Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 10: Fames ----------------- Prolog: Ich hoffe ich habe niemanden mit diesem Schritt verschreckt. Doch das Reich der Träume ist groß und auch ich bin nur ein Sklave meiner Phantasie. P.S. Ihr wisst gar nicht wie viel Freude ihr mir mit euren Kommentaren macht. Vielen lieben Dank. Dies sind die Gesetze der Dschungel, So alt und so klar wie das Licht; Der Wolf, der sie hält, wird gedeihen, Und sterben der Wolf, der sie bricht. Rudyard Kipling "Walter, Walter!" Seras stolperte durch die Tür zu Integras Büro, wo Walter gerade dabei war, die stummen Zeugen von Integras Wutausbruch fortzuräumen. Der Diener des Hauses sah erstaunt über ihr lautes Hineinpoltern auf. Sie wirkte wie ein Kind, das gerade eine unglaubliche Überraschung bekommen hatte und sie jedem nun rasch zeigen wollte. Dieser Vergleich versetzte ihm einen schmerzhaften Stich, weil er wusste, was sich in Wirklichkeit hinter diesem niedlichen Strubbelkopf verbarg. Er verdrängte diesen Gedanken rasch und räusperte sich. " Nun Fräulein Victoria, was gibt es den so Dringendes, dass sie so gar vergessen anzuklopfen?" Unter anderen Umständen wäre Seras wegen ihres Fauxpas geknickt gewesen, doch in Anbetracht dieser Tatsachen, hatte sie Walters Tadel gar nicht gehört. " Lady Integra, sie ist nicht hier !" Walter hob in gespielten erstaunen die Brauen. " Nun das ist mir trotz meines fortgeschrittenen Alters auch schon aufgefallen." sagte er tonlos und Seras war für einen Moment verwirrt. " Nein, sie verstehen nicht. Ich meine sie ist nicht mehr hier, im Haus. Ich habe alles abgesucht, das ganze Anwesen. Sie ist verschwunden!" Jetzt war es Walter der sie verwirrt anstarrte. "Was soll das heißen? Weg, das ist doch nicht möglich, wie kann denn?" Er brach ab. Seras merkte wie sie anfing zu zittern. Auf einmal beschlich sie ein fürchterlicher Verdacht, "Sie glauben doch nicht das man sie? Nein das können die doch nicht machen, das sind doch Leute der Kirche oder?" Walter ließ das Tablett, das er in den Händen hielt, mit einem lauten poltern auf den Schreibtisch fallen. " Kommen sie Fräulein Victoria. Wir müssen zur Polizei, vielleicht können wir noch..." Nicht nötig!" Alukard marschiert durch die Wand und Seras verspürte ein eigenartiges Kribbeln bei dem unerwarteten Auftauchen ihres Meisters. Sie hatte sich schon nach ihrem Treffen heute am frühen Abend gefragt was er vor hatte, als er sie fragte, ob das heute nicht ein herrlicher Mond sei. " Alukard, was soll das heißen? Wissen sie was darüber?" Seras hatte Walter noch nie so verstört und aufgeregt gesehen. Der sonst eher zurückhalte Butler war ein wenig außer Fassung, als er auf den Vampir zustürzte. " Wissen sie wo Lady Integra sich auf hält, geht es ihr gut?" Alukard grinste breit und das Licht spiegelte sich in seiner Sonnenbrille. " Wenn sie sich nicht großartig bewegt hat, müsste sie immer noch in ihrem Bett liegen." Seras blieb Sprachlosigkeit vor der Mund offen stehen. Walter schien es ebenfalls die Sprache verschlagen zu haben. Auch er starrte fassungslos zu Alukard hinüber. Dann sammelte er sich. " Ich werde sofort nach ihr sehen." Er wollte schon eiligst durch die Tür verschwinden, als Alukards Stimme in innehalten ließ. " Es wird sich in nächster Zeit einiges ändern." Seras sah nun entgültig aus wie wandelndes Fragezeichen. "Was soll das denn bedeuten?" Walter hatte sich inzwischen auf den Weg zu Lady Integras Schlafzimmer gemacht. Sie schaute ihren Meister fragend an, der zum Schreibtisch gegangen war und nun eine der Scherben des zerstörten Aschenbechers ins Licht hielt.. " Ich befürchte Walter muss ab heute seinen Einkaufzettel umstellen." Langsam fand sie den Weg in die Wirklichkeit zurück. Erst erschien es ihr, als hätte sie gar nicht geschlafen, bis sie merkte, das ihre Augen geschlossen waren. Alles um sie herum schien auf einmal so klar und intensiv zu sein, als wenn jemand mit einem Lappen über alles hinweg gegangen wäre und eine dicke Staubschicht weggewischt hätte. Sie konnte jedes noch so kleine Geräusch war nehmen. Selbst die Mäuse, die drei Stockwerke weiter unter durch das Gras schlichen, drangen so deutlich an ihr Ohr, als würde sie mit dem Kopf direkt neben ihnen liegen und dann erst diese Gerüche! Sie verzog angewidert das Gesicht. Sie schwor sich als erstes gleich Morgen mit dem Rauchen auf zu hören. Wie hatte Alukard das nur immer mit ihr ausgehalten, wenn sie ihm mit dem Glimmstängel im Mund gegenüber getreten war. Das war ja abartig. Ein lautes Donnern unterbrach ihre Gedanken. Es hörte sich in ihren Ohren an als wäre ein neuer Trupp von Ghoulen dabei, das Haus abzureißen. Doch dann wurde ihr klar, dass Walter an ihre Tür klopfte. " Daran muss ich mich erst noch gewöhnen" murmelte sie und bat ihn herein. Walter öffnete die Tür und war überrascht in völlige Finsternis zu treten. Sonst pflegte seine Lady doch bei angeschaltem Tischlicht zu ruhen. " Entschuldigen sie Lady Integra." Räusperte er sich verlegen " Ich wollte nur nach sehen, ob sie etwas benötigen." Er verbeugte sich kurz. Integra atmete durch. " Nein danke Walter, es ist alles in Ordnung." Antwortete sie und war überrascht wie zufrieden es klang. Es lag wohl daran das es genau so war. " Pardon my Lady" wieder räusperte sich Walter und sie merkte, nein spürte das ihn irgendetwas beunruhigte. Sie sah zu ihm hinüber, im ersten Moment konnte sie nur seinen Schattenriss wahrnehmen, doch je länger sie hinsah, um so deutlicher wurde er. Sie kniff fasziniert die Augen zusammen. Wenn sie gewusst hätte wie unglaublich diese Sinneseindrücke waren. "Nun Alukard sprach von Veränderungen, die dieses Haus erfahren soll." Er versuche seine Herrin in der Dunkelheit besser ausmachen, doch er sah nichts als das Ende ihres Bettes. Er wartete auf ihre Reaktion, doch es blieb zu nächst still. Dann plötzlich erklang erneut Integras Stimme " Lass uns morgen darüber reden Walter." Der Diener nickte. " Ja my Lady" er wollte schon die Tür schließen als ihm noch etwas einfiel. " Soll ich für Morgen einen Untersuchungstermin ansetzten lassen? Ich denke in Anbetracht der Geschehnisse, sollte sich noch mal jemand um ihren Gesundheitszustand bemühen." Integra unterdrückte ein Lachen. "Ich denke das wird nicht nötig sein Walter. Vielen Dank." Er schloss geräuschlos die Tür. Sie schloss wieder die Augen. Walter ihre Beweggründe zu erklären, konnte Morgen verdammt schwierig werden überlegte sie. Schließlich vertrat er noch am stärksten die Hellsing Order und sie war sich nicht sicher, ob er ihr Handeln akzeptieren konnte. Aber hatte er das nicht immer getan? Reichte seine Loyalität auch so weit? Du machst dir Sorgen um die Meinung deines Dieners ? Sie zuckte zusammen, biss sich aber für diese Geste der Schwäche gleich auf die Lippen. "Ich dachte das Einschleichen in meine Gedanken wäre ab heute erledigt ?" fauchte sie in die Dunkelheit. Stille war die Antwort. Sie horchte in sich hinein ob er immer noch in ihrem Kopf war, doch nichts geschah. Sie drehte sich auf die Seite. Wie würde es nun weiter gehen? Sie dachte über ihre Zukunft nach und über die Entscheidung die sie getroffen hatte. Am nächsten Abend ging Seras mit knurrenden Magen die Stufen des Kerkers hinauf. Ganz gegen Walters Gewohnheit hatte keine Mahlzeit auf sie gewartet. Sie öffnete die Tür zum Flur. Jetzt wo sie sich an die eintönige Speise gewöhnt hatte, bekam sie keine mehr. "Hoffentlich hat Lady Integra nicht vor mich zum Vegetarier zu machen" murmelte sie vor sich hin. Sie sollte unverzüglich in das Esszimmer der Lady kommen hatte ihr Meister befohlen und da stand sie nun. Der Anblick den das Zimmer bot war dennoch merkwürdig. Der riesige Esszimmertisch, der sonst immer nur für eine Person gedeckt war, erstrahlte unter dem Glanz dreier riesiger Kerzenleuchter, die auf einem weißen Tischtuch platziert waren. Daneben waren vier Gedecke auf getragen worden. Es sah aus, als wenn Walter Suppe servieren wollten, nur für wen? Zögernd betrat sie den Raum. Sie schien die erste zu sein. Dann plötzlich erschien Walter mit einem fahrbaren Rolltisch hinter ihr in der Tür. " Ah Fräulein Victoria, helfen sie mir doch bitte mal mit den Gläsern!" Er drückte ihr vier Weingläser in die Hand und trug selbst zwei Töpfe zum Tisch, die er in die Mitte stellte. Nach dem Seras die Gläser ordentlich hin gestellt hatte, besah er sich zufrieden das Werk. " Sehr schön" lobte er. " Das sieht doch schon ganz gut aus." Seras fragte sich immer noch, wen Lady Integra zum Essen geladen hatte. Niemand wusste doch das sie wieder hier war? Sie sah Walter fragend an, aber er lächelte nur. " Setzten sie sich kleines Fräulein, Lady Integra und Meister Alukard werden bestimmt gleich hier sein." Seras setzte ich zögernd auf einen Stuhl. Sollte das etwa heißen, sie war zum Essen eingeladen?" Sie schüttelte über diese absurde Bemerkung so gleich den Kopf. Nein das konnte gar nicht sein. Niemals würde sich Lady Integra mit einem Wesen wie sie oder Alukard an einen Tisch setzten und ihnen dann auch noch bei Essen zu schauen. Fast hätte sie gelacht, da fror wohl eher die Hölle zu. Wie aufs Stichwort erschien nun ihr Meister. Seras stutzte. Er trug weder Hut noch Mantel. Sie musterte ihn verstollen. Ohne diese typischen Bekleidungsstücke kam er ihr völlig fremd vor. Auch machte er heute einen leicht erregten Eindruck. Das er von einem Ohr zum anderen grinste, war sie ja schon gewohnt, aber seine Augen glänzten als ob er auf etwas hinfiebern würde. Kam etwa eine neue Schlacht auf sie zu? Doch nun erschien die Lady des Hauses. Seras nahm sie zunächst nur im Augenwinkel war, aber bevor sie sich zu ihr umdrehen konnte, spürte sie bereits, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas war anders und als Integra sich nun zwischen ihr und Alukard an die Tafel setzte, viel ihr erneut die Kinnlade runter. "Das kann doch gar nicht war sein!" entfuhr es ihr und schon hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. Der Blick der sie jetzt von Seiten Integras traf, kannte sie ja schon zu genüge, aber dieses mal traf er sie nicht aus eiskalten blauen Augen, sondern aus stechend roten und die Brille, das Markenzeichen Integras, war verschwunden." Hat man dir nicht bei gebracht das man bei Tisch nicht spricht?" fuhr sie sie an. Schweigen senkte sich über den Raum. Nur als Walter die Teller füllte, wurde die Stille durch leises Plätschern unterbrochen. Während Seras an fing, in ihrer vermeidlichen Suppe zu rühren, war sie der felsenfesten Überzeugung verrückt geworden zu sein. Oder es war ein Traum. Ja genau das musste es sein und wenn sie gleich aufwachte war das alles gar nicht war. Sie würde in ihrem Sarg liegen und Lady Integra war immer noch die alte Lady Integra und nicht ein.... " Machen wir das jetzt öfter?" erklang auf einmal Alukards Stimme und Seras verschluckte sich fast. " Man könnte meinen wir währen eine richtige Familie." Er lachte und sah Walter hinüber " Nur der gute Walter stört ein wenig das Bild mit seiner Hühnersuppe." Walter blickte kurz auf und lächelte entschuldigend. " Verzeihung, aber ich fürchte, mein Geschmack unterscheidet sich deutlich von ihrem." Alukard lachte dröhnend. Nur Integra verzog keine Miene. Sie aß stumm mit durch gedrücktem Rücken. Seras schaute ihr fasziniert zu wie sie den Löffel mit der dunkelroten Flüssigkeit immer wieder zum Mund führte. Als sie fertig war griff sie nach der Servierte zu ihrer linken und tupfte sich den Mund ab. Ab heute gibt es für Walter eindeutig mehr Kochwäsche schoss es Seras durch den Kopf. "Was den, es gibt gar keinen Nachtisch?" Alukard zog mit gespielter Enttäuschung die Mundwinkel nach unten. Integra hob warnend die Augenbraue. Als Walter abgeräumt hatte, setzte sie sich an ihren Schreibtisch. " Ich möchte das du zu Kommandant Fargason gehst." sagte sie zu Seras und die nickte. " Sag ihm das ich ihn morgen Abend sprechen will." Dann schaltete sie den Computer ein. Seras deutete ihr schweigen als Zeichen das sie gehen konnte und verschwand. Integra versuchte sich auf den Bildschirm zu konzentrieren und das breite Grinsen einfach zu übersehen, das sich vor ihr auftat. " Und wie gefällt dir dein neues Dasein?" Alukard trat neben sie und sie spürte, wie etwas in ihrem Inneren vibrierte. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Es ist gewöhnungsbedürftig." sagte sie knapp und wollte ihn schon fortschicken als er ihren Stuhl ruckartig zu sich herum drehte. " Was soll das?" fuhr sie an und versuchte ihn wegzustoßen, doch er hielt die Armlehnen ihres Stuhls fest umklammert. Sein Gesicht war so nah an ihrem das sie seinen kühlen Atmen auf ihrer Haut spüren konnte. Sie merkte wie das prickeln in ihrem Magen immer stärker wurde. Er blickte sie mit rotglühenden Augen an. " Es wird Zeit das du lernst." sagte er sanft. "Was soll ich schon von dir lernen?" zischte sie. Er lachte. " Wenn du wüsstest wie viel ich dich lehren kann." "Hau ab!" schrie sie doch er tat etwas ganz anderes. Mit einer schnellen Bewegung zog er sie hoch und plötzlich begann sich der Raum zu drehen. "Was tust du da?" Integra spürte ihre Beine nicht mehr, eine Welle schien sie davon zu tragen. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde dann war es vorbei und sie hatte wieder festen Boden unter den Füssen. Wo zur Höhle war sie? Lichtblitze zucken und eine ohrenbetäubende Musik dröhnte auf sie ein. Integra blinzelte verwirrt, als sie erkannte, dass sie mitten auf einer Tanzfläche stand. Um sie herum tanzten Männer und Frauen zu den dunkel donnernden Bässen. Ihre Gesichter wahren bei dem sich ständig wechselnden Licht kaum zu erkennen. Ab und zu tauchten sie aus der Dunkelheit auf, wie Geister so bleich. Integra drängte sich zögern durch sie hindurch. Sie steuerte die Bar an, die sich hinter der Tanzfläche an der Wand befand. Beim gehen sah sie ungläubig an sich hinunter. Der grüne Hosenanzug war verschwunden. Anstelle der steifen Hose, war ein schwarzer enganliegender Rock erschienen. Auch ihre Bluse und ihre Krawatte gab es nicht mehr. Ein weinrotes Korsett schmiegte sich an ihren Busen und gewährte ungewohnte Einblicke. Integra biss wütend die Zähne zusammen. Sie wirbelte herum. Alukard !!Was sollte das? Wo war der Vampir? Warum hatte er sie hier her gebracht? Jemand stieß an ihre Schulter. Sie blickte zur Seite. " Sorry Puppe war keine Absicht!" Ein dürrer Kerl mit blauen Harren grinste sie unverschämt an. Sie runzelte irritiert die Stirn. Wie war das Puppe? Doch als sie ihm ins Gesicht blickte, verschwand das Grinsen. "Borr coole Kontaktlinsen, wo kriegt man die denn her? Integra antwortete nicht. Sie drehte sich einfach um und wanderte suchend durch die Menge. War hier irgendwo ein großer Mann mit Hut oder Mantel auszumachen? Sie verharrte kurz am Rande der Tanzfläche und für einen Moment blieb ihr Blick an einem Pärchen hängen, das sich engumschlungen festhielt. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie tat ihr dieser Anblick weh. Sie spürte auf einmal eine merkwürdige Kälte in ihrem Magen. War das etwa Neid? Aber worauf war sie neidisch? Sie sah sich um.. Auf diese Menschen? Darauf das sie so ungezwungen tanzten, lachten, ausgelassen wahren ? Integra atmete tief ein. Vielleicht. Dann schüttelte sie den Kopf. Warum war es auf einmal so leicht ehrlich zu sich selbst zu sein? Musste man erst seine Menschlichkeit verlieren um sich selbst erkennen zu können? Sie schloss für eine Sekunde die Augen. All die Last, all die Pflicht, ihr nie zu erreichender Anspruch an sich selbst. Sie hatte sich so sehr bemüht stark zu sein, dem Namen Hellsing mit Würde und Stolz zu vertreten. Doch die Erkenntnis nie die eigenen Schwächen vollkommen zu überwinden hatten sie müde gemacht und doch hatte sie weiter gekämpft. Aufgeben kam nicht in Frage. Sie öffnete wieder die Augen. Aber was hatte sie für einen Preis gezahlt? Sie sah die langen Reihen der Gräber vor sich, die ausdruckslosen Mienen der Witwen und Kinder der Männer die unter ihrer Führung den Tod gefunden hatten. Sie wahren nicht umsonst gestorben, doch nur sie kannte die wahre Bedeutung ihres Opferns. Aber sie hatte in den Augen der Kirche und in den Augen ihrer Majestät versagt. Doch das hatte jetzt keine Bedeutung mehr. Sie kannte ihr Ziel, ihrer Aufgabe war die selbe geblieben nur der Weg war ein anderer geworden. Integra lächelte zaghaft. Sie sah erneut auf die tanzende Menge. Ab heute gab es keine Schwäche mehr. Sie ging nach vorne, ließ sich in die Menge treiben.. Eine neue Ära brach an. Sie begann sich der Musik hinzugeben. Ein vollkommen unbekanntes Gefühl durchströmte sie. Sie schloss die Augen. Der Rhythmus begann durch ihren Körper zu wandern. Jeder Schlag hallte dumpf in ihren Ohren. Die Melodie rauschte laut an ihr vorbei. Sie genoss dieses aufregende Gefühl. Es lullte sie ein, berauschte sie. Es schien immer lauter zu werden. Es klang als würden Hunderte von Herzen schlagen... Sie riss entsetzt die Augen auf. Oh Gott! Hastig sah sie sich um. Die Körper um sie herum tanzten immer noch, doch schien alles auf einmal wie in Zeitlupe abzulaufen. Integra keuchte vor Schreck. Der Hals einer jungen Frau tauchte vor ihr auf. Sie schluckte. Es schien, als wenn ein unsichtbarer Pinsel über die schweißnasse Haut gezogen würde. Die blauen Linien formten sich vor ihr zu einem feinen Netz. Der feine Schlag der Aorta trat hervor, taktgleich mit dem dumpfen Schlag in ihren Ohren. Nur mit Mühe konnte sie die Augen abwenden. Ihr Mund schien staubtrocken zu sein. Doch im nächsten Moment überkam sie ein neues Gefühl. Gier!!!!!. Sie taumelte zurück zum Rand der Menge. Aber auch hier empfing sie das Dröhnen. Sie kniff die Lippen zusammen. Ihre Eckzähne wuchsen. Wie kleine Dolche schoben sie sich zwischen ihre Zunge. Was geschieht mit mir? Die Bestie braucht Nahrung! Sie riss den Kopf nach oben und blickte auf die Galerie, die schräg über ihr angebracht war. Da stand er, zwischen den anderen Gästen wirkte er fast unwirklich, mit seiner hohen Gestalt und dem roten Mantel. Integra versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Noch einmal schloss sie die Augen. Als er wieder zu ihm hoch blicken wollte war er verschwunden. Panisch blickte sie nach rechts und links. Alukard? Sie wollte sich umdrehen, doch jemand hielt sie plötzlich fest." Der Hunger wird nun für immer dein Begleiter sein." Seine Lippen berührten sanft ihr Ohr. Das Dröhnen wurde leiser. Langsam ließ sie sich gegen ihn fallen. Der Stoff seines Anzugs schmiegte sich an ihre Schulter und Integra fühlte wie sie ruhiger wurde. Er hielt sie derweilen einfach nur fest. "Wie hält man das aus?" Er lachte leise. "Nun es gehört nur ein wenig Übung dazu, aber dennoch musst du dem Monster ab und an gestatten seine Gier zu stillen." Integra erschauderte. Doch noch immer blieb sie an ihm gelehnt. "Ich kann keinen Unschuldigen töten nur um mein gottloses Leben zu erneuern." Wieder lachte er. Dann schob er sie sanft auf die Tanzfläche zurück. In der Mitte drehte er sie um du begann mit ihr zu tanzen. Wieder erklang der Chor der Herzen. Wieder überkam Integra das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Hilf mir ! Du musst es zulassen sonst verwandelt sich deine Stärke in Schwäche. Er drehte sie um sich selbst. Dann zog er sie erneut an sich, umklammerte ihre Hüfte. Integra entfuhr ein leises Stöhnen als sie ihn so nah an sich spürte. Sie griff nach seiner Schulter, faste in seine Haare. Er hob sie ein Stück nach oben, so das sie ihre Beine um ihn schlingen und ihre Stirn an seine pressen konnte. Ihr Rock rutschte dabei ein Stück nach vorn, so das er sich sanft einen Weg zu ihr bahnen konnte. Als sie seine Hand spürte warf sie kurz den Kopf nach hinten. Laut keuchend sah sie zu ihrem Diener hinunter. Seine roten Augen glitzerten und seine Lippen formten das typische arrogante Grinsen. Vertraue mir! Als sie ihn auf ihrer Haut spürte schloss sie erneut die Augen. Schauer überliefen ihren Rücken. Das dröhnen wurde immer lauter. "Gib dich hin Integra ab heute gelten die alten Regeln nicht mehr, ab heute fängt die Ewigkeit an. Unsere Ewigkeit!" Ihr Körper schien zu explodieren. Mit einem erstickten Schrei warf sie sich nach vorn, umklammerte seinen Nacken, während er anfing sanft mit der Hand durch ihre langen, blonden Haare zugleiten. Lösche deinen Durst Herrin! Füttere die Bestie in dir! Ihre Lippen suchten die Haut an seinem Hals. Wie eine Ertrinkende, die nach Luft schnappt, riss sie den Mund auf und ihre Eckzähne schnellten hervor, bereit sich endlich das zu holen, wonach sie sich sehnten. Sie bohrten sich wie Schrauben durch das Fleisch. Etwas in ihr bäumte sich auf als das Blut in ihren Rachen strömte. Es war köstlich! Nie zuvor hatte sie so etwas großartiges genossen. Die Quelle war wie ein warmer Strahl von Energie, der in sie hineinglitt, in jede Faser ihres Körpers drängte und ihn mit Leben füllte. Plötzlich wurde sie nach hinten gerissen. Empört über die Unterbrechung knurrte sie wie ein Tier. Doch dann wischte ihr jemand sanft über das Kinn. " Das ist genug." Integra fuhr sich erschüttert über ihr haltloses Handeln über die Augen. "Ich bin ein Monster!" flüsterte sie. "Nur wenn du es willst." Alukard sah sie sanft an. Dann setzte er sie ab und wieder begannen sie zu tanzen. Um sie herum schien niemand etwas bemerkt zu haben. Keiner starrte sie an oder wich vor ihnen zurück. Integra atmete tief durch. " Was ist, wenn ich das Monster nicht beherrschen kann?" "Ich werde dir helfen, es zu lernen. Außerdem, wer sagt denn, dass du es immer beherrschen willst? Der Hunger ist nicht nur allein Begierde, er ist auch Leidenschaft." wieder grinste er. "Glaube mir bald wirst du die Vorzüge deines Daseins genießen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)