A New Game - An Old Soul von Bettyna (Denn die Vergangenheit lauert überall...) ================================================================================ Kapitel 1: Gehasstes Wort ------------------------- Kapitel 1 - Gehasstes Wort "Ich verstehe nicht..." "Das musst du auch nicht. Doch bald wirst du alles erfahren... Priester!" ... Der Raum wurde von einer undurchdringlichen Stille gefangengenommen. Das Wort war gefallen. Ein Wort das er hasste, und zwar abgrundtief. Er hatte es zuvor schon so oft aus den Mündern anderer gehört und dass dieser Mann es jetzt aussprach, machte ihn nur noch zorniger. Jetzt erkannte er wirklich, wer er war. Das eine Wort sagte ihm alles. Er war einer dieser komischen Ägypten-Freaks. Diese Frau hatte ihn schon damit zugelabert. Auch dieser Winzling mit diesem Artefakt um den Hals. Hatte er es nicht satt? Hatte er nicht schon unzählige Male gesagt, dass er nichts mehr damit zu tun haben wollte? Er glaubt nicht an die Vergangenheit, für ihn zählte nur die Gegenwart. Sollte er ein früheres Leben gehabt haben, so war dieses vorbei. Er lebte nur für das jetzt und hier, für das Wahre, für sein Geschäft und für seinen Bruder. Er hatte geglaubt, gehofft, er hätte jetzt endgültig seine Ruhe vor diesen Schicksalsfanatikern.. Doch nein! Dieser... Möchtegern-Ägypter kam hierher und zerstörte alles! Seine Ruhe und sein Büro! "Ich weiß, was dir durch den Kopf geht, Priester, aber..." "NENN MICH NICHT SO!", schrie er wie von Sinnen. Es war ein außerordentlich hartnäckiges und verschlagenes Wort. Es war niemals aus seinem Kopf verschwunden, es hatte sich nur sehr tief und geschickt versteckt. Jetzt hatte es die Gunst der Stunde genutzt und war hervorgekommen. Doch es hatte sich noch nie so weit hervorgewagt wie jetzt. Sein Kopf schien zu bersten, alles war voll mit diesem Wort. Er konnten nicht einen Gedanken fassen, ohne dieses verfluchte Wort. "Priester... Pah!", er spie es regelrecht aus. Sogar in den Mund genommen hatte er es jetzt. Sonst hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als dieses Wort auszusprechen, doch jetzt musste, wollte es raus. Er und Priester? Es war fast lachhaft. Das einzige, woran er glaubte, war, dass sein mühsam aufgebautes Imperium das erfolgreichste im Gebiet von virtueller Technik war. Sein Blick viel auf die Frau in dem schwarzen Kleid. Jetzt bemerkte er, dass ihre Kleidung auch diesen Stil hatte, den wahrscheinlich jeder trug, der an diesen Ägypten-Vergangenheits-Priester-Mist glaubte. Sie grinste in scheinbarem Wohlgefallen, was ihm zutiefst missfiel. Er begegnete ihrem Gesichtsausdruck mit einer Maske tobenden Zorns und großer Abscheu. Doch das schien sie nur noch mehr zu erheitern. "Es ist sehr lustig, zu sehen, wie du dich sträubst! Glaube mir, es wäre leichter für dich, nicht zu wiederstehen, sondern zu glauben.", meinte sie beiläufig und tat alles andere mit einer ausschweifenden Handbewegung ab. Wieder durchströmte ihn eine wohlige Wärme beim Klang ihrer weichen Stimme, doch diesmal spürte er sie kaum, da diese Empfindung von einer anderen verdrängt wurde, und zwar von einem neuen Gefühl strotzendem Selbstbewusstseins und eisernem Trotz. "Nun, du magst diese Märchen glauben, du magst mit nichts anderem als ihnen aufgewachsen sein... Wer hat sie dir erzählt, der da vielleicht? Glaube MIR, nichts ist realer als das Jetzt! Ich kenne die wirklichen Tücken des Lebens und lasse mir von plötzlich auftauchenden besserwisserischen Gestalten nichts sagen!", sagte er und er war nun wieder etwas beherrschter. ,Der da' trat jäh einen großen Schritt vor, der etwas von einer Drohung verkörperte. "Wir streiten auch nicht ab, das die Welt, in der deine Seele nun lebt, real ist, doch sie hat nichts von der Wichtigkeit der alten Welt!", erklärte er ungeduldig. Die Beherrschung des jungen Mannes fing an zu bröckeln. "Meine SEELE...?" Und er fing an zu lachen. Er konnte nicht mehr. Das war alles so komisch, dass es kein Albtraum sein konnte, wie er am Anfang geglaubt hatte. Es war lächerlich, wie diese zwei Personen versuchten, ihm etwas einzureden, dass vorher noch keiner geschafft hatte und auch niemand schaffen würde, nie und nimmer. Die Verzweiflung, die dem Mann in Weiß auf einmal ins Gesicht geschrieben war, fächerte seinen Lachanfall nur noch an. Und plötzlich war der Gang und der Raum erfüllt von lautem Rufen. Polizeibeamte, Sanitäter und Feuerwehrleute stürmten die Etage und sahen sich ungläubig in dem in diesem Raum herrschenden Chaos um. "Was ist denn HIER passier?", keuchte einer der Beamten, der anscheinend das Oberkommando hatte. Selbstgefällig und triumphierend find der Jungunternehmer an zu lächeln. "Nehmen sie diese beiden Personen fest!", sagte er kalt und deutete zu dem Mann in Weiß und der Frau in Schwarz. Alle sahen in die Richtung in die er gezeigt hatte, doch sofort blickten sie alle wieder zu ihm zurück. Einer der Männer, die einen weißen Kittel trugen, kam näher zu ihm. "Sind sie bei der Explosion verletzt worden, vielleicht am Kopf oder-" "DIESE ZWEI!!! NEHMEN SIE SIE FEST!!!", brüllte er noch einmal, verärgert darüber, weil man ihn nun zum zweiten Mal an diesem Tag, der doch so vielversprechend angefangen hatte, für dumm verkaufen wollte. Jedoch wieder nur verstörte Blicke, doch diesmal waren sie alle auf den jungen Mann gerichtet. "Dort ist nichts, Mister... Kommen sie, ich werde sie untersu..." "MACHT DIE AUGEN AUF, IHR TROTTEL!", schrie er, als er von weiteren zwei Männern auf einen Stuhl niedergedrückt wurde. Sie glaubten ihm nicht! Dabei sprach er doch die Wahrheit! Das konnte doch nicht wahr sein! "Dort gibt es nichts zu sehnen! Er muss einen Schlag auf den Kopf bekommen haben..." Panik nahm ihm die Sprache. War er wirklich verrückt geworden? Es wäre kein Wunder. Eine starke Detonation, er war mit dem Kopf gegen das Panzerglas gekracht und zack - er hatte eine Gehirnerschütterung und fantasierte vor sich hin. Es war für ihn fast eine Erleichterung. Er hatte sich alles nur eingebildet, keine komischen Gestalten wollten etwas von ihm... "Wir hören noch voneinander, Priester Seto, sei darauf besser vorbereitet als dieses Mal...", sagte der Mann in Weiß, nur hörbar für den Angesprochenen, und verließ gemeinsam mit der Frau in Schwarz das Büro des jüngsten Großunternehmers und Firmenbesitzers Seto Kaiba. Die Leute sahen sie dabei nicht, nur Seto Kaiba konnte es. Doch er wusste nicht, dass nur er dazu fähig war. Die beiden geheimnisvollen Gestalten begleitete ein Schrei aus dem Gebäude heraus, der aus der Kehle Setos stammte und voller Zorn, aber auch Hilflosigkeit war. Die Frau in Schwarz schloss grinsend die Augen, und die Sonne ging unter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)