Murder Days von chibinis-chan (D'espairs Ray) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Der Morgen kam wie immer viel zu schnell. Helle Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und tauchten den Raum in warmes Licht. Das fröhliche Gezwitscher der Vögel vor dem Fenster wurde mit einem unwilligen Brummen belohnt. Die Gestalt im Bett wälzte sich rum und steckte den Kopf unter das Kissen. Stille. Zero liebte diese friedliche Stille, dieses Gefühl des Allein seins, das einen mit Ruhe und Wohlbefinden erfüllte. Keine störenden Geräusche. Er schloss erneut die Augen, atme tief ein und war gerade dabei wieder ein zu schlafen, als sein Wecker runter ging. Erneutes Brummen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall, der in Scheppern endete. Arg, diese Vögel. Immerhin war der Wecker jetzt still. Wenn der Schwarzhaarige etwas noch mehr hasste als Vogelgezwitscher am morgen, war es sein verdammter Wecker. Bei jedem Piepsen, das dieses Teil von sich gab, zogen sich sämtliche Organe in seinem Körper zusammen. Erst langsam, dann immer schneller. Irgendwann würde dieses Mistteil ihn in den Wahnsinn treiben, irgendwann. //Wieso muss der Idiot auch so früh ein Shooting ausmachen?// Zero kniff erneut die Augen zusammen und setzte sich dann im Bett auf. Wie er den Morgen doch hasste. Er fragte sich jedes Mal ob man den nicht einfach überspringen und gleich mit dem Mittag anfangen konnte. Er sah zum Fenster und brummte erneut. War ja klar. Jetzt wo er wach war, waren diese scheiß Viecher ruhig. Ach er hasste Vögel. Am meisten hasste er diese schwarzen Krähen. Sie sahen vielleicht nett aus, aber ihre Rufe waren wie boshafte Lachen. Er schauderte bei dem Gedanken an die schwarz gefiederten Tiere und erhob sich nun endgültig nur um ins Bad zu schlurfen. Ohne Dusche war er sicher für nichts zu gebrauchen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Telefon klingelte. Hizumi fuhr erschrocken zusammen und knurrte leise. Kurz darauf, sah er sich irritiert um und lies den Teppich los, als er feststellte, dass er diesen noch im Arm hatte. War er gestern doch tatsächlich einfach eingeschlafen. Langsam griff er nach dem Hörer und brummte ein verschlafenes 'moshi moshi' hinein. Natürlich war es Karyu, wer auch sonst. Der Gitarrist wollte nur sicher gehen, dass Hizumi nicht verschlief. Verschlief? Hizumi blickte zur Uhr und warf vor Schreck fast den Hörer in die Luft. "Heilige Scheiße!" Er blickte verwirrt zu dem Hörer in seiner hand, aus dem nun leises Kichern drang. Er nahm den Hörer wieder ans Ohr und beendete das Gespräch so schnell wie möglich. Gott sei dank rief Karyu ihn vor wichtigen Terminen immer an seit Hizumi einmal verpennt hatte und das ganze Shooting deshalb 3 Stunden länger dauerte. Er legte den Hörer zurück auf die Station und rieb sich den verspannten Nacken. Langsam machte er sich auf den Weg ins Bad. Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass er bei weitem nicht so scheiße aussah wie er sich fühlte. Glück für die Maskenbildner. Langsam schälte er sich aus seinen Klamotten und stieg unter die Dusche. Er genoss die kleinen Wasserperlen, die sich ihren Weg über seine Haut bahnten. Sein Körper entspannte sich und die Nacht auf dem harten Boden war wie weggeblasen. Er fühlte sich bedeutend besser, jedenfalls bis ihm der Vorfall gestern Abend und somit Zero wieder einfiel. Hizumi schauderte bei dem Gedanken daran, dass er den Bassisten anscheinend so sehr nerven musste, dass dieser freiwillig abnahm. Aber seine Stimme war schön gewesen, so wunderschön. Der Sänger ließ sich gegen die kalten Fließen sinken und schloss die Augen. Ein Lächeln legte sich über seine Züge als er wieder an den Bassisten dachte. Er seufzte erleichtert auf, als er die wärme durch seinen Körper rinnen fühlte. Jede einzelne Ader wurde durchflutet. Ein leises Stöhnen entfleuchte seinen Lippen als seine Finger sich den Weg über seinen Körper bahnten. Erneute Wärmeschauer jagten durch seinen Körper. Immer wieder tauchte das Gesicht des Anderen in seinen Gedanken auf. Die kleinen Wassertropfen rannen weiterhin über seinen Körper, gefolgt von unerfüllten Sehnsüchten und hoffnungslosen Wünschen. Laut stöhnend sank er an der Wand hinab als seine Beine unter ihm nachgaben. Sein Atem ging ungleichmäßig und schwer. Langsam öffnete er die Augen und blickte auf seine Hand. Seine Blicke folgten den Wassertropfen, die die weiße Flüssigkeit mit sich nahmen und schließlich verschwanden. Er atmete tief durch. Heiße Tränen kämpften sich ihren Weg über seine Wangen vorbei an den Wassertropfen. Geschmack von Salz legte sich über seine Lippen und seine Zunge. Es war schon wieder passiert, seine Gedanken hatten sich schon wieder selbstständig gemacht. Als sein Atem sich beruhigt hatte und die Tränen versiegten, erhob er sich langsam und machte sich fertig. Er hatte keine Zeit um sich jetzt den Kopf über so was zu zerbrechen. Der Rest wäre nicht sehr erfreut zu warten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Leise summend föhnte er sich die Haare und band die langen dann in einem Zopf zusammen. Er schlurfte aus dem Bad, ließ sein Handtuch fallen und ging auf Kleidungssuche. Kurz darauf stand er auch schon angezogen und fertig zum gehen an der Tür. Der bodenlange Mantel schmiegte sich sanft an seinen schmalen Körper und verdeckte die Konturen. Den Rest erledigte eine schwarze Sonnebrille, die er sich auf die Nase setzte. Zufrieden schnappte er sich seinen Schlüssel und machte sich auf den Weg zum Studio. Er kuschelte sich schutzsuchend in den langen Mantel. Seine Haare wehten im Wind. Zero hasste Kälte. Eigentlich hasste Zero vieles auf der Welt. Nun ja, hassen war nicht das richtige Wort. Er zog Wärme einfach der Kälte vor. Einige Zeit später erreichte er das graue Betongebäude. Seine Augen wanderten die kahlen Wände hinauf während seine Finger in der Manteltasche nach was suchten. Langsam zog er die Zigarettenschachtel und das Feuerzeug heraus. Geschützt vor dem Wind lehnte der Bassist an einer Hauswand und entzündete sich zufrieden eine Zigarette. Er blies den grauen dunst in die Luft. Unbemerkt näherte sich eine kleine Gestalt dem Bassisten. Hizumi erstarrte mitten im Schritt als er Zero erkannte. Langsam stieg ihm die Röte ins Gesicht. Er war dankbar um den Schal, den er sich so umgewickelt hatte, dass er das meiste seines Gesichtes verdeckte. Er atmete tief durch und setzte seinen Weg fort, grüßte den Bassisten im vorbeigehen und verschwand im Gebäude. Sein Herz raste wie wild. Zero hatte nichts gesagt, schien wie immer. Langsam erwachte Hoffnung in dem Sänger, dass der Jüngere nicht ahnte wer hinter den Anrufen steckte. Grüßend gesellte er sich zu den Anderen und prophezeite Zeros baldiges Auftauchen. Karyu war schon komplett gestylt und Tsukasa war immerhin schon auf dem Weg zum Styling. Hizumi ließ sich auf einen Stuhl dirigieren und ertrug die schmalen Finger, die an seinen Haaren ziepten und zupften um sie in Form zu bringen. Forget it Continue <-- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)