Changes in Time... von Melora (Irgendwann kommt immer die Zeit der Veränderung...) ================================================================================ Kapitel 24: The last problem... ------------------------------- Muahahahahahahahahahahaha XD Ja, Ryolein, den mach ich zu Recht XD Wer denkt, das ist schon das Ende und alles wird gut, der täuscht sich mal eben >DDD *die Leute erschreck* %D Nein, ich bin noch nicht fertig XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Die besten Sachen kommen ja erst noch... oh nee, einfach so zuende sein kann das nich %D Passt auf, das war wieder ein Traum hier.. teilweise... also.. >DDD Vorsicht! Ich verzieh mich dann mal wieder X''D Wenn ich diesmal keinen Kommi krieg, trete ich in den Streik... nich kommentieren, aba Ansprüche stellen, tzeeeeee XD *sich in die Luft erheb und da platzt* XDDDD Die weißen Schneeflocken rieselten vom Himmel, sie tanzten vor dem Fenster des Cafés, in welchem sich ein paar Personen mit einem Cappuccino aufzuwärmen versuchten. Die Schneedecke maß in etwa 10 Zentimeter und es würden weitere dazukommen, so wie es momentan aussah, denn seit zwei Tagen schneite es ununterbrochen und es war kein Ende in Sicht. "Und dann ist sie mir heulend weggerannt, man, wie kann man nur?" regte sich Chris auf und trank überschnell ihren Kaffee, so dass sie sich die Zunge verbrannte. "Arg!" Sêiichî musste lachen, sie sah einfach göttlich aus, wenn sie auf jemanden wütend war. "Erzähl ruhig weiter..." Sie sollte seinetwegen weiterreden und sich dabei aufregen, solange ihre Augen nur so funkelten wie gerade eben. "Die Frau muss ja Nerven haben, erst dieser Mord im Teehaus, dann noch rumheulen, weil eine Schauspielerin es schaffte ihren Mord aufzudecken und sie der Polizei zu übergeben", machte sich der 24-jährige lustig. Chris funkelte ihn ziemlich böse an, was ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte. "Als wenn das alles gewesen wäre, sie hat Yukiko versucht alles in die Schuhe zu schieben und als ich sie dann beschützt habe, ist sie eben durchgedreht. Sie hat gemeint, dass ich gemein bin, wie ein kleines Mädchen, ja, genau so hat die sich aufgeführt, richtig kindisch. Kaum zu glauben, dass da eine 40-jährige Frau dahintersteckt. Liegt aber wohl in der Familie, nur im Gegensatz zu Yukiko kann die Frau nicht klar denken, wenn es um bestimmtes geht... Ich weiß allerdings immer noch nicht, wieso sie ihr das Ganze versucht hat unterzujubeln. Wollte die ihrem Ruf schaden, oder wie?" Sêiichî hielt ihre Hand fest und blickte ihr tief in die Augen. "Pech für sie, die hat es ja auch nicht anders verdient, die ist eben dumm und für nichts anderes als Morden zu gebrauchen. Ihre Karriere ist sowieso am Arsch gewesen, vielleicht hat sie ihre Schwester deswegen so gehasst? Weil sie in jeder Hinsicht besser war?" Er senkte kurz den Blick. "Erinnert mich sehr an Chardonnay..." Ein Seufzen entfuhr ihr, dieser Kerl sollte hier kein Thema sein. "Wir sollten nicht über den reden, der ist tot und er wird auch nie wiederkommen..." "Warst du das eigentlich, meine Teuerste?" Ein Lachen entfuhr der Blonden. "Nein, da muss ich dich leider enttäuschen, Sêi-chan, es war jemand anderes, der mir nicht nur geholfen, sondern auch das Leben gerettet hat", ihre Worte klangen ziemlich schwärmerisch, so dass er Halbmondaugen auflegte und sie giftig ansah. "Würdest du mir bitte verraten, wer dieser Mann war?" Die Eifersucht schwang in seiner Stimme mit, weshalb sie ihn diesmal nicht fies angrinste, sondern die Hände faltete. "Hach ja, ein göttlicher Mann", versuchte sie ihn zu ärgern, die Frau wusste eben, dass er vor Eifersucht gerne an die Decke ging, das musste sie nun einmal ausnutzen, er war doch so süß, wenn er eifersüchtig war und schmollte. Miwako, die mit Wataru ebenfalls in dem Café saß, gab ein Seufzen von sich. "Komische Paare gibt es, also wirklich. Gleich wird er aufspringen und sie anfauchen, weil er denkt, sie hat was mit diesem mysteriösen Mann, wollen wir wetten?! Manche Kerle sich echt leicht zu durchschauen..." Wataru fand das nicht lustig und schaute deprimiert. "Die bricht ihm noch mal das Herz. Wie kann sie nur so herzlos sein und von einem anderen Mann schwärmen? Merkt sie denn nicht, dass ihn das verletzt?" Seine ältere Verlobte kicherte leise. "Hey, du bist auch nicht viel besser, du gehst ihr voll auf den Leim. Weißt du denn nicht, dass sie nur so tut, als wenn dieser Kerl ihr Interesse geweckt hat? Sie will ihm zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sie zusammen sind und er sie verlieren könnte. Sie hat doch vollkommen Recht, der Kerl ist ein Supermacho, er macht jede an, da kann sie ihm ruhig mal einen Grund zur Sorge geben, das hat er mal richtig verdient..." Wataru schmollte und sah Miwako mit einem Halbmondaugenblick an. "Bist du etwa auch so herzlos?" Sie schüttelte den Kopf. "Du armer Baka, du hast ja gar nicht verstanden, was ich meine! Sie ist nicht herzlos, übertreib doch nicht so. Außerdem bist du ja zum Glück nicht wie er, das wäre ja auch furchtbar, dann wären wir nicht zusammen." Wie Miwako eben noch gesagt hatte, sprang Sêiichî auf und wurde wütend. "Wie lange geht das schon so zwischen euch? Du sagtest doch, dass du nachdem mir mein Unglück passiert ist, keinen anderen Mann auch nur angeschaut hast! Also? Hast du mich da belogen?" Der übertrieb ja mal wieder maßlos. "Du sagst das ja so, als wenn ich mit dem eine Affäre habe", meinte sie mit einem empörten Blick und drehte den Kopf weg. "Denk doch, was du willst, aber blamier mich bitte nicht so. Wie sieht es denn aus, wenn mein Verlobter sich so aufführt, das ist doch kindisch, also bitte, setz dich wieder hin, du bist echt ein hoffnungsloser Fall!" Er beugte sich über den Tisch und kam ihrem Gesicht sehr nahe, die Wut stand ihm in die Augen geschrieben. "Was ist das für ein Kerl?! Wie heißt er?!" Das sagte sie ihm lieber nicht, sonst kam der ihr noch auf die glorreiche Idee, ihn ausfindig zu machen. Dem war doch alles zuzutrauen. "Reg dich ab, bisher habe ich ihn nur angesehen, was sich ändern könnte, wenn du weiter so rumspinnst..." Ein überlegenes, fieses Lächeln kam in ihrem Gesicht auf, ja, das machte ihr Spaß. Ihre Worte würden ihn doch wie immer schockieren. "Er ist ja so toll, ich könnte mich glatt in ihn verlieben, wenn ich nicht zufällig dich hätte." Miwako saß tödlich gelangweilt da, dieser Typ ging ihr irgendwie auf den Keks. Selbst der große Macho sein und durchdrehen, sobald seine Verlobte einen anderen auch nur anschaute. Ja, das hatte sie gerne. "Ja und ein Kind!" Boah, jetzt benutzte er ein unschuldiges Kind, um ihr zu zeigen, wo sie hingehörte. "Du bist heute richtig verzweifelt, was? Sag mir was neues! Dieses Kind ist kein Hindernis, ich denke, er würde das genauso gut schaffen wie du." Nun setzte er sich doch wieder hin und schwieg, was ihr Sorgen bereitete, so hatte er bisher nie reagiert, normalerweise machte er ihr Vorwürfe oder war schlichtweg wütend, diesmal schien es nicht der Fall zu sein. "Bist du wieder fremdgegangen, oder wieso hast du solche Angst?!" fragte sie schnippisch und verdrehte die Augen, wehe er sagte jetzt ja, dann würde sie gehen. Das konnte sie sich heute nicht geben, er hatte es ihr immerhin versprochen, sich Mühe zu geben und sie wollte nicht belogen werden. So lief das jetzt nicht mehr, mittlerweile wollte sie ihn ganz oder gar nicht, das hatte sie ihm auch klipp und klar gesagt. Sie wusste ja, dass sie hart mit ihm war, doch er musste irgendwann mal die Konsequenzen tragen. Ein deprimierter Blick kam in seinem Gesicht auf. "Nein, bin ich nicht, ich halte mein Versprechen, auch wenn du das sicher nicht glaubst!" Ihr war klar, dass er das ernst meinte, so wie er gerade aussah. Jetzt tat es ihr doch ein wenig Leid, was sie gesagt hatte. "Gomene, ich weiß, dass du dir Mühe gibst, aber du solltest nicht immer alles gleich so ernst nehmen. Wenn du dich weiter so verhältst, wie die ganze Zeit schon, dann ist alles gut. Du hast dich ja pausenlos um den Kleinen gekümmert, also mach dir nichts draus, ich fand's richtig süß dir zuzusehen, wie du vernünftig wirst." Sêiichî wurde rot, während sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. "Echt?" Anscheinend konnte er das nicht glauben, also wollte sie ihm noch eine Bestätigung geben. "Ja...", die blonde Frau zog ihren Verlobten etwas über den Tisch zu sich, ihre Hände lagen dabei auf seinen Wangen, so dass sich ihre Lippen wenig später zu einem Kuss fanden. Gerade als die beiden erst richtig loslegen wollten, ertönte ein Schuss und riss sie schockiert auseinander. "Das ist ein Überfall! Alle auf den Boden, aber plötzlich!" raunte eine ziemlich dunkle Stimme, die auch bösartig klang. Die blonde Frau zog ein genervtes Gesicht. "Menno, konntet ihr denn nicht wenigstens noch eine Minute oder Zwei warten?" Der Mann richtete seine Waffe auf sie, was sie mit einem Knurren beantwortete. Auch wenn es ihr widerstrebte, so wollte sie sich diesem Typ jetzt nicht in den Weg stellen, sie hatte jetzt eine Verantwortung und es musste ja wohl auch nicht sein, allerdings meinte Sêiichî dann gleich den Helden spielen zu müssen. "Was wenn wir das nicht tun? Knallst du uns alle ab?" provozierte er den Mann und blickte ihn finster an. "Sêiichî, lass das!" Sie zog ihn zu sich, damit er keine Dummheiten machte. "Wir machen besser, was er will!" "Das kann ich nicht, ich bin Kriminalist!" meinte der 24-jährige und wollte seine Waffe ziehen, die er als Polizist immer bei sich hatte. "Nein, Sêiichî", versuchte Chris ihn abzuhalten. "Das ist unnötig, es ist doch nur ein Raub, lass sie. Wenn sie haben, was sie wollen, ist alles gut, bitte setze dein Leben nicht für so einen Unfug aufs Spiel..." Irgendwie hatte sie teilweise ja Recht, aber es war seine Pflicht solchen Kerlen das Handwerk zu legen. "Mein Job ist eben gefährlich und so schnell passiert mir nichts...", flüsterte er ihr zu, wurde dann aber ein weiteres Mal bedroht. "Wird's bald, da hinten?" "Nimm die Waffe weg und wage es nicht auf die Frau, die ich liebe, zu zielen, du Mistgurke!" drohte Sêiichî dem Braunhaarigen mit einem verärgerten Gesichtsausdruck. "Hübsche Freundin hast du da, wäre schade um ihr Gesicht, also keine Mätzchen!" Miwako dachte nun auch, sie müsse sich einmischen. "Polizei, keine Bewegung!" drohte sie und griff nun auch zu ihrer Waffe, was Wataru schockierte. "Nicht!" Er stellte sich vor seine schwangere Freundin, er wusste seit gestern Bescheid und jetzt tat sie so etwas, das war ins einen Augen Leichtsinn. Miwako und Sêiichî waren beide gleich gerecht, wenn man es so nennen konnte und wollten einfach nicht auf ihren Partner hören. "Lass mich, Chris", versuchte Sêiichî sich zu lösen, doch sie stand vor ihm, Wataru erging es ähnlich wie der blonden Frau. "Bitte, Miwa, du bringst nicht nur dein Leben in Gefahr." Ein unberechenbarer Ausdruck kam im Gesicht des einen Verbrechers auf, in dem Moment stellte sich ein Angestellter als Komplize heraus und bedrohte Chris von hinten. "Lass die Waffe bloß weg, Süßer, sonst jage ich deiner schönen Freundin eine Kugel in den Rücken..." Ein wütendes und fast verhasstes Knurren kam über Sêiichî, der es nicht wagte, jetzt seine Waffe ins Spiel zu bringen. "Du Scheißkerl!" Miwako jedoch hatte ihre Knarre noch immer gegen den anderen gerichtet, so dass dieser gerade abdrücken wollte, als ein scheinbar harmlos wirkender junger Mann ins Café kam, jedoch im nächsten Moment blitzschnell eine Waffe zog und einen Schuss abfeuerte, welcher die Waffe in die nächste Ecke beförderte. Dasselbe geschah mit dem Mann hinter Chris, welcher ein Fauchen von sich gab. Er wollte sich jetzt um diesen übereifrigen Typen kümmern, als eine weitere Person das Café betrat, welche ebenfalls eine Waffe hatte, somit konnte er das Ganze abhaken. Chris jedoch schien ein ganz anderes Problem zu haben. Das Auftauchen des ersten Mannes beschäftigte sie so sehr, dass sie vor Schock keinen klaren Gedanken mehr fassen und sich auch nicht auf etwas anderes als ihn konzentrieren konnte. Sein Auftauchen kam ihr mehr als spanisch vor, sie hatte sogar das Gefühl zu träumen. Sêiichî war noch immer auf den Verbrecher fixiert, welchen man entwaffnet hatte, so dass er wenig später auf ihn zustürmte und ihn mit einer Aikido-Technik zu Fall brachte und ihn überwältigte. Dasselbe machte Miwako mit dem Mann, der sie bedroht hatte. Man legte ihnen Handschellen an, um sie dem Inspektor zu übergeben, schließlich gehörte Sêiichî jetzt auch hierher. Als er sich dann herumdrehte, um zum Ausgang zu gehen, fiel sein Blick auf den schwarzhaarigen Mann, der im Eingang noch immer stand, jetzt allerdings die Waffe sinken ließ. "Man, was für ein Tag, ist ja ein netter Start zurück ins Leben...", meinte er etwas sarkastisch, so dass Sêiichî inne hielt. Anscheinend sah er jetzt auch noch Gespenster. Wenn da nicht diese Stimme gewesen wäre, hätte er das wirklich gedacht. "Wer zum Teufel bist du?" fauchte der eine Verbrecher und funkelte den Braunhaarigen an, jedoch wandte er sich dann dem anderen zu, welcher seinen Freund zur Strecke gebracht hatte. "Und wer bist du?" Ein gehässiges Grinsen kam auf den Lippen des Mannes auf, dessen grüne Augen ziemlich hell leuchteten. "Sein Partner, mehr kriegst du nicht zu hören. Wir sind nur hier, um Unrecht zu verhindern, Pech für euch, dass wir gerade in der Gegend waren, was?!" Das musste sein, er machte sich über diese armseligen Schweine lustig, so dass der andere Mann, dessen Partner er war, ein leichtes Seufzen von sich gab. "Man, konntest du nicht warten, bis ich da war, du musstest ja mal wieder alleine zuschlagen, nimm mir doch gleich die Arbeit weg..." Chris schaute zwischen den beiden hin und her und verstand nur Bahnhof, anscheinend wollten die sich jetzt zoffen? "Nimm mich doch nicht immer so auf den Arm, Sushi!." Er wählte den Kosenamen des Braunhaarigen, nur um ihn etwas zu sticheln. "Was kann ich dafür, wenn du so lahm bist? Dann musst du das nächste Mal schneller laufen!" Wie frech der Jüngere mal wieder war, er ging zu ihm hin und schnipste ihm gegen die Stirn. "Pass nur auf, dass ich dich das nächste Mal nicht irgendwo einsperre! Du bist gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden, also überarbeite dich nicht so!" Diese übertriebene Führsorge musste nun echt nicht sein, weswegen der Schwarzhaarige seinen Partner, wie er ihn nannte, schmollend und mit Halbmondaugen ansah. "Ich fühle mich aber topfit, außerdem bist du selbst schuld, Tatsuji, was nimmst du mich mit?! Damit hättest du rechnen müssen, dass ich Ärger machen würde, so ein Pech aber auch." "Ähm..." Sêiichî hatte sich mittlerweile, nachdem auch er überrascht gewesen war, wieder gefangen. "Ich will euch ja nicht bei eurer Unterhaltung stören, aber... geht mir mal aus dem Weg, damit ich ihn hier", er zeigte auf seinen Verbrecher, "ins Auto verfrachten kann, um ins Präsidium zu fahren." Irgendwie hatte der arme Kerl keine Zeit sich auf den unerhofften Besuch vorzubereiten, in seinem Inneren war alles noch vollkommen verworren. Wie war es bitte möglich, dass er wieder da war? "Aber sicher, Sêi-chan, tu dir keinen Zwang an", die Worte seines Gegenübers klangen eher wie der reinste Sarkasmus, was Sêiichî seufzen ließ. "Ich frage besser mal nicht, was du hier tust, Idiot!" Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit, auch wenn es nicht zu dem passte, was er fühlte, er war nämlich ziemlich erleichtert, ihn hier zu sehen. "Wer ist hier wohl der Idiot?" flüsterte der andere mit einem Grinsen, so dass Tatsuji kurz lachen musste. ,Du bist der Idiot, Sêiichî, immerhin weiß ich, was passiert ist, weil Tatsuji mich informiert hat. Du hast dich schließlich fast umbringen lassen, obwohl ich die Klappe halten sollte, da ich selbst beinahe draufgegangen bin, aber das musst du nicht wissen, Kleiner!' "Ich wusste, dass es so kommt, wenn ihr beiden euch über den Weg lauft. Du solltest mal etwas netter sein, er kann ja nichts dafür, dass er keinen so tollen Freund wie mich hat." Chris ging zu Wataru, um ihm etwas zuzuflüstern. "Wer ist dieser eine Typ da, den er Sushi nannte?" Leider kannte sie diesen Mann nicht, aber sie hatte da so ein merkwürdiges Gefühl, dass er an seinem Verschwinden mit beteiligt gewesen war... Wataru entschied auch zu flüstern, er wusste ja nicht mal, wer dieser geheimnisvolle Mann war, er hatte ihn nämlich noch nie in seinem Leben gesehen. "Das ist Tatsuji Fujimine... Shinas, Shinichis und Minakos Cousin, er ging, als er 17 war, in die USA, um dort zu studieren, was er da genau gewollt hat, weiß ich aber nicht. Allerdings denke ich, dass er für irgendeinen Geheimdienst arbeitet... Shina hat da mal was angedeutet und mich zum Schweigen verdonnert, also wirst du auch nicht darüber reden, das ist ja dein Gebiet, nicht wahr?!" Ein Nicken kam von ihr, sie verstand, was er da meinte. ,Dann ist er der Agent von dem Yusaku mal gesprochen hat?' Der Unbekannte beachtete die blonde Frau wenig, sie hatte sogar das Gefühl, dass er ihren Blick mied, da steckte sicher auch was dahinter, aus dem Grund hatte sie jetzt auch vor nach Hause zu gehen, irgendwie war ihr ziemlich unwohl. Wataru fiel natürlich auf, dass sie in Gedanken war und erkundigte sich bei ihr, was denn los sei. "Ist was?" Aber sie verneinte nur mit einem Kopfschütteln. ,Es geht nicht mit rechten Dingen zu, wenn jemand verschwindet und alle ihn für tot halten! Außerdem hat man noch mit dem Mord an ihm geprahlt... Was ist mir, verdammt noch mal, entgangen?!' Sie hasste es, wenn sie etwas nicht wusste, auch wenn sie selbst immer schwieg. Jedoch war sie vollkommen sicher, dass Tatsuji Ryochis Bruder hatte verschwinden lassen, um ihn vor der Organisation zu schützen. Es war zwar gefährlich, aber ihr fiel ein Stein vom Herzen, sie hatte seinen angeblichen Tod immer sehr bedauert. Sêiichî musste doch auch heilfroh sein, wenn er lebte, schließlich war er Ryos bester Freund. Wie der wohl staunen würde, wenn er erfuhr, dass sein tot geglaubter Bruder plötzlich, nachdem die Organisation zerstört worden war, wieder aufgetaucht war? Es kam selten vor, aber im Moment verspürte sie das Bedürfnis vor Glück zu weinen. Vielleicht gab es ja doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Wataru hörte die Frau seufzen und fragte sich, was der Grund dafür war, aber er fragte nicht, sondern nahm es stillschweigend hin, woraufhin beide nach draußen gingen und ihnen der Schnee entgegen kam. "Ich wusste gar nicht, dass es da draußen so kalt ist", meinte der Polizist, da ihn die Kälte erfasst hatte und er schnell in seinem Auto Zuflucht suchte. Allerdings bemerkte er da, wie Miwako und Sêiichî mit den beiden Tätern losfuhren und dass Tatsuji mit diesem Unbekannten hinter den beiden herfuhr. Er klatschte sich gegen den Kopf. "Natürlich, ich bin so ein Idiot, die müssen ihre Zeugenaussage machen." Dass er dafür jetzt hatte denken müssen, brachte ihn zu einem Seufzen, bevor auch er den Motor startete und sich auf den Weg ins Präsidium machte, wo er Antworten erwartete, er wollte nämlich unbedingt wissen, was das für ein Kerl an Tatsujis Seite war. Irgendwie kam er ihm seltsam vertraut vor, als hätte er ihn irgendwo schon mal angetroffen. Wenig später befanden sich alle, die am Tatort gewesen waren, bis auf Chris im Präsidium. "Wer braucht die schon? Es reicht, wenn wir ausgesagt haben, was geschehen ist, oder nicht?!" Was war denn nun auf einmal los? Miwako und Wataru blickten einander an. Wie es schien, war dieser Unbekannte nicht besonders gut auf Chris zu sprechen, weswegen die Polizistin sich nicht mehr halten konnte und fragen musste. "Entschuldigen sie, wieso sagen sie so was? Haben sie was gegen diese Frau?!" Tatsuji blickte zur Seite, zu seinem Freund, der nur die Augen schloss. "Kein Kommentar!" Auch wenn er nichts genaueres verriet, hörte man ihm an, dass da irgendetwas war, doch keiner empfand es als nötig nachzufragen. "Was ist denn jetzt? Tatsuji, würdest du mir mal verraten, wer er ist? Ich hab leider nicht mitbekommen, was ihr mit Megure besprochen habt, also?!" Wataru war mal wieder von allen am neugierigsten, so dass der Angesprochene laut hörbar seufzen musste. "Im Fragen stellen, warst du schon immer ein Ass, nicht wahr, Wata-chan?!" ärgerte er ihn, weswegen Wataru ihn mit Halbmondaugen ansah. "Was ist das denn für eine Antwort?" wollte Miwako wissen und lachte leise. "Nun ja, damit du Ruhe gibst, er hier, das ist Ryochis Bruder. Ich nehme an, er hat nie über ihn gesprochen... genauso wie Sêiichî, der ihn nämlich kennt. Das alles ist eine ziemlich verwirrende Geschichte und du musst gut zuhören, Wataru, damit du auch alles verstehst." Der Kriminalist nickte nur und blickte Tatsuji wissensdurstig an. "Also, Sêiichî ist Ryos bester Freund, wie ihr wisst, aber das ist längst noch nicht alles", fing der 28-jährige an. Sêiichî hielt den Blick gesenkt, was ihn ziemlich verletzt wirken ließ. Was war mit dem bloß jetzt los? Er hatte sein Auftauchen noch immer nicht verkraftet. Yuichi war sicher sauer auf ihn, immerhin hatte er zusammen mit Ryochi gemeinsame Sache gemacht, was er nie getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass er noch lebte. Der junge Mann hatte Angst, ziemlich große sogar, denn er mochte diesen Mann, er war wie ein Bruder für ihn gewesen, bis er verschwand. Sein Herz würde niemals ertragen, wenn er ihn hassen würde. Es klopfte ihm bis zum Hals und sollte er jetzt etwas sagen, würde er nur wie eine Memme anfangen zu weinen. "Sêiichî hat bei den Akajas gewohnt, das wusstet ihr sicher nicht. Er kannte Yuichi und Ryochi seit sie klein waren und fühlte sich ihnen wie ein Bruder verbunden..." Oh Gott, das musste nun echt sein? Musste Tatsuji denn so weit ausholen? Sêiichî drehte sich weg, damit man seine Gefühle nicht mitbekam. Er wollte nicht, dass ihn jemand so sah, wie gerade eben, denn der Schwarzhaarige war schon den Tränen nahe, schließlich war er bei Ryo gewesen, als dieser um seinen Bruder trauerte und jetzt tauchte der wieder auf. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein oder doch?! Warum jetzt, wieso nie früher? Aufmerksam lauschend, aber niemanden ansehend, stand er da, er bekam alles mit, was Tatsuji redete, ohne dass es so wirkte. "Nun ja, eines Tages verschwand Yuichi... Er hat zu ihnen gehört, was eher Zwang war. Damals hatte ich noch keine Ahnung von denen und konnte nichts für ihn tun. Er hat sich darauf eingelassen, weil er keinen anderen Ausweg sah. Die Organisation wollte nämlich damals seinen Bruder in die Organisation bringen und es war ihm nur möglich, das zu verhindern, indem er selbst zum Mörder wurde, eine traurige Geschichte, Wataru. Und ich musste zusehen, wie das passiert ist, nur weil ich nicht mal wusste, dass es diesen Misthaufen gibt!" Womöglich gab sich Tatsuji nun auch noch die Schuld daran? Nicht zu fassen, Wataru schüttelte den Kopf, das konnte er unmöglich einfach so lassen. "Du hast nicht Schuld daran! Schuld daran ist er selbst und die Organisation. Ich konnte Leena ja auch nicht retten, ich kann es mir bis heute nicht verzeihen. Obwohl das Unsinn ist, weil ich selbst nicht viel wusste. Du siehst, dafür konntest du nichts." "Nein, ich war doch mit schuld, ich hab's aber wieder gutmachen könne, zum Glück", meinte der Braunhaarige und seufzte kurz erleichtert. "Vor kurzer Zeit ist nämlich etwas schreckliches innerhalb der Organisation geschehen. Dein Vater, Wataru hatte entschlossen, Ryochi in die Organisation zu holen, da er spitzbekam, wer Campari ist. Und tja, Yuichi hat das natürlich versucht zu verhindern, weswegen ihn diese Mistkerle fast um die Ecke gebracht haben. Zu seinem Glück habe ich davon erfahren und fuhr zu dem Ort, an dem man ihn umbringen wollte. Es war ziemlich furchtbar. Ich kam dort an und mein bester Freund lag schwer verletzt da. Ich dachte schon, er schafft das nicht. Diese feigen Hunde waren längst über alle Berge und dachten, er sei tot, also hab ich seinen Ausweis fälschen lassen. Ich gab ihm eine andere Identität, damit niemand dahinterkommen konnte, dass er das überlebt hatte. Allerdings bekam er davon wenig mit, weil er ziemlich lange im Koma lag, um seine Verletzungen auszukurieren. Offiziell starb Yuichi im Krankenhaus. Ich bin froh, dass das nicht die Wahrheit ist, das hätte ich mir nie verzeihen können, weil ich doch mit schuld war." Ein erleichtertes Lächeln war ihm gegeben, Wataru fühlte mit ihm, er wusste genau, wie so etwas war. "Aber du hast ihm dann das Leben gerettet, Tatsuji, du bist ja so ein Held!" Er warf sich ihm an den Hals, was Miwako zu einem Lachen brachte. Das war ihr süßer Baka, er kannte den jungen Mann kaum, freute sich aber darüber, dass es ihm gut ging, er war einfach nur ein viel zu guter Mensch, sie selbst war nicht so, wie sie schon einmal bemerkt hatte. Miwako konnte nämlich sehr rachsüchtig sein, Wataru würde so etwas niemals passieren... "Hey, so was ist mein Job, ich muss den Unschuldigen helfen, außerdem bist du doch auch nicht anders, oder? Wieso sonst bist du Polizist geworden? Megure hat dich übrigens in den höchsten Tönen gelobt." Um die Stimmung zu lockern, zwinkerte Tatsuji Shinas bestem Freund zu und musste ihm einfach sagen, was Megure von ihm hielt, sonst würde der Kerl noch so weitermachen. Er hatte doch jede Menge Bewunderung verdient, schließlich hatte er seinen Traum auch wahr gemacht, und das obwohl sein Vater ihn zu einem anderen Weg verleiten und sogar zwingen wollte. "Echt?" Vor Freude strahlend stand Wataru da, er konnte es kaum fassen, sein Mentor lobte ihn. Tatsuji nickte eifrig, während Miwako ebenfalls lächeln musste, sie hatte sich den besten Mann von allen geangelt und dafür war sie dankbar. "Ich hoffe doch mal, dass die Kleine mal genauso gerecht wird", meinte sie, was Tatsuji nun etwas aus der Bahn warf. "Welche Kleine denn?!" Der Mann sah Miwako ziemlich verwirrt und fragend an, so dass sie die Augen schloss und sich an den Bauch fasste. Mehr musste man ihm dann auch nicht sagen, so dass er vor sich hingrinste. "Verstehe, der Nachwuchs ist also auch schon auf dem Weg, jetzt weiß ich auch, wovon Yakko so am Telefon geschwärmt hat, als wir auf dem Weg nach Japan waren..." Wataru sah zwischen Miwako und Tatsuji hin und her, weil er sich dämlich vorkam, geradeso, als hätte er was verpasst. "Wie?" Wataru legte den Kopf schief, was bei ihm einfach süß aussah, so dass Miwako näher an ihn heranging und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte. ,Mein Baka, mich wirst du nie wieder los.' "Yakko hat von ihrer schwangeren Freundin geschwärmt, ich konnte ja nicht wissen, dass sie ausgerechnet deine Freundin meint, Wataru..." Der Angesprochene sah ihn streng an. "Sie ist nicht meine Freundin, wir sind verlobt..." Er wurde etwas verlegen und eine Röte schlich sich in sein Gesicht, vor allem, da sich die Frau an ihn geschmiegt hatte. Im Moment wollte er gerne nach Hause gehen, aber hier wartete noch jede Menge Arbeit auf sie, es hieß nicht umsonst, erst die Arbeit dann das Vergnügen. Etwas überrascht fuhr sich der 28-jährige durch die Haare. "Scheint so, als seien Verlobungen zur Zeit irgendwie angesagt, wie?" meinte Sêiichî frechgrinsend und musste leise lachen, was Tatsuji nun doch interessierte. "Wieso? Wie viele Leute hier sind denn verlobt?" "Ryochi ist es immer noch, auch wenn das wohl kaum noch lange so sein wird, ich bin es, Wataru und Miwako... Das sagt so einiges. Wir sind alle fast zur gleichen Zeit verlobt, das ist irgendwie witzig. Wir sollten eine große Hochzeit feiern, am besten noch alle zur gleichen Zeit..." Der hatte mal wieder einen Knall, wie es schien, allerdings war da etwas, das Yuichi zum Lachen brachte. "Wie bitte? Welche bescheuerte Frau verlobt sich schon mit so einem wie dir? Die bekam wohl keinen anderen ab, was?!" Tatsuji fand das ziemlich daneben und gab ihm eine Kopfnuss. "Also wirklich, Yuichi, du kannst ja so fies sein. Sêiichî wird sicher von dieser Frau erzogen, das wünschen wir ihm doch alle, dass ihn mal einer auf den Boden zurückholt." Sêiichî sah Yuichi schmollend an und kam ihm näher. "Was soll das jetzt bitte heißen, hm? Willst du sagen, ich bin ein unfähiger Verlobter?" Wataru seufzte, drückte Miwako näher an sich und ließ den beiden da ihren Spaß. "Wie oft hast du deine Verlobte schon betrogen? Na komm schon, als Verlobter ist man treu, oder nicht!? Das schaffst du doch nie im Leben... Deswegen ist diese Frau wohl von allen guten Geistern verlassen, die kann einem ja fast Leid tun. So gut kann die dich nicht kennen, um sich darauf einzulassen!" Sêiichî zog nun einen Schmollmund. "Oh doch, sie kennt mich ziemlich gut, um genau zu sein, sind es jetzt 8 Jahre, seitdem kennen wir uns. Und ob du es glaubst oder nicht, seit wir verlobt sind, bin ich kein einziges Mal fremdgegangen und ich habe auch nicht vor es zu tun. Ich kann immerhin froh sein, dass sie mich noch will, obwohl ich doch schon so manches Mal mit einer anderen Frau losgezogen bin..." Es wirkte, als würde Sêiichî sich für dieses Verhalten sogar schämen, vielleicht wurde der ja doch noch mal erwachsen? Yuichi fasste es nicht. Wenn er länger darüber nachdachte, dann kam ihm in den Sinn, dass seine Verlobte Chris sein könnte, na, die hatte ihn wohl ganz schön unter Kontrolle, aber so was hatte er wohl mal gebraucht. Eine Frau, die ihm zeigte, wo's langging, obwohl er diese Liaison bisher nie hatte verstehen können. Am Ende waren die noch ein Traumpaar, wer wusste das schon? "Uiui, hat dir Chris endlich mal ein Ultimatum gestellt, mhm? Tja, das hast du davon, was betrügst du sie auch andauernd? Sei bloß vorsichtig. Wenn die jetzt mit dir verlobt ist und dich einmal mit einer anderen Frau erwischt, macht die sicher Schluss mit dir. Sie muss es ja ziemlich ernst meinen, wenn sie dich schon heiraten will, aiaiai." Er schüttelte den Kopf. "Ich hab's ihr versprechen müssen, ansonsten hätte sie meinen Antrag gar nicht erst angenommen... Und du hast Recht, sie würde mich verlassen, damit hat sie mir quasi schon gedroht. Ihre Worte waren, dass sie mit einem Ring am Finger nicht mehr betrogen werden will, das sagt mehr als genug. Außerdem habe ich nicht vor, mich weiterhin auf jede zu stürzen, wenn sie mir dadurch wegrennen könnte. Das kann ich unmöglich riskieren. Außerdem hat sich vieles geändert. Die Organisation ist Geschichte, jetzt muss sie sich die Männer nicht mehr innerhalb der Organisation suchen, sie könnte quasi jeden haben, wenn sie will. Jetzt muss ich aufpassen... Innerhalb der Organisation mag ich unschlagbar sein, aber mit der ganzen Welt kann ich's dann doch nicht aufnehmen. Eigentlich war ich immer der Ansicht, dass sich unsere Wege trennen werden, wenn es erst mal so weit ist und wir frei sind. Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen, außerdem habe ich jetzt Pflichten. Ich bin nämlich..." Die Röte schlich sich ins Gesicht des Schwarzhaarigen und er lächelte. "Du bist nämlich was, Sêi-chan?" Yuichi verstand nicht ganz und musste nachhaken. ,Hoffentlich macht sie das, was du mit ihr gemacht hast, jetzt nicht mit dir! Ich traue ihr das durchaus zu, dass sie dir das Herz bricht, um sich zu revanchieren.' Man konnte seiner Meinung nach deutlich sehen, was hier los war, Sêiichî war verliebt und damit konnte man ihn ziemlich verletzen. Alleine, dass er rot wurde, sagte alles. "Nun ja, ich bin Vater, ich habe einen Sohn, das ist alles. Ich muss endlich mal aufhören, ein wildes Leben zu führen. Mein Sohn soll eine gescheite Familie haben, nicht so wie ich." Der Angesprochene war baff und sagte einen Moment erst mal nichts. "Das darf ja nicht wahr sein, du bist echt ein Idiot! Das hat sie doch wohl absichtlich gemacht." Miwako sah den Mann mit Halbmondaugen an. "So? Und jetzt ist sie schuld? Wenn er besser aufgepasst hätte, wäre ihm das erspart geblieben, er ist mindestens genauso schuld." Yuichi sah etwas schmollend aus, weil er das ja so gar nicht gemeint hatte. "Ich bin wirklich einer, denn ich musste fast sterben, um klarer zu sehen. Vielleicht war das ja nötig!" Sêiichî war heute wie ein anderer Mensch, anscheinend war das alles sein voller Ernst und er wollte sich wirklich ändern. "Und wenn sie es absichtlich gemacht hat, bin ich ihr dankbar, ich habe mich nie wichtiger gefühlt als jetzt. In meinem Alter sollte man ja auch endlich mal ein normales Leben führen. Ich weiß, dass dich das schockt, dass jemand wie ich so etwas sagt, aber so war es früher immer. Ich wollte ein normales Leben, aber dank meiner Eltern war das nicht so. Ich will nicht wie mein Vater werden. Andauernd fremdgehen, meine Frau hintergehen und mich mehr um Röcke kümmern, als um meinen Sohn. Ich würde mich hassen dafür. Mein Vorbild war er ja Gott sei Dank nie. Ich wäre viel lieber so ein Mann wie dein Vater, Yuichi. Ein Gesetzeshüter, der seine Familie liebt und alles dafür tut, damit es ihr gut geht." Wataru klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. "Da kann man ja richtig stolz auf dich sein, Sêiichî, sie ist sicher froh, dich zu haben." Auch Sêiichî grinste, was sich auf alle anderen übertrug. "Na dann", meinte Yuichi, "wünsche ich euch Dreien Glück." Was sollte er auch anderes sagen? Sêiichî war gerührt, schob Wataru etwas von sich und warf sich Yuichi an den Hals, so dass dieser beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, da er etwas überrascht war und schon zurückweichen wollte, dann aber doch nur lächelte. "Hau nie wieder ab, verstanden?" drohte Sêiichî, denn er hatte sich Sorgen gemacht und den Kummer, den er damals verspürt hatte, wollte er nie wieder erleben. Tatsuji grinste vielsagend und verschränkte die Arme, er wusste bereits Bescheid darüber, wie nahe sich diese drei Leute standen, womit diesmal nicht Chris, Sêiichî und sein Sohn gemeint waren. "Ich könnte dich küssen, Yu-chan." "Wäh, bitte nicht, Sêi-chan! Ich weiß auch so darüber Bescheid, dass du mich vermisst hast, Baka-chan!" Die Runde fing an zu lachen, es war einfach zu komisch und die Wiedersehensfreude groß. Sêiichî löste sich wieder von dem Älteren und sah ihn böse an, was dieser nicht so ganz verstand. Was hatte der denn jetzt wieder? "Und jetzt kommst du mit", befahl er ihm, schnappte sein Handgelenk und zog ihn hinter sich her. "Es gibt da nämlich eine Person, die sich noch mehr um deine Gesundheit gesorgt hat und bei dieser Person wirst du dich entschuldigen, weil du dich nicht gemeldet hast..." Ohne Widerwehr ließ sich der 27-jährige hinterher ziehen, er wusste sowieso, dass diese Person, von der Sêiichî sprach, sein Bruder war. Ein etwas deprimierter Blick erschien auf seinem Gesicht, er konnte sich gut vorstellen, dass sein Bruder gelitten hatte, was ihm wirklich Leid tat. Auf dem Weg begegnete ihnen Shina, die Yuichi gleich anschauen musste, als wenn er was von ihr wollte, so dass Sêiichî ihm einen Klaps gab. "Du, Shinalein", ärgerte Sêiichî die Frau gleich einmal, weil er wusste, sie hasste Namensverniedlichungen bei ihrem Namen, "wo ist Ryo gerade, mhm?" Der junge Mann verstand mal wieder alles falsch, natürlich war Yuichi längst klar, wer die Frau war, immerhin hatte Tatsuji ihm ein Foto seiner Cousine gezeigt und ihm offenbart, dass das die Verlobte seines Bruders war. Er war nur glücklich und froh darum, dass sie existierte. "Bei seinem Vater etwas wichtiges besprechen, aber so, wie ich dich kenne, willst du sicher stören, oder, Sêiichîlein?!" Sie hatte in nächsten Moment Halbmondaugen im Gesicht, sie kannte doch Sêiichî, außerdem konnte er es wohl wieder mal nicht lassen. "Das hier ist viel wichtiger als alles andere, glaub mir... der hier hat etwas dringendes mit seinem Bruder zu bereden!" Und schon war der junge Mann mit dem anderen um die Ecke verschwunden. Shina schaute ihnen perplex nach, grinste dann aber. "Na, die Armen..." Sêiichî dachte wohl, dass sie total unwissend war, da lag er jedoch falsch. Allerdings stürmte die junge Frau wenig später los, denn wenn dieser junge Mann hier war, dann war ihr Cousin mit Sicherheit nicht weit, außerdem hatte sie vor ihn noch zu erwischen, bevor er wieder verschwand. Die beiden Männer hatten das Büro des Polizeipräsidenten erreicht und Sêiichî schob Yuichi vor. "Nach dir, mach schon..." Er sah ihn etwas schmollend an, klopfte an und drückte die Türklinke runter. Durch das Klopfen wandten die beiden Männer ihre Aufmerksamkeit auf ihn, so dass er erst mal seufzte. "Hallo allerseits." Sêiichî folgte Yuichi und schloss die Tür hinter sich, lehnte sich dann an dieser an. "Nicht umkippen, ihr Zwei", grinste er. Takeshi war angenehm überrascht über den Besuch und musterte den Mann, der als erster hereingekommen war, während Ryochi sich am Tisch festhielt und die Augen schloss. "Irre komisch, Sêiichî, muss das sein? Kann deine beknackte Verlobte sich nicht einen anderen Scherz mit uns erlauben? Wie krank seid ihr beiden eigentlich?!" Sêiichî blickte seinen besten Freund empört an und schüttelte den Kopf. "Kneif ihn doch mal, Ryo-chan, vielleicht merkst du dann was?" Yuichi fand das nicht witzig, schon gar nicht, als Ryo auf ihn zukam und das, was man ihm sagte, auch noch tat. Er zog ihn ziemlich heftig an der Wange, so dass diese rot wurde und er des Schmerzes wegen ein Auge zukniff. "Au, kannst du das bitte sein lassen? Hast mich wohl schon abgeschrieben, nur weil ein paar aus dieser verdammten Organisation behauptet haben, ich sei tot, wie?!" Verwirrt und ein klein wenig geschockt sah ihn sein Bruder an, er sah ihm tief in die Augen und wusste, dass es der Echte war, außerdem ließen seine Worte darauf schließen. Ein Seufzen entfuhr ihm, denn er hatte nur einen Gedanken, den er auch laut aussprechen wollte. "Ich habe Shina immer dafür bewundert, dass sie hinter Fassaden und Verkleidungen blicken kann, so etwas hätte ich gerade gut gebrauchen können. Wenn Tote zurückkehren, denke ich immer gleich, dass sie das ist, nicht wahr, Sêiichî?" Dieser nickte bloß und überließ Yuichi das Reden, er ging auf einen Stuhl zu und setzte sich erst mal, von dort aus wollte er alles verfolgen und verschränkte die Arme. Im Moment war er mit der Welt um sich herum erst mal zufrieden, besser ging es wohl nicht mehr. "Was heißt hier denn Toter?" wollte Yuichi mit Halbmondaugen wissen, weswegen sein Bruder ihm einen peinlich berührten Blick schenkte, da er zu voreilig gewesen war. "Noch war ich nicht tot, nur beinahe, aber das zählt nicht. Entweder ganz oder gar nicht! Ich habe nur ein kleines Nickerchen gemacht, Kleiner!" Er wuschelte ihm durch die Haare und grinste, er war froh, wieder hier sein zu können, auch wenn er noch vorhatte ein ernstes Wörtchen mit ihm zu reden, allerdings nicht solange ihr Vater anwesend war. "Ach ja? Wieso?" fragte Ryo nun todernst. Yuichi hatte kein Problem darüber zu reden, auch wenn er den Einstieg seines Bruders für sich behalten würde. "Ich fand heraus, was Chardonnay geplant hat... Ich wollte es verhindern und wurde mal eben ins Koma geschickt, aber kein Grund zur Panik, mir geht's wieder sehr gut, ich bin vollkommen gesund und munter... also, schau nicht so!" Ryochi sah ihn besorgt und mit Tränen in den Augen an. "Baka, das hätte auch schief gehen können, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich meinetwegen nicht solchen Gefahren aussetzen sollst?" Er klang ein klein wenig sauer, schließlich tat Yuichi so etwas ständig. Sêiichî grinste nur vor sich hin und seufzte, das hatte er ja beinahe vermisst. "Verzeih ihm... obwohl, nein, tu's nicht, er soll vor dir auf die Knie fallen und dich um Verzeihung bitten, das wäre angebracht..." Er schaute Yuichi fies an, welcher schmollte. Jetzt übertrieb der Kerl mal wieder gar nicht. "Halt du dich da raus, Bengel!" meinte Ryochi empört über das Verhalten seines Freundes, was dieser mit einem Schmolllaut kommentierte. Der Detektiv ließ sich aber weder beirren noch davon abhalten, seinen großen Bruder zu umarmen und in Tränen auszubrechen. "Hey, ich bin wieder da, also hast du keinen Grund..." Er hielt inne. "Nein, schon gut..." Er drückte ihn an sich und schluckte schwer, damit er es ihm nicht gleichtat, er war auch froh, ihn mal wieder zu sehen. Hier würde er so schnell nicht wegkönnen, sie hatten, glaubte er, ziemlich viel nachzuholen. Takeshi Akaja hatte jetzt genug Zeit gehabt, sich darauf einzustellen, dass sein ältester Sohn hier aufgetaucht war, und er hinter seinem Schreibtisch hervorkam, nachdem er ein paar Akten zusammengetan und ordentlich auf den Tisch gelegt hatte, so dass er jetzt auf die beiden zukam. "Würdest du mir mal verraten, was dich geritten hat? Wo hast du die ganzen Jahre gesteckt?" Das hatte noch gefehlt, um alles komplett zu machen, der älteste Sohn hatte damit quasi schon gerechnet, es überraschte ihn nicht, dass sein Vater so was wissen wollte. "Och, ich kam viel rum", meinte er frech grinsend und entlockte dem 49-jährigen Halbmondaugen. "So, so, und du konntest dich nicht melden? Hattest du irgendwie Probleme mit dieser Organisation, die neulich gefallen ist?" Autsch, dass sein Vater manchmal solche Volltreffer landen musste? "Ja, ich wollte euch nicht mit hineinziehen", versuchte Yuichi zu erklären, weswegen Ryochi die Augen schloss, er glaubte ihm jedes Wort. "Das war mir klar, du hättest aber auch mal über deine Probleme reden können, wieso kamst du nicht zu deinen Eltern, sondern bist einfach abgehauen?" "Es gibt Leute, mit denen man nicht reden kann und die alles tun, um den Leuten, die sie hassen, zu schaden. Und mit diesen Leuten konnte man nicht reden. Das soll keinen Vertrauensbruch darstellen, es war eher so, dass ich nicht wollte, dass es euch schlecht geht. Ich weiß ja, dass es nicht gerade nett von mir war, einfach spurlos zu verschwinden, aber es war besser, als wenn ich weiterhin bei euch gewohnt hätte und man deswegen noch einen von euch umgebracht hätte. In dem Fall waren diese Leute skrupellos, außerdem wollte ich nicht, dass jeder von denen weiß, wo ich hingehöre." "Mit anderen Worten, er hat seine Familie verleugnet, aber ihr beide wisst doch, wie die sind. Sobald die Schwächen riechen, greifen sie diese an. Deswegen war ich ja auch einmal plötzlich weg und keiner wusste, wo ich mich rumtreibe, tja. Ich hatte mir eine andere Identität besorgt und so getan, als hätte ich niemanden, bin ich nicht schlau?" Sêiichî musste leicht lachen, weil er die Organisation dermaßen gelinkt hatte, dass es lustig war. "Von wegen, die wussten zwar von deiner Familie nichts, dafür wussten sie, bei wem du dich so rumtreibst. Es war dumm von dir, dich in jemanden zu verlieben", meinte Yuichi und schüttelte nur den Kopf. "Wenn du wirklich alle hättest raushalten wollen, dann hättest du dich von der Frau fernhalten sollen, aber auf mich hörst du ja sowieso nur ungern, nicht, Sêi-chan?!" Der hatte seinen eignen Kopf und seine eigenen Interessen, manchmal war ihm sowieso schleierhaft, was in dem Jüngeren vor sich ging... "Hey, ich wusste, dass sie sich nicht so einfach umbringen lässt, sonst wäre ich nie bei ihr geblieben, weil ich sie nicht hätte in Gefahr bringen wollen. Aber sie hat mir mehr als einmal gezeigt, dass sie weder erpressbar noch klein zu kriegen ist. Und ich bereue es nicht mal eine Sekunde lang, solange bei ihr geblieben zu sein, immerhin bin ich ja auf dem besten Weg ihr Ehemann zu werden. Außerdem standen meine Weibergeschichten alle als meine Launen da. Die Organisation wusste doch gar nicht, dass irgendwo meine große Liebe dahintersteckt, ich habe ja auch ordentlich den Macho raushängen lassen..." ,Als wenn das Show gewesen wäre...' Yuichi wusste doch, dass Sêiichî schon seit er 16 war, nur noch an Frauen gedacht hatte und sie regelrecht verschlang. "Fein, trotzdem wurdest du fast von denen gekillt, weil Chardonnay rausfand, dass deine liebe Chris was für dich übrig hat. Gut, dass der nie wieder Ärger machen kann. Würde er noch leben, würde alles ganz anders aussehen, ist doch so, oder nicht? Der Kerl kannte sie eben zu gut, genauso wie andere Leute..." Sêiichî musste aufpassen, dass er Yuichi noch folgen konnte, was ihm im Moment nicht so ganz möglich war. "Welche anderen Leute denn?" "Mhm, Shuichi Akai zum Beispiel, Tatsuji ist nur hier, um ihn ausfindig zu machen. Er hat nämlich das Gefühl, dass er etwas dagegen unternehmen wird, dass deine Freundin hier so unbehelligt rumspaziert und auch noch glücklich und zufrieden sein kann. Wenn ich du wäre, würde ich etwas auf sie aufpassen, mit dem Kerl ist nicht zu spaßen, wenn er jemanden hasst..." Sêiichî schluckte leicht. "Das wagt der nicht, außerdem wie soll er an sie rankommen? Sie wird ihm kaum den Gefallen tun und dahin gehen, wo er sie einfach so überfallen kann. Er kann nicht unter die Leute gehen und einfach so eine Schauspielerin überfallen." Yuichi sah ihn sehr ernst an. "Glaubst du, sie ist immer unter Menschen? Was wenn er genau auf so eine Gelegenheit wartet? Nachdem, was mein Freund mir sagte, weiß er genau, wie er vorzugehen hat! Sei gefälligst nicht so naiv, der Kerl hat noch nicht mit ihr abgeschlossen, so viel ist klar. Er bräuchte nur warten, bis sie spät abends im Park ist und dann zuschlagen. Bei der Panik, die sie vor ihm hat, ist es für ihn ein Kinderspiel sie zu überwältigen. Wir können nur hoffen, dass mein Freund ihn findet, bevor er sie findet und ein Unglück geschieht." Wollte der ihm jetzt Angst einjagen, oder so? Sêiichî seufzte leicht. "Glaubst du echt, das ist so einfach für den?" Takeshi Akaja erinnerte sich noch genau an ein Gespräch, das er mit Satô und Megure gehabt hatte. Die beiden hatten ebenfalls über diesen Akai geredet, aber das wunderte ihn nicht, da sie kein gutes Wort für ihn übrig hatten. "Der scheint ja ziemlich gefährlich zu sein und nach dem, was du da sagst, könnte man denken, er plant sein Opfer zu vergewaltigen..." Yuichi zog es vor zu schweigen, man musste Akai nur ansehen, dann wusste man doch Bescheid. So sehr wie er diese Frau hasste, würde er mit Sicherheit so weit gehen, nur um sie zu zerstören, traurig aber wahr. Manche Leute waren eben so verhasst, dass sie ihren Feinden nichts gönnten, der Kerl war für ihn so ein Fall. "Dieser Mann ist erbärmlich, erbärmlicher geht es nicht mehr, ich bin mir sicher, dass seine Begrüßung an sie gleich so aussieht, dass er ihr eine reinschlägt und sie erst mal mit der Waffe bändigt, um sie zu schwächen. Ohne ein Handicap würde sie sich nie von ihm vergewaltigen lassen. Also, ich und Tatsuji trauen ihm solche Sauereien zu. Wenn er sie wenigstens verhaften wollte, ne, ne, der Kerl will was ganz anderes, das kann man ihm ansehen. Er quält seine Opfer, so war er schon immer. Du kannst von Glück reden, dass du ein Freund von Kôji Miura bist, Sêiichî, sonst hättest du auch zu seinen Opfern gehört. Er denkt nicht über die Gründe seiner Killer nach und handelt in fast jedem Fall so, als wenn es um sein Leben ginge. Mein Freund kennt ihn noch aus seiner Zeit beim FBI. Akai war auch einer der Gründe, weswegen er diesem den Rücken zugewendet hat. Die haben ihm einfach zu scharf geschossen. Er gehört jetzt zu Interpol, tja. Es ist ein Beschluss von Interpol, Akai mal etwas zu beschatten und ihm auf die Finger zu schauen, weil die schon lange denken, dass er Dreck am Stecken hat." Für Sêiichî gab es da nichts mehr hinzuzufügen, also versuchte er seine Verlobte auf dem Handy zu erreichen, um zu wissen, wo sie sich gerade aufhielt, es war vielleicht besser, wenn man sie nicht aus den Augen ließ. Er kannte Akai ja auch zur Genüge und wenn Yuichi schon so redete, war da was dran. Er würde nie so etwas sagen, wenn es nicht der Wahrheit entsprach. Vor kurzem war Shina bei ihren Cousin angekommen und hatte ihn erst einmal umarmt. "So ist das also, deswegen hattet ihr es so eilig hierher zu kommen, mein Anruf hat also jede Menge gebracht", meinte Shina, die ein gemeines Lächeln zeigte, da ihr die Aktivitäten von Akai ziemlich gegen den Strich gingen, seit er es mal gewagt hatte, sie zu bedrängen, was für diesen Mistkerl aber nicht schmerzfrei gewesen war. Sie konnte ziemlich biestig sein, wenn man ihr dumm kam. Eine dreiste Anmache, wie die von Shuichi gehörte dazu, er hatte sie offensichtlich bedrängt und hatte sie berührt, was ihr nicht gefiel, also musste sie sich ja zur Wehr setzen. Wenn er dann Schmerzen als Gegenleistung bekam, war er daran ja selbst schuld. "Hat er, ich hab quasi drauf gewartet, dass jemand mal mehr über ihn weiß. Und als du dann noch sagtest, dass du befürchtest, er würde Chris was antun, stand ich eben auf der Matte. Ich kann ja unmöglich zulassen, dass der Kerl Frauen vergewaltigt..." So was stand auf der Seite des Gesetzes, der Interpolagent hatte vor das schnellstmöglich zu ändern, so konnte es einfach nicht weitergehen. "Ich bin fast sicher, dass er sie beobachtet und ihr auflauert. Das ist doch typisch für ihn. Er schleicht immer um seine Opfer herum. Zu dumm, dass das FBI jedem dahergelaufenen Idioten so was beibringt. Diese Fähigkeiten hat er schließlich von denen erworben, wenn er nicht vorher schon so ein übler Stalker war." "Das wird sich schon noch zeigen." "Du musst dir vorstellen, der hat sie in Angst und Schrecken versetzt, das ist nicht einfach so passiert. Wer weiß, was der tut, um das zu erreichen, was er will? Dass so einer eine Waffe haben darf, ist ja schon schlimm genug, außerdem hat Sêiichî so gemeint, dass sie auf eine Waffe verzichtet, weil sie genug davon hat. Wenn er sie dann findet..." Tatsuji schüttelte den Kopf. "Meinst du, er schafft das so einfach? Er müsste ihr schon schlimme Verletzungen zufügen, um sie klein zu kriegen. Laut Yuichi hatte sie immer die Männer gut unter Kontrolle." Die Detektivin lehnte sich gegen die Wand und griff sich an den Kopf. "Vor denen hatte sie auch keine Panik und sie hatte immer eine Waffe bei sich, jetzt ist das nicht mehr so. Mir graust es bei der Vorstellung! Ich will nicht, dass er wieder ihr Leben versucht zu zerstören, Sêiichî ist immerhin Ryochis bester Freund. Alles hat sich so toll ergeben. Die beiden haben sich gefunden und sollten glücklich sein, immerhin haben beide auf den Zerfall der Organisation quasi gewartet. Außerdem... sie hat ein Kind, um das sie sich kümmern muss. Da ist kein Platz für einen Psychopathen, der es bloß auf sie abgesehen hat, weil sie ihn verlassen hat. Es würde ihn doch kaum so sehr interessieren, wenn er nicht vorher schon mit ihr zu tun gehabt hätte, das ganze erinnert mich an Teran... Ich kann das so gut verstehen, ihre Panikattacken im Bezug auf Akai, als wenn ich in ihrer Haut stecke." Etwas trauriges lag in den Augen seiner Cousine, so dass er sie an sich zog und umarmte. "Ich werde schon dafür sorgen, dass ihre Welt und die ihrer Familie heil bleibt. Ich kriege diesen Kerl schon und dann habe ich hoffentlich endlich was gegen ihn in der Hand. Am besten wäre noch, wenn man ihn auf frischer Tat ertappt. Wenn er sie bedroht und bedrängt, wird er damit vor Gericht nicht durchkommen. Da zählt die Ausrede, dass er FBI-Agent ist nicht mehr. Vielleicht wenn sie bewaffnet wäre, daher passt es mir gut in den Kram, dass sie keine Waffe mit sich rumträgt, so weit ich informiert bin. Hoffentlich ist das auch wirklich so..." "Als wenn sie ihn anlocken wollte...", meinte Shina, verdrängte den Gedanken aber gleich wieder, anders als Tatsuji. ,Vielleicht ist das echt so und sie wartet darauf, dass es Zeugen dafür gibt, was er vorhat, damit wäre sie ihn wohl los.' Der Schnee rieselte jetzt nur noch sanft und langsam vom Himmel, während die Blonde nachdenklich durch den Schnee schritt. Ihre Gedanken galten Yuichi Akaja, der sie durch sein Auftauchen verwirrt und sogar etwas überrumpelt hatte. Es war verdammt lange her, dass sie ihn kennen lernte. Bewundert hatte sie ihn von Anfang an, er war sogar so etwas wie ein Freund für sie gewesen. Sein Tod hatte sie erschüttert, aber er war zurück, quietschlebendig. Sollte es doch einen Gott geben, so war sie ihm jetzt dafür dankbar, dass er diesen tollen Mann am Leben gelassen hatte. "Hey, was machst du denn hier?" sprach man sie an, weshalb sich die Frau zu dem jungen Mann herum drehte. Auch das noch. "Hey, Shinichi, was machst du hier?" wollte Chris von ihm wissen, aber er starrte nur in den Himmel. "Ich hab zuerst gefragt, was machst du hier so alleine, ist Sêiichî nicht bei dir, so wie sich das gehört?" Sie strich sich den Rock glatt, der ausnahmsweise bis zu den Knien ging, statt knapp über den Hintern, und setzte sich mit ihm auf eine Bank, über welcher eine Art Dach war, so dass diese nicht vom Schnee genässt war. "Ach, ich fand das Wetter schön und hab nachgedacht." Er setzte sich und versuchte zu lächeln, auch wenn es ihm nur schwer möglich war. "Hast du an Aiko gedacht, mhm?" wollte sie wissen und sah den Schneeflocken beim Fallen zu. Shinichi musterte sie erst einmal, eigentlich fand er ihre Klamotten, die sie gerade trug, viel schicker als die, welche sie sonst so trug. Ihre hübschen Beine wurden von Stiefeln verborgen und der Rock zeigte auch nicht besonders viel, während der Pullover, welcher unter ihrer Jacke hervorschaute, auch nicht gerade tief blicken ließ. Darüber hatte sie noch einen weinroten Schal, den er ihr am liebsten geklaut hätte. "Ja, irgendwie schon, ich denke oft an sie, du nicht?" Chris lächelte nur. "Nicht wirklich, ich tue so, als hätte ich sie nie gekannt!" Was konnte diese Frau grausam sein, aber wenn sie sich vormachen konnte, dass sie nie miteinander zu tun gehabt hatten, dann war das ja sehr schön für sie, er konnte so etwas nicht. "So. Tja, das kann ich nicht, wir waren uns doch sehr verbunden..." Ein trauriges Lächeln lag in seinem Gesicht. "Ich habe gehört, dass du einen Sohn hast. Wie ist es, wenn man wirklich Mutter ist? Verrätst du mir das?" Ein Lachen entfuhr ihr. "Wie soll es schon sein? Man ist verantwortlich, allerdings ist der Kleine momentan mit Yukiko beschäftigt, weil ich mit Sêiichî im Café war. Deine Mutter macht das sehr gerne. Ich konnte nicht widerstehen, sie zu lassen, sie hat mich ja so lieb angefleht..." Shinichi war verwundert darüber, wie sie gerade redete, anscheinend war Vermouth jetzt tot und sie musste nicht mehr auf eine Rolle zurückgreifen. "Ich erkenne dich nicht wieder", meinte er, wobei sein Blick an ihrem Gesicht haftete, das sanfte Züge angenommen hatte. "Das hab ich schon öfter gehört, Shinichi. Es wundert mich nur, dass Sêiichî noch nicht gemeckert hat." Der 19-jährige seufzte leicht. "Lerne ich jetzt wirklich dich kennen, oder was ist es?" "Tun alle. Ich will eben auch mal ich selbst sein, darauf hab ich lange gewartet." Sie machte die Hand auf und fing eine Schneeflocke damit ab, wobei sie lächelte, allerdings schmolz das kleine Stück Eis sofort in ihrer warmen Hand. "Ich hoffe für dich, dass Sêiichî keinen Unsinn macht, er behandelt dich hoffentlich so, wie du es verdienst." "Mach dir keine Gedanken, seit er einen Sohn hat, ist er wie ausgewechselt. Manchmal schlägt er zum Glück noch über die Strenge, denn das würde ich echt vermissen. Manchmal können solche Frechheiten echt befreiend sein..." Sie grinste jetzt etwas fies, was er schon eher an dieser Frau kannte. "Ich kann mir gut vorstellen, wie es bei euch zu Hause abläuft! Das Baby schreit, er fängt an zu seufzen und schlägt sich den Kopf gegen das Bett, weil er viel lieber seinen Gefühlen freien Lauf lassen würde, ist doch so, nicht wahr?!" Shinichi lachte amüsiert, dieser Macho würde sich diesbezüglich doch wohl nie ändern. "Oh ja und dann schmollt er eine Zeit lang. Oh Gott, was ist das putzig, wenn er das tut. Er soll bloß nicht damit aufhören! Ich verlange nicht, dass er sich total ändert, ich wollte nur, dass ich endlich die einzige für ihn bin." "Was denkst du, bist du es?" Man, war der aber neugierig, sie musste schmunzeln. "Ich denke, es gibt nicht den geringsten Grund dafür, daran zu zweifeln, er gibt sich alle Mühe, mehr muss nicht sein. Wenn er mir verspricht treu zu sein, wird er sich zusammenreißen, belogen hat er mich bisher noch nie. Ich glaube auch kaum, dass er das so besonders gut kann." Sie lächelte in Shinichis Augen ziemlich schwärmerisch, weswegen er seufzte. "Du hast's gut. Ran ist mit so einem Detektiv zusammen, ich kann es einfach nicht glauben, am Ende bin ich selbst schuld, dass es so gekommen ist. Ich hab sie zulange alleine gelassen und mich auch noch auf eine Frau wie Aiko eingelassen, ich verdiene es nicht anders..." Chris sah ihn tadelnd an. "Wie kannst du nur so schnell aufgeben?! Egal, wer der Kerl ist, du wirst gefälligst um sie kämpfen! Außerdem macht jeder mal Fehler und du und Ran, ihr seid füreinander bestimmt, das weiß ich, also enttäusch mich und Yukiko nicht! Wir beiden sind uns einig, ihr beiden seid ein Traumpaar und gehört zusammen! Hast du verstanden?!" Dass sie so befehlerisch mit ihm redete, passte ihm einerseits nicht, allerdings hatte die Frau ja so was von Recht. "Stimmt, danke, dass du mich dran erinnerst, dieser Detektiv ist nicht wie ich und sie braucht mich, das werde ich dem Mädchen wohl mal wieder klarmachen müssen..." Ein Detektiv? Nur zu gerne hätte Vermouth, wie so oft in der Privatsphäre der anderen geschnüffelt und herausgefunden, wer Ran schöne Augen machte, aber sie hatte sich vorgenommen, das ab jetzt sein zu lassen, schließlich gab es keine Organisation mehr und sie hatte keinerlei Grund so etwas zu tun. Ein Seufzen entfuhr ihr. "Du weißt nicht zufällig, wer das ist, oder?" Und ob er das wusste, das war ja gerade das Dumme. "Es ist Kôji Miura...", meinte Shinichi resigniert, so dass sie wieder nach oben schaute. "Verstehe..." Dieser Kerl war doch viel zu alt, Shinichi sollte sich gefälligst um sie bemühen. "Denk dran, du musst kämpfen, Frauen mögen das, hast du verstanden?" Er grinste. "Ja, das weiß ich doch, ich tu mein bestes, versprochen..." "Solltet ihr heiraten, will ich aber eine Einladung, ja?" Oh mein Gott, die Frau sah so schwärmerisch aus, dass er jeden Moment erwartete, dass sich ihre Augen in Herzchen verwandelten. "Klar doch, ich denke kaum, dass da irgendjemand etwas dagegen hat." Shinichi schüttelte den Kopf, das hätte er so oder so getan, darum musste man ihn nicht erst bitten. In dem Moment hörte man ihr Handy klingeln, was sie zu einem Seufzen brachte, nachdem sie geschaut hatte, wer sie denn gerade versuchte zu erreichen. "Da, er macht sich sicher Sorgen um mich, nur weil ich mal weg bin." Shinichi musste lachen. "Hab Erbarmen, er ist schwer verliebt." Er schüttelte nur den Kopf und schaute wieder zum Himmel. "Geh schon ran und tu so, als wäre ich nicht da." Kaum hatte Shinichi die Worte gesagt, war es auch schon geschehen. "Good afternoon, Mr. Iwamoto, what can I do for you?" versuchte sie ihn etwas zu ärgern und lachte anschließend. "Wo bist du, Darling?" wollte Sêiichî gleich wissen, ohne auf ihren kleinen Spaß in irgendeiner Weise einzugehen. Er klang ein wenig besorgt, was ihr nicht entging. "Du musst nicht alles wissen, ich werde schon nicht verloren gehen, also wirklich." Ein schmollender Laut entkam seinen Lippen. "Tut mir ja echt Leid, aber Akai ist da draußen und er scheint es auf dich abgesehen zu haben, oder dachtest du, der streicht einfach die Segel? Er beobachtete dich sicher und wartet darauf, dass du alleine bist?" Ihre Augen weiteten sich für einen Moment, was Shinichi bemerkte, allerdings hatte er keine Ahnung, was los war und weswegen sie so schockiert schaute, dann jedoch grinste sie wieder. "Mach dir mal keine Gedanken, ich bin nicht alleine." "Ah ja? Wer ist da denn noch?" Die Skepsis in seinen Worten amüsierte sie, so dass sie ihn gleich noch mal ärgern wollte. "Musst du nicht wissen, ist nicht so wichtig, du weißt doch, a secret makes a woman woman, or not?" "Hör auf damit! Sag mir, wo du bist, ich komme und hole dich ab!" Musste er denn so übertreiben? "Mach dir keine Gedanken, Sêiichîlein", sagte sie zuckersüß. "Er kann mir nichts anhaben, ich bin nicht mal bewaffnet, der kann mir jetzt nicht wehtun, das schlimmste, was der tun könnte, ist mir Gemeinheiten an den Kopf werfen, aber da steh ich drüber." Ihre Worte waren sehr leise, fast flüsternd gesagt worden, während sich ihre Augen schlossen und sie vor sich hingrinste, irgendwie war er ja niedlich. "Oh Gott! Bist du verrückt? Dann muss ich mich ja noch mehr Sorgen." "Why?" Worum bitte machte sich der Kerl jetzt solche Gedanken? "Denkst du, der muss auf dich schießen, um dir wehzutun? Der Mann ist schlimmer als Chardonnay, vor dem hattest du ja nie Angst." Na toll, darauf hatte sie keine Lust, wie das schon klang, als wäre sie so ein schwaches Frauchen. "Ist ja gut. Mach mal nicht so viel Wind, der kommt mir schon nicht zu nahe." "Wie kannst du so locker sein? Der Kerl hat noch nicht aufgegeben und er ist hier, in Tokyo, er wartet darauf, dich mal alleine zu erwischen und dann..." Und dann... wollte er sie vergewaltigen, oder was? Wollte er das sagen? "Und dann kriegt der Kerl Schmerzen", beendete sie seinen Satz, das konnte man ja unmöglich auf sich sitzen lassen, auch wenn ihr bei dem Gedanken erstens schlecht und zweitens flau im Magen wurde, weil sie - zugegeben - Angst vor ihm hatte. Das musste Sêiichî aber ja nicht wissen, in seiner Sorge drehte der noch durch. "Machst du Witze? Du bist bisher immer am liebsten davongerannt, wenn er in deine Nähe kam!" Wie es Sêiichîs Art war, musste er ihr die Schwächen aufzählen, das war etwas an ihm, das sie ziemlich hasste, aber jeder Mensch hatte Macken, weshalb sie darüber hinwegsah, allerdings wollte sie ihn jetzt auch ein wenig anzicken, wenn er schon damit kommen musste. "Jetzt ist es aber gut, ich rannte davon, weil er mich anschoss. Das wagt der nicht, damit würde er sich selbst enttarnen und allen zeigen, dass es nicht in seinem Sinne ist, mich zu kriegen, sondern dass er mir wehtun will. Wenn er das tut, wäre das sehr dämlich, so dumm ist er nicht! Er dreht seine Verbrechen immer so, dass es aussieht, als hätte er es für das Wohl der Menschheit getan." Ihr wurde beinahe schlecht, der Typ lief hier frei rum und er ging auf Menschen los. Zugegeben, jetzt gab es wohl so ziemlich niemanden mehr, den er quälen konnte, außer stinknormale Killer, die sich für dieses Leben entschieden hatten. Er konnte keinen mehr quälen, der unschuldig in die Organisation gekommen war. Es sei denn es handelte sich um Sharon Vineyard. Da hatte sie jetzt eben Pech, man konnte ja nicht zuviel verlangen. Es war doch fast schon so etwas wie ein Wunder, dass es ihr jetzt so gut ging. Wenn man Akai loswerden würde, würde sie nie wieder schwerwiegende Probleme haben, der Reiz war ziemlich groß. "Na und? Was bringt uns das, wenn er dich vergewaltigt und anschließend beseitigt, nur um alles zu vertuschen? Oder denkst du, der sucht sich Zeugen? Ach komm", machte sich Sêiichî lustig, auch wenn er sich große Sorgen machte, er versuchte sie mit dem Sarkasmus sogar etwas zu vertuschen, was ihm nicht wirklich gut gelang. Ryochi und Yuichi blickten einander an, beide wussten in etwa, was Chris da gerade tat. Zweiterer nickte und verdrückte sich klammheimlich, während Sêiichî noch immer mit der Frau beschäftigt war und deswegen sowieso kaum etwas anderes registrierte. "Man, jetzt atme erst mal tief durch, Liebling. So leicht bin ich auch wieder nicht umzubringen!" ,Und wenn doch sorge ich im Augenblick meines Todes noch eine Nachricht zu hinterlassen, die ihm mehr als wehtun würde.' Ihre Gedanken konnte sie unmöglich laut sagen, er würde verrückt werden, also nahm die blonde Frau Rücksicht, sie wollte nicht, dass er sich für nichts und wieder nichts verrückt machte, noch war sie ja am Leben. Und sie hatte auch gar nicht vor, zu sterben. "Sag nicht Liebling, damit versuchst du mich nur weich zu kochen!" Er war ernsthaft sauer. "Vorhin sagtest du noch, von wegen, ich soll keine Risiken eingehen, also erwarte ich das von dir auch!" "Tu ich schon nicht, wir sehen uns nachher." Da Sêiichî gerade ziemlich laut war und sie sich nicht mit ihm streiten wollte, beendete sie das Telefonat, was ihn schockiert schauen ließ. "Man, die hat dich runtergebuttert, wie, Sêi-chan?" meinte Ryochi, der Yuichi vermisste. Wo war der eigentlich so schnell hin? Zu Tatsuji? Ihm war klar, weswegen, aber er sagte Sêiichî lieber nichts, weil er nur losstürmen würde. Einen Panikausbruch konnten sie jetzt gar nicht brauchen. "Gehört mein Sohn jetzt auch zu Interpol, oder hab ich was nicht richtig mitbekommen?" "Nun ja, er hilft seinem besten Freund, das kann man so oder auch so sehen, ich weiß nicht, was er beruflich macht, aber zuzutrauen wär's ihm!" grinste Ryochi. Shina hatte den Blick nun gesenkt, als Yuichi bei seinem Freund ankam und an seinem Ärmel zog. "Sêiichî ist ein Baka, er hat Chris auf dumme Gedanken gebracht. Wenn du Akai finden willst, der ist sicher in ihrer Nähe, weil sie ihn plant zu reizen, wie es scheint. Also müssen wir nur sie finden!" Tatsuji nickte. ,Das hat gerade noch gefehlt: Zeitdruck!' Er blickte auf seine Uhr. "Tja, meine Verlobte wird warten müssen... Das versteht sie aber sicher, wenn ich ihr schnell eine SMS im Auto schreib, du fährst!" Mit den Worten waren beide schon verschwunden, auch wenn seine Cousine gerne mitgekommen wäre, so rannte er viel zu schnell davon, als dass sie ihm hätte folgen können. Selbst wenn, sie fuhren sofort weg, als sie das Auto erreicht hatten, das hätte sie nie geschafft. Allerdings kam sie nicht drum herum zu hoffen, dass nichts schlimmes passieren würde. ,Was zum Teufel tust du da, Sharon? Bist du jetzt total irre vor Angst? Alles ist so, wie du wolltest, dann riskierst du alles, um diesen Kerl zu kriegen? Hoffentlich macht deine Angst dich nicht blind! Sêiichî dreht am Rad, wenn mit dir was nicht in Ordnung ist, wenn dich Akai überhaupt leben lässt, sollte er es schaffen...' Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf gesenkt, während sie ihre Gedanken hegte, so dass Wataru sie besorgt ansah. "Denkst du an diesen FBI-Kerl?" Erschrocken sah sie ihren besten Freund an und entschloss sich alles mit einem Lächeln zu vertuschen. Der Detektiv war etwas verwundert, als sich die blonde Frau erhob. "Worum ging es gerade eben eigentlich? Wieso macht sich Sêiichî Sorgen um dich?" Mit einem süßen Lächeln konnte sie alles herunterspielen, um nicht auch den Jungen zu verängstigen. "Ach, der ist nur besorgt, dass ich krank werden könnte, wenn ich solange in der Kälte bin, er übertreibt wieder, nichts weiter, Shin-chan!" Ein schmollender Ausdruck in seinem Gesicht war das Resultat ihrer Worte. "Nenn mich nicht Shin-chan...", motzte er und sie zog ihn kurz an sich. "Reg dich ab und jetzt geh zu deiner Ran-chan, ich hab noch was zu erledigen!" Sie wollte ihn wenigstens loswerden, sonst würde sich dieser Mistkerl niemals blicken lassen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)