Geht niemals im Streit auseinander... von sayomi (...wer weiß, ob ihr euch jemals wieder seht...) ================================================================================ Kapitel 3: Offenbarungen ------------------------ Kapitel 3 - Offenbarungen Kai hatte mit Cindy, einem jungen blonden Mädchen, in einem Café gesessen als plötzlich Rei in der Tür gestanden hatte. Als der Chinese stolpernd kehrt gemacht hatte und eiligst weggelaufen war, hatte Kai einen Moment gezögert, doch dann drängte ihn etwas dazu Rei zu folgen; irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. Er rannte den ganzen weg bis nachhause und als er die Wohnungstür geschlossen hatte war es verdächtig still. „Rei?“, fragte er leise. Nochmals sprach er den Namen des anderen aus, immer öfter und lauter, doch er erhielt keine Antwort. Schließlich blieb er vor dem Arbeitszimmer des schwarzhaarigen stehen und drückte die Klinke hinunter. Abgeschlossen. Er klopfte. Wieder keine Reaktion. Kai bekam Angst. „Rei bitte mach auf…!“, flehte er. Als immer noch kein Geräusch aus dem Raum drang ging er einen Schritt zurück und trat ein paar Mal kräftig gegen das Holz, bis endlich das Schloss heraus brach und die Tür aufflog. Was er sah ließ ihn für einen Moment erstarren. Mitten im Raum lag Rei und von dessen Handgelenk aus breitete sich unentwegt eine Blutlache aus. Seine Sinne kehrten jedoch schnell zurück und ohne weiter zu zögern rannte er hin, kniete sich neben seinen Freund und nahm seinen Schal ab um die Schlagader abzubinden und gleichzeitig die Wunde zu verbinden, lang genug war der weiße Stoff ja. Dann eilte er zum Telefon und alarmierte die Rettung. Ein paar Minuten später waren Ärzte und Sanitäter in der kleinen Wohnung und versorgten Rei fürs erste, bevor sie ihn auf eine Liege verfrachteten und dies zum Krankenwagen brachten. Kai stand zitternd daneben als sie die Trage in den Wagen schoben. „Wollen Sie mitkommen?“, fragte eine Sanitäterin. Kai nickte. Die junge Frau legte ihm einen Arm um die Schultern und führte ihn ins innere des Wagens. Dann wies sie ihm einen Platz neben Rei zu und widmete sich dann wieder dem Chinesen. Er bekam sofort ein paar Blutkonserven via Infusion und dann wandte sich ein Arzt an Kai. „Geht es Ihnen gut?“ „Ja… ja, alles okay… wird… er es schaffen?“, fragte der Russe leise. Der Arzt beruhigte ihn. Die Tatsache dass Kai den anderen so früh gefunden und sofort richtig reagiert hatte, hatte ihm vermutlich das Leben gerettet. Der blau-grauhaarige war erleichtert und schloss einen Moment die Augen. Ein paar Stunden war Kai dann noch im Krankenhaus geblieben, doch da der andere die ganze Zeit geschlafen hatte, wurde er von den Ärzten und Schwestern schließlich nach Hause geschickt. Im gesamten Krankenhaus war mittlerweile die tragische Geschichte der beiden publik geworden und langsam aber sicher machten auch die Medien nicht mehr halt davor, das Leben der beiden Berühmtheiten unter die Lupe zu nehmen. Auch wenn sie schon lange nicht mehr bladeten waren sie nie ganz dem Starrummel entkommen. In der Wohnung angekommen setzte Kai sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Es war gerade eine Nachrichtensendung und als sie zu regionalen Meldungen kamen, wurde der Russe schnell auf seinen Namen aufmerksam. #Der Ex-Beybladeweltmeister Rei Kon wurde heute in den frühen Abendstunden infolge eines Suizidversuches in das Santa Caruso Hospital eingeliefert. Vor wenigen Monaten hatte sein Lebensgefährte und ehemaliger Teamkollege Kai Hiwatari einen schweren Autounfall, weswegen er vier Wochen im Koma gelegen hatte. Ersten Meldungen zufolge soll dieser aufgrund einer partiellen Amnesie den jungen Kon komplett aus seinem Gedächtnis gestrichen haben. Vermutlich hat der Chinese diesen Schicksalsschlag nicht verkraftet und wollte sich nun das Leben nehmen. Wir werden diese tragische Geschichte für Sie weiterverfolgen# Kai schaltete mit zittriger Hand um. #...sich für den Freitod entschieden. Da er jedoch von seinem Freund Kai Hiwatari rechtzeitig gefunden worden war ist er nun stabil und wird…# Der Russe ertrug es nicht ständig davon zu hören und schaltete hektisch wieder ab. Minutenlang starrte er den schwarzen Bildschirm an, doch dann sprang er auf. Irgendetwas das er sich noch nicht erklären konnte führte ihn ins Schlafzimmer und dort geradewegs zu seinem Kleiderschrank. Er öffnete ihn und begann darin herumzuwühlen. In der hintersten Ecke stieß er auf eine Schuhschachtel die mit dunkelrotem Papier beklebt war. Er holte sie heraus, hob den Deckel ab und sah direkt auf einen Haufen Zettel, Briefe und Photos. Er fasste wahllos hinein und holte eine Glückwunschkarte heraus. Zögernd klappte er sie auf und begann zu lesen. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Lieber Kai! Ich wünsche Dir alles Gute zu Deinem 19. Geburtstag und hoffe, dass Du in deinem weiteren Leben immer glücklich sein wirst. Sollte da aber doch einmal etwas schief gehen, dann kannst Du Dich immer zu mir kuscheln. Kuss, Rei ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Russen und er holte etwas anderes heraus; einen kleinen roten Zettel mit silberner Schrift, um genau zu sein. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Hallo mein Schatz! Musste leider zu einer dringenden Besprechung in die Redaktion, habe aber nicht auf unseren Jahrestag vergessen! Essen steht hier, Nachtisch bekommst du dann später ^_~ Dein Rei ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Es schien sich um eine Sammlung von allen Dingen zu handeln die er je von Rei bekommen hatte. Der Chinese wusste anscheinend nichts davon, denn wenn dem so wäre, dann hätte er ihm diese Sachen bestimmt schon lange gezeigt. Er legte die beiden Dinge zurück in die Schachtel und durchforstete sie weiter. Ein unscheinbares Briefkuvert weckte seine Neugierde und so nahm er es heraus. Die Briefmarke sowie der Poststempel waren aus China. Interessiert zog er das Papier aus dem Umschlag. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Hallo Schatz, Ich musste die ganze Zeit schon an dich denken. Wirklich schade, dass du nicht mitkommen konntest, alleine finde ich es total langweilig hier. Großmutter bedankt sich übrigens auch bei dir für das Geschenk, es hat ihr wirklich sehr gefallen. Ich soll dir auch noch ausrichten, dass du sie wieder einmal besuchen sollst… sie hat dich fast so lieb wie ich *g*. Ich habe heute Nacht von dir geträumt… wir waren zu Hause und haben erst romantisch zu Abend gegessen und sind dann im Bett gelandet… Na ja, lässt sich doch bestimmt machen, wenn ich wieder zurück bin, oder? Ich liebe dich über alles! Dein Rei ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Kai erinnerte sich dass Rei damals wegen dem Geburtstag seiner Großmutter für eine Woche in China gewesen war und er selbst aber nicht frei bekommen hatte. Eine Weile noch sah er den Zettel an und lächelte leicht; dann legte er ihn zur Seite und hatte kurz darauf ein gefaltetes, gelbes Stück Papier in der Hand. Er faltete es auf, überflog kurz die mühevoll gezeichneten Verzierungen die das Geschriebene umrahmten und begann dann zu lesen. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Lieber Kai, Es ist jetzt schon vier Jahre her, dass wir zusammen sind und ich muss sagen, ich habe jeden Tag davon genossen. Um Nichts auf der Welt würde ich dich wieder hergeben und ich hoffe, dass du mich genauso sehr liebst wie ich dich. Lange habe ich überlegt was ich für dich tun könnte, damit dieser Tag wie jedes Jahr etwas Besonderes für dich wird und dann hatte ich die Idee mit dir dorthin zu fahren, wo alles angefangen hat: nach Paris. Wir waren vor über vier Jahren dort um das letzte Mal als Bladebreakers zu kämpfen und am Tag vor der Abreise hatte ich mich dann endlich getraut dich zu küssen. Man hatte ich Angst, dass du mich nicht willst. Deshalb war ich dann auch doppelt so glücklich als wir dann offiziell ein Paar waren. Auf jeden Fall habe ich es geschafft, dasselbe Zimmer im selben Hotel wie damals zu bekommen. Unser Flug geht noch heute Mittag, mit deinem Chef ist auch alles geklärt; du hast für ein paar Tage frei bekommen. Ich hoffe du freust dich! In Liebe, dein Rei P.S.: Ich freue mich schon auf die nächsten vier Jahre mit dir ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Plötzlich fühlte Kai sich schlecht. Rei hatte ihm erzählt, dass sie vier Jahre zusammen seien, also konnte dieser Brief noch nicht so alt sein. Der Chinese hatte darin auf die nächste Zeit mit seinem Freund gehofft und nun… Das Leben ging wahrlich oft die seltsamsten Wege. Kai fasste schließlich nach einem Stapel Polaroidphotos und betrachtete sie. Auf dem ersten sah man Rei vor dem Computer sitzen, sehr vertieft wirkend und mit Stift hinter dem Ohr. Das zweite zeigte wieder den Chinesen, wie er in der Küche stand, über eine Schüssel gebeugt und er Mehl auf der Wange hatte. Kai schmunzelte als ihm beim betrachten des Bildes einfiel, dass Rei ihm damals einen Kuchen gebacken hatte. Beim betrachten des dritten Photos regte sich etwas in Kai, denn auf diesem war der Chinese sehr lasziv abgebildet. Er hatte lediglich ein Handtuch um die Hüften, die noch nassen, schwarzen Haare umspielten seinen Körper und er hatte einen Schlafzimmerblick erster Güte aufgesetzt. Kai schluckte und steckte das Bild schließlich nach hinten. Als er das nächste ansah begann sein Herz schnell zu klopfen und ein seltsames Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, denn auf diesem Photo küssten sie beide sich. Es schien ein sehr leidenschaftlicher Kuss zu sein. Mit einem Ruck warf er den Stapel zurück in die Schachtel und wollte diese soeben wieder schließen, als sein Blick auf eine kleine, weiße Papiertüte fiel. Langsam griff er danach, holte sie heraus und betrachtete sie einen Augenblick. Er tastete sie ab, jedoch schien sich nichts mehr darin zu befinden. Sicherheitshalber riskierte er trotzdem einen Blick hinein und es fand sich ein sehr kleiner Zettel darin. Er fischte ihn heraus und las die wenigen Worte die sich darauf befanden. ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Da wir zurzeit beide viel Stress haben und uns kaum sehen - für dich ~-~-~-~-~-~-~-~-~ Der Russe dachte einen Moment nach, doch dann fasste er hektisch an seinen Hals. Er hatte sofort eine feine Goldkette zwischen den Fingern und fuhr diese entlang, bis er den Anhänger erreicht hatte. Er hielt diesen so gut es ging vor seine Augen und erblickte ein kleines goldenes Herz, auf welchem ein R und ein K eingraviert waren. Die Buchstaben waren sehr schwungvoll geschrieben und ineinander verhakt. Abrupt sprang er auf, zog sich seine Schuhe und seine Jacke an und eilte zum Krankenhaus. Ohne auf die Rufe der Schwestern zu achten stürmte er ins das Zimmer von Rei und glücklicherweise war dieser sogar wach. Verwirrt blickte er Kai an doch dieser blieb völlig außer Atem vor dem Krankenbett stehen. „Rei… ich… ich wollte mich mit einem Abendessen wegen dem Streit… entschuldigen…“, brachte er immer noch ein wenig keuchend hervor. „Was?“, fragte der Chinese und sah ihn verwirrt an. „Wovon sprichst du…?“ „Als der Unfall damals passiert ist, da war ich für das Essen einkaufen…. Rei, ich weiß alles wieder!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)