Vengeance of Shadows von abgemeldet (Und meine Rache wird furchtbar sein....) ================================================================================ Prolog: And the shadows are whispering.. ---------------------------------------- Autor: Shiruy E-mail: shiruy@haefft.de Date: 2.11.03 - ??? Fandom: Harry Potter Rating: PG13 Pairing: - Warnings: Dark, Death, Sad, OoC Anmerkung: Ich habe meine Informationen über Vampire von diversen Seiten gesammelt, werde mir im allgemeinen allerdings meine eigenen Wesenszüge und Eigenschaften für sie ausdenken. Kritik in diesem Gebiet werde ich nicht beantworten oder beachten, da es meine frei erfundene Geschichte ist und sich damit auch die Vampire nur nach mir richten. Das hier ist jetzt erstmal ne Leseprobe, wenns euch interessiert hinterlasst bitte nen Kommi und ich werds weiterschreiben. Bisher bin ich mir nämlich noch nicht sicher, ob ich die Geschichte fortsetzen soll.. ^^ Ansonsten wünsche ich nur noch viel Spaß beim lesen und hoffe natürlich auf viele Kommis. ^.^ Shiruy Der Prolog ist sehr kurz, die anderen Kapitel sind wesentlich länger. ^^ Vengeance of Shadows Die Rache der Schatten Prolog Gedankenverloren stand der Junge der lebt an seinem Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Er war nun schon seit sieben Wochen im Ligusterweg Nummer 4 'eingesperrt', schrieb alle drei Tage an seine Freunde, so wie die anderen ihn gebeten hatten - und erhielt keine Antworten. Zuerst hatte Harry sich Sorgen gemacht, dann war er in Panik geraten und jetzt war er nur noch wütend. Selbst wenn ihnen etwas passiert war hätten andere ihn informieren können und Hedwig kam immer ohne seine Briefe zurück, woraufhin natürlich klar war, dass jemand sie ihr abnahm und auch las. Die ersten zwei Wochen hatte Harry wie in Trance verbracht, nicht fähig, wieder aufzuwachen. Sirius' Verlust hatte nicht nur eine tiefe Wunde bei ihm gerissen, sie hatte auch eine entsetzliche Leere hinterlassen, die er jetzt nicht mal mit seinen Freunden wieder halbwegs füllen konnte. Er fühlte sich einfach nur noch alleine gelassen. Und wütend. Die Dursleys behandelten ihn weder besonders schlecht noch besonders gut - genaugenommen ignorierten sie ihn. Manchmal war das ganz gut, aber meistens trug es nur dazu bei, dass sich der inzwischen sechzehnjährige noch einsamer fühlte. Seine Träume und Visionen hatten seit dem Treffen im Ministerium aprubt aufgehört, allerdings spürte er auch nicht wieder Voldemorts Anwesenheit in sich. Genaugenommen herrschte in seinem Leben mal wieder Stillstand, als hätte jemand aus Versehen auf die Pause-Taste gedrückt und vergessen, das Band weiterlaufen zu lassen. Mit einem leisen Seufzer lehnte der schwarzhaarige seine Stirn gegen den Fensterrahmen, schloss die Augen. Jeden Tag konnte er einfach nur warten, warten, dass endlich etwas geschah. Er lauschte seinem Herzschlag und seinem Atem, den einzigen Geräuschen hier drin. Aber waren es wirklich die einzigen? Von einer Sekunde auf die andere fühlte er noch etwas anderes im Zimmer, nicht greifbar, aber wie ein Schatten in den Ecken. Langsam drehte er sich um, musterte das kahle, unbewohnt aussehende Zimmer. Nein, zu sehen war niemand. Aber zu spüren. "Wer ist da?" Es hörte sich an wie in einem schlechten Gruselfilm - aber es passte durchaus zur Situation, als urplötzlich ein...Mensch aus dem Schatten trat, als wäre es das natürlichste der Welt. "Sie sind also Harry Potter?" "Gut möglich. Was wollen sie?" Harry war nicht halb so selbstsicher, wie er klang, aber er ließ es sich nicht anmerken. Was immer es war, es war gut möglich, dass es zu Voldemorts Truppen gehörte und wenn, dann konnte sich der schwarzhaarige keine Anzeichen von Schwäche erlauben. "Ich bin Vlad Tepéz, der Führer meines Volkes. Und ich bin hier, da wir uns gegen den dunklen Lord entschieden haben." Nun war Harry erst recht verwirrt. Führer seines Volkes? Welches Volk? Die Frage musste ihm ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn sofort antwortete Tepéz:"Ich bin der Fürst der Vampire." Der Junge wusste nicht, ob er sich jetzt fürchten sollte, weil ein Vampir in seinem Zimmer stand, oder ob er sich freuen sollte, weil sich sämtliche Vampire offensichtlich gegen Voldemort gewandt hatten. Er entschied sich vorerst mal für ein bischen freuen und misstrauisch sein. "Und warum kommen sie dann zu mir? Ich kann sowieso nichts machen." "Genau deshalb bin ich hier. Ich will ihnen ein Angebot machen." Ein Angebot? Oho, jetzt wurde es interessant. Er lehnte sich an das Fenster hinter ihm und meinte etwas entspannter:"Ja?" "Ich weiß von der Prophezeihung, die um dich und den dunklen Lord gesprochen wurde." Harry verspannte sich. "Und ich weiß, dass du dich schwach fühlst. Zu schwach, um gegen den Lord zu kämpfen." Der Junge mit den grünen Augen schluckte. Woher wusste dieser Vampir das? Und was genau wollte er denn jetzt überhaupt? "Kurzgesagt: Ich will dich zu einem Vampir machen." Harry wurde ziemlich blass, beherrschte sich aber und schrie nicht sofort 'Niemals!!!', sondern fragte möglichst ruhig:"Warum sollte ich?" "Weil ich dich stark genug machen werde, um dich zu rächen, wenn du uns dafür als Gegenleistung vom dunklen Lord befreist." Harry dachte nicht lange nach. Alles was er wollte war Rache und dieser Vampir bot ihm genau DAS an. Dumbledore, die Weasleys, egal wer: Sie alle wollten ihn immer nur beschützen, am liebsten mit zehn Sicherheitsschlössern wegsperren und die Schlüssel wegwerfen. Aber er wollte Rache, er wollte kämpfen. Und genau das war seine Chance. "Ich nehme an." ~fin prologue~ Also, wenn die FF auf Interesse bei euch stößt, schreibt doch bitte Kommis, dann poste ich sie weiter. ^^ Greetz, Shi Kapitel 1: First steps in the dark ---------------------------------- Autor: Shiruy E-mail: shiruy@haefft.de Date: 2.11.03 - ??? Fandom: Harry Potter Rating: PG13 Pairing: - Warnings: Dark, Death, Sad, OoC Zur FF: Ich habe meine Informationen über Vampire von diversen Seiten gesammelt, werde mir im allgemeinen allerdings meine eigenen Wesenszüge und Eigenschaften für sie ausdenken. Kritik in diesem Gebiet werde ich nicht beantworten oder beachten, da es meine frei erfundene Geschichte ist und sich damit auch die Vampire nur nach mir richten. Wow, ich war echt überrascht, dass das kurze Stück so gut angekommen ist. ^__^ *freufreu* Also, um euch ne Freude zu machen hier gleich das erste Kapitel, ich hoff, es gefällt euch weiterhin so gut. ^^ Viel Spaß beim lesen und würd mich echt über eure Meinung freuen. ^.^ Kapitel 1 First steps in the dark Tepéz nickte nur leicht, als hätte er nichts anderes erwartet, meinte dann nachdenklich: "Bedenke: Die Verwandlung kann niemals wieder rückgängig gemacht werden." "Ich weiß." "Dann entspann dich jetzt besser." Harry wusste nicht, wie Tepéz es geschafft hatte, aber von einer Sekunde auf die andere stand dieser plötzlich dicht vor ihm, legte die Hände auf seine Schultern. Aber der Jüngere gehorchte. Er zwang sich, sich zu entspannen, schloss die Augen, da es ihm so leichter fiel. Er spürte weiche Lippen an seinem Hals, legte den Kopf leicht zur Seite. Er wusste, dass der Biss eines Vampirs tödlich sein könnte, wenn es der Vampir wollte, er wusste, dass er sich in diesem Moment vollkommen von Tepéz abhängig machte - aber es war ihm egal. Selbst wenn er starb - sein Leben konnte nicht schlimmer werden. Nichts war schlimmer als das Gefühl, nichts tun zu können. Nichts war schlimmer, als immer der sein zu müssen, zu dem die anderen einen machten. Im ersten Moment nahm der schwarzhaarige nur einen stechenden Schmerz wahr, als der Fürst sanft seine spitzen Eckzähne in seinem Hals vergrub, dann breitete sich eine seltsame Mattheit in sekundenschnelle in seinem Körper aus. Seine Gedanken waren ein einziger, nicht zu ordnender Wirbel und gleichzeitig fühlte er, wie jemand....nein...Tepéz etwas suchte. Es war ein unheimliches Gefühl, das ihn durchströmte, als er alle Mauern fallen ließ, dem Vampir einfach freie Hand gab. Aber es war auch unglaublich berauschend. Der schwarzhaarige lehnte inzwischen an dem älteren, wäre sicher gefallen, wenn dieser ihn nicht gestützt hätte. Langsam fühlte er sich nur noch schwach, wusste aber auch, dass es nicht mehr lange dauern konnte. Plötzlich hatte das Durcheinander in ihm ein Ende und er merkte, wie Tepéz seine Fänge aus ihm löste, sich langsam und behutsam zurückzog. Er war nicht fähig, sich zu rühren, viel zu schwach, um wirklich klare Gedanken auf die Reihe zu kriegen. Sanft wurde er hochgehoben und auf dem Bett abgelegt, hörte dann wie von weit entfernt, wie Tepéz irgendetwas tat und es kurz darauf einmal kurz und leise ratschte. Mühsam öffnete er die Augen, spürte gleichzeitig, wie etwas warmes, flüssiges auf seine Lippen tropfte. Aus Reflex leckte er über seine Lippen, nahm sofort den intensiven Geschmack wahr. Blut. Seine Sicht klärrte sich und er konnte Tepéz auf seinem Bett sitzen sehen, den Arm hielt er über ihm, das Handgelenk war mit einem sauberen Schnitt aufgefetzt. Erneut tropfte Blut auf seine Lippen und diesmal zögerte er nicht, leckte es sofort genüsslich auf. Jeder einzelne Tropfen war wie das pure Leben das in durchströmte, seinen Körper zum kochen brachte. Halb setzte sich Harry auf, leckte über den blutigen Schnitt, der sich schon wieder zu schließen begann. Es war unheimlich, Harry konnte richtig dabei zusehen, wie alles wieder verheilte. Fasziniert starrte er auf die bloße Haut, an der Stelle, wo eben noch ein Schnitt gewesen war, war nichtmal eine Narbe oder ein Anzeichen davon zu sehen, dass dort eben noch ein für Menschen lebensgefährlicher Schnitt geklafft hatte. "Bald kannst du das auch, junger Prinz." Harry war verwirrt, was der Vampir mit 'junger Prinz' meinte, ließ sich aber nur zurücksinken und schloss die Augen. Tief in ihm spürte er es noch immer arbeiten...Irgendwas reagierte auf das Blut.....das, was Tepéz gesucht hatte? Er sah nicht mehr, wie seine Haare sich leicht veränderten, genauso wie seine Augen, er sah nicht den magischen Funken, der seinem Körper entsprang, immer wieder an ihm entlang raste, wie um alle kleinen Fehler auszubügeln, ihn zu stärken. Er sah nicht, wie seine Zähne sich transformierten, er scharfe Eckzähne bekam. Er sah nicht, wie Vlad Tepéz zufrieden grinsend vom Bett aufstand und in die Schatten verschwand. Er spürte nur wie etwas in ihm aufbrach, ihm Zugang zu einer unglaublich starken Energie verschaffte. Er spürte nur, dass er fähig sein würde, sich zu rächen. Ob nun an Bellatrix, Voldemort oder vielleicht auch Tepéz, für das, was sie ihm angetan hatten. Harry erwachte, als es draussen gerade dunkel wurde. Sein Körper fühlte sich seltsam taub an, aber im allgemeinem nicht schlecht. Er lauschte kurz, aber das Haus war in völlige Stille getaucht. Kurz erinnerte er sich daran, dass die Dursleys heute auf irgendeinem Betriebsausflug waren und wohl auch erst spät zurückkommen würden, aber das war ja auch egal. Als er sich vom Bett erhob, fühlte er sich erstaunlich leicht, ganz anders als sonst. Aber es war nicht unangenehm. Neugierig, ob er sich sehr verändert hatte, lief er ins Badezimmer, wo der große Wandspiegel hing. Als er sich sah blieb ihm für ein paar Sekunden die Luft weg. Seine Haare waren zuvor immer eine Mischung aus dunkelbraun und schwarz gewesen, nun waren sie von einem noch tieferem schwarz als die Nacht und hatten im schwachen Licht einen leicht blau-violetten Glanz. Im krassen Gegensatz dazu war seine Haut unglaublich bleich, fast schon weiß und als er sich seine Arme besah stellte er fest, dass sämtliche Narben, blaue Flecken oder sonstiges verschwunden war. Nur die Narbe auf seiner Stirn war noch zu sehen, so deutlich wie eh und je. Probeweise grinste er und sofort fielen ihm die länglichen, spitzen Eckzähne auf, die seine Haut sofort aufritzten, als er mit dem Finger über sie fuhr. Er leckte das wenige Blut von seinem Finger, bevor sich der Schnitt in sekundenschnelle wieder schloss und es war, als hätte er nie existiert. Als er wieder in den Spiegel sah bemerkte zum ersten Mal, dass er seine Brille gar nicht trug, aber er konnte genauso gut sehen wie mit ihr, nein, eigentlich noch besser. Und seine Augen..... Zwei unglaubliche tiefe, dunkle Smaragde sahen ihm entgegen, blickten in die Ewigkeit und ein leiser Hauch der Unendlichkeit zeigte sich, den er selbst auch spürte. Es war berauschend. Er hätte sich noch ewig so anstarren können, aber dann hörte er unten auf der Straße das leise Miauen einer Katze und trat ans Fenster. Er starrte hinaus auf die dunkle Straße, in die Schatten, und erkannte eine von Mrs. Figg's Katzen, die es sich dort unten hinter dem Rosenbusch bequem gemacht hatte. Unwillkürlich leckte er sich über die Lippen. Ihren Geruch konnte er bis hier hinauf wahrnehmen und in ihm gährte so ein Gefühl....wie Hunger....nur intensiver...drängender..... Entschlossen drehte er sich um und verließ das Bad, sprang leichtfüßig die Treppe hinab, war kurz darauf im Flur und dann durch die Haustür. Er war sich selbst nicht wirklich bewusst, was er tat, ließ sich einfach von dem leiten, was er fühlte. Ohne einen Laut zu verursachen schlich er sich zu dem Tier, hob sie dann vorsichtig hoch. Sie miauzte kurz, war dann aber still, wehrte sich nicht, harrte nur der Dinge, die da kommen wollten. Harry spürte nur wenig Magie in ihr, eine schwache Aura, aber genug, um seinen Hunger vollends zu wecken....Er wollte das frische, warme Blut schmecken, spüren, wie das Leben durch seine Venen raste. Kurz strich er der Katze noch etwas nachdenklich, fast schon traurig über das weiche Fell, dann schlug er seine Zähne in die Kehle des Tieres. Es war anders, als er erwartet hatte. Es war nicht so, dass er es nicht genoß - es war einfach nur anders. Er konnte den magischen Funken von Leben spüren, der knisternd auf ihn übersprang, konnte das fremde Blut duch seine Adern jagen spüren und fühlte sich, als wäre er leicht betrunken. Die Katze gab keinen Laut von sich, zuckte nur etwas, und als der junge Vampir spürte, dass der Lebensfunkte so gut wie versiegt war, ließ er sie los, legte sie sanft auf dem Boden ab. Sie sah nicht aus, als würde sie gleich sterben, noch nichteinmal, als wäre sie irgendwie verletzt, aber dennoch blinzelte sie ihn nur noch kurz an, schloss dann die Augen und bewegte sich nicht mehr. Und er spürte, dass sie tot war. Er hatte also ein Wesen getötet. Und das in vollem Bewusstsein......wirklich in vollem Bewusstsein? Er hatte sich nicht wirklich gefühlt, als hätte er seine Handlung groß beeinflussen können. Der Hunger war viel größer gewesen....Wohingegen er jetzt vollkommen klar war und das Hungergefühl, die Sehnsucht nach Leben vollkommen versiegt war. Fragte sich nur, für wie lange. Mit einem letzten traurigem Lächeln wandte Harry sich ab und ging zurück ins Haus, während er sich das letzte Blut von den Lippen leckte. Eine tote Katze lag nun also im Garten. Er hatte also ein unschuldiges Wesen ermordet. Aber wenn das der Preis war, so wollte er ihn bezahlen. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es gerade mal halb zehn war, als er das Geräusch eines herannahendem Autos hörte. Erst eine halbe Minute später fuhr das Auto der Dursleys in die Einfahrt und das - ihm überlaut erscheinende - Türknallen erklang. Er konnte die Stimmen von Petunia, Vernon und Dudley wahrnehmen, allerdings erkannte er nicht den Inhalt des Gesprächs. Für ein paar Sekunden spielte er mit dem Gedanken von seinem gemütlichem Bett aufzustehen und seine 'Familie' ein bischen zu erschrecken, unterließ es dann aber doch. Eigentlich waren diese Muggel es doch nicht mal wehrt, irgendeinen Gedanken an sie zu verschwenden. Irgendjemand trampelte die Treppe hinauf und plötzlich war Harry sich fast absolut sicher, dass er seinen Onkel roch. Kurz darauf hämmerte eben genannter gegen die Tür des Jungen und brüllte schon fast:"Schläfst du schon, Junge?" Sollte er antworten oder diesen ******* einfach da draussen stehen lassen? Naja, mal antworten, vielleicht wurde es ja noch lustig... "Ich bin noch wach." "Unten am Tisch liegt eine Liste mit den Dingen, die du morgen erledigen wirst!" "Ok." Nichts weiter, nur die stampfenden Schritte des Mannes, den Harry fast noch mehr verabscheute als Voldemort. Kurz darauf waren noch Dudley und Petunia zu hören, die auch ins Bett gingen, dann für kurze Zeit Stille, bevor das an den Nerven zerrende Schnarchen einsetzte. Harry fragte sich, wie er bei dieser Geräuschkulisse jemals hatte schlafen können, aber im Moment war er sowieso nicht müde, also stand er leise auf. Warum erledigte er ein paar Dinge von der Liste nicht gleich, dann hatte er morgen weniger zu tun?! Er schlich sich hinab in die Küche, wo tatsächlich ein Zettel auf dem Tisch lag. Kurz sah er sich die Liste durch, dann begann er mit dem, was am wenigsten Lärm verursachte: Staub wischen und Fenster putzen. Petunia weckte ihn um etwa zehn Uhr Vormittags, indem sie an seine Zimmertür hämmerte und ziemlich laut rumkreischte. Genervt öffnete er die Augen und zischte ein "Ich bin ja schon wach!" nach draussen, stand dann auf und suchte sich frische Klamotten zusammen. Naja, zumindest relativ frisch. Er hasste es, Dudleys alte Kleidung tragen zu müssen und nahm sich vor, noch diese Sommerferien endlich mal richtige zu kaufen. Das war ja nicht mehr mitanzusehen. Nachdem er sich im Bad einer Katzenwäsche unterzogen hatte lief er erstmal runter in die Küche, wo allerdings nur noch Petunia war und ihm ein Stück trockenes Brot und ein bischen Käse hinknallte. Aber irgendwie hatte Harry keinen Hunger. Also ließ er das Essen einfach stehen und wollte sich sofort ans Rasenmähen machen. Als er hinaus in den Garten trat und die Sonnenstrahlen seine Haut trafen, spürte er ein eigenartiges Kribbeln, aber er ignorierte es. Vielleicht nur zu wenig Schlaf... Als er zwei Stunden später endlich mit dem gesammten Garten fertig war brannte seine Haut schmerzhaft und er flüchtete sich ins Haus, in die Schatten. Seine Haut war leich gerötet und jede Berührung kribbelte unangenehm, ließ ein Gefühl des unwohlseins aufkommen. Ab da beschloss Harry, die Sonne definitiv nicht zu mögen. Da er in der Nacht schon den Großteil seiner Aufgaben erledigt hatte war er um ca. 3 Uhr Nachmittags fertig mit allem. Er entschloss sich, lieber noch etwas zu schlafen, da er sich eigentümlich erschöpft fühlte, doch als er in sein Zimmer kam saß eine braune Schleiereule mit einem dicken Brief auf dem Bettpfosten. "Sieht schwer nach Schuleule aus...", murmelte er zu sich selbst, nahm der Eule dann den Brief ab und riss ihn auf. Es war das gleiche wie sonst auf immer, Bücherlisten, Fahrkarte, formelles Schreiben und das übliche bla bla. Allerdings, wie er seine Schulsachen besorgen sollte war ihm doch ein Rätsel. Mit den Weasleys konnte er schließlich nicht gehen und sonst....der fahrende Ritter!! Wie doof musste er sein, dass ihm der nicht sofort eingefallen war? Aber wann sollte er gehen...? Ach was, einfach gleich! Kurz entschlossen warf er alle seine Sachen in seinen Koffer, schnappte sich Hedwig sammt Käfig und schleifte beides dann die Treppe hinunter. Auf halber Höhe der Treppe erschien Tante Petunia, vom Lärm angelockt, und begann rumzukeifen: "Was zum Teufel tust du da? Und wo willst du hin? Antworte gefälligst!!" Harry ignorierte sie einfach, aber als sie ihn dann am Arm packte und an ihm rüttelte riss bei ihm der Geduldsfaden. "Lass mich los, oder ich schau mal, was ich mit euch Muggeln so alles anstellen kann!!!" Er war selbst etwas erschrocken über seine Worte, vor allem über seine Stimme, aber das war nichts im Vergleich zu Petunia's leichenblassen Gesicht. "J-Junge...deine Zähne...was...?!?!" Leichter Schrecken zeichnete sich auf Harrys Gesicht ab, aber dann fasste er sich schnell wieder. Er wollte nur noch so schnell wie möglich hier heraus. Mit einem besonders heftigem Ruck hatte er den Koffer irgendwie plötzlich ganz locker in der Hand - war er auch körperlich stärker geworden? - und stürmte die Treppe hinunter, einfach an seiner Tante vorbei, die ihn aus geweiteten Augen nachstarrte. Oben wurde Vernon's Geschrei laut, aber Harry ignorierte es. Kaum an der Straße angekommen riss er seinen Zauberstab hoch, wartete etwa zehn Sekunden, dann gab es einen Knall und der große Buss stand vor ihm. Gerade wollte Stan mit seiner üblichen Nummer loslegen, also von wegen 'Willkommen im fahrenden Ritter, dem..', als er Harry erkannte und nur erschrocken zur Seite sprang, da dieser einfach an ihm vorbei in den Bus rauschte. Dass er den extrem schweren Hogwartskoffer nur mit der linken Hand trug und trotzdem noch so schnell war fiel Stan nicht auf. Beim Fahrer kramte Harry schnell das Fahrgeld heraus und sagte, dass er zur Winkelgasse wolle, dann suchte er sich einen abgelegenen Sitzplatz im Schatten und sammelte sich erstmal wieder. Okay, er war also mehr oder weniger abgehauen und seine Tante hatte gesehen, was er jetzt war. Nun, das war ja nicht weiter schlimm. Würde er sich halt ein Zimmer im 'Tropfenden Kessel' nehmen. Ausser ihm waren im moment nur wenige andere im fahrenden Ritter, aber trotzdem wurde getuschelt und immer wieder starrten ihn die Leute an. Harry war froh, als er endlich vor dem tropfenden Kessel aussteigen konnte. Kurz verabschiedete er sich noch von Stan, der etwas besorgt war, weil Harry "ja so furchtbar blass" wäre, aber dann flüchtete sich der Junge-der-lebt(e) schnell in den Pub, da seine Haut im Sonnenlicht schon wieder angefangen hatte zu kribbeln. Es war erst etwa sechs Uhr, aber der Pub war schon ziemlich belebt und er wurde zum Glück nicht erkannt. Hastig kämpfte der Junge sich zur Theke durch, was ihm erstaunlich leicht fiel. Es dauerte ein paar Minuten, bis Tom, der Wirt, Zeit für ihn hatte, aber letztendlich wurde er doch noch auf Harry aufmerksam. Inzwischen schon ziemlich schlecht gelaunt murrte Harry:"Ein Zimmer für die nächsten fünf Tage." "Das macht 2 Galeonen und 7 Sickel, Mister...?" "Potter." "P-Potter?!?!?!" Sofort wurde es still und alle starrten ihn an. "Ja, Potter." Lässig legte Harry das geforderte Geld auf die Theke. "Könnte ich jetzt bitte meinen Zimmerschlüssel haben?" "N-natürlich!" Hastig reichte ihm der Wirt den Schlüssel, starrte aber fast unablässig auf seine Narbe. Wie sehr der Junge das doch hasste. "Und wecken sie mich nicht zum Frühstück, ich werde woanders essen." Tom nickte nur und starrte dann, genauso wie die anderen Gäste des tropfenden Kessels, dem schwarzhaarigen, blassen Jungen hinterher, der seinen sicherlich sehr schweren Koffer nur mit einer Hand locker trug und eine unheimliche Art von Finsternis ausstrahlte. Als Harry endlich sein Zimmer gefunden hatte musste er zu seinem Schrecken feststellen, dass es ein riesengroßes Südfenster hatte, durch das das Sonnenlicht hereinblitzte. Genervt kniff er die Augen zusammen, schmiss seinen Koffer aufs Bett und machte sich daran, die Vorhänge zu zu ziehen. Das war ja nicht mehr auszuhalten, dieses Gekribbel und Gebrenne. Als er endlich fertig war und auch seinen Koffer verstaut hatte ließ er sich erschöpft aufs Bett fallen. Ein eigentümliches, aber nicht unbekanntes Gefühl von nagendem Hunger hatte von ihm Besitz ergriffen und er war sich nicht sicher, wie lange er es unterdrücken konnte. Nahrung musste her. Entschlossen stand er auf und überlegte kurz. In der Winkelgasse wäre es zu auffällig, wenn plötzlich jemand verschwinden würde. Wohin also dann? Nocturngasse. Ohne lange zu zögern suchte er sich seinen Tarnumhang heraus, horchte kurz durch die Tür, ob jemand auf dem Gang war und machte sich dann - unsichtbar natürlich - auf den Weg zur Nocturngasse. Kaum in der düsteren Gegend angekommen fing er an nach einer geeigneten Person oder einem Tier zu suchen. Er war erschrocken über seine eigene Kälte, über die gelassene Grausamkeit, mit der er beschloss, dieses Mädchen dort hinten auszuwählen. Sie war nicht sehr groß, hatte blondes, glattes Haar und ging, so weit er sich nicht irrte, nach Slytherin. Sie schien auf jemanden zu warten, also schlich Harry sich von hinten an sie heran, überlegte dann kurz, wie er sie in eine Seitengasse locken sollte. Er war komplett unerfahren in der Jagd, das war klar. Vielleicht hätte er sich zuerst auf die Suche nach anderen Vampiren machen sollen. Aber wer weiß, wie die auf ihn reagiert hätten. Einem Impuls folgen begann der schwarzhaarige leise zu Summen, einfach nur irgendeine Melodie, die ihm im Kopf herumspukte. Das Mädchen wurde auf das leise Lied aufmerksam, sah sich irritiert um. Harry machte einen lautlosen Schritt in die Richtung der Gasse, summte beständig weiter seine Melodie. Das Mädchen folgte ihm, kam langsam näher. Ihr Blick wirkte glasig. Tief in sich spürte der junge Vampir Triumpf aufblitzen, summte etwas lauter, fordernder und schritt weiter in Richtung der Gasse. Sie folgte ihm, Schritt für Schritt, starrte mit diesem verwaschenem, glasigem Blick an die Stelle, von der dieses Lied kam - auf Harry. Er wusste nicht, wie oder wenigstens WAS er hier anstellte, aber er machte weiter, von seinem Hunger angestachelt. Er trat jetzt endgültig in die Schatten der Gasse und wenn er zu sehen gewesen wäre, wäre er jetzt endgültig mit den Schatten verschmolzen. Das Mädchen folgte ihm, blieb schließlich nur einen Schritt vor ihm stehen. Er hatte aufgehört zu summen. Kurz zögerte er, dann zog er sich den Umhang vom Haupt. Das Mädchen wirkte sehr erschrocken und wollte zurückweichen, auch klärte sich ihr Blick plötzlich wieder, aber Harry zögerte nicht lange, nahm ihren Blick mit seinen Augen gefangen. Er selbst hatte im Spiegel gespürt, was für eine Wirkung seine Augen haben konnten, selbst auf ihn, aber bei dem Mädchen wirkte es noch viel intensiver, auch, wenn er es nicht wusste. Augenblicklich war sie still, sah ihn verträumt an, lächelte sogar leicht. Er nahm sie an der Hand, zog sie zu sich in die Schatten, so dass sie dicht vor ihm stand. Wie schwach sie plötzlich wirkte. Als der Blickkontakt abbrach fing er wieder leise an zu Summen, das gleiche Lied wie zuvor. Ihre Reaktion bestand daraus, dass sie sich leicht gegen ihn legte, ihre Stirn auf seine Schulter sinken ließ und sich an ihn schmiegte. So vertrauensvoll. Kurz kämpfte noch sein Gewissen mit diesem Gefühl von Hunger in ihm gegeneinander, dann beugte er sich vor, legte eine Hand um ihre Hüfte und die andere um ihre Schultern, stützte sie somit. Leicht zögerlich leckte er über die seidig weiche Haut, die einen süßlichen Geruch verströmte, ihn damit lockte. Er wollte ihr nicht weh tun, aber dennoch spürte er, wie sie leicht in seinen Armen zusammenzuckte, als er seine Zähne sanft in ihr versenkte. Beruhigend strich er ihr über den Rücken, begann gleichzeitig zu saugen. Ihr Blut schmeckte komplett anders als das dieser Katze, viel süßer, viel berauschender, viel lebendiger. Der magische Funke, der von ihr auf ihn übersprang, war viel gewaltiger, viel heller. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber er spürte, dass der Lebensfunken langsam schwächer wurde, sie anfing, sich immer mehr gegen ihn zu lehnen. Als sie gar nicht mehr alleine stehen konnte und nur noch von ihm getragen wurde löste er sich von ihr, betrachtete ihr blassen Gesicht. Sie war ohnmächtig geworden. Aber sie lebte. Sachte legte er sie an den Eingang der Gasse, so dass sie gefunden werden musste, dann zog er sich seinen Tarnumhang wieder über und machte sich auf den Weg zur Winkelgasse. ~fin chapter one~ Eure Meinung? ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)