Geheimnisse bleiben nicht immer Geheimnisse von abgemeldet (..::KouKou::..) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel: Verwirrte Gedanken ----------------------------------------- Hagelkörner, die so groß waren wie Tischtennisbälle, knallten gegen die Fensterscheibe. Kouichi spielte mit seinem Füller, Kouji malte was auf einem Blatt und Takuya zwinkerte immer wieder zu Izumi. Izumi machte das ziemlich wütend und jede fünf Minuten fiel ihr dadurch etwas anderes runter. Mal war es der Füller, mal die Federmappe. Nach einer ganzen Weile klingelte es zum Schulschluss. Endlich Wochenende! Takuya sprang sofort auf und rannte zu Kouji und Kouichi. »Hey ihr. Bei dem Wetter können wir ja wohl kaum zelten gehen. Was wollen wir dann machen?« Kouji und Kouichi zuckten ihre Schultern und packten langsam zusammen. Izumi stampfte an Takuya vorbei und eckte ausversehen mit ihrer Schulter an Takuya an. »Immer muss sie mich ärgern«, murmelte Takuya beleidigt. Kouji und Kouichi grinsten. »Du hast sie doch die ganze Zeit geärgert!«, sprachen sie kichernd. »Mann gar nicht! Ich hab nicht Izumi zugezwinkert, sondern Junpei! Das war ein Zeichen, dass er weiter Fratzen ziehen sollte...« Kouji schüttelte hoffnungslos den Kopf. »Also. Wegen zelten. Ich finde-« Kouji ließ seinen Satz unbeendet und schaute zu Kouichi. »-das es umso mehr Spaß macht, wenn da Unwetter kommen!«, beendete Kouichi lächelnd den Satz. Takuya starrte die beiden an und zwinkerte nicht. »Was ist denn in euch gefahren? Ich glaube, die Digiwelt schadet. Aber egal. Wo ihr Recht habt, habt ihr Recht!« Alle drei lächelten und gingen dann los. Als Takuya einen anderen Weg gehen musste, verabschiedeten sie sich. »Jup. Bis heute 18.00 Uhr. Ich komm zu euch.« Der Hagel hatte inzwischen aufgehört, jedoch nieselte es leicht. Kouji und Kouichi gingen zusammen nach Hause. Inzwischen lebten sie zusammen. Ihre Eltern waren in den Flitterwochen und für kurze Zeit hatten die Beiden sturmfreie Bude. Plötzlich rutschte Kouji aus und versuchte sich noch an Kouichi festzuhalten. Kouichi merkte eine Hand an seinem Bein und drehte sich blitzschnell rum. Kouji lag im Schlamm. Kouichi grinste fies und half ihm hoch. »Dann kannst du dich ja gleich duschen«, sprach er lachend. Kouji starrte ihn an. Dadurch erstarrte Kouichi. Er hatte auf einmal dieses Gefühl, am liebsten mit unter die Dusche zu gehen. Ob das an der Schadenfreude läge? Für kurze Zeit starrten sich die Zwillinge an. »Ähm. Wollen wir nicht weiter?«, sprach Kouji nach einer Weile. Kouichi kam wieder zu sich und nickte verwirrt. An was hatte er da nur gerade gedacht? Nachdem sie noch ein Eckchen gegangen waren, standen sie endlich vor der Haustür. Zitternd steckte Kouichi den Schlüssel in das Schlüsselloch und machte auf. Kouji ging sofort rein und nahm sich Handtücher für die Dusche. Erschöpft ließ sich Kouichi auf die unterste Treppenstufe sinken. Was dachte er nur? Wieso wollte er mit Kouji unter die Dusche? Früher wollte er es doch auch nicht? Zögernd ging er langsam zur Badtür und legte seine Hand auf die Türklinke. Sollte er reingehen? Kapitel 2: 2. Kapitel: Kiss me ------------------------------ Die Hand war immer noch auf der Türklinke. Kouji war sein Bruder. Unter Geschwistern war es doch nicht so schlimm. Er drückte die Türklinke runter und öffnete langsam und leise die Tür. Sein erster Blick ging auf einen Stuhl, wo Koujis Kopftuch mit all seinen Sachen war. Er hörte, wie das Wasser von der Dusche auf den Boden klatschte. Plötzlich hörte es auf. Kouichi erstarrte. Kouji schob die Duschtür bei Seite und griff nach einem Handtuch. Kouichi hatte sich weggedreht. Erst jetzt hatte Kouji Kouichi bemerkt. »Was-machst-du-hier-drin?«, rief er zornig. »Was? Äh. Meinst du mich? Achso. Natürlich. Ähm. Tja. Ich wollte. Ich wollte aufs Klo. Darf ich doch noch, oder?« Kouichi bemerkte, wie er feuerrot im Gesicht wurde, während Kouji sich das Handtuch richtig um die Hüften schwang. Dann ging er zu Kouichi und legte seine Hände auf Kouichis Schulter. »Ist schon gut, wenn du auch nur unter die Dusche wolltest.« Er lächelte und marschierte dann davon. Kouichi senkte seinen Kopf. Schon wieder wollte er am liebsten Heulen... Dann ging er aus dem Badezimmer. Kouji saß in der Küche und aß was. »Willst du auch essen?«, fragte er Kouichi. Kouichi schüttelte verzweifelt den Kopf und ging in sein Zimmer. Er wollte nachdenken. Was war denn mit ihm? Empfand er was für seinen Bruder? Nach einer Weile ging die Tür auf. Kouji kam herein und setzte sich auf Kouichis Bett. Die beiden starrten sich an. Plötzlich näherte sich Kouji immer mehr Kouichis Gesicht. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Kouji hatte sich irgendwie verrenkt und fiel auf Kouichi. Auf einmal berührten Koujis Lippen Kouichi seine. Ein Gefühl voller Wärme durchfloss Kouichis Körper. Er schlang seine Hände um Koujis Taille. Kouji zog Kouichi das Basecap vom Kopf. Plötzlich klingelte es. Die beiden schreckten hoch und guckten auf die Uhr. »Oh nein! Takuya! Wir müssen noch packen! Schnell!« Kouichi sah etwas verwirrt aus. Was war da eben vorgefallen. Sie hatten sich geküsst und er hatte es genossen. »Was stehst du so dumm rum! Pack!« Kouichi kam wieder zu sich und packte zusammen. Nach fünf Minuten hatten sie alles in die Tasche gestopft und sind zur Haustür gerannt. Kouji, Kouichi und Takuya wollten gerade losgehen, als Kouichi inne hielt und losschrie: »Haaaalt! Ich hab mein Basecap vergessen! Klein Moment!« Er rannte blitzschnell hoch, schnappte das Basecap und hatte Takuya und Kouji eingeholt. Zusammen gingen sie zu einem kleinen, Eckchen Wiese und nebenan Wald. »Gut. Hier zelten wir.« Kouji und Kouichi nickten und halfen Takuya, dass Zelt aufzustellen. Nachdem sie fertig waren musste Kouji pinkeln. »Wohin?« »Wald.« »Umweltverschmutzung!« »Dann such dir halt ?nen Plumpsklo!« »Okaaaay. Wald.« Kouji ging los. Kouichi sah ihm hinterher. »Ähm. Ich muss auch mal. Bis gleich.« Kouichi rannte Kouji hinterher. »Ähm. Kouji? Ich muss dich was fragen. Wegen dem Ku-« »-Jaah. Tut mir echt Leid. Kann ich jetzt pinkeln?« Kouichi starrte ihn geschockt an. Es tat ihm Leid? Er entschuldigte sich? Also lief zwischen den beiden doch nichts? Er stand wie angewurzelt da. Kapitel 3: Kapitel 3: Der Wahrheit entgangen -------------------------------------------- Kouichi bewegte sich nicht vom Fleck. »Würdest du jetzt bitte gehen?«, sprach Kouji genervt und schob Kouichi weg. »Na-natürlich«, stotterte Kouichi und rannte aus dem Wald. Am Abend gingen alle in das Zelt. Kouichi konnte nicht großartig gut schlafen. Andauernd war er munter. Er musste immer wieder über die Entschuldigung von Kouji nachdenken und das Gefühl, dass Kouji ihn geküsst hatte. Plötzlich raschelte ein Bett. Kouichi tat als würde er schlafen. Jemand ging aus dem Zelt. Kouichi sprang auf. Kouji war nicht mehr in seinem Bett. Sofort hüpfte Kouichi aus dem Bett und rannte Kouji hinterher. »Hey Kouji! Ich muss dir was sagen!«, keuchte er. Sein Herz pochte. Er musste es jetzt einfach los werden. Doch Kouji ging an ihm vorbei weiter in den Wald. »Kouji! Bleib stehen!« Genervt blieb Kouji stehen und drehte sich zu Kouichi um. »Es ist wichtig. Ich hab mich verliebt.« Kouji machte keine besonderen Anstalten. Er stand ganz normal und natürlich genervt da und starrte Kouichi an. »Und?« »Und. Ich hab einfach ein Gefühl da-« »Jetzt komm zu Punkt!« Kouichi holte ganz tief Luft. Plötzlich tippte jemand auf sein Rücken. Kouichi drehte sich rum. Neemon grinste ihn mit Strichaugen an. Kouji ging davon. Verzweifelt ging Kouichi zurück zu seinem Zelt. Neemon tappste ihm hinterher. »Was ist denn Neemon?« Neemon lächelte und nuschelte irgendwas. »Ich versteh kein Wort, aber das sag ich dir nicht! Und jetzt lass mich bitte schlafen. Ich bin grad sehr tief gesunken und zwar nur wege-« Neemon zeigte hinter sich. Bokomon stand dort und winkte ihm zu. »Keine Zeit für Unterhaltungen. Sorry.« Traurig ging Kouichi wieder in das Zelt und legte sich schlafen. Kapitel 4: Kapitel 4: Heartbreaker ---------------------------------- Am frühen Morgen wachte Kouichi auf. Er wollte es jetzt sofort Kouji sagen. Er schaute an dem schlafenden Takuya vorbei hinüber zu dem leeren Bett. Kouichi erschrak. Wo war denn Kouji? Sofort schüttelte er Takuya wach. »Takuya! Kouji ist nicht da!« »Na und«, nuschelte dieser schlaftrunken und drehte sich von Kouichi weg, »wird pinkeln sein oder was weiß ich.« »Nein! Gestern Nacht war er im Wald! Was ist, wenn er die ganze Nacht nicht im Zelt war?« »Dann hat er im Wald übernachtet. Mann. Ist doch sein Problem, wo er übernachtet.« Kouichi sprang auf und rannte aus dem Zelt. Er machte sich höllisch Sorgen um seinen Bruder. Ob er wegen dem Kuss im Wald geblieben war? Ob ihm etwas zugestoßen war? Kouichi rief nach ihm. Plötzlich knallte er mit Neemon zusammen. Neemon fuchtelte aufgeregt mit seinen kleinen Ärmchen rum und nuschelte: »Kouji, Kouji, Kouji!« »Was ist mit Kouji?«, hakte Kouichi zitternd nach. Neemon zeigte in Richtung Wald und rannte hin. Kouichi rannte hinterher. »Kouji, Kouji, Kouji!«, wiederholte Neemon. Plötzlich blieb Neemon stehen. Vor ihnen stand Bokomon. Er grinste Kouichi an. »Was ist denn mit Kouji?« Die beiden zuckten mit den Achseln. »Wieso hast du mich dann hierher geführt, Neemon!?« »Kouji weg!«, sprachen beide zur gleichen Zeit. »Das weiß ich auch. Aber wo?« »Kouji weg!«, wiederholte Neemon. Kouichi verdrehte die Augen und rannte an ihnen vorbei. Immer wieder rief er nach ihm, aber vergebens. Plötzlich raschelte es im Busch. Kouichi näherte sich langsam. Er hörte jemanden schluchzen. Es klang eindeutig nach Kouji! Sofort sprang er hinter den Busch und fiel, zufällig, auf Kouji. »Autsch. Sorry. Das wollte ich nich«, nuschelte Kouichi, suchte sein Basecao und hielt sich seinen schmerzenden Kopf. Kouji stand sofort auf, kratzte sich den Dreck von der Hose und schritt weg. Kouichi erstarrte und blieb auf der Erde sitzen. »Kou-Kou-Kouji?«, stotterte er und hob seine Hand. Jetzt oder nie! Er musste es einfach loswerden. Kouji, jedoch, widmete seinen Bruder keinen einzigen Blick mehr. Er schritt einfach davon. Für Kouichi brach eine Welt zusammen. Er war sein Bruder! Bruder mussten sich verstehen, egal ob sie sich nun hassten oder liebten! Er verstand Kouji nicht mehr. War es wegen dem Kuss? Wegen einem albernen Kuss? Der Kuss, der in Kouichis Herz gebrannt war? Er kam doch immer näher! Er hat es doch gewollt!? Kouji war nicht mehr in Sicht. Wo war er nun wieder? Traurig vergrub Kouichi sein Gesicht in seine Hände. Wie sollte es nur mit ihm weitergehen? Eine richtige Freundin brauchte er. Ihm fehlte wahrscheinlich das gewissen Mädchen! Und da lässt er seine Liebe einfach an die nahegelegenen Person aus! Sein Bruder. Ja. Das war es. Er brauchte mehr Zuneigung von einem Mädchen. Und das einzige Mädchen, was er richtig kannte war... Izumi??? Er musste sich also Anmachen für Izumi ausdenken. Verzweifelt schüttelte er seinen Kopf. Er liebte Kouji wirklich und nicht irgendein Mädchen! Er rannte den Weg, den Kouji gegangen war und suchte nach ihm. Kapitel 5: Kapitel 5: Eine Auseinandersetzung --------------------------------------------- Nachdem Kouichi wieder zurück zum Zelt gelaufen war, warteten da schon Takuya und Kouji. Sie hatten eine Decke aufgebaut und Essen hingestellt. Nachdem Kouichi Koujis Blick aufgefangen hatte, nahm Kouji sich sofort ein Brötchen und schmierte es sich. Takuya starrte von Kouichi zu Kouji und von Kouji zu Kouichi. »Also«, begann er grinsend und nahm sich ebenfalls ein Brötchen, »was läuft da zwischen euch?« Kouji erstarrte mit seinen Schmieren und Kouichi blieb erschrocken stehen. Takuya, allerdings, sah sie nicht an, er hatte seinen vollen Blick auf die Marmelade und schraubte sie auf. »Ich warte«, sprach er erneut und kleckste sich etwas Erdbeer Marmelade auf sein Brötchen. »Auf was?«, sprach Kouji hastig. »Falls es euch in eurer Trance nicht aufgefallen ist: Ich hab euch was gefragt...« »Das wissen wir, Taku«, nuschelte Kouichi und versuchte ganz cool zu sein, »was soll zwischen uns schon sein? Wir sind Brüder und deine Freunde.« »Ihr seit Zwillinge«, verbesserte Takuya sie und schmierte seine Marmelade ebenfalls auf dem Brötchen breit. »Das ist das gleiche«, antwortete Kouji und schmierte ebenfalls weiter. »Na ach ne!«, murmelte Takuya und biss in sein Brötchen rein, »wieso ist dann aber Kouichi so schüchtern und setzt sich nicht zwischen uns?« Takuya zeigte auf den Platz. »Weil- weil, weil ich keinen Hunger hab.« Takuya lachte, legte sein Brötchen auf den Teller und ging zu Kouichi. »Ich weiß warum ihr so komisch seit«, sagte er. Die Zwillinge erstarrten und Kouji fiel sein Messer aus der Hand. Kouichis Herzschlag wurde immer schneller. Er spürte regelrecht das Pochen. »Ihr habt euch geküsst, stimmts?« Die Augen der Brüder vergrößerten sich immer mehr. »W-Wo-Woher weißt du d-das?«, stotterte Kouichi. Takuya grinste fies, wandte sich dann ab und ging wieder zu seinem Brötchen. »Ich hab geraten.« Er lachte sich schon wieder kaputt. »Hat anscheinend was geholfen, denn jetzt weiß ich es!« Panisch guckten sich die Geschwister an. »E-E-Es ist nicht so wie du denkst, Taku«, versuchte Kouji sich rauszureden. »Nein?«, nuschelte Takuya genüsslich mit einem Brötchenstück im Mund, »wie war es denn dann?« »Ein Ausversehen.« Takuya hob die Augenbrauen. Dann winkte er ab. »Ach Freunde. Ihr könnt mir nichts vormachen. Ihr seit so komisch, dass sogar ein Blinder bemerkt, dass ihr ineinander verknal-« »SIND WIR ABER NICHT!«, brüllte Kouji, schmiss sein Brötchen auf den Teller und rannte weg. Kouichi kämpfte mit den Tränen. Nicht jetzt. Takuya schaute gebannt auf den kleinen Punkt, der Kouji darstellte. Dabei vergaß er ganz, in sein Brötchen reinzubeißen. »Kouichi... Hab ich was Falsches gesagt?« Kouichi senkte sein Gesicht, schluchzte kurz und antworte kleinlaut: »Ja.« Danach rannte er auch weg, allerdings in die andere Richtung. Kapitel 6: Kapitel 6: Zickenalarm --------------------------------- Takuya ließ ebenfalls sein Brötchen fallen. Wo sollte er hin? Sollte er Kouji folgen, oder Kouichi? Er rannte in Richtung Kouji. Kurzerhand fand er ihn auch schon, denn das Schluchzen war von weitem schon zu hören. »Kouji? Tut mir echt Leid.« Kouji drehte sich weinend von Takuya weg. Am liebsten wäre er wieder weggerannt, aber er konnte sich doch nicht immer verstecken. »Das vorhin. Das ähm. Das war doch nur ein Scherz!« Er winkte wieder mit der Hand ab und lächelte. »Natürlich«, nuschelte Kouji und schniefte. »Trotzdem hab ich das Gefühl, dass ihr irgendwas habt. Habt ihr euch gestritten? Wegen dem Kuss?« Kouji wusch sich die Tränen aus den Augen. »Quatsch. Zwischen uns ist alles Bestens!« Takuya baute sich vor ihm auf und verschränkte seinen Arme. »Na das seh ich anders. Wieso heulst du dann bitte. Du bist wie... wie, ja, wie Izumi! Nur Weiber flennen, mann!« Kouji blickte auf und schaute Takuya in die Augen. »Ja. D-Du hast R-Recht.« Kouji wusch sich noch die letzten Tränen aus dem Gesicht. Takuya lächelte. »Geht doch, Mann.« Dann legte Takuya seinen linken Arm um Kouji und sie gingen zusammen zurück zum Zeltplatz. »W-Wo ist Kouichi?«, fragte Kouji etwas schüchtern. »Weggerannt«, nuschelte Takuya und setzte sich wieder an seinen Teller. In dem Moment kam Kouichi ganz langsam angelaufen. Sein Basecap bedeckte sein Gesicht. Schatten waren auf seinen Gesicht. Der Schatten des Basecaps. »Kouichi. Tut mir wirklich Leid.« Kouichi setzte sich stumm an den Tisch. Er wollte zu diesem Thema nichts mehr sagen. Das hatte er sich geschworen. Er wollte wieder der ganz normale Kouichi sein. Langsam nahm er sich ein Brötchen, schnitt es auf, schmierte sich Marmelade drauf und aß. Takuya und Kouji starrten ihn verblüfft an. »Kou-Koui-« »Was?«, unterbrach Kouichi Kouji. Kouji starrte ihn kurze Zeit an und drehte sich dann beleidigt weg. »Nichts!« Das restlich Frühstück verlief schweigsam. Nachdem sie alle fertig waren, räumten sie die Sachen weg. »Ich würd vorschlagen, wir ziehen uns erst mal um. Wer will zuerst ins Zelt?«, sagte Takuya und schaute die Zwei an, »okay, dann geh ich halt zuerst. Ist vielleicht auch besser so. Wie wärs mal mit einem netten Gespräch, indem ihr euch wieder vertragt?« Takuya hob die Augenbrauen und guckte immer noch seine Freunde an. »Okay, dann halt nicht, ihr alten Zicken.« Danach ging er ins Zelt. Während Takuya sich umzog, starrten Kouji und Kouichi schweigend auf die Erde und stocherten mit einem Ast herum. Nach einer Weile ging das Zelt wieder auf und Takuya kam umgezogen wieder raus. »So, der nächste!«, flötete er. Doch als er den Blick der Zwillinge sah, erstarrte er. Danach seufzte er und setzte sich zu ihnen. »Ist es unter Brüdern normal, dass sie schweigsam auf der Erde sitzen und mit einem Ast herumstochern?« Keiner antwortete. »Gut! Dann werde ich halt jetzt auch mal zickig! Dann wird aus unserem Campingwochenende halt eine Zickenparty! Mir auch Recht!« Die Beiden stocherten immer noch ganz ruhig in der Erde. Plötzlich hatte Takuya diese Miene der Traurigkeit. »Und ihr wollte meine Freunde sein? Nicht mal beachten tut ihr mich, geschweige denn antworten oder ein Geheimnis anvertrauen! Und wisst ihr was? Jetzt renn ich halt mal in den Wald« Sofort stand Takuya auf und ging in den Wald. Die Beiden ließen immer noch keinen Blick von ihrem Ast und stocherten weiter. Kapitel 7: Kapitel 7: Takuya?s Unfall ------------------------------------- Nach einer Weile stand Kouichi auf, schmiss seinen Ast weg und ging in das Zelt. Er wollte sich umziehen. Nachdem er seine Hose angezogen hatte, ging auf einmal das Zelt auf. Kouichi erschrak und ließ sein T-Shirt, was er gerade anziehen wollte, fallen. »K-Kou-Kouji?«, stotterte er verblüfft. Kouji setzte sich einfach gegenüber seinen Bruder und schaute ihm in die Augen. »Ich glaube, wir sollten uns wieder vertragen«, nuschelte er. Seine Augen waren glasig und glitzerten schon. Kouichi starrte ihn unglaubwürdig an. »Takuya hat Recht«, fuhr Kouji fort, »wir sind Brüder und seine besten Freunde. Wir müssen zusammen halten und nicht stur spielen.« Geschockt hockte Kouichi kerzengerade auf dem Boden. Er umklammerte sein T-Shirt und drückte seine Augen zu. »Da gibt es was. Das muss ich dir sagen, Kouji«, sprach er. Kouji blieb ganz normal sitzen und beäugte seinen Bruder. »I-I-Ich-« Auf einmal ging das Zelt auf. Neemon, mit Bokomon im Schlepptau, standen vor ihnen. Die gewisse Wut von Kouichi staute sich wieder auf. Mussten die Beiden wirklich immer stören? Neemon fuchtelte mit seinen Ärmchen rum. »Takuya! Gefahr!« Die beiden schauten sich erschrocken an und rannten, zur gleichen Zeit, los. Sie rannten in die Richtung, in die Takuya gegangen war und riefen keuchend nach ihm. »Mist! Was hat er nur schon wieder gemacht!?« Plötzlich hörten sie Schreie. Kouichi spitzte die Ohren und folgte ihnen. Kouji hinterher. Auf einmal sahen sie Takuya, der auf dem Boden lag und sein Bein hielt. Vor ihm baute sich ein großes Wildschwein auf. Es knurrte erbärmlich. Noch bevor sich Kouji und Kouichi versahen, stürmten Neemon und Bokomon auf das Wildschwein und bissen es. Kouji und Kouichi rannten zu Takuya und halfen ihm hoch. Wie es aussah, hatte er ein gebrochenes Bein. Wehren konnten sie sich kaum. Kouji und Kouichi humpelten mit Takuya in der Mitte schnell zurück zu ihrem Zelt. Neemon und Bokomon hielten das Wildschwein davon ab, ihnen zu folgen. Erschöpft ließen die Drei sich nach einer Weile vor dem Zelt nieder. Kouji und Kouichi keuchten, Takuya schrie und hielt sich sein schmerzendes Bein. »Ich werde sterben! Hilfe!«, jammerte er, den Tränen nahe. Kouichi holte den Erstehilfekasten, der mit dem Zelt mitgeliefert wurde- während Kouji Takuya beruhigte. »Du wirst nicht gleich sterben, wenn du dir das Bein gebrochen hast!« »Aber es tut so höllisch weh!«, brüllte Takuya. Kouichi kam mit dem Kasten angerannt und verband erst mal das Bein. »Super und was soll das jetzt bringen, Brüderchen?« Kouichi zuckte mit den Achseln. »Weiß nicht. Die Schmerzen scheint er immer noch zu haben...« Takuya schrie immer noch rum. »Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen!«, schlug Kouji vor. »Wegen einem gebrochenen Bein? Eher zum Chirog, oder?« »Weiß nicht. Krankenhaus ist aber besser, da kann er erst mal eine Weile bleiben.« Kouichi nickte. »Und was machen wir? Gemütlich weiterzelten?« Takuyas Schreie erstarben. Er starrte die Beiden mit tränenden Augen an. »Ja. Bitte. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich will das das Wochenende, wenigstens für euch, noch schön wird!« Kouichi und Kouji standen auf, nahmen Takuya wieder in die Mitte und trugen ihn zur nächstgelegenen Telefonzelle. Dort rief Kouji den Krankenwagen, welcher sofort kam und Takuya auf einer Liege in das Auto lieferten. Nachdem der Krankenwagen mit Takuya nicht mehr in Sicht war, ließen sich die Beiden traurig vor der Telefonzelle nieder. »Was nun?«, nuschelte Kouichi unwissend. »Weiterzelten wäre ziemlich selbstsüchtig und verachtend, oder?«, brummte Kouji. »Wahrscheinlich.« Kapitel 8: Kapitel 8: Koujis Geheimnis -------------------------------------- Traurig schlenderten die Zwillinge wieder zurück zum Zelt. »Helfen können wir ihm zu Hause auch nicht«, meinte Kouji. »Ja schon. Aber Takuya ärgert sich dann, wenn wir hier Spaß haben un-« Kouichi erstarrte. Neemon und Bokomon blickten ihn in die Augen. »Was macht ihr denn schon wieder hier?«, sprach Kouichi genervt, doch als er Koujis Blick auffing, änderte er schnell seine Meinung. »Äh. Danke das ihr uns gerettet habt.« »Weiterzelten mit uns!«, schlug Neemon vor und hampelte hin und her. Kouji und Kouichi schauten sich an, als müssten sie eine Entscheidung fürs Leben treffen. »Also. Ähm. Wenn ihr nicht stört...?« Die Beiden schüttelten zur gleichen Zeit im Takt den Kopf. »Na-gut...«, sagte Kouji kleinlaut. Daraufhin sprangen die Beiden jubelnd in das Zelt. Kouji und Kouichi guckten sich verzweifelt und erschöpft an. Wer hätte je gedacht, dass aus dem schönen Zelten, ein Streit entsteht und Takuya ins Krankenhaus muss? Immerhin hatte sich das Wetter, was am Freitag in der Schule noch ziemlich mies war, verbessert. Die Zwillinge saßen wieder auf der Erde vor dem Zelt. Im Zelt waren Neemon und Bokomon. Die Beiden grölten rum und feierten. »Weißt du...«, begann Kouji. Kouichi hob sofort den Kopf, weil er etwas ganz bestimmtes erwartete. »...ob die schadenfroh sind?« Verzweifelt senkte Kouichi wieder seinen Kopf und zuckte mit den Achseln. Sollte Kouichi es ihm jetzt sagen? Jetzt wo Takuya weg war und Neemon und Bokomon beschäftigt waren? Er schüttelte den Kopf und ging schnaufend in den Wald. Kouji schaute ihm hinterher. Am Abend legten sich Kouji und Kouichi still ins Bett. Neemon und Bokomon schliefen in Takuyas Schlafsack zusammen und schnarchten schon. »Was Takuya wohl jetzt machen wird?«, sagte Kouichi, der ihn sichtlich vermisste. Diese Ruhe beunruhigte ihn. »Wahrscheinlich haben die Ärzte heute alles mögliche mit seinem Bein gemacht und er ist jetzt so erschöpft, dass er schon längst schläft...« Kouji legte sich hin. »Also dann. Gute Nacht.« Kouichi antwortete nicht. Er starrte die Decke an und dachte an Takuya. Waren sie nicht schuld? Hätten sie nicht rumgezickt, wäre Takuya nicht in den Wald gegangen. Er hatte Schuldgefühle und konnte nicht schlafen. Beim Nachdenken merkte er gar nicht, wie die Zeit verflog. Es war schon halb drei. Plötzlich stand jemand auf. Kouichi erkannte den Schatten von Kouji. ?Wo will er denn jetzt hin??, dachte sich Kouichi. Nach einer Weile stand Kouichi auch auf, um seinen Bruder zu folgen. Er sah nur noch einen kleinen Punkt, der in den Wald lief. Kouichi dachte an das Wildschwein. Was ist, wenn es Kouji angreift? Er rannte schnell hinterher. Er sah, wie Kouji auf einen Felsen ging. Plötzlich merkte er, dass Kouji schlafwandelte! Schnell rannte er hin. Kouji wollte sich die Klippe runterstürzen! Kouichi rannte um sein Leben. Er konnte nicht schneller! Kouji war nur noch ein paar Meter entfernt. Nur noch ein Schritt und- Kouichi war angekommen- Kouji schmiss sich runter. Für Kouichi war alles verloren er griff blind nach Koujis Hand. Sie war so klitschig. Langsam rutschten ihre Hände auseinander. Koujis Leben hing nur noch an Kouichis Hand. Kouichi nahm seine Linke mit dazu und versuchte ihn hochzuziehen. Am liebsten hätte er geschrieen, aber wahrscheinlich würde er dadurch nur noch schwächer werden. Er konnte Kouji nicht hochziehen. Kouji musste aufwachen und es selber versuchen! Eine Träne von Kouichi tröpfelte auf Koujis Hand. Plötzlich wachte er auf. Schreiend erschrak er und zappelte an Kouichis Hand. »KOUJI!« Erst jetzt bemerkte Kouji, dass Kouichi da war. »Ich schaff es nicht alleine, du musst es selber versuchen«, keuchte Kouichi. Kouji stützte sich mit seinen Beinen an der Felswand ab und zog sich hoch. Erschöpft ließen sich beide auf dem riesen Felsen fallen. Kouichi brachte kein Wort raus, er war zu erschöpft. Kouji, jedoch, stand stumm auf und ging davon. Kouichi sah ihm hinterher. Kein Danke? Kein Nichts!? Sie wollten sich doch wieder vertragen! Wieso sagte Kouji nichts? Kouichi bemerkte auf einmal, dass sein Basecap wegwar. Es war die Klippe runtergefallen. Kouichi versuchte aufzustehen und seinem Bruder zu folgen, aber er war zu schwach. Er ruhte sich ein paar Minuten aus. Doch die paar Minuten hatten für Kouji gereicht, weg zu gehen. Kapitel 9: Kapitel 9: Das Geständnis ------------------------------------ Nach einer Weile lief jemand den Felsen wieder hoch. Es war Kouji und er trug etwas bei sich- Es war- Sein Basecap! Er war also nur gegangen, weil er Kouichis Basecap holen wollte? Kouji lächelte. Er kam Kouichi immer näher. Als sie sich dann ganz nah waren, setzte sich Kouji zu Kouichi und setzte ihm sein Basecap auf. Dabei war sein Gesicht ganz nah bei Kouichis Gesicht. So nah, dass sich ihre Lippen ein zweites Mal berührten. Diesmal wusste Kouichi, dass auch Kouji es genoss. Sie umschlossen sich. Ein Kuss im Vollmond- das war Kouichis Traum und nun war er in Erfüllung gegangen. Sie küssten sich ganz lange. Beide hatten die Augen geschlossen. Kurze Zeit später trennten sich ihre Lippen wieder. Sie starrten sich an. Dann schmiss sich Kouichi auf Kouji und küsste ihn noch einmal. Diesmal umschlungen sich ihre Zungen. Sie wälzten sich in der staubigen Erde. Der Vollmond leuchtete auf sie. Kouichi öffnete den Knoten von Koujis Kopftuch, Kouji nahm Kouichi das Basecap wieder ab. Kouji fuhr mit seinen Fingern durch Kouichis Haar. Sein Zopf ging langsam auf. Langsam fuhr Kouji mit seinen Fingern unter Kouichis Nachthemd. Ihre Lippen trennten sich immer nur kurz. Langsam zog Kouji Kouichi das T-Shirt aus. Es war schwül und die Erdkörner waren warm. Koujis Haargummi löste sich. Seine Haare breiteten sich aus. Kouichi hielt seinen Kopf und presste die Lippen abermals auf seine. Die Beiden vergaßen alles um sich herum. Nachdem sich ihre Lippen wieder gelöst hatten, hielt Kouji Kouichi die Wangen. »Ich liebe dich«, flüsterte er ihm ins Ohr. Durch Kouichi floss ein Gefühl der Geborgenheit. Die ganzen Streitereien hätten sie umgehen können. Sie hätten sich gleich im Vollmond küssen können. Die Vögel zwitscherten. Die Sonne blendete Kouichi. Wo war er? Er lag- Auf der Klippe? Schnell sprang er auf. Neben ihm lag Kouji. Er schlief noch. Kouji hielt Kouichis Nachthemd in der Hand. Langsam nahm Kouichi es ihm aus der Hand und zog es sich drüber. Er musste erst mal alles von letzter Nacht verarbeiten. Es war Sonntag. Der letzte Tag zum Zelten. Sie mussten auch noch Hausaufgaben machen. Plötzlich wälzte sich Kouji. Er öffnete seine Augen. »M-Morgen K-K-Kouji.« »Morgen.« Langsam und etwas verwirrt stand er auf. »Wo sin-« Kouji erstarrte, wahrscheinlich fiel ihm auch erst jetzt ein, was letzte Nacht passiert war. Kapitel 10: Kapitel 10: Ich mag euch wie ihr seit?! --------------------------------------------------- »Ähm. Gut geschlafen?«, sprach Kouji und versuchte zu lächeln. »Nicht wirklich, denn die halbe Nacht konnte ich wegen Takuya nicht schlafen, dann wolltest du unbewusst Selbstmord machen und ich musst dich retten und als letztes-« Kouichi erstarrte. »Naja, dass weißt du ja selber...« Kouji lächelte. Er war auf einmal so anders. Er war nicht schüchtern, er versuchte das von letzter Nacht nicht zu verdrängen. Plötzlich hörten sie Schreie. »Das klingt-«, begann Kouji geschockt. »ganz nach Neemon und Bokomon!«, beendete Kouichi erschrocken den Satz. In dem Moment kamen die Zwei auch schon angerannt. »Wir haben uns Sorgen um euch gemacht!«, belehrte sie Bokomon. »Genau! Ihr wart die ganze Nacht nicht da und wir konnten nicht schlafen!« Kouichi beäugte die Beiden. Die und nicht schlafen? Die haben wie die Murmeltiere geschnarcht und Neemon lief sogar Sabber aus dem Mund. »Tut uns Leid«, sagte Kouichi und grinste etwas. Die beiden Digimon rümpften die Nase und gingen eingebildet davon. »Ich würde denen nie im Leben abnehmen, dass sie sich Sorgen um uns gemacht haben und deshalb die ganze Nacht nicht geschlafen haben!«, sprach Kouji kichernd. Kouichi nickte lächelnd. Er war froh, dass wenigstens zwischen ihnen alles geklärt war. »Wie wärs, wenn wir heute noch Takuya besuchen?«, schlug Kouji freudig vor, sprang auf und drückte seinem Bruder einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Fänd ich gut. Schließlich haben wir noch etwas gut bei ihm-« Plötzlich raschelte ein Busch. Kouji und Kouichi starrten sich fragend an. Auf einmal sprang Takuya hervor. »Das habt ihr richtig erfasst! Ich will, dass ihr mir euer Geheimnis verratet!« Die Zwillinge starrten sich verblüfft an. »T-T-Takuya?«, stotterte Kouichi und fasste Takuya an, als ob er glaubte, es wäre nur ein Geist, »aber du-« »Ich hab nur geschauspielert ihr Hornochsen! Ihr fallt echt auf jeden Trick rein! Die Ärzte haben dann festgestellt, dass es mir bestens ging und ich hab ganz überrascht getan. Ich wollte, dass ihr mal ein bisschen alleine seit. Aber wie ich merke, habt ihr die Nervensägen aufgenommen.« Takuya schaute Neemon und Bokomon etwas kriegerisch hinterher. »Und? Erzählt. Was lief die Nacht? Ihr habt hier übernachtet, sonst lägt ihr nicht hier! Also. Was ist passiert?« Kouji und Kouichi schauten sich an und fragten sich innerlich, ob sie es ihm erzählen sollten. »Also. Kouji hat die Nacht geschlafwandelt und wollte hier runterspringen. Zum Glück bin ich ihm gefolgt und hab ihn gerade so noch gerettet.« Takuya schaute seine Freunde unglaubwürdig an. »Ach kommt. Kouji schlafwandelt nicht. Das hätte ich schon längst rausbekommen!« Kouji und Kouichi guckten sich fragend an. »Na ja, also, eigentlich hat er schon geschlafwandelt-« »Aber da ist noch was anderes, genau. Und ich will es wissen!« Kouji schluckte und guckte zu Kouichi. »Wir lieben uns«, sprach Kouichi kurz. Takuya schwand das Lächeln auf dem Gesicht und er starrte seine besten Freunde an. »Ihr liebt euch?« Kouji nickte. »Und was ist dann bitte letzte Nacht vorgefallen?« Nach der Reaktion von Takuya wollte Kouichi einfach nicht weitersprechen. Es war ihm peinlich, sogar seinem besten Freund gegenüber! »Nichts besonderes...«, antwortete Kouji. Takuya kam ihnen näher. Er quetschte sich zwischen die Beiden und legte seine Arme um sie. »Ich versteh das vollkommen. Ihr braucht es mir echt nicht zu verheimlichen.« »Wir haben uns nur geküsst«, sprach Kouichi kleinlaut und guckte zum Boden. »Nur geküsst? Das glaub ich euch nicht. Erzählt mir alles, ich schwöre ich sag?s nicht weiter!« Kouji und Kouichi erzählten Takuya eine Schnellvariante von der letzten Nacht und Takuya glaubte ihnen alles. »Ich mag euch trotzdem noch! Ihr seit immer noch meine Freunde. Ganz im Gegenteil. Sogar ziemlich cool, wenn ich, zwei, na ja, zwei schwule Freunde hab...« Takuya merkte, dass er etwas Falsches gesagt hatte und wurde immer leiser. »Ist schon okay. Sag ruhig, was du von uns denkst...? Wir schwulen Kinder. Du musst dich nur mit uns blamieren, du schämst dich für uns, stimmts?«, fauchte Kouji. »N-Nein! Was denkt ihr denn von mir! Ich mag euch so, wie ihr seit!« Nachdem die Diskussion beendet war und Takuya jetzt etwas wegen seiner Meinung ausgeschlossen wurde, gingen sie zurück zum Zelt. Neemon und Bokomon warf Takuya grinsend raus. »Geht nach Hause!« Er hatte etwas schlechte Laune, weil seine Freunde etwas stur wegen der Sache spielten. Nun stocherte er langweilig in der Erde rum... Kapitel 11: Kapitel 11: Streit ------------------------------ Nachmittags packten sie das Zelt zusammen. Es hatte 2 Stunden in Anspruch genommen, weil sich die Drei nicht unterhielten, sondern alles mucksmäuschenstill verrichteten. Nachdem sie fertig waren packten sie die Sachen. »Ähm. Kouji? Kouichi?«, sprach Takuya und seine Freunde hoben gleichzeitig den Kopf, »ich weiß, dass dieses Zeltwochenende schon irgendwie komisch war. Streit, Streit, Streit, dann hab ich einen Unfall gespielt und nun wieder Streit... Ich will nicht, dass ihr euch jetzt wegen mir den Kopf zerbrecht oder so. Ich mag euch doch trotzdem noch! Das vorhin, dass war für mich einfach ein Schock. Ich freue mich für euch, dass ihr zueinander gefunden habt! Wirklich!« Takuya schaute die Zwei flehend an und seine Augen waren glasig. »Ist schon gut«, sagte Kouichi und klopfte ihm auf den Rücken, »wir mögen dich auch noch!« Er lächelte. Zusammen verließen sie das Eckchen, in dem sie ein Wochenende verbracht haben. Takuya verabschiedete sich von Kouji und Kouichi, nachdem sich ihre Wege trennten. Daraufhin waren Kouji und Kouichi auch schon bei sich zu Hause. Kouichi schloss die Wohnungstür auf und schmiss sein ganzes Zeug erst mal in die Wohnung. »Welcome back«, nuschelte Kouji etwas traurig und legte seine Sachen mit zu Kouichi seine. »Hast du Hunger, Kouji?« Kouji schüttelte den Kopf und stampfte die Treppe hoch. »Ich auch nicht!«, sprach Kouichi und folgte ihm. Kouji öffnete die Zimmertür. »Endlich wieder hier drin!«, lachte er und schmiss sich erschöpft auf sein Bett. Kouichi stand stumm im Türrahmen und beäugte Kouji. Langsam näherte er sich seinem Bruder. »Nicht jetzt«, murmelte Kouji. »Wieso?« »Weil jetzt irgendwie nicht der richtige Punkt ist. Es ist wegen Takuya...« Kouichi rollte seine Augen. »Das hatten wir doch abgehakt, oder? Es läuft doch wieder alles zwischen uns!« »Ja schon, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass er es rausplappert.« Kouichi legte sich neben seinen Bruder und strich ihm über sein Gesicht. »Das glaub ich nicht. Er ist unser bester Freund!« Kouji sprang auf und baute sich vor Kouichi auf. »Was willst du überhaupt!?« Kouichi starrte ihn geschockt an. »W-W-Was?« Kouji vergrub weinend sein Gesicht in seine Hände. »Es ist wegen letzter Nacht!«, seufzte er, »ich- ich wollte das Ganze nicht! Es kam so überschlagend! Und schon hab ich es genossen!« »WAS?«, schrie Kouichi, »du hast gesagt, du würdest mich lieben!« »Ich weiß es nicht!«, jammerte Kouji. »A-Aber..« Kouichi brachte kein Wort mehr raus. Er war so dermaßen geschockt. Was wollte Kouji denn nun? Plötzlich rannte Kouji die Treppe runter, griff nach seiner Jacke und knallte die Wohnungstür zu. Kouichi wollte ihm nicht folgen. Nicht schon wieder...! Jetzt, wo er wusste, dass Kouji wohl doch nichts für ihn empfand, war er zu deprimiert. Er wusste nicht was er machen sollte. Er brach zusammen und bekam einen Weinkrampf. Er konnte sich nicht mehr beruhigen. Eine Welt brach für ihn zusammen. Kapitel 12: Kapitel 12: Wir bleiben Eins ---------------------------------------- Nach einer halben Stunde war Kouji immer noch nicht zurück. Kouichi hatte sich auf der Couch zusammengerollt und versucht sich vom Fernsehgucken abzulenken. Andauernd starrte er zur Uhr an die Wand. Langsam machte er sich doch Sorgen. Sein ganzes Gesicht war verheult. So wollte er sich nicht vor Kouji blicken lassen, aber aus irgendeinem Grund hatte er ein schlechtes Gewissen... Langsam schaltete er den Fernseher aus, stand auf, nahm seine Jacke und schritt nach draußen. Egal was passieren würde, er war trotzdem noch sein Bruder... Während er einfach irgendwo hin ging, dachte er nach, wo Kouji am ehesten hingehen würde... Wo hatten sie ihren meisten Spaß gehabt? Kouichi fiel es sofort ein. An der Klippe! Sofort rannte er hin. Von weitem konnte man einen kleinen Punkt ganz langsam laufen sehen. Er war sich ziemlich sicher, dass dieser Punkt Kouji ist. Also war die Sache für ihn abgehakt. Kouji ging es gut, er brauchte nicht länger an diesem Ort zu sein. Traurig wandte Kouichi dem Punkt den Rücken zu. Erst jetzt verarbeitete er, was der Punkt gemacht hatte! Er lief geradewegs zur Klippe! Wahrscheinlich wollte er runterspringen! Selbstmord machen!? Kouichi dachte nicht länger nach und rannte blitzschnell hin. Er konnte Kouichi nun schon näher erkennen. Tatsächlich! Er wollte sich die Klippe runterstürzen! Weswegen?! Wegen einem kleinen Streit!? Kouichi rannte um sein Leben, er konnte nicht schneller rennen. Seine Beine konnten keine schnelleren und größeren Schritte machen. Innerlich brach jetzt schon eine Welt für ihn zusammen. Am liebsten hätte er sich mit runtergestürzt. Er war gleich bei seinem Bruder. Kouji brauchte nur noch ein paar Schritte zu machen- nur noch ein Paar. Kouichi rannte, er wusste nichts besseres. Einfach rennen. Augen zu und durch. Es war zu spät! Es war zu spät... Kouji ist runtergesprungen, alles was er auf der Klippe ließ, war eine Träne. Kouichi schrie, er rannte immer noch weiter! Er sprang mit runter, hielt seine Hand ganz fest. Er klammerte sich regelrecht um sie- und ehe er noch einen traurigen Gedanken verschwenden konnte, knallte er auch schon auf. Ihm tat alles weh. Blut übergoss die Erde. Er konnte sich kaum bewegen. Neben ihm lag Kouji. Er drehte seinen Kopf mit aller Kraft zu ihm. »Ich-i-ich w-wollte m-mit dir st-st-sterr-sterrrben.« Das war alles was er rausbrachte. Kouichis rechte Hand hielt immer noch die Linke von Kouji. Nun klammerte sich auch Kouji an sie- mit seiner letzten Kraft. »Ich-ich gl-glllaub. Ich-ich l-liebe, d-d-dich doch.« Kouji fielen die Augen zu, seine Hand war auf einmal so schlapp. Sein Kopftuch- voller Blut! Kouichi erging es nicht besser. Ihm fielen die Augen auch zu- noch bevor er schreien konnte... Hitomi no naka no, hitotsu no regret Kokoro no naka no, kesenai regret Hitomi no naka no, hitotsu no regret Blue, blue moon Oboeteru... in the blue, blue moon __________ Nicht heulen, es ist nicht das Ende (hier das Ende, ist komisch, ich weiß _-_ aber als ich das Kapi geschrieben habe, gings mir so schlecht, ich musste es einfach machen XD" Ich hab schon Kapitel 13, also keine Sorge ^0^ Kapitel 13: Kapitel 13: Ich vermisse dein Lächeln ------------------------------------------------- Kouichi öffnete ganz leicht die Augen. Takuya schaute ihn an. »ER IST WAAACH!«, brüllte er und sprang im Raum herum. »W-w-was ist p-passiert?« »Ihr lagt da beide so scheintot auf der Erde! Ich hab euch gefunden! Und der Anblick! Grausam! Ich hab schnell den Krankenwagen geholt!«, erklärte Takuya und fuchtelte mit seinen Armen rum. »Und w-wo ist Kouji?« »Neben dir natürlich! Links neben dir! Schlafmütze... Er ist aber noch nicht wach, vorhin hatte er für drei Sekunden oder so die Augen auf und ?Kouichi? gesagt. Dann hat er sofort wieder geschlafen. Die Ärzte meinen, er leidet unter mehr Verletzungen als du und es sieht schlecht aus. Natürlich biegen sie ihn wieder hin, aber sie meinen, dass könnte noch 'ne Weile dauern...« Takuya schaute besorgt zu Kouji, welcher mit zugekneiften Augen schlief. »WAS?« »Ist egal. Was habt ihr denn getrieben? Seit ihr nicht nach Hause gegangen?« Kouichi senkte seinen Kopf. Die letzten Worten, die Kouji zu ihm gesagt hatte... »Ach nichts...« Plötzlich kam ein Arzt rein. »So Takuya. Die Beiden brauchen jetzt erst mal Ruhe. Du kannst sie dann morgen wieder besuchen. Wir haben die Schule und die Eltern angerufen. Bis morgen dann, okay?« Takuya lächelte noch mal seinen besten Freunden zu und verschwand dann. Der Arzt ging daraufhin auch sofort und Kouichi war nun mit Kouji alleine im Raum. »K-Kouji?«, nuschelte er leise. Natürlich wusste er, dass sein Bruder schlief, aber er konnte es einfach nicht wahrhaben, dass es ihm schon wieder wie früher ging und sein Bruder noch schlief... Kouji drehte sich im Schlaf und wandte Kouichi den Rücken zu. Niemand war in Sicht, es musste schon ziemlich spät sein. Langsam schob Kouichi die Bettdecke bei Seite und versuchte aufzustehen. Irgendwie war er etwas wackelig auf den Beinen, er wusste nicht mal, ob er überhaupt schon laufen konnte. Deswegen hielt er sich an der Bettkante fest und hangelte sich zu Kouji rüber. Er wollte ihm in die Augen schauen. Als er vor Koujis Bett war, hockte er sich hin. »Kouji?«, sprach er noch einmal und seine Augen wurden schon glasig. Dann schlang er seine Arme um ihn und heulte. »Es tut mir so Leid. Ich will es vergessen. Der Streit, der Unfall. Was wir in letzter Zeit durchgemacht haben. Es tut mir so leid!«, heulte er. Danach klammerte er sich um Koujis T-Shirt. »Ich hab Angst«, stockte er und vergrub sein Gesicht wieder bei Kouji. In dem Moment, bewegte er sich. Kouichi schmetterte hoch und schaute Kouji ins Gesicht. Seine Augen waren auf, er sah ihm ins Gesicht. »Kouji! Du-du-du bist wach!« Kouji sagte nichts. Er lächelte nicht einmal, wahrscheinlich war er zu schwach dafür. »Ich hab so viel Angst um dich!«, piepste Kouichi. Langsam hob Kouji die Hand. Kouichi blieb ganz ruhig. Kouji strich ihm über das Gesicht. »Ich liebe« Das war alles, was er sagen konnte. Seine Stimme war leise und etwas wackelig. »Ich liebe dich auch!«, sprach Kouichi und nahm Koujis Hand. Sofort schlief Kouji wieder ein. ?Reiß dich zusammen?, dachte sich Kouichi und humpelte wieder zurück in sein Bett. Daraufhin schlief er auch ein. Die Sonne strahlte in das Zimmer. Kouichi war leicht erschöpft und zu müde. Am liebsten hätte er sich rumgedreht und weitergeschlafen, aber der eine Gedanke quälte ihn. Er schaute zu seine Linken und sah Kouji- die Augen auf. Kouji musste ihn die ganze Zeit beobachtet haben! »Morgen«, nuschelte Kouji. »Wie geht?s dir so?«, fragte Kouichi. »Ich fühl mich schlapp. Aber ich habe genug Kraft, zum Sprechen.« Plötzlich platzte die Tür auf. Der Doktor kam wieder rein. »Kouichi mein Junge! Ich habe eine brilliante Naricht für dich! Du bist entlassen! Die geht es bestens, nur dein linker Fuß ist gebrochen wie du siehst, wir haben dir Krücken mitgebracht. Da. Also dann. Die Schwestern werden dir helfen, aufzustehen.« Etwas panisch guckte er zu Kouji, welcher den Tränen nahe war. Er wollte doch nicht! Er wollte bei Kouji bleiben. In dem Moment packten ihn auch schon die Schwestern und halfen ihm hoch. »Draußen steht ein Taxi für dich, damit du nicht nach Hause laufen musst«, sprach der Arzt und lächelte, »und ich denke, wenn Kouji alleine ist, schadet das keineswegs. Er hat mehr Ruhe und es ist für seine Gesundheit gut!« Das beruhigte Kouichi. Wenn es für die Gesundheit gut war, würde er natürlich verschwinden. Er humpelte an dem Doktor vorbei. »Und wenn ab und zu Nasenbluten kommt ist das ganz normal, der Körper musste sich innerlich umstellen und daher reagiert er mit Nasenbluten. Wenn der Nasenbluten nach fünf Tagen immer noch auftritt, dann meldest du dich noch mal bei uns. Schönen Tag noch!« Kouichi war an Koujis Bett angekommen. »Ich bin nie weg. Ich bin immer bei dir«, flüsterte er und strich seinem Bruder ein letztes Mal über das Gesicht. Der Doktor lächelte immer noch. »Auf Wiedersehen«, sagte Kouichi und humpelte aus dem Zimmer. Er konnte immer noch nicht fassen, was geschehen war. Sie hatten sich zusammen die Klippe heruntergestürzt. Sie liebten sich. Sie wollten zusammen sterben und sie lebten noch! Kouichi stieg in das Taxi ein und war daraufhin bald zu Hause. Auf der einen Seite fühlte er sich wieder richtig gut- endlich wieder zu Hause! Aber auf der anderen ziemlich schlecht. Er fühlte sich wegen Koujis Unfall schlecht. Er hatte sich vorgenommen, so schnell wie möglich wieder zu ihm zu kommen. Er setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Dann schaltete er auf den Heimsender, der alles Neue in der Umgebung brachte. »Zwillinge haben sich zusammen diese Klippe heruntergestürzt und waren in Lebensgefahr. Blutend hat ein Freund die Beiden gefunden und sofort den Notarzt geholt. Warum sie sich zusammen hier, an diesem Punkt heruntergestürzt hatten ist noch unklar, aber die Vermutung geht rum, dass die Beiden sehr viel Zuneigung zueinander hatten.« Kouichi schaltete weg. ?Ogott. Wenn rauskommt, dass wir schwul sind, dann, dann- weiß ich auch nicht! Dann können wir richtig Selbstmord machen!?, dachte er sich. Nach einer Weile klingelte das Telefon. »Kouichi Minamoto?« »Oh! Kouichi Schätzchen! Was ist nur los? Was war denn? Wie geht es Kouji?« »Dem geht es ganz, ähm, gut.« Es war seine Mum. »Was habt ihr nur gemacht!?« »Wir ähm-« Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. »Wir haben, ähm, gespielt. Und da ist Kouji runtergefallen und hat mich mit gezogen...« Die Beiden quatschten noch etwas und nachdem Kouichi aufgelegt hatte klingelte sofort das Telefon ein zweites Mal. »Kouichi Minamoto?«, sprach Kouichi genervt und rollte seine Augen. »Kouichi, mein Kind. Hier ist der Doktor vom Krankenhaus. Ein Taxi dürfte in wenigen Minuten bei dir sein. Es ist etwas Schreckliches passiert! Kouji liegt im Sterben! Er hat nach dir gefragt! Du musst sofort kommen!« Kouichi war zu geschockt um etwas zu sagen. Plötzlich hupte draußen ein Auto. Das musste wohl das Taxi sein. Er legte schnell auf, griff nach seinen Krücken und versuchte schnell zu laufen. Im Krankenhaus angekommen schmiss Kouichi seine Krücken weg und rannte so zu den Ärzten. »Was ist los!? Wo ist Kouji!?« Der Doktor nahm Kouichi an die Hand und zog ihn zu einer Tür, auf der stand: ?Intensivstation? Kouichi guckte den Arzt geschockt an, der einen Code an dem Gerät, was an der Tür befestigt war, eingab. »Intensivstation? INTENSIVSTATION!? WAS IST PASSIERT!?« Er war sogar so geschockt, dass er nicht einmal weinen konnte. »Dein Bruder war für kurze Zeit tot! Wir konnten ihn gerade noch mal so zum Leben erwecken, er kriegt keine Luft! Die Atemgeräte sind zu schnell leer, er atmet zu viel! Er ist so schwach, dass er nichts machen konnte! Nicht mal seine Augen konnte er öffnen. Komm schnell!« Die Tür öffnete sich von alleine und der Doktor rannte mit Kouichi an der Hand zu Koujis Bett. »Sein Zustand?«, fragte er eine Ärztin, die gerade an Kouji rumfummelte. »Unstabil! Wenn er so weitermacht, wird er sterben!« Kouichi war an seinem Bett angekommen, er nahm Koujis Hand. Zirka fünf Ärzte rannten in dem kleinen Raum rum. »Kouji!«, wimmerte er, »Kouji, du musst durchhalten! Tu es für mich! Bitte!« Nun heulte er in Strömen. Plötzlich fasste Koujis Hand. Kouichi schaute auf. Kouji hatte zur Hälfte die Augen auf und immer wieder flackerten seine Lider. »I-i-ich brrr-brrrauche d-dich!«, stotterte er leise. Daraufhin fielen seine Augen auch schon wieder zu. Kouichi umklammerte Koujis Hand. »Ich bin bei dir!«, schrie Kouichi vor Kummer und Traurigkeit. Die Ärzte hörten ihn trotzdem nicht. Sie waren zu beschäftigt und jeder schwitzte. Erneut trat eine Ärztin ein. »Doktor Konban, die Atemgeräte gehen aus. Wir haben schon 10 000 neue bestellt. Was machen wir?« Kouichi sah die Verzweifelung und das ?Nichtswissend? in seinen Augen. Das Tuten des EKG-Gerätes war unregelmäßig. Kouichi fühlte sich so hilflos, er konnte nicht helfen. Er fühlte sich überflüssig, obwohl er genau wusste, dass Kouji ihn nun am Meisten brauchte. Kapitel 14: Kapitel 14: Ich brauche deine Träne ----------------------------------------------- Kouichi hockte am Bett, war mit dem Nerven weit am Ende und wusste einfach nicht, was er machen sollte oder wie er sich verhalten sollte. Die Ärzte rannten panisch rum und der Herzschlag von Kouji wurde immer problematischer. Kouichi war so geschockt und fühlte sich so traurig, dass er nicht einmal heulen konnte. Er konnte gar nichts, er konnte nur Koujis Hand halten. Nach einer Weile piepte das EKG-Gerät überhaupt nicht mehr und Kouichi schaute auf. Die Linie war waagerecht und gerade. Er war tot. Er war tot. Er war tot. Alles war vorbei. Er würde nie wieder die Liebe von Kouji spüren, er würde nie wieder Koujis sanfte Stimme hören. Alles war vorbei... Die Ärzte blieben geschockt stehen und starrten allesamt auf das Gerät. Keiner wollte es glauben, jeder hoffte auf ein einziges Piepen. Nichts... Kouichi wollte sofort sterben. Genau in diesem Moment. Einfach sterben. Wenn er stirbt, hat er keine Sorgen mehr. Eine einzige, große Träne kullerte aus Kouichis Augen und tropfte auf Koujis Lippen. Die Lippen zuckten, das EKG-Gerät fing mit Tuten an, mit einem einzigen Tuten. Ein Tuten voller Hoffnung. Die Ärzte waren geschockt und verwundert. Kouichi starrte auf Koujis Lippe. Der Tropfen war nicht mehr da. Koujis Lider zuckten wieder, sein Herz arbeitete erneut. Er war wieder am Leben. Kouichi konnte es nicht glauben. Er war schon tot und nun doch wieder am Leben! Wie konnte so etwas passieren. Die einzige Träne!? Die Ärzte waren zu vertieft in das EKG-Gerät und kontrollierten, ob es kaputt sei. Kouichi nutzte die Chance und presste seine Lippen auf Koujis. Lange. Er genoss es und dachte nicht einmal daran, dass es der letzte Kuss sein könnte. Nach einer Weile löste er sich wieder von Kouji. Der Herzschlag verlief positiv: Er hatte einen bestimmten Takt und lief nicht mal schneller und mal langsamer. Die Ärzte strahlten über das ganze Gesicht. Draußen, vor der Tür, wartete die Presse, mit Kameras und allem drum und dran. »Er atmet wieder ohne Atemgerät! Er ist gerettet!« Die Ärzte gratulierten Kouichi lächelnd. »Koujis Zustand ist nun stabil. Ich denke, du bleibst noch etwas hier«, sprach der Arzt und schüttelte ihm die Hand, »die Presse oder andere dürfen allerdings nicht rein, hast du verstanden?« Kouichi nickte. Er ging an Koujis Bett. War das seine Träne die ihm das Leben gerettet hatte? Mitternacht, oder später, hatten ihn die Ärzte nach Hause geschickt. »Mum und Dad haben wir informiert, sie wissen über alles bescheid«, sprach der Arzt noch zum Abschied und drückte ihm seine Krücken wieder in die Hand. Kouichi nickte und lächelte noch einmal zu seinem Bruder. Er war so stolz auf ihn. Er hatte gekämpft und er hatte überlebt! Zu Hause angekommen schmiss sich Kouichi erschöpft ins Bett. Es war wohl doch zu viel, was er erlebt hatte. Sofort vielen ihm die Augen zu und er träumte. Kapitel 15: Kapitel 15: Eine erschreckende Nachricht ---------------------------------------------------- Also, das Kapitel find ich voll komisch *nix weiter sagt* ~~ k.a. was da mit mir los war, als ich das geschrieben hab XD ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Morgen wurde Kouichi vom Klingeln des Telefon geweckt. Langsam wackelte er hin und nahm ab. »Ja?« »Kouichi mein Schatz! Wie geht es dir!?«, ertönte eine besorgte, zittrige Stimme. »Mum!« Kouichi dachte nach. Was war denn noch mal passiert? Er wusste für kurze Zeit nicht einmal, dass seine Eltern ja nicht da waren! »Kouichi? Schatz?! Geht es dir gut? Kouichi!« Kouichi ignorierte seine Mutter. Er war zu beschäftigt mit nachdenken. Wo war überhaupt sein Bruder? »KOUJI?«, rief er. »Schatz, ist Kouji bei dir?!« Kouichi erstarrte. Er war nicht da? Wo sollte er denn sein? »Ähm. Eigentlich schon, oder?« »Ich glaube kaum, dass er schon bei dir zu Hause ist!« »W-w-was?!« Er machte sich Sorgen. Was war denn noch mal vorgefallen!? Er wusste es nicht mehr! Er machte sich höllische Sorgen um sich und seinen Bruder. »Mum!? Wo soll Kouji denn sein? Ich weiß es nicht mehr!« Seine Mutter erstarrte. »Mum? MUM!« Kouichi heulte am Telefon. Wo war sein Bruder und wieso wusste er es nicht!? Wieso wusste er es nicht? »Schätzchen, der Arzt hat uns was Schlimmes gesagt«, piepte traurig und ängstlich die Stimme seiner Mutter, »der Arzt, also, nein, hattest du in letzter Zeit Nasenbluten?« Kouichi erinnerte sich. Er erinnerte sich an die Worte des Arztes. ?Und wenn ab und zu Nasenbluten kommt ist das ganz normal, der Körper musste sich innerlich umstellen und daher reagiert er mit Nasenbluten. Wenn der Nasenbluten nach fünf Tagen immer noch auftritt, dann meldest du dich noch mal bei uns.? Er hatte bis jetzt noch nicht einmal Nasenbluten. »Kouichi!?« Er schüttelte den Kopf, damit er aus seiner Trance herausfiel. »Ja?« »Und?« »Nein. Kein einziges Mal. Wieso? Ist das schlimm?« Kouichi hörte, wie seine Mutter am Telefon schluckte. »Also. Der Arzt hat uns gestern Nacht noch angerufen und gesagt, wenn- wenn du kein Nasenbluten hast, dann-« »Was denn?« Kouichi wurde unruhig. Sollte es so schlimm sein, dass seine Mutter sogar stockte? »Dann hat sich dein Körper nicht innerlich umgestellt. Das heißt, er, er ist noch voller Krankheiten, voller Bakterien und so, verstehst du das?!« »Und was heißt das?«, fiepte Kouichi ängstlich. »Das- das es dir ganz und gar nicht gut geht!« Seine Mutter brach in einem Heulkrampf aus. »MUM! MUM BITTE!« Kouichi war ziemlich unruhig. »Schätzchen, ich darf es dir eigentlich nicht sagen! Die Ärzte wollen es dir verheimlichen, ich will aber, dass du es weißt! Hast du gehört? Ich will- ich will- ich will das du es weißt! Es ist besser für dich!« Kouichis Mum weinte und konnte sich nicht mehr halten. »Du bist doch mutig, oder?«, fragte sie dann. Kouichi hatte sich wieder von seinem Weinen erholt, doch nun hatte er schon wieder Tränen in den Augen. Es musste verdammt schlimm sein, wenn seine Mum so darauf reagierte. »Ich weiß es nicht«, nuschelte Kouichi. »Hör zu, ich muss gleich Schluss machen, dein Vater kommt gleich vom Einkaufen! Die Bakterien, die noch in dir sind, enthalten Viren und diese Viren haben an deinem Gehirn, sag ich mal, etwas verdreht. Sie haben manche Gehirnzellen gelöscht! Die Ärzte meinen aber, so viele würden es nicht sein. Wenn du dich an manche Dinge nicht erinnern kannst, liegt das an den Viren. Sobald du Kouji wieder besuchst, werden die Ärzte etwas mit dir machen, natürlich werden sie dir was anderes sagen. Hör mir gut zu. Du darfst es nicht wissen, klar? Tu so, als würdest du es nicht wissen! Kouji ist im Krankenhaus! Weißt du es wiede-« Sie hatte aufgelegt. Kouichi starrte kalt und leer das Telefon an. War hiermit sein Leben beendet? Er hatte vielleicht Kouji gerettet, aber wollte er mit einem kleinen Gehirnschaden weiterleben? Er klammerte sich starr an das Telefon und heulte. Jetzt, genau jetzt, brauchte er seinen Bruder. In diesem Moment sollte er da sein. Er wollte nicht so leben. Er hasste Kouji dafür, dass er sich die Klippe wegen einen kleinen Streit runterschmiss. Er machte sich Vorwürfe. Wie konnte alles nur zu dem Streit kommen? Kouichi dachte nach. Noch ein Kuss von Kouji und dann weg von dieser Welt. Genau das wollte er. Langsam legte er das Telefon hin, nahm sich seine Jacke und ging los- seinem Bruder entgegen... Kapitel 16: Kapitel 16: »Ihr dürft euch nicht mehr sehen!« ---------------------------------------------------------- Im Krankenhaus angekommen tat ihm sein, immer noch gebrochenes, Bein weh. Erschöpft ließ er sich auf eine Bank nieder. »Aah. Kouichi! Schön dich zu sehen!« Der Arzt, der ihn und Kouji behandelt hatte, lächelte ihm schauspielerisch zu. »Ähm. Hallo«, nuschelte Kouichi tonlos und starrte den grauen Boden an. Er zeigte seine Gefühle. »Hast du etwas auf dem Herzen?«, fragte der Arzt. Kouichi schaute erschrocken auf. Er wollte seine Mum nicht verraten. »Ähm. Ich konnte die Nacht nicht so gut schlafen...« »Na ja. Ist ja auch irgendwie logisch. Du willst bestimmt zu deinem Bruder?« Kouichi schaute ihn mit kalten Augen an. Es baute sich langsam Hass auf. Er fühlte sich so böse. »Sicher das es dir gut geht? Ich denke, wir sollten doch noch mal eine Untersuchung durchführen, um sicher zu gehen!« Der Arzt lächelte ihn weiter an. »Ähm. Kann ich vorher Kouji sehen?« Der Doktor guckte ihn ängstlich an. Vielleicht waren die Viren ansteckend. Aber dann hätte Kouji sie doch schon!? Durch den Kuss. Alles schwirrte durch Kouichis Kopf. Würde Kouji diese Viren auch haben, dann war nur er daran Schuld. Nur er. Nur er. Kouichi sprang auf und rannte zur Intensivstation. »KOUICHI, JUNGE! NEIN!« Hinter Kouichi rannten ein paar Schwestern, die ihn einholten, da Kouichi etwas humpelte. »NEIN!!«, schrie Kouichi und streckte seine Hand zur Türklinke der Intensivstation. Er schrie und heulte. »Kouichi! Beruhige dich bitte wieder!«, rief der Doktor, bei ihm wieder angekommen. »ICH WILL ZU KOUJI! KOUJI! KOUJIIIII!« Er heulte, er wusste einfach keinen Ausweg. Er fühlte sich so dreckig, so böse, aber er wollte zum letzten Mal seinen Bruder sehen. »KOUJI! ICH WILL HIER WEG! HILF? MI-!« Kouichi erstarrte. Die Tür ging auf und Kouji stand etwas unstabil im Türrahmen. Der Doktor ließ vor Erstaunen Kouichi los, welcher sofort auf seinen Bruder stürzte. »Kouji! Kouji!« Er seufzte und heulte immer noch. »K-K-Kouichi«, nuschelte Kouji schwach und zerbrechlich. »Kouji! Du hast die ganzen Schläuche einfach abgemacht?! Geh bitte wieder auf dein Bett! Wir- wir-« Der Doktor stockte und blickte ängstlich auf die Schwestern, die nickten. »Ihr dürft euch nicht mehr sehen!« Die beiden erstarrten. Sie guckten den Arzt an. »Es tut mir Leid. Aber. Kouichi hat etwas und nur, wenn wir alles wieder hinbiegen, könnt ihr euch wieder sehen.« Der Doktor nahm Kouichi, der nun schwach und geschockt zu Kouji starrte. »MIR FEHLEN GEHIRNZELLEN!«, rief Kouichi und heulte wieder, »ICH WILL NICHT MEHR LEBEN! KOUJI!« Kouji starrte ihn an. Der Doktor nahm Kouichi an die Hand und schliff ihn weg. »KOUJI!« Kouji rannte zu ihm, die Schwestern hinter her. »DIESE ZWILLINGE SIND DER HORROR! WIR RUFEN GLEICH EURE ELTERN AN!« Das hielt die Beiden nicht ab. Sie waren nun mal unzertrennlich... Kapitel 17: Kapitel 17: Fliege- mit gebrochenen Flügeln ------------------------------------------------------- Es gibt wieder ein Kapitel ^0^ Hab leider übel Schulstress und kann nicht sooft vor den Computer, geschweige denn mir Zeit nehmen, um weiter an meinen Geschichten zu schreiben. Das Kapitel hier ist auch ziemlich kurz >> Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ^^ ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Kouichi wurde betäubt und lag nun auf einer Liege. Er konnte nur seine Fingerspitzen bewegen, oder blinzeln. Er fühlte sich, als wäre er gefangen. Mit Ketten aus eiskaltem Stahl. Er dachte nur noch an Kouji. Er dachte an das Glück, dass er sich noch an Kouji erinnern kann und daran, dass er ihn liebt. »Kouichi, hast du dich wieder beruhigt?«, fragte der Arzt leise. Kouichi nickte leicht. »Das muss wohl vorhin nur ein Anfall gewesen sein. Ich kann verstehen wie du dich fühlst, aber so lange du diese Viren hast, kannst du ihn einfach nicht sehen.« »Aber ich hab ihn doch gestern die ganze Zeit gesehen!«, quiekte Kouichi erschöpft. »Aber kein körperlicher Kontakt...« Kouichi erstarrte. Doch, da war körperlicher Kontakt. Sollte er es ihm sagen und irgendeine Ausrede dafür nehmen, dass er ihn geküsst hatte? Es wäre wohl besser, damit die Ärzte diese Viren sofort aus Koujis Körper verbannen könnten. Er schluckte. »Wir hatten körperlichen Kontakt«, nuschelte Kouichi. Der Doktor erstarrte. »W-w-wie bitte?« Seine Augen vergrößerten sich immer mehr. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er rief sofort einen anderen Doktor und erklärte ihm alles. »Bitte kümmern Sie sich um Kouji Minamoto! Wir müssen diese Viren sofort aus ihm befreien, bevor sie zu den Gehirnzellen vordrängen!« Der Doktor rannte aus dem Zimmer zur Intensivstation. »Woher wusstest du deine Krankheit?« »Ist das nicht egal? Ich habe meine Quellen!«, antwortete Kouichi bissig. »Schon gut, schon gut. Ich werde jetzt eine vier ? bis ? sechsstündige Operation durchführen. Das wird hart für mich und dich, klar? Ich muss wirklich alle Viren beseitigen!« Kouichi nickte. »Wenn ich danach Kouji wieder sehen kann...« Der Doktor schaute etwas traurig. »Wir können nichts versprechen. Nur bei den Wenigsten kann man alle Viren beseitigen, manche sind gestorben, manche sind mit einem kaputten Gehirn davon gekommen...« Kouichi starrte ihn ängstlich an. »Dann will ich vorher noch Kouji sehen! Bitte!« »Nein! Auf keinen Fall! Um zwölf fangen wir die Operation an, stell dich seelisch darauf ein!« Der Arzt schritt davon. Kouichi fühlte sich so einsam. Er wollte weg. Am liebsten wäre er aus dem Fenster geflogen. Am liebsten wäre er zu Kouji geflogen. Auch mit gebrochenen Flügeln... Kapitel 18: Kapitel 18: Anstrengende sieben Stunden --------------------------------------------------- Punkt zwölf Uhr schritten die drei Ärzte in den Operationssaal und betäubten Kouichi mit einer Spritze. »Du brauchst keine Angst zu haben, Kouichi. Es wird alles gut«, tröstete der eine Arzt ihn, während Kouichi schon in Trance schien. »Ich will zu Kouji«, sprach dieser und langsam fielen ihn die Augen zu. Seine Lider wurden so schwach und er fühlte nichts mehr. »K-Kouji.« Kouichi fiel in einen langen Schlaf. Die Ärzte begannen sofort mit der Operation. Nach fünf Stunden wurden die Ärzte unruhig. Sie hatten schon einige Viren beseitigt, aber sie hatten noch ein ganz schönes Stückchen vor ihnen und die Zeit wurde knapp. Kouji lag auf einem normalen Zimmer und dachte nach. Er dachte an Kouichi. Natürlich wusste er, dass er schon seit einigen Stunden eine schwere Operation durchstehen musste. Er würde ihm ja so gerne helfen, aber wie? In dem Moment kam eine Schwester herein. »Ähm. Entschuldigen Sie. Dürfte ich vor dem OP-Saal meines Bruders warten? Ich mache mich höllische Sorgen, er ist schon sehr lange da drin.« Die Schwester starrte ihn an. »Kouichi Minamoto?« Kouji nickte. »Wissen Sie wie es mit ihm vorangeht?«, fragte Kouji besorgt. »Also- du solltest dir lieber keinen Kopf um ihn machen.« Die Schwester war schon auf halben Weg aus dem Zimmer. »Können Sie mir denn nicht sagen, wie es ihm geht?« Die Schwester hatte die Tür bereits hinter sich geschlossen. »Dein Bruder ist also auch im Krankenhaus?«, fragte eine Stimme im Bett neben ihm. Kouji drehte sich nach links. »Wer bist du?« »Shuichi. Und du?« Kouji starrte ihm in seine Augen. Er hatte die gleichen, wie Kouichi. »K- Kouji.« Nach sechs Stunden bekamen die Ärzte Panik. »Das Narkosemittel wird nicht mehr lange halten! Wir kriegen die Vir-« Kouichi schreckte hoch und schrie auf. »Doktor Ogawa! Was haben Sie gemacht?« Ein anderer Arzt eilte mit einer neuen Narkosespritze herbei. Kouichi schaute sich panisch im Saal um. »Es tut mir Leid! Hier- ich-« Plötzlich sackte Kouichi in sein Bett zurück, noch bevor er eine Spritze bekam. Das EKG-Gerät zeigte den Herzschlag mal schneller und mal langsamer an. »Oh nein! Beeilen Sie sich! Es geht hier um sein Leben!« Der Schrei von Kouichi drang Kouji ins Ohr, obwohl sie sehr entfernt lagen. »Hast- hast du das auch gehört?«, fragte er panisch Shuichi. Shuichi zuckte die Achseln. »Nein. Was?« Kouji sprang aus seinem Bett. »Kouichi! Ich hab ihn gehört!« »Nein! Du sollst liegen bleiben! Kouji-« Kouji war bereits aus dem Zimmer geeilt, zur Rezeption. »Ich will wissen, wo Kouichi Minamoto operiert wird!«, rief er. Die Frau starrte ihn staunend an. »Du- du gehst um die Ecke, links, gerade aus und OP-Saal 3-« Kouji war losgerannt. Er machte sich höllisch Sorgen um Kouichi. Er war sich ganz sicher, ihn gehört zu haben. Er ließ sich auf der Bank vor dem OP-Saal 3 nieder und saß eine ganze, ängstliche Stunde. Plötzlich ging die Tür auf. Ein Arzt kam schwitzend heraus. Kouji rannte sofort zu ihm. »Wie geht es Kouichi? Was ist mit ihm? Hat er alles gut überstanden?« Der Arzt starrte ihn fragend an. »Wer bist du denn?« »Ich bin sein Bruder! Wie geht es ihm? Bitte! Sagen sie es mir! Die Schwester von vorhin wollte es mir nicht sagen! Darf ich in den Raum?« »Kouichi-« Kouji starrte ihn mit hoffnungsvollen Augen an. Der Arzt beugte sich zu ihm. »Kouichi braucht Ruhe.« »Sagen Sie mir bitte, ob alles glatt gelaufen ist!«, flehte Kouji mit Tränen in den Augen. »Nicht ganz«, sprach der Arzt und biss sich auf die Lippen. »Was- was bedeutet das?« Kouji zitterte. »Kouichi ist mitten in der OP aufgewacht und musste höllischen Schmerz erleiden. Dann fiel er zusammen und wurde ohnmächtig. Das war alles nicht geplant gewesen. Wie du gemerkt hast, dauerte die OP auch länger als vorgesehen.« »Aber es geht ihm doch jetzt wieder gut, oder?« »Ich- also. Sein Zustand ist ziemlich unstabil und wir wissen noch nicht, ob wir alle Viren beseitigt haben- wenn er es überhaupt überlebt...« Kouji brachte kein Wort raus. Er starrte den Arzt nur flehend an. Flehend auf andere Worte. Er hatte keine Kraft mehr zum Weinen, geschweige denn zum Schreien. Kapitel 19: Kapitel 19: Kouji? ------------------------------ Tja, ich kam letztens doch wieder auf den Gedanken an der FF weiterzuschreiben und auf einmal seh ich, dass ich ein Kapitel von "damals" noch gar nicht gepostet habe. Also dann, hier noch ein "altes" Kapitel, aber bald folgen neue und ich hoffe, dass sie nicht mehr so naiv geschrieben sind ôo ~~~ Der Doktor schritt davon, Kouji sackte auf die Bank zurück. Er fühlte sich verloren, als wäre kein Lebenssinn mehr, als würde er gleich sterben. Vielleicht würde er auch gleich sterben? Vielleicht würde er mit Kouichi sterben? Er konnte ohne Kouichi nicht leben... Kouji hatte nichts mehr zu verlieren, er nahm alle Kraft zusammen und klopfte an die Tür des OP-Saals. Er wartete. Dann machte ein Arzt ihm auf. »Hören Sie! Ich bin sein Bruder! Bitte, lassen Sie mich re-« Der Arzt machte die Tür wieder vorsichtig zu und ließ Kouji davor stehen. Kouji starrte geschockt drauf. Er heulte. Dann schrie er und klopfte gegen die Tür. Zwei Schwestern kamen angerannt und schleppten ihn zurück auf sein Zimmer. Koujis Schrei drang durch das ganze Krankenhaus. Shuichi schreckte hoch und starrte auf das leere Bett von Kouji. Er machte sich Sorgen- um ihn und seinen Bruder. In dem Moment ging die Tür auf, die Schwestern trugen den schreienden Kouji in das Zimmer und schlossen ab. »Kouji! Kouji! Was ist passiert!?« Kouji hatte keine Kraft mehr zum Schreien. Er war verzweifelt und konnte nichts mehr machen, außer Weinen... Shuichi sprang aus seinem Bett und rannte zu Kouji, dieser brach in seinen Armen zusammen... Die Schwestern rannten sofort los um einen Arzt zu holen, jemand anderes kam in den Raum geeilt und legte Kouji auf das Bett. »Wer bist du?«, fragte der Mann. »Ich bin Shuichi, sein- ähm.« Shuichi dachte nach. Wenn er sagen würde, dass er nur sein Zimmergenosse war, würde er vielleicht nicht bei ihm bleiben dürfen. »AUS DEM WEG!« Takuya kam in das Zimmer und sprang sofort zu Kouji. Kouji öffnete leicht seine Augen. »Koui-« »Kouichi! Was ist mit ihm!? Kouji!? Kouji!« Takuya schaute sich im Raum um und sprang den Mann ans Hemd. »Sagen Sie mir was los ist! Ich darf es wissen! Ich bin sein bester Freund! Und sagen Sie mir auch, wo Kouichi ist!? Er soll zu Kouji! Kouji verlangt ihn! Wo ist er?« Der Mann guckte ihn an. »Im- im OP-Saal...« Takuya sprang von dem Mann weg und starrte ihn geschockt an. »Was- was haben Sie mit, was haben sie mit ihm gemacht?« Er war völlig perplex und konnte sich nicht mehr fassen. Takuya ging ein paar Schritte zurück, ließ den Blick nicht von dem Mann. »Er hatte Viren...!« Schnell wandte sich Takuya zu Kouji um und rannte zu ihm. »Kouji? Hörst du mich? Wenn ja, dann, dann beweg deinen Finger!« Takuya starrte auf den Finger. Er rührte sich nicht. Plötzlich kamen zwei weitere Ärzte in den Raum. Sie transportierten Kouji auf einer Wiege und rannten aus dem Raum. Takuya war genauso fassungslos wie Shuichi. Er stützte sich mit den Händen auf den Boden ab. »Was ist passiert...«, sprach er leise zu sich und starrte einfach den Boden an. »Sie waren mit mir zelten... Wir waren glücklich. Und sie. Sie hatten es sich gebeichtet. Alles ist jetzt zerstört. Ich hatte mich geschauspielert verletzt. Ich hatte sie eine Nacht alleine gelassen. Was geschah danach? Warum hat sich alles so gewendet?« Shuichi näherte sich langsam Takuya. »Ich bin Shuichi und eigentlich mit Kouji auf einem Zimmer...«, sprach er und beugte sich zu Takuya runter. Takuya schien ihn zu ignorieren. Tränen tröpfelten auf den Boden, die er immer noch fassungslos anstarrte. »Warum hatten sie sich gestritten? Warum? Warum hatten sie sich beide- die Klippe-« Takuya schaute auf. Auf den kleinen Tisch neben dem Krankenbett lag Koujis Kopftuch. Shuichi guckte ihn fragend an. Takuya rüttelte sich auf, nahm das Kopftuch in die Hand und rannte aus dem Zimmer. Kapitel 20: Kapitel 20: Das Ende von der Geschichte... ------------------------------------------------------ Hey! Das ist das letzte und wahrscheinlich auch kürzeste Kapitel! Nachdem mich 4my nochmal auf die FF angesprochen hatte, hab ich ein Ende gemacht, damit diese Geschichte endlich abgeschlossen ist. Viel Spaß beim Lesen ^,^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Takuya rannte zur Information und fragte eine Angestellte, wo der OP-Saal wäre, indem Kouichi operiert würde. Er setzte sich auf die Bank vor den Raum, wusste nicht, wie er Kouichi das Kopftuch geben sollte. Er wollte nicht stören, weil ihm klar war, dass das auch nicht für Kouichi gut wäre, doch dann kam ein Arzt an ihm vorbeigeflitzt. "Hören Sie!", rief Takuya und sprang zitternd auf, "wenn Sie in diesen OP-Raum gehen, nehmen Sie bitte Kouichi dieses Kopftuch mit. Es verbindet ihn mit seinem Bruder und der ist jetzt für ihn sehr wichtig!" Takuya starrte den Doktor flehend an, er konnte ihn kaum erkennen, weil seine glasigen Augen alles verwischten. Daraufhin ging der Doktor zu Takuya, griff nach dem Kopftuch und verschwand im OP-Saal... Takuya starrte noch ein paar Minuten - immer noch fassungslos - die Tür an und setzte sich dann wieder auf die Bank. Stunden vergingen und am späten Abend kamen die durchnässten Ärzte aus dem OP-Saal. Takuya sprang auf und sie nickten ihm zu. Also ging er vorsichtig in den OP-Saal, wo Kouichi lag und man sah sofort, was er durchgemacht hatte und wie schwach er sein musste. "Er schläft noch", sprach der Einzige Arzt im Raum und schloss die Tür wieder. "War ganz schön anstrengend." Er lächelte. "Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass alle Viren beseitigt wurden." Takuya lächelte. Er berührte Kouichis Hand und wusste, dass Kouji eigentlich an seiner Stelle neben Kouichi am Bett stehen sollte. "Herr Doktor, können Sie seinen Bruder Kouji hier her holen? Er hat... ähm... etwas hyperventiliert, deswegen wurde er in ein anderes Zimmer gebracht." "Aber sicher doch." Kouji hatte tränige Augen, ein rot geflecktes Gesicht und sah schlichtweg schlecht aus. "Kouichi", Kouji rannte zu seinem Bett und umarmte seinen geliebten Bruder. "Wie geht es dir?" Takuya ging nach einiger Zeit wieder. Nach einer Woche wurden die Zwillingsbrüder entlassen und ihre Eltern kam einen Tag später von den Flitterwochen. Alles Schlimme hatte sich wieder gelegt, allen ging es gut, und eines wussten Kouji, Kouichi und Takuya: Man sollte nie übertreiben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)