Death Never Dies von Edenbridge ================================================================================ Kapitel 21: Strahlendes Licht... -------------------------------- Nachdem Andrew sich gründlich mit einer Dusche von dem Schleim befreit hatte, half ihm Rosiel dabei, der für die Zeit, die er ihn unterrichtete im Schloss wohnte, etwas hübsches zum Anziehen herauszusuchen. Hätte Andrew ihn nicht zurückgehalten, wäre Rosiel noch mit einer Gurkenmaske auf ihn los und hätte ihm danach noch die kleinen Fältchen abgedeckt. Geduldig wartete er nun neben seinem Drachen, der den Kopf hoch in die Luft streckte, draußen vor dem Schloss auf Kira, die schon kurz darauf bei ihm ankam. Eingekleidet in ein wunderschönes, dunkelrotes Samtkleid begrüßte sie Andrew, der sich gar nicht satt sehen konnte an dem hübschen Anblick, dem sie ihm bot. Er fand, dass ihr diese Kleider viel besser standen, als die doch sehr maskulinen Sachen, die sie sonst hatte. "Wir sollten uns auf den Weg machen. Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir ankommen!" sagte sie zu ihm, und kletterte wieder hoch auf den Sattel ihres Tieres, worauf auch Andrew aufstieg. Sie flogen fast eine Stunde wortlos nebeneinander her und der anfängliche Versuch von Andrew sich an den Schlössern zu orientieren, wo sie nun waren und wie weit sie von seinem Heim entfernt waren scheiterte als nur noch Wüste und vereinzelnde Statuen unten zu sehen waren, die aus dem kargen Boden ragten. Andrew warf einen Blick zu Kira, die stur nach vorne schaute und den Weg anscheinend zu kennen schien. "Wir sind da!" brach Kira das eiserne Schweigen zwischen ihnen auf, worauf Andrew sich fragend umschaute. Er sah wieder nur das gleiche weit und breit das er es schon die letzte Zeit über gesehen hatte. Wüste. "Du musst einfach nur nach unten fliegen. Ich warte dort auf dich!" rief sie ihm zu und stürzte sich schon im nächsten Moment senkrecht in die Tiefe. Erschrocken starrte Andrew nach unten, doch von Kira war keine Spur mehr zu sehen. Nervös rief er immer wieder ihren Namen und seine Augen suchten jeden Punkt am Boden leicht zitternd ab. Sie war einfach verschwunden. Doch dann setzte auch noch sein Drache zu einem riskanten Flug nach unten an, worauf Andrew entsetzt aufschrie und an den Zügeln zerrte und riss, um ihn zum umdrehen zu zwingen. Immer näher sausten sie zu Boden und Andrew glaubte schon, dass nun sein Ende gekommen war. Er wusste genau, dass er nur noch ein paar Sekunden hatte, die ihn von dem Aufprall auf dem harten Boden trennten, der ihn wohl oder übel das Leben kosten würde. Doch da strahlte plötzlich ein helles Licht wie aus dem Nichts auf, dass höllisch in seinen Augen brannte, die er zusammenkniff. Ein paar Sekunden später war alles wieder dunkel und Andrew konnte seine Augen öffnen. "..wow..!" huschte es leise über seine Lippen als er sich erstaunt umblickte. Ein sanfter glitzernder Nebel schwebte über einen großen See, der angefüllt war mit klaren Wasser und an dessen Ufer massive Kristallspitzen herausragten. Das Gras schimmerte in einem kühlen blau und ab und an wuchsen kleine Eisblumen aus dem Boden. Fasziniert von dieser traumhaft schönen Landschaft stieg er von seinem Drachen und schritt langsam zum Rand auf die Siegelkuppel zu, auf deren anderen Seite die weiter die karge, sandige Wüste herrschte. "Das ist der heilige See.. ich hab ihn mal durch Zufall auf einer alten Karte verzeichnet gefunden und ihn dann hier entdeckt!" Erschrocken drehte Andrew sich um und sah Kira hinter sich, die langsam auf ihn zuging. Er war erleichtert sie wohlauf wieder zu sehen. Sanft nahm sie ihn an der Hand und führte ihn zum Ufer des Sees. "Ich bin oft hier, wenn ich meine Ruhe brauche und einfach mal für mich sein will!" Ihre Augen ruhten auf der klaren Oberfläche des Wassers, dass ihre Gedanken davon zu schweifen schien. "Hier könnte man glatt die Zeit vergessen!" überlegte Andrew. Doch plötzlich packte Kira ihn hastig am Arm und schmiss ihn mit voller Wucht in das kühle Nass, wo er mit einem lautem Platschen landete. Lachend sprang sie ihm nach und tauchte ihn noch etwas, bevor sie ihn wieder an die Oberfläche kommen ließ, wo er hastig nach Luft schnappte. "Hey, das war gemein!" Zur Strafe spritze Andrew ihr eine volle Ladung Wasser ins Gesicht, worauf sie sich auf die gleiche Art wehrte. Erst nach ein paar Minuten heißer Wasserschlacht beruhigten sie sich wieder und blickten sich grinsend an. Beide waren klitschnass und glitzernden leicht durch den Nebel, der sie umgab. "Du wolltest mir noch was erzählen!" sagte Andrew und wischte sich das Wasser aus dem Augen. Kiras Gesichtsausdruck wurde leicht ernst, als sie zum Ufer schwamm und sich dort ins Gras setzte. "Na gut, dann werde ich es dir erzählen!" schnaubte sie und schweifte mit dem Blick zum Himmel. "Du hast doch sicher schon einmal von dem großen Krieg gehört, der einst zwischen den Dämonen und den Engeln herrschte..?" ".. ja, schon. Aber ich hielt es bis jetzt immer mehr für eine Legende.. ein Märchen...nicht mehr!" Langsam kam er näher auf sie zu und blieb neben ihr im Wasser stehen, um weiter zu lauschen, was sie ihm erzählte. "Na ja, das ist es wohl nicht!" Sie musste leicht schmunzeln, obwohl dieser Krieg eine traurige Angelegenheit gewesen war, bei dem viel Blut vergossen wurde. "Während des langen Kampfes stand das Tor, dass von der Erde in die Unterwelt führt stets offen, damit neue Truppen schneller nachrücken konnten und verletzte sich besser zurückziehen konnten. Was ich aber noch hinzufügen muss ist, dass wir Dämonen nicht immer diese menschenähnliche Gestallt hatten. Früher waren wir hässliche, grausame Biester, die kaum Verstand hatten und nur ans Kämpfen und Fressen dachten. Chaos und Durcheinander herrschte zu dieser Zeit noch in der Unterwelt. Aber den Menschen blieb diese Schlacht leider nicht unbemerkt und sie entdeckten auch unser Tor. In Scharren drangen sie ein und töteten uns durch Fallen, die sie aufbauten und für die wir zu dumm damals noch waren, um sie zu durchschauen. Immer mehr und mehr nahmen sie unser Reich, in dieser eh schon für uns kritischen Situation ein. Doch dann hatte Satan eine gute Idee. Er suchte in alten, magischen Büchern nach einem Zauberspruch, der es uns ermöglichte, die menschliche Gestallt anzunehmen und damit auch ihre Lernfähigkeit und ihre Intelligenz. Dadurch schafften wir es zwar, die Menschen aus unserem Reich zu vertreiben, aber der Zauberspruch hatte auch Folgen für uns. Nicht alle Dämonen waren in der Lage einen solch mächtigen Zauber einzusetzen und diejenigen, die es konnten, waren dazu verdammt auf Ewig in dieser Hülle zu leben. Und so entstand ein Hass von den "alten" Dämonen auf diese "neue" Rasse. Nachdem der Krieg zwischen dem Himmelsreich unentschieden endete, brachen große Rivalitäten in unseren Reihen aus und Satan errichtete ein gigantisches Bannfeld, dass diese Kreaturen von uns wegsperrte und uns Platz zum Leben gab. Aber jedes Siegel kann gebrochen werden und so auch dieses. Einmal im Jahr wenn die Sieben Monde gleichzeitig am Firmament zu sehen sind, strahlen sie eine so große Energie aus, die das Siegel für einige Minuten aufhebt. Es ist zwar nur eine kurze Zeit, aber es ist genug um vielen Dämonen Durchgang in unser Reich zu verschaffen. Deswegen hat jedes Schloss hier noch ein eigenes Siegel, damit ein zu großer Schaden durch diese Bestien vermieden wird.... und heute ist es wieder so weit!" erzählte sie ihm und deutete dann mit dem Finger auf die Sieben großen Planeten, die zu leuchten schienen. "Autsch!" schrie sie plötzlich mit schmerz verzogenem Gesicht auf und zog ihre Füße aus dem Wasser. Verwundert blickte Andrew auf ihre Beine und erblickte eine breite Schnittwunde an ihrem Fuß, die sehr stark blutete. Aber ehe Andrew sich die Wunde weiter anschauen und nach der Ursuche suchen konnte, zucken plötzlich Hunderte von grell leuchtenden Blitzten vom düsteren Firmament auf die Erde nieder. Erschrocken blickte er sich um spürte plötzlich ein leichtes Beben. Die sonst so ruhige Oberfläche des Sees, warf kleine Wellen auf und auch die Eiskristalle erzitterten unter dem langsam aber sicher stärker werdenden Bebens des Bodens. "Es ist soweit!" Mit blassen Gesichtsausdruck drehte Kira ihren Kopf nach hinten, wo man riesige dunkle Schatten immer näher kommen sah. Andrew brachte kein Wort mehr über seine Lippen, als er die ersten Fratzen, dieser grausamen Bestien erblickte, die so gigantische Ausmaße hatten, wie er es nicht mal in seinen kühnsten Vorstellungen zu denken wagte. Reißzähne so groß wie sein Arm ragten blutgierig aus dem vor Sabber triefenden Mäulern, Hörner und Krallen warteten nur darauf, die erste Beute, die sich ihnen in den Weg stellte aufzuspießen und ihre Augen waren so voller Zorn und Hass, dass Andrew eine Gänsehaut bekam. Das Beben wurde langsam so stark, dass er sich am Ufer festkrallte, um nicht weiter in den See hineinzurutschen. Kleine Splitter brachen von den Eiskristallen ab, als die ersten Kreaturen an dem See vorbei zogen. Ein riesiger, schwarzer Schatten schwang sich plötzlich über ihren Köpfen hinweg und als Andrew seinen Blick aufrichtete zuckte er zusammen. Furchteinflössende Drachen schwebten über ihnen davon, aus deren abgemagerten Körpern schon die Knochen durchragten und die tiefe Bisswunden und Narben trugen. Vermutlich hatte sie ihre Hungersnot schon soweit getrieben, dass sie anfingen, sich selber anzugreifen und zu fressen. Markerschütternde Schreie hallten über das ganze Gebiet wieder, die Andrew in den Ohren schmerzten. Sein Herz pochte immer schneller, als er sah, dass immer mehr und mehr dieser grausamen Bestien aus dem Dunklen auftauchten und an ihnen vorbei rannten. "Können die uns denn sehen?" fragte er Kira mit einem ängstlichen Zittern in der Stimme, doch Kira war nicht mehr richtig ansprechbar. Kalter Schweiß rann ihr von der Stirn und ihr Atmen klang mehr nur noch nach einem Keuchen. "Was ist los mit dir? Kira?!" Hastig kletterte er aus dem Wasser legte sie sanft auf dem Boden. Ihr ganzer Körper fühlte sich eiskalt an und aus der Wunde an ihrem Bein floss noch immer sehr viel Blut. Ein lauter Schlag ließ ihn plötzlich zusammen zucken. Was war das gewesen? Nervös blickte er sich um, als er einen weiteren noch lauteren Schlag vernahm. Er drehte sich nach hinten und musste zu allen Übel feststellen, dass eines dieser Ungeheuer, sich gerade an den Siegelkuppel zu schaffen machte und versuchte sie mit Faustschlägen und Bissen zu zertrümmern. Damit hatte sich Andrews Frage, ob sie diese Wesen sehen konnten oder nicht wohl eindeutig beantwortet. Aber es blieb nicht bei diesem einem Monster, das versuchte zum See vorzudringen. Weitere schlossen sich ihm an und mit Schrecken musste Andrew erkennen, dass sich schon leichte Risse an der Kuppelwand entlang schlängelten. Weitere Schläge folgten und kleine Stücke brachen aus der Siegelwand. Es war zu spät. Noch ein paar weitere Bemühungen und diese Kreaturen und sie hatten es geschafft. Er wusste, dass sie es nicht unbeschadet hier rausschaffen würden und er sah auch sonst keinen Weg sich zu verstecken vor diesen Wesen. Ein größeres Stück brach aus der Wand und knallte zu Boden. Eines der kleineren Viecher krabbelte sofort hindurch. Dieses echsenähnliche Wesen mit dem langen und mit vielen Hörnern besetzten Schwanz hastete angriffslustig mit gefletschten Zähnen auf sie zu. Andrew blieb nur noch eine Wahl. Kira zu beschützen, koste es was es wollte. Zwar verspürte er immer noch Angst in sich vor dem was nun auf ihn zu kommen würde, aber die versuchte er nun zu ignorieren. Er stellte sich vor ihren am Boden liegenden Körper als die Echse schließlich zum Sprung ansetzte und auf ihn zuflog. Nur noch wenige Sekunden und er würde tot sein. Das wusste Andrew. Mit ausgestreckten Krallen nährte sich das Monster ihm, als es plötzlich von einem strahlenden Licht zurückgestoßen wurde. Andrews ganzer Körper wurde eingehüllt von diesem Licht und auch seine Augen bleichten aus. Eine unglaubliche Energie nahm Besitz von ihm, die ihm unvorstellbare Mächte verlieh. Er breitete seine Arme aus, worauf die anderen Monster, die noch immer die Kuppel bearbeiteten mit voller Wucht meterweit zurückgeschleudert wurden. Sein Blick verfinsterte sich und mit einem lauten Schmerzensschrei bohrten sich zwei mit Federn besetzte Flügel aus seinen Schulterblättern von denen einer Schwarz und der andere Weiß war. Er streckte seinen Finger in Richtung der Siegelkuppel aus, die daraufhin in Tausende von kleinen Stücken zersplitterte, die sich in die Körper der Kreaturen bohrten und sie jämmerlich aufschreien ließen. Ohne große Kraftanstrengung hob Andrew seinen Körper mit den Flügeln in die Luft, wo er ein weiteres Mal seine Arme ausbreite. Energieblitze drangen aus seinen Fingerspitzen und schnellten auf die gigantischen Steinstatuen zu, die in der ganzen Unterwelt verteilt waren. Die Augen der schon lange versteinerten Krieger leuchteten auf und langsam mit sehr viel Mühe fingen sie wieder an sich zu bewegen. Sie strecken ihre so lange geruhten Körper und donnerten ihre Waffen zu Boden, um die Drecks- und Gesteinsschicht abzublättern, die sich über die Jahrhunderte hin darauf angesammelt hatte. Zum Vorschein kamen, glänzende Stahlwaffen, die noch immer scharf waren und nur darauf warteten zu morden und zu zerstückeln. Sie stampfen mit langsamen und schweren Schritten voran und knöpfen sich diese Bestien vor, die vorhatten in die Schlösser und Ställe einzudringen um Beute zu fangen. Sofort wurden sie von den anderen Kreaturen angegriffen, die versuchte ihre messerscharfen Zähne und Krallen in den Gesteinskörper der Krieger zu rammen. Vergeblich. Sie brachen sich eher die Hörner ab, als dass sie großen Schaden anrichteten. Jedes Monster, dass Kira auch nur einen Schritt zu nahe kam, wurde sofort von Andrew getötet, indem er es in Flammen aufgehen ließ oder mit Blitzschlägen zu Tode folterte. Immer größer wurde der Leichenhaufen, der sich rings um sie erstreckte und nachdem sich das Siegel der sieben Monde wieder schloss und keine weiteren Wesen mehr nachkommen konnten, war es ziemlich schnell aus mit den noch übrigen Viechern, die bis aufs Letzte kämpften von Zorn, Hass und Hunger getrieben. Schließlich erlagen auch die letzten Viecher den Klingen der Krieger, die sich nun nach beendeter Arbeit wieder leblos auf ihren Posten stellten, als wäre nichts geschehen. Mit langsamen Flügelschlägen erreichte auch Andrew wieder festen Boden unter seinen Füßen und das Licht, dass seinen Körper umschlag erlosch. Die Flügel auf seinem Rücken lösten sich in kleine glitzernde Funken auf, die auf die Erde schwebten und da verschwanden. Mit einem Mal war diese ganze Kraft, die er in sich verspürte weg und er sackte haltlos auf die Knie, wo er merkte wie seine Arme und Beide vor Anstrengung zitterten. Was war da eben nur mit ihm geschehen? Was war das für eine enorme Macht gewesen und woher kam sie? Er konnte sich das alles nicht erklären, was da eben passiert war. Mühsam wandte er sich zu Kira schreckte auf. Über Kira beugte sich gerade eine Art Frau, deren ganzer Körper aus blanken Eis zu bestehen schien. Von den Haaren bis zu den Zehenspitzen ein wunderschönes Gebilde verziert mit Kristallen, dass Andrew dennoch einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. In der Hand hielt sie einen langen Speer, der an der Spitze mit einer großen Klingen versehrt war. "Du hast Kira am Bein verletzt!" Schoss es in auf ein mal durch den Kopf, worauf die Frau gehässig zu lachen anfing. "Ihr habt meinen See betreten und ich dulde nun mal keine Eindringlinge. Deswegen werdet ihr nun sterben müssen!" Sie richtete sich auf und warf mit voller Wucht ihren Speer auf Andrew, der nicht schnell genug reagieren konnte und getroffen wurde. Die Klinge bohrte sich tief durch seinen Brustkorb und verhakte sich dort. Geschockt starrte er auf seinen Oberkörper und sah, wie das Blut aus der Wunde auf den Boden tropfte. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und auch die Schmerzen nahm er nur entfernt war. "Was müsst ihr auch in Gebiete eindringen, die nicht für euch bestimmt sind!" Das Eiswesen zauberte sich einen zweiten Speer zu sich und ging damit auf Andrew zu, in dessen Mund sich nun auch schon Blut ansammelte und ihm das atmen erschwerte. Er war wie gelähmt und konnte nur zusehen, wie sie ihre Waffe hob und die Spitze der Klinge an seine Stirn hielt. "Lass ihn auf der Stelle in Ruhe!" Knurrte eine finstere Stimme die Frau an, die Andrew zusammenzucken ließ. Er wusste, dass sich es nur um einen handeln konnte. Servothate. Und als das Wesen den Speer langsam von seiner Stirn wegnahm und er den Kopf zur Seite wenden konnte, erkannte er, dass er mit seinem Gedanken richtig lag. Servothate war mit seiner Kutsche angereist und nährte sich nun mit gezogenem Schwert, das wunderschön im blauen Schein schimmerte , den beiden. "Verschwinde wieder in deinem See und ich werde sie mit mir nehmen!" "Ich werde sie mit Sicherheit nicht so einfach davon kommen lassen! Sie sind in mein Reich eingedrungen und dafür müssen sie bestraft werden!" Mit einem wütenden Gesichtsausdruck umschlang das Wesen mit beiden Händen fest den Griff ihrer Waffe und schleuderte sie auf Andrew nieder, der die Augen daraufhin fest zusammenkniff vor Angst. Doch er spürte nichts. Keinen Schmerz, nicht einmal einen leichten. Verwundert öffnete er langsam wieder seine Augen und starrte in das geschockte Gesicht der Eiskreatur, die auf ihre Hände blickte, in denen sie bis vor ein paar Sekunden noch ihre Waffe hielt. "Ich wiederhole mich nur sehr ungern und wenn du sie mir nicht freiwillig gibst, dann müssen wir die Sache eben anders regeln!" murrte Servothate der nun den Speer in seiner Hand hielt und ihn auf das Wesen richtete. Doch noch bevor sie etwas tun oder sagen konnte, feuerte er ihr den Speer mit aller Kraft entgegen direkt in ihren Hals. Eissplitter fielen zu Boden und lange Risse schlängelten sich ihren Körper entlang bis zu den Beinen runter. Ihre zuckenden Versuche sich von dem Stab zu befreien waren vergeblich und schließlich zerbrach sie in viele Stücke, die wie ein Sternhagel auf die Erde fielen und dort langsam zu schmelzen begannen. Immer mehr Blut trat aus der Wunde in Andrews Brust und er konnte unter Schock nur mit zusehen, wie es zwischen seinen Fingern hindurchglitt, ohne, dass er etwas machen konnte. Erschöpft von den letzten Minuten kippte er zu Boden und blieb dort reglos liegen. "Das nächste Mal soll Hades sich jemanden anderes suchen, der für seinen Sohn das Kindermädchen spielt!" Genervt kniete sich Servothate zu Andrew hinunter und entfernte vorsichtig mit seinen magischen Kräften die Waffe aus seinem Brustkorb und heilte die Wunde wieder. "Aber nicht mehr lange und dann hat das alles ein Ende!" Dieser Gedanke zauberte ihn ein gemeines Grinsen aufs Gesicht, während er sich Andrew anschaute, der bewusstlos im Gras lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)