Death Friendship von abgemeldet (Freundschaft über den Tod hinaus) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Montagmorgen. 8.30 Uhr. Alle Schüler saßen nun im Bus. In ein paar Minuten würde er abfahren. Damit würde die Abschlussfahrt der Klasse 10 b beginnen. Fünf Tage im Sauerland. Die Schüler waren alle ganz aufgeregt; redeten durcheinander. Nur Marilyn saß still auf ihrem Platz und sah aus ihrem Fenster. Ihr Sitznachbar war ihre Tasche, in der sie sich ein bisschen Reiseproviant eingepackt hatte. Sie freute sich wohl am wenigsten auf diese Klassenfahrt; eigentlich freute sie sich gar nicht. Fünf Tage; alleine; mit dieser Klasse! Keine besonders schöne Vorstellung! Viel lieber wäre sie zu Hause geblieben; wäre für diese fünf Tage in die Parallelklasse gegangen. Um genau zu sein, hatte Marilyn eigentlich nichts gegen ihre Klasse. Sie wollte nur nichts mit den anderen zu tun haben. Sie hatte keine Freunde; und sie wollte auch keine mehr haben. Deswegen sah sie auch keinen Sinn darin, mit auf diese Abschlussfahrt zu fahren. Doch ihre Eltern hatten drauf bestanden. Ein Ruck fuhr durch den Bus und die Landschaft außerhalb begann sich zu bewegen. Marilyn sah weiter aus dem Fenster und wartete auf die freie Natur. War es eigentlich Freude, die sie auf diesen Anblick warten ließ? Nein! Freude gab es schon seit vier Jahren nicht mehr in ihrem Leben! Es war Sehnsucht! Nach 1 ½ Stunden auf der Autobahn sah Marilyn endlich ihre so ersehnten Bilder: Eine weite, grüne Wiese, wie man sie heut zu Tage in der Stadt nicht mehr sehen konnte und ein strahlend blauer Himmel mit ein paar kleinen, weißen Wolken. Die Wolken sah Marilyn sich immer am liebsten an. Denn diese erinnerten sie immer an Angelique. Angelique. Marilyns beste Freundin. Sie kannten sich schon seit dem Kindergarten; wohnten sogar im selben Mietshaus. Jeden Tag verbrauchten sie gemeinsam und keiner glich dem vorherigen. Im Sommer fuhren sie oft mit den Fahrrädern raus auf die Felder und Wiesen, um dort zu picknicken. Und als die beiden eines Tages nach einem Picknick auf der Wiese lagen - sich die Wolken ansahen - da verriet Angelique Marilyn sogar ihren größten Traum: "Weißt du was, Marilyn?", hatte sie gesagt. "Eines Tages möchte ich mit eigenen Flügeln fliegen! Und dann flieg ich bis zu den Wolken! Denn ich möchte wissen, was es für ein Gefühl ist, Wolken anzufassen!" Marilyn hatte Angelique immer um diesen Traum beneidet. Es war ein schöner Traum gewesen, und nicht jeder Träumte von so etwas. Das war der Grund, warum Marilyn immer an Angelique dachte, wenn sie hinauf zum Himmel sah und die Wolken betrachtete. Trauer breitete sich in Marilyn aus. Doch man sah Marilyn diese Trauer nicht an. Eigentlich sah man ihr nie an, was sie fühlte. Sie sah immer gleich aus; immer Gefühllos. Vier Jahre hatten ausgereicht, um zu lernen, wie man Trauer verbirgt. "Hey, Marilyn!", erklang plötzlich eine fröhliche Stimme hinter ihr. "Willst du die ganze Fahrt über nur aus dem Fenster starren?" Marilyn erkannte die Stimme sofort als die von Caitlin. Daraus konnte sie schlussfolgern, dass sich auf dem Platz hinter ihrer Tasche Kathy befand. Caitlin und Kathy waren unzertrennlich. Schon als Marilyn in der sechsten Klasse die Schule wechselte, waren ihr die beiden aufgefallen. Und während der letzten vier Jahre durfte Marilyn mit ansehen, wie die Freundschaft zwischen ihnen immer weiter gewachsen war. In den Pausen saß sie oft abseits und tat nichts anderes, als die zwei zu beobachten. Es war schön für Marilyn, einfach nur dabei zu zusehen, wie sich die beiden verstanden. Manchmal sah Marilyn in ihnen sich und Angelique. Dann begann sie die beiden darum zu beneiden, dass sie sich noch hatten. Doch es war nicht nur Neid, den sie empfand. Sie wünschte ihnen auch, dass sie sich noch lange haben würden. "Was soll ich denn sonst tun?", fragte Marilyn, was genauso gefühllos klang, wie sie aussah. "Du könntest mit uns Karten spielen!", schlug Kathy vor. Dabei lehnte sie sich über die Lehen des Sitzes von Marilyns Tasche und hielt Marilyn die Karten vor den Augen. "Nein", schlug Marilyn sofort ab. "Ach bitte! Nur ein Spiel!", jammerte Kathy los. Damit hatte Marilyn schon gerechnet. Alle aus Marilyns Klasse gaben sich damit ab, dass sie nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Nur Caitlin und Kathy nicht! Diese versuchten nun schon seit vier Jahren, mit ihr Freundschaft zu schließen. Vergebens! "Nein!", sagte Marilyn fest. Daraufhin ließ sich Kathy beleidigt zurück in ihren Sitz fallen und spielte mit Caitlin alleine. Sie wusste genau, dass es besser war, Marilyn nicht zu reizen. Marilyn fand es zwar nett von den beiden, dass sie sich so um eine Freundschaft mit ihr bemühten, doch sie wollte keine Freunde mehr haben. Zu groß war die Angst vor einer Trennung und Enttäuschung! Nach einer weiteren Stunde fahrt kam der Bus endlich an der Jugendherberge an. Kaum, dass die Taschen der Schüler in ihren Zimmer standen, gingen auch schon die geplanten Aktionen der Lehrer los. Erst am Abend kamen die völlig erschöpften Schüler dazu, ihre Taschen auszuräumen. Marilyn teilte sich ein Zimmer mit Caitlin und Kathy. Zu gerne hätte sie ein Einzelzimmer gehabt, doch das war leider nicht möglich gewesen. Als Marilyn endlich fertig war, stellte sie noch einen Fotorahmen auf den Nachtisch; genau auf Gesichthöhe, wenn sie lag. Doch kaum, das dieser dort stand, nahm Caitlin ihn auch schon wieder weg und betrachtete ausgiebig das sich darin befindende Bild. Zu sehen war Marilyn, im alter von ungefähr 11 Jahren. Neben ihr stand ein gleichaltriges Mädchen. Beide lachten ausgiebig. "Wer ist das?", fragte Caitlin und zeigte auf der fremde Mädchen. Gedanklich Ohrfeigte Marilyn sich selber. Wie konnte sie auch nur so dumm gewesen sein, dieses Foto dort hinzustellen, wo es für die beiden völlig offensichtlich war? "Das ist Angelique. Meine beste Freundin!", antwortete Marilyn etwas sauer. Doch sie war nicht sauer auf Caitlin, sondern auf sich selber. "Kennst du sie von deiner alten Schule?", fragte Kathy, die sich mittlerweile das Foto in Caitlins Händen ebenfalls angesehen hatte. "Angelique und ich wohnten im selben Mietshaus; besuchten denselben Kindergarten; kamen in die gleiche Grundschulklasse und auch in der fünften Klasse waren wir noch zusammen. Doch dann wurde unser Mietshaus abgerissen und wir mussten umziehen. Deswegen habe ich auch die Schule gewechselt", erklärte Marilyn. Dabei wunderte sie sich selber darüber, dass sie den beiden so viel erzählte. Es ging sie doch gar nichts an, wer Angelique war und was aus ihr geworden ist. "Und Angelique ist woanders hingezogen?", fragte Caitlin, was schon ein bisschen mitleidig klang. Jetzt reichte es Marilyn! Diese ständigen Fragen brachten sie nur dazu, noch mehr zu erzählen. "Ja! An einen besseren Ort! Aber sie ist immer noch bei mir!" Mit dieser Antwort verließ Marilyn das Zimmer. Sie wollte nicht noch mehr erzählen. Sie wollte nicht von dem Schmerz erzählen, der sie seit vier Jahren quälte. Marilyns und Angeliques Eltern hatten gemeinsam nach ein neues Haus gesucht, welches sie in zwei Wohnungen teilten wollten, um dort gemeinsam zu leben. Angeliques Eltern leben auch dort mit Marilyn und ihren Eltern. Doch Angelique hatte das Haus nie betreten. Zwei Wochen vor den Umzugsarbeiten wollten Angeliques Eltern noch in den Urlaub fliegen. Ein Fehler am Motor. Das Flugzeug stürzte ab. Wie durch ein Wunder überlebten einige der Passagiere. Darunter auch Angeliques Eltern. Doch Angelique nicht. Die Tage vergingen nur sehr langsam. Marilyn wusste nicht, ob dieses an den langen Sommertagen lag, oder an dem Programm der Lehrer, welches sie früh am Morgen aufstehen und erst spät am Abend wieder ins Bett gehen ließ. Doch als am Donnerstagabend die Nachtwanderung durch den Wald begann, ging es Marilyn schon wesentlich besser. Donnerstagabend. Das bedeutete nur noch einmal schlafen und sie würden wieder nach Hause fahren. Doch erst mal musste sie diese Nachtwanderung überstehen, auf die Marilyn absolut keine Lust hatte. Wahrscheinlich lag diese Lustlosigkeit daran, dass sie in Dreiergruppen aufbrechen sollten und Caitlin und Kathy hatten sie wie selbstverständlich Marilyn bei sich eingetragen hatten. Die beiden waren während der letzten Tage noch anhänglicher geworden, als zuvor schon. Wahrscheinlich hatten sie die Abschlussfahrt als ihre große Chance gesehen. Doch bei Marilyn bissen sie auf Granit. Diese hatte ihre Meinung, was eine eventuelle Freundschaft zwischen den dreien anging, und von dieser war sie auch nicht abzubringen. Als sie endlich aufbrechen sollten, blieb Marilyn noch einmal kurz stehen, bevor sie den Wald betrat. Sie spürte deutlich, dass es sichtlich kälter geworden war. Das konnte bei den heißen Sommertagen, die sie zuvor gehabt hatten, nichts Gutes bedeuten. Ihr Blick wand sich zum Himmel. Wolken. Viel mehr als in den letzten Tagen. Doch diese waren anders. Sie weckten keine Erinnerungen an Angelique. Sie schienen sie zu warnen. Sie warnten sie davor, in den Wald zu gehen. Doch der Ruf von Caitlin ließ ihren Blick wieder abwenden und ohne weiter darüber nachzudenken, folgte sie den beiden. Nach dem sie mehrere Stunden durch den Wald gelaufen waren, ohne dass sie an irgendeinem Standpunkt der Lehrer angekommen waren, war sich Marilyn sicher, dass sie von Weg abgekommen waren und nun nicht mehr herausfanden. Doch Caitlin und Kathy wollten sich nicht damit zufrieden geben, dass sie sich verlaufen hatten und liefen immer weiter. Dabei zerrten sie Marilyn hinter sich her. Doch nach ein paar weitern Stunden blieben sie erschöpft stehen und gaben Marilyn recht. Es muss schon so ungefähr ein Uhr nachts gewesen sein. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen und mit jedem Tropfen schien es schlimmer zu werden. "Was machen wir denn jetzt?", jammerte Kathy. "Wie müssen uns wohl einen Unterschlupf suchen, wo wir trocken sind und übernachten können. Morgenfrüh, wenn es hell ist, finden wir hier bestimmt leichter raus", sagte Caitlin. "Du willst hier im Wald übernachten?", fragt Kathy sichtlich geschockt. "Uns wird wohl nichts anderes über beleiben", antwortete Caitlin, der ihre Idee wohl genauso wenig gefiel, wie ihrer besten Freundin. "Ich glaub, den Unterschlupf könnt ihr vergessen", mischte sich Marilyn ein. Verwundert sahen Caitlin und Kathy Marilyn an, die nun seit Stunden nichts mehr gesagt hatte. "Ihr müsst weiter nach dem Ausgang suchen. Ihr müsst ihn so schnell wie möglich finden!" "Was? Warum? Es ist doch viel sinniger, im Hellen zu suchen!", verteidigte Caitlin ihre Idee. "Denk doch mal bitte nach!", wies sie Marilyn zurecht. "Wir hatten in den letzten Tagen sehr hohe Temperaturen. Heute ist es plötzlich ziemlich kalt geworden. Was passiert, wenn warme und kalte Luft aufeinander treffen?" "Ein Gewitter", sagte Kathy leicht geschockt, als wenn sie genau wüsste, dass Marilyn Recht behalten würde. "Genau", bestätigte Marilyn. Kaum hatte sie dieses ausgesprochen, durchzog auch schon der erste Blitz die Regenwolken. Caitlin und Kathy zuckten zusammen und sahen ängstlich in den Himmel. Marilyn war eher davon irritiert, dass der Blitz genau nach ihrer Antwort erschienen war. Doch man sah ihr ihre Verwirrung natürlich nicht an. Genauso wie man ihr ihre ganzen anderen Gefühle nie ansah. "Was machen wir denn jetzt?", jammerte Kathy weiter. "Bei einem Gewitter könnt ihr nicht hier beleiben. Ihr müsst weiter nach dem Ausgang suchen", sagte Marilyn. "Das ist doch sinnlos. Wir suchen schon seit Stunden und finden ihn nicht. Wir wissen immerhin gar nicht, wo lang wir müssen", sagte Caitlin, die anscheinend schon alle Hoffnung aufgegeben hatte. "Geht doch einfach irgendwo lang", schlug Marilyn vor. Ihr schien es egal zu sein, was weiterhin passieren würde. "Und was ist, wenn wir vom Blitz getroffen werden?", fragte Kathy, der diese Gleichgütigkeit aufgefallen war. "Dann sind wir tot", antwortete Marilyn knapp. Nun war sich Kathy sicher, dass Marilyn alles egal war. Doch wirklich glauben konnte sie es nicht. "Hast du denn gar keine Angst vor dem Tod?", fragte sie unsicher. Verwundert sah Caitlin Kathy an. Doch noch verwunderter sah sie Marilyn an, als sie ihre Antwort hörte. "Nein! Was soll ich denn hier? Wenn ich sterbe, erwartet mich etwas viel schöneres!" Genau in diesem Moment erhellte wieder ein Blitz den nachtdunklen Wald. Und für den kurzen Augenblick, wo der Wald erhellt wurde, sah Marilyn etwas weiter entfernt ein Mädchen zwischen den Bäumen stehen. "Da war jemand", sagte sie, ohne sich wirklich darüber bewusst zu sein. Wie von alleine begannen ihre Beine zu laufen und brachten sie an die Stelle, wo sie das Mädchen gesehen hatte. Kaum, dass sie dort stand, erhellte ein weitere Blitz den Wald und wieder sah Marilyn das Mädchen, was nun wieder weiter entfernt stand. Ohne es wahrzunehmen folgte Marilyn dem Mädchen. Mit jedem Blitz erschien sie und wies Marilyn einen Weg entlang; und mit jedem Blitz wurde sie einem bestimmten Mädchen immer ähnlicher: Angelique. Marilyn folgte ihr blind. So blind, wie sie ihr immer vertraut hatte. Etwas unsicher folgten Caitlin und Kathy Marilyn. Sie verstanden nicht so ganz, was da vor sich ging, denn nur Marilyn schien in der Lage gewesen zu sein, das Mädchen zu sehen. Doch nach kurzer Zeit kamen sie an den Waldrand, wo sie den Lehrer mit einem Suchtrupp und ein paar Schülern fanden. Freudig wurden die drei von ihnen in die Arme geschlossen und niemand verstand, wie sie es aus dem Wald geschafft hatten. "Marilyn hat das geschafft!", verkündete Kathy freudig. "Sie hat uns aus dem Wald geführt!" Erst in dem Moment, wo Kathy es ausgesprochen hatte, wurde Marilyn wieder bewusst, wie sie es geschafft hatte. "Angelique!", flüsterte sie geschockt, und niemand hörte sie. Dann rannte sie zurück in den Wald. Kaum das der erste Blitz erschien, stand auch schon wieder dieses Mädchen vor Marilyn. Doch dieses Mal verschwand sie nicht. "Angelique?", fragte Marilyn unsicher. Sie sah nicht mehr aus, wie das kleine elfjährige Mädchen. So hätte Angelique wohl ausgesehen, wenn sie sechzehn geworden wäre. Sie nickte. "Dank dir wurde meine Seele zu einem Engel. Weil du immer fest daran geglaubt hast, dass ich noch bei dir bin. So konnte ich dir heute dein Leben retten." "Aber ich will doch gar nicht, dass du mein Leben rettest!", schrie Marilyn aufgebraucht. Doch dann erschrak sie, da sie ihre beste Freundin angeschrieen hatte. Beschämt sank sie ihren Blick zum Boden und fügte etwas leiser hinzu: "Ich möchte doch wieder bei dir sein!" Angelique hob Marilyns Kinn an und sah ihr freundlich in die Augen. "Ich möchte aber nicht, dass dein Leben so kurz wird, wie meins. Ich möchte, dass du dein Leben so auskosten kannst, wie ich es gern getan hätte. Werde wieder glücklich, Marilyn. So wie du es früher immer gewesen bist. Nur das kann dir, deinen Eltern und meinen Eltern helfen!" "Ich soll also ohne dich weiter leben?", fragte Marilyn traurig. Tränen begannen in ihren Augen zu glitzern. Zum ersten Mal konnte man Marilyn wieder ansehen, wie sie sich fühlte. Angelique lächelte und schloss Marilyn in ihre Arme. "Aber nein. Du wirst nicht ohne mich weiterleben. Ich bleibe bei dir. So wie in den letzten Jahren auch." Schweigen trat ein. Marilyn stand da und genoss es, den Druck von Angeliques Umarmung zu spüren. Sie spürte wieder, dass ihre beste Freundin bei ihr war. "Angelique", flüsterte sie schließlich leise. "Weist du schon, was es für ein Gefühl ist, die Wolken zu berühren?" "Nein", antwortete Angelique. Auch sie flüsterte. "Das machen wir gemeinsam, wenn du ein langes, glückliches Leben gehabt hast. Dann setzten wir uns in die Wolken und ich möchte viele Geschichten hören!" Marilyn begann nachzudenken. Doch nach kurzer Zeit fragte sie: "Versprochen?" "Versprochen!" Dann drückte sich Marilyn aus den Armen Angeliques und ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie wieder aus dem Wald. Als sie am nächsten Morgen im Bus saß, betrachtete Marilyn wieder das alte Foto. Sie konnte die letzte Nacht noch nicht so ganz bereifen. Sie hatte wirklich das Glück gehabt, Angelique wieder sehen zu dürfen. Und Marilyn hatte nun endlich eingesehen, dass ihre Einstellung während der letzten vier Jahre falsch gewesen war. Sie musste nicht ewig traurig sein, nur weil sie ihre beste Freundin nicht mehr sehen konnte. Angelique war doch immer noch bei ihr, und so lange sie sie nicht vergessen würde, würde sie auch bei ihr bleiben. Ein Lächeln legte sich auf Marilyns Gesicht. Nun würde sie ihr Leben ändern. "Hey, Marilyn!", erklang plötzlich Caitlins Stimme. Wieder saßen sie hinter ihr. "Du starrst schon die ganze Zeit über das Foto an. Ist alles in Ordnung mit dir?" "Klar ist alles in Ordnung. Sag mal, habt ihr beiden morgen schon was vor?", fragte Marilyn sofort. "Äh... Nein. Wieso?", antwortete Kathy sichtlich irritiert. Es war das erste mal, dass Marilyn sie etwas fragte; von selber an einem Gespräch mit ihnen teilnahm. Vor allem war es das erste Mal, dass sie anscheinend etwas mit ihnen unternehmen wollte. "Na, ich hätte mal wieder Lust, zu Picknicken", lächelte Marilyn. Jetzt würde sie es aufgeben, ständig Gefühllos auszusehen und immer nur schlecht gelaunt zu sein. Sie würde nun wieder lachen können. Sie würde nun wieder Freude empfinden können. * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + ~ * ~ + Na ja, nichts besonders. Die Idee kam mir mal, als ich nach Hause gelaufen bin und ich mir die Wolken dabei angesehen hab. Da hab ich mir nämlich selber gewünscht, dass ich Flügel hätte, um mal die Wolken zu berühren ~^.^~ Aber nachdem ich das zwei Freundinnen vorgelesen habe und die das so gut fanden, dachte ich mir, könnte ich es hier auch mal hochladen. Ich hab mir mal überlegt, ob ich davon irgendwann noch mal ne längere Version schreibe. Mal sehen. Bis dann eure LittleNanami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)