Property Of The Leader von Mai Lan (In einer neuen Stadt) ================================================================================ Kapitel 12: Was einmal war... ----------------------------- Mai: Hi Leute wie geht's? ^-^ Alle: Wer zum Henker bist du denn? Mai: -.-' Kaum is man mal ne Weile weg, erkennt einen keiner mehr! Nun gut, ich habe jetzt wirklich ne Weile nix mehr von mir hören lassen, aber ich brauchte diese kleine Auszeit um neue Ideen zu schöpfen. Diese Geschichte widme ich R-chan, die zum tausendsten Mal beta-lesen darf! Du bist nun mal meine letzte Hoffnung! -.-' Und all meinen Lesern, die mich noch nicht abgeschrieben haben! ^-^ Ich hoffe, euch gefällt der kommende Teil, wenn er höchstwahrscheinlich auch anders ausfällt als gedacht. Nun gut, auf geht's in eine neue Runde! Bitte anschnallen und festhalten! On with the Fic! XD Property Of The Leader XIII Die Morgensonne trieb Tyson aus dem Bett. Verschlafen streckte er seine Glieder und sah sich um. /Mmmmmmooommmeennnnntttt! DAS ist sicherlich NICHT mein Zimmer! Keine Panik, Tyson, jetzt machst du noch mal deine Augen zu und dann wieder auf. Das ist sicher nur irgendein doofer Traum!/ "Waaaaahhhhh! Es ist kein Traum, wo bin ich!" Plötzlich hörte er Gelächter aus der Richtung der Tür und wandte sich ärgerlich dem Störenfried zu. "Was zum Teufel ist denn so witzig, häh?" Der Störenfried grinste nur weiter und musterte ihn ausgiebig. Tyson starrte zurück. Nur langsam begann er sich an die gestrigen Ereignisse zu erinnern. Er kannte diesen Jungen. Ja, genau er war es gewesen, der ihn aus diesem schrecklichen Loch gezogen hatte! Wie war gleich sein Name gewesen? Tala? "Du bist Tala, nicht wahr?" "Oh, ich bin sehr froh, dass du dich noch an meinen Namen erinnerst! Ich fühle mich zu tiefst geehrt." Tala machte eine übertrieben tiefe Verbeugung. Tyson zog die Brauen zusammen. Warum hatte er nur das Gefühl, dass der Kerl sich über ihn lustig machte? "Und was willst du, Tala?", fragte der Kleinere misstrauisch. Jetzt, wo er wieder bei klarem Verstand wahr und den Rothaarigen in vollem Licht betrachten konnte, war er ihm nicht geheuer. "Master Kai hat mich beauftragt, mich um Euch zu kümmern. Obwohl Ray nicht so dafür war..." Die Augen des Blauhaarigen weiteten sich. "Ray? Wie geht es ihm? Ist er o.k.?" Tala zog eine Augenbraue hoch. "Dafür, dass du ihn erst seit gestern kennst, sorgst du dich aber sehr um sein Wohl, nicht?" "Er ist mein Freund. Natürlich will ich wissen, ob es ihm gut geht!" Der spöttische Ausdruck kehrte auf Talas Gesicht zurück. "Wenn das so ist. Bin mal gespannt, was Kai dazu zu sagen hat. Nun gut, da drüben ist ein angrenzendes Bad. Bitte wasch dich und komm dann in die Küche herunter. Sie befindet sich im Erdgeschoss, du kannst sie gar nicht verfehlen! Mach schnell, wir müssen uns beeilen." Mit einem knappen Nicken verabschiedete sich Tala und verließ das Zimmer. Der blauhaarige Drache schaute ihm nur verwundert hinterher. /Was um Himmelswillen war das eben?/ Die vielen Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten, ignorierend machte sich Tyson auf zum Bad. /Wo Kai jetzt wohl ist? Das Letzte woran ich mich erinnern kann, ist das ich mich gegen ihn gewehrt habe. Oh mein Gott, er wird doch nicht?/ Schnell lief Tyson ins Bad und zerrte sich die Klamotten vom Leib. Nach näherer Betrachtung seiner Selbst war er sicher, dass es keine seltsamen Spuren auf seinem Körper gab. /Puh, und ich dachte schon, er hätte sonst was mit mir angestellt! Aber ich bin immer noch sauer auf ihn, dieser arrogante Nichtsnutz!/ Grummelnd drehte der Blauhaarige den Hahn in der Dusche auf und stellte sich unter den angenehmen Wasserstrahl. Grinsend schlenderte Tala wieder in die Küche hinunter. Dieser Tag schien doch amüsanter zu werden, als er sich erhofft hatte! Jetzt konnte der Rothaarige etwas besser nachvollziehen, warum Kai sich in den Jungen verkuckt hatte. Diese Energie, diese Naivität... ja, das war schon etwas besonders! Wenn man bedachte, wie abgeschottet der junge Hiwatari aufgewachsen war. Als Tala die Küche erreichte, traf er Kai sowohl Ray nicht mehr an. Anscheinend hatte die Sitzung schon begonnen. Nur zu gern wäre er dabei gewesen. Na ja, man konnte ja nicht alles wissen und sein kleiner Informant würde ihm genaustens Bericht erstatten. /Nein, Kai, egal was du vor mir verheimlichen willst, ich werde es doch erfahren./ Unsicher sah Ray sich um. Er hatte überhaupt kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache! Dieses Treffen war anders als alle anderen davor. Es ging nicht mehr einfach nur um das bedeutungslose Geplänkel unter den Clans, nein, sie hatten einen Feind. Jemanden, der sich alle unterwerfen, wenn nicht gar vernichten wollte. Die Tage der Unbeschwertheit waren gezählt. Ray sah bewundernd zu Kai. Er war wirklich der Sohn eines Hiwatari. So aufrecht und selbstsicher wie der Andere auftrat war, von seiner Unsicherheit nichts zu spüren. Er schien so, als hätte er alles im Griff... selbst wenn das nicht so war. Seine Wunde musste noch schmerzen, auch wenn er auf Geheiß von Doktor Kawasaki sich ein Schmerzmittel hatte geben lassen. Jetzt da er - Ray - bei der Sitzung dabei sein würde, konnte Kai es sich leisten, etwas gegen den bohrenden Schmerz zu nehmen. Ray konnte nur erahnen, was in seinem besten Freund vorging, doch der Vorfall, nein, die ganze Anwesenheit Tysons schien diesen sehr durcheinander gebracht zu haben. "O.k., dann wollen wir mal in die Hölle des Löwen, nicht war?" Ray lächelte seinem Freund aufmunternd zu und sie betraten den Konferenzraum. Grummelnd rubbelte Tyson sich die Haare. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass etwas sehr seltsames vor sich ging und das behagte ihm überhaupt nicht! /Ich wüsste gern, wo Kai und Ray jetzt sind... Mann, es kommt mir alles wie ein Traum vor. Gestern... ist das wirklich alles geschehen? Hoffentlich sind die Anderen o.k.!/ Seufzend trat Tyson wieder in Kais Schlafzimmer, nur um auf dessen Bett für ihn hergerichtete Kleider zu erblicken. Skeptisch beäugte er die hellblaue Jeans und das gelbe T-shirt, entschied sich aber dann doch dafür, sie anzuziehen, denn er konnte ja schlecht nackt herumlaufen! Als er in das feine Material schlüpfte, schloss er kurz die Augen. Es fühlte sich so an, als ob das T-shirt aus Seide gemacht wäre. Gedankenverloren strich er über den gelben Stoff. Was würde jetzt nur werden? /Es hilft nichts, wenn ich jetzt Trübsal blase! Also wie war das? Einfach nach unten gehen und dann die Küche suchen! Das kann ja nicht so schwer sein!/ Beherzt machte sich Tyson auf den Weg und zu seiner großen Verwunderung fand er sich auch bald in der Küche wieder. "Wie ich sehe, hast du den Weg trotz großer Mühen doch bewältigt! Ich bin richtig beeindruckt!" Sauer starrte der Blauhaarige Tala an. Nein, er mochte ihm zwar zu Dank verpflichtet sein, dass er ihn aus diesem Loch geholt hatte, aber diese ewigen Beleidigungen würde er sich nicht länger gefallen lassen! Aber bevor er den Anderen anfahren konnte, betrat Aiko die Küche. "Ah, Tyson, wie ich sehe, hast du die Kleider gefunden." Freudestrahlend kam sie auf ihn zugelaufen. "Stimmt die Größe auch? Na ja, die Farben passen ja perfekt zu dir!" "Öhm, hast du sie mir ins Zimmer gelegt?" Aiko nickte heftig. "Ja, aber ausgesucht hat sie Master Kai! Er hatte eine genaue Vorstellung, welche Farben es sein sollten! Ich hatte nur Angst, dass deine Größe nicht stimmen könnte! Aber anscheinend passen sie dir wie angegossen!" "Kai... hat sie ausgesucht?" "Ja. Er meinte, dass du sicher ein paar frische Kleidungsstücken haben wolltest, nach dem gestrigen Abenteuer!" "Das passt so gar nicht zu unserem lieben Kai. Wo er doch sonst immer so schön herzlos ist!", grinste Tala. "Das stimmt nicht, Tala! Master Kai ist im Grunde seines Herzens sehr nett! Und du behauptest ja nichts anderes oder du bekommst es mit mir zu tun!" "Ja, Madam! Bitte verschonet mich! Nun gut, Tyson, wir sollten uns langsam mal auf den Weg machen." Der Rothaarige erhob sich von dem Stuhl auf dem er bis eben gesessen hatte. "Nix da! Tyson wird sich jetzt erst einmal hinsetzen und gut frühstücken! Du hast doch bestimmt Hunger, nicht?" Ihre Antwort bekam sie auch prompt, als Tysons Magen zu knurren begann. "Ich nehme das mal als ein ja!", lachte Aiko und wandte sich an Hanna, die Köchin. "Sag nichts. Wie wäre ein Ei mit Speck? Das hört sich doch gut an nicht? Also, dann mache ich mich mal ans Werk! Nicht das du uns noch vom Fleisch fällst, nicht wahr mein Junge. Wo unser Master Kai sich doch so große Sorgen um dich macht." Bei diesen Worten errötet Tyson leicht, was Tala keines falls verborgen blieb. /Sehr interessant! So wie es aussieht, ist Kai nicht der Einzige, der sich verliebt hat!/ Einen kurzen Moment lang entstellte eine grässliche Fratze das Gesicht des jungen Mannes. Es schien alles nach Plan zu verlaufen. Hocherhobenen Hauptes schritt Kai in den Konferenzraum und musterte die Anwesenden mit einem schnellen Blick. Es waren Robert, das Oberhaupt des Falcon-Clans, seine rechte Hand und Stellvertreter Enrique, sowie Oliver anwesend. Ihnen gegenüber saßen Ozuma, das Oberhaupt des Shild-Clans, sowie Salima seine treue Gefährtin und Beraterin und Bryan, ein recht unangenehmer Zeitgenosse. Die Schmerzmittel, die er zu sich genommen hatte, würden etwa eine halbe Stunde wirken und dann langsam, aber sicher ihre Wirkung verlieren, was hieß, dass er keine Zeit zu verlieren hatte! Enrique sah sich suchend um und als er nicht fand, wonach er Ausschau hielt, wandte er sich an den Grauhaarigen. "Wo ist denn Tyson abgeblieben?" Robert sah seine rechte Hand fragend an. "Tyson?" "Ich wüsste nicht, was dich das anginge, geschweige denn, dass es etwas zur Sache tut." Mit einem grimmigen Blick brachte der Rotäugige den Römer zum Schweigen. Noch einmal tief Luft holend, eröffnete Kai die Sitzung. "Wie ihr wohl alle wisst, hat es jemand auf diese Clans abgesehen. Man will uns gegeneinander ausspielen und uns somit vernichten! " "Und wie kommst du zu dieser absurden Annahme? So viel ich weiß, geht es eher nur darum, dass du deine Männer nicht unter Kontrolle hast, Kai!", gehässig lächelte Robert den Russen an. Kais Gesicht blieb kühl. Er warf nur einen arroganten Blick zu seinem Widersacher und fuhr ungerührt fort. "Ich habe meine Männer unter Kontrolle und mein Einfluss ist das beste Zeugnis dafür! Wie steht der Shild-Clan zu dieser Sache?" Ozuma seufzte schwer. Er wusste, egal welche Antwort er auch gab, dass er sich in der Verliererposition befand! "Wir wissen nicht, ob Michael im Auftrag gehandelt hat... Ich denke wir sollten nichts überstürzen." "Sehr diplomatisch!", schnaube Enrique abfällig. "Willst du Ärger?" Bryan war aufgesprungen und fixierte den Römer mit einem bösem Blick. "Vielleicht..." Jetzt erhob sich auch Enrique und grinste seinen Gegenüber auffordernd an. "Schluss jetzt!" Die beiden Streithähne zuckten zusammen und wandten sich an Kai. Der Rotäugige hatte seine Stimme nur um ein Minimales heben müssen, um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu bekommen. /Das ist wahre Stärke!/, schoss es Robert durch den Kopf und es ärgerte ihn, dass er diese Stärke nicht besaß. Nicht die Macht inne hatte, die dem jungen Hiwatari zu eigen war. "Wir werden uns nicht wie die kleinen Kinder über solch eine Sache streiten und unseren Feinden damit in die Hände spielen! Ich will eine klare Antwort von euch! Wart ihr über die Vorfälle informiert oder nicht?" "Das würden wir nie tun, Kai. Es mag sein, dass unsere Clans sich nicht besonders verstehen und dass es Spannungen gibt, will ich nicht abstreiten, aber wir würden uns selbst vernichten, wenn wir gegeneinander kämpfen würden!" Leicht nickend stimmte Salima ihrem Anführer zu. "Was für einen Verdacht hast du, Kai? Du hast doch sicher ein paar Beweise für deine Behauptungen." Kai schnaubte abfällig. "Geh auf die Straße, da hast du deine Beweise! Aus einer sicheren Quelle wurde mir bestätigt, dass sich eine unbekannte Organisation in den Kopf gesetzt hat, Drogen in unserem Gebiet in Umlauf zu bringen, genauer gesagt in der neuen Einkaufsmeile. Es wurde versucht, Mr. Granger unter Druck zu setzten und ihn so zur Mitarbeit zu überreden. Ihr wisst alle, was das bedeutet! Wenn wir Drogen in unserm Gebiet haben, fällt das auf uns zurück und die Justiz kann nicht tatenlos zusehen! Unsere Bewegungsfreiheit wird mächtig beeinträchtigt werden und somit auch unsere Macht." Langsam schlenderte der Grauhaarige zum Fenster und blickte auf die endlosen Gründe seines Anwesens. "Ich weiß, dass ihr mich stürzen wollt, da mache ich mir keine Illusionen." Ein aufgebrachtes Gemurmel ging durch die Reihe der Anwesenden. "Nein, widersprecht mir nicht. Eure Vorbereitungen zu meiner Stürzung sind mir nicht verborgen geblieben, aber bedenkt... Wir haben einen gemeinsamen Feind, der sehr stark ist! Allein kann es keiner mit ihm aufnehmen. Selbst die vereinte Kraft des Falcon- und Shild-Clans wäre nicht genug, sie aufzuhalten. Nur wenn wir zusammen halten, hätten wir eine Chance. Ich weiß, dass ihr es hasst unter dem Hiwatari-Clan dienen zu müssen, doch entscheidet euch, was euch lieber wäre: Unter mir und meinem Clan zu dienen und zu wissen woran ihr seid oder gegen einen Gegner zu kämpfen, den ihr nicht im Geringsten einschätzen könnt!" Er wandte sich wieder zu den Anderen um. "Überlegt es euch. Mein Angebot steht." "Wie willst du sie aufhalten, Kai?" Rote Augen starrten Robert einen Augenblick gefühllos an. "Ich habe einen Trumpf, der uns vielleicht helfen könnte. Einen Köder, der vielleicht alles ins Wanken bringen könnte und unsere Gegner somit stürzen, aber es darf nichts über dieses Gespräch nach Draußen dringen, sonst kann ich für nichts garantieren. Wir haben es mit etwas zu tun, das wir nicht im Entferntesten einschätzen können. Ich werde mich jetzt zurückziehen und erwarte eure Antwort heute Abend. Es steht euch frei zu gehen oder zu bleiben..." Mit diesen Worten verließ Kai das Zimmer. "Was haltet ihr davon?" Unsicher musterte Ozuma die Anderen im Raum. "Wie schlimm ist es wirklich, Ray?" Robert wandte seinen Blick zu dem Schwarzhaarigen. "Ich weiß es nicht, Robert. Ich weiß es wirklich nicht... Aber wenn es ihnen ohne größere Mühen gelingt Michael auf ihre Seite zu ziehen und Mr. Granger zu erpressen... Kai hat recht, wenn er sagt, dass wir sie nicht einschätzen können." Robert erhob sich und strich seine Weste glatt. "Das reicht mir nicht. Solang nichts Schlimmeres passiert, als das dieser Stümper durchdreht und ich nicht weiß, worauf ich mich konkret einlasse, werde ich nichts unternehmen. Enrique, wir gehen." "Überlege es dir, Robert. Einen Bezirk zu beherrschen, ohne zu wissen, wie lang deine Macht halten wird, ist nicht sehr verlockend." "Ich werde hier bleiben, Ozuma. Es ist nicht schlecht, wenn ich mich noch etwas mit Ray unterhalte." Lächelnd fing Ray Salimas Blick auf. Er ahnte schon, worum es in dieser 'Unterhaltung' gehen würde. Ozuma nickte. "Gut, tu das. Auch ich werde mich zurückziehen, um meine Gedanken zu ordnen. Wir werden uns am heutigen Abend wieder hier einfinden." "Ich weiß nicht, ob ich erscheinen werde. Meine Meinung hat sich nicht geändert!", schnaubte Robert. Ray geleitete die Anwesenden hinunter zum Eingang und verabschiedete sie, um sich dann Salima zuzuwenden. "Und wie kann ich dir helfen?" Salima lächelte lasziv. "Wir haben so lang nichts mehr mit einander unternommen, Ray. Du lässt dich gar nicht mehr bei mir blicken." "Verzeih, aber wie du weißt, geht momentan alles drunter und drüber. Es ist nicht gerade leicht." "Ach, du Armer! Vielleicht kann ich dich etwas von deiner Anspannung befreien!" Lächelnd führte der Schwarzhaarige sie die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Nach einem ausgiebigen Frühstück hatten sich Tyson und Tala auf den Weg gemacht. Sie waren in dem Auto des Rothaarigen etwas gen Westen gefahren, um nach nicht all zu langer Zeit auf ein kleines Häuschen zu stoßen. "Das ist eines der Bedienstetenhäuschen des Hiwatari Anwesens. Von hier aus werden wir uns etwas umsehen. Dort hinten ist ein kleiner See, wenn du willst könnten wir dort hin oder würdest du lieber zu den Gärten? Es gibt dort die unterschiedlichsten Pflanzen. Die meisten wirst du hier in Japan sicherlich noch nicht gesehen haben. Kais Mutter legte einen großen Wert auf Schönheit. Sie liebte Blumen aller Art, weswegen Mister Hiwatari Senior ihr zuliebe diesen Garten anlegte." Zögerlich stimmte Tyson zu den Garten zu besichtigen. Aus einem unerfindlichen Grund traute er Tala nicht wirklich über den Weg. Der junge Mann war ihm alles andere als geheuer. Nicht zu vergessen durch welche Strapazen er sich am gestrigen Tag hatte kämpfen müssen! Doch als sie ankamen, war der Blauhaarige etwas enttäuscht. Außer ein paar großen Hecken war weit und breit nichts zu sehen. Die grüne Mauer schien die Grenze des Hiwatari Anwesens zu kennzeichnen. "Also ich will ja nicht meckern, aber ich kann weit und breit keine Blumen erkennen!" Tala zog die Augenbrauen hoch. "Nur nicht so ungeduldig, mein junger Freund! Wir sind ja nicht einmal angekommen! Ich sagte, das Misses Hiwatari Wert auf schöne Blumen legte, und nicht auf ödes Grünzeug." Zu Tysons Überraschung umrundeten sie die Hecke und standen in Mitten einer atemberaubenden Blütenpracht. Das was der Kleine für eine Abgrenzung gehalten hatte entpuppte sich als eine Art Irrgarten, der mit den wunderschönsten Blumen in allen Farben bepflanzt war! "Wunderschön..." Das war alles was der Drache herausbrachte, als er versuchte die ganze Pracht, die sich ihm gezeigte, in sich aufzunehmen. Frech grinste Tala ihn an. "Ich wusste doch, dass das etwas für dich ist! Also habe ich dich ganz richtig eingeschätzt!" Tyson sandte ihm einen grimmigen Blick. Er hasste es, wenn die Leute so taten, als wäre er ein Mädchen. "Na, na, kein Grund gleich sauer zu werden!" Abwehrend hob Tala seine Hände. "Es ist nur so, dass du mich an Kais Mutter erinnerst... auch siehst du seiner Schwester sehr ähnlich..." Neugierig legte Tyson seinen Kopf schräg. "Du bist nicht der Erste, der das behauptet. Aiko erwähnte heute morgen etwas Ähnliches beim Frühstück. Stimmt es wirklich, dass ich ihr so ähnlich sehe? Wie war sie denn?" Talas Augen nahmen eine verträumten Ausdruck an. "Sie war wunderschön, sanft und bezaubernd. Man hatte den Eindruck, einen Engel vor sich zu haben. Kai kommt vom Aussehen sehr nach ihr, du ähnelst eher seiner kleinen Schwester... Auch sie war ein sehr liebes Mädchen. Wie sagt man, wie die Mutter, so die Tochter? Das traf auf jeden Fall auf die beiden zu!" Besorgt bemerkte Tyson wie sich die Augen seines Gegenübers verdunkelten. "Sie war immer freundlich zu mir und umsorgte mich, wenn mein Vater mich wieder einmal grün und blau geschlagen hatte." Mit einem schiefen Grinsen sah Tala ihn an. "Mein alter Herr war etwas sehr dem Alkohol zugeneigt, musst du wissen. Aber das machte nichts, solang sie mich versorgte." Energisch schüttelte der Blauhaarige den Kopf. "So etwas darfst du nicht sagen! Es gibt keine Entschuldigung dafür, wenn Eltern ihre Kinder misshandeln! Es ist einfach falsch, da gibt es kein wenn und aber!" Überrascht musterte Tala den Kleineren. "Genau dasselbe hatte sie auch immer zu mir gesagt! Vielleicht bist du ihr wirklich ähnlicher, als ich zu Anfang dachte! Du musst wissen, dass das Misshandeln eines Jungen oft in die Spalte, ihn zu einem Mann machen zu wollen, abgetan wird. Zwar ist es unentschuldbar, aber ein abgehärteter Junge bringt mehr, als ein verweichlichter, das ist nun mal so! Na ja, Miss Hiwatari teilte diese Ansicht nicht mit ihrem Vater und suchte sich somit gegen dessen Willen einen Mann, der zu der ,sagen wir, eher schwächeren Sorte zählte. Er war Lehrer und Kais Vater, wobei ich sagen muss, dass unser Boss nicht unbedingt nach ihm schlägt. Gott sei Dank!" Leicht lachte Tala über die Erinnerungen, die sich in seinem Kopf bildeten. "Nun auf jeden Fall war Hiwatari Senior nicht sehr glücklich über ihre Wahl, akzeptierte sie jedoch. So vergingen die Jahre und Kai und seine Schwester Hikaru wurden geboren. Aber Kais Großvater hatte noch lange nicht aufgegeben. Er brauchte einen Erben und versuchte weiter Kais Vater zur Mitarbeit zu überreden, was zu einem heftigen Streit führte. Als der alte Hiwatari endlich einsah, dass seine Bemühungen auf unfruchtbaren Boden fielen, hielt er sich an Kai. Das wollte dessen Vater aber unter allen Umständen verhindern. "Ich will nicht, dass mein Sohn zu einem Verbrecher wird!" hatte er damals gesagt. Das war ein Fehler gewesen. Er starb. Angeblich war es Selbstmord... das war an Kais 9. Geburtstag!" Tyson schnappte hörbar nach Luft. "Seit diesem Tag wurde Kais Mutter immer depressiver und zog sich fast vollständig zurück. Nur noch ihre Kinder ließ sie an sich heran. Kai gab sich die Schuld für das Vorgefallene... Ray und ich haben Jahre damit verbracht ihm diesen wahnwitzigen Gedanken auszureden. Als dann auch noch Hikaru an einer Autobombe starb, die eigentlich für Kai, den Erben des Hiwatari-Clans bestimmt war, änderte sich alles. Kais Mutter zog sich nun völlig in ihre eigene Welt zurück und nahm nichts mehr war. Egal wie sehr sich Kai auch anstrengte, er konnte sie nicht zurückholen. Ein Jahr später fand er sie erhängt in ihrem Zimmer. Nun kannst du vielleicht Kais unbändigen Hass auf seinen Großvater verstehen... Der alte Mann hat durch seine Erwartungen und vielleicht mehr, man konnte es ihm nie beweisen, Kais ganzes Leben zerstört!" Fassungslos starrte Tyson vor sich hin. Er musste diese Informationen erst einmal verdauen! Nein, nun fiel es ihm keinesfalls mehr schwer, das Verhalten Kais zu verstehen. Er wusste, wie es war einen Elternteil zu verlieren, doch seine Mutter war an Krebs erkrankt und hatte trotz allem einen friedlichen Tot gehabt, Kai jedoch... er hatte seine ganze Familie beerdigen müssen ohne etwas dagegen tun zu können! Tysons Augen füllten sich mit Tränen. Das war nicht fair! Wie konnte einem Menschen nur so viel Unglück zustoßen? Verwundert betrachtete Tala den anderen Jungen. So viel Mitgefühl hatte er gar nicht erwartet. Beschämt wischte sich der Blauhaarige die Tränen von den Wangen und sah sich nochmals in dem Garten um. "Nun ergibt das alles einen Sinn. Diese wunderschönen Blumen spiegeln die Seele von Kais Mutter wieder. Ich habe mich schon gewundert, warum der Eingang so farbenfroh gestaltet ist und je tiefer man vordringt desto düsterer wird es. Den Abschluss dieses Weges bilden Totenblumen... Blumen, die den Menschen die letzte Reise etwas leichter machen sollen. Ohne Zweifel wollte sie ihrem Kind und ihrem Mann die letzte Reise so schön wie möglich gestalten. Dieser Garten ist nicht nur zur Zierde da, nein, er soll den Seelen ihrer Lieben den Weg weisen, nicht?" Geschockt blickte der Rothaarige ihn an. Dann lächelte er. "Ich hätte nicht geglaubt, dass es je jemand verstehen würde." Gedankenverloren blickte er auf die verschiedenen Blumen. "Sie war ohne Zweifel eine wunderbare Frau..." "Was denkst du? Wie wird sich diese ganze Sache noch auf uns auswirken?" Nachdenklich starrte Ray zur Decke und dachte über Salimas Frage nach. Das Mädchen räkelte sich neben ihm in den Lacken. "Ich weiß es nicht... Wenn die Clans nicht zusammen halten, wird alles zerbrechen, das steht fest. Wie steht Ozuma eigentlich zu der ganzen Sache?" "Er weiß nicht, wie er sich verhalten soll..." Seufzend starrte sie auch zur Decke hinauf. "Ich, ehrlich gesagt, auch nicht... Eigentlich sollte ich nicht hier bei dir liegen!" Grinsend wandte sich Ray ihr zu und strich leicht durch ihr Haar. "Aber, aber ich würde dich nicht missen wollen!" Zärtlich küsste er ihre Lippen und richtete sich auf. "Hmmm. Bleib doch noch ein bisschen liegen." "Ich kann nicht. Ich muss zu Kai." "Warte doch!" Beleidigt zog Salima eine Schnute, dann seufzte sie erneut. "Ich glaube, Ozuma wird zum Hiwatari-Clan halten. Er ist sich noch so unsicher. Wenn die Clans angegriffen werden, dann wird der Shild-Clan als erstes dran glauben müssen, da er das schwächste Glied ist!" "Meinst du wirklich?" Ray schielte verstohlen zu ihr hinüber. "Ja. Robert hat uns zwar angeboten, mit ihm zusammen den Hiwatari-Clan zu stürzen, doch dann wären wir Untergebene des Falcon-Clans und das stellt für uns nicht wirklich eine Verbesserung dar!" "Da hast du recht. Ich lauf schnell in die Küche und hol uns was zu essen, du musst Hunger haben." Das Mädchen strich mit einer Hand über ihren Bauch. "Du hast recht. Etwas zu essen könnte nicht falsch sein!" "Bin gleich zurück! Ich beeil mich." Schnell warf sich Ray ein paar Kleider über und verließ das Zimmer. Anstatt jedoch die Treppen hinunter zur Küche zu nehmen, eilte er den Gang weiter und wand sich dann nach rechts um in einem der angrenzenden Zimmer zu verschwinden. Lässig in einem Sessel sitzend las Kai ein Buch und schaute nur kurz davon auf, als Ray das Zimmer betrat. "Und?" "Ozuma ist auf unserer Seite. Es ist ihm zu gefährlich, sich mit Robert zu verbrüdern!" "Gut. Dann stellt die einzige Gefahr Robert dar... Aber ich habe schon eine Idee, wie wir ihn davon überzeugen können, sich auf unsere Seite zu schlagen! Nun gut, geh zurück zu Salima, bevor sie Verdacht schöpft und nimm etwas leckeres zu essen mit! Für diese kleine Information hat sich die Gute etwas besonderes verdient, nicht?" Grinsend nickte der Schwarzhaarige seinem Anführer zu. "Überanstreng dich nicht zu sehr! Ich werde dich heute Abend noch brauchen!" Wieder nickte Ray, bevor er verschwand. Es konnte sich doch wirklich manchmal als sehr nützlich erweisen, wenn die Beraterin eines Verbündeten in die rechte Hand das Bosses verliebt war. Die Informationen, die man dadurch bekam, waren wahres Gold wert. Lächelnd ging Kai zum Schreibtisch und nahm dem Telefonhörer auf. Schnell wählte er eine Nummer und wartete dann. "Ah, Brooklyn, gut, dass du da bist! Ich habe einen Auftrag für dich!" Fortsetzung folgt... So und das war's dann auch schon wieder... Hoffe, euch hat's gefallen, man sieht sich! ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)