Death Never Dies von Edenbridge ================================================================================ Kapitel 26: Im Kerker... ------------------------ Schnaubend erreichten die Zentauren Servothates Schloss und kamen dort langsam zum Stillstand. Sofort waren drei Soldaten zur Stelle von denen einer, die Zügel der Zentauren übernahm und die anderen beiden die Türen der Kutsche öffneten, damit Servothate heraustreten konnte mit Andrew auf seinen Armen. "Kümmert euch um das Gör! Bringt sie nach Hause und reinigt danach gründlich meine Kutsche!" befahl er ihnen schroff, worauf die Soldaten, die noch immer bewusstlose Kira von dem Sitz zogen und sie unsanft auf die Schultern packten, um sie so zu ihrem kleinen Schloss zu transportieren. "Und du kommst nun in meinen Kerker, bis du wieder wach bist!" murmelte er mit einem finsteren Grinsen Andrew zu. Nichte konnte Servothate mehr Befriedigung verschaffen, als den Sohn Hades in seinen verdreckten Kerkergemäuern zu wissen, wo er zwischen Ratten und verseuchtem Wasser in der Kälte sitzen würde und drauf warten konnte, bis er wieder frische Luft atmen konnte. Er trug ihn durch die große Eingangshalle hindurch zu einer kleinen Holztür, die in die Abgründe des Schlosses führte. Doch anders als bei Hades, lebten in seinem Keller keine halbtoten Engeln, die sehnlichst auf eine Erlösung von ihrem Elend hofften, sondern magische Geschöpfe. Einhörner, die einst prächtig und stark waren, nun aber nur noch halb verhungert am Boden kauerten, Elfen und Feen, denen es nicht besser erging und Naturgeister. Servothate öffnete die Gittertür mit einem magischen Spruch und warf dann Andrews Körper wie ein Stück Abfall hinein. "Hier hast du ein wenig Gesellschaft!" knurrte er das in ein Eck gekauerte blaugrün schimmernde Wesen an, das wie Espenlaub zitterte und ihn mit großen furchtvollen Augen anstarrte. Alleine seine Anwesenheit ließ ihr Herz in einem schmerzenden Takt schneller schlagen. Mit einem weiteren Zauberspruch versiegelte er die Türe wieder und schritt mit einem Ausdruck von Erhabenheit im Gesicht zwischen den Zellen wieder hinauf in seine Gemächer. Erleichtert wandte das Wesen seinen Blick nun auf Andrew, der mitten in einer bräunlichen Wasserlache lag und sich nicht rührte. Langsam krabbelte sie auf allen Vieren auf ihn zu und stupste ihn sanft mit den Fingerspitzen an, worauf Andrew ein kurzes Stöhnen von sich gab. "Hey, aufwachen! Es ist nicht gut, wenn du dort liegst!" flüsterte sie ihm zu und schüttelte ihn dabei leicht an der Schulter. Andrews Augen begannen zu zucken und mit viel Mühe öffnete er sie schließlich. Verschwommene Bilder waren das einzige, was er zuerst erkennen konnte und ein Schwindelgefühl holte ihn zurück auf den Boden, als er versuchte sich aufzurichten. "Ganz ruhig, das verschwindet nach einigen Minuten!" Sanft strich sie ihm über sein blasses, verschwitztes Gesicht und half ihm dann sich mit dem Rücken gegen eine Wand zu lehnen, wo er sich wenigstens etwas abstützen konnte. Nach ein paar Sekunden konnte er wieder klarer sehn und die Formen bekamen feste Umrisse und Linien. "Wo bin ... ich?" fragte er mit müder Stimme und hielt sich seinen Kopf mit einer Hand. "Du bist in dem Kerker von Servothate!" Ihre Stimme klang angenehm in Andrews Ohren und er versuchte sie mit den Augen zu fixieren, als er plötzlich aufschreckte. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einer seltsam leuchtenden Gestallt, die ihn neugierig beäugte. "So angsteinflößend bin ich doch auch nicht!" murrte sie mit einem leicht bösen Blick, worauf sich Andrew entschuldigte. "Ich bin einfach noch nicht ganz munter. Tut mir leid!" Er versuchte sich zu erinnern, was passiert war und warum er nun hier war, aber er hatte nur noch bruchstückhafte Erinnerungen an die vergangenen Geschehnisse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)