A Story of a young woman - Neue Wege von Kalay (- ~ - Der Herr der Ringe - ~-) ================================================================================ Kapitel 10: Neue Wege 1 Teil 10 ------------------------------- Hi Leute! Ich habe es endlich geschafft. was sagt ihr dazu!? *g* Nein, jetzt ehrlich. Ich arbeite gerade daran, für euch den nächsten Teil zu schreiben, der nun spannender wird, hoffe ich zumindest. Hab euch alle lieb! eure Kalay 9. Dunkle Schatten lagen über Mittelerde. Die Völker der Welt wurden nun von den Armeescharen der beiden Türme Orthanc und Barad-dûr heimgesucht und auf grausame Weise verfolgt, gefoltert und gemordet. Feuer brannten in den Dörfern, wilde Völker griffen ihre Nachbarn an, mit denen sie Jahre lang in Frieden lebten und Saruman stand noch immer in Verbindung zu dem dunklen Herrscher Sauron. Aber auch die Gemeinschaft zerfiel. Sie trennte sich wieder einmal und das für endgültig. Frodo und Sam hatten den Weg nach Mordor nun eingeschlagen, um den Einen Ring zu vernichten. Die anderen beiden Hobbits wurden von den Uruk - Hais verschleppt auf Befehl des Weisen Zauberers Saruman, der sie lebend brauchte des Ringes wegen, während Gimli und Aragorn die Verfolgung aufnahmen. Kalay und der Prinz von Düsterwald dagegen waren noch immer am Ufer der Furt. Alles entwickelte so, das jeder neue Wege einschlug. Überall herrschte Krieg, Tod und Unheil, selbst Elrond, der Herr von Bruchtal und viele, viele weitere Bewohner von Mittelerde wußten sich nicht einmal mehr zu helfen. Lange und ziemlich nahe am Rande der Erschöpfung liefen Frodo und sein Freund in Richtung Emyn Muil, um den Ring der dunklen Macht zu beseitigen. Ihre Füße schmerzten, ihre Rucksäcke wurden schwerer und der Ringträger spürte, je näher sie Mordor kamen, wie sie der böse Einfluß des Ringes bemerkbar machte. Frodos Lungen schmerzten, je mehr Luft er atmete, seine Beine und Augenlider wurden schwerer und auch sein Kopf schmerzte, was alles vom Ring ausging. Seine Last wurde sogar so schwer, das der Ringträger sich einfach auf den Boden regelrecht plumpsen ließ. Besorgt lief Sam zu seinem Freund und kniete sich zu ihm. "Herr Frodo! Laßt uns doch eine Rast machen! Der Ring nimmt euch immer mehr Kraft." Auf die Worte seines Gärtners erhob Frodo den Kopf und sah ihm in die Augen. Sams Augen zeigten große Sorge und auch Angst. Doch der Hobbit holte tief Luft und lächelte tröstend. "Ja, in Ordnung Sam. Laß uns ein wenig ausruhen. Dennoch müssen wir den Ring schnell zum Schicksalsberg bringen." antwortete Frodo und Samweis schien zufrieden, der dann sich ebenfalls zu seinem Herren setzte und den Rucksack auspackte. Für sie beide holte Sam Lembras, das sie von Galadriel erhielten, heraus. "Mal sehen, was wir hier haben... Lembras!" meinte Samweis scherzhaft und gab einen Teil Frodo. Ein wenig erleichtert lächelte der Ringträger und nahm einen Bissen zu sich. "Dir vermag scheinbar nichts die Laune zu verderben Sam." Sprach der Hobbit, doch Samweis seufzte, als er zum donnernden Himmel sah. Ein Gewitter schien aufzuziehen. "Nur schlechtes Wetter läßt meine Laune trüben, Herr Frodo." antwortete Sam und beide aßen ihre Ration weiter. Ein weiterer Blick des hobbitischen Gärtner in Richtung Süd - Ost, wo von weitem schon das Blutrote Licht des Schicksalsberges zu sehen war, ließen Sam sein Gesicht betrübt wirken. "Mordor... das Land in Mittelerde, das wir auf keinen Fall aus der Nähe sehen wollen; und genau dort versuchen wir jetzt hinzukommen." Einige Zeit blickte Frodo seinen Freund bei diesen Worten etwas besorgt an, bis der Ringträger flüsternd meinte: "Wir sind nicht alleine Sam... wir wurden verfolgt." Beide sahen sich um. Frodo und Sam wußten, welches Wesen ihnen auf der Lauer lag, das versuchte ihnen den Ring zu nehmen. Bruchtal erschien nicht mehr in dem hellen Schein der Sonne, die sich schon lange nicht mehr zeigte. Dunkle Wolken waren über das Tal gezogen, die den baldigen Krieg vorhersagten. Vor Kummer und Sorge schon fast ganz krank lag Arwen in ihrem Gemach, die ihre Gedanken an Aragorn und den Gefährten verweilen ließ. In Tagträumen sah sie nur, wie Arwen ihren Liebsten zum Manne nahm, mit ihm Kinder hatte und sie glücklich zusammen in Gondor lebten. Doch innerlich hatte die Elbe ein komisches Gefühl, was der Gemeinschaft des Ringes betraf. Nachts wurde sie auch von schrecklichen Träumen heimgesucht, in denen viele von den Gefährten verwundet oder gar tot waren. Jeden Tag betete Arwen, Tochter Elronds, das dies nicht geschehen war auf den Weg der acht Krieger. Gimli und der Streicher liefen und liefen etliche Stunden, bis Aragorn stehen blieb. Verwundert und fragend drein blickend, stoppte auch der Zwerg. "Aragorn, ist euch nicht wohl?" erkundigte sich Gimli, der eigentlich ganz froh war, über die Atempause. Lange Zeit verstrich, ehe der Waldläufer antwortete. "Wir können Kalay und Legolas nicht im Stich lassen..." "Aber die beiden Hobbits ebenso wenig, Aragorn! Sie sind in tödlicher Gefahr!" unterbrach Gimli den Waldläufer barsch. Doch der Krieger sah nicht unbedingt freundlicher zu dem Zwerg. "Ist die Prinzessin etwa nicht in tödlicher Gefahr? Haben nicht wir die junge Frau und die Halblinge im Stich gelassen, als die Uruk - Hais angriffen?! So sprich Gimli! Sehe mir ins Gesicht und verrate mir, ob meine Autorität als Führer überhaupt noch in Frage kommt!" fauchte Aragorn, der sich dann nach den Worten auf seinen Felsen sinken ließ und sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Etliche Zeit verstrich, bis der Zwerg sich seufzend in Bewegung setzte und dem Streicher tröstend auf die Schulter klopfte. Aragorn blickte Gimli ein wenig fragend an. Gimli überlegte schnell, wie er seine Worte aussprechen sollte, da Zwerge nicht gerade große Redner waren, wie jeder wußte. Der Sohn des Gloin war da ebenfalls keine Ausnahme. "Aragorn, ihr habt uns so weit gebracht, habt immer eine schützende Hand über uns alle gebracht, aber nun ist die Gemeinschaft zerbrochen und ihr sagtet doch so schön: Wir müssen nun unsere eigenen Wege gehen. Laßt uns Orks jagen gehen und die Halblinge aus ihrer mißlichen Lage befreien. Kalay wird sicher wieder gesund. Die Liebe unserer Bogenschützen ist groß und heilender, als jede Medizin und Heilkunst der Welt." meinte Gimli tröstend und versuchte kurz zu lächeln, in der Hoffnung, der Waldläufer würde neuen Mut fassen. Es schien zu funktionieren. Nickend und ein erleichtertes Lächeln gleitete über das Gesicht Aragorn, erhob sich dieser von seinem Platz. "So laß uns weiter ziehen, mein Freund und habe dank, für deine tröstenden Worte." Gimli war froh, wieder den alten Aragorn vor zu finden und so liefen beide weiter, auf den Versen der Uruk - Hais, die Merry und Pippin immer noch näher nach Isengard brachten. In Isengard lauerte Saruman, der noch immer hoffte, den Einen Ring der Macht in seinen Händen zu bekommen. Noch immer brannte das Feuer, das die Gefährten vor dem Kampf noch am alten Lager am Fluss hatten. Es war nicht all zu lange her, als in dem Kampf mit den Uruk - Hais Kalay schwer verwundet wurde und allmählich an der Schwelle des Todes stand. Legolas, der sie als Erster verletzt vorfand, veranlaßte mit seinen beiden anderen Freunden, das er bei der Prinzessin bliebe und die Bogenschützen nachrücken wollten. Doch der Elb hatte Angst. Angst. Ein Gefühl, das Legolas bis heute noch nicht kannte und die Sorge um seine Geliebte immer und immer wieder anwachsen ließ. Schon lange hielt der Elbenprinz Kalay in seinen Armen, verband ihre Wunde mit einem herausgerissenem Stück Stoff seines Umhanges und versuchte die Blutung zu stoppen. Schweißperlen zeigten sich auf der Stirn des Mädchens, ihre Haare verklebt von Schweiß und sie atmete schwer. Sanft wiegte Legolas seine Liebste in seinen Armen und ihm kamen immer wieder Tränen. Der Elb wollte Kalay um keinen Preis der Welt verlieren. Sein Herz und seine Liebe hingen an ihr. Wieder und wieder betete er auf elbisch an die Götter, sie mögen Kalay wieder gesund werden lassen und ihr Leben erhalten. Aber es zeigte sich einfach keine Besserung. Die Stunden vergingen, das Feuer wurde langsam kleiner, das Legolas zwar wieder entfachte, aber mehr mit der Pflege seiner Geliebten zu tun hatte. Irgendwann glaubte Legolas, die Prinzessin würde frieren, als sie am ganzen Leib zitterte, wie Blätter, die vom Wind stark geschüttelt wurden. Schnell nahm er seinen Umhang ab und legte ihn ihr um. Aber es schien sich nichts zu ändern. Kalay hörte nicht auf zu zittern und wimmerte noch immer vor Schmerzen. Leise weinend und ständig seufzend senkte Legolas seinen Kopf und legte ihn sanft auf ihren. Er schluckte und versuchte Worte zu sprechen. "Garo trî, melethril! Garo trî..." (Halte durch, Geliebte! Halte durch...) hauchte der Elbenprinz von sich. Es ging Legolas immer noch nicht durch seinen Kopf. Wie konnte Kalay so schwer verletzt werden? Warum mußte es ausgerechnet ihr passieren? Wo war er nur und warum hatte er sie im Stich gelassen? Alles Fragen, die sich der Elb stellte. Wie sehr sein Herz schmerzte vor Sorge und Angst, um die Person, die sein Leben war und für die er sein unsterbliches Leben geben würde, nur, damit Kalay überleben würde. Die Gedanken ließen Legolas' Tränen, die über seine Wangen liefen, nicht versiegen. Das glitzernde Naß tropfte warm auf das Gesicht des Mädchens, das die Augen öffnete. Legolas merkte dies nicht und Kalay keuchte leise. "Legolas... Melethron..." (Legolas... Geliebter...) Fast wie ein Flüstern kamen die Worte der Prinzessin über ihre zitternden Lippen, die Legolas hörte und aufschrecken ließ. Sanft legte er seine Finger auf ihren Mund, um sie nicht weiter sprechen zu lassen. "Kalay... spreche nicht. So schone dich... du wirst nicht sterben, ich werde es zu verhindern wissen..." sprach der Elbenprinz heiser. Seine Augen verfingen sich in ihre, die fast zu verblassen schienen. Nur schwach und mit Schmerz verzerrtem Gesicht hob Kalay ihre eine Hand, um das Gesicht ihres Geliebten zu berühren. Trotz des Blutes, das an ihren Händen klebte, ließ Legolas dies zu und hielt auch ihre schwache und zitternde Hand an seiner Wange. Das Gesicht des Elben wurde wieder ernst und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Ir ech gwannag, aníran im gwa le gwanna." (Wenn du stirbst, will ich mit dir sterben.) Vor Verwunderung und auch Unglauben, weiteten sich die Augen des Mädchens. "Man, Legolas?" (Was, Legolas?) fragte Kalay schwer atmend und sehr leise, der es ein wenig schwarz vor Augen wurde und die Schmerzen allmählich unerträglich wurden. Die Augen vom Bogenschützen verrieten der Prinzessin mehr, als Worte es konnten und sie wußte, was er ihr eben auf elbisch sagte, entsprach der Wahrheit. Legolas liebte sie so sehr, das er ohne sie nicht mehr sein könnte. Aber auch ihr erging es so, wenn es bei ihrem Liebsten so wäre und sie brachte nur noch die Worte über die Lippen, ehe sie in Ohnmacht fiel: "Legolas... Nî meleth echî..." (Legolas... ich liebe dich...) Dann schlossen sich ihre Augen, die Schmerz dem Elben verrieten. Der Schreck fuhr in Herz und Mark von Legolas. Ungläubig drückte er Kalay an sich, sprach immer und immer wieder auf sie ein, sie möge ihre Augen aufschlagen und Tränen der blanken Angst strömten aus seinen Augen. Dann, aus lauter Verzweiflung heraus, legte Legolas seine Liebste auf dem Boden sanft ab, hielt seine Hände über ihre Wunde und schloß seine Augen. Obwohl der Elb wußte, das seine heilenden Kräfte nicht die stärksten waren, sprach er die Worte, die Kalay zurück ins Licht holen würden. "Kalay, lasto beth nîn, tolo dan na ngalad." (Kalay, höre meine Stimme, komme zurück zum Licht.) Der Elbenprinz gab die Hoffnung nicht auf und flehte die Götter noch immer an, Kalay nicht sterben zu lassen, der auch gleichzeitig schwor, seines ebenfalls zu beenden, wenn die Prinzessin sterben würde. Dann brach die Nacht herein. Die Nacht war in der Emyn Muil so düster, man hätte die Hand vor Augen nicht sehen können. Der Wind schien hier auch unheimlicher und voller böser Magie zu heulen, das einem das Blut in den Adern gefror. Nichts desto trotz schliefen Frodo und Sam ruhig an einer Ebene zwischen den Felsen. Doch sie waren nicht allein. Ein froschartiges, schleimiges Wesen, nicht größer als ein Hobbit, kroch mit leisen Zischlauten auf den Ringträger zu. Kroch auf den Versuch hin, Frodo das zu nehmen, was vor langer Zeit diesem Wesen schon einmal gehört hatte und dessen Versand von dem Ring der Macht getrübt wurde. Es war Gollum, den Bilbo Beutlin aus Mitleid zu diesem Geschöpf einmal das Leben schenkte und es nicht übers Herz brachte, ihn zu töten. Langsam und immer näher an Frodo heran schleichend wollte dieser den Ring an sich nehmen. "Sie haben uns den Schatzzz genommen, diese Diebe... diese kleinen dummen Halblinge..." zischte Gollum vor sich hin, der kurz davor war, dem Ringträger die Kette mit dem Ring zu entnehmen, als Frodo und Samweis hochschnellten und Gollum zu fall brachten. Allerdings war das schleimige Wesen nicht auf den Kopf gefallen und stieß erst Frodo von sich, der danach gleich Samweis von sich hievte. Mit solch einer Kraft von Gollum hatten beide nicht gerechnet, der aber durch den Wahnsinn, der vom Ring ausging, eine ungeheure Kraft von Gollum ausging und dieser sich soeben auf Frodo stürzte. Zischend versuchte der Besessene nach dem Ring zu greifen, mit seinen großen, schleimigen Händen. Der Ringträger kämpfte dagegen hart mit Gollum, die förmlich um den Ring rangen, bis Sam Gollum von seinem Herren riß und nun diese beiden einen unerbittlichen Kampf führten. Die Gelegenheit der Ablenkung von Sam nutzte Frodo aus, der Stich aus seinem Heft holte und somit gewaltsam Gollum von seinem Freund riß und ihm hart im Genick packte. Stich tödlich an Gollums Kehle gerichtet der nur noch vor Angst und auch vor kranker Sehnsucht nach dem Ring röchelte. "Sieh hin Gollum! Das ist Stich! Du hast es schon einmal gesehen, nicht wahr?" zischte Frodo von sich und sein Gärtner erholte sich langsam von dem Kampf, der sich dankend zu seinem Freund gesellte. Gollum brachte auf Frodos Worte nur gurgelnde und krächzende Laute von sich. Als sie am nächsten Tag weiterzogen, hatten sie um den Hals ihres Angreifers einen Strick gelegt. Wie ein Verrückter, was Gollum weiß Gott durch den Jahrelangen Einfluß des Einen Ringes geworden war, hüpfte dieser auf der Stelle, kroch auf den Boden und flehte jedesmal, man möge doch diesen Strick von ihm nehmen. Je länger der Ringträger die Worte hörte und je öfter er zu diesem grausigen und dennoch bemitleidenswerten Geschöpf blickte, bekam er allmählich Mitleid. Durch Frodos Kopf kamen Gedanken, ob er auch so aussehen und ebenfalls so ein verachtendes Verhalten bekam, sollte der Ring von ihm Besitz ergreifen. Hatte Gollum niemanden, der ihn hätte helfen und helfen können, so wie er Sam hatte? Sein Blick verfing sich dann nach etlichem Laufen mit dem von Gollum und Frodo sah Traurigkeit und irgendwo auch Einsamkeit. Der Hobbit wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Samweis am Tau von Gollum zerrte und wütend zu Frodo meinte: "Er wird noch die Orks zu uns locken, wenn er nicht aufhört zu Kreischen! Wir sollten ihn laufen lassen... er wird sowieso zu Grunde gehen..." Ein wenig entsetzt blickte Frodo zu seinem Freund und dann zu Gollum. "Vielleicht kann er uns aber auch helfen." sprach der Ringträger dagegen und lief einen Schritt auf Gollum zu. Auch Gollum ging kriechend und voller jammern auf Frodo zu. "Bitte nehmt es uns ab... Wir werden auch dem Herren dienen..." bettelte das armselige Wesen und kniete vor Frodo, dessen Herz sich erweichte, da er in Gollum sein Schicksal sah, wenn er der Macht des Ringes nachgab und ihm verfiel. Jedoch schoß Sam zu seinem Herren. "Herr Frodo! Wir können ihm nicht trauen! Er wird uns im Schlaf ausrauben!" beschwor Samweis seinen Freund. Doch Frodo legte seine Hand auf die Schulter seines Begleiters. "Er kann uns aber auch helfen Sam..." meinte Frodo und kam Gollum wieder ein wenig näher zu. "Du weißt, was für dunkle Mächte der Ring besitzt, kann ich dir Trauen, Gollum?" sprach der Ringträger schließlich weiter zu dem schleimigen Wesen, das zu Frodo aufblickte. Samweis schüttelte nur den Kopf. Aber Gollum nickte sehr und blickte starr zum Ring. "Ja, ja der Herr kann uns trauen wir schwören... wir schwören... es auf dem Schatz! Ja, wir schwören es auf dem Schatz!" bekundete Gollum und Frodo gab sich damit zufrieden. "Du kennst den Weg nach Mordor. Du bist schon einmal da gewesen. Bringe uns zum Schwarzen Tor!" befahl der Hobbit, als er Gollum das Seil um den Hals abnahm. Vor Freude, frei zu sein, sprang Gollum auf allen Vieren auf der Stelle auf und ab, bis er kurz zu den beiden Hobbits blickte und auch seinem Befehl nach ging. Gollum rannte los und die beiden anderen versuchten das schleimige Wesen in Richtung Schwarzem Tor zu folgen. Frodo setzte nun seine Hoffnung in Gollum, der von den Orks gefangen genommen, gefoltert und gebrandmarkt wurde, nur, um herauszufinden, wer im Besitz des Ringes war. Samweis dagegen traute diesem Geschöpf nicht im geringsten. Durch die Macht des Ringes, die Gollums Verstand und auch das seines Herren, vergiftete, machte sie unberechenbar, besonders Gollum. So schwor sich Samweis Gamschie, das er seinen Herren und Gollum keine Minute aus den Augen lassen wird. Licht. Überall helles Licht, das nicht blendete. Rauschen von Wind, aber man spürte keinen. Wärme, die Legolas von Kopf bis Fuß befluteten. Um ihn herum sah er nur Licht und von weitem, an einem kleinen Punkt, entdeckte er einen Schatten, der zu ihm näher kam. Erst glaubte der Elb, es sein ein Feind, dagegen stand dann Kalay vor ihm, die ein langes, weißes Kleid trug und ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. Legolas traute seinen Augen nicht. Seine Liebste sah aus, wie eine Göttin und er glaubte zu träumen. "Kalay... melethril..." ("Kalay... Geliebte...") hauchte der Elbenprinz mit Tränen in den Augen von sich, der allerdings von seiner Angebeteten unterbrochen wurde. "Legolas... Im tolo dan na ngalad." ("Legolas... Ich komme zurück zum Licht.) sprach Kalay, die ihm noch einen sanften Kuß schenkte, ehe sie wieder im Licht verschwand. Aber Legolas wollte ihr folgen, wollte sie an sich ziehen und festhalten, bis... ...Legolas fuhr erschrocken hoch und blickte sich um. Es war schon Morgen. Der Elbenprinz lag auf dem Boden und hatte etwa geschlafen? Außerdem: Wo war seine geliebte Kalay? Schnell sprang der Elb dann auf und wollte sie suchen gehen, als hinter den Büschen die Prinzessin erschien, die scheinbar unbeschadet schien und deren Kleidung voller Schutz und wie Lumpen an ihr herunter hingen. "Kalay... du... du bist geheilt...?!" keuchte Legolas erleichtert von sich und schloß das Mädchen freudig in seine Arme. Auch Kalay umarmte ihn innig, die ihm auch sogleich einen sanften Kuß schenkte. Noch nie waren beide so erleichtert und die junge Frau hatten den Elben zum ersten Mal so weinen gesehen. Es waren Tränen, die der Prinz vergoß, die sein Herz mit Erleichterung beseelte, da das Wesen, das er von ganzem Herzen liebte, noch lebte. In diesem Moment konnte Legolas nicht anders und er hatte auch keine Scheu, seine Tränen zu zeigen, die über seine Wangen liefen. Sanft strich Kalay nach der langen Umarmung die Tränen aus seinem Gesicht. Ihre Blicke verfingen sich ineinander. "Legolas... wir dürfen leider keine Zeit verlieren... Pippin und Merry... sie sind in Gefahr." flüsterte das Mädchen zu Legolas, der vorerst verwundert schien, bis er nickte. "Ich stimme dir zu... Wir müssen vorerst Aragorn und Gimli einholen..." fügte der Elb hinzu, der nur schwerfällig Kalay von seiner Umarmung preisgab, ebenso wie es der Prinzessin nicht einfach war, ihn los zu lassen. Doch sie gingen schnell zum Feuer zurück, machten dieses aus und sammelten ihre Waffen zusammen, die dann auch schon gemeinsam losliefen, immer den Spuren ihrer beiden Freunde nach, die noch immer versuchten, die beiden Hobbits aus den Klauen der Uruk - Hais zu befreien. Einen halben Tagesmarsch entfernt saßen Gimli und Aragorn am Ende es Waldes, der sich am Rande des Flusses Anduin erstreckte, in der Hoffnung, Legolas und die Prinzessin würden noch zu ihnen stoßen. Das Gewissen von Aragorn hatte nicht zugelassen, das sie weiter liefen und lieber einen Tag zurückfallen ließen, statt die Bogenschützen in ihrer Verzweiflung zu überlassen. Aber auch dem Zwerg, selbst wenn es der Sohn Gloins niemals zugeben würde, hatte Angst um die Prinzessin und auch um den Elben. So saßen sie auf einen Felsbrocken, warteten und beschlossen allerdings auch, nur bis Sonnenuntergang zu warten, um die Uruk - Hais und ihren Gefangenen folgen zu können. Beide Krieger waren ganz unruhig und die Sorge um die Bogenschützin wuchs. Kalay hatte während ihrer Reise sich viele Wunden geholt, aber noch keine so schwere und doch sehr gefährliche, die ihren Tod regelrecht sicherte. Doch die Hoffnung wollten beide nicht aufgeben. "Aragorn... die Prinzessin... was meint ihr, würde Legolas tun, wenn sie stirbt?" fragte Gimli kleinlaut, da die Sorge selbst sein kleines, aber dennoch warmes Zwergenherz mit Besorgnis erfüllte. Als sich die Blicke vom Erben Isildurs und Gimli trafen, erkannte der Zwerg in Aragorns Augen Kummer und Hoffnungslosigkeit. Hatte er die Prinzessin und deren Überlebenswillen aufgegeben? Waren der Tod Gandalfs und Boromirs etwa zu schmerzhaft für ihn gewesen, das der Anführer keine Hoffnung mehr sah? Gimli konnte und wollte dies nicht glauben. Aber Aragorn seufzte schwer und blickte lange seine Handflächen an, die noch immer vom Blut des Feindes getränkt waren. "Wie viel Blut wurde in diesem Kampf um den Einen Ring vergossen? Wie viele Leben soll die Schlacht noch kosten, nur, damit in Mittelerde Frieden zwischen für die Völker herrscht?" dachte sich der Streicher und blickte noch immer trostlos zu Gimli, bis er schließlich eine Antwort gab. "Legolas würde mit ihr gehen. Seine Liebe zu ihr, ist stärker und er würde sein Leben nicht mehr als wert sehen." meinte Aragorn ehrlich und drehte sich um, dessen Stimme schon ohne Klang und Gefühl waren, das es den Zwerg schon fast erschreckte. Also hatte der Erbe Isildurs schon jetzt aufgegeben? Woher wollte er wissen, das Kalay Tod war? Gimli wollte nicht glauben, was er eben hörte. Legolas und Kalay, beide tot? Das konnte er nicht glauben. Tief in seinem Inneren glaubte Gimli fest an diesen einen Satz, der besagt: "Die Liebe heilt alle Wunden." und genau diesen Satz sprach Gimli laut aus, der in Gedanken versunken an seine beiden Freunde starr zu Boden blickte. Doch Aragorn sah auf, als er dies vernahm und zog darauf hin seinen Anhänger, den er eins von Arwen bekam, heraus und sah ihm lange an. In diesem Moment glaubte er, Arwen flüsterte zu ihm, mit den Worten: "Noch ist nichts verloren. Liebe ist stärker als der Tod." Und genau diese Worte waren wie ein Zauber, der Aragorns Herz wieder mit Hoffnung füllte, ihn mit wieder an die Errettung Mittelerdes und der Völker glaubte. Auch Gimli bekam dies mit und konnte sich ein erfreutes lächeln nicht verkneifen, als sie aufschreckten, da sie etwas auf sie zu kommen hörten und ihre Waffen zückten. Es mußten wohl noch Orks in der Nähe sein. So hoben Gimli und der Waldläufer Schwert und Axt, setzten zum tödlichen Angriff an und hielten Inne, als plötzlich Kalay und Legolas wohlauf vor ihnen standen. Wie Eis erstarrten die beiden, als die Bogenschützen erfreut, ihre Freunde anzutreffen, vor sich fanden. "Alae... Aragorn..." ("Sei gegrüßt... Aragorn...") sprachen Kalay und der Elb leise zu ihren Freunden, die ihre Freudentränen verbargen. Aragorn dagegen umarmte Beide erleichtert und glücklich, sie heil wieder zu sehen. Gimli ging auch auf sie zu, doch er blieb vor Legolas und der Prinzessin stehen, die ihn verwundert ansahen. Der Blick des Zwerges war ernst und finsterer Miene. "Wurde auch Zeit, das ihr noch antanzt meine Freunde!" kommentierte Gimli, der versuchte nicht seine Freude zu zeigen. Doch Aragorn und die Bogenschützen grinsten. "Wir sind auch froh, Gimli, dich und Aragorn wieder zu sehen." scherzte Kalay, die den Zwerg kurz umarmte und sich alle allerdings schnell wieder ernst ansahen. "Wir haben keine Zeit. Die Hobbits sind in Gefahr..." sagte schließlich Legolas, der in die Runde blickte und jeder ihm zustimmend nickte. Ihr Kampfgeist war wieder da und alle hatten nun neuen Mut und Kraft. "So laßt uns weiterziehen, in den Westen. Sie scheinen nach Isengard zu wandern. Merry und Pippin kommen dem Weißen Zauberer viel zu nahe." fügte Aragorn hinzu. Ein weiteres zustimmendes Nicken und so liefen sie auch schon los, auf der Fährte der Uruk - Hais, die ihre Freunde in Gefangenschaft hielten. Alle wußten sie, es würde ein Kampf auf Leben und Tod werden. Doch sie ahnten ja nicht, was alles auf sie und auch auf die Halblinge, die zum einen nach Mordor zogen und die anderen weiter in Richtung Sarumans Festung verschleppt wurden, noch auf sie zu kommen würde. Viele Abenteuer mußten sie noch bestehen. Abenteuer, die all ihren Mut, ihre Hoffnung und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen, das auch die Liebe zwischen Kalay und Legolas zur Prüfung wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)