Lily von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Copyright: "Saber Rider and the Star Sheriffs" ist ein Produkt der World Events Productions. Hinweis: AU (Alternative Universe), Reflexion eines Charakters Kommentare zu: claudia.timm@cityweb.de Archiviert: www.geocities.com/klein45claudia Warnung/ Anmerkung der Verfasserin "Lily" beinhaltet ein alternatives Ende für die Folge "Der Schöne Schein". Widmung: für Chryssantes Lily In einer Berghütte auf den Planeten Dotch liebte sich das Paar leidenschaftlich. Schweres Atmen, Stöhnen und Keuchen waren mit unter anderem die Geräusche, die das Schlafzimmer erfüllten. Ihre Hände und Lippen berührten jede freie Fläche auf dem Körper des anderen. Die Frau legte sich auf den Rücken. Der Mann legte sich über sie zwischen ihre Beine. Sie stieß lustvoll auf, als er in sie hinein drang. Ihre Beine umklammerten ihn. Sie fanden schnell einen gemeinsamen Rhythmus. Ihre Finger krallten sich in seinen breiten und muskulösen Rücken. Sie lieferten sich ihrer Ekstase vollkommen aus. Als sie zum Höhepunkt kamen, biss sie in seine Schultern, um nicht laut aufzuschreien, was ihn vor Schmerz aufkeuchen ließ. "Saber," stöhnte sie auf. *** Lily wachte auf. Auch wenn dieser Traum nach den Jahren immer seltener sie befiel, er verfehlte seine Wirkung am nächsten Morgen nicht. Lily drehte sich auf den Rücken und betrachtete ihre Zimmerdecke, während ihre Gedanken abschweiften. Der Traum war die Erinnerung an ihre einzige gemeinsame Nacht mit dem berühmten Star Sheriff. Insgeheim hatte Lily gehofft, dass es mehr solcher Nächte mit Saber Rider gegeben hätte. Aber zwischen dem Anführer des berühmten Star Sheriffs Teams, dem Aushängeschild des Kavallerie Oberkommandos, und einer Outriderspionin konnte keine Beziehung überleben. Sie hatten beide einen Eid geschworen, ihrem Volk zu dienen; mit dem Einsatz ihres Lebens ihre Pflicht erfüllen, auch wenn es ihr Leben zerstören würde. Lily dachte daran zurück, wie sie Saber zum ersten Mal begegnet war, ihr erstes Rendezvous und schmerzvoll daran, wie er sie stellte, als er heraus fand, dass sie eine Outriderin war. Ursprünglich war ihr Plan gewesen, zu ihm zu fahren, um den Befehl auszuführen, ihn zu eliminieren. Sie wollte gerade ihr Apartment verlassen, da stand er plötzlich vor ihrer Wohnungstür. Er hatte sie überrascht. Sie war die Schritte rückwärts zurück ins Apartment gegangen, als er die Wohnung betrat und die Tür hinter ihm zu glitt. Sie hatte seinen Blick gefolgt, welche auf ihre Tasche fiel. "Auf dem Weg zu deinen Vorgesetzten, um neue Befehle erteilen zu lassen. Keine Gefühle, keine Gewissensbisse," erinnerte sich Lily ihn sagen hören. Ihr fiel seine versteinerte Miene wieder ein, die nichts davon verriet, was in ihm wirklich vorging. ,Pokerface' nannten es die Menschen. Aber seine Augen spiegelten Schmerz und Enttäuschung wieder. Und noch etwas. Sie erfuhr bald, was es war. Was sie noch mehr verblüffte war, dass er in ziviler Kleidung vor ihr stand. Die Kleidung war aber anders als das, was er bei ihrer Verabredung trug. Anstatt den blauen Anzug und die braunen Reiterstiefel trug er eine schwarze Lederjacke, darunter einen hellblauen Pullover und eine schwarze Stoffhose. Sein neues Outfit gefiel ihr an ihm sehr gut. "Du hast Recht. Wie konnte ich was für dich empfinden. Du selber sagtest, dass Outrider keine Gefühle haben. Das ergibt doch keinen Sinn!" antwortete Lily und zog einen Blaster aus ihrer Tasche hervor. Sie hatte erwartet, dass er sie überwältigte oder wenigstens selber eine Waffe hervor zog. Aber nichts von dem tat er. Er stand einfach vor ihr und redete weiter: "Nein, es ergibt keinen Sinn. Das tut es meistens nicht, wenn Gefühle mitspielen. Besonders dann nicht, wenn man sich verliebt hat. Ich nehme an, deine Befehle sind, mich zu eliminieren." Er stand scheinbar unbewaffnet vor ihr, während sie ihn mit einer Waffe bedrohte. Sie hätte ein so einfaches Spiel haben können. Sie hätte einfach abgedrückt. Der Polizei hätte Lily erzählt, dass er in ihre Wohnung eindrang und sie vergewaltigen wollte. Sie hätte sich verteidigt und musste ihn erschießen. Es wäre so einfach gewesen. Aber stattdessen hörte sie sich sagen: "Saber, was willst du hier?" Sie sah, wie Saber sich auf die Couch setzte, sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr und diese dann auf seine Beine legte. Er sah mit seinen dunkelblaugrünen Augen direkt in ihre blauen. Er lächelte verlegen, als er ihr gestand: "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eigentlich wollte ich dich auf der Landstraße abfangen, dich zur Rede stellen. Abhängig davon, wie du reagiert hättest, hätte ich dich verhaftet oder zurück in die Phantomzone geschickt. Aber, wie gesagt, wenn man sich verliebt hat, tut man Dinge, die keinen Sinn machen." Lily senkte den Blaster damals. Noch heute schlug ihr das Herz bis zum Halse, wenn sie an sein Geständnis zurückdachte. Saber Rider liebte sie, Lily, eine kleine Outrideragentin. "Ich liebe dich auch." Sie ging zu ihm, legte den Blaster auf den Tisch, um anschließend mit beiden Händen sein Gesicht zu umfassen. Sie küssten sich leidenschaftlich. Ihre Hände zersausten dabei seine Haare. Seine Arme umschlungen ihre Hüften. Eine Weile kuschelten sie weiter auf dem Sofa und knutschten wie verliebte Teenager. Sie stahlen sich aus der Wohnung und fuhren auf Umwegen zu einer Hütte auf den Bergen. Sie wollten sich dort vor den anderen Star Sheriffs und vor ihren Kollegen verstecken. Sie verbrachten eine leidenschaftliche und intensive Nacht miteinander. Tränen rannten Lilys Wangen runter. Sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen. In ihrem Kopf spielte sich die Szene ab, die sich damals am nächsten Morgen ereignete. Lily stand draußen vor der Hütte und versuchte, jedes Detail der wunderschönen Landschaft zu merken. Saber kam zu ihr und umarmte sie von hinten. Sie genoss seine Nähe und Zärtlichkeiten. Plötzlich riss sie sich von ihm los, drehte sich um und schoss zweimal mit einem kleinen Blaster auf ihn. Sie stieg in den Wagen und fuhr mit Hochgeschwindigkeit die Landstraße entlang. Bei der nächsten Telefonzelle, die Lily entdeckte, hielt sie den Wagen mit Vollbremsung an. Sie wählte den Notruf und teilte ihnen mit, dass Saber Rider angeschossen war. Lily gab die Adresse durch. Anschließend floh sie von dem Planeten zu dem nächsten Outriderstützpunkt. Sie hatte zwar ihren Befehl nicht ganz ausgeführt, den Staatsfeind Nr. 1 der Outrider zu töten, aber kein Outrider zuvor war dem Star Sheriff so nahe gekommen oder hatte es auch nur ansatzweise geschafft, ihn zu verletzen. In der Phantomzone angekommen, wurde sie wie eine Nationalheldin gefeiert, mit Orden überhäuft und befördert. Wären damals die Umstände nicht anders gewesen, dann hätte Lily sich vor Scham und Selbsthass umgebracht. Sie wurde dafür geehrt, dass sie den Mann verletzte, den sie am meisten liebte. Lily erfuhr später, dass er überlebte und schnell wieder gesund war. Er kämpfte noch verbissener und gnadenloser gegen die Outrider. Lily weinte hemmungslos in ihr Kissen hinein. Sie musste damals so handeln. Sie konnte doch nicht zu lassen, wie Saber Rider sein Leben, seine Karriere und alles, was ihm soviel bedeutete, für sie opferte. Aus Berichten entnahm sie, dass Saber ein Jahr nach dem Krieg eine junge und wunderschöne Lehrerin namens Sincia Mendez heiratete und sie ihm später zwei Kinder gebar. Es waren Zwillinge: ein Junge und ein Mädchen. Diese Nachrichten zertrümmerten endgültig ihr Herz. So schnell konnte der Highlander sie also vergessen. "Nicht weinen, Mami. Du sollst nicht so traurig sein." Ein kleines Mädchen mit langen dunkelblonden Haaren und dunkelblauen Augen kroch zu ihr ins Bett. Sie streichelte ihre Mutter über den Kopf und umarmte sie. Lily drehte sich zu ihrer sechsjährigen Tochter um und drückte sie fest an sich. "Schon gut, Kes. Es ist nicht schlimm, wenn man sich seinen Gefühlen hingibt. Manchmal tut es sehr gut, hemmungslos zu weinen. Es reinigt einen von Innen, verstehst du?" Lily strich Kes die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sie liebevoll. Auch wenn sie mit Saber nicht zusammen sein konnte, hatte sie etwas Wundervolles mit ihm; eine wunderschöne und intelligente Tochter. Lily liebte ihre Tochter über alles und ließ es sie auch spüren. Ihre Tochter war zur Hälfte ein Mensch und sollte nicht missen, was es heißt, Gefühle zu haben und die auszuleben. Mutter und Tochter lagen auf der Seite und schauten sich gegenseitig an. "Ich habe dich lieb, Mami." "Ich habe dich auch lieb. Was hältst du davon, wenn wir uns einen schönen Tag zusammen machen?" "Au ja!" Kes klatschte begeistert mit ihren kleinen Händen und lächelte ihre Mutter an. Was für Lily ulkig aussah, da die vorderen Schneidezähne fehlten. Aber es was das schönste Lächeln, was sie je in ihrem Leben sah. "Dann geh dich schnell waschen und anziehen. Ich mache uns erstmal Frühstück. Einverstanden?" Die kleine Kes nickte freudig und rannte so schnell wie sie konnte ins Badezimmer. Lily richtete sich auf. Was auch immer in der Vergangenheit geschah, es war vergangen und nur das jetzt und hier zählte. Sie schwor sich, für ihre Tochter die beste Mutter zu sein. Wenigstens nicht da wollte sie sich nicht eines Tages fragen, was wäre wenn oder sich dafür schämen. Lily stand auf und war bereit für einen neuen Tag. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)