Selbstaufgabe von moonlight_82 ================================================================================ Kapitel 11: Broken Heroes and Fallen Angels ------------------------------------------- Broken Heroes and Fallen Angels Leute, entschuldigt, dass der Teil hat so lange auf sich warten lassen. Ich hatte im Job ziemlich viel zu tun. Aber wofür gibt es ja schließlich ein Wochenende! *grins* Überhaupt will ich mich noch für eure tollen Kommis zu meinem letzten Chapter danken. Ihr seit die besten und einmalig. *heul* *schluchz* Ich hoffe, euch gefällt dieser Teil genauso gut. Er ist ja ziemlich lang geworden. Viel Spaß!!! *Die Entscheidung war richtig. Du hast getan, was du tun musstest! Es ist nun einmal so. Du hast dich entschieden!* Mit diesen Worten, die sie sich immer wieder einredete, lief Fane durch die Gegend. Sie hatte jetzt nur ein Ziel. Sie wollte zu Yayoi. Sie sollte ihr den letzten Wunsch erfüllen. Tsubasa stand derweil auf und zog sich an. Er hatte trotz Abschiedsschmerz ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Als er gerade sein Hemd zuknöpfte, fiel ihm ein, wie Fane es letzte Nacht getragen hatte. Er drehte sich und schaute in die Ecke, in der sie gemeinsam lagen. Sein Lächeln konnte nichts unterbinden. Er schnappte sich seine Hose und kramte den Autoschlüssel hervor. An der Tür angekommen, schaute er noch einmal zurück, um sich jeden einzelnen Gegenstand genauestens einzuprägen. Wie gern war er doch hier. Früher eigentlich nur um Fußball zu spielen, um mit seinen Freunden die Zeit zu verbringen. Doch später? Später war er immer gern hier vorbei gekommen, weil da eine Person war, die irgendwie anders als alle anderen war. Es war Fane! Fane, die sich immer um ihn gesorgt hat, für ihn da war, für ihn Tage und Nächte durch die Hölle gegangen war, ohne jemals etwas dafür zu verlangen. Er erinnerte sich, wie diese Gefühle, die er für sie jetzt viel stärker empfand als damals, gewachsen sind. Sein Blick glitt weiter in dem Raum. Am Sanitätskasten hielt sein Auge eigenartigerweise kurz inne. Wie ein Film lief plötzlich eine Situation von früher ab: /\ Flashback /\ Es war ein ziemlich bescheidener Tag, um es mal höflich auszudrücken. Es regnete schon die ganze letzte Nacht und am nächsten Tag war es auch nicht besser geworden. Alles in der Natur schwamm. Tsubasa hatte seinen alten Rivalen, Kojiro Hyjuga, um ein Freundschaftsspiel gebeten. Er und seine Mannschaft nahmen dankend an. Der Trainer hatte Fane für diesen Tag andere Verpflichtungen auferlegt, als sich um die Mannschaft zu kümmern. Sie sollte für die kommende Meisterschaft eine entsprechende Unterkunft mit geeignetem Trainingsplatz finden. Fane war zu einer Managerkonferenz geladen worden und so verband sie beides miteinander. Sie verabschiedete sich und Yukari hatte alle Hände voll zu tun, sie zu ersetzen. Als der FC Toho in Nankatzu ankam, hatten die Sonnenstrahlen schon längere Zeit die Erde nicht mehr berührt. Man entschied sich aber dennoch, zu spielen. Niemand hatte etwas einzuwenden. Ein Spiel würde ja nun auch nicht wegen Regen ausfallen. Die zwei Mannschaften lieferten sich einen erbitternden Kampf. Die Trikos der einzelnen Spieler waren nun schon kaum noch zu erkennen. So stark waren sie von Schmutz und Schlamm besudelt. Das ganze wurde ein ziemlich verwirrendes Spiel und keiner gab auf. Sie kämpften bis zum Schluss. Fane kam von der Besprechung aus der Stadt zurück und hörte das Kampfgeschrei auf dem Rasen. Sie lief zu Yukari, die eisern ihren Regenschirm festhielt. "Bin gleich wieder da." begrüßte sie ihre Freundin. Yukari nickte. Fane ging zurück in die Umkleide, um sich umzuziehen. Der Trainingsanzug mit den Turnschuhen würde besser am Spielfeld aussehen als der Hosenanzug mit den Pumps. Fane knöpfte gerade ihre Bluse auf, als eigenartigerweise Hyjuga völlig außer Puste und tropfend in ihrem Zimmer stand. "FANE! Du musst sofort kommen." schrie er keuchend. Sie konnte noch nicht einmal sich eine Jacke überwerfen, da hatte er sie schon gepackt und rannte mit ihr aus dem Haus. Fane hatte nur ihren BH und ihr edles Spitzenhemdchen an, was die nötigsten Stellen an ihrem Körper bedeckte. Den Regen empfand sie eigentlich nicht als unangenehm. Hyjuga hatte ihr Handgelenk bestimmend umfasst und zerrte sie geradewegs auf den Fußballplatz. Die Spieler der beiden Mannschaften standen um das Tor von Toho. "Macht Platz, lasst Fane durch!" schrie Hyjuga. Fane entdeckte Ken, der auf dem Boden lag und eine blutende Wunde am Kopf hatte. Tsubasa kniete neben ihm. Sie riss sich von Hyjuga los und setzte sich neben Ken auf den nassen Rasen. "Yukari, schnell, die Tasche und benachrichtige den Arzt." rief sie an Yukari schauend nach oben, nachdem sie sich Ken kurz angeschaut hatte. Die angesprochene rannte sofort los. "Was ist passiert?" Sie schaute ihren Kapitän an. "Er wollte einen Ball halten und ist ausgerutscht und mit seinem Kopf voll gegen den Pfosten!" erklärte Tsubasa, der über das plötzliche und freizügige Auftauchen von Fane überrascht dreinblickte. Sie sah selbst nass und kaum bekleidet sehr gut aus. Fane kümmerte sich, während Tsubasa alles berichtete, schon um Ken. Sie beugte sich über ihn und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. "Ken! Ken! Hörst du mich?" Fane klatschte behutsam gegen seine Wange. Der angesprochene räusperte sich und versuchte die flatterigen Lider zu öffnen. "Fane?" brachte er gerade noch heraus und wollte schon wieder wegtreten. "Ken! Hör zu, du musst wach bleiben, verstehst du? Kämpf dagegen an!" Fane hatte sich nun vollkommen über ihn gebeugt und war somit Ken und gezwungenermaßen Tsubasa, der Ken's Kopf hielt, körperlich ziemlich nahe gekommen. Tsubasa hatte den besten Blick auf bzw. in ihr Dekollete, den er bis dahin jemals hatte. "Rückt etwas zur Seite, Jungs. Macht platz." wies sie die anderen, die gaffend nach unten schauten, an. Yukari kam mit der Tasche und Fane wickelte gekonnt einen Behelfsverband um den Kopf des Keepers. "So, dass müsste fürs erste reichen." Ken versuchte die Augen zu öffnen. Schwer gelang es ihm dann auch. Er schaute direkt in die führsorglichen von Fane, die dem intensiven Blick von ihm standhielt. Sie lächelte. "Na da ist er ja schon wieder!" bemerkte sie grinsend. Sie strich ihm sacht über die Wange. Er wollte sich aufrichten, als sie ihm die Hand auf seine Schulter legte und ihn vorsichtig wieder nach unten drückte. "Nichts da, du bleibst, wo du bist, bis der Arzt kommt." Es dauerte nicht lang, da kam der Arzt und Fane konnte ihren Patienten dem Fachpersonal übergeben. Alle schaute sie dem Krankenwagen hinterher, als dieser im dichten Regen verschwand. Fane kam sich vor, als ob sie unter einer Dusche stünde. Das Wasser lief an ihrem Körper herunter. Sie konnte kaum geradeaus gucken. "Wie könnt ihr bei einem solchen Mistwetter nur spielen? Also wirklich!" Sie drehte sich um und schaute Kojiro und Tsubasa wütend an. "Naja, was soll's. Ändern können wir es sowie so nicht mehr." fügte sie resignierend an. Kojiro kam auf sie zu und reichte ihr die Hand. Etwas verdutzt schaute sie ihn an. "Kojiro, was?" Sie reichte ihm reflexartige die ihre. "Ich danke dir Fane, dass du Ken so schnell geholfen hast." Sie lächelte zufrieden. "Irgendwie hatte mir heute schon was gefehlt, jetzt weiß ich, was es war." Sie schaute mit einem schelmischen Blick zu ihrer Boys hinüber, die pfeifend nach oben schauten. "Also, was haltet ihr alle von einer schönen warmen Tasse Tee?" rief plötzlich Yukari von hinten. Ryo und Taki hätten sie dafür sofort erdrücken können, so freuten sie sich. Alle begaben sich langsam zurück. Lediglich Tsubasa, Kojiro und Fane blieben noch wie angewurzelt stehen. "Tja, ähm, gehen wir auch?" fragte sie und lief voran. Kojiro sah zuerst ihr mit hochgezogenen Augenbrauchen hinterher und dann anschließend zu seinem Freund, der auf dem Platz immer sein Gegner gewesen ist und auch bleiben wird. "Sie ist wundervoll. Halt sie fest. Es gibt nicht viele wie sie!" /\ Flashback End /\ Tsubasa konnte damals noch nicht viel mit seinen Worten anfangen. Heute wusste er umso mehr, was sie zu bedeuten hatten. Fane war nun langsam an der Wohnung bei Yayoi angekommen. Sie klingelte. Niemand öffnete ihr die Tür. Sie klingelte noch einmal. *Vielleicht ist sie bei Jun?* Fane wollte gerade die Treppe wieder hinunter gehen, als plötzlich: "Hey, Fane, warte!" Jun die Tür öffnete. Sie schaute über ihr Schulter nach oben! "Jun? Du hier?" Sie schaute ihn mit einem sehr weiblichen Blick an. "Nett siehst du aus!" stellte sie dann sehr zufrieden fest. Jun blickte an seinem Körper nach unten. Er hatte keine Schuhe an und war somit barfuß. Seine Boxershorts waren nicht von schlechten Eltern. Naja, mehr gab es da eigentlich auch nicht zu berichten. Jun hatte nichts weiter an. "Komme ich ungelegen?" "Natürlich nicht, komm doch rein!" Fane betrat die Wohnung. Yayoi saß auf der Couch und aß Weintrauben. "Fane? Was machst du denn hier? Ich denke, du bist bei Tsubasa!" "Nun lass sie doch erst einmal rein kommen." bemerkte Jun. Er hatte gerade die Tür geschlossen und schritt näher an Fane heran, die im Flur stehen blieb. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und deutete mit seinem Kopf, dass sie weiterlaufen soll. Yayoi sprang gleich in die Küche auf und machte erst einmal Kaffee. Fane hatte derweil auf der Couch platz genommen. Sie atmete tief ein und aus und blickte geistesabwesend aus dem Fenster. Jun hatte sich etwas angezogen und kam aus dem Schlafzimmer seiner Freundin. Er knotete gerade die Schnüre seiner Hose zu, als er Fane so dasitzen sah. "Was ist los, Fane?" Sie stand auf und ging nun auf das Fenster zu. "Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, kein Wölkchen ist am Himmel. Aber irgendwie schnürt mir diese Idylle die Kehle zu!" Ihre Stimme versagte. Tränen standen ihr in den Augen. Yayoi arbeitete in der Küche weiter. Sie bekam von all dem nichts mit. Jun war ihr näher gekommen und drehte sie an den Schultern um. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er sie in die Arme. Fane war ihm für diese Geste unendlich dankbar. Yayoi betrat das Wohnzimmer mit einem Tablett und sah die beiden stehen. Er streichelte Fane über den Kopf und über den Rücken. Als er Yayoi sah, nickte er und sie nickte verständnisvoll zurück. Fane löste sich aus seinen Armen. "Ihr fußballverrückten Typen!" meinte sie schluchzend. Sie schaute ihn an und grinste. Er strich ihr mitfühlend über die Wange. "Komm Fane, trink erst einmal einen Schluck Kaffee. Und dann erzähl uns, warum du allein, ohne Tsubasa, gekommen bist." riet ihr Yayoi. Fane erzählte und erzählte. Die Tasse hatte sie schon ausgetrunken. "Tja, und nun hab ich eigentlich nur noch eine Bitte: Yayoi, gib ihm bitte nachher diesen Brief!" Fane hielt ein Stück Papier in einem Briefumschlag steckend in der Hand. "Du willst nicht mit zum Flughafen?" In diesem Moment klingelte es. "Ich will ihn nicht sehen, ich bitte dich Yayoi!" Jun stand auf und ging zur Tür. Irgendwie musste er heute ziemlich oft Butler spielen. "Tsubasa, du?" Als Fane diese Worte hörte, durchfuhr sie ein unendlich starker Schmerz. Ihr Körper verkrampfte sich. Sie sprang sofort auf, die Serviette glitt vom Schoß. Sie sah Yayoi bittend an. "Geh ins Schlafzimmer und schließ die Tür." flüsterte sie. Jun kam mit Tsubasa näher. "Also wirklich, du hättest mir doch den Schlüssel nachher am Flughafen geben können." "Nein, nein. Ich wollte es so! Und außerdem will ich mich bei euch noch einmal bedanken! Ihr seit wahrlich die besten Freunde, die man haben kann." "Hallo Tsubasa." Yayoi stand auf und ging auf ihn zu. Schnell hatte sie zuvor noch Fane's Tasse zur Seite auf den Boden gestellt. Fane stand hinter der Tür im Schlafzimmer. Sie hatte keine Gelegenheit mehr, sie zu schließen. Dafür schloss sie die Augen und hörte einfach nur zu. Sie hörte seine Stimme. Sie roch ihn sogar. All das würde in der nächsten Zeit nicht mehr so sein. Wie sehr würde sie sich wünschen, dass das alles nur ein böser Traum wäre, aus dem sie gleich erwachen wird. Sie würde sich duschen, etwas essen, anschließend ihren Trainingsanzug anziehen und ihrer Arbeit als Managerin des FC Nankatzu nachgehen. Fane hielt die Hand vor den Mund. Sie hatte Angst, sich plötzlich bemerkbar zu machen. *Bitte geh. Bitte geh doch endlich.* dachte sie immer wieder. Fane glitt an der Wand nach unten. Sie hockte sich auf den Boden und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Die drei unterhielten sich noch kurz. Da Tsubasa aber die Koffer von zu Hause noch holen wollte, machte er sich auch bald wieder auf den Weg. Jun hatte ihn noch an die Tür begleitet . "Also, wir sehen uns nachher. Grüß Fane von uns!" log Jun. Tsubasa nickte leicht und ging. Fane hatte es nicht mitbekommen, dass er wieder gegangen war. Zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Yayoi betrat das Zimmer. "Fane?" flüstere sie leise. Sie sah sie weinend auf dem Boden sitzen. "Aaach Fane. Komm her!" Yayoi half ihr auf die Beine und drückte ihre Freundin. Jun kam hinein. "Er ist weg!" flüsterte er. Mitleiderfüllt erblickte er die zwei sich umarmenden Freundinnen an. "Ich liebe ihn so sehr, dass es weh tut!" schluchzte Fane. Yayoi tat wirklich alles, um sie zu beruhigen. Nach einer Weile gelang es ihr auch. Während sich Fane im Badezimmer etwas frisch machte, wusch Yayoi das Geschirr ab. Jun stand mit verschränkten Armen in der Tür. Er schüttelte den Kopf. "Mensch, es ist aber auch wirklich zum Schreien. Er liebt den Fußball. Sie liebt ihn. Er liebt sie. Sie liebt ihn aber auch wieder zu sehr, um ihm vom Fußballspielen abzuhalten. Mensch, es ist wirklich zum Kotz..." "Jun!" unterbrach Yayoi ihn. "Entschuldige, mein Liebling! Aber ich habe doch recht." "Jun, wir können den beiden nicht helfen. Es mag sein, dass das hier die schwerste Bewährungsprobe für die Liebe der beiden ist, aber irgendwann macht jedes Paar so etwas durch. Erinnere dich an unsere!" Jun nickte und griff sich das Handtuch und trocknete das Geschirr ab. Beide nahmen sie dann im Wohnzimmer wieder platz. Fane kam und hatte es wirklich geschafft, wieder etwas mehr nach Fane auszusehen. Sie hielt wieder den Brief in der Hand. "Gib ihm den, BITTE." Yayoi sah betreten zu ihrem Freund hinüber. Er nickte. "Und was sage ich ihm, wenn du nicht auftauchst?" Yayoi ergriff das Stückchen Papier. "Gar nichts, gib ihm einfach nur den Brief ohne viele Worte. Erwähne aber unbedingt, dass er ihn erst im Flugzeug lesen darf! Versprichst du mir das Yayoi?" Mit einem flauen Gefühl im Magen stimmte sie letztendlich zu. "Es ist nicht richtig, Fane. Du tust das Falsche." "Nein, Yayoi, ich denke nicht. Glaub mir, oder hast du jemals was Unüberlegtes von mir gesehen?" Sie schüttelte den Kopf. Jun und Yayoi waren die letzten, die am Flughafen angekommen waren. Die anderen hatten Tsubasa schon viel Glück gewünscht, ihn mehrmals männlich umarmt, gelacht und schon wieder über alte Zeiten gesprochen. Tsubasa schaute währenddessen immer wieder nach oben und suchte Fane. Sie kam nicht. Er hatte sich so etwas schon fast denken können. Aber wie sehr wünschte er sich noch einmal, sie in die Arme zu nehmen, sie zu küssen, sie einfach nur zu spüren. Tsubasa sprach gerade mit Kojiro bzw. wohl eher Kojiro mit Tsubasa, der was von ,mach-uns-keine-Schande-in-Brasilien' erzählte. Er ließ ihn gar nicht ausreden, sondern begrüßte gleich stürmisch Yayoi. "Hast du sie gesehen?" Yayoi nickte. "Sie kommt nicht, Tsubasa." Dieser schaute betreten auf den Boden. Seine Mannschaftskollegen kam näher. "Es ist vielleicht auch besser so, Tsubasa." meinte Taki. Tsubasa drehte sich kurz um und nickte. "Vielleicht!" sagte er enttäuscht. Yayoi hielt ihm am Arm zurück. "Ließ den. Vielleicht klärt er so Manches!" Tsubasa schaute fragend auf den Brief. Er nahm ihn und drehte ihn in seinen Händen. Auf dem Kuvert war ein Kuss. Der Lippenstift zeichnete sich ab. Tsubasa grinste erleichtert und machte Anstalten, ihn gleich zu öffnen. "Nein, ihm Flugzeug!" griff nun Jun ein. "Sie war vorhin bei euch!" stellte Tsubasa fest. "Tsubasa, jetzt will ich dir mal was sagen: Du hast eine wundervolle Freundin und Begleiterin im Leben gefunden. Frauen wie sie, liegen nicht einfach auf der Straße. Jetzt akzeptier bitte, dass sie sich in der letzten Nacht von dir verabschiedet hat. Steig in dieses Gott verdammte Flugzeug, verwirkliche deinen Traum und komm zurück. Komm zurück und leb dein Leben mit ihr. Fane hat dir diese Möglichkeit eingeräumt, nun wirf sie nicht einfach so weg." "Jun hat Recht, Tsubasa. Ich habe dir schon damals gesagt, was für eine klasse Frau sie ist. Du kannst stolz darauf sein, dass sie dich liebt." erklärte nun auch Kojiro. Genzo stand nickend neben ihnen. Mit einem lachenden und weinenden Auge verabschiedete er sich von Japan, von seinen Freunden, von seiner Vergangenheit und von seiner größten Liebe! Tsubasa stieg in das Flugzeug. Er drehte sich ein letztes Mal noch um und winkte den anderen zu. Dann war er verschwunden. Jun legte den Arm um seine Freundin und verließ mit den anderen die Halle. "Er wird es schaffen, da bin ich mir ganz sicher!" meinte Ryo traurig. Von den anderen kam nur ein leises ,hmmm'. Im Flugzeug: Tsubasa schaute noch einmal auf sein Ticket. Er ging noch ein paar Schritte und setzte sich dann. Er blickte aus dem Fenster und schloss seine Augen. Er sah Fane. Sacht schüttelte er den Kopf. *Ich liebe dich!* dachte er immer wieder. Nachdem das Flugzeug gestartet war und der Kapitän durchgab, dass man sich abschnallen und sich frei bewegen kann, nahm er den Brief aus der Tasche und begann zu lesen. Vorsichtig öffnete er den Umschlag. *Ihr Parfüm. Das bist einfach nur du!* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hey du! Oh mein Gott, wie soll ich dir das bloß schreiben? Wie soll ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen, die ich dir jetzt viel lieber zeigen würde? Du weißt, dass ich dich liebe! Du weißt, dass rot für mich nicht mehr länger rot sein wird, wenn du nicht bei mir bist! Alles ist so unendlich schwierig, wenn ich weiß, dass du nicht an meiner Seite nebenher gehst! Es ist so, als würde ich versuchen, mit einem Flügel zu fliegen. Als ich in Amerika war, habe ich viel nachgedacht. Der Tod meiner Eltern hat für mich eine neue Tür geöffnet. Der Flur war unendlich lang, aber am Ende war ein Licht, am Ende warst DU! Ich kann und will mir nicht vorstellen, ohne dich zu sein. Tsubasa? Kannst du dich noch daran erinnern, als ich dir sagte, das ein Leben ohne dich kein Leben wäre? Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, ja, sogar jede Sekunde die wir gemeinsam verbringen konnten, hat mir so unendlich viel gegeben. Du bist alles, was ich will und was ich brauche. Yayoi hat dir diesen Brief ohne viele Worte überbringen sollen. Ich denke, meinen Wunsch hat sie erfüllt. Bitte tu mir einen Gefallen: Schließ deine Augen und erinnere dich an letzte Nacht. Ich wollte dir Fußball nie ausreden. Ich hatte es auch nie vor. Wenn ich allerdings bis zum Morgen geblieben wäre, hätte ich es jedoch versucht. Dann wäre genau das eingetroffen, was ich nie wollte: Du hättest deinen Traum aufgegeben. Nicht war? Ken hat mir von den vielen Gesprächen erzählt, die Kojiro mit dir geführt hat. Wer hätte gedacht, dass gerade dein ärgster Konkurrent dich wieder auf den richtigen Weg führt? Und er hat Recht. Du hast das Zeug dazu! Wie ich dir schon sagte: Du tust das Richtige! Du weißt, dass lange Abschiedsszenen mir nicht gerade gutstehen, zumal sie mich immer wieder in Versuchung geführt hätten, dich zu überreden. Aber vielleicht hast du ja jetzt einen Kuss für mich! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Leise las er sich den letzten Satz noch einmal durch: "Aber vielleicht hast du ja jetzt einen Kuss für mich! Tsubasa knüllte den Brief zusammen und schaute nach oben. *Das ist jetzt nicht dein Ernst?* Er stand auf und blickte über alle Köpfe und Sitze hinweg. Er lief den Gang nach hinten und auf einmal, wie aus dem Nichts, sah er sie stehen. Tsubasa konnte es nicht glauben. Tatsächlich, seine Fane, seine Fane stand da und lächelte ihn zufrieden an. Er schritt auf sie zu. "Warte!" rief sie. "Wenn du nicht willst, dass ich mit dir in Brasilien ein neues Leben anfange, dann bleib stehen." Sie hielt ihre Hand nach oben, der Arm war ausgestreckt. "Wie kommst du darauf?" kam es ironisch aus seinem Mund. Er stand jetzt vor ihr. Sie lehnte an einer Wand. "Hab ich dir jemals gesagt, dass ich dich liebe?" fragte Fane vorsichtig. Er stand ziemlich nah bei ihr, so dass sie nur flüstern brauchte. Er lehnte seine Stirn an die ihre. "Du bist unglaublich!" Fane lächelte. Tsubasa küsste sie mit seiner ganzen Leidenschaft, die er in diesem Moment fühlte. The End! Fine! Schluss! *verbeug* *verbeug* *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)