FlashPoint° von KaiLoverin ================================================================================ Kapitel 8: Flashy ----------------- Titel: FlashPoint° Autor: KaiLoverinKokoroKisu Serie: The Candidate for Goddess Pairing: Zero X Ernest ?? Disclaimer: *seufz* das muss ich mir wie gesagt erstmal wieder verdienen Feedback: hätt ich nichts gegen *hihi* Im Zimmer stand kein geringerer als Galef selber und tat als würde er in einer Zeitschrift blättern, die neben ihm auf dem Tisch gelegen hatte. Dass er dies jedoch erst seit zwei Sekunden tat und vorher mit Sicherheit unserer Konversation gelauscht hatte, war mir gleich bewusst, denn ein leichtes Zucken in seinem Gesicht verriet, was gerade wirklich in ihm vorging. Wie viel er vom Geschehen hinter der Tür mitbekommen hatte, wusste ich zwar nicht, aber das war mir im Moment auch völlig gleichgültig. Lieber widmete ich mich wieder dem Jungen auf meinem Arm, der mit entsetztem Blick immer noch auf Galef starrte. Als ich mich wieder in Bewegung setzte, wanderten seinen Augen langsam wieder zu mir und sahen mich entgeistert an. „Guten Abend Ernest! Ich wusste nicht, dass wir heute noch Besuch erwartet haben“, platzte es schließlich aus dem Grünhaarigen heraus, der seinen Blick nicht länger auf dem Artikel halten konnte, sondern mich unschuldig fragend ansah, als hätte ich soeben unseren Gast hereingebeten. Innerlich wusste ich schon, was gleich folgen würde und musste leicht seufzen, während ich meinen Weg zum Bett fortsetzte. „Duuu…!“, ertönte es da schon in einem gefährlichen Ton von Zero vor mir, der auf meinen Armen anfing zu strampeln und dem anderen Piloten am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. „Wenn du noch einmal was…!“, ich hatte wirklich meine Mühe den Anwärter an seinem Vorhaben zu hindern und so unterbrach ich ihn rasch mit meiner ruhigen, aber doch festen, bestimmten Stimme und richtete meinerseits das Wort an Galef. „Wolltest du dich heute nicht wieder mit Rio treffen und einen drauf machen?“, versuchte ich diesem erneut klar zu machen, dass er nicht weiter erwünscht war. „Rio fühlt sich heute nicht besonders gut“, das war gelogen. „Und ich hab mir gedacht, dann kann ich heute ja auch mal etwas früher zu Bett gehen“, fügte er noch lässig an und griff demonstrativ nach der Zeitschrift und ließ sich auf seinem Bett nieder. Auch das war wieder gelogen. Wann war Galef denn schon mal freiwillig früh zu Bett gegangen?! Ich wusste, dass er mich nur provozieren wollte…daran hatte ich mich gewöhnt. Ich konnte seine Anwesenheit ausblenden und mich auf das Wesentliche konzentrieren. Nicht jedoch Zero… „Wo waren wir doch gleich stehen geblieben…“, lenkte ich seine Aufmerksamkeit wieder auf mich und legte ihn sanft auf meinem Bett ab, vor dem ich mittlerweile angehalten hatte. Ich beugte mich über den Jüngeren und küsste ihn zart auf die feuchte Stirn. Endlich hatte ich den gewünschten Effekt erzielt, das paar brauner Augen fixierte mich erneut von unten herauf und vergaß für einen Moment den Störenfried im Zimmer. „Ernest…“, stammelte der Kleine und rutschte ein wenig höher, als ich ihm mit einer Hand durch die Haare fuhr. Ich kniete mich mit einem Bein über ihn und hielt ihn weiterhin im Bann. „Ich glaube, ich war an der Reihe dir alles zurückzugeben, nicht wahr?“, flüsterte ich in sein Ohr und spürte, wie dem Jüngeren eine Gänsehaut überkam. Ich musste darüber wieder lächeln und strich nun mit der anderen Hand an seiner Wange entlang, während ich begann sein Ohr zu liebkosen. „Hast du meinen Marker gesehen?“, ertönte da die unbeteiligt wirkende Stimme vom anderen Bett herüber. Und sofort hatte es Zero wieder in die Realität zurück katapultiert und ein finsterer Gesichtsausdruck machte sich bei ihm breit. „Halt den Rand, du verlogenes,…“ Kopfschüttelnd über diese Kindereien entfuhr mir ein erneutes Seufzen und bevor der Wirbelwind wieder so richtig in Fahrt kommen konnte, ergriff ich sein Kinn und wandte sein Gesicht mit sanfter Gewalt wieder mir zu. „Du bist wirklich unglaublich süß, wenn du dich aufregst, aber jetzt…“ Damit schoss ihm die Röte ins Gesicht und ich wurde wieder der Mittelpunkt seines Lebens. Diesmal fing ich gar nicht erst an seinem Ohr an, sondern übersprang den oberen Teil seines Körpers und machte mich gleich von unten an ihm zu schaffen. Es stimmte wirklich, was ich gesagt hatte…wenn die Augen des Braunhaarigen ihre zornigen Funken versprühten, brachten sie damit nicht nur seinen Gegenüber in Rage, sondern auch mein Blut in Wallungen. Und wie oft hatte ich mich heute schon wieder zurückziehen müssen, wie oft mein Verlangen runterschlucken und ausharren müssen? Langsam konnte ich meine Sehnsucht nicht mehr ignorieren, wollte es auch gar nicht…zu süß war der halb entblößte Körper unter mir… Meine Hände fuhren die gestählten Beine des Pilotenanwärters hinauf und verlangten nach mehr. Ich spürte, wie sich auch bei ihm etwas regte und ihm kurz darauf ein leises Zischen entfuhr, als meine Hand das Handtuch dort streifte, wo sich seine Erregung mittlerweile leicht abzeichnete. Peinlich berührt sah er zu mir herunter und diese Unschuld, die er dabei ausstrahlte, war geradezu verboten. Ich beugte mich wieder etwas weiter über ihn und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen um ihn zu beruhigen, während meine Finger weiter über seinen Körper fuhren und jeden Zentimeter erkunden wollten. Als bräuchte er jede Menge Beruhigung streckte er sich mir entgegen und haschte nach meinen Lippen, die ich ihm natürlich nicht verwehren wollte. Mit einer Hand griff ich um seinen Rücken und zog ihn näher an mich, um unseren Kuss intensiver werden zu lassen. Auch seine Hände hatten nun ihren Weg in meine Haare gefunden und vorsichtig ließ ich mich auf dem heißen Körper nieder, sodass sich unsere Wassertropfen nahtlos miteinander verbanden. Doch heute reichte mir dies nicht mehr. Heute wollte ich ganz mit ihm verbunden sein…eins mit ihm werden. „Ahhh!“ Ein Keuchen stieß mir entgegen als ich meine freie Hand unter sein Handtuch schob. Doch nicht nur sein Atem war heftiger geworden, auch mein Puls kam immer mehr auf Touren. Das Verlangen in mir stieg stetig und ich zeigte Zero dies, indem meine Küsse immer fordernder wurden. Ich spürte, wie Zero mittlerweile unfähig war, sich noch gegen meine Berührungen zu wehren, nicht mehr gegen die aufkommenden Gefühle in sich ankämpfen konnte und mir somit ausgeliefert war, doch das war mir in diesem Moment egal. Sein Stöhnen trieb mich nur weiter voran und ich war gerade dabei das störende Handtuch von seinen Lenden zu lösen, als… ~°~°~ ___ ~°~°~ „Kann ich mir von dir einen ausleihen? Ich glaub, ich hab meine Sachen im Aufenthaltsraum vergessen…sorry…“ Die Stimme des Grünhaarigen schoss wie ein Pfeil durch elektrisierte Luft zwischen den beiden Jungen und ließ den Jüngeren sofort zusammenzucken. Mit einem Mal hatte dessen Augen ihren glasigen Schimmer verloren und richteten sich geweitet zuerst auf Ernest über sich und anschließend zur Seite, wo Galef mittlerweile aufgestanden und zum Nachttisch neben dem Bett des Blonden gegangen war. Diese unmittelbare Nähe des Piloten machte Zero rasend und lenkte ihn ein ums andere Mal von allen Versuchen Ernests ab, Galef ebenso zu ignorieren, wie er es selber tat. Und nach weiteren fünf Minuten war die Seifenblase zwischen ihnen schließlich gänzlich zerplatzt und Ernest gab mit sich mit einem genervten Seufzer geschlagen. Langsam richtete er sich auf, als Zero gerade wieder genauso giftig einen Kommentar auf dessen Kumpel abzielte, wie der Größere es schon die ganze Zeit getan hatte. *Da hast du nun also erreicht, was du wolltest!* resignierte der Blonde und zog sich wieder neben dem Bett stehend sein Handtuch etwas fester um die Hüfte. Erst da bemerkte Zero, dass er Ernests Haut nicht mehr auf der seinigen spürte und sah erschrocken auf. „Ah, tut mir leid, aber dieser…“, versuchte er sich aufgebracht zu rechtfertigen, aber Ernest winkte nur kopfschüttelnd ab und beugte sich ein letztes Mal zu dem Jüngeren nieder. Mit einem Kuss brachte er ihn zum schweigen und fügte leise hinzu: „Schon gut, vielleicht lassen wir es für heute einfach sein. Wir haben ja noch genügend Zeit um das nachzuholen, nicht wahr?“ Doch seine betont ruhige Stimme und der Blick in seinen Augen verrieten Zero, dass sein älterer Freund enttäuscht war, und sofort fing er an heftig zu protestieren. „Nein, ich…ich werde mich jetzt auch wieder ganz und nur auf dich konzentrieren. Du kannst weitermachen, wir können jetzt…“, aber Ernest hatte sich mit einem letzten Kuss schon wieder erhoben und die Tür des Bades erreicht, hinter der er nun verschwand. *Du sollst dich nicht konzentrieren müssen, so klappt das nie… Ich hab einfach vergessen wie jung und unerfahren du noch bist. Bei dir ist das eben noch nicht so einfach wie bei Galef und mir früher…* Der Blonde stützte sich auf das Waschbecken und starrte gedankenverloren in den noch beschlagenen Spiegel vor sich. Mit einem Mal musste er wieder an seine ersten gemeinsamen Erfahrungen mit dem Grünäugigen denken. Ein erneutes Wortgefecht zwischen den beiden Jungen in ihrem Zimmer ließ ihn wieder zu sich kommen und mit seiner und der Uniform des Kleineren trat er rasch wieder zwischen die beiden Streithähne. Mit vielen Beteuerungen, dass es nicht seine Schuld gewesen sei, bugsierte er Zero in seine Uniform und anschließend mit Überredungskunst und sanfter Gewalt aus ihrem Zimmer. Anschließend lehnte er sich mit geschlossenen Augen an die Tür und atmete erst einmal tief durch. „Und jetzt verrate mir mal bitte was das eben die ganze Zeit sollte?!“, selbst der sonst so ruhige Pilot war durch die abermals entgangene Chance, seinen jungen Freund zu spüren, leicht gereizt. „Entschuldigung, aber in diesem Artikel standen ein paar sehr wichtige Dinge und Azuma hat gesagt…“ „Wer’s glaubt!“, schnaubte Ernest, raufte sich noch einmal die Haare und wollte die ganze Sache schließlich einfach nur vergessen und für heute mit allem abschließen. Doch auf dem Weg zum Bad versperrte ihm mit einem Mal sein Zimmergenosse den Durchgang und funkelte ihn nun ebenfalls zornig an. Schon die ganze Zeit hatte es in dem Piloten immer mehr zu brodeln begonnen. Wenn man es genau nahm, hatte er sich noch nicht einmal nach dem Zusammenstoß im Aufenthaltsraum wieder richtig abgekühlt gehabt, und als er dann beim Zurückkehren die Unterhaltung aus dem Bad mitbekommen hatte, wurde sein aufbrausendes Gemüt gleich aufs Neue entfacht. Der noch vom heißen Bad dampfende Körper Ernests hatte in ihm dazu seine Gefühle wieder aufkommen lassen…schließlich hatte er es immer noch nicht verwunden, dass Ernest ihn wegen (in seinen Augen) eines kleinen, aufmüpfigen Zwergs verlassen hatte. Und noch schlimmer war: dieser jemand lag nun anstelle von ihm in den starken Armen des Älteren. Die Eifersucht schien den Piloten fast umzubringen. *Wer spricht denn hier von Eifersucht?! Ich bin kein bisschen eifersüchtig! Ich hole mir nur das wieder, was mir zusteht…das, was mir gehört!* Dieser Gedanke hatte sich in seinem Kopf eingebrannt und in gleichem Maße, wie das Begehren der beiden Jungen neben ihm ihr Blut in Schwingungen versetzt hatte, brachte die Wut sein Blut zum Kochen. Hier zu sitzen und mit anzuhören und anzusehen, wie sein Freund es gleich mit einem anderen treiben würde, war kaum zu ertragen. Da kam es ihm gerade recht, dass jemand wie Zero schneller aus der Fassung zu bringen war als Ernest. Und jetzt, jetzt war Ernest sauer auf ihn?! Dabei hatte er ihn doch betrügen wollen! Der Grünhaarige machte einen festen Schritt auf den Älteren zu und stieß einmal kräftig gegen dessen nackte Brust, sodass Ernest nach hinten stolperte und gegen die Wand stieß. Dabei löste sich das Handtuch um seinen Hüften vollends und fiel zu seinen Füßen. Wütend schlug der Jüngere mit seiner Hand neben Ernest gegen die Wand und nagelte ihn vor sich fest. „’Du bist wirklich unglaublich süß, wenn du dich aufregst…’ War das nicht mal dein Standardsatz, den du mir immer ins Ohr geflüstert hast um mich rumzukriegen? Aber anscheinend war das auch nur eine Lüge…“, warf Galef seinem Kumpel ins Gesicht. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden voneinander, doch der Blonde zeigte keinerlei Regung. „Wenn es nun mal stimmt“, gab er ruhig von sich und hielt dem scharfen Blick Galefs Stand. Aus dessen Augen konnte er deutlich mehr als nur Hass und Zorn ablesen, aber damit sollte dieser selber rausrücken, wenn es ihm denn so wichtig war. Doch für einen Moment schwieg der Angesprochene, als müsse er über etwas nachdenken und sich neu sammeln. „Du benutzt ihn doch nur, um dir deinen täglichen Fick zu holen!“, spuckte er ihm nun verächtlich ins Gesicht und ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Ich liebe ihn…das ist ein Unterschied.“ Ohne auf das Spiel seines Freundes einzugehen erwiderte Ernest mit gelassener Stimme und hielt den Augenkontakt ebenfalls aufrecht. Während er regungslos und völlig entblößt an der Wand stand, „gefangen“ durch Galefs Arm zu seiner Seite und dessen Körper einen Hauch von ihm entfernt, flackerten die Augen des Jüngeren schon merklich in ihren Augenhöhlen und huschten von einer Seite zur anderen. „Tust du nicht!“, presste sich ein bedrohliches Flüstern aus dessen Mund und er hatte die Distanz zwischen ihnen nun schon fast gänzlich überwunden. Ernest sah aus den Augenwinkeln, wie die frei schwebende Hand anfing zu zucken und am liebsten nach seinem Gesicht gegriffen hätte, und in der Tat sah es für einen Moment so aus, als würde er, Galef, schwach werden und den letzten Millimeter zu dem zarten roten Fleisch nehmen wollen. Sein gieriger Blick verharrte auf den Lippen seines Gegenübers und sein leicht geöffneter Mund stieß ihm seinen heftigen Atem entgegen. Nach einem unendlich lang erscheinenden Schweigen zwischen den beiden, löste sich Galef plötzlich mit einem Ruck von dem Jungen und rauschte mit zusammengekniffenen Lippen aus dem Zimmer. Ernest stand noch eine Weile regungslos da und starrte auf die Stelle, von der ihn bis eben noch die wilden Augen Galefs angestiert hatten. Nun sah er direkt in die Schwärze des Weltraums, der G.O.A. umgab. Seine angespannten Finger lösten sich langsam. Er spürte sein Herz unter der Haut kräftigt pochen… ~°~°~ ___ ~°~°~ „Zero, hast du nach dem Essen kurz Zeit? Ich würde gerne noch etwas klären, bevor du wieder zum Training musst“, sah mich Ernest von der Seite her an und mir war klar, dass jeder andere dies gar nicht erst als Frage, sondern als Befehl aufgenommen hätte. Doch selbst wenn ich dies nicht tat, so konnte ich mich seiner kaum wehren, denn diese klaren blauen Augen, die mich auf einer Weise ansahen, wie nur er es konnte, lösten in mir ein Gefühl aus, dass jeden Widerstand in mir brach. Manchmal machte mich dieses Gefühl rasend, denn in solchen Momenten fühlte ich mich ihm hilflos ausgeliefert. „Klar“, brachte ich schließlich zwischen heißen Kartoffeln und Gemüsebrei heraus. Eine Weile sah mich der Größere noch lächelnd an, so als wolle er noch etwas anfügen, doch dann wandte er sich wieder ab und stand auf. „Ich bin in unserem Aufenthaltsraum“, damit nahm er sein leeres Tablett und gefolgt von Rio und Yuu verließ er die Mensa. Als ich merkte wie ich ihm hinterher sah und meine Gedanken schon im Aufenthaltsraum der Piloten waren, schoss mir plötzlich die Röte ins Gesicht und ich stopfte mir sofort neues Essen in den Mund. Was hatte Ernest vor? Er wollte doch nicht etwa noch vor dem Training…? Ich verschluckte mich fast an dem Inhalt meines Mundes, als mich Yamagi plötzlich ansprach. „Du verbringst ja seit den letzten Wochen ne Menge Zeit mit Ernest. Was macht ihr denn immer zusammen? Wenn du dir dadurch einen Vorteil auf einen der Pilotenplätze verschaffen willst, dann…“, und er hob drohend die Faust. „Wir kämpfen schließlich alle fair dafür!“ „Du solltest dich in der Tat mal wieder ein wenig mehr um dein Training bemühen“, warf nun auch Kizuna etwas besorgt ein. „Die letzten Stunden waren für uns nicht sehr erfolgreich. Wenn du so weitermachst, dann liegen wir bald sogar hinter Roose…“ „Hey, was soll das denn heißen?“, mischte sich jetzt Wrecka ein, die ihren Anwärter mal wieder verteidigen musste. Dieser hatte über seinem Mittagessen mal wieder nichts von der Anspielung der Lotsin mitbekommen. Während Kizuna nun also beschwichtigend die Hände hob und versuchte, Wrecka zu beruhigen, fühlte ich mich von irgendwoher beobachtet. Ein Paar kalter roter Augen traf mich, als ich mich umdrehte und somit mein Gefühl bestätigt fand. Hiead funkelte mich vom Tisch hinter uns an und ich spürte einen Druck in mir. Was wusste er tatsächlich über mich und Ernest. Auch die anderen schienen mittlerweile mitzubekommen, dass etwas zwischen mir und dem Pilote lief. War ich so auffällig gewesen? Ich hatte gar nicht darauf geachtet, was die anderen von alle dem mitbekommen hatten. Als ich mich von Hieads unbehaglichem Blick löste und mich wieder unserem Tisch zuwand, sah ich direkt in Clays Gesicht, der mir gegenübersaß und nun seine Brille hochschob und mir mit seinem wissendem Blick klar machte, dass er nur schwieg, weil er mein Freund war und ich die Sache selber klären sollte. Rasch sah ich wieder weg und war froh, dass die anderen am Tisch mittlerweile alle in die Reiberei der beiden Lotsinnen integriert waren. Während ich nur noch mein Essen beenden wollte, um anschließend zu Ernest flüchten zu können, fühlte ich mich plötzlich von allen Seiten her beobachtet. Lag das jetzt an dem Lärm, den die anderen verursachten oder daran, dass längst jeder wusste, was zwischen dem Älteren und mir ablief? Ich rutsche tiefer in meinen Stuhl und wollte nur noch raus. „Ich bin satt“, brach es schließlich aus mir heraus und mit einem Mal war Funkstille am Tisch und alle sahen zu mir auf. „Kizuna, wir sehen uns dann gleich beim Training. Ich werde auch nicht zu spät kommen.“ Damit schnappte ich mir mein Tablett und durchquerte die Mensa mit großen Schritten, bevor sie etwas erwidern konnten. Erst als die Tür hinter mir zuschnappte, atmete ich wieder aus und lief los. Erst auf dem Weg zum Pilotenraum wurde ich wieder etwas ruhiger. Das Laufen hatte den Druck von mir genommen und mit der Zeit fiel ich in ein leichtes Joggen und schließlich gänzlich in das normale Schritttempo zurück. Als ich beim Aufenthaltsraum ankam, hatte ich die Szenerie aus der Mensa schon wieder verdrängt gehabt und klopfte munter an. Ich hörte wie die Unterhaltung hinter der weißen Tür verstummte und sich Schritte näherten. „Oh, hallo Zero!“, begrüßte mich Rio mit einem erstaunten Ausdruck. „Was kann ich für dich tun?“ „E-eigentlich bin ich mit Ernest verabredet…“, ich war nicht darauf gefasst gewesen, dass ich noch andere hier antreffen würde, denn bisher war ich mit Ernest hier immer allein gewesen. Aber klar, dass war schließlich der Aufenthaltsraum aller Piloten und jetzt nach dem Essen hatten sie Freizeit, da ihr Training erst später am Abend stattfinden würde und solange sie kein Angriff ins Weltall rief… „Ernest, deine „Verabredung“ wartet schon“, rief Rio mit einem Grinsen hinter sich und ich konnte endlich in den Raum sehen. Der Angesprochene beugte sich von einem Stapel Zettel hoch, den er zuvor mit Yuu bearbeitet hatte, und sah an seinem Freund vorbei zu mir her. Ein Lächeln trat auf seine Lippen und ich fühlte mich schon etwas besser. Bevor er aufstand, wechselte er noch einige Worte mit dem Braunhaarigen und griff nach seiner Jacke. „Na dann viel Spaß!“, klopfte ihm Rio mit einem breiten Grinsen auf die Schulter, als er schließlich aus der Tür trat. Mit einem letzten Zwinkern und einem Lachen schloss sich die Tür endlich hinter ihm und ich stand mit Ernest alleine auf dem Gang. „So früh hatte ich noch gar nicht mit dir gerechnet. Musstet ihr heute früher gehen?“, gestand Ernest und mir war es fast schon etwas peinlich. „Aber vielleicht auch besser, wenn wir es gleich erledigen…“, fügte er anschließend eher mit sich selber redend noch hinzu. Ich erwiderte nichts, sondern trabte mit einem „Hmmm“ schweigend neben ihm her. Mittlerweile streifte sich der Blonde seine Jacke über und ich sah ihm dabei zu, wie er die Knöpfe an der Innenseite schloss. Warum war er denn heute so förmlich? Die Jacke trug er doch sonst auch nur selten und dann meist, wenn er gerade von einem Kampf oder dem täglichen Unterricht wiederkam. Und überhaupt: wieso schwiegen wir eigentlich beide? Irgendwie war mir die ganze Sache auf einmal nicht mehr geheuer… „Wo gehen wir eigentlich hin?“, überwand mich nach einigen weiteren Minuten des monotonen durch die Korridore Gehen meine Neugier und erwartungsvoll sah ich zu dem Piloten auf. Überrascht sah dieser auf und blickte zu mir hinab. „Ach ja, hatte ich noch gar nicht erzählt. Wir haben eine Unterhaltung mit Azuma…“, sagte er als wäre es das Normalste der Welt. „Wir haben WAS?!“ Ich glaubte mich verhört zu haben. „Azuma erwartet uns zwar noch nicht, aber er wird uns sicher dazwischen schieben können.“ Also hatte ich es doch richtig verstanden. Er sprach doch tatsächlich über Herrn Hijikata…und davon, dass wir beide gerade auf dem Weg zu eben jenem wären. Was hatte das alles auf einmal zu bedeuten?! „Aber…was hab ich denn nun schon wieder gemacht?! *fauch* Im Übrigen sehe ich Herrn Hijikata sowieso gleich beim Training. Das hättest du dir also auch sparen können…wenn etwas ist, dann kann ich das auch selber mit ihm klären! Dafür brauche ich dich nicht…“, stieß ich etwas giftiger hervor als gewollt. Aber was dachte er sich eigentlich dabei? Dass er jetzt mein Babysitter war und alle Angelegenheiten für mich klären musste? „Ich fürchte, diesmal wirst du mich doch brauchen“, erwiderte er mit ruhiger Stimme und ohne auf mein kratzbürstiges Verhalten sauer zu sein. „Ich habe Azuma um diese Unterhaltung gebeten.“ Das war ja…! Ungläubig blieb ich stehen und starrte dem Älteren mit offenem Mund nach. Er konnte ja alles sagen, aber das? Ich schüttelte den Kopf und sah wieder auf den Rücken des Piloten. Dieser war nun ebenfalls stehen geblieben und drehte sich zu mir um. „A…ähm…ich …du hast WAS?“ Ernest, was sollte das ganze hier? Langsam verstand ich gar nichts mehr. „Ich dachte, langsam wäre es an der Zeit und ich denke außerdem, dass dies auch ganz gut für dich sein wird.“ Sein Lächeln löste in meinem Kopf ein noch größeres Chaos aus. „Komm, wir sind da.“ Und zu meinem Entsetzen sah ich wie sich seine Hand hob und gegen die Tür klopfte. Kurz darauf ertönte auch schon die tiefe und durch die Tür gedämpfte Stimme Herrn Hijikatas und der Blonde drehte sich erneut zu mir herum. „Zero, kommst du?“, die Tür hatte sich geöffnet und mit einer einladenden Hand bat mich Ernest an, in den Raum dahinter zu treten. Ich wusste nicht, wieso ich mich überhaupt so anstellte. Zum einen wusste ich nicht mal, weswegen ich herbestellt worden war oder weshalb Ernest mit dem Ausbilder reden wollte und zum anderen war ich doch schon so oft in dessen Arbeitszimmer zitiert worden, dass es auf dieses eine Mal mehr oder weniger auch nicht drauf ankam. Dessen Schimpftiraden waren schließlich nichts Neues mehr und mit Ernest an meiner Seite konnte es ja nicht mal ganz so schlimm werden. Doch irgendetwas in meinem Bauch sagte mir, dass dies heute eine etwas andere Unterredung werden würde, als wie ich es sonst gewohnt war. Zögernd folgte ich also der Einladung des Älteren und trat durch die Tür. Gomen, gomen, gomen…dafür, dass ihr so lange warten musstet, dafür, dass dieses Kapitel dann auch noch so grottig schlecht geworden ist…ach, einfach für alles. Einziger Trost für euch: das nächste Kapi wird nicht ein Jahr auf sich warten lassen. ^^ GOMEN!!! *verbeug* Eure KokoroKisu btw: ich weiss irgendwie gar nicht wieso Zero bei mir braune Augen hat. >.< Zumindest im Anime hat er doch super schöne blaue...*kipp* Also wie ich darauf gekommen bin, weiss ich ned mehr. *löl* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)