelogen. Sie wollte Jono nicht besuchen, sie wollte ihn aus dem Weg schaffen, um freie Bahn zum Prinzen zu haben. Wobei sie wahrscheinlich doch nicht den Mut dazu gehabt hätte. "Ich hab dich gesehen...", fuhr der Prinz weiter fort. "- Und bin dir gefolgt. Du hattest Glück, sonst hätte dich Bakura umgebracht!" "Was passiert jetzt mit Bakura-Sama?", warf Marik daraufhin ein. Yami lächelte hinterhältig und grinste. "Ich werde meinem Vater nicht sagen, dass Bakura in meiner Gewalt ist. Ich werde Bakura auch noch nicht umbringen... Nein.. Ich hab was anderes mit ihm vor.." Yami begann ein leises Lachen, welches immer lauter wurde und ihn nach kurzer Zeit schon verrückt klingen lies. Etwas weiter von der Gruppe entfernt stand der mysteriöse Mann mit seiner Schlange und sagte in die Stille der Wüste hinein: "Oh, Anubis! Der Prinz des Landes hat den, dessen Beschützer du bist. Bete, dass er ihm nichts tut." Dann löste er sich mitsamt seiner Schlange in einem gleißenden Licht in Luft auf. ************************************* "Inu.. Inu!" "Mhm? Schon Morgen?" "Steh auf, die Arbeit ruft!" Seth wanderte in seinem Schlafgemach umher und weckte nebenbei seinen Sklaven. "Meister! Was soll ich tun?", fragte Jono, endlich bereit seinem Meister gehorsam zu dienen.. wie ein Hund! "Putze den Boden meines Gemaches! Ich bekomme später wichtigen Besuch und dann muss alles sauber sein!" "Wichtiger Besuch? Kommt der Pharao, oder gar der Prinz?" "Das ist meine Sache, Inu! Fang an!" Jono trat, was ihm aufgetragen wurde, doch er stand gerade vom Bett auf, als er sagte: "Meister.. Könnte ich zuvor vielleicht noch ein Gewand oder so was haben? Und es gibt noch ein Problem. Ich kenne mich in diesem Palast nicht aus und weiß nicht, woher ich Wasser bekommen soll!" "Hier!", sagte der Priester, während er dem Blonden ein Sklavengewand zuwarf. "Ach und die ist kein Palast, sondern ein Tempel! Und Wasser? Frag die anderen Diener des Palastes! Ich bin beschäftigt!" Mit diesen Worten setzte sich Seth an den Tisch im Gemach und begann mit einer Feder und kostbarster Tinte auf ein Papyrusblatt zu schreiben. Jono zog sich derweil das Gewand an und verlies das Gemach um einen anderen Diener zu finden. Er durchlief den Tempel und erst als er in den Garten trat, fand er einen Sklaven vor. "Heh, du!" "Ich?" "Ja, du! Kannst du mir helfen? Ich suche einen Eimer und Wasser!" "Wasser findest du hier im Garten und Eimer dort hinten in der Steinhütte!" "Danke!" Jono ging pfeifend zu der Hütte. Heute war er äußerst gut gelaunt, auch wenn sein Rücken noch etwas wegen dem ,Ritual' schmerzte. Der Vorfall danach hatte ihn glücklich gestimmt. In seinen Augen war es auch eine große Ehre, mit dem Priester schlafen zu dürfen und nicht gleich ein Bettsklave zu sein; denn das war Jono gewiss nicht. Er schnappte sich einen Eimer aus der Hütte, in der noch viele andere Geräte zu finden waren , und lief zum Brunnen im Garten und holte sich von dort Wasser. Mit diesen Sachen ging er wieder ins Gemach Seths und nahm den Lappen in die Hand, den er auch in der Hütte gefunden hatte und begann damit, den Raum gründlich zu putzen, während sein Gebieter schweigend am Tisch saß und auf das Papyrusblatt schrieb. Nach gut einer Stunde stand Seth auf, nahm die beschriebenen Blätter in die Hand und verlies ohne eine Wort zu sagen sein Gemach. Jono schaute ihm erst hinterher, ehe er weiterputzte. Das Zimmer war einfach riesig und es beanspruchte schon einige Zeit, wenn man alles gründlich sauber machen wollte.. Nach einiger Zeit kam Seth zurück und sagte eilends: "Los! Verschwinde! Mach irgendwas im Tempel, aber komm in den nächsten 4 Stunden nicht mehr in dieses Zimmer! Meine lieben ,Gäste' sind gleich da." Der kurzhaarige Blonde nickte und nahm seinen Putzeimer, den Lappen und verschwand. Als er die Eingangshalle, mit den vielen Götterstatuen, durchquerte, klopfte es hart an der Tür. ,Soll ich jetzt aufmachen oder was? Ist ja sonst keiner da...', dachte er und blickte sich um, um sicher zu gehen, dass auch wirklich kein anderer hier war, um die Tür zu öffnen. Neugierig machte Jono die Tür auf und schlug sich die Hände vor den Mund. Wie kann das denn sein? Unmöglich, wer der vor ihm stand! ************************************* Wimmernd saß Marik im Kerker des Palastes. War er vom Pech verfolgt oder wieso landete er immer in diese Situationen? Von klein auf, hatte er nur Pech! Was hatte er denn schlimmes gemacht, um jetzt in Yamis Gefangenschaft zu sein? Schluchzend legte der Blonde seinen Kopf auf die, auf den Knien aufgestützten, Arme und vergoss ein, zwei Tränen. Und wo war Bakura? Was machte der Prinz mit ihm? Seit über 3 Stunden hatte Marik seinen Meister nicht mehr gesehen.. Plötzlich ging die Tür zu dem Raum auf und zwei Soldaten kamen herein. Der eine hatte einen langen Speer bei sich, den er direkt auf den Grabwächter richtete, während der andere langsam zu dem Jungen herüberschritt. Dieser zitterte und kauerte sich am Boden zusammen, doch als der Soldat ihn am Arm packen und hoch zerren wollte, sprang er auf und rannte im Zick-Zack um die beiden Soldaten herum; raus aus dem Kerker. Er wollte eigentlich noch weiterlaufen, aber machte kehrt und zog die Tür hinter sich fest zu. Diese war so konstruiert, dass man sie nur von außen öffnen konnte. Die Wachen auslachend rannte Marik weiter und als er noch mal zurückblickte, stieß er hart gegen etwas. Wimmernd blickte er auf und starrte in das wütende Gesicht des Pharaos. ,Kuso! Wieso gerade er?!', dachte der Blonde und kniete vor seinem Herrn. "Wer bist du, Junge?", wurde er barsch von dem höchsten Mann Ägyptens gefragt. "Marik, Herr!" "Was machst du hier? Ich kann mich nicht erinnern, dich jemals gesehen zu haben oder eingesperrt zu haben." "Ich.. Ich.." "Er ist mein Gefangener, Vater!", ertönte plötzlich Yamis Stimme am Kerkereingang. "Sohn! Wieso..?" "Lass gut sein! Ich lasse ihn schon wieder frei. War nur vorübergehend. Komm, Marik!" Marik lies sich das nicht zwei mal sagen, denn vor dem Pharao hatte er noch mehr Angst als vor dessen Sohn. So stieg er vom Boden auf und huschte an dem Herrscher vorbei zum Prinz, der ihn sofort am Arm packte und wegzerrte. "Ein seltsamer Junge...", murmelte der Pharao darauf und hörte dann die Rufe der von Marik eingesperrten Soldaten, die er darauf befreite. Yami zerrte den Grabwächter in sein Gemach und verschloss die Tür hinter sich. Der Blonde blickte sich erst mal in dem großen, goldverzierten und mit jede Menger wertvoller Gegenstände geschmückten Gemach rum, ehe eine ihm sehr bekannte Stimme zusammenzucken lässt: "MARIK! Was machst du hier?" Der Angesprochene drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte Bakura an der Wand; gefesselt. "Bakura-Sama!" Marik rannte zu seinem Meister und schaute ihn sich an. Der Grabräuber war übersät mit Wunden und Kratzern und sein kurzes, weißes Haar war rot vom Blut. An seiner rechten Wange waren drei gekreuzte, ziemlich Tiefe Schnittwunden, aus denen ziemlich viel Blut floss. "YAMI!", schrie Marik den Prinz an, der durch das Zimmer auf die Beiden zugelaufen kam. "WAS HAST DU MIT BAKURA GEMACHT?" "Ich wollte von ihm lediglich nur wissen, wo er die ganzen Schätze versteckt hat, die er geraubt hat. Aber er wollte ja nichts sagen..." "DU.. DU VERFLUCHTES ARSCHLOCH!", schrie der Grabwächter den zukünftigen Herrscher an und eine harte Ohrfeige lies ihn zur Seite direkt auf seine gebrochene Rippe fallen. Marik heulte vor Schmerz laut auf und blieb jammernd auf dem Boden liegen. "Du solltest mehr Respekt vor mir zeigen, kleiner Grabwächter!", sagte der Prinz mahnend und rieb seine Hand, mit der er zugeschlagen hatte. "Halt den Jungen daraus, Yami! Er hat dir nichts gemacht!", warf darauf Bakura ein und wandte sich an Marik: "Alles in Ordnung mit dir, mein Freund?" Marik blickte auf und ein paar Tränen traten ihm in die Augen. Bakura hatte ihn doch grade tatsächlich ,Freund' genannt. Er nickte und stand vom Boden auf. Kurze Zeit schwiegen alle, bis Yami die Stille unterbrach: "So, Marik! Da der Grabräuber mir nicht sagen will, wo die Schätze versteckt sind, frage ich eben dich. Also.. wo sind sie?" Anstatt Marik antwortete aber Bakura: "Du hast Pech, Prinz. Der Junge weiß es nicht! Ich bin der Einzige, der es weiß." "Stimmt das?" Marik nickte und schaute den Prinzen an. "Dann muss ich es eben von dir hören, Bakura!", fuhr dieser fort. "Ich verrate dir aber gar nichts, du dreckiger Hund!", entgegnete der Weißhaarige. Yami blickte sich kurz um und sein Blick ruhte anschließend auf Marik. "Wenn du eben nichts sagen willst, Räuber, und ich es aus dir auch nicht herausprügeln konnte, muss ich eben deinem kleinen Freund etwas antun..." "NEIN! LASS MARIK DARAUS, DU BASTARD!" "Schweig, Räuber!" Yami ging ein paar Schritte auf den verängstigten Grabwächter zu und packte ihn an beiden Armen. Dann stieß er ihn zu Boden und drehte ihn geschickt auf den Bauch. "Prinz Yami, was hast du vor?", fragte Marik und spürte, wie der Prinz sein kurzes Gewand vom Körper riss, welches er von Bakura erhalten hatte. "Yami, wenn du das tust, bring ich dich eigenhändig um!", flüsterte Bakura bedrohlich. Der Prinz lächelte nur und entgegnete: "Verrat mir, wo dein Versteck ist und ich lass ihn gehen." "..." Der Grabräuber sagte nichts.. Er wusste, was der Prinz vorhatte und dass er es so oder so tun würde, aber sollte er ihm das Versteck verraten? Oder sollte er Marik im Stich lassen? Er beschloss abzuwarten. "Du willst also nichts sagen, Räuber?", fragte Yami und drückte den wimmernden Marik auf den Boden. Erneut schwieg Bakura und schaute mit geschockter Mine zu, wie der Prinz den Unterleib des Jungen anhob und dabei sein eigenes Gewand öffnete. "Marik...", flüsterte Bakura mehr zu sich selbst und musste zu sehen, wie Yami mit einem Ruck in den kleineren Jungen eindrang. Dieser Schrie vor Schmerz so laut auf wie er nur konnte und sofort traten Tränen aus seinen lilafarbenen Augen, die über seine Wange auf den Boden kullerten. Yami grinste dabei und drang weiter ruckartig in den Jungen ein und bei jedem Stoß schrie Marik noch lauter auf. Der Blonde sank vorwärts auf die Arme und kam mit den Kopf hart auf dem Boden auf, wo er sich vor Schmerz in die Hand bis, was ihm noch mehr Schmerzen bereitete. Nach kurzer Zeit erleichterte Blut die Stöße des Prinzen und hinterlies eine kleine Lache auf dem Boden, während es Marik langsam schwarz vor Augen wurde. "HÖR AUF, YAMI! ICH SAG JA SCHON, WO DAS VERSTECK IST!!", schrie Bakura zu dem zukünftigen Herrscher. Abrupt hörte der Prinz auf und lies Marik langsam ganz auf den Boden sinken, wo er schwer atmend und weinend da lag. "Du hättest dem Jungen vieles ersparen können, hättest du mir gleich Antwort gegeben!", sagte Yami, während er sein Gewand schloss und sein Messer zur Hand nahm. Mit diesem schnitt er Bakuras Fesseln durch, die ihn an der Wand festhielten und sagte: "Kümmer dich um diesen armseligen Haufen.. Ich werde kurz gehen und was erledigen. Wenn ich wieder komme, brechen wir zu dem Versteck auf, welches du mir zeigen wirst." Der Prinz verlies den Raum und schloss die Tür sorgfältig ab. "...Marik.. Marik..", flüsterte Bakura und ging langsam auf den blonden Jungen zu. Dieser blieb reglos liegen und schluchzte ein paar mal und schaute in die entgegengesetzte Richtung Bakuras. "Marik.. Ich .. Ich wollte nicht, dass das passiert..." Der Grabräuber nahm ihn in den Arm und versuchte ihn zu trösten. Doch Marik sprang plötzlich auf und schrie ihn an: "ES IST DOCH ALLES DEINE SCHULD! WENN DU NICHT WÄRST, HÄTTE DER PRINZ DAS NIE GEMACHT! DU HÄTTEST IHM JA VORHER SAGEN KÖNNEN, WO DIESES VERFLUCHTE VERSTECK IST! AN ALLEM BIST DU DR.." Eine Ohrfeige traf den Blonden hart im Gesicht. Ein roter Streifen bildete sich da, wo Bakura zugeschlagen hatte. "Marikchan.. Glaubst du ich habe das gewollt? Denkst du ich will, dass so etwas passiert? Ich hätte genauso gut gar nichts sagen brauchen, aber .. aber.. aber zum ersten mal, fühle ich etwas, was ich bisher noch nie gefühlt habe.. Freundschaft.. Marik, ich bin dein Freund, auch wenn ich dich erst so abfällig behandelt habe.." Weinend und schluchzend sank Marik wieder zu Boden und sein Freund nahm ihn in die Arme. Da weinte sich der Grabwächter erst mal richtig aus, ehe er zitternd mit einem Tuch, welches Bakura ihm aus dem Kleiderschrank Yamis gab, das Blut von seinem Körper wischte und sich dann sein Gewand anzog, welches noch in einem guten Zustand war. Plötzlich ging die Tür wieder auf und Yami schritt mit einigen Soldaten herein und sagte: "Macht euch fertig! Wir brechen jeden Moment auf!" **************************************** SORRY!! Ich weiß .. Wie kann ich das Marik nur Antun.. aber irgendwas musste ich ja schreiben.. xD Ich hoff ihr nehmt's mir net allzu übel und dass ich Teana auch noch am Leben gelassen hab.. Aber die soll erst später etwas Leiden *hrhhrhrhrhrrr* Oh Ra, ich bin so grausam xD Okay, also ich freu mich auf Kommis und dann schreib ich auch weiter ^^ Ich hab jetzt wenigstens ne Peilung, was ich an ner Handlung bringen kann.. Ihr merkt ja schon die Andeutungen mit dem Mann und seiner Schlange und so .. Okay und Titel dieses Kapitels.. Mir fiel nix andres ein.. also Gomen Nasai xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)