You are not alone von Megumi-san33 (Kojiro und Tina) ================================================================================ Kapitel 20: 25.07.1998 ---------------------- 19. Kapitel 25.07.1998 Tina atmet tief ein und beginnt langsam mit ihrer Vergangenheit. „Mein Bruder spielte doch auch Fußball. Durch ihn bin ich ja erst dazu gekommen. Na ja, egal. Wir waren jedenfalls abends auf dem Weg nach Hause und plötzlich tauchten fünf Typen auf. Wir wollten ihnen aus dem Weg gehen, aber vergeblich. Natürlich konnten wir ihnen nicht ausweichen, zwei von ihnen packten mich und hielten mich fest. Zwei andere griffen sich Stephan.“ Sie stockt, dreht sich aus seinem Blick und klammert sich fest an seine starken Arme. „Der Fünfte schlug auf ihn ein.“ - Tina...was erzählst du mir da...von einer Schlägerei?...Was hat das zu bedeuten? -, macht er sich Gedanken. „Er hörte einfach nicht auf...immer wieder trat er zu. Ich war so verzweifelt, weil ich ihm nicht helfen konnte. Man zwang mich alles genau mit an zu sehen. Sie würden ihn nur in Ruhe lassen, wenn ich mit ihnen mitginge, aber das konnte ich nicht. Ich hatte Angst davor, was mit mir geschehen könnte und dann wusste ich noch immer nicht, ob sie ihn wirklich gehen ließen. Ich war wie gelähmt vor Angst. Ich konnte einfach nichts tun. Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so machtlos und schwach. Durch den Sport bei den Jungs war ich es gewohnt Stärke zu zeigen und der Kraft entgegenzutreten. Ich war nicht nur im Training eine der Stärksten bei uns, aber an diesem Abend stellte ich fest wie schwach ich eigentlich wirklich war.“ - Warum? Warum musstest du so etwas schreckliches durchmachen? Jetzt verstehe ich auch weshalb du so ein Theater gemacht hast, als ich dich getragen habe wegen deines verletzten Fußes. Du hattest Angst, Schwäche zu zeigen. – „Ich sah nur noch wie sein Gesicht voller Blut war, sein T-Shirt zerrissen, dann schmissen sie ihn auf den Boden und traten auf ihn ein. Er rührte sich kaum noch...aber wieder und wieder trafen sie seinen Kopf und seinen Bauch. Bald gab er keinen Ton mehr von sich.“, redet sie sehr schnell und aufgebracht. Sie weint bitterlich und ihre verweinte Stimme macht Kojiro Sorgen, Angst und rasend vor Wut zugleich. „Wenn nicht mein bester Freund Genzo zufällig vorbei gekommen wäre und uns geholfen hätte, weiß ich nicht was noch passiert wäre. Wir brachten Stephan ins nächste Hospital, doch die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Er starb noch in der selben Nacht.“, schluchzt sie und kuschelt sich noch näher an ihren Liebsten, als zuvor. Sie genießt seine schützende Wärme. – Wie kann es sein? Wie darf es sein, dass Menschen so grausam sind? – Noch nie in seinem Leben baute sein Bewusstsein so einen Hass zu Menschen auf. Ein so gewaltiger Zorn steigt in ihm auf, dass er am liebsten aufstehen würde, um all seinen Zorn an diesen Männern auszulassen. Doch das würde auch nichts ändern. „Diese Schweine!“, äußert er wütend und drückt Tina ganz fest an sich. „Seitdem meide ich den Anblick von Fußballern. Diese Männer trugen Trikots und jedes Mal wenn ich jemanden in so einem Trikot sehe, muss ich daran denken. Ich höre ihr Gelächter, ich sehe ihr Grinsen, ich sehe Stephans Blut und ich fühle die stinkende Nähe dieser Gestalten. Deswegen, nur deswegen hasse ich Fußballer, weil sie mich daran erinnern wie mein Bruder starb.“, weint sie verzweifelt und tröstet sich mit seiner warmen Körpernähe. Erstarrt vor Schreck reißt Kojiro die Augen auf. Er kann es nicht glauben. Er hofft nur etwas falsches verstanden zu haben, aber an ihrem Weinen und den warmen Tränen, auf seine Brust tropfen, kann er erkennen, dass sie es ernst meint. – Fußballer? Fußballer sollen so etwas getan haben? Das darf nicht wahr sein. Würde sie denn auch Angst vor mir haben, wenn sie es wüsste? Würde sie noch bei mir sein, wenn ich es ihr sagen würde? Würde sie verzweifeln, wenn sie es eines Tages erfährt? Eines Tages wird es rauskommen. Was wird dann werden? Werde ich sie dann verlieren? Das könnte ich nicht ertragen. Würde sie mich hassen? Würde sie Angst vor mir haben? Was soll ich denn nur tun? Ich habe Angst, sie deswegen zu verlieren. Ich würde sie nie wieder sehen, nie wieder in die Arme schließen können, nie wieder küssen können, nie wieder ihre Wärme und ihre Nähe spüren können...das könnte ich nicht ertragen. Ich liebe sie zu sehr und ich begehre sie zu sehr, als dass ich mir noch ein Leben ohne sie vorstellen könnte. – „Kojiro.“, schluchzt sie plötzlich und bewegt ihren Kopf zu ihm. „Mach’ dir keine Sorgen. Ich bin glücklich hier zu sein, bei dir. Wäre das alles nicht passiert, hätten wir uns niemals kennen gelernt.“ Dann küsst sie ihn leidenschaftlich. Sie spürt sein rasendes Herz. „Wenn du bei mir bist und wir uns nahe sind, nur dann kann ich alles vergessen. Nur das alleine ist wichtig.“, erklärt sie verliebt. – Sie ist so lieb zu mir. Ihr geht es genauso wie mir. Wenn ich sie küsse kann ich alles andere vergessen. Kann ich dann auch diese Lüge vergessen? – Neugierig geht er auf ihre Forderung ein und küsst sie. Leidenschaftlich berühren sich ihre Zungen und ihre nackten Körper pressen sich aneinander. Er genießt es, wie sich ihr zarter Körper über seinen legt. Ihr erregter Körper spürt den seinen ganz nah. Ihr Becken kreist langsam, um ihm leichter zu gewähren. Seine kräftige Gestalt wird von ihrer verlangenden Wärme umschlossen und beide versinken erneut in sinnlicher Leidenschaft. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 5 Uhr früh. Zusammengekuschelt wachen sie auf. Tina schaltet den Lärm aus und legt ihren Kopf wieder müde an seine Brust. „Hast du gut geschlafen, Süße?“ „Ja, aber viel zu kurz. Und du?“, antwortet sie als er durch ihr weiches Haar streichelt. Dann steht er auf und zieht sein Short an. „Bleib ruhig liegen. Ich mache uns heute Frühstück.“ Kojiro hat diese Nacht kein Auge zu gemacht. Ihm ging es einfach nicht aus dem Kopf, was mit ihrem Bruder passiert ist. „Findest du sich in der Küche überhaupt zurecht?“ „Bestimmt. Ich finde schon was ich brauche.“ Also geht er in den Flur und die Treppe herunter in die Küche. Unterwegs kommt er an seiner Tasche vorbei und holt den schwarzen Anzug von ihr heraus. Nachdenklich betrachtet er ihn. – Ich frage mich nur wie es sein kann, dass sie trotzdem noch einen Trainingsanzug eines Fußballers hat. Sie muss Schneider wirklich gut gekannt haben. Er würde jetzt niemals in diesen Anzug reinpassen, da er gut einen Kopf größer ist als ich. – Er legt ihn auf den Küchentisch und macht ein paar belegte Schnitten fertig. Kocht Tee auf und haut Eier und Speck in die Pfanne. – Man merkt, dass sie selber auch Sport treibt. Hier gibt es nur gesunde Sachen. – Tina liegt währenddessen im Bett und träumt etwas vor sich hin. – Hm. Ich habe echt Hunger. Ich bin schon gespannt, was er macht. Das letzte Mal als mir jemand Frühstück ans Bett brachte, war es meine Mama. – Liebevoll kuschelt sie sich unter die warme Decke. – Es riecht alles nach ihm. Ich bin so froh, dass du bei mir bist. Kojiro, ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ist, wenn du nicht bei mir bist. Wenn ich dich verlieren würde, würde ich dann wieder in ein tiefes Loch fallen wie damals? Als meine Eltern starben fühlte ich mich so allein. Zuerst verlor ich Stephan, dann meine große Liebe und dann meine Heimat und plötzlich stand ich ganz alleine da, mitten in einem fremden fernen Land. Wenn ich damals nicht zufällig von Basa gerettet worden wäre, könnte ich niemals hier liegen und deine Nähe und deine Wärme und Liebe spüren. Nur Basas Lebensfreude und sein unbändiger Optimismus und seine unbezahlbare Hilfe holte mich in ein schönes Leben zurück. Er gab mir zu erkennen, dass mein Leben nicht sinnlos ist. – Entschlossen steht sie auf und zieht ihr Nachthemd an, dann wirft sie sich den Morgenmantel ihrer Mutter über und schlüpft in die Pantoffeln. Langsam geht sie die Treppe herab. Nun steht sie angelehnt in der Küchentür und beobachtet den jungen Japaner, der ihr jedes Mal wieder die Sinne raubt. Nur mit einem Boxershort und einem schwarzen Paar Socken bekleidet steht er vor dem Herd und rührt in der Pfanne das Rührei zurecht. – Er ist so lieb. Habe ich überhaupt so eine lieben Menschen verdient? Bis jetzt habe ich jeden Mann nur unglücklich gemacht. Habe ich eigentlich einen guten Einfluss auf ihn oder einen schlechten? Ich halte ihn vom Training und vom Arbeiten ab. Apropos Arbeiten. Ob er nebenbei studiert? Was mag das sein? Er wird doch sicher nicht nur Sport treiben wollen, den Rest seines Lebens. Wenn das mal überhaupt zum Leben reicht. – Sie geht leise auf ihn zu. „Du bist ein Schatz. Das sieht echt phantastisch aus.“, spricht sie liebevoll. „Das liegt nur daran, dass alles im Hause ist, was man zum Frühstück braucht.“, schmunzelt er und sieht sie an. – Hübscher Morgenmantel. Sie ist so hübsch wie immer, aber sie sieht so nachdenklich aus. - „Ist dir nicht kalt? Ich bringe dir etwas zum überziehen.“, klingt sie besorgt. „Danke. Kalt ist mir eigentlich nicht. Aber ich habe dir deinen Trainingsanzug frisch gewaschen wiedergebracht.“ Er deutet auf den Tisch. Tina schaut auf den schwarzen Stoff. „Ach so der. Den habe ich schon fast vergessen. Danke.“, blickt sie traurig und nimmt das Kleidungsstück sorgfältig in die Hände. Dann verlässt sie nachdenklich die Küche. – Karls Anzug. Wieso ist er mir seitdem nicht mehr eingefallen? Komisch. Sonst ging er mir nie aus dem Kopf. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er fehlte. Seltsam, bin ich doch früher mitten in der Nacht durch die Stadt gefahren, wenn ich ihn habe liegen lassen? Ach Karl, ist das lange her. Ich habe damals so viel von dir und Gregor gelernt. Ohne dein hartes Training hätte ich gestern sicherlich alt gegen Shinichi ausgesehen. Ob du noch stärker geworden bist? – Sie blickt direkt auf den Anzug. – Ganz sicher. Welche Frage. Gregor hat es doch geschrieben. Wenn du jetzt in der ersten Liga spielst und sogar beim FC Bayern? Das Angebot hattest du doch damals schon, als du knapp fünfzehn warst. Damals hast du es abgelehnt, bestimmt wegen mir. Ich bat dich damals in Hamburg zu bleiben, und nun? Jetzt bist du endgültig aus Hamburg verschwunden. Ob wir uns irgendwann jemals wiedersehen? Könnte ich dir in die Augen sehen? Du weißt doch nicht einmal wieso ich einfach verschwunden bin. – Plötzlich bleibt sie stehen. „Mist, so was Blödes!“, flucht sie leise auf Deutsch und knüllt den Trainingsanzug wütend zusammen. – Ich denke schon wieder an Karl-Heinz. Warum kann ich ihn nur vergessen, wenn ich in Kojiros Nähe bin und in seine Augen sehe? In Martins Nähe konnte ich ihn nicht vergessen, egal wie weit wir gingen. Aber bei Kojiro, warum? – Kojiro vernimmt ihr Fluchen und blickt sie verwundert an. – Was ist mit ihr los? Wenn ich doch nur verstehen könnte, was sie sagt. – Er beobachtet wie sie an einen Schrank geht, ihn öffnet, sich auf den Boden kniet und den Anzug liebevoll zusammenlegt. Dann hält sie ihn kurz an die Nase. – Obwohl Kojiro ihn getragen hatte und gewaschen hat, richt er noch nach Karl, komisch. – Dann legt sie ihn in den Schrank und steht auf. „Kojiro? Was hältst du davon, wenn wir das Frühstück ins Wohnzimmer verlegen?“, schlägt sie fröhlich vor und geht den Morgenmantel ihres Vaters holen. Inzwischen deckt Kojiro den Tisch. Gemütlich genießen beide in aller Ruhe das Frühstück. Als Kojiro den Tisch abräumt klingelt das Telefon. Tina bittet ihn ran zu gehen, da sie grade beim Abwaschen ist. „Konnichi-wa, bei Fuchs.“, meldet er sich höflich auf Japanisch. „Bist du das Kojiro, mein Freund? Ich bin’s, Tsubasa.“ „Ach du bist das. Was gibt’s?“, antwortet er etwas mürrisch. „Eigentlich wollte ich Tina sprechen, aber wenn du grade dran bist. Wie geht’s? In so früher Morgenstunde schon bei ihr?“, schmunzelt er. „Das geht dich wohl kaum etwas an. Mir geht’s gut. Und selbst? Wie läuft’ s mit Sanae?“, neckt er ihn zurück. „Was meinst du wohl, von wo aus ich anrufe? Nun, gut, Spaß bei Seite. Kommst du heute zum Training?“ „Sicherlich. Warum sollte ich nicht?“, mault er launisch in den Hörer. „Dann gib mir mal Tina. Ich muss was mit ihn beschwatzen.“ „Ja, warte.“ „Wer ist denn dran?“, erkundigt sich diese. „Dein Freund Tsubasa.“ Er gibt ihr den Hörer. „Hi Basa-chan, was gibt’s?“ „Tagchen, Tora. Ich wollte nur wissen, ob du den Brief schon gelesen hast.“ „Aber natürlich.“ Sie geht in die Stube und holt den Brief aus ihrem Rucksack. „Hat er dir das gleiche Bild geschickt wie mir?“, erkundigt sie sich. Dann setzt sie sich mit dem Brief in der Hand auf das Sofa. - Was mag er ihr erzählen? Was hat sie da für einen Brief? Von wem mag der sein? - „Ja, ein Bild von Hansa. Ich wollte dich aber um einen Rat fragen, um nicht zu sagen um einen Gefallen bitten.“, beginnt er. „Worum geht’s, schieß los.“, ist sie ganz Ohr für ihren zweitbesten Freund. „Gerne, aber spring ja nicht gleich an die Decke. Es geht um Fußball. Ich weiß, dass ich nicht mit dir drüber reden soll, aber du bist die einzige, die mir helfen kann.“ Betrübt legt sie den Brief auf den Tisch. „Na gut, weil du es bist. Was willst du wissen?“ „Du hast doch mit Schneider in einer Mannschaft gespielt. Du erinnerst dich doch an diesen Karl-Heinz Schneider, oder?“ Erschrocken zuckt sie zusammen. Kojiro horcht neugierig zu, während er die Küche aufräumt. „Sicherlich, Gregor, Stephan und ich waren seine besten Freunde. Aber was hat Karl jetzt mit deiner Bitte zu tun?“ „Gregor schrieb mir, dass er dir mal seine Tricks beigebracht hat. Ich wollte dich fragen ob du sie mir erläutern könntest.“ Entsetzt schreit sie in den Hörer: „Ich soll was? Du spinnst ja wohl! Hast du sie noch alle? Für wen hältst du mich?“ „Sorry, so war das nicht gemeint. Ich dachte nur, du möchtest, dass wir die WM gewinnen. Außerdem hast du mir mal was versprochen.“, klingt er betrübt. „Was für ein Versprechen?“, wundert sie sich. „Du sagtest, du würdest mir in jeder Krise beistehen, weil ich dir geholfen habe. Nun ja, und nun bin ich einfach verzweifelt, weil wir nichts gegen ihn in der Hand haben.“ Ihr laufen Tränen übers Gesicht. „Wie kannst du mich nur um so was bitten? Du bist herzlos. Das hätte ich nie von dir gedacht.“, schluchzt sie, schnappt sich das Kissen und drückt es fest an sich. Kojiro schaut sie besorgt an. – Warum ist sie so traurig? Wieso bringt er sie zum Weinen? - , wird er wütend. „Ich würde dir ja gerne helfen, aber ich habe ihm damals versprochen keine Tricks weiter zu geben. Außerdem würde ich auch mich selbst verraten, wenn ich das tun würde. Das musst du verstehen. Außerdem habt ihr es gar nicht nötig zu solchen Mitteln zu greifen. Ihr seit doch ne starke Mannschaft. Ihr seit 2002 Vizemeister geworden, was willst du mehr?“ „Aber Tina, du kennst doch meinen Traum.“ „Vergiss es! Mach dir selbst ne Platte! Ich werde dir seine Tricks nicht verraten.“, brüllt sie wütend ins Telefon. „Nun reicht’ s aber!“, äußert Kojiro und reizt ihr das Gerät aus der Hand. „Sag’ spinnst du? Wieso bringst du sie zum Weinen? Und das nennt sich bester Freund! Warum tust du ihr so weh?“, brüllt dieser wütend. - Sanae hatte Recht. Zwischen den beiden scheint echt was richtiges zu laufen. Er macht sich sonst keine Gedanken über andere. – „Super, Honma. Das war schon alles was ich wollte. Du scheinst sie wirklich zu lieben, sonst hättest du nicht darauf reagiert. Wir sehen uns nachher. Bis dann.“, grinst Tsubasa am anderen Ende der Leitung. – Wie jetzt? Das war ne Probe? Er wollte mich auf ihre Kosten auf die Probe stellen? – „Hast du sie noch alle? Was sollte das? Du kannst doch nicht einfach mit den Gefühlen anderer spielen. Verdammter Egoist!“, brüllt er zurück und legt auf. Tina sieht ihn verblüfft an. Noch nie hatte sie ihn wütend erlebt. Der strenge Glanz in seinen dunklen Augen verriet ihr, dass dieser Mann nicht immer nur ruhig und besonnen sein kann. – Der kann ja auch wütend werden. Seine Augen glänzen so feurig, wenn er so ernst schaut. Seine Stimme klingt so selbstsicher wie bei einem Vater von schwierigen Kindern. – „Ko...Kojiro.“, äußert sie, als er sie in die Arme schließt. – Tina, ich dachte immer Tsubasa wäre gefühlvoller als ich, aber darin habe ich mich wohl getäuscht. – „Du kannst ja richtig böse werden. Das sind ja ganz neue Seiten an dir.“, spricht sie ernst und blickt ihn dankend an. Verdutzt blickt er ihr in den Augen. „Entschuldige bitte, aber ich konnte das nicht länger mit anhören. Wenn er dein Freund ist, wieso bringt er dich dann zum Weinen? Worum ging es überhaupt? Ich habe nur etwas von irgendwelchen Tricks verstanden.“, spricht er leise und ruhig. „Er meint das sicher nicht böse. Basa würde mir niemals weh tun. Ich weiß nicht wieso er mich das überhaupt gefragt hat. Er hat mich gebeten ihm einige Tricks einer seiner stärksten Gegnern zu verraten, mit dem ich ja damals in Deutschland dick befreundet war.“, erklärt sie erleichtert, als seine warme Hand ihre Schulter berührt. „Was denn für Tricks? Ist er auch Sportler?“ „Ja. Er ist ein sehr erfolgreicher Fußballer. Einer seiner größten Rivalen ist der deutsche Fußballkaiser Karl-Heinz Schneider, von dem ich dir bereits erzählt habe. Also der mit dem ich damals in Hamburg in der Jugendmannschaft gespielt habe.“, berichtet sie ehrlich. „Genzo, mein bester Freund aus Deutschland, übrigens ein Japaner, hat ihm dummerweise geschrieben, dass Karl mir damals seine Tricks und Techniken beigebracht hat. Es ging also um diese Techniken, da ich weiß wie man sie abblocken und umgehen kann.“ – Es geht also wirklich um Schneider. Dann habe ich mich vorhin nicht verhört. Muss ausgerechnet mein größter Rivale, dieser arrogante Schnösel ein alter Freund und Bekannte von meiner Tina sein? Dann hat er ihr seine verfluchten Tricks beigebracht, wie kann das sein? – „Du sage mal. Ich will ja nicht neugierig sein, aber wieso verrät ein Sportler seine Tricks? Das ist doch total unlogisch.“ Sie greift sanft in seine Haare und streichelt ihn. „Wir hatten mal eine Wette laufen und das war sein Einsatz.“ Verträumt schließt sie die Augen und erinnert sich an Schneiders verblüfftes Gesicht, als es ihr endlich gelang seinen stärksten Ball zu halten, den Feuerball. – Eine Wette? – „worum ging es in dieser Wette und was war dein Einsatz?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)