Ausgerissene Seiten von Staubfeder (Gedichte) ================================================================================ Kapitel 12: Todesflucht ----------------------- Todesflucht Auf!, meine Seele, wir ziehen durch's Land starrend in die Weite, gänzlich unverwandt Das Kind in meiner Brust trag' ich in Ketten Ich kann es nicht in meiner Freiheit betten Der Sand reibt sich genüßlich an meinen Füßen, Sie krächtzen laut, - deine Flucht wirst du büßen! Gefühle, die Hohn erheben an meinen Verstand, die ich mit deinem lieblichen Verwelken verband Zeit und Raum irrten sich an meines Herzens Tür, Der Eintritt ,der sie zu meiner Menschlichkeit führ', Doch! Es überwiegt der pulsierende Wahnsinn in mir Zerreiß' ich noch weiter blutend' Fleisch, wie ein Tier Wenn der Mond jedoch in solch' voller Blöße steht, daß Mensch und Tier gar Atmen beim Lauern vergeht entflammt dein Gesicht in den Seen meiner Erinnerungen Seh' und zähl' ich noch jede einzelne deiner Windungen Und deine schreckensweiten Augen erzählen von Pein, dem Schmerz, der alles zerstörte, was einst gänzlich rein Ich schmeck' das Blut von deinen Lippen an den meinen Sag doch!, fleh ich mich, warum konntest du nicht weinen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)