Amnesie von abgemeldet (The Quest of Hayate) ================================================================================ Kapitel 7: Kasumi X -------------------- Eine geradezu gespenstische Stille erfüllte den Raum und auf den ersten Blick schien er menschenleer zu sein. Die ringförmige Aussichtsplattform, die nach Außen hin mit großen Fenstern verkleidet war, die den Besuchern an sonnigen einen bemerkenswerten Panoramablick über die japanische Hauptstadt preisgaben, war völlig verlassen und nicht mal eine Ratte oder eine Taube trieb sich in diesem Bereich herum, was man mein anfängliches Misstrauen bekräftigte. Dazu kam noch, dass der damalige Tag kein sonniger Tag war, vielmehr lag eine dichte, schwarze Wolkendecke über Tokio, was ich als schlechtes Omen deutete. Ich verließ den Fahrstuhl und ging ein paar Schritte, bevor ich doch noch eine Gestalt erblickte, die gedankenverloren durch die breiten, gläsernen Fronten auf die Dächer der Millionstadt herabblickte. Ich trat näher und erkannte die Gestalt nun genauer. Ihre Langen rötlichen Haaren waren zu einem Zopf zusammen gebunden und schimmerten im Licht, das durch die Fenster drang, wie Gold. Ihr Gesicht war wunderschön und wurde durch ihre großen, runden braunen Augen perfekt. Nun war ich mir sicher. Es war Kasumi, meine Schwester, die dort stand und auf mich wartete. Auch wenn mir ihre Kleidung, ein weinroter Shinobianzug, etwas ungewöhnlich für einen Ausflug in die Hauptstadt vorkam. Ich atmete auf und vergaß mein Misstrauen. Ich nährte mich ihr und schließlich bemerkte sie mich. Langsam drehte sie ihren Kopf herum und schaute mich an. Ich lächelte und begrüßte sie mit einem freundlichen: "Schön dich zu sehen!" Ihr Gesicht aber blieb völlig ausdruckslos und anstatt meinen Gruß zu erwidern, fiel sie mir wortlos um den Hals. "Hey, Hey, nicht so stürmisch.", sagte ich lächelnd und fasste die Geste, als Ausdruck ihrer Rührung auf. Jedoch war sie alles andere als das und ich erkannte den wahren Hintergrund erst, als es schon zu spät war. Wie ein Bauchschuss durchblitzte ein glühender Schmerz von meinem Magen aus meinen gesamten Körper. Ich schaute an mir herunter und erblickte das Messer, das in meiner Bauchdecke steckte, und Kasumi, die noch immer den Griff der Waffe festhielt. Verständnislos blickte ich in das Gesicht meiner Schwester und bekam als Antwort nur ein kaltes, höhnisches Grinsen präsentiert, das mir klarmachte, dass dieses Person, die mir gegenüberstand, nicht die war für die ich sie hielt. Mit einem kräftigen Ruck zog die Doppelgängerin das Messer aus meinem Bauch heraus und trat ein paar Schritte zurück. ich ging, vom Schmerz geschwächt, in die Knie und übte mit meiner Rechte Druck auf die Wunde aus, um einen zu großen Blutverlust zu verhindern, obwohl sich bereits eine große, rote Pfütze unter mir gebildet hatte und ich kurz davor war die Besinnung zu verlieren. "Ich wusste, dass du kommen würdest, Projekt Epsilon!", hallte eine dunkle Stimme hinter mir, die mir seltsam bekannt vorkam. Unter höllischen Schmerzen wandte ich meinen Kopf herum und erblickte ein Wesen so schrecklich, dass selbst der Teufel eine Gänsehaut bekommen hätte. Denn die Person, die mir gegenüberstand war mehr Tier als Mensch. Auch wenn sein Körper durchaus menschlich erschien, so war sein Gesicht alles andere als das. Es erinnerte vielmehr an die Fratze einer Raubkatze. Und mir wurde klar, dass ich dieses Monster kannte. Es war das Wesen, mit dem ich sooft in meinen Träumen gekämpft hatte. Und auch sein Name kam nun durch diese Begegnung aus den tiefen meines Unterbewusstseins zum Vorschein. "Raidou!", stieß hervor, ohne zu wissen, wieso ich mich plötzlich an seinen Name erinnerte. "Bravo, alles scheinst du ja nicht vergessen zu haben." ein Diabolisches Grinsen machte sich im Gesicht der Bestie breit. "Kein Wunder, dass Projekt Epsilon fehlschlug." Ich zog die Brauen hoch. "Was zum Teufel ist Projekt Epsilon?" Raidou senkte den Kopf und kicherte leise. "Du bist ,Projekt Epsilon'!" Ich verstand nicht. "Ich? Was soll das heißen?" "Ganz einfach.", fing Raidou an zu erzählen. "Du warst unser Versuchskaninchen, Hayate, bei der Erschaffung des ultimativen Kämpfers." Ich schaute ihn verständnislos an. "Du bist ja wahnsinnig." Die Miene des Monsters verfinsterte sich. "Du Narr hast ja keine Ahnung! Wir waren kurz davor aus dir die perfekte Tötungsmaschine zu machen, doch dieses törichte Gör musste sich ja einmischen." "Redest du etwa von Kasumi?" Schon allein dieser Name reichte aus, um Raidous Wut zu schüren. "Natürlich, von wem denn sonst! Obwohl die Sache aber auch ihr Gutes hatte." "Wovon redest du eigentlich, du Irrer?", schnauzte ihn an, während der Schmerz immer schlimmer wurde. "Nun, schau doch einmal hinter dich." Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. "Hast du es endlich begriffen, du Wurm? Die Person hinter dir ist nicht Kasumi, sondern ein perfektes Duplikat, das wir aus der DNA deiner Schwester geklont haben und das alles tut, was ich verlange. Darf ich vorstellen: Kasumi X!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)