Anata wa kirei desu! von Kirico ================================================================================ Kapitel 4: The Memory Remains ----------------------------- Hallo meine Lieben! ^_^ Schön dass Ihr auch alle da seid! Hier nun also die Fortsetzung! Viel Spass beim Lesen! Have fun! ^_~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Natürlich war es Jeff. Das musste ja schließlich auch so kommen. Ich hatte mich schon gefragt warum er sich soviel Zeit gelassen hatte. Nachdem Jeff also mehr in das Zimmer eingefallen als eingetreten war drehte er sich zu dem Kopfgeldjäger herum, musterte ihn einen Moment lang mit einer geradezu absurden Mischung aus Respekt und Abneigung und brummte dann schließlich ein: "Lorenor Zoro, ihr könnt jetzt gehen. Die Marine ist da! Auf bald!" Für einen Moment riss ich meine Augen vor Erstaunen weit auf. Was? Lorenor Zoro? DAS war Lorenor Zoro? DER Lorenor Zoro der für seine unnachgiebige und brutale Art mit Piraten umzugehen und einen nach dem anderen von ihnen hinter Schloss und Riegel zu bringen so unglaublich viel Berühmtheit erlangt hatte? Soviel hatte ich schon von ihm gehört, doch gesehen hatte ich ihn noch nie. Ich konnte meinen Augen und Ohren kaum trauen und starrte den Grünhaarigen für geschlagene 30 Sekunden einfach nur an - doch auf seinem Gesicht sah ich bloß den blanken Hass. Anscheinend gefiel ihm gar nicht was Jeff gerade zu ihm gesagt hatte. "Und nun zu Dir, Sanji!" grollte Jeff, Zoro nicht weiter beachtend und sich nun wieder mit seinen kleinen bösartigen Augen mir zuwendend. "Was fällt Dir eigentlich ein Dich von diesen kleinen Piraten so fertig machen zu lassen? Du bist da um in der Küche zu stehen, nicht um den Helden zu spielen! Wenn Du morgen nicht wieder pünktlich zum Dienst antrittst kannst Du was erleben, ist das klar? Habe ich mich deutlich gemacht?" Eigentlich war ich der Typ mit dem mal viel machen konnte bevor er mal so richtig ausrastete, jedoch machte ich da bei Jeff gerne und auch ausgesprochen oft eine Ausnahme. Und obendrein war das hier wirklich ein Grund um böse zu werden. Meinte Jeff das etwa wirklich ernst? Ich sollte mich von ,diesen kleinen Piraten' nicht fertig machen lassen? Und was war mit ihm gewesen? Ist er etwa nicht gegen und durch eine Wand geschleudert worden? Wurde er nicht ebenso fertig gemacht? Nur halt mit weniger Verletzungen als ich? Was bildete er sich eigentlich ein? Ich hatte gerade mein Leben riskiert, zum Henker noch mal! Langsam aber sicher brodelte in mir der Zorn auf. Wenn ich jetzt nichts erwidern würde hatte ich das Gefühl einfach platzen zu müssen. Entweder das oder die Wut würde mich von innen her auffressen. "Jetzt hör' mal Jeff....!" "Nichts 'jetzt hör mal'!" unterbrach er mich daraufhin unwirsch und sichtlich schlecht gelaunt. "Du machst was ich sage, ich dulde keine Widerrede!" "JEFF!" brüllte ich ihn nun an dass meine Lungen wieder zu schmerzen begannen. Bis jetzt hatte sich die furchtbare Pein nicht mehr gemeldet, aber durch das laute Reden kam sie wieder zum Vorschein und bohrte mir erneut ihre Glasscherben in mein Gewebe. "Ich habe vorhin Deinen verfaulten Arsch und Dein verdammtes Restaurant gerettet! Ist hier bald mal gut? Wie soll ich in der Küche stehen wenn ich noch nicht mal aufstehen kann um zu pissen?" Ich konnte hören wie Jeff scharf die Luft einsog. Eine kleine Zornesader erschien auf seiner linken Schläfe und begann wie nervös zu zucken und zu pochen. Es war zwar eine Seltenheit dass sein Gesicht mal eine andere Mimik auflegte als eine zu Stein erstarrte missmutige Visage eines alten mit sich und der Welt unzufriedenen Mannes, doch natürlich bestätigten Ausnahmen die Regel, und so schien er regelrecht innerlich zu kochen und mich dann mit wütend funkelnden Augen anzusehen. "Wie Du das machst ist Dein Problem, Sanji! Hauptsache Du machst es!" Mit diesen Worten drehte er sich dann auch schon herum ohne noch auf eine Antwort meinerseits zu warten und verließ, den armen Kentaro wie einen Sündenbock hinter sich herschleifend und die Tür mit einem lauten Krach zuknallend, wieder meinen Raum. Meinen Raum? Hatte ich gerade ,meinen' Raum gesagt? Nein! Eigentlich gehörte er mir doch gar nicht! Alles hier gehörte Jeff! Am liebsten hätte ich noch etwas gesagt, ihm wütende Worte an den Kopf geschmissen, oder doch besser gleich einen ganzen Amboss samt dazugehörigem Schmied wenn ich solch einen zur Hand gehabt hätte - doch stattdessen sagte ich gar nichts mehr. Jeff hatte mir meine Position und seine alles überragende und vollkommene Überlegenheit zum wiederholten Male mehr als nur deutlich gemacht. Dagegen kam ich nicht an, konnte es im Moment auch gar nicht um ehrlich zu sein. Etwas an der Situation geändert hätte es ohnehin nicht, also sah ich keinen Sinn darin es überhaupt erst nur in Erwägung zu ziehen es weiter zu versuchen. Ich hatte es versucht und hatte verloren. Na ja, wenigstens konnte mir keiner Vorwerfen dass ich es ganz wortlos über mich ergehen ließ. //Should've done something but I've done it enough - By the way your hands were shaking- Should've said something but I've said it enough - By the way my words were faded-// So ließ ich also einfach nur meinen Kopf sinken und schloss für einen Moment die Augen. Ich hätte heulen können wenn meine Tränen nicht schon längst vor einer ganzen Ewigkeit versiegt wären. Dieser verdammte alte Knochen schaffte es auch immer wieder mich unter Kontrolle zu halten und alles und jeden um ihn herum dazu zu bringen zu tun wonach ihm gerade der Sinn stand. Vielleicht hätte ich auch besser gar nicht mehr aufwachen sollen. Vielleicht hätte ich nicht versuchen sollen auf der Kante des Todes doch noch ins Leben zu balancieren. Ich wusste es einfach nicht! Ich hatte nicht wirklich bemerkt dass der Piratenjäger immer noch da war - jedenfalls nicht bis zu dem Zeitpunkt an dem er sich ohne zu Fragen und wie selbstverständlich auf meine Bettkante setzte und mir diese eine, alles bedeutende Frage stellte: "Warum steigst du nicht aus?!" Die Frage war - zugegebenermaßen - einfach, geradezu schlicht, doch das dumme an der Sache war dass sie nicht genauso einfach und schlicht zu beantworten war. Zudem war ich mir nicht ganz im Klaren darüber warum er sie stellte. Es ging ihn doch gar nichts an, ich und meine privaten Probleme konnten ihm doch eigentlich völlig egal sein. Trotzdem saß er da als wären wir alte Freunde. Ich ließ meine Augen aus diesem Grund weiterhin geschlossen - denn Ich hatte obendrein noch so etwas in der Art wie Mitleid in seiner tiefen Stimme vernommen - doch wollte ich nicht den dazugehörigen Blick auf mir haften sehen. "Ich kann nicht....!" antwortete ich schließlich sehr leise. Warum ich überhaupt antwortete und ihn nicht stattdessen bat mein Zimmer zu verlassen verstehe ich bis zum heutigen Zeitpunkt immer noch nicht. Zum einen kam mir seine neugierige Art ein wenig unangenehm und zudem hochgradig unpassend und frech vor. Sollte er sich doch um seine eigenen Probleme kümmern. Zum anderen tat es wiederum irgendwie gut dass sich überhaupt jemand dafür interessierte was mit mir los war. Ich fühlte mich hin und her gerissen! "Hm........warum nicht?!" fragte er nach schier endlosen Sekunden der vollkommenen Stille in denen keiner von uns etwas weiteres gesagt hatte. Irgendwie hatte ich diese Frage erwartet, doch konnte ich mein Gehirn nicht dazu bringen die passenden Worte für eine Antwort zu formen. Es gab zuviel was ich hätte sagen können, und ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. Zudem fragte ich mich ob ich überhaupt antworten sollte. Ich war ihm keine Rechenschaft über mein Leben schuldig. Er hatte zwar mitgeholfen das Barratie zu retten, doch hatte er dies sicherlich nicht meinetwegen oder aus purem Freundschaftssinn der Mannschaft oder gar mir gegenüber getan. Für jemanden wie ihn konnte außer Geld doch nichts anderes zählen! Oder? "Ich habe ihm alles genommen was ihm jemals wichtig gewesen ist!" antwortete ich schließlich nach einiger Zeit ohne den Grund für meine Handlung zu kennen. Hatte ich denn solch ein Mitteilungsbedürfnis entwickelt dass ich ihm wirklich alles sagen wollte? Es war doch sonst nicht meine Art irgendjemanden auch nur irgendetwas zu erzählen! Nicht über mich und nicht über andere. Und schon gar nicht DAS! "Und das wäre?!" hakte er allerdings mit fester Stimme nach, und obwohl ich meine Lider immer noch fest geschlossen und mein Haupt gesenkt hielt konnte ich seine Blicke auf mir spüren wie brennende Feuerlinien aus Benzin. Warum hörte er denn nicht auf zu fragen? Und warum hörte ich nicht auf mir die Wörter für eine Antwort zurechtzulegen? Ich musste doch wirklich bekloppt sein auch nur in Betracht zu ziehen einem neugierigen Fremden alles zu erzählen! Ich öffnete allerdings nun doch meine Augen, hob schwerfällig meinen Kopf und sah ihn an. Es schien wirklich so als sei er daran interessiert es in Erfahrung zu bringen - jedenfalls glaubte ich das in seinen Augen erkennen zu können - und ich fragte mich langsam warum dem so war. Ich kannte ihn nicht, jedenfalls nicht wirklich. Alles was ich kannte war sein Name und der Ruf, der mit diesem Namen untrennbar verbunden war. Ein völlig Fremder also der sich für das Leid eines kleinen Koches interessierte? Was sollte ich denn davon bitte schön halten? Oder hatte er vorher bloß zuviel getrunken? Seine Fahne konnte ich jedenfalls noch immer deutlich riechen! Doch irgendwie....irgendwie wollte ich ihm antworten....! Mein nächster Blick galt dann jedoch erst einmal der Tür. Ich wollte mich vergewissern dass sie auch ja zu war und niemand sonst mithören konnte. Zum Glück war sie auch geschlossen, Jeff hatte sie ja mit genug Gewalt zugeknallt, und so wandte ich ihm meinen Kopf erneut entgegen. "Als ich noch ein Kind war....!" begann ich schließlich "....hatten meine Eltern es satt für mich zu sorgen und schickten mich auf Jeff's Schiff um mich dort als Küchenjungen arbeiten zu lassen! Somit waren sie mich und alle ihre Sorgen los!" Meine Lippen formten sich zu einem leicht ironisch angehauchten Lächeln als ich an meine Eltern dachte. Eltern, das waren sie eigentlich nie wirklich gewesen - jedenfalls nicht in dem Sinne in dem man sich diese nun einmal vorstellt. Aber das tat hier jetzt eigentlich nichts zur Sache, denn das war nicht der eigentlich wichtige Punkt. Und danach hatte Zoro zudem auch gar nicht gefragt. "Er ist damals noch ein großer Pirat gewesen! Sagt Dir der Name 'Rotfuß Jeff' etwas?" Ich blickte ihm genau in die Augen und wartete auf seine Antwort, die aus einem wissenden Nicken und den zwei simplen Worten "Und weiter...?!" bestand. Ich seufzte auf. Er wollte es anscheinend wirklich wissen, und dass ihm der Name 'Rotfuß Jeff' nicht unbekannt war hätte ich mir auch denken können. Schließlich war dieser Lorenor Zoro ein Kopfgeldjäger, und auch wenn er zu dem Zeitpunkt von Jeff's Glanzzeit ein genauso kleiner Junge gewesen sein muss wie ich, so musste er doch wenigstens von ihm gehört haben wenn ihm sein Beruf wichtig war. Und Zweifel daran dass ihm dieser wichtig war hatte ich nicht, sonst wäre er ja schließlich nicht so verdammt berühmt geworden in den Kreisen seiner Kollegen und der Marine. Seine Augen durchbohrten mich nun regelrecht als er sich von der Bettkante erhob , sich stattdessen im Schneidersitz an das Fußende meines Bettes setzte und mich somit direkt im geraden Blickfeld hatte. Diese alles zu erkennen und zu analysieren scheinenden Augen ließen mich für einen Moment wünschen niemals auf dieses Gespräch eingegangen zu sein - doch nun konnte ich nicht mehr aufhören, dazu war es bereits zu spät. Ich musste nun zu Ende bringen was ich angefangen hatte. "Ich war also nun schon eine ganze Weile auf dem Schiff....!" erzählte ich weiter "....als dieses in einen großen Sturm geriet, von einem Blitz entzwei geschlagen wurde und schließlich kenterte! Die gesamte Mannschaft kam dabei in den Fluten um!" Ich schluckte einen dicken Kloß in meinem Hals herunter, die Erinnerung in Worte zu fassen fiel mir nicht leicht, und ich war mir auch ziemlich sicher dass man mir das mehr als nur deutlich ansehen konnte. Gern hatte ich es nicht wenn man meine Emotionen an meiner Mimik sah, jedoch schien es jetzt auf Gedeih und Verderb nicht zu verhindern zu sein. Verdammt noch mal! "Ich konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwimmen und ging unter, sank immer tiefer herab! Jeff tauchte nach mir, doch während er dies tat verhakte er sich allerdings mit einem Bein in den Ketten des Schiffes! Um mich doch noch zu retten riss er sich das Bein kurzerhand ab!" Erneut musste ich heftig schlucken. Warum Jeff gerade mich und nicht einen seiner Mannschaftskameraden gerettet hatte konnte ich mir bis zum heutigen Tage noch immer nicht erklären. Auch konnte ich mich an den Moment selber auch nur noch sehr vage und schemenhaft erinnern. Die fehlende Atemluft hatte mir damals unter Wasser fast die Sinne genommen und meinen Blick getrübt. Was sich allerdings wie ein böser Traum in mein Gehirn gepflanzt hatte ist die Farbe rot gewesen - das Rot von Jeff's Blut in dem Moment als er das Bein verlor. "Ich wäre ertrunken wenn Jeff nicht nach mir getaucht wäre um mich zu retten, doch seine Beine waren immer seine Waffe gewesen für die er so gefürchtet worden war! Deswegen hatte man ihm ja auch den Namen ,Rotfuß Jeff' gegeben, weil seine Füße immer mit dem Blut seiner Gegner getränkt gewesen waren! Nun konnte er seine Angriffe mit nur einem Bein allerdings nicht mehr ausführen....!" Meine Stimme begann leiser zu werden ohne dass ich etwas dagegen machen konnte. "Danach strandeten wir auf einem kleinen Felsen! Es gab dort keine Nahrung, und so fischten wir aus dem Wasser was wir noch vom untergegangenen Schiff retten konnten! Jeff gab mir einen kleinen Beutel mit Essen, er selber behielt einen großen!" Ich schloss die Augen, konnte kaum noch weiter sprechen. "Ich brüllte ihn an wie ungerecht es doch war mir nur so wenig zu geben während er selber so viel für sich einbehielt, doch er winkte bloß ab und setzte sich ans andere Ende des Felsens, dort wo ich ihn nicht mehr sehen konnte! Wochenlang harrten wir so auf dem Felsen aus, ohne den anderen zu sehen oder auch nur zu ihm zu gehen....!" Ich kniff meine Augen fester aufeinander, so fest dass meine Lider schmerzten und bunte Kreise vor meiner Pupille zu tanzen begannen. Was nun kam, was ich nun erzählte war die Erinnerung, die mich am allermeisten geprägt hatte. Und es war nicht leicht die Bilder erneut vor meinem geistigen Auge ablaufen zu sehen. "Als ich dann alle meine Vorräte aufgebraucht hatte und fast verhungert war kam ich mit letzter Kraft zu ihm gekrochen, denn ich dachte dass er ja noch etwas übrig haben musste, schließlich hatte er den riesigen Beutel mit sich genommen! Doch als ich bei ihm war musste ich feststellen, dass in dem Sack nur sein Schatz war, dass er mir alle Vorräte überlassen hatte und nichts für sich selbst gehabt hatte in all den Wochen! Er war bis auf die Knochen abgemagert, ein großer gefürchteter Pirat war zu nichts weiter als einem dünnen schwachen Mann geworden....!" Ich verstummte, ich konnte einfach nicht mehr. An all die Dinge zu denken, sie immer im Hinterkopf zu haben, Tag und Nacht, egal was man gerade tat war eine Sache. Sie aber laut auszusprechen eine andere! Zoro hatte die ganze Zeit über geschwiegen und mir wirklich ausgesprochen geduldig zugehört, doch nun wo ich fertig war zog er bloß verächtlich eine seiner grünen Augenbrauen hoch: "Verstehe ich das richtig? Du bist deswegen noch hier und verteidigst den Kutter für den Alten, weil du dich schuldig fühlst, wegen der Sache von damals?!" "Wenn Du es so ausdrücken willst....ja....!" sagte ich leise und senkte wieder meinen Kopf. Der Ausdruck in seinen Augen war nicht zu ertragen, und ich war mir obendrein ziemlich sicher dass ich sowieso erbärmlich aussehen musste. Wie ich es doch hasste wenn ich nicht stark genug war um meine Gefühle zu verbergen. Es hatte ganz den Anschein als ob er es nicht verstand. Aber wie sollte er auch? Da war mehr, so weitaus mehr. "Warum hat dieser alte Sack mich aus dem Wasser gefischt und nicht einen seiner verdammten Mannschaftskameraden? Warum denn mich zum Teufel noch mal?" hauchte ich mir belegter Stimme. Dies war in der Tat ein Fakt der mir bis zum heutigen Zeitpunkt unerschlossen blieb. Wieder zog er seine Augenbraue hoch, und ich hätte schwören können dass sie nun weiter oben war als eben: "Hast du ihn mal danach gefragt?!" "Was denkst Du denn? Mehrmals....!" ich lächelte leicht. "Nur habe ich nie eine Antwort bekommen....!" Und das stimmte auch. So oft ich es auch versucht hatte, so oft ist er mir ausgewichen. Doch die Schuld blieb, erst Recht wenn man nicht über die Gründe aufgeklärt wurde. Sie hatte sich hartnäckig und unauslöschlich in mein Innerstes gebrannt. Die Schuld einem Menschen all das genommen zu haben was ihn einmal definiert hatte. Ich gab mir diese Schuld tagtäglich! "Hm.....schon mal mit Prügel versucht?!" Zuerst musste ich blinzeln und sah ihn verblüfft und fragend gleichzeitig an. Allerdings musste ich dann doch leicht über seine Aussage lachen, warum war mir selber nicht so ganz klar. "Nein, habe ich nicht!" Der Gedanke Jeff zu prügeln amüsierte mich. Es wirklich zu tun war zwar ein Ding der Unmöglichkeit, aber allein sich das bildhaft vorzustellen war schon fast ausreichend um mich mit einem absurden Gefühl von Genugtuung zu erfüllen. Und so lachte ich einfach weiter, die erneuten Schmerzen in meinem Brustkorb ignorieren; so lange bis ich dann doch anfing zu husten weil ich keine rechte Luft mehr bekam. Wie ich so hustete beugte er sich zu mir vor, fasste mich an den Schultern um mir etwas Halt zu geben und klopfte mir auf den Rücken. "Hey, hey...langsam..Kleiner!" sagte er, und ich hätte schwören können einen leicht besorgten Unterton in seiner Stimme zu vernehmen. "Alles Ok....!" winkte ich ab als er mich dann wieder losließ. Ich musste immer noch grinsen. Die Vorstellung alleine war wirklich gut genug um mich bei Laune zu halten. Ich sah ihn an als er wieder von mir wegrutschte, auf eine fragende Art und Weise und zutiefst verwirrt. "Warum wolltest Du das alles überhaupt wissen?" "Keine Ahnung!" Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. Keine Ahnung? Was für eine grottenschlechte Antwort das doch war. Hatte er denn solchen Spaß daran gehabt sich was erzählen zu lassen oder was? Meine Laune sank von einem Moment zum anderen auf den absoluten Nullpunkt. "Ach....!" machte ich daraufhin bloß, wusste eh nicht was ich sagen sollte. Ich hatte ihm mein Herz ausgeschüttet, meine gesamte Vergangenheit erzählt. Und das tat ich noch lange nicht bei jedem. Nun ja, bei niemandem um genau zu sein. Und um noch viel genauer zu sein hatte ich ihm auch garantiert nicht mein ganzes Herz ausgeschüttet. Was wirklich und wahrhaftig in mir vorging würde ich eh niemals Preis geben, das ging niemanden etwas an. Meine Gedanken waren meine eigenen, es gab keinen Menschen auf der Welt der mir wichtig genug war um sie ihm anzuvertrauen. Also schwieg ich jetzt. Noch mehr zu sagen wäre wohl eh ein wenig zu viel gewesen. Und so kümmerte ich mich nicht weiter um die Tatsache dass er noch mit im Raum war, man hätte sogar fast sagen können dass ich so tat als hätte das soeben gehaltene Gespräch niemals stattgefunden. >So müde....!< dachte ich bei mir, lehnte mich gegen das Kissen und schloss einfach meine Augen. Dass er immer noch da war und mich wohlmöglich auch immer noch am anstarren war ignorierte ich geflissentlich. Sollte er das doch ruhig tun wenn es ihm Spaß machte. Mein Körper verlangte Ruhe, Frieden, Schlaf. Und diesen wollte ich ihm jetzt auch geben.... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und schon wieder ist ein Kapitel zu Ende! Bis zum nächsten Mal also! Have fun! ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)