Kokoro no michi von Alaska (Der Weg des Herzens - eine Alaska/natsumi produktion) ================================================================================ Kapitel 9: ohne Titel --------------------- TITEL: kokoro no michi - Der Weg des Herzens TEIL: 9 / ??? KOMMENTAR: ääääh.. eeto... *am kopf kratzen* ... wir wünschen viel spaß... \^o^/ oder so... XD jedenfalls... Akuma und Satoshi sind grad bei Satos Elternhaus angekommen.. wie's weitergeht, erfährt ihr ... hiiieeer (ach geh XD) Kapitel 9 Er nickte leicht, schluckte noch einmal, um auch den letzten Rest an Unsicherheit zu unterdrücken, die allmählich die Oberhand ergriff. Als er ebenfalls ausstieg, merkte er, wie unsicher er auf den Beinen stand, wie zittrig und weich sie sich anfühlten und das nur, weil er wieder vor diesem Haus stand, welchem er vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt hatte. Er wollte erst gar nicht wissen, wie er sich dann erst fühlte, wenn er im Haus drinnen war und schon gar nicht wollte er wissen, wie es war, seinen Vater wieder zu sehen. Dicht gefolgt von Akuma, der für ihn noch die letzte Stütze war, auf die er bauen konnte, klingelte er schließlich an der Haustür, die auch bald geöffnet wurde. Das wohlbekannte leise Knirschen ließ ihn zusammenzucken, als sein Blick in das Innere des Hauses fiel, ehe er in das Gesicht blickte, das ihnen die Tür geöffnet hatte. "Alles Gute zum Geburtstag , Mama..", brachte er schwach und brüchig hervor und versuchte ein Lächeln, das die Mutter sofort erwiderte. "Satoshi...groß bist du geworden, Junge...wen hast du denn da mitgebracht, hm?" Akuma machte einen Schritt auf sie zu, so dass er nicht mehr hinter Satoshi stand und streckte höfflich die Hand aus, wie es seine Mutter ihm beigebracht hatte. "Mein Name ist Akuma Tenshi. Ich bin ein Freund von Satoshi.", erklärte er lächelnd. Der Schwarzhaarige wählte bewusst diese Formulierung, da er es nicht für angebracht hielt mit der Tür ins Haus zu fallen. Und er hatte ja nicht gelogen...er war ein Freund, ein sehr enger. Mit einem freundlichen Lächeln betrat er auf Aufforderung der Mutter nach Satoshi das Haus und sah sich gleich interessiert um. Er trat hinterher, schaute sich einwenig unsicher im Vorraum um, um die Anwesenheit seines Vaters abzuchecken, als er diesen jedoch nicht vorfand und erleichtert durchatmete. "Geht doch schon ins Wohnzimmer vor...dein Vater müsste auch bald nach Hause kommen.." Zu früh gefreut.... Akuma sah bei diesen Worten schnell zu Satoshi, der unweigerlich zusammenzuckte. "Ja, danke.", sagte er an dessen Mutter gewandt und schob seinen Freund sanft in Richtung Wohnzimmer. Seine Hand ruhte auf Satoshis Rücken und der Daumen strich leicht über den Stoff seines Hemdes, damit der Andere sich etwas entspannte. "Ganz ruhig, du schaffst das.", flüsterte er ihm zu und setzte sich mit ihm zusammen auf das Sofa. Am liebsten würde er sich in Akumas Arme werfen, seinem beruhigenden Herzschlag lauschen, der all seine Probleme irgendwie vergessen ließ, aber bevor er auch nur ansatzweise Akuma berühren konnte, kam auch schon die Mutter herein und setzte sich dazu. "Die Gäste kommen erst gegen Nachmittag...ich hoffe, ihr habt einen großen Hunger mitgebracht, ja?..." Erst jetzt fiel ihm das Geschenk ein, das er noch immer nicht übergeben hatte und reichte es mit einem kleinen unsicheren Lächeln seiner Mutter. Akuma lächelte und legte den Kopf etwas schief, als die ältere Frau ihren Sohn verwirrt ansah. "Also, gleich zur Vorwarnung...ich hab es ausgesucht, wenn es ihnen nicht gefällt, nehme ich alle Schuld auf mich." Er tätschelte dabei Satoshi leicht das Knie; was für einen Außenstehenden eher eine freundschaftliche Geste war, sollte Satoshi etwas Mut spenden. "Wann kommt denn ihr Mann nach Hause?", erkundigte er sich interessiert, obgleich aus anderen Gründen, als Satoshis Mutter annahm. Die Mutter hatte das Geschenk erstaunt an sich genommen und in alle Richtungen gedreht, um es zu begutachten. "Aber...Satoshi...das wäre doch nicht nötig gewesen...mein größtes Geburtstagsgeschenk ist doch, dich hier zu sehen.." Ein kleines, aber ehrliches Lächeln zierte seine Lippen. So etwas hatte seine Mutter zu ihm das erste Mal gesagt und irgendwie...ja, irgendwie fühlte er sich schon etwas geborgener in diesem Haus. Als die Mutter gerade ansetzen wollte, um Akumas Frage zu beantworten, hörte man im selben Moment die knarrende Haustür und näher kommende Schritte. "Ah...das wird er sein.", meinte sie an Akuma gerichtet und erhob sich wieder von ihrem Platz, um ihren Mann begrüßen zu gehen. Es war offensichtlich, dass diese Worte Balsam für Satoshis geschundene Seele waren und er sich etwas entspannte. Doch als die Haustür ins Schloss fiel und die schweren Schritte im Flur lauter wurden, breitete sich sofort eine unbehagliche Spannung in seinem Körper aus und er wurde ernst. Nun war der Moment gekommen. Gleich würde er dem Mann ins Gesicht sehen, der Satoshi Jahre lang seelischen Qualen ausgesetzt hatte. Er konnte nur schwer der Versuchung widerstehen, seinen Freund bei der Hand zu nehmen, doch er zwang sich zur Ruhe und warf ihm nur einen schnellen Blick zu. Er senkte seinen Blick, starrte auf den Boden, als er diese bekannten schlurfenden Schritte hörte und fühlte sich wieder in seine Kindheit und Jugendjahre zurückversetzt. "Da ist ja unser Geburtstagskind..", kam es aus dem Flur mit rauer Stimme, ehe man seine Mutter kurz auflachen hörte. Nach außen hin würde man meinen, es handle sich um eine normale glückliche Familie, aber Satoshi wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, ehe eine eisige Stille im Haus herrschte...und dann kam der Moment des Wiedersehens, der Moment, vor dem sich Satoshi schon die ganze Zeit gefürchtet hatte. Akuma sah immer wieder zwischen der Tür und seinem Freund hin und her. Er konnte die Anspannung förmlich sehen und hätte nichts lieber getan, als Satoshi schützend in die Arme zu nehmen, doch das ging nicht...noch nicht. Also straffte er die Schultern und hob den Kopf, streckte trotzig das Kinn vor, um sich auf die bevorstehende Konfrontation zu wappnen. <>, dachte er noch als die Schritte zweier Personen sich ihnen näherten und schließlich das Zimmer betraten. "Oh...Satoshi, unser schwarzes Schaf ist ja auch hier...lange nicht mehr gesehen...und ehrlich gesagt, bin ich froh darüber...", meinte der Vater, als er sich zu ihm wandte, ihn weitgehend mit abschätzigem Blick musterte. "Konntest du dich nicht wenigstens gescheit anziehen? Deine Mutter hat Geburtstag...aber was red ich da...von dir kann man gar nichts Anderes erwarten.." Erst jetzt fiel ihm die Person neben Satoshi auf und legte seinen Kopf schief. "Und Sie sind?" <>, schoss es Akuma durch den Kopf bei dieser brutalen Begrüßung, wobei er sich wirklich anstrengen musste nicht die Fassung zu verlieren. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte viel erwartet...sehr viel...aber nicht das! Nicht solch eine Feindseligkeit, nicht solch ein Hass. Es war im unbegreiflich, wie man so etwas sagen konnte, doch nun verstand er, warum Satoshi so zurückgezogen war, warum er sich nicht akzeptierte. Heiße Wut stieg in ihm auf und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mit einer ruhigen, eiskalten Stimme und einem Blick, der den Mann in Sekunden zu Asche hätte verbrennen lassen können, sagte er: "Akuma Tenshi...ich bin ein Freund von Satoshi." Seine Bernsteinaugen spießten den Anderen geradezu auf und er hatte wirklich Mühe sich zu beherrschen. "Akuma also...das Satoshi auch mal zu einer Freundschaft fähig ist...da müssen Sie schon ein guter Mensch sein, dass sie ihn aushalten.." Er hob geringschätzig seine Augenbraue, als er zum Esstisch vorging und sich am oberen Platz niederließ. Seine Mutter reagierte wie immer nicht auf diese Feindseligkeiten, nicht auf diese eisige Stimmung und tat so, als wäre alles in bester Ordnung, zurück in die Küche gehend, um den Topf mit der Suppe zu holen. "Wenigstens hast du einigermaßen normale Augen bekommen, Satoshi..." <> Akuma zitterte schon vor Wut und schloss einmal kurz die Augen, um sich unter Kontrolle halten zu können. "Ich bin nicht besser als jeder andere Mensch und Satoshi ist alles andere als schwer auszuhalten." Die Kälte in seiner Stimme ließ ihn schon fast selbst frösteln, doch anders hatte es sein Gegenüber nicht verdient. Das Letzte, was man so einem Mann entgegen bringen konnte, war Respekt. Auf die Bemerkung mit den Augen, wollte er gar nicht erst eingehen...das wäre zu gefährlich. Er würde wahrscheinlich sofort explodieren. Als er seinen immer noch ungläubiger Blick, da er solche Grausamkeit noch nie erlebt hatte, auf seinen Freund richtete, verkrampfte sich augenblicklich sein Herz. Satoshi hatte mehr oder weniger die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, nicht einmal den Blick gehoben, als sein Vater hereingekommen war. Er merkte, wie sich alles wieder krampfhaft zusammenzog, konnte aber auch die stärkende Stütze Akumas nicht verleugnen, die ihn davon abhielt, in ein dunkles Loch zu fallen. Als er Akuma ins Gesicht blickte, konnte er deutlichst die Wut aus seinen sonst so liebevoll blitzenden Augen herauslesen, spürte die Anspannung, die er in seinen Körper gelegt hatte und hörte auch die schärfe seiner Stimme heraus, mit der er die Luft zwischen sich zu schneiden drohte. "Naja...jedem das seine...Satoshi hat ja anscheinend sowieso seine Stimme verloren...oder ist einfach nur unhöflich...solche unhöfliche Typen braucht die Welt nicht mehr...weißt du, Satoshi...hätten sie dich damals doch nur einige Minuten später gefunden...dann hätte die Welt einen nutzlosen Typen weniger gehabt..." Diese Bemerkung schnürte ihm augenblicklich die Kehle zu, als er leise nach Luft rang, seine Finger in die Jeans krallte, ehe er jedoch unter diesen kalten Blicken immer kraftloser wurde und ins Bad gegenüber lief, die Tür hinter sich zuknallte und absperrte. Plötzlich machte er klick und bei Akuma setzte alles aus. Er hatte sich viel angehört, aber DAS war definitiv ZU viel! Wutentbrannt sprang er auf und schlug mit den Fäusten auf den Tisch, dass das Geschirr leise klirrte. "Was erlauben sie sich eigentlich? Haben sie noch alle Tassen im Schrank? Was muss man für ein Scheusal sein, um einem Menschen so etwas ins Gesicht zu schleudern?" Seine Stimme schallte von den Wänden wider und ließ die Gläser auf dem Tisch erzittern. Unbändiger Zorn machte sich in ihm breit und er war kurz davor diesem Mann eine zu scheuern, was eher milde ausgedrückt war. "Ist ihnen eigentlich bewusst, was sie ihm damit antun? Wie verletzend so etwas ist? Sie haben kein Recht, hören sie, kein Recht solche Dinge zu sagen, nur weil ihre Frau sie betrogen hat und Satoshi der lebende Beweis ist. Es mag hart für sie gewesen sein, aber er ist immer noch ein Mensch und so weit sie sie nicht längst abgetötet haben, hat er auch Gefühle. Ich kann ihnen garantieren, dass dieser junge Mann alles andere als nutzlos ist und ich bin froh, dass ich ihn kennen gelernt habe." Er musste für einen Moment inne halten. Seine Atmung ging schnell, er war aus der Puste und seine Finger bohrten sich geradezu in seine Handflächen, so dass kleine Halbmonde entstanden. "Leute, wie sie machen mich krank! Sie sind es einfach nicht wert, dass man sie anguckt geschweige denn mit ihnen redet!" Damit drehte er sich abrupt um und marschierte zu dem kleinen Bad, in das sein Freund vor wenigen Augenblicken geflüchtet war, und aus dem Blickfeld seines Vaters. Der Vater blickte nun mehr als bedeppert aus der Wäsche. So eine Redensart war er nicht gewohnt, und schon gar nicht, war er es gewohnt, dass man diese Redensart gegen ihn wendete. Er war viel zu perplex, viel zu überrascht über diesen Ausbruch, als dass er hätte etwas sagen können, als Akuma aufstand und aus dem Raum ging. Satoshi hingegen klammerte sich gerade am Waschbecken fest, starrte regelrecht sein Spiegelbild an mit der unausgesprochenen Frage "warum". Nach einiger Zeit war er es leid, sich in diesem bedauerlichen Zustand sehen zu müssen, ballte seine Faust und schlug kräftig gegen den Spiegel, der nur ein klirrendes Geräusch von sich gab. Akuma kam erst vor der Badezimmertür zum Stehen. Seine Wut war noch nicht ganz vertrieben, doch er musste sich nun auf wichtigere Dinge konzentrieren. Vorsichtig klopfte er gegen das Holz und horchte. "Toshi? Ich bin's, Akuma. Mach bitte die Tür auf. Lass mich rein, okay?" Seine Stimme war sanft und beruhigend, doch erfüllte anscheinend nicht ihren Zweck, da es kein Zeichen davon gab, dass Satoshi die Tür öffnen wollte. Plötzlich ertönte ein lautes Klirren von der anderen Seite und Akuma zuckte unwillkürlich zusammen. Er klopfte nun noch einmal, lauter als vorher, und rief mit Angst in der Stimme: "Satoshi, hörst du mich? Lass mich bitte rein! Hör nicht auf das, was dein Vater gesagt hat. Er ist ein hirnloser Idiot. Komm, mach die Tür auf." Nichts tat sich. Unwillkürlich fing er am ganzen Körper an zu zittern, kniete sich runter, bis er auf den kalten Boden plumpste. <> Das dauerhafte Klopfen gegen die Tür konnte er nur von weitem wahrnehmen, die Stimme Akumas drang einfach nicht an sein Ohr...obwohl er sich an diesem Zeitpunkt nach ihm sehnte...so wollte er nicht, dass Akuma ihn in diesem Zustand sehen würde....erbärmlich, nutzlos, wie ein unnötiger Ballast...seine Hand stützte sich auf den Boden ab, auf dem lauter kleine Glasscherben herumlagen, die sich unbeachtet einen Weg in die Haut bahnten. "Akuma...", flüsterte er leise, schloss die Augen und sah seinen Freund mit diesen bernsteinfarbenen Augen vor sich, mit diesem liebevollen Glänzen, "du kannst keinen lieben, der so erbärmlich ist, wie ich.." Die Panik umklammerte sein Herz wie Blei und das Klopfen wurde zu einem lauten Rütteln und Poltern. Er hatte Angst. Angst, dass Satoshi die Dinge glaubte, die sein Vater ihm an den Kopf geworfen hatte, dass er wieder in diese unendliche Dunkelheit fiel und blind war für das rettende Licht. "Verdammt, mach die Tür auf, Satoshi! Bitte! Mach die Tür auf!" Er schrie schon fast hysterisch. Schreckensszenen machten sich in seinem Kopf breit und ließen ihn fast wahnsinnig werden vor Sorge. Verzweifelt versuchte er die Bilder aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er wollte nicht wissen, was da drin vor sich ging. Er wollte nicht noch einen geliebten Menschen verlieren. "Oh Gott, bitte...", wisperte er flehend und lehnte sich mit der Stirn gegen die Tür. "Mach doch auf." Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, als er seine Hand hob und auf das dünne Blutrinnsal guckte, das durch eine Glasscherbe ausgelöst wurde. Diese Farbe wirkte leicht hypnotisierend auf ihn und er schaute es einfach eine Weile an, wie sich die dünne Blutspur langsam aber stetig einen Weg über den Unterarm bahnte, ehe das Blut am Ellbogen heruntertropfte. <<~Deine Augen sind was besonderes..~>> Wie aus dem Nichts drangen Akumas Worte in sein Gedächtnis und er hob den Kopf, um sich nach ihm umzusehen, wohl langsam aus dieser Trance erwachend, ehe er das stetige und verzweifelte Geklopfe nun immer lauter wahrnahm und er letztendlich auch Akumas Stimme vom anderen Ende hörte. "Akuma..." Sich mit noch immer zittrigen Knien erhebend, trat er auf die Tür, lehnte seine Stirn dagegen, ehe er sie langsam aufsperrte. Er hörte ein fast lautloses Klicken. Überrascht lehnt er sich zurück, griff nach der Klinke und drückte sich sacht herunter. Die Tür ging mit einem leisen Knarren auf und eine schier unendliche Last fiel von seinem Herzen. Er konnte wieder atmen und seine Gedanken galten nur noch einem. "Satoshi...", flüsterte er und schob die Tür weiter auf, bis sie die Sicht auf das Innere freigab. Doch als er seinen Freund sah, stockte ihm der Atem. Der Andere stand mit zerschnittenen Händen vor ihm, Blut tropfte auf den Boden und die Augen wirkten seltsam leer. Ohne noch weiter zu zögern, schritt er in den Raum, machte die Tür wieder zu und schlang seine Arme um den wie betäubten Mann. "Gott sei Dank, Satoshi...ich dachte, du...ich dachte..." Er konnte nicht weiter sprechen bei dem Gedanken. Sein Herz zog sich schmerzlich zusammen und er schluckte hart, um die Tränen zu vertreiben, schließlich musste er jetzt stark sein, um Satoshi zu stützen. "Ich will dich doch nicht verlieren.", flüsterte er mit belegter Stimme. Er fand sich in Akumas Armen wieder, hörte seine Worte, wie er hastig auf ihn einsprach, doch verstand sie nicht, wollte sie aber so gerne verstehen. Zaghaft einen Arm hebend, legte er eine Hand um dessen Nacken und lehnte seinen Kopf auf seine Schulter. In seinem Kopf herrschte pures Chaos, sich immer wieder Ordnung rufen wollend, stürzte er mit jedem weiteren Gedanken wieder alles ins Chaos zurück. "Ich bin doch nur...Ballast für dich...ohne mich bist du wahrscheinlich besser dran..", murmelte er leise in dessen Ohr. Akumas Augen weiteten sich bei diesen Worten. Er packte Satoshi bei den Schultern und riss ihn von sich los, so dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. "Ich hoffe, ich habe mich gerade verhört!", rief er laut und schüttelte den Anderen dabei grob. "Bist du völlig bescheuert? Wie kannst du nur so was sagen? Hab ich dir denn ein einziges Mal das Gefühl gegeben, dass du mich belastest? Seit du in mein Leben gestolpert bist, fühlt sich alles so leicht an. Das erste Mal seit Jahren bin ich wieder glücklich und das nur, weil du da bist. Du, und ganz allein du, hast mir geholfen, anzufangen meine Vergangenheit zu akzeptieren, nach vorne zu blicken." Es schmerzte Akuma seinen Freund so zu sehen. Er fühlte sich so hilflos. "Ich...ich will doch nur bei dir sein. Mein Leben mit dir teilen, verstehst du das nicht? Es ist mir egal, was Andere sagen, was dein Vater sagt! Du bist das Wichtigste für mich geworden und ich will dich nie wieder verlieren. Ich liebe dich doch, Toshi." Die letzten Worte kamen nur noch ganz leise aus seinem Mund und waren getränkt mit so viel Schmerz und Verzweiflung, wobei die erste Träne über seine Wange lief. "Wenn ich dich so glücklich mache...wie du behauptest...warum weinst du dann? Und warum kann ich in deinen Augen so viel Schmerz und Traurigkeit lesen? ...ich mach dich nicht glücklich..", murmelte er nur leise, und wich schließlich Akumas Blick aus. Sie hätten nicht hierher kommen sollen, er hätte von Anfang an das Angebot seiner Mutter abschlagen sollen...er hatte doch gewusst, wie es enden würde...er hatte gewusst, dass sein Vater ihn nicht mit offenen Armen empfangen würde und ihm einmal ein kleines Lächeln schenken würde...warum ist er also ins offene Messer gelaufen? Weil er vielleicht nach all der Zeit, die er seinen Vater nicht gesehen hatte, doch die leise Hoffnung gehabt hatte, er hätte sich geändert? Und jetzt stand da auch noch Akuma vor ihm...den er einfach hierher geschleppt hatte und der wegen ihm Tränen vergoss...war er es denn wert, dass man wegen ihm weinte? Nein, ganz sicher nicht...er war nutzlos, er hatte kein Recht zu leben, er war ein personifizierter Fehler seiner Mutter...und doch wollte er in Akumas Nähe bleiben...einfach egoistisch... Akuma schwieg einen Moment und sah den jungen Mann nur an. Wie sollte er in Worte fassen, was er gerade fühlte? "Ich weine, weil du traurig bist. Weil es mir weh tut dich so zu sehen, so verletzt, so hoffnungslos. Alles, was ich will, ist dich lachen zu sehen, dann geht es auch mir gut. Dann fühle ich mich, als könnte nichts und niemand dieses Band, das uns verbindet, lösen. Wenn ich nicht in deiner Nähe bin, ist alles so kalt und leer, als hätte nichts mehr einen Sinn. Doch sobald ich in deine wunderschönen Augen sehe, ist dieses Gefühl wie weggeblasen. All die Trostlosigkeit verschwindet bei deinem Lächeln und wenn ich mir vorstelle ohne dich zu sein...dann...dann..." Das Reden viel ihm mit jedem Wort schwerer. Kalte Angst umklammerte sein Herz, ließ es schwer werden. Wie sollte er Satoshi beibringen, wie wichtig er ihm war? Akuma war unfähig diese Gefühle in Worte zu kleiden, doch er würde nicht aufgeben es zu versuchen, bis Satoshi ihm wieder glauben würde. Eine Gänsehaut schlich sich über seine Haut, krabbelte den Rücken hoch und ließ ihn kurz erzittern...doch es war nicht der Kälte wegen, nein viel eher..waren es Akumas Worte gewesen, die seinen Sinn kurz wiederbelebten, die eine angenehme Wärme um sein eiskaltes Herz legten...so als ob Akuma seine zerfressene Seele mit beschützenden Händen umfangen und die ganze Kälte abschirmen würde. "Ich will dir nicht weh tun..", murmelte er leise, sah hoch und vergoss die erste Träne aus seinen leblosen Augen, die jedoch nach und nach ein leises Funkeln zeigten. Akuma hatte ihm sein Herz geöffnet, bis zum äußersten Anschlag...dessen Seele lag nun zerbrechlich vor ihm, er hatte seine Gefühle preisgegeben und ließ Satoshi wissen, dass es einen Menschen gab, dem er wichtig war...er baute auf diese Worte, wollte sich anklammern, sich stark fühlen, sich aus diesem schwarzen Loch ziehen, aber irgendetwas schien ihn davon abzuhalten, die rettende Hand, die Akuma ihm im Dunklen entgegenstreckte, anzunehmen. Erleichterung machte sich in ihm breit. Seine Worte schienen etwas in Satoshi bewirkt zu haben, denn er erwachte kurz aus seiner Starre. Akuma berührte mit der Hand seine Wange und strich zärtlich an ihr entlang. "Dann lächle. Nichts macht mich glücklicher als dich lächeln zu sehen. Satoshi, bitte, ich weiß, es ist nicht leicht diesen Schmerz zu vergessen, der sich in deinem Herzen eingenistet hat. Vielleicht ist es sogar unmöglich, aber ich bitte dich nur um eines...versuch es! Ich will dir helfen so gut ich kann, ich würde alles für dich tun...alles! Doch du musst mich auch helfen lassen, zieh dich nicht zurück. Du kannst mir vertrauen." Er lehnte seinen Kopf gegen Satoshis Stirn und schloss die Augen. Seine Hand ruhte immer noch auf dessen Wange. "Ich würde alles für dich tun.", flüsterte er. Sein Körper bebte noch etwas, beruhigte sich jedoch nach und nach und ließ ihn wieder entspannen. Automatisch lehnte er seine Wange gegen diese streichelnde Hand, die anscheinend die Fähigkeit besaß, alles Wunde und Verletzte mit einer einzigen Berührung wegzustreichen. Er griff nach dessen Handgelenk, schluckte leicht, als er den Kopf hob und Akuma in die Augen blickte, ehe er ihn unsicher ansah...er wusste nicht, wie lange er in diese beruhigenden Bernsteine sah, die ihn sanft anblickten, aber als sich seine Mundwinkel leicht bewegten, wusste er, dass er lächelte...und somit Akumas Wunsch erfüllte. Satoshis Lächeln brach die letzten Wände in ihm ein und er konnte nicht mehr verhindern, dass seine Tränen in Strömen über sein Gesicht liefen. Und trotzdem lächelte er. Er lächelte und weinte zugleich, denn nun war er sich sicher, dass sie zusammen alles überstehen konnten. Mit brennender Kehle und erleichtertem Herzen umfing er wieder seinen Freund und presste ihn so fest an sich, dass diesem schon fast die Luft wegbleiben musste. Er barg sein Gesicht an der Schulter des Schwarzhaarigen und ließ seine Tränen den Stoff von dessen Hemd durchtränken. "Ich liebe dich.", hauchte er, als er sich wieder von ihm löste und seine Lippen nach kurzem Zögern vorsichtig auf die seines Freundes senkte. Er sah überrascht in das lachende weinende Gesicht, wurde an Akuma gedrückt, dann wieder losgelassen, und schließlich geküsst...hatte noch gar nicht genau realisiert, womit Akuma eigentlich angefangen hatte, da sich in seinem Kopf nun alles drehte, als er wieder die weichen Lippen hauchzart auf seinen fühlte und rief seine letzten Worte wieder ins Gedächtnis. Den Kuss zaghaft erwidernd, entfernte er sich wieder von diesem süßlichen Geschmack, um wieder in diese Tiefen blicken zu können...er wollte es einfach sehen, dieses Glänzen in den Augen, welches Akumas Seele widerspiegelte, er wollte darin versinken, darin gefangen sein und sich in diesem Bernstein einhüllen, als er seine Hand wieder zu sich zog und überrascht auf seine Handfläche guckte, deren Blutrinnsal nun allmählich gestoppt hatte. Akuma lächelte Satoshi voller Liebe an, was sich auch in seinen Augen reflektierte. Sie leuchteten geradezu vor Glück und Erleichterung. Doch als er dem Blick seines Freundes folgte, kam der leichte Anflug von Angst wieder in sie zurück. Akuma packte den Arm des Anderen und untersuchte ihn besorgt. "Satoshi, du musst zu einem Arzt!" Einige der Schnitte waren recht tief und würden wahrscheinlich Narben zurücklassen, wenn sie nicht medizinisch versorgt wurden und das musste nicht sein, denn der Mann hatte schon mehr als genug Narben auf seinem Körper und in seinem Herzen. Behutsam strich er über die Wunde in der Handfläche und schüttelte nur den Kopf. Warum war er nicht eher da gewesen? Warum hatte er es überhaupt zugelassen, dass sie hierher kamen? Er hätte wissen müssen wie es ausgeht, denn Satoshi hatte ihm ja erzählt, dass sein Vater ihn hasste. Es war alles seine Schuld. Und jetzt war Satoshi verletzt...es war alles seine Schuld. Fortsetzung folgt, ^-^ Hosted by Animexx e.V. 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