Dritter Schreibwahnanfall von abgemeldet (Draco x Harry) ================================================================================ Kapitel 8: Hunger und zweifaches Schicksal ------------------------------------------ Kapitel 8 Nach zwei Wochen Ferien schreib ich nun endlich weiter! Aber scheinbar hat sich die Pause gelohnt, denn für das letzte Chapter bekam ich nun ganze 9 Kommentare *freu* Vielleicht sollte ich euch ja öfters warten lassen?! ;) Ich werde übrigens nie aus Dracos Sicht schreiben, einfach weil er so geheimnisvoller rüber kommt, was zu seinem momentanen Charakter einfach besser passt. Zumindest meiner Meinung nach! Nunja, langes Gelaber, kurzer Sinn: Viel Spaß beim Lesen! LG Manya Der Speisesaal befand sich im ersten Stockwerk und war ganz im antiken Stil gehalten. Säulen und griechische Statuen standen an den Wänden und der tisch und die Stühle bestanden aus Marmor. Künstliches Gras war statt Teppich auf dem boden angebracht und ein gewaltiger Springbrunnen säumte die Rückwand des Saales. Staunend trat Harry ein, sowas hatte er noch nie zuvor gesehen. Sanft wurde er von Draco zu einem der stühle oder sollte man besser sagen Marmorblöcke, geschoben. Der Blonde hatte diesen Anblick schon längere Zeit genießen können, schließlich hatte Harry ganze zwei tage geschlafen. Tage, in denen Draco nicht untätig gewesen war und das gemäuer samt Anlagen neugierig erkundet hatte. Auch wenn er sich sicher war, noch längst nicht alles gesehen zu haben, so konnte er sich nun doch einen groben Überblick verschaffen. Kaum hatten sich die drei Zauberer und die Hexe gesetzt, als auch schon das Essen auf kleinen, silbernen Tellern erschien. Dem Schwarzhaarigen lief das Wasser im Munde zusammen, als sein Blick über die reich gedeckte Tafel schwiff. Gebratene Äpfel mit Vanillesoße, Kürbissaft und Gerunderwein, gebratene Schweinekeulen, Jaultierrücken, Mehrkornfillet und Krabbensalat, um nur einige der Köstlichkeiten zu nennen, die sich nun vor ihm auftürmten. Wie auf Befehl hin begann nun auch schon sein Magen laut zu knurren, schließlich hatte er ja bereits seit Tagen nichts mehr gegessen. Etwas peinlich berührt sah sich Harry um. Alle anwesenden sahen ihm mit einem dicken Grinsen auf dem Gesicht entgegen, einschließlich Draco. Es war immer wieder verblüffend, wie sehr sich der Junge verändert hatte, seit sein Vater nach askaban geschickt worden war. Fast schien es, als säße hier nicht Draco Malfoy sondern das genaue Gegenteil von ihm. Als hätte man den Jungen über die Ferien heimlich ausgetauscht. Nachdenklich legte sich Harrys Stirn in Falten. Und wenn es nun tatsächlich so war? Wenn das hier nun nicht Draco sondern eine wildfremde Person war, die hier war, um ihn auszuspionieren? Ja, womöglich einer von Voldemordts Todessern, der nur auf den richtigen Moment wartete, um ihn auszulöschen. Vorsichtig sah er den Malfoy von der Seite an. Er grinste immer noch. Eine kleine, vorwitzige Strähne hatte sich aus seinem Zopf gelöst, hing ihm nun seitlich ins Gesicht. Harrys Augen folgten dem blonden Haar und blieben schließlich an zwei eisblauen hängen. Belustigung lag darinnen und Wärme. Vor nicht allzu langer Zeit hatte noch die Kälte in ihnen geherrscht, die Kälte und der Spott über den "Weltenretter Harry Potter", wie er ihn immer zu nennen gepflegt hatte. Das Gesicht des Schwarzhaarigen verzog sich krampfhaft, das war noch die netteste Beleidigung gewesen. Pseudoheld, Stiefellecker, Schlammblutliebhaber, Möchtegernheld, Wieseldreck, all sowas hatte er sich anhören müssen, in verscheidensten Variationen und zu verschiedensten Zeiten. Und dann dieser Wandel! Draco malfoy bedankte sich, war nett zu ihm und ja, hatte ihn tatsächlich geküsst, ihn, Harry Potter ! ! Die ganze Sache war mehr als nur merkwürdig! sie war suspektm, geradezu irreal! "Sag mal ..", Dracos Stimme riss ihn urplötzlich aus seinen Überlegungen, lenkte seinen Blick wieder auf das Hier und Jetzt, " möchtest du nicht noch was essen, oder reicht es dir mich den ganzen Tag anzustarren?" Harry wurde augenblicklich knallrot. Dracos Stimme hatte nicht boshaft geklungen, eher belustigt oder neckend, dennoch hätte sich der Schwarzhaarige in den Hintern treten können. Langsam und vorsichtig sah er zu den übrigen beiden Personen herüber, die unglaublich vertieft in ihr Essen zu sein schienen. Oder wohl doch nicht so vertieft, denn Charly schien es nicht aufzufallen, dass er gerade dabei war, seine Suppe mit einer Gabel zu essen. Wieder und wieder führte er die tropfende Gabel an den Mund und wieder zurück auf seinen Teller, bemüht beschäftigt auszusehen. Die ganze Sache war schlichtweg lächerlich. Ergeben lehnte sich Harry nun vor und schaufelte sich den Teller mit allerlei Köstlichkeiten voll. Übertrieben konzentriert begann er zu essen und vermied dabei gefließentlich den Blick auf den Blonden zu richten. Dieser grinste noch immer, wandte sich dann allerdings seinerseits dem Essen zu. Selbst ein Malfoy musste schließlich essen! Harrys Hunger war gewaltig, ebenso wie sein Magen. Immer und immer wieder führte er die Gabel auf seinen Teller, ließ sie dann, wohlgefüllt, zurück in seinen Mund wandern. Draco schüttelte nur den Kopf. Wenn man den schwarzhaarigen so ansah konnte man niemals vermuten, dass er einen solchen Appetit inne hatte. Der Körper des Jungen war schlank und fast schon schlacksig. Er war ein wenig kleiner als Draco selber, wirkte schon fast zerbrechlich. Seine Haare waren wie immer so verstruppelt, dass sie zu allen Seiten hin abstanden und die kleine, blitzförmige Narbe leuchtete sanft dahinter hervor. Erneut schüttelte Draco den Kopf, konnte sich nicht der gedanken erwehren, die ihn nun zu überfallen drohten. Wie war es nur möglich, dass auf diesem kleinen Jungen die Hoffnung der gesamten Zauberwelt lastete, wie war es nur möglich, dass dieser Junge so etwas Besonderes war? Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, ein leiser Hauch von Ironie lag in seinem Blick, als er den Jungen betrachtete. Der Sohn einer Mugglegeborenen hatte den dunklen Lord schlagen können, ein kleines Baby hatte die Macht der Dunkelheit bezwungen. Es war unglaublich, aber doch wahr! Mit einem zufriedenen Seufzer ließ sich Harry zurücksinken, strich sie mit der rechten Hand durch das schwarze Haar. Er war satt, papp satt. Noch nie in seinem Leben war er darüber so glücklich gewesen, dass sein Gürtel fast zu platzen drohte. Er hatte schon Hunger gehabt, als draco ihn in die Bibliothek geführt hatte und das Gefühl hatte sich von Minute zu Minute verstärkt. Zufrieden guckte er zu den beiden Erwachsenen hinüber, die ihn lächelnd musterten. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden malfoys war wirklich verblüffend. Ihm tat es Leid, dass die Hexe ein so schweres Schicksal zu tragen hatte. Vom eigenen Vater verraten und zum Tode verurteilt! Doch auch irgendeine Art und Weise fühlte er sich damit mit ihr verbunden. Auch er war von seiner Familie verraten worden, war nur ein lästiges Anhängsel seiner Verwandten und deshalb froh über diesen Auftrag gewesen. Einen Auftrag, der die ganzen Ferien dauern würde, Ferien, in denen er nicht zurück zu den Dursleys musste. Doch viel mehr wusste er auch nicht. Dumbledore hatte ihnen nichts weiter erklärt, als er ihn und Draco zu sich gerufen hatte. Als Harry gerade hatte nachfragen wollen, war eine Eule aus dem Ministerium hereingeflattert gekommen, die den zauberer zum Aufbruch gezwungen hatte. Er wurde im Ministerium erwartet, hieß es, und binnen Sekunden war Dumbledore auch schon fort gewesen. Neugierig sah er nun also die beiden Erwachsenen an, gewillt endlich jene Frage auszusprechen, die ihm schon so unendlich lange auf der Zunge brannte. Doch bevor er etwas sagen konnte, kam Draco ihm zuvor. Seine ruhige, samtene Stimme hallte durch den Speisesaal, glitt um die Säulen, umfing den riesigen Springbrunnen. "Was tun wir hier?" Die Frage war simple, geradezu banal, dennoch sind es gerade diese einfachen Fragen, die soviel Gewicht zu tragen haben. Verwirrt hob Charly Weasley eine rote Augenbraue, brauchte einen Moment, um das gefragte überhaupt zu begreifen. Dann jedoch breitete sich Unglauben und Überraschung auf seinem Gesicht auf. "Ihr wisst das nicht?", seine grünen Augen funkelten, musterten die beiden Jungen vor sich ganz genau, die nun synchron den Kopf schüttelten. Nachdenklich sah Charly die Hexe neben sich an, die genauso verblüfft schien, wie er selbst. Eigentlich hatten Beide gedacht, dass Dumbledore die beiden Jungen über den Sinn ihrer Mission aufgeklärt hatte, dass es nicht an ihnen lag, dies zu tun. Die junge Hexe zuckte schließlich ergeben mit den Schultern und erhob sich vom Tisch. Der Stoff ihres Gewandes raschelte dabei leise und schmiegte sich sanft an ihren Körper. Wäre Harry nicht schwul hätte ihm diese Szene wohl mehr als nur gefallen. Zumindest den Blicken Charly Weasleys nach zu urteilen, der jede Bewegung der Hexe interessiert verfolgte. Ihre Stimme war anders als Dracos und doch so gleich. Glockenhell und doch samtig kam die Antwort auf die Frage, die Draco und Harry seit Dumbledores plötzlichen Verschwinden beschäftigte. "Was ihr hier tut, ist lernen", erklärte die Hexe und ignorierte dabei gefließentlich den entsetzten Blick der beiden Jungen, "doch ihr lernt nicht irgendwas, was ihr lernt, ist die wahre Magie!" Stille legte sich über den Raum, ließ die letzten Worte der Hexe noch bedeutungsvoller werden. "Die wahre Magie", wichtige Worte so leicht gesprochen und doch so schwer in ihrem Begreifen. Verwirrt schüttelte Harry den Kopf, ließ die schwarzen Haare fliegen. Was meinte Lilianna Malfoy mit "die wahre Magie"? War ihre Magie denn nicht wahr? Aber, wieso wurde sie dann in der Schule gelehrt! Dem Schwarzhaarigen war die Sache ein Rätsel und mit einem kurzen Blick zu dem blonden versicherte er sich, dass er darin nicht der Einzige war. Verblüffung zeichnete sich auf den edlen Zügen ab, graue Augen musterten still die Hexe, die die Beiden nun erwartungsvoll ansah. "Aber, was ist die wahre Magie?", schließlich war es diesmal Harry, der die Frage stellte. Er wollte wissen, was die Hexe meinte und vorallem, warum ihnen diese magie niemals beigebracht worden war. Die blonde Hexe lächelte, leiser Stolz legte sich auf ihre Züge. "Die wahre Magie ist schwer und kompliziert, kaum einer beherrscht sie oder wird von ihr beherrscht. Nur wirklich gute Zauberer und Hexen können sie erlernen, nur die, in denen das Talent für die Magie groß ist, können sie verstehen", ein leises Lächeln legte sich auf ihre Gesichtszüge, verlieh ihr für einen Moment das Aussehen eines Engels, "die wahre Magie ist mächtig und wunderschön zugleich, wer sie kontrolliert ist ein Zauberer ohne Gleichen, ein Magier!" Das leichte Lächeln verschwand und nun war es an Charly zu reden. Auch er erhob sich, sah in die gefesselten Gesichter der Hogwartsschüler, doch seine Stimme war nicht glockenhell oder samtig, sie war fest und tief. "Es gibt nicht viele Magier, man kann sie an zwei Händen abzählen. Dumbledore ist einer von ihnen, Du-weißt-schon-wer ein anderer. In früherer Zeit gab es mehr von ihnen, mehr, die die wahre Magie zu verwenden verstanden. Allein die vier Gründer Hogwarts waren gewaltige und mächtige Magier, dem allein ist es zu verdanken, dass Hogwarts heute so sicher ist, durch Flüche, die ein normaler Zauberer nicht aufzuheben in der Lage ist," sein Gesicht wurde plötzlich finster und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten, als er weitersprach. "Doch wie schon gesagt ist Voldemordt ebenfalls ein Magier und ein mächtiger noch dazu. Früher hätte Dumbledore ihn mit seiner Magie noch in die schranken weisen können, doch, Albus ist alt geworden, zu alt. Er wird die Siegel nicht mehr alleine zu halten wissen!" Lilianna nickte zustimmend. "Und hier nun kommt ihr ins Spiel," erklärte sie und setzte ein leichtes Lächeln auf, "Ihr habt Talent, großes Talent sogar, im Umgang mit der Magie! Das ist auch der Grund, weshalb wir euch hergebeten haben, weshalb ihr eure Ferien in diesem gemäuer verbringen werdet!" Sie holte noch einmal tief Luft. "Charly und ich sollen euch die wahre Magie beibringen. Wir beide sind ebenfalls Magier so wie Dumbledore, doch im Gegensatz zu ihm haben wir nicht so viel Talent und sind deshalb nicht stark genug, den Dunklen aufzuhalten. Zumindest nicht allein. Dennoch wissen wir genug, um euch die wahre Magie näherzubringen, um euch zu echten Magiern zu machen, zu Magiern, die das Glück im Kampf der Magie auf unsere Seite bringen können." Nach diesen Worten setzten sich die Beiden wieder, blickten stumm und erwartungsvoll auf die beiden Jugendlichen. Wie erstarrt saßen Harry und Draco da, konnten für einen Moment nicht fassen, was sie soeben gehört hatten. Sie sollten Magier werden? Sie sollten eine Wendung in den Krieg bringen? Für Harry sollte es ja eigentlich nichts ungewöhnliches sein, dennoch verschlug es ihm wie jedes Mal wieder die Sprache, wenn ihm bewusst wurde, wie bedeutungsvoll er war. Er, der kleine Junge mit den verstruppelten Haaren hatte bedeutung, war wichtig für das Glück der Zauberwelt, für das Glück der gesamten Welt! Langsam aber sicher wurde ihm übel. Wieso mussten ihm nur alle solche bedeutung zumessen, wieso konnte er nicht einfach nur ein kleiner Junge sein, der mit seinen Freunden im Park spielen ging? Wieso konnte er nicht einfach ganz normal sein! Doch dann schüttelte er wiederwillig den Kopf. Was war schon normal, nichts war normal. Die ganze Welt war verrückt und er mit ihr! Doch wenigstens war er es diesmal nicht allein. War es nicht allein, der das Schicksal des Glückes in seinen Händen hielt. Diesmal war nicht er es allein, auf dem soviel Verantwortung lag. Fast tat ihm der blonde Junge mit den blaugrauen Augen leid, aber nur fast, denn endlich hatte er jemand, der ihn verstehen würde. Der bald nur zu genau wissen würde, was es hieß, das Schicksal der welt auf den Schultern zu tragen. Fortsetzung folgt . . . Hm, war extra lang, wegen der langen Pause und den vielen Kommentaren ^^ Bis zum nächsten Mal ;) Manya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)