Heart's Desire von KimRay (*neues chap*) ================================================================================ Kapitel 2: Schreck lass nach ---------------------------- Einige von Euch sind also genau wie meine Beta Wasserhexe (Big thanks sag ich nur!), ich soll es doch unter Humor stellen? Naja sehen wir mal, wie es weitergeht! In ein Drama werde ich bestimmt nicht mehr abbiegen können, aber sehen wir mal! ^^° Ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht so superkomisch ist und nachdem in ,Leben und Leiden der Miss HP' von Khana gelesen habe, fühle ich mich darin bestärkt! Das ist komisch, irre zu lachen und wirklich klasse! So was bringe ich nicht! Okay, Schluss mit dem Gelaber, vielleicht überzeugt Ihr mich ja noch! (mit vielen kommis! *eg*) Jedenfalls danke ich xerperus,Shenendoah, Wasserhexe (*gg*, Fedora,Suzakugrly, Devil_SSJPan, muse, Tolotos, shadow-girl und arwen-undomiel für die vielen netten Kommis und hoffe, dass Euch das Kapitel auch gefällt! Und jetzt mal noch ein kleiner Hilferuf! Ich brauche dringend jemanden, der gut bis sehr gut Latein kann, hab da nämlich ein kleines Zauberspruchproblem in chap 20 von HdZ! Falls mir jemand helfen kann, bitte melden! Bis demnächst, KimRay Kapitel 1: Schreck lass nach Severus Snapes übliche Reaktion beim Anblick eines weiblichen Wesens war ,Hände weg!' und genau das war es, was er tat. Er ließ Harry los und dieser landete mit dem Hintern erneut unsanft auf Draco Malfoy, diesmal auf dessen Brust und das entrang Draco nun doch ein heftiges Keuchen. Empört, beide Hände auf Draco abgestützt, eine auf der Brust, die andere gefährlich nahe da, wo sie, wenn es nach Draco ginge, gar nichts zu suchen hatte, starrte Harry den Lehrer an. "Was soll der Scheiß?", meckerte er, bevor seine Hand wieder über seinen Mund klappte. Abermals war da diese fürchterliche Mädchenstimme. Harry spürte, wie das blanke Entsetzen langsam aber sicher versuchte, von ihm Besitz zu ergreifen. Was war nur mit ihm los? Das konnte doch nicht sein. Panik lauerte am Rande seines Bewusstseins und verzweifelt, versuchte er sie zurück zudrängen. Inzwischen hatten sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der ganzen Klasse und es war Hermione, die als Erste ihre Fassung wieder erlangte. "Ach du liebe Güte, Harry, was hast du jetzt wieder angestellt?", rutschte es ihr heraus und sie hatte sichtlich Mühe, sich bei dem Anblick, den Harry auf Malfoys Brust bot, das Lachen zu verkneifen. Sie war jedoch die Einzige, der es so ging. Alle anderen starrten ungläubig auf das seltsame Trio, das Harry, Draco und Snape bildeten. Snape schüttelte sich nach Hermiones Statement unbewusst, um sich wieder zu fassen und schaffte es tatsächlich zu stottern: "Ge...gehen sie...von Mister Malfoy...runter, Potter!" Harry wurde sich schlagartig der Position bewusst, in der er sich befand und fuhr hoch, wie von einer Tarantel gestochen. Fast wäre es ihm auch gelungen aufzustehen, wären da nicht viel zu lange Hosen und ein viel zu langer Schulumhang. Seine Füße verfingen sich in den Säumen und er verlor das Gleichgewicht. Voller Entsetzen wurde ihm klar, dass er mindestens einen Kopf kleiner sein musste, als vor zehn Minuten. Er schaffte es nicht, auf den Beinen zu bleiben. Es war Draco, der ihn mehr oder weniger geschickt auffing und davon abhielt, erneut auf seinen Bauch zu plumpsen, auch wenn ihm schnell klar wurde, dass diese neue Position nicht unbedingt besser war. Denn wieder lag Harry der Länge nach auf ihm und wieder traf sein Blick den dieser unglaublichen Katzenaugen. Draco musste hart schlucken. , schoss es ihm durch den Kopf, doch es gelang ihm nicht. Es gelang ihm einfach nicht. Er war gefangen in diesen smaragdgrünen Augen und schaffte es nicht, sich loszureißen. So hatte er Potters Augen noch nie gesehen, weit aufgerissen, fassungslos und irgendwie schutzlos. Die bis auf die Nasenspitze herunter gerutschte Brille trug dazu ohne jeden Zweifel einen ganz erheblichen Teil bei. Harry starrte Malfoy an und versuchte sich zu sammeln. Doch er hatte sich im Moment absolut nicht unter Kontrolle. Fakten stürzten auf ihn ein, Fakten, die er nicht sehen wollte, die sich jedoch nicht zurückweisen ließen. Warum fiel es Malfoy so leicht, ihn einfach aufzufangen? Warum waren ihm seine Sachen zu groß? Warum fühlte es sich so seltsam an, wenn er auf Malfoy lag? All das waren Fragen, die durch seinen Kopf rasten und gleichzeitig wurde ihm bewusst, das Malfoys Hände erneut seine Schultern umklammerten und der Blonde noch genauso rosa im Gesicht war, wie zuvor. Befremdet stellte er plötzlich fest, dass er Draco nie zuvor so nah gewesen war und dass er ihn noch nie mit so einem seltsamen Gesichtsausdruck gesehen hatte. Der Moment, den sie einander in die Augen starrten, dehnte sich ins Unendliche. Es war Snape, der sie wieder zu sich brachte. "POTTER...aufstehen!", brüllte der Lehrer diesmal. Peinlich berührt musste Harry sich eingestehen, dass ihm das wohl ohne Dracos Hilfe nicht gelungen wäre. Der Slytherin kam als erster mühsam auf die Beine und zerrte Harry in eine aufrechte Position, wobei dieser immer wieder über die Säume seiner Sachen stolperte. Hermione hatte inzwischen ein undefinierbares Grinsen im Gesicht ihr war die Interaktion zwischen den beiden nicht entgangen, doch dem Rest der Klasse stand einfach nur der Mund offen. Snapes Gebrüll brachte die Schüler jedoch schnell wieder zu Bewusstsein, auch wenn es nur Harry und Draco galt. "In mein Büro, alle beide!", donnerte Snape und wandte sich dann an die Klasse. Er schaffte es nicht, die Tatsache zu verkraften, dass Potter durch einen vollkommen harmlosen, simplen Trank ohne jeden Zweifel in ein Mädchen verwandelt worden war - der Alptraum eines jeden Zaubertränkelehrers. Entsprechend gereizt war seine Stimmung und so brüllte er auch weiterhin, obwohl Harry und Draco sofort getan hatten, was er sagte und nur noch der Rest der Schüler blieb, um sich an ihnen auszulassen. "Alle anderen packen ihre Sachen zusammen und verschwinden zum nächsten Unterricht!" "Aber Professor Snape...!", kam es von Hermione, doch Snape schnitt ihr das Wort ab. "Halten sie ihren Mund, Miss Granger und tun sie, was ich ihnen gesagt habe, oder ich ziehe ihnen weitere Punkte ab!" "Professor, ich...!" "Ich sagte, sie sollen ihren Mund halten!" "Ich halte es nicht für richtig, Harry so allein...!" "Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor und wenn sie noch einmal den Mund aufmachen sind es noch mal fünfzig!" Hermione schluckte und ihr Blick flog zu Harry, der gerade wieder ungraziös stolperte und zu ihrer absoluten Überraschung erneut von Malfoy am Fallen gehindert wurde Es war diese Geste, die ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen zurück brachte. Draco Malfoy hatte sich Mädchen gegenüber stets von seiner besten Seite gezeigt, seitdem er dem Flegelalter entwachsen war - und jetzt hatte er wohl auch gegenüber Harry allen Grund dazu. Sie musste sich ein Kichern verkneifen. So neben sich hatte sie Draco Malfoy in ihren sieben Jahren Hogwarts noch nie erlebt, noch nicht mal, als sie ihm im dritten Jahr eine runter gehauen hatte. Es sah ganz so aus, als habe Harry sein Ziel endlich erreicht, auch wenn ihm die Methode sicher ganz und gar nicht gefiel. Die beiden verschwanden in Snapes Büro und Snapes nächste Worte lenkten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Lehrer. "Wenn ich nur ein einziges Wort über dieses Geschichte höre, bevor ich die nötigen Schritte in die Wege geleitet habe, werden sie das für den Rest dieses Schuljahres bereuen, hat mich jeder in diesem Raum verstanden?" Es herrschte absolute Stille und einige Slytherins waren, genau wie die Gryffindors, blass geworden "HABEN SIE MICH VERSTANDEN?" "Ja!", kam augenblicklich die geschockte Antwort der ganzen Klasse und nun musste Hermione sich ernsthaft das Lachen verkneifen. Es sah ganz so aus, als sei der Lehrer für Zaubertränke im Moment einer Herzattacke ziemlich nahe. Als Harry in Snapes Büro stolperte, war er mit den Nerven am Ende. Die Tatsachen ließen sich nicht mehr verdrängen, die Probleme waren zu gravierend und inzwischen fühlte sich sein Kopf wieder schwindelig an. Es war ihm nicht mal bewusst geworden, dass Draco ihn ganze drei Mal auf den Beinen gehalten hatte. Er war viel zu sehr damit beschäftig, sich zu fragen, was mit ihm passiert war. Noch immer schaffte er es nicht, mit seinen Klamotten fertig zu werden. Sein Füße steckten in den Hosenbeinen, der Saum seines Schulumhanges kam ihm ständig in die Quere und die Hände konnte er auch nicht wirklich benutzen, denn sie steckten in den Ärmeln seines Hemdes fest. Zu allem übel, hatte er nun auch noch das deutlich Gefühl, das seine Hose ebenfalls nicht mehr lange da bleiben würde, wo sie hingehörte. Und dann stand da Malfoy vor ihm und starrte ihn noch immer an, als sei ihm ein Horn gewachsen. Nun, so etwas in der Art war es ja wohl auch. Harrys Blick wandte sich einem von Snapes verglasten Schränken zu, in denen man sich wunderbar spiegelte, wie er aus Erfahrung wusste. Er war schon oft genug hier gewesen und hatte sich regelmäßig genau damit abgelenkt. Doch diesmal war es keine Ablenkung. Das, was er sah, war nicht das, was er kannte und es war schon gar nicht das, was er sehen wollte. "Ach...du...Scheiße!", entflutschte es ihm und vollkommen fassungslos hörte er auf, an seinen Sachen herum zufummeln. Das war unmöglich! Das konnte nicht sein! Das konnte unmöglich er sein! Oder sollte er besser sagen ,sie'? Das, was er da sah, war eineinhalb Kopf kleiner, als der Junge, mit dessen Abbild er vertraut war, wenn er in einen Spiegel schaute, um einiges schmaler um Schultern und Hüften und eindeutig weiblich. Sein zuvor kantiges, schmales Gesicht, war nun oval, mit weichen Konturen, vollen Lippen und einer zierlichen Nase, seine grünen Augen wurden von langen, geschwungenen, schwarzen Wimpern überschattet und das Haar, dass jeder immer nur als störrisch bezeichnet hatte, fiel nun in eigenwilligen, seidigen Wellen in sein Gesicht. Es war nicht viel länger als zuvor, doch der Eindruck, den es erweckte, war nicht mit dem zu vergleichen, was er kannte. "Ach...du...Scheiße!" rutschte es ihm zu zweiten Mal heraus, diesmal absolut fassungslos und ungläubig. Harrys Hände ruckten nach oben und es kostete ihn immense Willenskraft, sie daran zu hindern, dahin zu fassen, wo sie hin wollten. Er musste nicht wirklich genau wissen, dass dieser Busen da, den er im Glas sah, tatsächlich da war. Das konnte doch nur ein Alptraum sein, oder? Das musste ein Alptraum sein! Genau! Das war es! Er schlief noch und war noch gar nicht im Unterricht gewesen und würde nun jeden Moment mit verzweifeltem Angstgeschrei aufwachen. Die Hoffnung währte leider nur kurz. Es war ein Räuspern von Malfoy, das diese Illusion wie eine Seifenblase zerplatzen ließ. Draco hatte es auch dann nicht geschafft, seinen Blick von Potter loszureißen, nachdem sie endlich in Snapes Büro verschwunden waren. Dessen Reaktionen verblüfften ihn nicht allzu sehr. Er war ja selber noch immer nicht ganz sicher, ob er einer optischen Täuschung unterlag, obwohl er diesen Anblick nun schon seit einer Viertelstunde zu verkraften versuchte und mehrfach das Vergnügen gehabt hatte, von diesem Federgewicht am Boden festgenagelt worden zu sein. Er hätte Potter klar sagen können, das da, wo seine Hände hinwollten eindeutig etwas war, während ihm mit Sicherheit an einer anderen Stelle etwas abhanden gekommen war. Schließlich hatte er mit seiner ganzen, nun sehr reduzierten Körperlänge ziemlich ungraziös auf ihm gelegen. Es gab da jedoch etwas anderes, was ihn im Moment viel mehr ablenkte. Ohne Zweifel war Harrys Hose gerade über seine nun erschreckend schmalen Hüften gerutscht und lag um seine Fußgelenke gewickelt am Boden. Er räusperte sich. "Potter...deine Hosen!" Harry fuhr zu ihm herum und das unausweichliche geschah. Er verfing sich zum x-ten Male in seinen Kleidern, stolperte und stürzte nach vorn. Draco konnte nicht anders. Er fragte sich, seit wann so etwas ein offenbar angeborener Reflex war, denn wieder streckte er den Arm aus und schnappte Harry am Umhang, um ihn am Fallen zu hindern. "Mein Gott noch Mal, Potter...du bist ja so jämmerlich!", fauchte er, stellte diesen Zwerg-Harry wieder auf die Füße, zückte seinen Zauberstab und murmelte: "Aptus perfectio!" Es raschelte und die Schuluniform saß augenblicklich so, wie es sich gehörte, inklusive Gürtel, Krawatte und Brille, denn sogar die hatte nicht mehr wirklich gepasst. , schoss es Draco abwegiger Weise durch den Kopf und er ließ den Anblick, den Potter nun bot, auf sich wirken. Es brauchte keine zwei Sekunden, bis er bereute, was er getan hatte. Ein Mädchen sollte auf keinen Fall eine Jungenschuluniform tragen, zumindest keines, wie jenes, das da vor ihm stand. Er konnte Potter nur noch als zierlich definieren, alles an ihm! Oder ihr? Scheiße, wie hatte das nur passieren können! Endlich wieder Herr seiner Anzugsordnung, konnte Harry sich plötzlich wieder auf das nahe liegende konzentrieren - die Ursache dieser Katastrophe, die direkt vor ihm stand. Er hatte nicht die Zeit zu denken. Wut, Panik und Verzweiflung bildeten augenblicklich eine hochexplosive Mischung. Mit einem unartikulierten Wutschrei stürzte er sich auf Draco und das einzige, was dieser denken konnte war: Doch er wurde nicht gefragt, auch wenn Harry sich seine Attacke mit Sicherheit etwas anders vorgestellt hatte, denn er brachte Draco nicht mal ins Wanken. Es war ganz einfach zu leicht. Das war kein Umstand, der seiner Wut sonderlich gut tat, denn nun begann er auf Draco einzuschlagen, auch wenn seine Reichweite nur begrenzt war, immerhin reichte er Draco nur bis an die Schulter. "HÖR AUF!", grollte Draco einen Moment später, als Harry ihn tatsächlich mal am Kinn erwischte, "Ich sagte, du sollst aufhören!" Mit aller Kraft schob er ihn von sich - und Harry ging schwungvoll zu Boden. Sofort ernüchtert, fasste Draco sich wieder. Potter hatte keine Chance in diesem Zustand und er war daran schuld. Und leider hatte ihm seine Mutter nachdrücklich eingebläut, wie man sich Mädchen gegenüber zu benehmen hatte. Draco verspürte Panik. , das war natürlich aussichtslos und lenkte ihn nur von Potters weiteren Attacken ab, denn Harry hatte keine Hemmungen weiter zu machen. Kaum, dass er sich gefasst hatte, beförderte er Draco mit einem fiesen Trick von Dudley zu Boden und hockte im nächsten Moment wieder auf seiner Brust. "Das ist deine Schuld, du verdammter Bastard! ...Ist das wieder einer deiner miesen Tricks?...Mach es rückgängig, oder ich verwandle dich in irgend etwas ganz, ganz ekliges!" "Ich.." Draco kam nicht dazu, etwas zu erwidern, denn Harry hob schon wieder die Faust und zögerte nicht eine Sekunde zuzuschlagen. Zu ihrer beider Schock, fing Draco Harrys Faust mühelos ab. Nun war auch Harry ernüchtert. Seine rosigen Lippen öffneten sich ungläubig, während Dracos Hand warm seine Rechte umklammerte. Seine Brust hob und senkte sich atemlos und Draco Malfoy machte die seltsamste Erfahrung seines Lebens. Eine Prügelei konnte tatsächlich sexy sein. "Gehen sie augenblicklich von Mister Malfoy runter, Potter!" Im Sturmschritt betrat der Lehrer für Zaubertränke sein Büro und marschierte hinter seinen Schreibtisch, den Anblick, den die beiden schon wieder boten, vorsätzlich ignorierend und verzweifelt darauf hoffend, dass das kein Dauerzustand wurde. Es war eine Überraschung für Draco, dass Harry augenblicklich tat, was der Zaubertränkelehrer verlangte, zumindest, bis ihm ein winziges, bisher völlig unbemerktes Detail zu Bewusstsein kam. Augenblicklich war er froh, dass Potter gehorcht hatte Er erhob sich ein wenig hastig, aber trotzdem elegant vom Boden und wischte sich den imaginären Staub von den Kleidern, während er Harry einen verächtlichen Blick zuwarf. Draco hatte seine Fassung wieder gefunden, seine einzige Chance, das Kribbeln in seinem Bauch und die Reaktionen seines Körpers, in den Griff zu kriegen. Dieser traumwandlerische Zustand war entwürdigend und Malfoys ließen sich ihre Würde niemals nehmen. Niemals. Höhnisch glitt sein Blick über den Gryffindor, der ihn schon wieder voller Wut anfunkelte. Snapes Blick wanderte zwischen Harry und Draco hin und her und blieb am letzteren ein wenig länger hängen. Wie hatte ihm so etwas nur passieren können? Selbst Snape wusste, dass die Chance ziemlich gering war, Draco von der Schuld an diesem Zwischenfall zu entlasten. Er hatte den Trank gebraut und Potter hatte die Finger davon gelassen. Daran gab es fast keine Zweifel. Umso notwendiger wurde es, diese Sache möglichst augenblicklich aus der Welt zu schaffen. Er ließ einen weiteren Stuhl vor seinem Tisch erscheinen. "Setzen...beide!", blaffte er, denn Harry machte natürlich erst Mal keine Anstalten zu gehorchen. Als sie dann beide wie begossene Pudel vor seinem Schreibtisch saßen, brauchte er trotzdem wieder einen Moment, um sich zu sammeln. Das ganze war einfach zu unglaublich, Draco Malfoy hatte tatsächlich Harry Potter in ein Mädchen verwandelt und noch dazu in eins, das mit Sicherheit ganz Hogwarts ins Chaos stürzen konnte. Die Tatsache, das seine Sachen jetzt passten und alles offenbarten, was er zu bieten hatte, machte ihm das noch deutlicher bewusst, als dieser erste, kurze Blick in sein Gesicht, als er ihn von Malfoy herunter gerissen hatte. Wie hatte das nur passieren können? Er räusperte sich. "Mister Malfoy, erklären sie, wie sie beim Brauen des Trankes vorgegangen sind!...In allen Einzelheiten. Jedes Detail ist wichtig!...Auch jedes noch so winzige Mitwirken von...äh... Potter!" "Ich hab überhaupt nichts gemacht...gar nichts...absolut nichts! Das wäre ja nicht im Interesse von Mister Oberschlau Malfoy! Das einzige, was er macht, ist mich rumkommandieren! Meine Finger haben diesen Kessel nicht angerührt und auch nichts hineingetan!...Nichts...gar nichts!" Harry hatte das entsetzliche Gefühl, weinerlich zu klingen und Snapes nächste Aussage bestätigte das. "Reißen sie sich zusammen, Potter, sie klingen wie eine hysterische Schreckschraube!" Harry keuchte entsetzt und Draco musste zugeben, das Snape Recht hatte. Potter hörte sich als Mädchen im Momentwirklich ein wenig hysterisch an. , berichtigte Draco sich. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, wie es ihm gehen würde, wenn er plötzlich ein Mädchen wäre. Bei dem Gedanken lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken und die Frage, warum das nur Harry passiert war, tauchte in seinem Hirn auf. Schließlich hatten sie ja beide diesen Trank getestet. "Mister Malfoy! Würden sie bitte tun, was ich von ihnen verlangt habe?" Einen Momentlang starrte Draco ins Leere und rekapitulierte, wie er den Trank gebraut hatte. Er wusste, dass es einen Fehler geben musste, doch er hatte keine Ahnung, wo. Emotionslos tat er, was Snape von ihm verlangte. Er wollte gar nicht an die Standpauke denken, die ihn erwartete, so bald Severus mit ihm allein war. Es gab nichts, was sein Onkel so sehr verabscheute, wie Fehler beim Brauen eines Zaubertrankes. Nicht umsonst ließ er sich von Harry nicht beirren und machte seine Sache immer richtig. Severus würde ihm in jedem anderen Fall den Kopf abreißen. Manchmal war es schon beschissen, wenn einen der eigenen Patenonkel in seinem Lieblingsfach unterrichtete. Snape hörte sich Dracos Ausführungen ganz genau an, drehte und wendete alles was er sagte noch einmal in Gedanken, doch er konnte auf den ersten Blick nichts finden, was Draco falsch gemacht hatte. "Potter, was haben sie zu diesem Trank beigetragen! Ich kann bei dem, was Mister Malfoy sagt nichts Falsches finden!" "Und das setzt natürlich augenblicklich voraus, dass ich wieder der Dumme bin!", schnappte Harry. Er hatte sich zweifellos gefangen und warf Draco einen bissigen Blick zu. Dieser zog die linke Augenbraue arrogant in die Höhe und Harry war schon wieder so weit, sich auf ihn zu stürzen. "POTTER!" "Ich habe nichts getan!...Ich habe die Zutaten geholt und den Kessel ausgespült! Das ist alles!", fauchte Harry und ließ sich auf seinem Stuhl zurücksinken, die Fäuste in den Falten seines Umhanges verborgen. "Draco?" Dracos Arroganz war wie weggewischt, als Snape ihn erneut ansprach und Harry wunderte sich über die plötzliche Vertrautheit. "Ich weiß es nicht...ich weiß es wirklich nicht!" Snape lehnte sich nun ebenfalls zurück und versuchte sich zusammen zu reißen, obwohl er deutlich die Panik spürte, die ihn langsam aber sicher übermannte. Lucius würde ihn in der Luft zerreißen, wenn der Ruf des Jungen durch dieses Sache Schaden nahm und das würde er, wenn an die Öffentlichkeit kam, dass Harry Potter durch einen Zaubertrank Draco Malfoys in ein Mädchen verwandelt worden war. "Wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen! Unbedingt!...Es ist leider so, dass die Phiolen, aus denen sie den Trank genommen haben wie immer selbstreinigend waren und leider...", sein Blick fixierte Harry, der ihn trotzig erwiderte, "...waren auch sie Potter, ungewohnt gründlich, als sie den Kessel gereinigt haben!...Es ist nichts übrig, woraus ich schließen kann, wie es zu diesem Zwischenfall gekommen ist!" "Was für'n Glück für dich, was Malfoy?", knurrte Harry ohne Draco anzusehen. Für ihn stand fest, wer für diese Misere verantwortlich war. "Nimm das sofort zurück, Potter!" Das Maß war voll. "Ich nehme gar nichts zurück...ich hab es schon einmal gesagt und ich sage es wieder!...Das ist einer deiner faulen Tricks...wieso sonst ist das nur mit mir passiert...und du bis noch genauso, wie zuvor?...Malfoy, ich sage dir! Unternimm was oder du wirst deines Lebens nicht mehr froh!" Auf Dracos Wangen bildeten sich die schon vertrauten roten Flecken. Harrys Argumentation war beängstigend zutreffend, wenn man die Drohungen herausfilterte. "Ich habe nichts verändert...was für ein Interesse hätte ich, dich ausgerechnet...in...in...so was zu verwandeln!" Sein Blick glitt voller Verachtung über Harrys Gestalt, doch der ignorierte die Beleidigung, die in Dracos Worten mitschwang. Er war viel zu wütend. "Was weiß ich denn, was du für perverse Ideen in deinem hinterhältigen Spatzenhirn entwickelst!...Vielleicht ist es für dich ja eine sadistische Befriedigung dir andere körperlich unterlegen zu machen!" Diesmal war Draco so weit, sich auf ihn zu stürzen. "SCHLUSS! Alle beide!" Snapes Blick war zwischen Harry und Draco hin und her geflackert, während sie sich stritten. Er wusste, das Draco so eine Attacke zuzutrauen war, Just for Fun, um das mal so zu sagen, auch wenn sie dann überraschend zeitig gekommen wäre, doch das würde er nicht vor Potter ausdiskutieren. "Setzen!" Weder Draco noch Harry reagierten. Sie standen einander gegenüber und starrten sich wütend an. Potter, fast eineinhalb Kopf kleiner als sein Patensohn, war dabei interessanterweise nicht minder beeindruckend, als der viel größere Draco. Snape unterdrückte ein Seufzen. Das konnte heiter werden, falls sie das nicht schnell in den Griff bekamen. "Ich sagte setzen...sofort und wenn dieses Theater nicht aufhört, kriegen sie beide für den Rest des Jahres Strafarbeit!" "Aber...!", kam es unisono von beiden. "Ich sagte setzen!" Draco gehorchte augenblicklich, Potter bockte wie üblich, doch einen Augenblick später tat er sichtlich unwillig was ihm gesagt wurde. "Das hier ist ein nicht ganz harmloser, magischer Zwischenfall!...Es ist ihnen hoffentlich klar, was das bedeutet!...Je eher wir das aus der Welt schaffen, umso besser!...Also...Potter...ich kann mir nicht vorstellen, dass es in ihrem Sinne ist, schon wieder Schlagzeilen zu machen." Die letzte große Schlagzeile über Harry hatte gelautet: >> WAS MACHT DIESEN JUNGEN SO MAGISCH? << Sie hatte auf ,Witch Weekly' geprangt und Harry hatte sie Ginny Weasley zu verdanken. Seitdem war sein Verhältnis zu Rons Schwester ziemlich angespannt. Nun bildeten sich auch auf seinen Wangen hektische, rote Flecken und Draco grinste wieder höhnisch. "Ich muss ihr Blut testen!...Normalerweise darf ich das nicht, aber ich sage es ganz offen, denn ich habe keine andere Wahl, ich möchte jegliches öffentliche Aufsehen vermeiden, wenn es geht!" Harry senkte den Blick und beschloss, abzuwarten, was Snape plante. Er war sicher, das dessen Rücksicht Draco galt, aber so lange er ebenfalls etwas davon abbekam und nicht als Mädchen durch die Schule rennen musste, machte er alles mit. Die Vorstellung als Mädchen durch Hogwarts zu laufen verursachte ihm Horror und er hatte Mühe mit diesem Horror fertig zu werden. Harry riss sich zusammen. "Einverstanden?" Kam die Rückfrage von Snape und Dracos bejahende Antwort kam augenblicklich, während Harry sich erst sammeln musste, bevor er ein Nicken zustande brachte. Severus Snape hätte nicht sagen könne, wie froh er war, dass Potter mitspielte. Die Anspielung auf seine Präsens in der Presse hatte zweifellos gewirkt. Potter hasste Publicity - und schaffte es trotzdem zielsicher immer wieder auf die Titelseite zu geraten. , Snape wischte den Gedanken bei Seite. Er stand auf und öffnete einen seiner Schränke um die entsprechenden Utensilien heraus zu holen. Nur im Blut konnte er möglicherweise noch die Spuren des Trankes nachweisen. Eigentlich war das in diesem Fall Madam Pomfreys Aufgabe, doch das interessierte ihn nicht. Er würde sich jederzeit vor Albus Dumbledore rechtfertigen können. Ohne großes Prozedere nahm er den beiden Jungen eine Ampulle Blut ab und verschwand nach nebenan um die Tests zu machen. "Wenn sich rausstellt, dass das einer deiner dreckigen Pläne ist, Malfoy, wirst du es bereuen, dafür sorge ich! Das schwöre ich dir!" Draco wandte ihm herablassend den Blick zu. "Ach...", sein Blick wanderte wieder einmal verächtlich über Harrys befremdlichen Körper, "...willst du mich mit der Handtasche verprügeln?" Harrys Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Stöckelschuhe?...Dann reichst du vielleicht wenigstens in der Höhe!" Jetzt erschien ein richtig fieses Grinsen in Harrys Gesicht. "Nein, Malfoy!...Schlimmer!" Dracos Blick wurde kritisch. , aber sicher sein konnte er nicht, das wusste Draco, das Grinsen auf Potters Lippen war verdammt anzüglich und passte so gar nicht in dieses süße Gesicht. , Draco verpasste sich eine mentale Ohrfeige und klang darum besonders höhnisch. "Vergiss es Potter, damit lockst du mich nicht aus der Hütte!" "Ach...du meinst es interessiert Daddy nicht, was passiert, wenn dir ein Kerl auf dem Bauch sitzt?" Nie zuvor hatte es Draco so viel Mühe gekostet, seine Beherrschung nicht zu verlieren. Ein böses Grinsen spielte um seine Lippen, bitterböse. Potter sollte ja nicht glauben, dass er ihn auf die Art kriegen würde. "Du scheinst dabei eins zu vergessen...*Süße*...Du bist kein *Kerl* mehr und ich muss mir keine Gedanken um meine Reaktionen machen, wenn so ein zarter Hintern sich an meinen Hüften reibt!" Harrys Faust war schon unterwegs, als Draco drohend den Zeigefinger hob und er erstarrte in der Bewegung, denn er wusste, dass es aussichtslos war. Noch immer spielte das bösartige Grinsen um Dracos Lippen und Harry schluckte, als er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. Harry senkte den Kopf, tief gedemütigt, doch er wusste, dafür würde Malfoy bezahlen. Nebenan wurde Severus Snapes Miene von Minute zu Minute düsterer. Er hatte inzwischen die dritte Testreihe angesetzt und jedes Ergebnis gab ihm mehr zu denken. Überraschenderweise hatten die beiden Jungen dieselbe Blutgruppe, AB negativ, ziemlich selten, aber sonst nichts Ungewöhnliches. Das war das harmloseste Ergebnis bei seinen Tests. In Dracos Blut zirkulierte der Trank, den sie gebraut und eingenommen hatten, wie es sein sollte, jedoch schon extrem stark abgebaut und nicht mehr eindeutig identifizierbar - kein gutes Zeichen. In Potters Blut musste er sich aufgespaltet haben und Snape war dabei, die Bestandteile einzeln zu analysieren. Inzwischen war er sicher, dass von neun Komponenten nur noch drei nachweisbar waren. Alles andere musste Potters Körper komplett absorbiert haben. Snape wusste, dass diese Tatsache an eine Katastrophe grenzte, denn es war zu vermuten, dass das die Ursache der Transformation war. Er hatte inzwischen vier verschiedenen Reduktoren getestet, um den Vorgang rückgängig zu machen, doch bis jetzt hatte keiner davon eine Wirkung erzielt. Die genetischen Tests wiesen das Blut weiterhin als weiblich aus und er musste sich an den Gedanken gewöhnen, dass sie wohl um eine offizielle Untersuchung des Vorfalles nicht herum kommen würden. Er brauchte mehr Zeit. Erst wenn er genau wusste, warum Potter diese Zutaten komplett aufgenommen und so extrem darauf reagiert hatte, konnte er sich daran machen, einen entsprechenden Reduktor zu entwickeln, falls ihm das überhaupt jemals gelingen sollte. Snape fluchte, was das Zeug hielt. Er musste Dumbledore informieren und die logische Folge davon war, dass auch Black und die Malfoys in Kenntnis gesetzt werden mussten. Dieser verdammte Unfall würde nicht mehr vertuscht werden können und Dracos Ruf würde in jedem Fall Schaden nehmen, vor allem, nachdem er in dessen Blut leider eine Substanz gefunden hatte, die die Wirkung des Trankes beeinflussen konnte und für den schnellen Abbau sorgte, auch wenn sie möglicherweise nicht unbedingt zu diesem Zweck eingenommen worden war. Es deutete auf jeden Fall darauf hin und das war schlecht. Draco musste wirklich einen schweren Kater gehabt haben, dass er auf solch rabiate Mittel zurückgriff. Es sah ganz so aus, als müsse er ein ernstes Wort mit seinem Patensohn reden. Mal ganz von den anderen Katastrophen abgesehen, die ihm nun bevorstanden. Es war die erste und wohl einzige positive Überraschung, dass die beiden nicht schon wieder übereinander hergefallen waren, als er sein Büro betrat, doch der Blick, den Draco ihm entgegenschickte, sprach Bände. Snapes Gesichtsausdruck wurde noch ein wenig grimmiger und Draco zuckte kaum merklich zusammen. Er hatte offensichtlich keine Zweifel daran, dass Severus seine Sünden nicht verborgen geblieben waren. Das war jedoch schnell vergessen. "Mis...ter Potter, Mister Malfoy! Es tut mir sehr leid, aber ich muss in dieser Sache eine offizielle Untersuchung einleiten!" Potter reagierte nicht, aber Draco wurde noch ein wenig blasser. Er wusste ohne Zweifel, was das bedeutete. Lucius würde ihm Feuer unter dem Hintern machen, das es nur so krachte. "Ich muss zugeben, so ein Ergebnis habe ich noch nie gesehen! Sie haben beide interessanter Weise dieselbe Blutgruppe, umso erschreckender ist die unterschiedliche Wirkungsweise. Bei ihnen, Mister Malfoy, zirkuliert der Trank wie erwartete, doch er ist schon ziemlich abgeschwächt, bei ihnen, Potter, sind nur noch drei Einzelkomponenten nachzuweisen. Der Rest wurde vollkommen aufgenommen. Ich habe mehrere allgemeine Reduktoren getestet, bisher hat keiner Wirkung gezeigt! Mister Malfoy, gibt es eine plausible Erklärung dafür, dass sie heute Morgen einen ziemlich starken Convenitus-Trank eingenommen haben?" Harrys Kopf ruckte hoch und sein Blick wanderte von Snape zu Draco. Der hatte den Kopf in der Hand abgestützt und funkelte Snape von untern herauf mit kalten Augen an. , ging es ihm durch den Kopf. "Ich hatte Kopfschmerzen!" "Kopfschmerzen?" "Ähm...nun ja, mir war ziemlich...es ging mir nicht besonders gut!" Harry hatte einen Moment gebraucht um zu begreifen, worum es ging, doch jetzt verkniff er sich das Grinsen. Das war ja mal was ganz Neues und lenkte ihn glatt für einen Moment von seinen eigenen Problemen ab. Partys wurden überall gefeiert, doch dass Malfoy genug trank, um verkatert zu sein, verblüffte ihn. Er war doch sonst immer die Beherrschung in Person. Seit wann ließ ein Malfoy sich so gehen? "Gab es dafür irgendwelche bestimmte Gründe?" "Was?" Draco sah nun gewaltig irritiert aus und Harry spöttelte. "Sorry, aber die kann ich mir nun wieder sehr lebhaft vorstellen!" Draco warf ihm einen kurzen giftigen Blick zu, bevor er wieder Snape ansah. "Es tut mir leid, es liegen keine nachweisbaren Gründe vor, einen so starken Ausgleichstrank einzunehmen!" <...außer vielleicht einem! Einem, den mit Sicherheit jeder annehmen wird!> und Harry zog augenblicklich denselben Schluss, wie Snape. Sein Amüsement löste sich sofort in Luft auf. "ALSO DOCH...DU BASTARD!...." weiterkam Harry nicht mehr und ehe der Lehrer es verhindern konnte, polterte Dracos Stuhl trotz Potters geringer Schwungmasse krachend zu Boden. Eine Prügelei und zehn Minuten später fand sich Draco mit seinem Onkel in einem leeren Klassenzimmer wieder und stellte fest, dass er im Moment lieber Pflege magischer Geschöpfe bei Hagrid hätte, obwohl es kein Fach gab, das er mehr hasste. Nervös rieb er sich seine schmerzende Wange. Diesmal hatte Potter es geschafft und ein hässlicher, blauer Fleck machte sich unter seinem Jochbein breit. Severus Snapes Gesicht ließ inzwischen nichts Gutes ahnen. Er hatte von seinem Büro aus den Schulleiter über das Hogwartsinterne Flohnetzwerk darüber informiert, was im Unterricht passiert war. Dumbledore hatte nicht viele Fragen gestellt und ein sofortiges Treffen angesetzt. Gerade eben waren sie einer ziemlich aufgescheuchten Professor McGonagall begegnet und Snape hatte den zu dem Zeitpunkt kaum mehr zu bändigenden Harry an seine Hauslehrerin übergeben. Potter hatte ja eh schon immer Probleme, sich unter Kontrolle zu behalten, doch es sah ganz so aus, als würde ihm das als Mädchen noch ein bisschen schwerer fallen. Seit ihm klar geworden war, was die Sache mit dem Convenitus-Trank bedeuten konnte, war er eine tickende Zeitbombe und Snape gönnte es McGonagall herzlich, dass sie sich nun mit ihm auseinandersetzen musste. Draco jedenfalls war genauso froh wie Snape, Potter los zu sein und eins musste er der alten Schnepfe McGonagall lassen. Sie hatte bei Potters Anblick keine Mine verzogen. Dazu gehörte schon eine ganze Menge Beherrschung. Potters neues Aussehen ging ihm noch immer nicht aus dem Kopf, doch er wurde erfolgreich davon abgelenkt, sobald Severus den Mund aufmachte. "Okay...wir beide reden jetzt auf der Stelle Klartext! Hast du mich verstanden?" Die Stimme seines Onkels war angespannt, aber noch ruhig. Zu ruhig. "Ich hab nichts gemacht!" "Du hast nichts gemacht? Warum ist dann jetzt eine Miss Potter mit Professor McGonagall auf dem Weg zum Direktor? Kannst du mir das mal erklären, Draco, kannst du mir mal sagen, wie ich das ausbügeln soll, wenn du mir nicht dabei hilfst?!" "Ich hab nichts gemacht...jedenfalls nicht absichtlich!", Draco hört den Hauch Panik, der nun in seiner Stimme mitschwang selbst, doch die angespannte Ruhe, die Sev verbreitete, zerrte an seinen Nerven und machte ihm klar, dass er wirklich in Schwierigkeiten steckte. "Das wird dir aber keiner glauben! ...Nicht nach dem Mist, den du heute morgen offensichtlich gebaut hast!...Verdammt noch mal, Draco, ihr seid erst seit gestern wieder in der Schule...was habe ihr getrieben?" "Wiedersehensparty?" Severus rollte die Augen. Er war kein Dummkopf und wusste, was regelmäßig in den Gemeinschaftsräumen abging und er wusste, dass es nicht nur die Slytherins waren, die wilde Partys feierten, aber im Moment kam ihm das gerade ziemlich Ungelegen. "Kannst du mir mal sagen, wo du diesen Convenitus-Trank her hattest?" "Ähm..." "Wenn du jetzt nicht auf der Stelle anfängst zu reden, schick ich dich da hoch und lass dich von der Abteilung für magische Zwischenfälle auseinander nehmen!", diesmal brüllte er und Draco zuckte zusammen. Er wusste, dass Sev ernst machen würde, wenn er es für richtig hielt. "Der Trank ist aus ,Das Beste für den Morgen danach'...Das Buch steht in Vaters Bibliothek und ich wette, das weißt du!", gab er nun wieder kleinlaut zu. "Du bist hingegangen und hast dir das Zeug selbst zusammengebraut?" Er musste feststellen, dass ihn das in gewisser Weise stolz machte. Der Junge war wirklich ein exzellenter Giftmischer. Leider konnte ihm genau das diesmal auf die Füße fallen. "Himmel noch mal, Draco, warum musst du es immer übertreiben?...In diesem Buch stehen hunderte von Katerkillern, warum ausgerechnet dieser?...WARUM!" "Weil da stand, dass er alle Spuren beseitigt...egal von was!" Nie zuvor hatte Draco sich von seinem Onkel so in die Enge getrieben gefühlt und der Blick, den er Severus zuwarf, war ziemlich giftig. "Na wunderbar!" Severus begann im Raum auf und abzugehen, warf die Arme in die Luft und ließ sie wieder fallen, so als sei er absolut begeistert. "Wunderbar...es beseitig alle Spuren...egal von was...WIE BITTE?", Severus fuhr zu ihm herum und Draco verfluchte sich für seine lose Zunge. "Wieso ,egal von was'?...Du hast doch nicht etwa doch...nein..." Der Blick, den er Draco zuwarf, war tödlich. "Was soll das heißen, Draco Malfoy...was geht da unten in meinen Gemeinschafträumen ab?...Was hast du noch genommen ...DRACO...mir platzt jetzt jeden Moment der Kragen...REDE!" Wenn es jemand verstand, mit Worten Prügel auszuteilen, dann war es Severus Snape. Draco gab es auf und legte in hastigen Worten dar, was für eine Art von Party sie letzte Nacht veranstaltet hatten. Er fragte sich, ob das Rot aus seinen Wangen jemals wieder verschwinden würde, als er fertig war. Der Blick, den Sev ihm zuwarf, war jedenfalls mörderisch. Severus Problem war, dass ihn all das nicht wirklich wunderte. Die Slytherins hatten es schon immer verstanden, ihren Spaß zu haben und Draco stammte von einem ab, der darin ein Meister gewesen war, warum sonst stand ausgerechnet dieses Buch in der Bibliothek seines Vaters - nur mit dem Unterschied, dass Lucius sich damit nie einen Strick gedreht hatte. "Warum musste es ausgerechnet dieser verdammte Trank sein, Draco! "Scheiße, man, ich war stockbesoffen und hatte noch ein paar andere minimale Probleme, dass ist ja wohl Grund genug, einen Ausgleichstrank zu nehmen! Und es war alles, was ich da hatte!", schnappte Draco. Eindeutig der falsche Ton, denn Sev funkelte ihn schon wieder böse an und fauchte: "Wenn du zu dämlich bist zu begreifen, was du gemacht hast, gebe ich dir gleich die Ohrfeige, die du von deinem Vater sowieso bekommst!" Draco runzelte die Stirn. Er wusste, dass ihm da von Sev keine Gefahr drohte, obwohl sein Vater es tatsächlich erlaubt hatte. Darüber war er noch heute empört, doch das war jetzt nebensächlich. Sein Onkel war offensichtlich am Rande der Verzweiflung, wenn er ihm so kam. "Was denn nur verdammt noch mal?" "Draco!...Du hast den Alkohol und alles anders komplett neutralisiert und...das ist viel schlimmer...dieser Trank zählt in die Klasse der conveniti-totalus Tränke. Er kann eine Menge Gifte ausschalten, nicht nur Alkohol und Stimulansmittel. Er hat sich auch auf die Wirkung des Akzeptanztrankes ausgewirkt...und das bedeutet, dass du damit genauso gut auch die Wirkung ausgeschaltet haben könntest, die Potter zu einem Mädchen gemacht hat!" "Aber das ist nicht wahr!" "Das wissen vielleicht wir beide...die Frage ist, wie du bei diesen Fakten Dumbledore, Potter und das Ministerium überzeugen willst! Wir können nur hoffen, dass der Schulleiter es vielleicht so in den Griff kriegt!" Noch immer hatte Snape die schwache Hoffnung, eine Meldung an die offiziellen Stellen vermeiden zu können. Draco sah ihn mittlerweile sehr aufmerksam an. "Du glaubst mir?" Severus nickte und er entspannte sich sichtlich. Sein Onkel schaffte es nicht, ein schwaches Lächeln zu unterdrücken. "Natürlich glaube ich dir!...Aber sonst wird dir keiner glauben! Schon gar nicht nach den Schlüssen, die Potter zweifellos gezogen hat!...Wir müssen den Fehler finden! Und zwar so schnell wir möglich, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas gutes dabei herauskommt, wenn dieses Gör hier durch die Schule rennt!...Und übrigens, eins versichere ich dir...über eure Partys werden wir auch noch ein ernstes Wörtchen reden, wenn das hier ausgestanden ist!" Er wandte sich ab und ging zur Tür. Draco sah ihm einen Moment lang mit hochgezogenen Brauen nach, bevor er ihm folgte. Dass die Sache mit dem Voluptas-Cocktail ein Nachspiel haben würde, war ja klar, doch dass seinem Onkel aufgefallen war, was dieser neue Potter für Probleme machen könnte, überraschte ihn schon ein wenig. Minerva McGonagall und Albus Dumbledore hatten sich inzwischen mit genau diesem Gör auseinander zusetzen. Harrys Beherrschung war ihm im Moment gerade vollkommen abhanden gekommen. Er war ja schon zuvor am Rande eines Tobsuchtsanfalls gewesen, doch als ihm Albus Dumbledore bei seiner Ankunft in dessen Büro einen schmunzelndes ,oh' entgegengeschickt hatte, war ihm der Kragen geplatzt und erst ein Beruhigungszauber von Professor McGonagall hatte seinen Redeschwall eingedämmt. "Geht's wieder?", fragte sie gerade und Harry warf ihr seinen giftigsten Blick zu, der Dumbledore wiederum erneut zum Schmunzeln brachte, denn etwas, das bei Harry als Junge nie funktionierte hatte, hatte dieses süße Ding hundertprozentig drauf - Minerva blinzelte jedenfalls etwas geschockt unter diesem Blick und es gehörte schon eine Menge dazu, eine McGonagall zu beeindrucken. "Es geht wieder, wenn Snape mich in meinen Urzustand zurück versetzt hat! ...Dann geht es wieder!", blaffte Harry inzwischen ärgerlich. "Professor Snape...Harry!", warf Albus ein. "Das interessiert mich im Moment überhaupt nicht!", schnappte der Angesprochene zurück und seine Stimme war nun ebenso giftig wie sein Blick. Er und Malfoy sind dafür verantwortlich, dass ich jetzt wie ein Idiot dastehe und ich WILL, dass das wieder rückgängig gemacht wird!" Schon wieder klang er ein wenig hysterisch, doch inzwischen hatte er es aufgegeben, sich darüber Gedanken zu machen, denn er war hysterisch, ob es ihm nun gefiel, oder nicht. Albus Dumbledore hatte erneut Mühe, sich das Schmunzeln zu verkneifen und wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür zu seinem Büro klopfte. "Herein!", bemerkte er stattdessen und Severus Snape kam mit Draco Malfoy herein. , dachte er, bevor er die Ankommenden begrüßte und irritiert Draco Malfoys blau unterlaufene Wange betrachtete. Es sah ganz so aus, als sei die junge Dame nicht wirklich hilflos! "Gut...dann können wir diese Sache ja nun hoffentlich zur Zufriedenheit aller klären...Ist mit ihnen alles in Ordnung, Mister Malfoy?" Dieser Bluterguss sah wirklich übel aus - nicht sonderlich verwunderlich bei der Wut, die Harry ausstrahlte. "Alles bestens!", murmelte Draco, als er sich den am weitesten von Harry entfernten Platz suchte, Snape und McGonagall auf den Stühlen zwischen ihnen. "Würden sie uns bitte noch einmal darlegen, was genau sich zu getragen hat, Severus? Nur, damit ich sie auch wirklich richtig verstanden habe!" Dumbledore lehnte sich in seinem Ohrensessel zurück, während der Zaubertränkelehrer noch einmal schilderte, was sich heute Morgen im Unterricht zugetragen hatte. "Und es ist nicht mehr nachweisbar, was an dem Trank nicht gestimmt hat?" "Nein, ich hatte keine Proben...!" "Harry, Draco...ihr seid euch auch keines Fehlers bewusst!" "Ich hab nichts gemacht...!", schnappte Harry erneut und Draco schüttelte nur den Kopf. Er hatte es so satt. Es musste was falsch sein, das stand fest, doch er hatte keine Ahnung was. Dumbledore wandte sich inzwischen wieder an Professor Snape. "Und welche Tests haben sie bis jetzt gemacht?" "Nun, die üblichen Bluttests, da ich keine Proben..." "Sie sind nicht befugt in so einem Fall Bluttests zu machen!", unterbrach ihn McGonagall "Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es sich in so ein Problem verwandeln würde...und da ich keine Reste mehr hatte, musste ich irgendwie an eine brauchbare Grundlage heran kommen!" Professor McGonagall machte schon den Mund auf, um etwas dazu zu sagen, doch Professor Dumbledore ging dazwischen. "Die Ergebnisse liegen mir vor, Minerva, in anbetracht der Reaktionszeiten, die hier offenbar vorliegen, war es eine kluge Entscheidung, diese Tests gleich zu machen, inzwischen dürfte in Mister Malfoys Blut nämlich alles neutralisiert worden sein....Können sie mir erklären, warum sie heute Morgen offenbar einen Convinitus-totalus-Trank zu sich genommen haben, Mister Malfoy?" "Ähm, mir ging es nicht besonders gut!" Wieder dieses Schmunzeln, diesmal für Draco. Draco begann rot zu sehen. "Und warum?" Diesmal stöhnte er innerlich laut auf. Wie oft wollten sie ihm dieses Frage heute noch stellen? "Ich hatte...wohl etwas zuviel getrunken!" Wenn das vorbei war würde er nie wieder Alkohol anrühren - das stand fest! "Welche Formen von Alkohol kursieren augenblicklich in Hogwarts?", fragte Dumbledore nun ganz beiläufig und wechselte einen Blick mit den beiden Hauslehrern. Draco schwieg. "Mister Malfoy...ich hoffe sie sind sich bewusst, dass ihnen diese Fragen möglicherweise nicht noch einmal gestellt werden, wenn sie mich jetzt davon überzeugen, dass sie die Wahrheit sagen!" Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. "Butterbier, Feuerwhisky, Wizards Ale, Dubbleham's Cream, verschiedene Cocktails, Wein und ähm...Champagner!" Er hörte McGonagall nach Luft schnappen und er fragte sich, ob sie hinter dem Mond lebte. Sie kamen gerade aus den Ferien und es gab genug Leute, die schon volljährig waren. Es war also kein Problem an alles heranzukommen, wonach einem gerade der Sinn stand - mal ganz davon abgesehen, dass die Postkontrollen auch nicht mehr das waren, was sie mal gewesen sind. "Wir sollten glaube ich, unsere Kontrollzauber überprüfen!" Snape und McGonagall nickten nur betreten Draco würde ihnen nicht sagen, dass das wahrscheinlich nur ein paar Tage lang von Nutzen sein würde. Schließlich fragte keiner nach einer Flasche Kirschsaft, die mal eine Whiskyflasche gewesen war. In Verwandlungen waren sie in dieser Hinsicht wirklich Profis. An das was ihn wohl von Severus bevorstand, wollte er nicht einmal denken und so schubste er jeden Gedanken daran in den hintersten Winkel seines Bewusstseins. Falls sein Vater heute hier noch erschien, brauchte er sich eh keine Gedanken mehr darum zu machen. Dumbledores nächste Frage lenkte ihn jedoch wieder erfolgreich von seinem Selbstmitleid ab. "Sie haben also diesen Trank genommen, um ihren Kater los zu werden. Verstehe ich das richtig?" "Ja!" "Wussten sie, dass der Convinitus-totalus-Trank auch Zaubertränke neutralisieren kann?" Einen Augenblick lang war Draco versucht zu lügen, doch er wusste, dass man ihm notfalls auch ein Verita-Serum verpassen würde, wenn man es für angebracht hielt. "Ja!" Von rechts kam ein abfälliges Schnauben, doch Dumbledore schien sehr zufrieden zu sein. "Sie haben diesen Trank also nicht vorsorglich genommen, um einen, sagen wir mal, geplanten Streich ungefährdet ausführen zu können?" "Nein...das habe ich nicht!...Ich habe Potter nicht absichtlich verwandelt!...Was hätte ich davon?...Ich habe den Trank meiner Ansicht nach so gebraut, wie es vorgeschrieben war! Ich weiß nicht, was schief gegangen ist...Ich weiß es wirklich nicht!" "Wer's glaubt!", kam es von Harry und er handelte sich einen strafenden Blick von McGonagall ein, doch sie sagte nichts, denn sie konnte seinen Unmut nur zu gut verstehen. In Harrys Kopf drehte sich schon wieder einmal alles! Bei jedem Wort, das Malfoy sagte, sah er rot. Dekadenter Bastard! Er glaubte ihm kein Wort. Leider hatte er jedoch den unguten Eindruck, dass Dumbledore ihm glaubte und das war kein gutes Zeichen. Dumbledore lag selten falsch. Und noch immer war Harry nicht sicher, ob der Schulleiter nicht möglicherweise doch Gedanken lesen konnte. "Harry, wie hast du dich gefühlt, nachdem du den Trank genommen hattest?" Der Schulleiter riss Harry aus seinen Gedanken. "Äh...mir war heiß und ein wenig schwindelig!" "Ging es ihnen ähnlich, Mister Malfoy?" "Nein!" "Keiner hat den Eindruck gemacht, als fühle er sich unwohl!", warf Snape ein, "Auch Potter nicht!" "Das stimmt nicht! Er hat sich an die Tischplatte geklammert!", rutschte es Draco heraus. "Ich hab mich nirgends fest geklammert!", Harry stand, bevor es jemand verhindern konnte. Draco blieb wo er war, denn da war er sicher, doch seine Klappe hielt er nicht. "Doch! Hast du...so, als würdest du jeden Moment unter den Tisch kippen!...Wie 'n Mädchen!", höhnte Draco zurück. "MALFOY!" "Harry! ...Setz dich!" Dumbledores Stimme klang nachdrücklich, doch wieder funkelten seine Augen amüsiert. Diese Beiden nahmen sich wirklich absolut gar nichts. Keine ließ eine Gelegenheit aus, dem anderen eins auszuwischen, auch wenn Draco Malfoy nun schon seit einer ganzen Weile wenigstens nach Außen hin so tat. Das war er wohl seinem Ruf schuldig. Doch im Grunde, genoss er dieses Katz-und-Maus-Spiel genauso wie Harry. Dumbledore konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche und sah Harry erneut an. "Kann es sein, dass es dir nicht bewusst war, Harry?" "Ich...ich weiß nicht!" Mit rotem Kopf ließ Harry sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Langsam aber sicher hatte er genug. Er wollte nur noch zurückverwandelt werden. Das war alles - und dann würde er an seiner Rache an Draco Malfoy feilen. "Im Rahmen einer solchen Transformation ist das im Bereich des möglichen! Er muss die Zwischenstadien nicht unbedingt richtig mitbekommen haben!", warf Professor McGonagall inzwischen ein. Das gedankliche Bild, das sie da malte, gefiel Harry gar nicht. "Ist ihnen noch was aufgefallen, Mister Malfoy?", wandte sie sich an Draco. "Ähm...nicht wirklich!" Draco vermied es, Harry anzusehen. Dumbledore fasste zusammen. "Gut, soweit steht fest, dass der Trank in ihrem Blut normal zirkuliert hat, bevor er neutralisiert wurde, Mister Malfoy, während Harrys Körper ihn interessanterweise bis auf drei Bestandteile aufgenommen hat,....Seltsam...wirklich seltsam... vor allem das Ergebnis! Ich habe inzwischen mehrere Tests von Professor McGonagall machen lassen und auch Madam Pommfrey ist mittlerweile mit den Blutproben beschäftigt, ich gehe jedoch nicht davon aus, dass sie noch etwas finden wird. Bisher liegen mir nur ihre Ergebnisse vor, Minerva. Sie können zwar die Transformation nachvollziehen, aber nicht umkehren, verstehe ich das richtig!" "So ist es Direktor. Sie muss durch irgendetwas fixiert worden sein...ich habe keine Ahnung was!" "Harry, wie fühlst du dich? ...Ich meine allgemein?" "Okay!", es war leider die Wahrheit, außer, dass er ein Mädchen war, fühlte er sich völlig normal, vom Kopfweh mal abgesehen, aber das wunderte ihn nicht wirklich. "Ich meine das ernst...geht es dir wirklich körperlich gut? Ich habe noch eine Möglichkeit, den offiziellen Konsequenzen eines solchen Vorfalls aus dem Weg zu gehen und natürlich wäre es im Interesse aller, wenn das gelingen würde, doch der Zauber, den ich durchführen möchte, ist in Anbetracht der schwere des Falls möglicherweise eine starke Belastung für deinen Körper und darum muss ich sicher sein, dass es dir wirklich gut geht, Harry! Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert!" Der Blick des Schulleiters war nun ernst, doch Harrys Antwort war kurz und bündig. "Was kann schlimmer sein?" Nun lachte Dumbledore leise. "Ich denke, gerade du müsstest einige Dinge wissen, die in diese Kategorie fallen!" "Ansichtssache!", gab Harry trocken zurück. Ihn interessierte im Moment nur eins. "Wahrscheinlich,...bist du bereit?" "Ja!" "Ich werde jetzt den Pronuntiatum reversio über dich sprechen! Das ist der grundlegende Umkehrzauber für jeden Fluch, den wir kennen, ganz gleich ob er verbal, oder anders indiziert wurde. Es braucht eine Genehmigung um ihn ausführen zu dürfen...ich kann sie dir vorlegen, wenn du möchtest..." Harry sah ihn an, als zweifle er an seinem Verstand, "...gut...nun ja man braucht auch...ein kleines bisschen Kraft und Erfahrung dafür!...Aber ich denke damit schaffen wir es, dieses Problem aus der Welt zu schaffen...ohne großes Aufsehen!" Erklärte Dumbledore und Draco hatte den deutlichen Eindruck, dass Severus daraufhin erleichtert aussah. Sein Blick huschte kurz zu Potter, der mit gesenktem Kopf auf seinem Stuhl saß und sich äußerlich im Augenblick nichts anmerken ließ. Harry merkte es nicht. , ging es ihm durch den Kopf, bevor er die Augen schloss und auf Dumbledores Zauber wartete. Augenblicke später spürte er die prickelnde Sensation eines Zaubers über sich hinweg gehen und hörte ein leises Rascheln. So schnell wie es begonnen hatte, war es auch schon wieder vorbei. Harry spürte, wie die Verzweiflung komplett von ihm Besitz ergriff. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Er brauchte die Augen nicht zu öffnen, um zu wissen, dass der einzige Zauber, der umgekehrt worden war, Dracos ,Aptus perfectio' war, denn seine Hände steckten unzweifelhaft wieder in den Ärmeln seines Hemdes. Es war Professor Dumbledore, der die entstandene Stille durchbrach. "Nun...das kommt jetzt etwas unerwartet!" Das Schmunzeln war aus seinem Blick verschwunden. Harry hörte seine Worte wie durch einen Nebel. Er fühlte sich wie betäubt und war im Moment zu keiner Reaktion fähig. Auch, als der Schulleiter seine Sachen mit Dracos Zauber wieder passend machte, reagierte er nicht. Er war zu sehr damit beschäftig, sich darüber klar zu werden, dass auch Dumbledore ihn nicht so einfach in einen Jungen zurück verwandeln konnte, denn die Konsequenzen daraus waren eindeutig. Es würde länger dauern, bis diese Katastrophe wieder in Ordnung gebracht werden konnte - so, wie Snape es vorausgesagt hatte. Und er war dabei auf Snape angewiesen. Harry hatte sich nie im Leben so verloren gefühlt. Als er die Augen wieder öffnete, traf sein Blick den Draco Malfoys und Draco musste sich nicht fragen, was in seinem Kopf vorging. In Harrys Blick fochten grenzenlose Wut und abgrundtiefe Verzweiflung einen gnadenlosen Kampf und er hatte ihn als den verantwortlichen für dieses Dilemma ausgemacht. Draco gestand es sich nur ungern ein, doch er wollte nicht wirklich wissen, was das bedeutete - vor allem, solange Harry ein Mädchen war. Der Rest dieses Tages verging in einem Wirbel aus Befragungen Tests, neuen Befragungen und wieder Tests. Nachdem Dumbledore die Abteilung für magische Zwischenfälle informiert hatte, waren die mit einem ganzen Stab Zauberern aufgetaucht. Offensichtlich war es genug, wenn man Draco Malfoy oder Harry Potter hieß, um gleich das ganze Ministerium in Aufruhr zu versetzen. Harry hatte nur die ganze Zeit gehofft, dass sein Name morgen nicht wieder die Titelseite irgendeiner Zeitung füllen würde, doch Dumbledore hatte klugerweise bemerkt, dass er jegliche Schlagzeilen über dieses Sache nicht sonderlich gnädig aufnehmen würde und seit Harrys viertem Schuljahr nahm man den Schulleiter in dieser Beziehung sehr ernst. Zum Glück war es Albus Dumbledore gelungen, die Sache in Händen von Hogwarts zu behalten. Sie hatten zwar eine Menge über sich ergehen lassen müssen, doch letztendlich hatte Augustine Cladham, Leiterin der Abteilung für magische Zwischenfälle, eingesehen, dass Severus Snapes Kompetenzen in Sachen Zaubertränke unbestritten waren und man ihm die Lösung dieses Problems, unter Aufsicht des Schulleiters von Hogwarts, bedenkenlos übergeben konnte. Der Fall war nun von offizieller Seite in die Akten aufgenommen worden und Mrs. Cladham zeigte sich sehr zufrieden darüber, keine Arbeit damit zu haben. Sie hatte ihre Pflicht getan und Dumbledore hatte die Verantwortung übernommen. So mochte man das. Wenigstens das ganze offizielle Theater konnten sie auf dieses Weise vermeiden. Bis jetzt waren weder die Malfoys noch Sirius über den Vorfall informiert worden. Severus Snape hatte sich noch ein paar Tage Zeit ausgebeten. Noch immer hoffte er wohl, die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen zu können. Harry konnte sich ihm da nur anschließen. Es war schon fast Mitternacht, als er endlich todmüde in sein Bett im Jungenschlafsaal fiel. Er hatte es gerade noch geschaffte, seine Schuluniform auszuziehen, bevor er dem dringenden Bedürfnis unterlegen war, sich hinter den Vorhängen seines Himmelbettes unter den Decken zu verkriechen. Dieser Tag hatte ihn vollkommen geschafft und er war froh, dass schon alle schliefen, als er in den Gryffindorturm gekommen war. Er und Malfoy hatten den Trank unter Snapes Aufsicht am Abend noch einmal genauso brauen müssen, wie am Morgen im Unterricht. Harry zitterten jetzt noch die Hände, wenn er daran dachte, wie Snape ihm dabei über die Schultern geschaut hatte. Inzwischen wusste er, warum Snape so ein Problem damit hatte, dass Draco in diese Sache verstrickt war. Das war für Augustine Cladham das größte Problem gewesen, bevor sie die Sache doch in Snapes Hände gelegt hatte und darum hatte Harry es mitbekommen. Draco Malfoy war Severus Snapes Patensohn. Seit dieser Erkenntnis wunderte Harry nichts mehr. Der Lehrer für Zaubertränke hatte die ganze Zeit wie ein Geier hinter ihm gestanden und gewartet, dass er ihm einen entscheidenden Fehler nachweisen konnte, doch es war ihm nicht gelungen. Leider ließ sich jedoch auch bei Dracos Arbeit kein Fehler nachweisen und am Ende war der Zaubertränkelehrer genauso ratlos, wie am Morgen, als er das erste Mal in Harrys neues Gesicht gesehen hatte. Harry zog sich das Kissen über den Kopf. Er wollte nicht mehr darüber nachdenken. Er wollte nicht mehr an die Blicke denken, die ihm die wenigen Schüler, denen er bisher begegnet war zugeworfen hatten. Er wollte nicht daran denken, das Professor McGonagall ihn heute auf dem Weg zu Professor Dumbledores Büro davon abgehalten hatte, auf die Jungentoilette zu gehen und das seltsame Gefühl auf seinen Rippen, das von seinen eigenen Brüsten stammte, die es offenbar nicht sonderlich mochten, in Bauchlage zusammengedrückt zu werden, wollte er auch vergessen. Harry stöhnte verzweifelt. Energisch schob er sein Kopfkissen zu Recht. Er würde sich von diesen dämlichen Dingern nicht davon abhalten lassen, weiterhin auf dem Bauch zu schlafen. Noch immer nicht mit seiner Position zufrieden, begann er auf sein Kissen einzuschlagen und stellte sich genüsslich Draco Malfoys Gesicht dabei vor. Er war in dieser Nacht nicht der einzige, der Probleme mit dem Schlafen hatte. Harrys Lieblingsopfer lag ebenfalls noch wach. Auch Draco hatte so seine Probleme mit den Zwischenfällen des heutigen Tages. Hatte er sich am Morgen noch gefragt, wie ein Tag so miserabel anfangen konnte, fragte er sich jetzt nur noch, wie er aus dieser Sache heil wieder heraus kommen sollte. Severus hatte ihm gründlich den Kopf gewaschen, nachdem die große Katastrophe einer offiziellen Untersuchung abgewendet war und man den Fall Hogwarts überließ, doch das war nicht sein vorrangigstes Problem. Sein vorrangigstes Problem hatte noch immer grüne Augen, schwarze Haare und eine Narbe auf der Stirn. Nur die Optik hatte sich gewaltig verschoben. Während er Potter noch vor achtundvierzig Stunden auf gleichem Niveau entgegentreten konnte und sich um dessen Attacken keine Gedanken machen musste, war sein Kontrahent nun eineinhalb Kopf kleiner, ziemlich zierlich und eindeutig weiblich. Das wäre ja kein Problem, wenn Draco nicht so genau wüsste, dass Potter deswegen noch immer Potter war und er hatte sich schon mehr als einmal dadurch ausgezeichnet, dass seine Tricks inzwischen genauso fies sein konnten, wie die des Slytherins. Nicht das Draco damit normalerweise ein Problem gehabt hätte - bis heute Morgen um genau 10.23 Uhr, dem Moment, in dem er plötzlich in die Augen eines Mädchens geschaut hatte, anstatt die des nur allzu vertrauten Jungen. Bis zu diesem Moment hatte es Draco nicht interessiert, wie er mit Potters Tricks umgehen musste, doch danach war es damit leider vorbei gewesen. Vor Mädchen musste man Respekt haben, ganz egal, wie sie aussahen, sich benahmen, oder ob man sie leiden konnte. Das hatte ihm seine Mutter eingetrichtert, nachdem sie entschieden hatte, ihn in den Ferien nach dem vierten Schuljahr mit seinen Gesellschaftlichen Pflichten vertraut zu machen. Draco lief noch heute ein Schauer über den Rücken, wenn er sich daran erinnerte. Sein Vater war nie zu Hause gewesen und seine Mutter hatte ihn vollkommen im Griff gehabt. Eigentlich hatte er die Absicht gehabt, all das schnellst möglich wieder zu vergessen, doch schon bei seiner Ankunft auf Gleis 9 ¾ hatte er begreifen müssen, dass ihm das nicht gelungen war. Noch heute wurde ihm schlecht bei der Erinnerung, Pansy Parkinson die Abteiltür aufgehalten zu haben. Seine Mutter hatte ihn in dieser Beziehung wahrhaftig perfekt zu Recht getrimmt. Und nun war Harry Potter ein Mädchen, Potter, der als Junge genau richtig war, um sich regelmäßig Gefechte mit ihm zu liefern und da auch nie was dagegen gehabt hatte. Die Befürchtung lag nahe, dass sich das auch jetzt nicht geändert hatte und genau das würde sicher bald zum Problem werden. Draco wusste nicht, zum wievielten Male er sich wünschte, aus diesem Alptraum endlich aufzuwachen. Er konnte mit einem weiblicher Harry Potter nichts anfangen - absolut überhaupt nichts - gar nichts - und er konnte ihn schon jetzt nicht mehr sehen. Auch Severus Snape fand in dieser Nacht noch keine Ruhe. Brütend saß er vor dem Kessel, den Draco und Potter am Abend noch einmal zusammengebraut hatten. Der Inhalt sah genauso aus, wie es vorgeschrieben war, der Geruch stimmte, Farbe und Konsistenz waren richtig und alle Tests hatten bisher nur das Ergebnis gehabt, dass alles in bester Ordnung war - so wie es sein musste. Und trotzdem war Harry Potter im Moment ein Mädchen. Was auch immer Draco am Morgen falsch gemacht hatte, er hatte diesen Fehler beim zweiten Versuch nicht wiederholt. Krachend knallte Snape das Buch, das er in der Hand gehalten hatte auf den Tisch, stand auf und begann auf und ab zu gehen. Er hatte sich umgehend alles, was es zu diesem Akzeptanztrank an Schriften und Büchern gab besorgt und auch schon einen Teil durchgearbeitet, doch von einem solchen Fall, wie dem ihren war nirgends die Rede. Es hatte noch nie Probleme gegeben. Das war der Punkt. Es gab keinen Grund dafür, dass Potter sich in ein Mädchen verwandeln konnte und doch war es geschehen. Severus wusste, dass beide Jungen von diesem Zwischenfall. vollkommen überrumpelt worden waren. Potter, so ungern er es zugab, vollkommen mit Recht und Draco offensichtlich ganz einfach von dem Umstand, dass sein Erzrivale nun ein Mädchen war. Er kam mit der Tatsache, dass Potter nun ein Mädchen war gar nicht klar, auch wenn er es krampfhaft versuchte. Severus hatte eigentlich die Absicht gehabt, ihn wegen der Vorkommnisse der letzten Nacht noch einmal zu Leibe zu rücken, doch als er ihn vorhin zu den Gemeinschaftsräumen gebracht hatte, war ihm die Lust darauf vergangen. Draco sah ganz einfach fertig aus und es kam selten vor, dass er sich das so anmerken ließ. Es war nicht Severus' Art, auch noch auf ihm herum zu trampeln, wenn er eh schon am Ende war. Das konnte Lucius machen. Severus zweifelte nicht daran, dass seinem Patensohn die Lust auf ausgiebiges Feiern sowieso erst mal vergangen war und wieder einmal fragte er sich, ob Draco der Verwandlung in ein Mädchen möglicherweise nur deshalb entgangen war, weil er diesen Ausgleichstrank genommen hatte. Fast wäre zu wünschen, dass es anders wäre, denn dann wäre das Niveau zwischen ihm und Potter wieder ausgeglichen. Leider wusste er nur zu genau, wie viel Wert Narcissa auf Benehmen legte und er erinnerte sich mit Schrecken daran, wie sie den Jungen in den Sommerferien getrimmt hatte. Es hatte leider seine Wirkung nicht verfehlt. Severus schüttelte energisch den Kopf. Schon um Dracos Willen musste er Potter so schnell wie möglich zurück verwandeln, mal ganz davon abgesehen, dass das Szenario von Harry Potters Auftritt als Mädchen morgen früh in der Großen Halle auch nicht gerade das war, wonach er sich sehnte. Er nahm das Buch, das er auf den Tisch geknallt hatte wieder zur Hand und setzte sich erneut in seinen Sessel. Dieses Problem musste gelöst werden, so schnell wie möglich und er war der Einzige, der das konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)