Alles kommt anders, als man will von abgemeldet (mit Lauri Ylönen von the Rasmus (Hurra, Kap. 8 ist endlich da!) ^^) ================================================================================ Kapitel 3: was ist nur los mit mir? ----------------------------------- Chapter 3: Ich blinzelte mir den Schlaf aus den Augen. Eingehüllt in eine Decke lag ich in meinem Bett. Mir war warm. Und gemütlich Vorsichtig lugte ich unter meinen Augenlidern hervor. Es war hell. Etwas zu hell für mich. Also machte ich die Augen schnell wieder zu. Mummelte mich in meine Decke ein. Es roch irgendwie anders als sonst. Der Geruch war mir völlig fremd. Also, mein Geruch war das nicht. Seltsam. Jetzt öffnete ich schließlich doch die Augen. Sah mich um. ,Moment mal, wo bin ich eigentlich??? Das ist nicht mein Zimmer! Das ist nicht mein Bett!! Das ist nicht meine Decke!!! WO BIN ICH???' Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf und plötzlich stürzte alles über mich herein: Die gestrige Nacht, Der Rauch, der Qualm, das FEUER, das Feuer in meiner Wohnung, die Kälte. Die eisige Kälte! Alles verloren! . . . . . Ylönen! Schnee! Dunkelheit! Messerscharf konnte ich mich daran erinnern. Als wäre es gerade eben erst passiert. Tränen schossen mir in die Augen. Vielleicht war all das ja nur ein böser Traum gewesen. Hoffnungsvoll sah ich mich um. Nein! Das war nicht mein Zimmer! Wenn es ein Traum gewesen wäre, wäre ich jetzt in meinem Zimmer, in meinem Bett und nicht hier. Wo auch immer "hier" war. Ich ließ mich in das Kissen zurückfallen und schloss die Augen. Tränen rannen über meine Wangen. Ich wollte einschlafen und all das vergessen. Wollte nicht daran denken. Doch es ging nicht. Immer und immer wieder sah ich die gestrige Nacht vor meinem geistigen Auge ablaufen. ,Was soll denn jetzt nur aus mir werden? Wo soll ich denn jetzt hin?' ich zog die Decke über meinen Kopf und schluchzte in das Kissen. In das Kissen, das ich nicht kannte. Und es war mir im Moment auch völlig egal, wem das Kissen gehörte. Es eignete sich nämlich hervorragend zum hineinschluchzen, denn zu etwas anderem war ich gerade nicht in der Lage. Ich bebte am ganzen Körper bei jedem Schluchzer, die ich nicht unterdrücken konnte. So lag ich da. Ein bebender und zuckender Haufen aus Decke, Kissen, Haaren und aus mir. Minuten verstrichen und ich weinte noch immer. Ich dachte überhaupt nicht darüber nach, wo ich eigentlich war, sondern konnte nur noch an gestern denken. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. ,Eine Hand? Wo kommt die denn auf einmal her? Und von wem ist die?' völlig überrascht zuckte ich zusammen, riss meine Augen auf und starrte ins Kissen, nahm jedoch nicht die Decke von meinem Kopf. Jemand setzte sich vor mich aufs Bett. Die Hand lag noch immer auf meiner Schulter. Ich hielt den Atem an und rührte mich nicht. Jedenfalls versuchte ich das. Denn meine heftigen Schluchzer konnte ich noch immer nicht unterdrücken. Die Person, die ich nicht sehen konnte, weil mein Kopf im Kissen vergraben war und unter der Decke steckte, gab keinen Laut von sich. Sie sagte nichts. Nicht wer sie war. Nicht was sie wollte. Minuten vergingen, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen und die nur von ein paar lauten und herzerreißenden Schluchzern meinerseits unterbrochen wurden. Irgendwie traute ich mich nicht, die Person anzusehen. Vielleicht wollte ich gar nicht wissen, wer sie war. Die Hauptsache war, dass da jemand war, der seine Hand auf meine Schulter legte. Denn das beruhigte mich ungemein. Ich wollte, dass mich diese Person in den Arm nahm, auch wenn ich nicht wusste, wer sie war. Denn genau das hätte ich jetzt gebraucht, ganz egal von wem. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, wann jemand das letzte mal in den Arm genommen hatte. Meine Mutter vor vielen, vielen Jahren vielleicht? Doch es passierte nichts. Die Hand lag nur weiterhin beruhigend auf meiner Schulter. Dieser Moment war so schön. Ich wollte nicht, dass er zu ende ging, wollte nicht, dass derjenige seine Hand wegnahm. Ich hätte noch Stunden so daliegen, über nichts nachdenken und einfach nur vor mich hin schluchzen können. Doch so langsam drang die Neugier durch. Schließlich zog ich die Decke doch etwas von meinem Kopf - und sah verheult direkt in ein Paar wunderschöne, grüne Augen. ,Grüne Augen? Moment mal!' Erschrocken zuckte ich zusammen, schmiss die Hand und die Decke in hohem Bogen von mir und sprang mit einem eleganten Satz aus dem mir unbekannten Bett. Ein überraschtes, grünes Augenpaar folgte mir. "Verdammt Ylönen! Fass mich noch einmal an und ich,......ich,.....!" Was machst du hier? Was mache ich hier? Und überhaupt,... überhaupt....!" Aufgeregt strich ich mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. "Hätte nicht gedacht, dass du so schnell wieder zu Kräften kommst!" grinste er mich an. Er saß noch immer auf dem Bettrand und sah mich an. Mit einem undefinierbarem Ausdruck in den Augen. "Und jetzt komm mal wieder runter! Schließlich wärst du ohne mich da draußen erfroren!" Jetzt sah er mich doch etwas verärgert an. Ich konnte es nicht fassen und verstand überhaupt nichts mehr. Ylönen war nun wirklich der allerletzte gewesen, mit dem ich jetzt gerechnet hätte. Ich hatte gar nicht richtig darüber nachgedacht, wer da auf dem Bett neben mir sitzen könnte. Und dann so was! Was machte ich bei ihm? Ich war noch nie bei ihm, ahnte aber dennoch, dass das hier seine Wohnung war. Ich konnte ihn nicht leiden. Ich mochte ihn nicht. Er war ein Idiot. Was hatte er mit mir gemacht? Total verwirrt sah ich ihn böse an. "Ich...........also.......eehm...........ich......." ich wusste erst nicht, was ich sagen wollte, doch dann fand ich meine Sprache schnell wieder "Was mache ich hier? In DEINEM Bett? Das ist doch dein Bett, oder? Kannst du mir das vielleicht mal erklären???" aufbrausend redete ich auf ihn ein. Ein Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. Er starrte mich an. Wieso starrte er mich so an? Sein Blick schweifte kurz über meinen Körper. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie ich eigentlich da stand: Ich hatte nur ein hauchdünnes, superkurzes Nachthemd an und sonst nichts! ,Verdammt, wie peinlich, der soll mich nicht so anstarren!' Die Röte stieg mir ins Gesicht. Sofort sah ich mich hilfesuchend nach etwas um, das mir Schutz bieten könnte. ,AHA! Die Decke!' dachte ich, schnappte sie mir blitzschnell und versteckte mich dahinter. Noch immer rot im Gesicht starrte ich auf den Boden. Ich merkte genau, wie sein Grinsen noch breiter wurde. "Ja, das ist mein Bett!" meinte er ruhig. "Und du bist hier, weil ich dich hier hergebracht hab, nachdem du deine Wohnung abgefackelt hast und fast erfroren wärst. Du bist ohnmächtig geworden. Hätte ich dich denn da draußen liegen lassen sollen?" "Ja!" antwortete ich ihm sofort und unüberlegt bissig "ich meine nein, doch,........ ich,.........!" Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Er sah mich an. Mit diesen Augen. Diese Augen. Diese Augen. ,Verdammt! Diese beschissenen Augen!' Sofort sah ich weg und führte meine ,Fußboden-Hausstaub-Studie' interessiert und fasziniert fort. Keine Reaktion von ihm. Was er jetzt wohl dachte? Das war wohl doch etwas zu gemein von mir, schließlich hat er mir das Leben gerettet, wie er behauptet. Aber wann waren wir schon jemals nett zueinander gewesen? ,Wieso mache ich mir eigentlich Gedanken darüber, was er denkt, das kann mir doch eigentlich schnurzpiepegal sein!' schalte ich mich. Doch schon kurz darauf wurde ich mir wieder meiner Situation bewusst. Ich war hier halbnackt in seiner Wohnung und nicht meiner, die ja nicht mehr existierte. Peinliche Stille. "Und wie bin ich eigentlich hier hochgekommen?" fragte ich ihn nun etwas kleinlaut, um die Stille zu brechen, vermied es jedoch ihn anzusehen. "Du hast mich doch nicht etwa ganz alleine hier hochgetragen, oder?" "Naja, du weißt doch, der Aufzug ist kaputt....!" ,Warum hat er das gemacht? Er mag mich doch nicht! Ich kann ihn nicht ausstehen! Warum tut er bloß so was? "Wieso?" Schweigen. "Wieso hast du............. hast du das für mich getan?" Schweigen. "Hm!" er zuckte gleichgültig mit den Schultern. Schweigen. "Und....., und mein Wohnung?" fragte ich ihn zögerlich, ängstlich. Dabei wollte ich die Antwort eigentlich gar nicht wissen, da ich sie ja schon kannte. "Kannste vergessen, genauso, wie dein ganzes Zeug da drin." WUMM! Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Und das obwohl ich doch genau gewusst hatte, wie seine Antwort lauten würde. Ich hatte alles verloren, wirklich alles. Jetzt wurde es mir auch noch bestätigt. Insgeheim hatte ich ja gehofft, das irgendetwas die verheerenden Flammen überstanden hatte. Naja, das einzigste, was ich noch hatte, war mein Nachthemd und mich. Mehr hatte ich nicht. Der einzigste Hoffnungsschimmer meines Lebens war verbrannt mitsamt all meinen Habseligkeiten. Für immer verloren. Mein neues Leben, das ich doch erst vor ein paar Monaten begonnen hatte war unwiderruflich zerstört. Ich war jetzt völlig mittellos. Von was sollte ich leben, wo sollte ich wohnen? Auf der Straße? Lauter solche Fragen drängten sich jetzt in mein Gedächtnis und ließen Panik in mir aufsteigen. "Du kannst bei mir wohnen bleiben, wenn du willst!" er stand auf und kam langsam auf mich zu. "Ich.....bei dir, ääähm,...also, was?.....ich, versteh nicht..........!" völlig perplex starrte ich ihn an. Mir fehlten die Worte. Das wäre nun wirklich der allerletzte Gedanke von mir gewesen, bei Ylönen zu wohnen. Wieso war der denn plötzlich so nett zu mir? Ich konnte ihm doch eigentlich egal sein. Das war ich gar nicht gewohnt von ihm. Es konnte ihm doch egal sein, ob ich jetzt auf der Straße sitze, oder nicht! Heckte der etwa irgendwas aus, um mich zu ärgern? Ist das jetzt seine neue Taktik, mich zu ärgern? War das nur ein mieser Streich von ihm, um mir eins auszuwischen? Hatte er mir das jetzt nur gesagt, um mir gleich darauf zu verkünden, dass ich natürlich nicht bei ihm wohnen dürfte und er mich dann hochkant auf die Straße setzte? Das würde ich nicht zulassen. Ich hatte meine Sprache wiedergefunden: "Hey Ylönen, ich weiß zwar nicht wieso und weshalb du das jetzt gemacht hast, aber mich kannst du nicht reinlegen! Du führst doch irgendwas im Schilde um mich zu ärgern, mich wieder zu demütigen! Aber darauf fall ich nicht rein!" meine Stimme wurde immer lauter "Ich werde bestimmt nicht bei dir wohnen! Darauf kannst du lange warten! Ich gehe!" entschlossen schrie ich ihn jetzt an. Völlig verdutzt sah er mich an mit diesen Augen. Diesen Augen. Diesen verdammt grünen Augen. ,Verdammt, starr ihn nicht an, Mädel!' Doch jetzt wurde er auch böse. "Sag mal Josephine, kannst du das was mal war nicht einfach vergessen. Siehst du denn nicht wie mies es um dich steht?" Jetzt stand er vor mir und sah mich wütend an. Ich klammerte mich an seine Decke. "Auch wenn wir zwei uns noch nie verstanden haben, versuche ich dir zu helfen und was machst du? Du denkst du brauchst meine Hilfe nicht? Dann geh doch! Dann geh und schau, wie weit du kommst!" er lief um mich herum und ehe ich mich versah stand er hinter mir, "dann geh und schau wie weit du in deinem......"seine Stimme senkte sich und ich stand wie erstarrt da "Hemdchen kommst!" flüsterte er mir bedrohlich ins Ohr. Tausend Schauer liefen mir gleichzeitig den Rücken hoch und wieder runter und eine Gänsehaut breitete sich über meinen gesamten Körper aus. Die Decke glitt mir aus den Händen auf den Boden. Ich stand da und war nicht fähig mich zu bewegen. Mein Körper war wie erstarrt. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr und auf meinen Schultern, was mir nur noch mehr Schauer über meinen Körper jagte. Die ganze Zeit hatte ich nicht bemerkt, dass ich eigentlich nicht viel Kraft hatte, doch jetzt wurden meine Knie weich. All das war zu viel für mich. Was war nur los? Noch vor zwei tagen hätte ich mir solch eine Situation nicht einmal erträumt. Mir wurde schwindelig und meine Knie knickten ein. Ich rechnete schon damit, dass mein Hinterteil gleich eine höchst unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden machen würde. Doch so weit kam es nicht. Denn auf einmal spürte ich zwei kräftige Arme, die sich um meinen Körper schlossen und meinen Sturz abfingen. "Hoppla!" in seiner Stimme lag leichte Überraschung " Bist wohl doch noch nicht so stark, wie du dachtest, was? Wie wärs, wenn du noch ne Weile schläfst?" sagte er jetzt mit einer wieder völlig normalen Stimme. Er legte mich aufs Bett. Ich wollte mich wehren, doch ich konnte nicht. Ich war zu schwach und verwirrt, um irgendetwas zu machen. Er sah mich schweigend an. ,Was mache ich hier eigentlich? Was erlaubt der sich? Der hat mir gar nichts zu sagen, dieser Idiot! Was ist nur mit mir los???' Gerade wollte ich ihm etwas gemeines an den Kopf werfen, als er plötzlich die auf den Boden gerutschte Decke aufhob und mich damit zudeckte. Er deckte mich zu? Was war nur los? Das passte doch alles nicht zusammen! Was war nur los mit Ylönen! Hat dem jemand eine Gehirnwäsche verpasst? Völlig verdutzt blickte ich ihn an - und er grinste verboten schelmisch zurück, drehte sich um, verließ das Zimmer und ließ eine völlig verwirrte Josephine zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)