New Team - New Luck ?? von JoeyB (*-: Tala x Max :-*) ================================================================================ Kapitel 6: Standing ------------------- Hallo!! *wink* Frohe Weihnachten nachträglich! Einen guten Rutsch vorträglich! Und mein Gelaber bitte ignorieren! Thx ^.- ~*~*~*~ Standing Bis auf den hellen Schein der Straßenlaternen war alles dunkel. Der Tag war so schnell vergangen. Das Training lag schon weit zurück. Als habe er diese sieben Runden vor etlichen Monaten laufen müssen. Max hatte nicht das Gefühl, dass sein Tränenausbruch bloß wenige Stunden zurücklag. Irgendwie wirkte das Geschehene auf ihn, als wäre es gar nicht ihm sondern einem Anderen passiert. Als wäre er bloß Zuschauer gewesen, als Bryan und Ian sich abermals unsichere Blicke zugeworfen hatten. Als sie ihn zurück ins Bett gebracht hatten. Als Ian versucht hatte, ihn mit blöden Scherzen aufzumuntern und als Bryan Ian dafür angemacht hatte. Max brauche jetzt keine doofen Witze, war seine Meinung gewesen. Ian hatte es ganz anders gesehen und so hatten die Beiden einen Streit begonnen. Und Max hatte sich sofort noch schlechter gefühlt. Aber jetzt? Jetzt fühlte er nichts. Alles in ihm war leer. Er weinte nicht mehr. Aber glücklich war er auch nicht. Wann war er zuletzt glücklich gewesen? Auch das schien Jahre her zu sein. Schreckliche Jahre, die eigentlich bloß wenige Tage beinhalteten. Max stand von seinem Stuhl am Fenster auf und ging langsam zu seinem halb ausgepackten Koffer. Seine Kleidung lag bereits in dem Schrank, doch zum Auspacken der persönlichen Sachen war Max noch nicht gekommen. Ganz unten in seinem Koffer lagen die Briefe. Tief versteckt, damit niemand sie finden konnte. Erst lesen, wenn du wirklich nicht mehr weiter weißt, hatten sie gesagt. Wusste er noch weiter? Max wiegte die Umschläge, die von einem blauen Band zusammengehalten wurden, nachdenklich in seiner Hand. War er schon jetzt am Ende seiner Kräfte? Vielleicht würde es noch schlimmer kommen! Die Briefe seiner Freunde sollten ein letzter Anker sein. Und den letzten Anker sollte man bis zum letzten Moment einbehalten. Auch wenn Max ein wenig Trost gut hätte gebrauchen können. Er seufzte leicht. Das war nun die zweite schlaflose Nacht für ihn in Moskau. Wenn es so weiterging... Er schob die Briefe zurück unter seine Bücher, bevor er den Koffer wieder verschloss und unter sein Bett schob. So schlimm war es noch nicht. Er war noch nicht so verzweifelt, dass er auf Aufmunterungen anderer Leute, mit denen er doch jetzt nichts mehr zu tun hatte, angewiesen war. Er wollte sie gerade auf sein Bett sinken lassen, als es plötzlich leise an der Tür kratzte. Verwundert runzelte er die Stirn. "Wer ist da?", fragte er unsicher, bekam jedoch keine Antwort. Abermals kratzte es. Gingen hier vielleicht irgendwelche Monster um? Oder wollte Tala ihm mitten in der Nacht einen Schrecken einjagen? Max schüttelte verärgert den Kopf. Wie kam er bloß auf die blöde Idee, dass Tala vor der Tür stehen und ihn erschrecken wollte? Vielleicht Bryan oder Ian... Die hatten sich ja bereits köstlich darüber amüsiert, dass Tala am Mittag nicht in sein Zimmer gekommen war. Das leise Kratzen ertönte erneut, wobei es dieses Mal etwas aufdringlicher wirkte. Nun hatte Max genug. Er stand auf und öffnete vorsichtig die Tür. "Ja?", fragte er und steckte den Kopf hinaus. Nichts. "Hm", machte er nachdenklich und schloss die Tür wieder. Er wollte sich gerade auf sein Bett setzen und wundern, als er plötzlich ein dumpfes Geräusch hörte. Überrascht wirbelte er herum. Seine Bettdecke war aus dem Bett gefallen und... bewegte sich. Max' Augen weiteten sich. Vielleicht doch ein Monster? Wenn er jetzt schreien würde, wie lange würden Bryan und Ian brauchen, um ihn zu retten? Ian würde ewig brauchen, überlegte er, als ihm einfiel, dass Ian eine Schlafmütze war. Und Bryan? In der letzten Nacht war er recht schnell aus den Federn gekommen... Mit Tala war ja wohl überhaupt nicht zu rechnen. Der würde sich doch freuen, wenn Max von einem Monster verschlungen werden würde! Vielleicht war dieses Monster ja eine Hexerei von ihm... Schon öfter hatte Max beschlossen, dass Tala ein Hexer sein musste. Rote Haare, diese schrecklich durchdringlichen und dennoch abweisenden Augen, die hagere und dennoch kräftige Gestalt. Aber dass Tala Monster erschaffen konnte... Damit hatte Max nicht gerechnet! Das Monster schien sich in der Bettdecke verfangen zu haben und kämpfte anscheinend um ihr Leben. Max presste seinen Körper gegen die Tür hinter sich. So ein Schwachsinn. Tala war vielleicht etwas merkwürdig, aber er konnte doch keine Monster beschwören... Das war purer Unsinn! Das Monster hatte den Kampf gewonnen. Eine weiße, haarige Pranke erschien unter der Decke. Max holte tief Luft, um nach Bryan zu schreien. Dann steckte das Monster seinen rotgestreiften Kopf unter der Decke durch und blickte Max anklagend an. Max spürte, wie seine Knie weich wurden. Er sank zu Boden und atmete wieder aus. Sein Herz pochte, als befände er sich wieder auf dem Sportplatz. "Panic", murmelte er, als die Katze auf ihn zutappste und an seiner Hand schnupperte. "Du wärst beinahe für meinen Tod verantwortlich gewesen..." Panic maunzte leise und biss in seinen kleinen Finger, bevor sie zurück zum Bett stolziert und hochsprang. Sie wühlte ihren Kopf in das Kissen und blickte dann vorwurfsvoll zu Max, wobei ihre gelben Augen aufblitzten. Sie wandte sich nun dem Laken zu und vergrub ihre Nase darin, als suche sie nach etwas. Max rappelte sich vorsichtig wieder auf. "Suchst du was?", fragte er und kratzte sich etwas ungläubig am Kopf. Panic hob wieder den Blick, bevor sie laut und klagend zu miauen begann. "Psst", zischte Max und sprang zum Bett, um die Katze irgendwie ruhig zu stellen. Was wollte dieses Biest hier? Er wohnte doch erst seit gestern hier! Was könnte dieses blöde Tier hier suchen? Panic maunzte abermals, dieses Mal jedoch etwas leiser. Max stutzte leicht. Was hatte sich vorher in diesem Raum befunden? Nein... Das durfte doch nicht wahr sein! Nicht bloß Tala schien Spencer sehnlich zu vermissen sondern auch diese beschissenen Viecher! Max streckte vorsichtig eine Hand nach der Katze aus. Sie biss wütend hinein, bevor sie wieder zur Tür spazierte und ihm maunzend deutete, sie wieder rauszulassen. Max öffnete ihr schnell die Tür, damit sie nicht schon wieder mit ihrem Gejaule anfangen musste. Dann ließ er sich auf das Bett sinken und vergrub seinen Kopf in dem Kissen. Na prima! Selbst die Tiere hier wollten ihm keine Chance geben! Diese blöde Katze war schon in der letzten Nacht so unfreundlich gewesen. Max schloss die Augen und verfiel unruhigen Träumen, in denen seltsamerweise ziemlich viele jammernde Katzen vorkamen. Und ein rothaariger, schlanker Junge mit eisigen, blauen Augen, die den Schlafenden wie helle Saphire trafen. Vorsichtig klopfte Max an die Tür. "Ja?", fragte eine genervte Stimme von innen. Max wollte die Tür öffnen, als ihm bewusst wurde, dass sie abgeschlossen war. "Ähm", machte er laut. "Verpiss dich!", ertönte Talas Stimme. Max biss sich unsicher auf die Unterlippe. Na super! Womit hatte er das eigentlich verdient? Jetzt machte er sich schon die Mühe, auf Tala zuzugehen und ihn ganz offen zu fragen, was los ist und dann... Eine verschlossene Tür und eine mürrische Stimme, die ihm klarmachte, dass er nicht willkommen war. Wie sollte sich jemals ein annehmbares Klima innerhalb des Teams entwickeln, wenn der Teamleader eines der Mitglieder drangsalierte? "Tala, bitte mach auf", bat Max und hoffte innerlich, dass Bryan und Ian nicht frühzeitig von ihrem Spaziergang zurückkommen würden. "Ich möchte mich mit dir unterhalten!" "Dann sprich mit der Tür", schlug Tala etwas verärgert fest. "Ich bin zu beschäftigt, um mir die Sorgen kleiner Mädchen anzuhören!" "Warum sagst du so etwas?", wollte Max enttäuscht wissen und schob beleidigt die Unterlippe vor. Was hatte er denn jetzt wieder verbrochen, dass Tala so abweisend und fies reagierte? Tala antwortete nicht. Er schien beschlossen zu haben, dass diese Konversation bloß Zeit kostete und sowieso nichts brachte. Oder aber er wollte nicht zugeben, dass es ihm einfach Spaß machte, Max zu schikanieren. Er gehörte vielleicht zu dieser Art Mensch, die immer einen Sündenbock brauchte. Stille trat ein. Außer dem Ticken der Küchenuhr hörte Max überhaupt nichts. Nicht einmal seinen eigenen Atem. Eine bedrückende Stimmung. "Bitte!", setzte Max noch einmal an. "Danke", seufzte Tala und öffnete die Tür einen Spalt breit. "Was willst du?", fragte er relativ desinteressiert und warf einen Blick auf die Uhr, die noch immer laut tickte und somit die Stille durchbrach. "Ich will dich fragen, warum du..." Max spürte, wie er errötete. Jetzt, wo Tala direkt vor ihm stand und ihn aus eindringlichen, eisblauen Augen anblickte, fehlten ihm auf einmal die Worte. "Du... Also..." Er blickte verlegen zur Seite. "Wird's heute noch was?", stöhnte Tala. "Ich hab was zu tun. Nicht jeder ist so eine Trantüte wie du und faulenzt den ganzen Tag lang nur 'rum." Schon wieder. "Was... soll das?", fragte Max etwas verunsichert. Irgendwie war es ihm ganz und gar nicht angenehm, so direkt vor Tala zu stehen. Immerhin war Tala stärker als er. Und weder Bryan noch Ian waren hier, um ihm im Notfall wieder aufzuhelfen und seine Tränen abzuwischen. "Jetzt flenn nicht schon wieder", murrte Tala. "Du bist schon seit Tagen nur am Heulen! Machst du das sonst auch immer?" "Nur wenn mir jemand Grund dazu gibt", verteidigte sich der Blondschopf. "Hör damit auf, ständig so einen Mist über mich zu reden! Du kennst mich doch gar nicht!" Seine Augen begannen zu brennen. Er spürte schon, wie die ersten Tränen in ihnen hochstiegen. "Es stinkt mir bloß, dass wir auf einmal Mädchen ins Team aufnehmen." Tala lächelte schnippisch. "Nichts gegen dich persönlich, Kleine... Du weißt ja inzwischen, wo die Taschentücher liegen." Mit diesen Worten knallte er seine Tür wieder zu und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Ein leises Schluchzen entwich Max' Kehle. Er starrte betroffen die Tür an, als wartete er darauf, dass sie sich wieder öffnete. Doch sie bewegte sich keinen Zentimeter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)