Hungriges Herz von Mera (SetoxYugi) ================================================================================ Kapitel 5: Nervig oder doch ganz nett? -------------------------------------- Kapitel 5: Nervig oder doch ganz nett? *Setos Sicht* Ich gehe den Flur wieder Richtung Wohnzimmer und beiße auf meiner Unterlippe rum. Was mache ich jetzt nur? Vielleicht sollte ich ihm sagen dass ich dafür gesorgt habe dass er die nächsten Tage hier bleiben soll. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Sobald er wieder in der Schule ist wird er es überall rum erzählen und alle werden denken dass ich mit ihm befreundet bin. Aber warum eigentlich nicht? Ich meine.. Moment mal! Er ist eine Nervensäge und wird meinen Ruf ruinieren. Ich werde ihn am besten so schnell wie möglich los oder ich rede mit ihm und sage ihm das er sein Leben nicht mehr froh wird wenn er irgendwas rum erzählt. Ich mache kehrt und gehe zurück zu meinem Zimmer. Als ich gerade die Tür öffnet will, wird sie von innen aufgerissen und Yugi läuft fast in mich rein, hätte ich nicht rechtzeitig meine Hände auf seine Schulter gelegt, um ihm zu stoppen. "Seto! Hör mal! Ich weiß du mag.." "Halt den Mund ich hab dir was zu sagen Muto!" unterbreche ich ihn. Er schaut mich leicht verstört an. Hat er etwa Angst vor mir? Gut so! "Wa..was denn?" Ich schaue ihn an und stocke. Was er wohl gerade sagen wollte? Irgendwie ist meine aufkeimende Wut verschwunden nachdem ich in diese großen leuchtenden Augen gesehen hab. Ich nehme meine Hände von seinen Schultern. "Was wolltest du eben sagen, Yugi?" Nun schien er wirklich völlig verwirrt zu sein. Er schaut sich in beide Richtungen um und zieht mich an der Hand ins Zimmer. Obwohl ich es nicht gewöhnt bin, so behandelt zu werden lasse ich es zu. Seine Haut war so weich und zart das es einem Heiß und Kalt werden konnte. Irgendwie angenehm. Er ließ mich wieder los und die Tür fällt hinter uns ins Schloss. Yugi tappst zu dem großen Tisch und setzt sich auf einen Stuhl. Mein Blick wandert hinter ihm her. Das Päckchen von Mokuba hatte ich völlig vergessen gehabt, aber nun konnte es auch noch warten. Ich gehe ihm nach und lasse mich ebenfalls auf einem Stuhl nieder. Er fummelt leicht nervös an dem Hemd rum, das ihm wohl Marie aus meinem Schrank gegeben hatte und nun sanft auf seinen schmalen Schultern ruhte. "Also..? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." Das war zwar nicht ganz die Wahrheit aber wusste er was ich noch zu tun hatte und was nicht? "Ja, ja. Also.." er stotterte vor sich hin und warf mir verlegende Blicke zu. Ich hob eine Augenbraue und schaue ihn mit einem eisigen Blick an. "i...ich weiß ... d..du. magst mich.. n...nicht besonderst, oder?" Was sollte das denn jetzt werden? Ich schweige aber lieber und höre weiter zu, vielleicht wurde es ja noch amüsant. "Mh.. na ja.. ich wollte... mich noch mal.. richtig bei dir bedanken.. also dafür das du.. mir geholfen hast... das war wirklich nett von dir...." Er schaut vor sich auf den Boden und misshandelte das Hemd weiter. Ich runzele die Stirn und schüttele den Kopf. "Du musst dich nicht bedanken. Hör zu. Ich hab mit deinem Großvater telefoniert und ihm alles erklärt. Ich hab ihm auch gesagt dass du hier bleibst bis es dir wieder besser geht." Geschockt schaut mich der Kleine mit der komischen Frisur an und lächelt nach einigen Sekunden freudig. "Das.. das ist wirklich nett von dir.." Er biss sich auf der Unterlippe rum. Ich hebe eine Augenbraue. "Bilde dir nicht zuviel darauf ein." Mit einem Ruck stand ich wieder und mache mich auf den Weg zur Tür. "Hey.. Seto warte!" Yugi war auch aufgestanden und kam ein paar Schritte auf mich zu als ich mich gerade zu ihm umgedreht habt. "Was ist denn noch?" frage ich ihn sichtlich genervt. "Ich hab mir gedacht.. wenn ich jetzt schon ein paar Tage hier bin.. könnten wir vielleicht ein bisschen was zusammen unternehmen oder so.. es ist etwas langweilig allein hier im Zimmer rumzuhocken weißt du?" Ich schaue ihn leicht fragend an. Nun wurde der Kleine aber wirklich lästig, dachte er wirklich daran sich mit mir anfreunden zu wollen? Ich seufzte innerlich. Irgendwie wusste ich nicht genau was ich dazu sagen sollte. Schließlich hab ich gedacht er ist ne Nervensäge aber nun scheint er doch recht nett zu sein. Auch wenn er gerade fast mein Lieblingshemd zerstört hatte. "Im Klartext heißt das soviel wie, ich soll mit dir meine Zeit verschwenden damit dir nicht langweilig ist?" "Ja! Äh.. ich meine Nein! Ich dachte nur..." "So jemand wie du, sollte nicht denken Yugi. Das überlastet dein Gehirn und könnte dazu führen das du den Verstand verlierst." Ich drehe mich wieder zur Tür und greife nach der Klinke, halte aber inne als ich leises Schluchzen hinter mir wahrnehme. Nun fing er auch noch an zu heulen. Hatte der etwa mit Mokuba geredet und erfahren dass das ne Schwachstelle bei mir war? Ich verdrehe die Augen und drehe mich abermals zu ihm um. "Heul hier nicht rum. Ist ja gut. Wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin komme ich wieder." Bevor er noch irgendwelche Wünsche äußern konnte war ich wieder aus dem Zimmer raus und ging in mein Arbeitszimmer. Ich lasse mich in meinen Sessel fallen und schaue vor mich hin. Warum mussten die Leute ihren Willen immer mit so was durchsetzen? Das war wirklich erbärmlich. Mein Blick fällt auf das einzige Foto auf meinem Tisch. Ich beuge mich vor und nehme den teuren Edelholzrahmen in die Hand. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen als mir Makuba lachend entgegen blickt. Irgendwie war es komisch aber Yugi schien eine ähnliche Anziehungskraft wie mein Bruder zu haben. Vielleicht war es auch nur diese kindliche Unschuld die die beiden ausstrahlten. Ich stelle das Bild wieder hin und nehme das Telefon, wähle in Gedanken versunken die Nummer meines Büros. Eine weibliche Stimme ertönt, sie klingt langweilig monoton. "Hier ist Kaiba. Können sie mir bitte meinen Laptop nach Hause bringen? Ich komme heute nicht mehr ins Büro." "Aber selbstverständlich!" Nun klang die Frau am anderen Ende der Leitung freundlich aber ziemlich aufgeregt. Ich frage mich wirklich wieso? Sie war doch meine Sekretärin. Da sollte sie es doch gewöhnt sein mit mir zu reden? Mir entfleucht noch ein leises >Danke< und der Hörer liegt wieder dort wo er hingehört. Angestellte waren auch nicht mehr das was sie mal waren. Allesamt unfähig die einfachsten Dinge zu erledigen. Wahrscheinlich würde sie es nicht mal fertig bringen den Laptop einfach vom Schreibtisch zunehmen ohne irgendetwas durcheinander zu bringen und ganz sicher wird sie es auch nicht schaffen das Ding innerhalb der nächsten halben Stunde hier abzuliefern. Ich stütze meine Ellebogen auf dem Tisch ab und reibe mir mit einem Seufzer die Augen, streiche anschließend meine Haare nach hinten und lasse den Kopf hängen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)