Kia's Geschichte von Bettyna (Kaito Artemis) ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles geschah ---------------------------- HI! Also, ich hab mir gedacht, dass ich mal alle Geschichten, die ich über Kia geschrieben habe, zu einer einzigen Story zusammenfasse. So, hier kommt sie! (SEHR LANG) Kia's Geschichte Langsam schlenderten Chiaki, Marron und Miyako aus der Schule. Chiaki ging gähnend voraus. "War ja heute wieder mal ätzend langweilig!", meinte er seufzend. "Finde ich gar nicht!", sagte Marron verteidigend, "Wenn du nicht die ganze Zeit hinter deinen Büchern gepennt hättest, dann hättest du was interessantes mitgekriegt!" "Pah, was interessantes! Geschichte, zum Beispiel! Wozu gibt's das eigentlich? Wen geht das was an, was die Griechen damals gemacht haben?" "Mich!", antwortete Marron bissig. "Mich auch!", erwiderte Miyako kleinlaut, die sich ganz und gar übersehen fühlte. Doch dann wurde sie richtig sauer: "Ihr geht so rum, als ob es mich gar nicht geben würde! Kann jemand vielleicht auch mit mir reden! ... Hallo? Hört ihr mir überhaupt zu! MARRON! CHIAKI!" "Sei ruhig, wir streiten uns gerade!", riefen beide wie aus einem Mund. So ging das noch eine ganze weile weiter, bis es Chiaki zu bunt wurde: "Ah, mir reichts jetzt! Ich gehe jetzt an den Stand und zwar alleine!" Da konnten Marron und Miyako aber nur verdutzt dreinschauen. "Du Marron, so kenn ich Chiaki gar nicht. Ich meine das er plötzlich an den Strand gehen will, und das auch noch alleine. Sonst streitet er doch so gerne mit dir!", meinte Miyako, die sich aber dafür einen schiefen Blick von ihrer Freundin einfing. "Miyako... Na ja, ich weiß auch nicht so recht... Ach, das ist bestimmt nu eine Laune, das geht wieder vorbei!", meinte Marron und ging weiter in Richtung Zuhause. "Wenn du's sagst...", murmelte Miyako und trottete hinterher. Chiaki warf seinen Schulranzen in den Sand und setzte sich. Er schloss die Augen und hörte dem rauschen des Meeres zu. Eine Möwe flog über den Strand und ließ ihren Ruf erklingen. Er verhallte leise und nach einigen Sekunden gesellte sich eine andere Möwe dazu. Sie begannen laut zu schnattern, zogen weite kreise über dem Meer, stürzten sich in die Fluten, um Fische zu fangen und flogen davon. Chiaki sah ihnen nach, bis sie am Horizont verschwunden waren. Er genoss die Ruhe, die sich nun wie ein Schleier über ihn legte. "Wie entspannend...", dachte er, doch er unterbrach sich geschockt in Gedanken: "Was denke ich da? Das passt nicht zu mir. Ich weiß nicht, aber in letzter Zeit bin ich so... in mich gekehrt..." Chiaki richtete sich auf. Sein Blick verlor sich in diesem riesengroßen See, der sich soweit ausdehnte, das man seinen Anfang und sein Ende nicht ausmachen konnte. Chiaki atmete tief durch. "Schon wieder..." Er sah sich um. Seine Augen tasteten die Felsen, die ringsum waren, ab. Doch was war das? Hoch oben auf der Klippe befand sich etwas. Es hatte die Farbe Blau. Chiaki bemühte sich etwas zu erkennen. Er wollte sehen, was ES war. Doch seufzend ließ er sich in den Sand fallen. Nur ein Mädchen. Er stutzte. Ein Mädchen? Er sah genauer hin. Nicht irgendein Mädchen. Eines in seinem Alter. Mit blauen Haaren. "So wie meine... Sie kommt mir so bekannt vor..." Sie hat ein blaues Kleid an. Das Kleid und die Haare wiegen sich im Wind. Sie hat die Hände gefaltet. Schaut in den Himmel. Zum Mond, der gerade am Horizont aufgeht. "Ist es schon so spät?", fragte Chiaki sich, als er auf seine Uhr sah. Sein Blick wanderte wieder zu dem Felsvorsprung. Suchte das Mädchen mit dem blauen Kleid und den blauen Haaren. Doch es war verschwunden... Chiaki wachte ungewöhnlich früh auf. Ihm schwirte sein gestriges Erlebniss die ganze Zeit im Kopf herum. "Wer war sie?", fragte er sich immer wieder, doch er fand keine Antwort darauf. Aber er erinnerte sich auch daran, dass das Mädchen plötzlich spurlos verschwunden war. War das Alles nur ein Traum gewesen? Einer der Tagträume, die in letzter Zeit immer öfter über ihn kamen? Wiedereinmal dachte er darüber erfolglos nach. Er seufzte tief. "Wenn ich schon mal wach bin, mach ich mich fertig für die Schule!", sagte er zu sich selbst. Er duschte, zog sich an, frühstückte und verließ seine Wohnung. Heute wollte er nicht wie sonst immer zu spät zur Schule kommen und dann draußen vor der Tür stehen. Chiaki wartete nicht erst auf Miyako. Er stürmte die Treppen hinunter. Nach Luft schnappend lehnte er sich draußen gegen die Hauswand. Aus den Augenwinkeln vernahm er eine Bewegung. Schnell drehte er sich um. Er vermutete Miyako (jetzt ist's richtig! ;-)) doch eine ganz andere Person kam zum Vorschein. Das Mädchen mit den blauen Haaren! Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Er wollte zu ihr gehen. Ihr Fragen stellen. Seine Ungewissheit aufklären. Er lief los. Sie saß auf einer Parkbank. Doch auf halbem Wege stand sie auf. Sah ihm direkt ins Gesicht. Ein Vorwurf lag in ihren Augen, doch er verschwand sofort als sie Chiaki erblickte. Sie rannte auf ihn zu, fiel ihm um den Hals. Wie versteinert stand Chiaki da, als die Blauhaarige sich von ihm löste. "Chiaki, bin ich froh, dass ich dich endlich gefunden habe! Ich..." Ihre Stimme überschlug sich fast vor Freude. Chiaki aber schaute sich nur skeptisch an. "Wer... wer bist du?", fragte er zögernd. Das Mädchen lachte weiter, als ob sie es für einen Schlechten Scherz halten würde. Aber das Lachen erstarb, als sie Chiakis Gesichtsausdruck sah. "A... aber Chiaki, was... was sagst du da? Ich... ich kann es nicht glauben!", stotterte sie und trat einen Schritt zurück. Tränen liefen ihre Wangen hinab. "Ich bin's doch, deine..." Weiter kam sie nicht. Schnell lief sie weg. Weit weg. In den Wald. An einem Baum sank sie nieder. "Warum erkennt er mich nicht...?" Wie angewurzelt stand Chiaki da. "Wer ist sie? Warum kennt sie meinen Namen? Warum kennt sie mich aber ich nicht sie? Woher kommt sie? Was will sie von mir? Warum...?" Chiaki konnte nicht weiter denken, weil eine schrille Stimme plötzlich nach ihm rief. Es war Miyako! "Hey, altes Haus, was stehst du da so rum? Hallo! *stille* Chiaki? CHIAKI!", schrie Miyako Chiaki ins Ohr. (Chiaki fällt um) "Warum musst du mich so anschreien? Ich bin doch nicht taub!", gab er wütend zurück und lief in Richtung Schule, wobei er fast Marron umgerannt hätte. "Blödmann, pass doch auf wo du hinläufst!", rief sie Chiaki nach, der das aber gar nicht mehr hörte, denn er war schon viel zu weit weg. Miyako stellte sich neben Marron. "Das wird ja immer schlimmer mit dem! Jetzt geht er schon alleine in die Schule und kocht vor Wut, wenn man ihn anspricht! Ich glaub er ist krank!", sagte sie zu ihrer Freundin. Doch Marron blieb stumm. "Was ist jetzt schon wieder? Redest du etwa auch nicht mehr mit mir?", meinte Miyako verärgert und wollte losgehen. Aber Marron hielt sie zurück. "Du glaubst nicht, was ich vorhin gesehen habe!", begann sie verschwörerisch zu erzählen. Total erschöpft kam Chiaki wieder zu Hause an. Miyako und Marron hatten mit ihm reden wollen, doch er hatte keine Lust dazu. Er hatte überhaupt auf nichts Lust. Schon gar nicht auf die Hausaufgaben, die er heute haufenweise aufgekriegt hat. Er holte den Aufzug. Chiaki wollte wieder an den Strand. Dem rauschen des Meeres zuhören. Die Möwen beobachten. Das... Er erinnerte sich an das Mädchen. Ihm wurde komisch zumute. Er musste zum Briefkasten schauen. Er wusste nicht warum. Eine Eingebung, denn aus seinem Fach schaute die Spitze eines Briefes. Chiaki nahm ihn sofort heraus und drehte ihn um. Er wollte den Absender sehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass der Brief von IHR war. Doch die Rückseite war leer. Kein Name. Keine Adresse. Der Lift klingelte. Chiaki ging hinein und fuhr in den 7. Stock. Schnell in seine Wohnung. Er schmiss seinen Schulranzen in eine Ecke. Plötzlich kam ihm eine schwarze Kugel entgegen, die gleich darauf wild mit den Armen wedelte. "Sindbad? SINDBAD!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Chiaki schreckte auf. "Was schreist du so? Las mich in Ruhe!" Verdutzt sah Access drein. Doch dann fand er die Fassung wieder. "Im- im Park! Ein- ein Dämon! Stark! Groß! Riesig! Mächtig! Teuflisch! Fuuurchtbar bööööööööööse! Musst kommen, unbedingt!" Überrascht über Access' Reaktion fragte Chiaki: "Warum regst du dich so auf?" "Du- du wirst nicht fassen, was ich gesehen habe!" "Na, den Dämon, was sonst?!" "Nein, nein, nein! Einen kleinen Engel! So einen wie Ich!" Chiaki lächelte skeptisch. "Du hast dich bestimmt getäuscht! Es war bestimmt Fynn! ... Oder etwa nicht?", fügte er hinzu. Access war sichtlich beleidigt. "Ich weiß was ich gesehen habe und- es- war- nicht- Fynn! Du musst mir glauben! Dieser Engel hatte blonde Haare!" "Bist du dir sicher? Ich meine...." "ICH SAGE DOCH DIE WAHRHEIT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!", rief Access weinerlich. "Es tut mir leid, aber ich dachte immer dass es nur euch Engel gibt!", antwortete Chiaki nachdenklich. "Ich weiß! Ich werde der Sache auf den Grund gehen! ... Warte, haben wir nicht was vergessen? *stille* OH GOTT, DER DÄMON!!!!!!!!!!!!!!!! Du musst dich sofort in Sindbad verwandeln!" "Nur mit der Ruhe! Ich komm ja schon!" Mit diesen Worten rannte Chiaki aus seiner Wohnung. Doch zuvor hatte er den Brief mitgenommen.... Natürlich hatte Fynn den Dämon auch entdeckt und Marron benachrichtigt. Sie hatte auch schon eine Warnung abgeschickt, genau wie Access! Voll überschüssiger Energie, die zum größten Teil aus der Wut auf Chiaki bestand (denn sie will es ihm heimzahlen (und ich gehe davon aus, dass Marron weiß, dass Chiaki Sindbad ist)), wollte sie schon aus dem Appartement stürmen, doch als sie die Wohnungstür öffnete stand Miyako vor Chiakis Tür und hämmerte dagegen. "C-H-I-A-K-I!!!!!!! Mach auf! Ich weiß, dass..." Verdattert sah sie Marron an, die gerade erschien. "MARRON, MARRON, MARRON!!!!! Siehst du das, siehst du das? Schau her!", überfiel sie Marron in größter Aufregung und fuchtelte mit Kärtchen vor ihrem Gesicht herum. Herausfordernd baute sie sich vor Marron auf. "Na, na, was siehst du????" "Ähm, ich sehe Warnungen!", stammelte Marron, die von Miyakos Angriff total überrascht war. "Genau, 1000 Punkte für die Kandidatin! Und jetzt die 1.000.000 Punkte Frage: Was ist das!?!?!?!?", rief Miyako gespannt. Marron sah genauer hin, doch dann traute sie ihren Augen nicht mehr. Vor ihren Augen war eine dritte Visitenkarte. Auf dieser stand: Nehmt euch in acht, denn die Jägerin wirb bald zuschlagen! Gezeichnet, Kaito Artemis In der Zwischenzeit waren Sindbad und Access bei der besagten stelle angelangt und inspizierten das Gebiet. Es war total verwüstet! "Gut, dass der Dämon nicht in der Stadt zugeschlagen hat, sonst wär das eine ziemliche Katastrophe geworden!", stellte Sindbad fest. "Ja, ja ich weiß!", antwortete Access, und flog nach oben um alles besser überblicken zu können. "Aber, sag mal, wo ist der Dämon denn abgeblieben?", fragte Sindbad. Die Stille gefiel ihm nicht. Plötzlich war Access wieder da. "Schnell wir müssen uns verstecken, die Polizei kommt!", schrie er panisch. Die beiden flüchteten auf einen Baum in der Nähe. Nachdem sie die Szene betrachtet hatten, wie Miyako sich bemühte, die Polizisten auf ihre Plätze zu stellen und Fallen aufzustellen, fragte Sindbad den kleinen Engel: "Nach was suchen wir eigentlich?" "Hä, wie meinst du das?" "Na, eigentlich versteckt sich ein Dämon immer in einem Gemälde, aber hier kann ich nirgendwo eines entdecken!" "Hmm...", gab Access schulterzuckend zurück. Er war genauso ratlos wie Sindbad. Dann schlug er vor: "Ich seh mich noch ein bischen um, OK?" "Mach doch was du willst!", sagte Sindbad gelangweilt. Doch dann erinnerte er sich an den Brief, den er, bevor er seine Wohnung verlassen hatte, mitgenommen hatte. Er sah ihn noch einmal an, und rang mit sich, ob er ihn öffnen sollte. Doch nach einigen Sekunden war eine Entscheidung gefallen. Nachdem Miyako zum Tatort gegangen war und sich Marron und Fynn von dem Schock erholt hatten, ging Marron wieder in ihre Wohnung um mit Fynn zu beratschlagen. "Was hältst du davon, Fynn?", fragte Marron. Nachdenklich segelte der kleine Engel auf den Boden. "Ich weiß nicht so recht, was das Bedeutet. Soweit ich weiß, hat Gott nur mich und Access auf die Erde zu euch geschickt. (Marron weiß auch schon, dass Sindbad nicht für den Teufel arbeitet!)" "Vielleicht hat sich auch jemand nur einen Scherz erlaubt!", meinte Marron, doch sie klang nicht sehr überzeugend. "Das denke ich eher nicht! Das ist nicht witzig! Außerdem können die normalen Menschen keine Dämonen sehen! Wie sollten sie sonst wissen, in welchen Gemälde sich einer versteckt?", antwortete Fynn triumphierend. "Das klingt einleuchtend. Wenn es also noch einen Kaito gibt, dann muss es auch noch einen Engel geben! Hast du einen bei dieser Stelle gesehen?" "Nein... , das heißt ja, aber nur Access!" " Puh. Jetzt müssen wir aber los, sonst schnappt sich Sindbad den Dämon, und wir wollen doch bei unserer Wette nicht verlieren!", rief Marron. (Ich hab mir ausgedacht, dass Die zwei Kaitos Dämonen um die wette jagen, weil es zurzeit keinen Feind gibt, und weil die Dämonen auf der Erde ihr Unwesen treiben, weil es keinen gibt, der ihnen Befehle erteilt! Der Teufel ist zurzeit auch geschwächt! Kompliziert, nicht? *grins*) "Gut, dann LOOOOS!!!!!!!" "Jetzt oder nie!" Sindbad hatte sich entschlossen, den Brief jetzt gleich zu lesen. Er hätte es sowieso nicht mehr länger ausgehalten, denn die Gewissheit, das der Brief von IHR war, machte jede Sekunde unerträglicher, dass dieses Stück Papier noch ungelesen war. Nein, nicht, dass Sindbad sich in sie verliebt hatte, das war es nicht. Ihn beherrschte nur das Gefühl, dass diese Person... sehr wichtig für ihn ist. Trotzdem brauchte er eine menge Überwindung, bis er den Umschlag endlich öffnen konnte. Als er das Schriftstück erst in den Händen hielt, atmete er langsam und tief durch. "Auf in den Kampf!" Bei dieser Formulierung musste er lächeln. "Blöder Ausdruck! Aber warum fällt es mir so schwer, den Brief zu lesen?" Doch die Neugier siegte. Sindbad begann vorsichtig und mir angehaltenem Atem zu lesen. Der Brief war nicht lang. Sindbad war auf alles gefasst. Lieber Chiaki, es hat mich sehr getroffen, dass du mich nicht erkannt hast. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum. Ich habe mich entschlossen, dir diesen Brief zu schreiben. Dann habe ich eine Antwort auf meine Frage bekommen. Wir haben uns sehr, sehr lange nicht mehr gesehen. Ich bin damals weggelaufen, weil mir alles zuviel wurde. ... Sindbad legte den Brief beiseite. "Wir haben uns schon einmal gesehen? Daran kann ich mich nicht erinnern!" Angestrengt dachte er nach. "Ich kann mich wirklich nicht erinnern, früher ein Mädchen mir blauen Haaren gekannt zu haben! Aber warum..." Er begann weiter zu lesen. ... Es hat sehr lange gedauert, bis ich dich wiedergefunden habe! Du hast dich sehr verändert. Am xx.xx.2002 war ich auch am Meer und da hab ich dich wiedererkannt. Ich konnte es nicht glauben. Danach habe ich alles getan um herauszufinden, wo du wohnst und war erfolgreich! Doch dann... . Ich möchte mich mit dir treffen. Aber sag keinem etwas davon! Im Umschlag ist meine Visitenkarte. Ich werde dich mal anrufen. Ich freue mich schon! Deine, Kia Erstaunt sah Sindbad auf. "Kia. Kia? Der Name kommt mir bekannt vor..." Dann nahm er den Briefumschlag in die Hand und fischte ein kleines Kärtchen heraus. Seine Finger zitterten vor Aufregung. Als er sie durchgelesen hatte, stockte ihm sein Atem und das Kärtchen segelte langsam zu Boden. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gelesen hatte. Kia Nagoya Tel.: 0170/xxxxxxxxx Diesmal konnten sich Marron und Fynn, die noch ein Weilchen beratschlagt hatten, ohne irgendwelche Zwischenfälle aus dem Haus schleichen. Marron hatte sich bereits in Jeanne verwandelt und sprang über die Dächer der Stadt um so schneller zu der Stelle zu gelangen, wo sich der Dämon befinden sollte. "Sindbad ist bestimmt schon dort, denn bei ihm zu Hause war alles ruhig. Oh nein, ich muss mich beeilen!", dachte Jeanne panisch. Fynn flog neben ihr her. "Hey Fynn, weißt du eigentlich in welchem Gemälde sich der Dämon versteckt hat?", fragte Jeanne. Verlegen antwortete der Engel: "Ähm... *hüstel* Also eigentlich.... weiß ich es nicht! Tut mir leid!" Grimmig sah Jeanne Fynn an. "Du weißt es gar nicht? Na toll, wenn Access das Versteck kennt, dann haben wir doch verloren!" Fynn grinste. "Ich glaub nicht! Access ist nur blöd herum geirrt und hat dumm geschaut!", sagte sie Schadenfroh. "Dann ist ja gut!" Jeanne verlangsamte ihr Tempo ein wenig, denn sie brauchte sich keine Sorgen mehr zu machen. Als sie aber hinunter auf die Straße sprang, um dort weiter zu laufen, weil sie nun am Stadtrand angekommen war, landete sie genau in den Fängen der Polizei! Vier grinsende Polizeibeamte und ein noch breiter grinsendes Mädchen kamen auf sie zu. Jeanne sah sich hastig um. "Verdammt, eine Sackgasse! So ein Mist!" Dann kam ihr der rettende Einfall. Ihr Band! Sie holte schon aus, um das Band irgendwo zu befestigen, damit sie sich wegschwingen konnte, aber..... Vor Schreck blieb Jeanne fast das Herz stehen. Überall Polizisten. Sie standen überall! Auf den Dächern. Auf jedem noch so kleinen Vorsprung, damit ihr Band keinen Halt fand. Sie schauten aus jedem Fenster. Panik überfiel Jeanne. Aus allen ihren Poren kam der Angstschweiß und sie zitterte. Die Situation war hoffnungsloser denn je. Noch nie war Jeanne so verzweifelt. "Na Jeanne, wie gefällt dir das? Du sitzt in der Falle! Dass ist der Miyako Spezial Part 93! Jetzt werde ich dich enttarnen! Du brauchst dich gar nicht umzusehen. Es gibt kein entrinnen mehr aus meiner Falle! Ich habe alle nur erdenklichen Punkte zusammen gestellt, und dabei ist das hier herausgekommen! DIE Falle! Die einzigartige Falle! Ein Meisterwerk! (Miyako weint vor Freude) So, Jeanne, ich habe jetzt genug geredet und werde jetzt zur tat schreiten und dich festnehmen, worauf ich schon soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo lange gewartet habe!" Alle Polizisten begannen, Annerkennend zu klatschen. Miyako stellte sich vor ihnen auf. "Hi, hi, hi! Das hab ich mir selbst ausgedacht! *aufsichmächtigstolzsei* War das nicht großartig?", lobte sich Miyako. Inzwischen hatte Jeanne es aufgegeben, sich zu befreien. Es war vorbei. Jetzt würde ihre Tarnung Auffliegen und alle würden sie erkennen. Jeanne ergab sich schon fast freiwillig, als Miyako ihr Handschellen anlegen wollte, doch plötzlich.... Jeanne sah instinktgesteuert auf. Eine schemenhafte Gestallt flog über die Menge der Polizisten hinweg. Nein, Flügel hatte sie keine, aber sie schien zu fliegen. Sie landete auf einem der Fenstersimse, die nicht bewacht wurden. Spätestens jetzt hatten alle sie bemerkt. Etwas leuchtete auf. Das Licht sammelte und formte sich und wurde... zu einem mannsgroßem Bogen! Und auf einmal... regnete es Pfeile! Armlange Pfeile! Weiß, wie aus Elfenbein! Doch die Geschosse trafen niemanden. Sie waren nur ein Abschreckungsmanöver für die Polizisten. Da ertönte eine weibliche Stimme in Jeannes Kopf. Sie war sehr streng, aber auch unglaublich sanft zugleich: "Fliehe, solange es noch geht! Die Polizisten sind nur anderweitig beschäftigt!" Das ließ sich Jeanne nicht zweimal sagen. Nun war der weg frei. Sie war gerettet! Doch als sie zurück sah, war die Gestallt nicht mehr da. Nur noch eine dumm auf der Wäsche sehende Miyako und geschockte Polizisten! ^_^ Sindbad war fassungslos. "Kia Nagoya? Was...." Ein Schauer lief seinen Rücken herunter. "Warum wusste ich nie, dass ich eine...." Sindbad wurde unterbrochen. Es war Access der gelangweilt hergelogen kam: "*gähn* Wie langweilig! Kein Dämon weit und breit. Er hat sich wahrscheinlich woanders versteckt. Die Polizei ist auch abgehauen. Sie... Hey Sindbad was ist los? SINDBAD! Brauchst du neuerdings ein Hörgerät?" "Access, lass mich in Ruhe. Es ist nichts!", sagte Sindbad gespielt fröhlich. Doch der kleine Engel kaufte ihm das nicht ab. "Verkauf mich nicht für dumm. Ich sehe doch, dass..." Plötzlich raschelte etwas neben Access im Baum. Panisch schreckte dieser auf. "Sindbad, HILFE!", schrie dieser. Auch Sindbad war nun aufgesprungen. Eine weile herrschte eine gespannte Stimmung. Da hörte das Rascheln auf, doch dann fing es wieder an. Es lugte etwas grünes zwischen den Blättern heraus. Access klammerte sich noch fester an Sindbad. "Ich hab ANGST!!!!!!", rief er. Als das dann noch einige Zeit so weiter ging und aus den Blättern noch ein komisches Geräusch dazu kam, wurde Sindbad böse auf den Engel und auf das etwas in Gebüsch. "Access, du Angsthase. Das kann doch nichts gefährliches sein. Ich werde jetzt nachsehen, was das ist!" Mit diesen Worten versuchte Sindbad umständlich, sich dem Engel, der sich in seinem Umhang festgekrallt hatte, zu entledigen und als ihm das gelungen war, begann er, die Blätter zurück zu biegen. Und was kam zum Vorschein? Ein kleines etwas mit dem Namen Fynn, das sich in den Ranken des Baumes verheddert hatte. Trotzdem erleichtert machte sich Sindbad daran, den Engel zu befreien. Access hingegen, der sich mit den Händen die Augen zuhielt, rief Ängstlich: "Was ist es?" Fynn krümmte sich vor Lachen. "Ha, ha, ha! Du hast dir doch wohl nicht in die Hose gemacht, oder?" Access blickte verdutzt auf. "Häääääääääää?????? Fynn, Schätzchen, du warst...." Das hätte er besser nicht sagen sollen, denn jetzt prangte eine riesen Beule auf seinem Kopf. "Sag das nicht noch mal!", knurrte Fynn wütend. Plötzlich meldete sich Sindbad zu Wort (er war vorher, sich überflüssig vorkommend, in der Ecke gehockt und hat grimmig zugesehen, was passiert, wenn Access zu seiner üblichen Begrüßung ansetzt): "Ähm, Fynn, wo hast du denn Jeanne gelassen? Ist sie nicht hier?", fragte Sindbad. Fynn sah sich um: "Hä, hier nicht, da nicht?!?! Es scheint, als ob ich sie verloren hätte!" "WAS????", riefen Sindbad und sein kleiner Engel wie aus einem Mund. "Na, na, na, ihr versteht mich ganz falsch! Also, als wir hierher gelaufen sind, und als wir am Stadtrand gewesen waren, da war meine Jeanne verschwunden!" "Vielleicht hat sie eine Abkürzung genommen!" *DOING* Access hatte nun noch eine Beule. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!", schrie Fynn nun wirklich verärgert, doch plötzlich.... Plötzlich landete Jeanne auf dem Ast neben Sindbad. "WO-WARST-DU???", platzte es aus allen heraus. "Nur mit der Ruhe!", antwortete die schweißüberströmte Jeanne, und erzählte ihnen mit allen Einzelheiten ihr Erlebnis. "Das ist ja ein Ding!", meinte Sindbad nachdenklich. "Das kann man wohl so sagen! Aber was uns zu Hause passiert ist, das wirst du mir nicht glauben!" Auch das mit der Visitenkarte schilderte Jeanne genau. Access stieß einen langen Pfiff aus. "Das passt!", sagte er triumphierend. "Was passt? Sag schon ,sag schon!", drängte Fynn, die total im Rätselfieber war und Access Beitrag schon nicht mehr erwarten konnte. "Tja, ich hab es Sindbad schon erzählt: Als ich heute morgen hierher kam, habe ich einen Engel gesehen. Sindi meinte, dass es Fynn wäre, aber der Engel hatte blonde Haare!", sagte der schwarze Engel. Fynn stimmte zu: "Ich war heute morgen gar nicht hier!" "Wir sind schon seit längerer Zeit hier, aber seitdem wir angekommen sind, habe ich keine dämonische Gegenwart mehr gespürt. Wahrscheinlich hat er sich verzogen, oder woanders eingenistet! Deshalb schlage ich vor, dass wir nach Hause gehen!", meinte Access. "Ausnahmsweise stimme ich dir zu!", sagte Fynn mürrisch. "Oh wirklich, Fynn-Schä...." Schnell schlug sich Access die Hand vor den Mund, denn er hatte noch rechtzeitig erkannt, was er da gerade gesagt hätte. Fynn jedoch hatte es bemerkt. Verärgert ging sie Auf Access los. "HILFE!!!", schrie dieser und flog hurtig weg, aber sein Schätzchen folgte ihm. Oje... Lachend beschlossen die Kaitos, auch zu gehen. Sie verwandelte sich zurück und sprangen den Baum hinunter. "Oh, gut zu wissen, dass Jeanne in Wirklichkeit Marron ist!", sagte die Stimme von der Gestalt die Jeanne gerettet hatte, die in der Baumkrone versteckt im Schatten saß. Sie hatte das ganze Gespräch belauscht! Plötzlich raschelten Flügel und eine andere weibliche kleine Person sagte kichernd: "Sie haben nichts bemerkt!" "Genau!", fügte Die geheimnisvolle Person hinzu. Auf einmal kam eine Windböe auf. Ein Lichtstrahl fiel auf die Gestalt. Es war keine Andere als Kaito Artemis und ihr Engel, genannt Syss. Und was befand sich in Artemis' Hand? Eine Schachfigur! Ein triumphierendes Lachen hallte über die Gegend... Gedankenverloren und hundemüde lag Chiaki in seinem Bett. Er hatte kein Auge zubekommen. "Warum wusste ich nie, dass ich eine Schwester habe?", dachte er den Satz von gestern zu Ende. "Was soll's? Wenn ich eh nicht mehr schlafen kann, dann kann ich ja schon aufstehen!", sagte er zu sich. Doch eines konnte er wirklich nicht verleugnen - dass er ziemlich durcheinander und sehr aufgeregt war. Er hatte das Telefon für den Notfall neben sich auf die Kommode gelegt. "Sicher ist sicher! Es kann doch sein, dass sie anruft!", hatte er vor dem Schlafengehen zu Access gesagt, doch dieser hatte ihn nur für dumm erklärt: "Das meinst du doch wohl nicht ernst!" Als er gestern mit Marron nach Hause gegangen war, hatte er bemerkt, dass Marron ihn etwas fragen wollte. Als er sie darauf ansprach, hatte sie nur heftig abgewehrt. "Ha, ha, ha, wie kommst du darauf. Was- was soll denn sein?" Danach hatten beide kein Wort mehr gesagt. Nachdem Chiaki ausgiebig gefrühstückt hatte, wollte er an den Strand gehen, denn es waren gerade Sommerferien. Es hatte ihm damals dort sehr gut gefallen und er dachte daran, Marron, Miyako und Yamato zu fragen, ob sie nicht mit ihm mitkommen möchten. Doch als er seine Schuhe anzog, bemerkte er, dass er ein Fax bekommen hatte. Schnell nahm er es ganz gespannt in die Hand und überflog es hastig. Doch dann ließ er genervt die Schultern hängen. Hallo Chiaki! Da wir uns lange nicht mehr gesehen haben und ich gerne mal wieder mit dir reden möchte, könntest du mich doch einmal wieder zu Hause besuchen! Es würde mich sehr freuen! Du kannst auch deine Freunde mitbringen! Bis dann, dein Vater "Oh Mensch, der hat sie doch nicht alle! Da will er mit mir reden, und dann schreibt er, dass ich meine Freunde mitbringen soll. ... Na gut Vater, dann werde ich dich eben Volllabern mit meinen Problemen.... Warte! Meine Probleme! Na klar! Er muss doch wissen, das Ich eine Schwester habe! Er kann mir bestimmt mehr über sie erzählen!", rief Chiaki total begeistert. Er schrieb schnell ein Fax an seinen Vater, dass er gleich kommen würde, und besprach noch hektisch das Band seines Anrufbeantworters: "Hallo, das ist der Anrufbeantworter von Chiaki Nagoya. Ich bin grad ausgeflogen und komme erst später wieder! Sprechen sie ihre Nachricht bitte nach dem Piepton. Ach übrigens, wenn du es bist Kia, schreib mir doch vielleicht ein Fax! Danke!" Dann nahm er die Wohnungsschlüssel und rief Access zu, der noch in den Federn lag: "Hey Access, ich gehe weg. Weiß nicht, wann ich zurück komme!", und schlug die Tür hinter sich zu. Access kam noch mit dem Schlafanzug bekleidet ins Vorzimmer geflogen, nein, eher getaumelt. "Häääää?" Marron hatte Mit Miyako und Yamato ausgemacht, dass sie heute etwas unternehmen wollten und wollte nun Chiaki aus dem Bett klingeln, um ihn zu fragen, ob er nicht mitkommen wolle. Doch als die ganze Klingelei nichts genutzt hatte, beschloss Marron bei ihm anzurufen. Es klingelte ziemlich lange. Marron dachte sich nichts dabei. "Er pennt bestimmt noch!", meinte sie, doch dann.... Der Anrufbeantworter! " .... WAS??? Wer ist Kia? Dieser Blödmann hat eine Freundin und sagt es uns nicht einmal!" Marron spielte die Beleidigte, doch tief in ihrem inneren war sie traurig. Sehr traurig sogar. Auf einmal klopfte Miyako an die Tür. "Marron, bist du fertig!" Wütend öffnete Marron die Tür und rief: "Ich habe einen Verdacht, warum Chiaki in letzter Zeit so komisch war! Er hat eine FREUNDIN!!!!" "WAAAAS?", riefen Miyako und Yamato wie aus einem Mund. Sie konnten es nicht glauben! "Chiaki soll eine Freundin haben? Das glaube ich nicht! Überhaupt: Woher weißt du das denn?", fragte Miyako neugierig. "Ach Miyako! Drei Dinge! Erstens: Chiaki war in letzter Zeit immer so abwesend! Zweitens: Ich hab's dir doch erzählt, aber Yamato weiß es noch nicht! Also, ich hab beobachtet, wie ein Mädchen Chiaki umarmt hat, aber wie sie nach einigen Sekunden ganz schnell weg gelaufen ist! Na, sind das keine Beweise?", erklärte Marron. "Ja, schon, aber was ist das Dritte? Du hast gesagt: Drei Dinge!", drängte Miyako gespannt. " Kommt schnell mit!", sagte Marron, und zog die Beiden in ihre Wohnung, wo sie zweimal hintereinander Chiakis Nummer wählte und zuerst Miyako und dann Yamato das Band abhören ließ. "Na, da staunt ihr, was?", meinte Marron. Sie hatte recht. Ihre Freunde waren total baff. "Das ist soooooooooooo gemein!", heulte Miyako, "Er hat uns kein Sterbenswörtchen davon gesagt! Ich hasse ihn!" "Nur weil er eine Freundin hat?", fragte Yamato kleinlaut, war aber in seinem inneren total erleichtert: "Vielleicht hab ich jetzt wieder eine Chance bei Marron!", dachte er fröhlich bei sich. Doch den vorigen Satz hätte er besser nicht gesagt, denn jetzt prangten zwei dicke Beulen auf seinen Kopf (wie bei Access! ^_^). "Du hast doch keine Ahnung! Aber... Oh nein! Chiaki ist nicht da! Das bedeutet..." "Das bedeutet, dass er sich mit ihr trifft!", ergänzte Marron Miyakos Satz. "Ich habe einen Plan! Einen super Plan! Ich nenne ihn.... ähm, ... "Miyako's: Chiaki Spezial Part 1", rief Miyako voller Tatendrang und lief auf den Balkon. Nickend kam sie zurück. "Hab ich's mir doch gedacht. Chiaki lässt doch immer die Balkontür offen! Also nun die Aufgaben. Marron, du bleibst hier, und lauscht, ob jemand anruft oder ein Fax schickt. Yamato, du wirst schauen, ob und wann Chiaki, nach Hause kommt. Wenn er kommt, dann quetscht du ihn aus, schleppst ihn in deine Wohnung und rufst uns an. Dann kommen wir rüber. Und ich, ich werde Chiaki suchen gehen und ihn beschatten! Ha, ist da nicht genial? So werden wir ganz bestimmt herausfinden, was es mit dieser "Kia" auf sich hat! Also, wisst ihr alle, was ihr zu tun habt? Gut! Bis naher!" "Das kannst du doch nicht machen, das ist...", weiter kam Marron nicht. "Das ist doch seine Privatsphäre!", beendete sie ihren Satz. Wiederwillig, begaben sich die zwei auf ihre Posten, denn Miyako konnte man nicht wiedersprechen... Miyako war schon fast überall gewesen. In allen Cafés der ganzen Stadt, sie hatte den ganzen Park abgesucht und auch im Freizeitpark rumgeschnüffelt. Doch nichts! Keine Spur von Chiaki! Keiner hatte ihn gesehen. Deprimiert machte sie sich auf den Nachhauseweg, als sie an dem Haus von Chiakis Vater vorbei kam. Er stand gerade vor dem Tor und schien auf jemanden zu warten. Miyako sah ihre Chance und wollte schon zu ihm herüber laufen und ihn fragen, ob er den jetzigen Aufenthaltsort seines Sohnes wisse, doch plötzlich begann er, jemandem zu winken. Diese Geste galt keinen Anderen als Chiaki! Miyakos Gesicht wurde zum Fragezeichen. "Hääääää?" Inzwischen saß Marron auf ihrem Balkon. Nichts war passiert. Marron wollte schon alles hinschmeißen, als... Bei Chiaki klingelte das Telefon! Marron hörte gespannt zu, als Chiakis Ansage vorbei war: "Hallo Chiaki! Ich bin es, Kia! Du bist nicht da? Schade! Tja, ich hab kein Fax, deshalb rufe ich an! Wie schon in den Brief geschrieben, möchte ich dich gerne sehen. Wie wär's in dem Café im Park? Wenn du Zeit hast, dann brauchst du mich nicht zurück zu rufen! Ich freue mich schon! Bis Dann!" Dann knackte es. Sie hatte Aufgelegt... Chiaki schlenderte vergnügt die Straßen entlang. So fröhlich wie heute war er schon lange nicht mehr gewesen. Er konnte es sich selbst nicht erklären. Sonst hatte er sich immer gesträubt, wenn er seinen Vater besuchen musste oder sollte. Doch heute tat er es freiwillig. Er dachte jetzt anders über seinen Vater, als er die umstände, die ihn dazu gebracht hatten, immer wieder zu Heiraten, kannte. Beinahe war Chiaki froh, dass er es nicht mehr tat und dass sie sich nun wieder besser verstanden. Chiaki war schon eine ganze Weile unterwegs. Na ja, sein Vater wohnte auch ziemlich weit weg. Doch endlich erreichte er das Anwesen. Er erkannte eine Person die am Tor stand. Natürlich war es sein Vater, wer denn sonst (es hätte aber auch Kagura sein können, nicht wahr? ^_^). Als der blauhaarige Mann seinen ebenfalls mit der gleichen Haarfarbe ausgestatten Sohn erblickte, fing er an, ihm zuzuwinken. Chiaki freute sich, seinen alten Herrn einmal wiederzusehen. Sein Vater war sichtlich erstaunt: "Du brachst nicht gleich auszuflippen vor lauter Wiedersehensfreude (Zitat von Goku aus Dragoball Band 28! :->)! Was ist denn mit dir los, so kenne ich dich gar nicht!", fragte er belustigt. "Keinen Schimmer!", antwortete Chiaki lachend. Sein Vater zuckte nur mit den Schultern. Er würde es ja doch bald herauskriegen.... Nach den üblichen Fragen, wie: "Wie geht's dir? Was macht die Schule so? Magst du nicht vielleicht doch zurück nach Hause kommen? Usw.", waren beide an der Haustür angekommen, wo, wie schon erwartet ein heulender Kagura stand: "Chiaki-sama! Willkommen zu Hause! (Nicht Chiaki sondern Kagura flippt aus!)" Chiaki dachte in seinem inneren: "Oh Gott!", und sagte: "Ha, ha, ich freue mich auch das ich mal wieder hier bin!" Bevor Kagura noch mehr ausrasten konnte, schickte Kaiki (ich werde ihn ab jetzt immer so nennen, weil mir das zu umständlich ist, wenn ich immer "Chiakis Vater" schreiben muss) ihn schnell weg. "Ist er öfters so?", fragte Chiaki skeptisch lächelnd, denn das Verhalten von Kagura war doch ziemlich fragwürdig (als ich die Manga gelesen haben, wo Kagura sich so für Chiaki freut, dachte ich zuerst, das er (Kagura) Schwul ist! ^_^) ! "Ne, nur wenn er erfährt, dass du kommst!" Darauf wusste Chiaki nichts zu erwidern. Kaiki führte seinen Sohn in das Wohnzimmer. Endlich gab es eine Möglichkeit, dass Chiaki seinem Vater seine Frage vortragen konnte, ohne das jemand dabei war: "Vater, mein so plötzliches Kommen hat einen Grund. Also, bevor ich aber die Frage stelle, die ich zu stellen habe, möchte ich dich um etwas anderes bitten." "Sag nur, was du auf dem Herzen hast! Ich werde dir zuhören und die Bitte werde ich dir erfüllen, sofern es in meiner Macht steht. Du bittest mich ja sonst um nichts, also ist das was besonderes.", antwortete Kaiki etwas beunruhigt. "Es ist nichts besonderes. Könntest du mir das Familienalbum mit den Bildern aus meiner Kindheit bringen? Ich würde es mir gerne ansehen!" "Natürlich!" Schon war Kaiki verschwunden und tauchte kurze Zeit später mit einem dicken Buch zurück. "Hier! Was willst du denn nachschauen?", fragte er, doch er bekam keine Antwort, weil Chiaki schon eifrig im Album herumblätterte. Doch plötzlich klappte er es mit einem lauten Knall zu. "Warum sind hier keine Bilder von ihr drin?", fragte Chiaki wütend vor Enttäuschung. Kaiki verstand nicht: "Es gibt doch ganz viele Bilder von deiner Mutter in dem Buch!" Chiaki war fassungslos. Wollte er ihn für dumm verkaufen? "Nicht von Mutter! Von meiner Schwester!" ... Kaiki wurde kreidebleich. Die Stille die in dem Raum hängte, war beängstigend. Schrecklicher als man es sich vorstellen könnte, denn ein Wort war gefallen, das vergangene Erinnerungen aus ihrem jahrelangen Schlaf aufgeweckt und eine alte, fast verheilte Wunde wieder geöffnet hatte. Deshalb war die Reaktion noch unerwarteter, als Chiaki es sich in Gedanken vorgestellt hatte. Kaiki brach förmlich in sich zusammen. Sein Gesicht war weißer geworden als ein Stück Papier und sein Blick verlor sich in der Ferne. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Die Stille hielt weiter an. Chiaki machte nicht einmal die klitzekleinsten Anstalten, seinem Vater zu helfen, denn er hatte ja keine Ahnung, was er da verursacht hatte. Er verstand nicht, was mit seinem Vater los war. Auf einmal begann dieser, unzusammenhängende Wörter und Sätze zu stammeln: "Unmöglich.... das kannst du nicht... Warum? Wie hast du... Ich wollte nicht, dass.... es tut mir leid, ich... kann nicht..." Kaiki sackte völlig in sich zusammen. Eine Träne lief seine Wange hinab. Chiaki war nun doch etwas besorgt und erstaunt zugleich. "Warum weinte sein Vater? Nur weil er seine Schwester erwähnt hatte? Er hatte ihn noch nie weinen gesehen, nicht einmal, wenn er von seiner Mutter gesprochen hatte! Was ist nur mit ihm los?", fragte Chiaki sich verstört und sah seinem Vater in die Augen. Sie waren immer noch leer. Chiaki hatte Angst. Er packte seinen Vater an den Schultern und schüttelte ihn immer fester: "Vater, was ist los? Wach auf! Du kannst doch nicht so einfach....", schrie Chiaki. Als dies und anderes dieser Art nichts nützte, schlug er seinem Vater ins Gesicht. Er war total verzweifelt. "Rede mit mir!", schrie er. Langsam kam Kaiki nun wieder zurück. Seine Hände glitten auf seine Wangen. Eine auf die Seite, wo die Träne eine nasse Spur hinterlassen hatte, eine auf die von Chiakis Schlag schmerzende Seite. Verwirrt sah er seinen Sohn an. "Was..." Fassungslos blickte Chiaki auf seinen Vater herunter. "Was ist nur los mit dir, ich verstehe es nicht! Warum reagierst du so? So antworte mir doch...., bitte...", flüsterte Chiaki. Kaiki bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Einige Sekunden herrschte wieder diese bedrückende Stille, doch Kaiki brach sie: "Ich hätte niemals geglaubt, dass du es heraus finden würden würdest, das mit deiner Schwester..." Seine Stimme senkte sich zu einem fast unverständlichen Flüstern, das Chiaki gerade noch verstand. "Warum.... Warum hast du mir nie etwas erzählt? Ich dachte immer, ich wäre ein Einzelkind! Du musst mir mehr erzählen! Wie alt ist sie?", fragte Chiaki darauf los. "Aber was fragst du mich da? Sie hat natürlich am gleichen Tag wie du Geburtstag! Ihr seid doch Zwillinge!" Nun wurde Chiaki ganz und gar bleich. Er traute seinen Ohren nicht! Kia war tatsächlich seine Zwillingsschwester? "Das hat sie mir nicht gesagt!", sagte er erstaunt. Kaiki lächelte. "Du hast sie also getroffen? Tja, man bekommt nicht immer alles was man will!", meinte er. Doch plötzlich klingelte es an der Haustür. "Kagura, machst du bitte auf?", bat Kaiki seinen Sekretär. Nach kurzer Zeit kam dieser wieder. Er wirkte ziemlich verstört. "Kagura was hast du? Du bist so weiß!", fragte Kaiki. "Ähm, also.... ich weiß nicht wie ich es sagen soll. An der Haustür... Ich war selbst ganz... erstaunt.... Es.... ist.... ihre.... Tochter!" Chiaki und Kaiki erstarrten augenblicklich zur Salzsäule. " WAS? Kia? Hier? Bring.... bring sie her!", stotterte er. Chiaki war sprachlos. Seine Schwester? Woher kannte sie die Adresse seines, nein, die Adresse ihrer beiden Vater? "Sie hat auch meine und sogar meine Telefonnummer herausgefunden!", erinnerte sich Chiaki schlagartig. Dann war Kagura verschwunden. Etwas bedrückendes lag in der Luft. Sein Vater zitterte. Das musste daher kommen, das er seine Tochter seit 12 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Chiaki hatte es ausgerechnet. Er konnte sich nämlich daran erinnern, dass, als seine Mutter gestorben war, es keine Schwester für ihn gegeben hatte. Also musste es ungefähr 12 lange Jahre her gewesen sein. Die Zeit schien endlos vorüberzugehen. Mit jeder Minute wurde die Stimmung angespannter. Und dann... Plötzlich waren Schritte zu hören und ein verwirrter Kagura erschien in der Tür. Und kurze Zeit darauf.... Da war es wieder. Das Mädchen mit den blauen Haaren und in dem gleichen blauen Kleid wie damals am Strand. Das war das erste Mal, dass Chiaki sie sich genauer ansehen konnte. Kein Zweifel. Sie war seine Schwester. Ähnlicher hätte sie ihm nicht sein können. Genau die gleiche Haarfarbe und die haselnussbraunen Augen. Chiaki musste schmunzeln. Sie war wirklich seine Schwester. Kia Nagoya. Man konnte Kaikis Gefühlsregungen richtig spüren. Er war total verblüfft und fassungslos zugleich. Vor ihm stand seine Tochter! Er konnte es nicht glauben. Nein, vor ihm befand sich nicht nur seine Tochter, sondern auch das Ebenbild seiner Frau, schoss es ihm durch den Kopf. Als ob sie selbst es gewesen wäre. Sein Blick suchte das Gemälde, auf dem sie verewigt war. Sie glichen einander wie ein Ei dem anderen. Kaiki war unfähig zu reden. Der Anblick seiner verschollen geglaubten Tochter nahm ihm den Atem. Es war ein Wunder... Schlagartig löste sich Kia aus ihrer starre. Sie konnte diese fürchterliche Ruhe nicht mehr ertragen. ,Was stehe ich hier eigentlich so herum? Vor mir steht mein Vater und mein Bruder! Meine Familie!' Kia rannte los. Auf ihren Vater zu. Kurz vor ihm blieb sie stehen. Dieser sah erstaunt auf. Das Mädchen konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken und ließ ihren freien Lauf. "Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dich endlich wiederzusehen!", schluchtste sie und klammerte sich an ihren Vater. Das sagte Kaiki mehr als irgendwelche Worte. Dieser konnte seine Gefühle auch nicht mehr verstecken, umarmte seine Tochter und drückte sein fest an sich. " Mir geht es genau so..., mein Kind!", flüsterte Kaiki, dem auch eine Träne der Freude die Wange herunterlief. Es vergingen einige Minuten, bis Vater und Tochter sich voneinander lösten. Doch Chiaki kam sich vor, wie Bestellt und nicht abgeholt. "Hey, mich gibt's auch noch!", sagte er etwas beleidigt. Grinsend kam Kia auf ihren Bruder zu und wuschelte ihm dann durch die Haare. "Glaubst du ich hätte dich vergessen? Niemals! Komm, lass uns das nachholen, was damals missglückt ist!", sagte sie lachend. Chiaki verstand und dann umarmte er seine Schwester. Danach hatte er sich immer gesehnt. Kia erzählt: "Schnell lief ich die Straße entlang. Ich kam zu spät! Es war ein wundervoller Tag. Alles lächelte mich an. Die Sonne, der Himmel, jede einzelne Blume, die ganze Welt. Ein herrliches Gefühl machte sich in mir breit. Ich wusste nicht, warum ich so glücklich war! War es die Tatsache, dass ich meine Familie endlich wieder gefunden hatte, oder lag es einfach nur daran, dass es heute ein so wunderbarer Tag war? Erklären konnte ich es nicht! Ich ließ meiner Freude freien Lauf. Ich hatte mich mit Chiaki im Eiscafé, das in der Nähe des Strandes war, verabredet. Ich wollte jetzt mal richtig mit ihm reden. Damals, als ich bei meinem Vater zu Besuch war, war das nicht möglich gewesen, denn Vater hat mich kein Wort mit Chiaki reden lassen, sondern hat mich die ganze Zeit nur ausgequetscht. Na ja, verübeln konnte es man ihm ja nicht, denn wir haben uns sehr, sehr lange nicht mehr gesehen. Aber schön war es trotzdem gewesen! Ich glaube, ich habe das gebraucht! Ich hörte das Meeresrauschen in der ferne. Weit konnte es nicht mehr sein. Ich war eh schon fünf Minuten überfällig. Hoffentlich war Chiaki nicht sauer. Mein großer Bruder. Wir sind zwar Zwillinge, aber er ist drei Minuten früher geboren als ich. Aber eines frage ich mich schon. Warum weiß ich mehr über ihn als er über mich? Ich habe keine Ahnung. Mich hat es auch gewundert, warum Vater Chiaki nie etwas von mir erzählt hat. Das hat er mir nicht verraten. Tja, das hat sich ja jetzt wohl geändert! Das Café kam in meine Sichtweite. Es platzte fast aus allen Nähten und doch konnte ich in der Menge einen blauen Schopf erkennen. Dieser saß in einer etwas ruhigeren Ecke in Schatten einer Palme. Ich rannte durch den Sand. Er war sehr heiß und kam mir in meine Schuhe, doch ich lief weiter. Das Café stand vor einer sehr hohen Felswand. Laut brachen sich die Wellen an ihr. Über dem Wasser segelten Möwen. Flügel, wen ich nur auch welche hätte? Außer Atem winkte ich Chiaki zu. Er bemerkte mich erst jetzt und winkte fröhlich zurück. Als ich ankam hatte Chiaki sich erhoben und wir umarmten uns zur Begrüßung. Nach Luft schnappend ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und entleerte meine Schuhe. Schnell war auch schon ein Kellner da, der meine Bestellung eines Eiskaffees entgegennahm. Dann begann Chiaki zu reden: "Du bist ziemlich spät dran! Das gehört sich nicht!", Tadelte er mich. Ich gab zurück: "Ich hatte noch etwas wichtiges zu erledigen! Mensch, hier ist es aber voll! Wie hast du bloß diesen Tisch hier in Schatten aufgetrieben?", fragte ich neugierig. Mein Bruder grinste nur frech zurück: "Hm, weißt du, ich bin schon fast ein Stammkunde hier!" Wir beide lachten. Ich habe nicht gedacht, dass ich mich mit den Jungen, der eigentlich mein Zwillingsbruder war, den ich aber fast nicht gekannt habe, so schnell und so gut wieder verstehen würde. Aber irgendetwas hat uns beide all die Jahre verbunden. Als ich ihn das erste Mal seit langen wiedergesehen hatte, kam es mir vor, als ob ich schon mein ganzes bisheriges Leben mir ihm verbracht hätte, nur, dass das nicht stimmte! Schnell waren wir beide in ein Gespräch verwickelt, in dem alle erdenklichen Themen vorkamen. Es tat mir gut, mich einmal wieder richtig auszusprechen. Doch irgendwie fühlte ich mich, als ob wir beobachtet wurden. Ich sprach Chiaki darauf an: "Du Chiaki, findest du nicht, das wir belauscht werden?", fragte ich meinen Bruder. Er sah mich allerdings nur zweifelnd an: "Kia, das ganze Café ist voller Leute! Es kann doch gut sein, dass jemand unser Gespräch mit anhört!" Mein Gefühl sagte jedoch etwas anderes. Schnell drehte ich mich um, und tatsächlich... Ich merkte, wie zwei Mädchen, die an einem Tisch nicht weit von uns saßen, plötzlich zusammenzuckten. Das kam mir doch ziemlich verdächtig vor. "Ich glaube dir nicht! Kennst du zufällig vielleicht die zwei Mädels dort, die unter dem gelben Sonnenschirm sitzen?" Unauffällig nickte ich zu dem Tisch herüber. Chiaki kniff die Augen zu, stand auf und reckte den Hals und auf einmal wurde er wütend. Er setzte sich wieder und legte den Kopf auf den Tisch. "Wenn ich die in die Finger kriege, dann können die was erleben!", murmelte er verärgert. Ich verstand ganz und gar nichts mehr. "Kennst du die Zwei?", fragte ich verblüfft. "Ja!", schnaubte Chiaki, "Das sind meine Nachbarinnen! Sie spionieren mir hinterher, wo es nur geht. Na ja, eher Miyako, das ist die mit den violetten Haaren. Die andere ist Marron. Ehrlich gesagt, bin ich etwas in sie verknallt..." Da machte ich Augen, aber ein fieses Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen: "Oh, mein Brüderchen ist verliebt....", säuselte ich. Chiaki wurde rot und stand auf: "Also,... ich werde mal herübergehen und die Zwei zur rede stellen!", hüstelte er verlegen. Ich musste mir mit meinen Händen den Mund zuhalten, damit ich nicht laut losprusten musste. Ich beobachtete das weitere geschehen schmunzelnd. Wie Chiaki Miyako auf die Schulter tippte, wie diese aufschreckte und wie Marron verlegen zugab, dass sie gelauscht hatten. Dann schleppte Chiaki die Freundinnen zu unserem Tisch. Doch Marron weigerte sich, platz zu nehmen: "Warum schickst du uns nicht weg, Chiaki? Mir ist es peinlich, bei deinem Date dabei zu sein!", meinte sie verzweifelt. Ich merkte, dass sie in Chiaki verliebt war. Doch sie verstand das natürlich ganz falsch. Ich war ja nicht Chiakis Freundin. Chiaki fing an zu Lachen: "Oh je, ich hab gewusst, dass ihr darauf reinfallen würdet! Kia ist doch nicht meine Freundin, sie ist meine Zwillingsschwester!" Da waren Marron und Miyako ziemlich baff. "Wirklich?", fragten beide gleichzeitig. "Ja, wenn ich es doch sage!", antwortete Chiaki und gemeinsam mit mir erzählte er die ganze Geschichte. Doch als wir schon fast an Ende angekommen waren, da fing plötzlich mein Kreuz an, lautstark zu piepsen. Alle drei sahen auf. "Was ist das für ein Geräusch?", fragte Chiaki misstrauisch. Die Lage war ziemlich verzwickt. "Ähm, ich glaub das ist mein Handy! Ich komme gleich wieder!" Mit diesen Worten schlängelte ich mich aus der brenzligen Situation heraus und lief hinter das Café. Dort holte ich mein Kreuz aus meiner Tasche. Es schwebte vor mir her und auf einmal erschien ein Trugbild von Syss: "Oh Artemis, ein Dämon ist wieder aufgetaucht! Du musst sofort in den Park kommen!" "OK, ich werde mich beeilen!" "Wenn ich mir herausmogeln kann!", dachte ich bei mir und versuchte, mir etwas glaubwürdiges auszudenken...." "Wie ich es dann letztlich doch geschafft habe, mich aus der verzwickten Situation herauszuschängeln, weiß ich selbst nicht mehr! Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich Chiaki und Marron und Miyako die unglaubwürdigste Lüge aufgetischt hatte, die es nur gab. Ich hab noch ihre Gesichter vor meinen Augen, wie sie mich angestarrt hatten, als ob ich verrückt gewesen wäre. Tja, aber die Hauptsache ist, dass ich doch es geschafft habe! Gelungenes Künstlerpech! *kicher* Die Lage war fürchterlich! Denn Syss hatte mir nicht gesagt, wo GENAU sich der Dämon befand. Und der Park ist groß müsst ihr wissen. Sehr groß sogar! Also war suchen angesagt. Nicht gerade meine Lieblings Beschäftigung, zu versuchen, eine Nadel im Heuhaufen zu finden! Doch zum Glück traf ich am Südtor diesen kleinen schusseligen Engel. "Ja, ja, ich weiß, das ich was vergessen habe! Engel können sich doch auch mal irren!", rechtfertigte sich Syss beleidigt. Ich konnte wirklich nicht böse auf sie sein, denn: "Nobody is perfect"! Da ich nun endlich wusste, wo ich hin muss, ging alles sehr schnell. Es war kein Problem mehr, den Dämon aufzuspüren. Er versteckte sich in einem Bild, das, Unglaublicherweise, an einem Baum hing. Es war nicht fest gemacht. Nein, es schwebte! Und dann.... Plötzlich wurde ich von einer Druckwelle weg geschleudert, die derart stark war, dass ich mit unbeschreiblicher Wucht gegen den nächsten Baum prallte. Ein paar Minuten lag ich wie benommen da. Ich wusste nicht, wie um mich geschah. Mein Rücken schmerzte fürchterlich. Ich wollte aufstehen. Aber, ... es gelang mir nicht. Wie ein Blitz durchfuhren diese Schmerzen meinen ganzen Körper. Ich hörte Syss' Stimme, wie sie etwas rief. Ich verstand sie nicht. Ich wollte sie auch nicht verstehen. Ich hatte mit etwas anderem zu kämpfen. Nämlich mit der Tatsache, das ich gleich ohnmächtig werden würde. Langsam wurde mir schwarz vor Augen. "Nein, ich will nicht ohnmächtig werden! Nicht jetzt!", dachte ich verzweifelt. Doch kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, erfasste mich eine erneute Druckwelle, der ersten an Stärke in nichts nachstehend, doch diesmal kam sie von rechts. Wie durch ein Wunder war ich plötzlich wieder hellwach und konnte gerade noch dem Baum ausweichen, gegen den ich höchstwahrscheinlich sonst geschleudert worden wäre. Schnell begriff ich die Lage. Vor mir stand ein mächtiger Dämon. Einer von solchen Ausmaßen, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Seine scheußliche Fratze wurde zu einem gehässigen Grinsen und der verunstaltete Schlitz, der sein Mund war, begann sich zu bewegen. Eine fürchterliche Stimme, dunkel und verzerrt, hallte in meinem Kopf wieder: <> Ich hatte keine andere Wahl. Der Dämon hatte meine Gegenwart gespürt, und wenn ich fliehen würde, würde er mich ganz bestimmt wieder aufspüren. Außerdem hatte ich nur zwei Möglichkeiten. Die erste war, wie schon gesagt, weg zu laufen, doch das wäre keine richtige Lösung. Die zweite war, mich zu verwandeln. Bestimmt hatten Access und Fynn die dämonische Aura schon längst gespürt und waren mit Sindbad und Jeanne in Begleitung auf dem Weg hierher. Ich überlegte. Dann entschied ich mich für letzteres. Ich zog mein Kreuz aus der Tasche. "Ein Kaito muss tun, was er tun muss!", dachte ich bei mir. Ich hielt meinen Verwandlungsgegenstand in die Höhe und rief die Göttin Artemis, die Göttin der Jagd um Hilfe und bat sie um Kraft. Binnen weniger Sekunden war ich Verwandelt. Ich vernahm das grausame Lachen des Dämons: <> Ich versuchte, ruhe zu bewaren. "Sie sind nicht meine Freunde!", raunte ich. Plötzlich hörte ich einen Kampfschrei. Kein Zweifel, dass waren die beiden. Auf einmal zuckte der Dämon leicht zusammen. In seinem Rücken steckten unzählige Pins. Sindbad. Dann landeten sie auf der anderen Seite der Wiese und sahen diese teuflische Gestallt ungläubig an. "Was... Aber, das gibt's doch nicht! Ich habe noch nie einen solch mächtigen Dämon gesehen!", rief Jeanne verblüfft. Auch Sindbad war sprachlos, denn seine Pins hatten nicht die kleinste Wirkung gezeigt. Das hasserfüllte Lachen des Dämons hallte durch den Wald, der wiederum furchteinflößende Echos zurückwarf. <>, rief der Dämon schon fast siegessicher. Überrascht sahen die anderen zwei Kaitos auf. Und dann.... Sie entdeckten mich erst jetzt. Es sah so aus, als ob sie, meine Existenz bisweilen angezweifelt hätten. Doch mich gab es wirklich. Sie sahen auch Syss. Insbesondere Access und Fynn waren nun ziemlich entgeistert. Der Dämon holte mit einem Arm aus. Panisch schreckte ich auf. Ich ahnte, was jetzt kommen würde. Schnell sprang ich in die Luft, und schrie Sindbad und Jeanne eilig zu: "BRINGT EUCH IN SICHERHEIT!" Doch es war zu spät. Die beiden plus Engel wurden von der Druckwelle erfasst und prallten gegen die nächstbesten Bäume. Zu meinem Ärger, hatte der Dämon meinen Fluchtversuch bemerkt. Er schnellte auf mich zu..." "Der Dämon war schon gefährlich nahe gekommen und versuchte erneut, mich mit seiner Druckwelle zu erfassen. Aber nicht mit mir. Ich hatte sein Vorhaben schon erkannt. Ich bemühte mich, wieder nach unten zu kommen. Da ich schneller war, verfehlte mich der Dämon um Haaresbreite. Er war sichtlich wütend geworden. Ich ließ mich davon aber nicht beeindrucken. Ich musste mich nämlich nun um Jeanne und Sindbad kümmern, obwohl ich keine große Lust dazu hatte. Na ja, der eine Kaito war zwar mein Bruder, doch in dieser Gestalt hatte ich kein Mitleid für ihn übrig. Eigentlich war ich ja auch von Gott geschickt worden, meine Aufgabe lautete jedoch nicht, dass ich die Zwei beschützen sollte, ich sollte lediglich die neuen, noch skrupelloseren Dämonen einfangen, die der Teufel geschickt hatte, um, wie immer, seine Macht zu vergrößern. Doch ich stehe nicht ganz unter Gottes Befehl. Ich bin eher eine von den, sogenannten "freien Kaitos". Es gibt mehrere solcher Kaitos auf der ganzen Welt. Sie sind Einzelgänger und jagen die Dämonen, die ihnen vor die Nase kommen. Doch vor nicht all zu langer Zeit, wurde ich dazu berufen, die teuflischen Gestallten, die sich in der Nähe von Kaito Sindbad und Kaito Jeanne eingenistet hatten, zu vernichten, denn Gott hatte bezweifelt ob deren Kraft dazu ausgereicht hätte. So bin ich hierher gekommen. Inzwischen hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen und sah mich umgehend nach meinen beiden Halb-Freunden um. Ich fand sie schnell. Wie ich es vermutet hatte, waren sie gegen die Bäume geschleudert worden, doch sie waren erstaunlicherweise noch bei Bewusstsein. Bei den beiden Engeln entdeckte ich Syss, die sich um die in Ohnmacht gefallenen kümmerte. Ich sah hastig zuerst nach Jeanne, die nicht besonders Heil aussah. Zweifelnd guckte sie mich an: "Wie hast du es geschafft, dieser Attacke zu entkommen? Aua!", stöhnte sie vor Schmerzen. Ich würdigte ihr nur einen verächtlichen Blick: "Schwächling! Na ja, ich hatte schon mit dieser Druckwelle Bekanntschaft gemacht, darum!", knurrte ich und wandte mich an Sindbad: "Und, wie schaut's mit dir aus, hm?", fragte ich grinsend. "Du hast gut lachen, hilf uns lieber!", brachte er mühevoll heraus. Wiederwillig tat ich das auch knapp. "Ihr dürft jetzt keine Pause einlegen, der Dämon ist gleich bei uns! Wir müssen aufpassen, dass er uns nicht noch einmal erwischt!", riet ich den Beiden kurz. Sindbad lachte gehässig auf: "Oh, die Stolze Kämpferin will mit uns zusammen arbeiten? Darfst du das überhaupt?", sagte er spöttisch. Genervt fauchte ich ihn an: "Erstens, darf ich tun was ich will! Zweitens, arbeite ich auch für Gott! Drittens, hab ich auf einen gemeinsamen Kampf ebenso wenig Lust, wie vielleicht ihr auch, aber unser Gegner verlangt nun mal, dass wir zusammenhalten! Und Viertens..." Ich machte eine kleine Pause, denn das, was ich sagen wollte, kam schwer über meine Lippen, doch ich rang mich mühsam durch: "Und Viertens, bin ich eigentlich nicht so, wie ihr denkt!", sagte ich mit einem verständnislosen Blick auf die beiden Kaitos. Diese sahen sich nur verblüfft an, als ob sie nie so eine Reaktion von mir erwartet hätten. Jeanne setzte zu einer Antwort an, doch sie kam nicht dazu, weil der Dämon uns entdeckt hatte. Er holte erneut aus, aber nun waren wir schon vorbereitet. Geschickt wichen wir blitzschnell aus, sodass uns der Angriff wieder verfehlte. Ich schüttelte den Kopf. "Lasche Technik! Du bist zwar schnell und deine Attacke ist stark, aber wir haben sie längst durchschaut! So wirst du uns niemals los!", rief ich dem Dämon triumphierend zu. Doch meine Heiterkeit trübte. Der Dämon war so flink, das ich überhaupt keine Zeit hatte, meine Waffe erscheinen zu lassen. Damals bei den Polizisten war es noch ganz einfach gewesen, die sind eh dumm. Doch dieser Diener des Teufels ist nicht blöd und fast unbesiegbar auch noch dazu! Das beste Beispiel war, dass Sindbads Pins einfach von ihm abgeblockt wurden. Ehe ich mich versah, begann der Dämon uns zu verfolgen und Jeanne setzte eine Attacke ihrerseits an. Ihr Band schnellte vor. Schlang sich um den Arm der scheußlichen Kreatur. Dieser hatte gar nicht mit einem feindlichen Angriff gerechnet. Doch auch dieser Versuch fiel ins Wasser, denn der Dämon grinste nur und zertrennte das Band mit einem kleinen Ruck. Jeanne war völlig perplex. "Wie konnte er meiner Attacke standhalten? Bis jetzt habe ich doch jeden Dämon damit gebannt!", sagte sie monoton. Sie stand immer noch da, als er wieder ausholte. "Jeanne, verdammt!", schrie ich, weil sie sich direkt im Visier des Dämons befand. In der letzten Sekunde packte ich sie am Arm und riss sie mit mir weg. Möglichst weit weg, sodass der Dämon uns nicht gleich wieder fand. Sindbad folgte uns irritiert. Ich war mindestens fünf Minuten mit unverminderter Geschwindigkeit durch das Gehölz gelaufen. Meine Hand umklammerte immer noch Jeannes Handgelenk, die nun versuchte mit meinem Tempo mitzuhalten. Wir kamen an einer besonders dicht bewachsenen Stelle an. Dort blieb ich stehen. Außer Atem lehnte ich mich gegen den nächsten Baum und schloss die Augen. "Verdammt, wir haben die Engel vergessen!", keuchte ich. Sindbad und Jeanne hatten sich inzwischen auf dem Gras ausgestreckt und schnappten nach Luft. "Die kommen bestimmt auch alleine zurecht!", murmelte Sindbad verächtlich. Als ich den Herrn Möchtegern so da liegen sah, keifte ich ihn an: "Halt den Mund, du Schlaumeier. Übrigens: Wir dürfen uns hier nicht so zeigen, da sieht uns der Dämon gleich. Hoch auf den Baum da!", schlug ich vor, und sprang voraus. Sindbad und Jeanne sahen sich erneut zweifelnd an. Ich sah von unten auf die Zwei herunter. "Oh, da wird sich der Dämon freuen! Da liegen Zwei Kaitos wie auf dem Präsentierteller da, als ob sie nur darauf warten, getötet zu werden!", rief ich erbost. Meine letzten Worte waren noch strenger und sie zeigten die gewollte Wirkung. Wie von einer Tarantel gestochen waren beide in Windeseile den Baum herauf gekraxelt und saßen nun neben mir. Flüstern fragte Jeanne mich nun: "Sag mal, gestern, da war ja ein Dämon am Stadtrand und die Polizei hat mich schon fast festgenommen. Warst du das, die mich befreit hat? Und was ist mit dem Dämon geschehen? Access und Fynn haben zuerst seine Gegenwart gespürt, aber dann war seine Aura weg! Kannst du dir das erklären?", erkundigte sie sich gespannt. Ich seufzte tief und verdrehte meine Augen: "Also bitte! Ja, ich hab dir geholfen. Irgendwie hat du mir leid getan, kleine Jeanne!", meinte ich höhnisch. Jeanne schluckte eine giftige Bemerkung herunter. Ich redete weiter: "Und dann ist da also noch die Sache mit dem Dämon, die ihr euch nicht erklären könnt, oder was?", fragte ich genervt. Sindbad und Jeanne nickten nur stumm. "Mensch, seid ihr doof! ICH war es, die den Dämon gefangen hat, wer sonst?" Als dann auch noch die Frage von Sindbad kam, wie ich es denn so unmerklich geschafft hatte, wurde es mir zu blöd. Ich antwortete nur mit einem knappen "Mit Geschick"! Ich hatte eh schon genug Zeit verplempert. Da ich jetzt eine ruhige Minute hatte, konnte ich endlich meine Waffe erscheinen lassen, meinen Bogen. Und nachdem ich mir auch schon ein paar meiner armlangen Pfeile zurecht gelegt hatte, stieg ich noch höher auf den Baum, um eine Bessere Aussicht zu haben, den einen Überraschungsangriff konnte ich mir nun aber wirklich nicht leisten! Nach wenigen Sekunden vernahm ich etwas am Horizont. Als es näher kam, stellte es sich heraus, dass es die Drei Engel waren. Vor Freude wie verrückt quietschend fiel Syss mir um den Hals! "Da bist du ja! Wir haben dich gesucht! Weißt du, was ich herausgefunden habe? Dass Fynn und Access mal mit mir zusammen in der Schule für den späteren Aufstieg waren! Wir waren sogar in der gleichen Klasse und jetzt sind wir Freunde!", freute Syss sich. Ich hätte mich gerne für sie gefreut, doch ich bemerkte weit in der ferne einen Schwarzen Schatten. Es war kein anderer als der Dämon...." "Meine Vermutung bestätigte sich wie immer. Natürlich war es der Dämon, der sich uns näherte. Schnell warnte ich meine anderen Begleiter, die zwei Etagen tiefer waren und sprang auf einen niedrigeren Ast, in dessen Blätter ich mich verstecken konnte, aber dennoch den Dämon beobachten konnte. Diese Chance nutzte ich aus. Ich nahm einen Pfeil, spannte meinen Bogen, und zielte damit auf den Dämon. Als ich ihn im Visier hatte, ließ ich los. Der Pfeil schoss wie ein Blitz auf die schwarze Gestalt zu. Und... Plötzlich wich der Dämon nach rechts ab. Also hatte er den Pfeil bemerkt! Ich hätte mir eigentlich gleich denken können, das der Bogen auf dieser Reichweite nicht funktionieren würde. Ich würde es noch einmal versuchen müssen, wenn der Dämon näher gekommen war. Aber auf einmal wurden die Umrisse des Dämons unscharf. Doch bis ich erkannt hatte was es war, wurde ich schon im hohen Bogen durch die Luft geschleudert. Wieder diese Druckwelle! Das nervte mich langsam. Warum konnte ich keinen Dämon besiegen, der nur eine einzige lasche Technik drauf hat und musste vor ihm wegrennen? Plötzlich hörte ich jemanden rufen: "Bist du okay?" Es war Sindbad. Ich befand mich immer noch in freiem Fall, doch kurz danach landete ich auf einen Felsen. "Mir geht's gut!", rief ich zurück. Etwas später gesellten Sindbad und Jeanne sich zu mir. Die Ratlosigkeit war ihnen ins Gesicht geschrieben. "Was sollen wir jetzt machen?", fragte Jeanne. Ich schwieg. Mir viel selber nichts ein. Das war Antwort genug. Und vom Dämon war auch weit und breit nichts zu sehen. Hatte er die Flucht ergriffen? Nein, berichtigte ich mich selber. Dieser Dämon war kein Feigling, er würde so lange Kämpfen, bis er uns fertig gemacht hatte! Er hatte sich bestimmt irgendwo versteckt um uns dann zu überfallen. Ich drehte mich um und spannte meinen Bogen. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. Diese Stille war erdrückend. Nicht der kleinste Laut. Plötzlich... Schnell drehte ich meinen Kopf. Dann aber die Entwarnung. Ein Vogel war, laut trällernd, aus dem Gebüsch geflüchtet. Warte... Geflüchtet? Oh nein! Plötzlich schnellte der Dämon aus dem Dickicht heraus, packte Jeanne und wuchtete sie gegen die Felsen. Aber er ließ sie nicht los! Er umklammerte ihren Hals mit seinen Klauen! Ich war wie gelähmt. Der Angriff hatte mich so überrascht, das ich immer noch nichtstuend auf die nach Hilfe schreiende Jeanne starrte. Erst nach einigen Sekunden, die mir wie Minuten vorkamen, griff Sindbad in das Geschehen ein. Er stürzte sich auf den Dämon und versuchte verzweifelt Jeanne zu befreien. Ich erinnerte mich dumpf an Chiakis Worte: "... Ich bin etwas in sie verliebt..." Jetzt erst begriff ich die Lage. Jeanne wurde immer schwächer, doch ich war immer noch unfähig mich zu rühren. Unerwartet drang eine Stimme an mein Ohr, so leise, dass nur ich sie verstehen konnte: <> ER. Er war es. Ich stand unter seinem Befehl, dass hatte er gesagt. Und ich werde den Befehl ausführen. Und... Ich war wieder in der Wirklichkeit und konnte wieder klar denken und... Ich konnte mich wieder bewegen. Sindbad kämpfte immer noch um Jeannes Leben, um das man bald nicht mehr kämpfen konnte, denn Jeannes Kraft schwand immer mehr. Und jetzt begriff ich. Der Dämon war so in Siegesgedanken versunken, dass er seine Umgebung gar nicht mehr wahrnahm. Und nun schlug entgültig meine Stunde. Ich zog meinen goldenen Pfeil aus meinem Köcher. Bevor ich ihn jedoch abschoss, rief ich Sindbad zu: "Mach den Weg frei, denn jetzt bin ich dran!" Dieser sah mich verständnislos an, bis er begriff. Er machte sich schleunigst aus dem Staub. Ich schoss meinen Pfeil in den Himmel. Und nach wenigen Sekunden.... Es regnete Pfeile, wie damals. Ich lenkte sie genau so, dass sie alle im Rücken des Dämons ihr Ziel finden würden. Und tatsächlich! Der Dämon heulte auf. Gleißendes Licht erfüllte die Gegend. Plötzlich war kein Dämon mehr da. Nur die noch die Schachfigur zeugte von ihm, die ich triumphierend in meiner Hand hielt. "Seht ihr, Herr? Ich habe meinen Auftrag erfüllt!" Ich bin gleich danach verschwunden. Ich wollte nicht, dass die beiden sich bedankten. Ich glaube, ich mag sie doch, .... ein wenig jedenfalls. Ich habe aber einen Brief geschrieben. Der Inhalt lautet: Ich möchte keinen Dank von euch haben. Ich habe das eigentlich nur getan, weil ich diesen Auftrag von IHM bekommen habe. Aber wir werden uns wiedersehen, ganz bestimmt. Auf bald! Artemis" Access war mal wieder unterwegs. Die Sonne schien zwar fröhlich von Himmel herunter, aber ihm war langweilig. Fynn war nicht da und Syss auch nicht. Syss... Warum wollte sie ihnen nicht verraten, wer Kaito Artemis in Wirklichkeit ist? Access seufzte tief. "Irgendwann werden wir es schon herausfinden!", meinte er. Er kam gerade an einer kleinen Hütte am Waldrand vorbei. Er flog näher hin, weil er etwas spürte. Himmlische Gegenwart. Access sah sich um. Er umrundete das Häuschen und stieß dabei auf eine kleine Terrasse, auf der sich zwei Personen sonnten. Als Access sie jedoch erkannte, traute er seinen Augen nicht mehr... "Ich ließ mich auf mein Bett fallen. In letzter Zeit war viel passiert. Viel zu viel für meinen Geschmack. Zuerst habe ich Chiaki, meinen Zwillingsbruder, wiedergefunden und dann habe ich meinen Vater getroffen. Ach ja, und unseren Gemeinsamen Kampf darf ich natürlich nicht vergessen. Verdammter Brief. So einen Scheiß hatte ich noch nie geschrieben. Ich bin wirklich zu sentimental geworden. So lag ich weiter da und dachte nach. Nach einiger Zeit, fiel ich in einen tiefen Schlaf. Dann hatte ich einen Traum: ,Ich stand auf einer Wiese. Vor mir war ein Dämon. Ich schoss einen Pfeil auf ihn ab. Er traf zwar, doch er wurde nicht zu einer Schachfigur. Plötzlich kam Sindbad und bannte den Dämon, einfach so! Da nahm Sindbad sein Stirnband ab und verwandelte sich in Chiaki zurück. Er sagte zu mir, dass ich mich auch zurückverwandeln solle. Doch als ich verneinte, schnellte er vor und öffnete meine Haarspange, die meine schweren Locken zusammenhielten. Und dann... ' Schweißgebadet wachte ich auf. Ich erinnerte mich noch an Chiakis bestürzten Gesichtsausdruck, als er sah, wer ich in Wirklichkeit bin, nämlich SEINE Schwester. So einen Traum hatte ich noch nie. Mich beängstigte die Tatsache, dass Chiaki herausfinden könnte, wer ich bin. In dem Punkt, dass meine Waffe versagen könnte, war ich sicher, dass das nie passieren könnte. Noch unbehaglicher wurde mir, als Syss plötzlich wild gestikulierend in mein Zimmer geflogen kam. "Hier steckst du also!", rief sie aufgeregt. "Ich habe wieder einen neuen Dämon entdeckt! Er ist zwar noch klein und schwach, aber du solltest ihn vernichten, solange er noch nichts anrichten kann! Mach nicht so ein Gesicht, komm lieber auf Trab!", schimpfte sie. Doch als ich tief seufzte, sah Syss mich etwas besorgt an. "So lustlos habe ich dich ja noch nie gesehen. Immer wenn ich mit einer neuen Nachricht ankomme, dann flippst du fast aus! Was ist denn los?", fragte sie. Nach einem kurzen zögern, erzählte ich ihr meinen Traum. Als ich endlich mit reden fertig war, war Syss trotz allem zuversichtlich. "Ach hör doch auf! Ich hätte nicht gedacht, dass ein Traum dich so lahm legen könnte! Er kann dich doch nicht enttarnen, weil.... ähm, weil.... also... äh, ich.... Ah, Menno, eigentlich wollte ich dich ja aufmuntern, aber mir fällt absolut nichts ein... Also, meiner Meinung nach sollte man Träumen wie diesen nicht trauen. Sie versuchen einen nur durcheinander zu bringen. Keine Angst, es wird schon schief gehen!" Ich musste einfach lächeln. Dieser kleine Engel brachte es doch immer fertig, mich aufzumuntern! Total motiviert stand ich auf und rief: "Na gut! An die Arbeit!", und schon lief ich aus meiner Wohnung. Zu meiner Verwunderung traf ich Jeanne und Sindbad schon an der besagten Stelle, wo der Dämon sein sollte. Sindbad rief mir zu: "Hallo Artemis! Bist wohl nicht ganz auf dem laufenden, hm?", fragte er frech. Als ich neben ihm stand, kratzte ich mich am Kopf: "Also, ich kann mir das auch nicht erklären! Sy-yss...? Hast du mir was zu sagen?", murmelte ich böse. Syss schaute hinter einem Busch hervor, wo sie mit den beiden anderen Engeln redete. "Ja-a? Was ist denn?", fragte sie nichtsahnend. "Wie kommt es, dass die anderen früher als ich da sind?" "Hm... Ah, äh, also ich, ähm.... Als... als ich rumgeflogen bin, kam Fynn plötzlich auf mich zu und sagte dass ein Dämon aufgetaucht ist..... Tralala...." Ich lachte. Syss konnte sich einfach nie eine richtige Ausrede ausdenken. Jeanne sah mich fragend an: "Also, du hast dich seit dem letzten Mal ganz schön verändert. Oh, das hätte ich fast vergessen! Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du mein Leben gerettet hast!" Sie lächelte mich an und streckte ihre Hand aus. Ich tat es ihr nach und ergriff ihre Hand. "Eigentlich war das ja nicht vorgesehen, aber...", sagte ich grinsend. Dann wandte ich mich an Sindbad: "Na Sindi, ich hatte eigentlich eine böse Bemerkung von dir vermutet, wenn ich auftauche. Das Gegenteil ist aber der Fall. Wie kommt das?" Dieser antwortete belustigt: "Tja, du musst nicht alles wissen, aber..." Sindbad wurde jäh unterbrochen, weil ein Dämon plötzlich aus dem Gebüsch mit einem lauten Schrei auf uns zugerannt kam. Wir wichen geschickt aus und da der Dämon nicht allzu stark war, bannte ich ihn schnell mit einem meiner Pfeile. Ich ging zu der Stelle, wo der Dämon noch vor kurzem stand und hob die Schachfigur auf. Bei mir war sie golden. Überraschend rief Sindbad: "Jeanne, jetzt!" Bis ich begriffen hatte, was hier vor sich ging, hatte Jeanne mich gepackt und auf den Boden geschleudert. Sie hatte meine Arme auf meinen Rücken gedreht und hielt mich so gefangen. Ich konnte mich kaum noch bewegen. "Jeanne, was soll das? Ich dachte wir sind Freunde!", rief ich erbost. Was sollte das bloß werden? "Es tut mir leid...", murmelte Jeanne in einem bereuenden Ton. Hastig sah ich auf. Vor mir kniete Sindbad. Ich wollte etwas verteidigendes sagen, doch er machte eine befehlende, abwehrende Geste. "Sei ruhig!", meinte er nur und streckte seine Hand aus. ... Schlagartig wurde mir bewusst, dass er mich enttarnen wollte. Also war mein Traum doch nichts bedeutungsloses gewesen. Ich hörte und sah Syss verzweifelt rufen, die sich in der Gefangenschaft von Fynn und Access befand: "Artemis, Artemis, nein!!!!" Ich versuchte mich zu befreien, doch es gelang mir einfach nicht. Schon spürte ich, wie er versuchte, meine Spange zu lösen, was ihm letztlich auch gelang. Sofort ließ Jeanne mich los. Ich rührte mich nicht, ballte meine Hände zu Fäusten. Ich spürte einen leichten Luftzug und dann vernahm ich die Stimme von Sindbad: "Steh auf, Kia!" Vorsichtig sah ich auf. Es war nicht Sindbads Stimme, die ich gehört hatte, es war die meines Bruders und neben ihm stand Marron. Chiaki reichte mir seine Hand und ich stand auf. Doch statt eines entsetzten Gesichts, sah ich nur ein Lächeln. "Chiaki...", brachte ich nur aus mir heraus. Anstatt mich zu beschimpfen, begann er zu erzählen. Fynn und Access hatten Syss losgelassen und mein Engel klammerte sich nun bestürzt an mir fest. "Weißt du, Access hat dich heute morgen mit Syss zusammen auf der Terrasse deines Häuschens gesehen. Da war uns vier natürlich sofort klar, dass du nur Kaito Artemis sein kannst!" Als nichts mehr kam, fragte ich zögernd: "Und ihr seid mir nicht böse?" Überrascht sahen Marron und Chiaki mich an. "Ach wo denn!", sagte Chiaki und umarmte mich. Ich war nur noch glücklich..." -THE END- Kapitel 2: Steckbrief: Kia Nagoya und Kaito Artemis --------------------------------------------------- Steckbrief von Kia Nagoya Vorname: Kia Nachname: Nagoya Geburtstag: 27. September Alter: 16 Familie: Chiaki Nagoya (Zwillingsbruder), Kaiki Nagoya (Vater) Haarfarbe: Blau Augenfarbe: Haselnussbraun Gewicht: 45 kg Größe: 169 cm (?) Blutgruppe: A Hobbys: Tanzen Lieblingsfach: Musik und Kunst Hassfach: Physik Kia ist die Zwillingsschwester von Chiaki. Als sie fünf war, ist sie von zu Hause weggelaufen, weil sie es nicht verkraften konnte, dass ihre Mutter bald sterben würde. Wie sie es geschafft hat, zu überleben, ist nicht bekannt. (^.^) Steckbrief von Kaito Artemis Name: Kaito Artemis Augenfarbe: Goldgelb Haare: Lockig und Feuerrot Waffe: Pfeil und Bogen Wahre Identität: Kia Nagoya Artemis ist ein "freier Kaito" (weiteres in lauf der Geschichte). Die Dämonen bannt sie mit ihrem Bogen und den Pfeilen, die zu goldenen Schachfiguren werden, wenn ein Dämon gefangen wird. Sie arbeitet auch für Gott. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)