Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 21: Salaturare ---------------------- Am nächsten Morgen Integra hatte sich über das merkwürdige Verhalten, das Alukard gegenüber dem unerwarteten Besuch gezeigt hatte, sehr gewundert, doch sie musste nicht lang warten, bis sie auf ihre Fragen eine Antwort bekam. Als sie gerade dabei war, im Büro den nervigen Papierkram in angriff zu nehmen durchfuhr sie erneut ein merkwürdiger Schauer. Sie sah auf und damit gradewegs in zwei scharlachrote Augen. Erschrocken fuhr sie hoch, doch der fremde Mann, hob mit einem freundlichen Lächeln die Hände. Er war ca. einen halben Kopf größer als sie. Seine silbergrauen Haare und sein gestutzter Vollbart schimmerten wie das seidige Fell einer Katze, als er nun langsam um den Schreibtisch zu ihr hinüber glitt. Integra starrte ihn immer noch fassungslos an, als er nun ihre Hände nahm und genießerisch die Augen schloss. "Ja es ist war." sagte er nach ein paar Sekunden und sah sie wieder direkt an. " Er hat eine hervorragende Wahl getroffen." Dann ließ er ihre Hände los und Integra erwachte ähnlich au ihrer Trance. "Wer sind sie?" keuchte sie und wich einen Schritt zurück. Aber immer noch umspielte ein breites Lächeln seine Lippen. "Mein Name ist Senectus. Verzeihen sie mein aufdringliches Verhalten Lady Integra Wingartes Hellsing, doch da sie meiner Einladung nicht gefolgt sind, hielt ich es für notwendig sie selbst aufzusuchen." Er sah sich um. "Wie ich hörte, wollen sie sich wieder eine Weile in London niederlassen?" Integra nickte langsam. Sie war weiterhin auf der Hut. Ihr Gegenüber schien ihre Vorsicht spüren zu können. "Keine Sorge my Lady. Meine Absichten sind friedlicher Natur." Er ging hinüber zu der Sitzgruppe vor dem Kamin und nahm Platz. "Wie sieh sehen bin ich völlig unbewaffnet." Integra blieb weiterhin am Schreibtisch stehen. "Warum wollten sie mich kennen lernen?" Es war an der Zeit Fragen zu stellen. Senectus Lächeln hatte auf einmal an Breite verloren. "Ich muss ihnen nichts über ihre Vergangenheit erzählen Lady Integra. Ich denke sie sind sich bewusst, welche Reaktionen ihr Werden unter den Unsterblichen ausgelöst hat." Er schüttelte leicht den Kopf. " Ich gestehe, das ich damit nicht gerechnet habe. Dieser Schritt kann ihnen nicht leichtgefallen sein." Integra blickte auf die Schreibtischplatte vor sich. Wie recht dieser Fremde hatte. Die Zweifel ließen sich auch nach 50 Jahren nicht einfach wegwischen. Wieder schien er ihre Gedanken zu lesen. " Die Menschlichkeit stirbt nicht mit dem Bekehren," er sah zu ihr hinüber, "manchmal stirbt sie nie. Doch sie haben einen Begleiter, der zu seinem Wort steht und darüber hinaus....." "Woher kennen sie Alukard?" Er lachte "Nun, sie werde nicht viele von uns treffen, die seinen Namen nicht kennen. Aber auch bei ihm scheiden sich die Geister." Er stand auf und kam zu ihr hinüber. " Seine Fähigkeiten übertreffen, dank ihres Vaters, die normalen Talente unserer Art überalle Maße. Aber er hat dafür einen hohen Preis bezahlen müssen. Die Freiheit ist unser höchstes Gut, auch wenn das Mädchen in ihrem Haus, das noch nicht erkannt hat." Noch einmal griff er nach ihren Händen und wieder spürte Integra wie beim ersten mal Wärme in sich aufsteigen. " Ich spreche jetzt für mich verehrte Lady. Ich bin froh sie in unseren Reihen begrüßen zu können. Sie gehören zu denen, die den Ruf unserer Art verbessern können." Dann ertönte auf einmal Seras Stimme. "Lady Integra? Sind sie hier?" Der Vampir drehte sich um. " Es wird Zeit für mich zu gehen, aber wir werden uns bestimmt bald wieder sehen." Dann war er verschwunden. Zur gleichen Zeit im Zoologischen Garten von London "Ich möchte einfach nur das sie sich das hier mal ansehen:" Charly hielt dem schnauzbärtigen Männlein vor sich einen Umschlag unter die Nase, den dieser mit verärgerter Mine zur Seite stieß. "Hören sie junger Mann, ich weiß nicht was sie über meine Arbeit denken, aber ich kann ihnen versichern, dass ich für blöde Spinnereien keine Zeit habe." Er wollte sich schon umdrehen, doch Charly ließ nicht locker. "Werfen sie wenigsten einen Blick drauf. Ich bitte sie. Außerdem bin ich mir sehr wohl bewusst, wie verrückt sich das anhört." Der Bärtige hielt zögernd inne. Immer noch misstrauisch musterte er den Polizisten vor sich. Charly war nach seinem stürmischen Aufbruch, schnurstracks zum Zoologischen Garten gefahren. An der Kasse hatte man auf sein Nachfragen hin versichert, das es sehr wohl einen Experten für Wölfe gäbe und das er , den weltweit führenden Spezialisten hierfür, morgen Nachmittag treffen könnte. Professor Alexander Zdziarstek, war extra aus Polen angereist, um an Oxford Universität einen zweiwöchigen Vortrag über die Spezies Lupus zu halten. In seiner freien Zeit jedoch würde man ihn immer hier bei den Sibirischen Grauwölfen finden. Dort war Charly, dann auch auf ihn gestoßen. Der Professor nahm nun zögernd den Umschlag entgegen. Als er mit kritischem Blick die Fotos durch sah, überkamen Charly leise Selbstzweifel. Natürlich hörte es sich total bescheuert an, wenn jemand behauptet, ein gewöhnlicher Wolf hätte vier ausgewachsene Menschen massakriert und dann auch noch bei Vollmond. Nervös wartete er auf eine Reaktion. Zdziarstek ließ ihn aber zunächst zappeln. Es dauerte ein paar Minuten, bis der Professor mit ernster Mine aufsah." Kommen sie morgen nach Oxford. Ich habe bis vier Uhr Vorlesungen, danach kann ich sie empfangen." Damit drehte er sich um und zurück blieb ein etwas ratloser Charly, der langsam den Umschlag einsteckte und hinüber zu den Wölfen blickte. 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