Property Of The Leader von Mai Lan (In einer neuen Stadt) ================================================================================ Kapitel 1: Ray -------------- Property Of The Leader II "Was soll das heißen er ist euch entwischt?!" Wütend stieß Kai die Coladose die vor ihm auf dem Tisch stand um. "Es tut uns echt leid Boss aber er hat uns ausgetrickst. Wir hatten ihn fast aber irgendjemand muss ihm wohl geholfen haben...", berichte ihm ein Junge mit aschblonden Haaren bibbernd. "Verflucht! Findet raus wer ihm geholfen hat und wagt es ja nicht ohne Ergebnisse hier wieder aufzukreuzen!" Hastig nickten die Teens und nahmen ihre Beine in die Hand. Fehlschläge mochte ihr Boss ganz und gar nicht. Schwer stützte Kai sich auf der Tischplatte ab. Nichts lief so wie es sollte. Wenn das so weiter ging würde es noch in einem Bandenkrieg mit den anderen zwei Gangs die den Bereich um Tokio beherrschten enden. Das konnten sie sich nicht leisten. "Deinem Gesicht nach nehme ich an das sie keinen Erfolg hatten.", grinsend sah Tala zu seinem Anführer. Der rotäugige knurrte nur. "Mach darüber keine Witze! Du weißt so gut wie ich das wir so einen Schlag niemals verkraften könnten. Gibt es Neuigkeiten von Ray?" "Anscheinend hat er sich auf die Suche nach diesem Chef gemacht. Vielleicht könnten die Informationen die er über die zwei anderen Gangs gesammelt hat uns helfen." Stirnrunzelnd nickte Kai. "Sag allen bescheid das wenn sie ihn sehen sie ihm ausrichten sollen das er seinen Arsch gefälligst hier her bewegen soll. Was diesen Kenny angeht... Wir wissen nicht zu wem er gehört oder für wen er arbeitet. Vielleicht müssen wir ihn unschädlich machen wenn er uns gefährlich wird." "O.k. Boss." Damit verschwand Tala und ließ einen grübelnden Anführer zurück. "Du Ray wo bringst du uns denn jetzt überhaupt hin?", skeptisch beäugte Tyson den Jungen neben sich. Der drehte sich nur grinsend zu ihm und meinte: "Wenn ich dir das jetzt sagen würde müsste ich dich töten." "Lass die blöden Scherze!" Der blauhaarige gab ihm einen Blick der nichts Gutes verhieß. "Tyson ich will dir ja keine Angst machen aber ich glaube das war kein Witz...", mischte sich Kenny leise ein. Nach dem Ray sie vor diesen Spinnern gerettet hatte, hatte sich heraus gestellt das der kleine Junge namens Kenny wohl über einen langen Zeitraum Informationen über die verschiedenen Clans dieser Gegend gesammelt hatte. Den Grund für sein Tun weigerte er sich jedoch zu verraten. Als sie sich auf den Weg gemacht hatten, hatte Ray Tysons Namen geforderte denn er meinte: "Wenn ich dich schon gerettet habe will ich auch wissen wer mir etwas schuldig ist." Nach langem Hin und Her und ein paar Verwünschungen seitens Tyson gab der ihm seinen Namen. "Wenn du das weißt warum sammelst du dann Informationen über uns? Für wen arbeitest du Kenny?" Ray schickte dem Kleineren einen durchdringenden Blick. "Ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich arbeite für niemanden und meine Antwort wird sich nicht ändern egal wie oft du mich das auch noch fragst." Ray knurrte nur ungehalten. Die letzten 30 Minuten hatte er nun schon versucht etwas aus dem Jungen herauszuholen. Ohne Erfolg. "Ich will es dir doch nur leichter machen. Wenn du erst den anderen in die Hände fällst wird's für dich zappenduster. Mein Boss ist zwar gerecht aber Geduld war noch nie seine Stärke!" "Und wenn wir uns jetzt einfach aus dem Staub machen würden! Du könntest uns bestimmt nicht folgen!" Genervt rollte der ältere mit seinen Augen. "Auch das habe ich dir schon vorhin gesagt. Ich kann schneller laufen als ihr beide zusammen und schau dich doch mal um. Glaubst du ich nehme zum Spaß all diese versteckten Wege? So schüttelt man unliebsame Verfolger ab. Aber glaub mir wenn du versuchen solltest hier wieder alleine raus zukommen würdest du dich nur verlaufen. Die Ghettos sind wie ein Labyrinth lebend würdest du nicht wieder herausfinden." Schnaubend verschränkte Tyson die Arme vor der Brust. "Ach plustere dich nicht so auf! Wenn wir zulange verschwunden bleiben werden unsere Eltern die Polizei benachrichtigen und die wird uns dann schon finden!" "Ich will dir ja nicht deine Illusionen nehmen aber hier her traut sich die Polizei schon lange nicht mehr. Das ist das Gebiet der Gangs. Wir respektieren sie, lassen sie in Ruhe und das Gleiche tun sie bei uns. Es sind schon viele Menschen hier verschwunden." "Aber das ist doch kriminell! Das könnt ihr doch nicht machen!" "Tyson hör zu. Wir gehören zu einer Gang! Das Leben hat uns nie die Sonnenseite gezeigt so wie euch, deswegen haben wir sie uns einfach genommen. Versteh das nicht falsch ich mache dir keinen Vorwurf. Keiner kann etwas dafür in welchen Verhältnissen er geboren wurde aber versteh auch uns. Viele unserer Mitglieder haben Eltern die sich nicht um sie kümmern. Die nicht einmal bemerken das ihr Kind fehlt. Verdammt noch mal die Meisten haben nicht einmal mehr Eltern. Wir hätten nie eine wirkliche Wahl unser Leben selbst zu bestimmen wenn nicht so." Betretenes Schweigen legte sich über die Drei. "Es tut mir leid Ray." Ray fuhr sich mit der Hand durch die Haare um sie sich aus dem Gesicht zu streichen. "Schon gut. Für eure Unwissenheit könnt ihr nichts. Aber das meine ich Kenny. Viele haben nichts anderes als den Clan und sie werden ihn nicht ohne Kampf aufgeben." Grummelnd sah der zu Boden: "Aber es ist trotzdem keine Entschuldigung für das was ihr tut." "Nein. Aber wir suchen auch nach keiner." Damit war das Gespräch beendet und sie liefen schweigend weiter auf dem Weg zum Sitz des Hiwatari-Clans. Kai raufte sich die Haare. Das gab es doch nicht. Er wusste das erste Mal in seinem Leben nicht was er tun sollte. Michael dieser Mistkerl hatte sie verraten. Ob er zur Polizei oder einer der anderen Gangs gehörte wusste er nicht. Vielleicht war auch noch jemand Drittes darin verstrickt. Jemand der Interesse daran haben könnte das sich die Machtverhältnisse in Tokio veränderten. Unruhig ging der rotäugige auf und ab. /Man hat mir den Clan übergeben damit ich mich beweiße. Ich kann hier nicht versagen! Schon gar nicht wegen diesem verdammten Michael! Wenn die anderen erst einmal mitbekommen wie schwach wir momentan sind dann haben wir echte Probleme./ Seufzend ließ er sich in einen Sessel plumpsen. /Ich hoffe nur Ray kommt bald. Ich brauche Informationen bevor hier die Hölle los ist. Wie soll ich richtige Entscheidungen treffen wenn ich nicht einmal weiß was hier vorgeht?/ "Boss Ray und zwei andere Typen sind da. Einer scheint dieser Chef zu sein und das andere ist ein Mädchen." Kai zog eine Augenbraue hoch. Ein Mädchen? Was dachte sich Ray nur dabei eine Frau hier anzuschleppen. Ein nerviges Weib war das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnten. /Schafft der Kerl es nicht einmal seine Geilheit unter Kontrolle zu behalten?/ Genervt schickte Kai den Jungen weg um die drei zu holen. Na das konnte ja noch heiter werden. Tyson sah sich um. Ray hatte sie in eine Art Hinterhof geführt. Er konnte nichts besonderes entdecken außer vielleicht die fette Katze die auf einem der Balkone saß und neugierig zu ihnen hinunter starrte. /Was zu Henker sollen wir hier?/ Ray der seine Frage anscheinend erahnt hatte antwortete ihm: "Wir sind hier am Eingang zum Hauptquartier des Hiwatarie-Clans. Es bringt euch nichts wenn ihr versucht ihn euch zu merken. Da ihr Außenstehende seit werden wir diesen Eingang nicht mehr benutzen." "Heißt das, das es weitere Eingänge gibt?", fragte Kenny interessiert. Ray sah ihn scharf an. Dieser Junge war eindeutig zu neugierig für sein eigenes Wohl! "Vielleicht." Kenny zog die Brauen zusammen. Wenn das so weiter ging würde er keine brauchbaren Informationen beschaffen können. Aber egal wie er es auch anpackte dieser Ray schien ihn weder zu mögen noch ihm zu vertrauen. Was bei diesem Tyson anders aussah. Vielleicht konnte ihm dieser Schönling noch nützlich sein. Obwohl es schon fast eine Schande war ihn auszunutzen so naiv wie er war. Plötzlich schreckten Tyson und Kenny durch ein kratzendes Geräusch auf das sie nicht zuordnen konnten. Bei näherem Hinsehen bemerkten sie, dass die Backsteine, aus denen eine Wand der Wohnhäuser des Hinterhofes, in dem sie standen, einer nach dem anderen von innen abgetragen wurden. Ein paar Sekunden später kam der Kopf eines blondhaarigen Jungen in diesem so entstandenen Loch zum Vorschein. Verwundert starrte Tyson ihn an. Es schien so etwas wie eine Geheimtür zu sein, die durch den Blonden geöffnet worden war, denn hinter diesem ging eine Treppe in die Tiefe, die nur vom Schein einiger Fackeln erleuchtet wurde. "Da bist du ja Ray! Kai dreht schon völlig hole weil du nicht da warst! Hey! Wer ist denn das süße Mädel an deiner Seite? Ist das etwa deine neue Freundin? Was ist den mit Salima passiert hast du die schon wieder in die Wüste geschickt?" Rays Augen verdunkelten sich merklich. "Ich wüsste nicht was es dich anginge wenn das meine Freundin wäre. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig nicht? Also beweg deinen Arsch vom Eingang und lass uns durch! Dann tust du zur Abwechslung mal was Vernünftiges!" Unbeeindruckt zuckte er Blonde nur mit den Schultern und gab den Weg frei. Rays Gemütsschwingungen waren nicht neues. "Mann Alter hat du deine Tage oder was?" Schnaubend schob der schwarzhaarige den nervigen Kerl zur Seite und zog Tyson mit sich. Als sie durch das Loch geklettert waren drehte er sich nochmals um, um sich zu vergewissern das ihm Kenny folgte. "Beweg dich endlich und trödle nicht immer so rum wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", schnauzte er den Kleineren an. Wortlos stieg dieser ebenfalls durch das Loch und gemeinsam machten sie sich daran die Stufen die in die fast schwarze Tiefe führten hinunter zu steigen. Der muffige, modrige Geruch bestätigte Tyson das dieser Weg schon Ewigkeiten nicht mehr benutz wurde. /Anscheinend benutzen sie den nur wenn sie Leute in ihr Hauptquartier bringen denen sie nicht vertauen./ Die Stufen wurden mit der Zeit immer rutschiger was wohl an dem Wasser lag das die Wände des schmalen Schafts herunter lief. /Wie tief wir wohl schon sind?/ In Gedanken versunken passte der Blauhaarige einen Moment nicht auf was reichte um auf dem glitschigen Untergrund auszurutschen. Mit einem Aufschrei sah Tyson sich schon die vielen Treppen hinunter fallen als sich zwei starke Arme um seine Hüften schlangen. Dankend blickte er Ray an der ihn mit einem festen Griff hielt. "Du solltest besser aufpassen so was könnte leicht ins Auge gehen. Halt noch ein bisschen durch wie sind fast da." Erleichtert nickte Tyson ihm zu. Er würde sehr froh sein wenn er endlich wieder aus diesen Katakomben heraus kam. Und Ray hatte recht. Sie mussten nur wenige Treppen hinter sich bringen bis sie festen Boden unter den Füßen hatten. "Wo müssen wir den jetzt hin?" Verwirrt durch den Anblick der sich ihm bot blickte Kenny den Älteren an. Wieder waren sie in einem Labyrinth gelandet. Unzählige Gänge schlängelten sich in alle Richtungen so das einem schon beim bloßen hingucken schwindelig wurde. Ja Ray hatte Recht behalten. Ein Fremder der sich hier nicht auskannte würde hoffnungslos verloren gehen. "Bleibt hier stehen. Ich werde meinem Boss sagen das wir hier sind. Sobald er Bescheid weiß hole ich euch wieder ab. Und rührt euch ja nicht von der Stelle klar! Wie ihr wohl selbst unschwer erkennen dürftet wäre es glatter Selbstmord hier unten sein Glück selbst zu versuchen." Damit war Ray auch schon in einem der vielen Gänge verschwunden und den beiden anderen blieb nichts anderes übrig als zu warten. Verunsichert sah Tyson sich um. Hier unten gefiel es ihm ganz und gar nicht. Sie mussten wohl fast am anderen Ende der Stadt sein denn sie waren mindestens anderthalb Stunden gelaufen. "Was wenn sie uns einfach hier unten verrecken lassen?" Überrascht drehte er sich zu dem braunhaarigen. "Das würde Ray sicher nie tun!" "Ach ja und woher willst du das wissen? Du kennst ihn doch gar nicht! Ich weiß was du denkst Tyson. Für dich ist das nur ein Abenteuer in deinem sonst so langweiligem Leben aber du scheinst die Lage in der wir uns befinden nicht richtig zu verstehen! Diese Leute sind kriminell selbst wenn sie noch Jugendliche sind! Sie haben getötet Tyson! Was macht dich so sicher dass sie nicht auch uns umbringen?" Hektisch blickte Kenny sich um. Ihm war die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben. "Und warum sollten sie uns den weiten Weg bis hierher schleppen nur um uns dann umzubringen? Gäbe es da nicht einen leichteren Weg?", konterte er. "Nicht wirklich. Hier könnten sie unsere Leichen besser verschwinden lassen! Vielleicht würden wir niemals gefunden werden!" Bevor Tyson noch etwas darauf antworten konnte hörten sie Schritte die sich ihnen aus einem der Gänge näherten. Einen Augenblick später erkannten sie auch schon Ray der von einem großen jungen Mann begleitet wurde dessen Haare blaugrau waren. Zudem hatte er blutrote Augen. Als diese Tysons blaue Augen trafen blieb diesem die Luft weg. Solche ausdrucksstarken Augen hatte er noch nie gesehen. Sie nahmen ihm die Fähigkeit zu denken. Er war ihnen verfallen und das nur durch einen einzigen Blick. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)