Ausgerissene Seiten von Staubfeder (Gedichte) ================================================================================ Kapitel 5: Farbensturm (Freiheit) --------------------------------- [Farbensturm (Freiheit)] Farbensturm bricht auf in weiter unberührter Fern', tritt an, fällt ein, währt mir das Glück allein, doch sitzt in mir die Furcht zu entbehrn'. Mit hoher Müh' drängt sich ein unbekanntes Licht durch das aschefarbene Gesicht, Wind trägt herum, den salz'gen Geruch der schönsten Gewalt Und ich halte meine Hände zu Fäusten geballt, weil ich niemals dürft ertrinken in dieser Herrlichkeit. Farbtropfen rieseln frisch aus des höchsten Malers Pallette auf den faden Asphalt, sie klagen und sind kalt, Doch ihre Frorenheit wird erdrückt, als erblickt wird bunte Brück' Führt sie weiter in eine andere Welt? In der die schönsten Geschichten werden erzählt? Zwischen zwei Ufern hin und her gerissen möchte ich doch keines von beiden missen Fruchtbarer Boden auf der einen Seit' fröhlich' Zeit in Kindheit Oder zu wählen steht bei Mir die Einsamkeit so frei, die ich Stund um Stund hielt fest in meinen Armen. Wohl das Licht schien zu verlockend, zierten das Glashaus erste Risse, Wurden's mit jedem Gedanken des Neuanfangs mehr wagten sie's auch nur schleichend, nichts hielt mich zurück, nicht einmal die Gewissensbisse, so lang ich doch nur frei wie ein Vogel wär'. 22. April '04 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)