You are not alone von Megumi-san33 (Kojiro und Tina) ================================================================================ Kapitel 24: Geschwisterliebe ---------------------------- 23. Kapitel Geschwisterliebe Am Abend sitzen Anja, Roland, Heidi, Herr Satsujinsha und Tina in einer Personalversammlung. Der Chef spricht das Problem offen an und alle sind sich einig, dass drastische Maßnahmen zu treffen sind. Tina erklärt sich Hitomis Arbeiten mit zumachen und den Rest auf die Azubis aufzuteilen. Heidi und Roland beschließen ihre Wochenstunden von 40 auf 30 zu reduzieren bevor einer von ihnen auf der Straße sitzt. Die Minusstunden der Lehrlinge werden aufgefüllt und bei Überstunden am Ende der Lehre ausgezahlt. Tinas Dienst bleibt wie gehabt. Hitomis Stunden rechnet sie sich nur privat an, sodass es dem Betrieb nichts kostet. Anja beschließt sich fortan woanders zu bewerben. Bis sie etwas gefunden hat bleibt ihr Dienst wie gehabt. Nach der Besprechung macht sich Tina mit Kojiro auf den Weg nach hause. „Deine Versammlung hat ja ewig gedauert.“ Sie sitzen in der U-Bahn und sie schaut nachdenklich aus dem Fenster. – Wie kann ich nur was an unserer Situation ändern? – „Ist was nicht in Ordnung?“, spricht er besorgt. „Alles klar. Sage mal. Gehst du heute wieder zu deiner Familie?“ „Ja. Das hatte ich eigentlich vor. Aber wenn du möchtest, dass ich bei dir bleibe habe ich sicher nichts dagegen.“, antwortet er ehrlich und nimmt sie in den Arm. „Na ja, ich muss mich endlich mal um mein Training kümmern. Ich werde wieder regelmäßig laufen und meine miese Kondition aufholen. In letzter Zeit war ich ziemlich faul.“, erklärt sie und vergräbt sich in seinen starken Armen. Er bringt sie noch bis zur Haustür und sie verabschieden sich mit einem leidenschaftlichem Kuss. Schweren Herzens lassen sie voneinander und jeder geht seinen Weg. Tina sucht ihre Trainingsutensilien zusammen. Im Wohnzimmer holt sie den schwarzen Trainingsanzug aus dem Schrank und zieht ihn an. – Na dann. Hilf mir den Stress durchzustehen, der auf mich zukommt, Charly. – Sie atmet tief durch, als sie den Reißverschluss schließt. „Kojiro, mein Liebster. Der Anzug riecht jetzt auch nach dir. Das wird mir noch mehr Kraft geben.“, lächelt sie glücklich. Dann beginnt sie ihr Trainingsprogramm mit einem Ausdauerlauf zur Kirche und zurück. (5 km) In dieser Zeit kommt Kojiro zu hause an. Seine Familie schläft schon. Er geht ins Bad und macht sich fertig. Er nimmt seinen Pyjama aus dem Schrank und putzt sich die Zähne. – Hm. Ich hätte ja auch mit ihr zusammen laufen können. Ich bin vielleicht blöd. Wieso bin ich nicht auf den Gedanken gekommen? -, denkt er während er in den Spiegel schaut. Dann geht er leise den Flur entlang und berührt die Schiebetür zu seinem Zimmer. Doch da vernimmt er leise Schritte. „Du bist aber spät.“, spricht eine zarte Mädchenstimme aus der Dunkelheit. „Naoko? Du bist noch wach?“ „Ich kann nicht schlafen. Darf ich heute bei dir bleiben? So wie früher?“ „Pst...sicher.“, flüstert er zurück, öffnet seine Tür und bittet seine kleine Schwester herein. Hinter sich schließt er die Tür wieder und macht die Stehlampe an. „Setzt dich doch. Wieso kannst du nicht schlafen?“, spricht er leise und holt einen Futon aus dem Wandschrank. „Na ja, ich weiß nicht ob ich mit dir darüber reden kann...“, murmelt sie verlegen. Er legt es neben seins auf den Boden. „Du weißt doch, dass ich immer ein Ohr für dich habe.“, erklärt er ruhig. „Schon, aber du hast doch selber so viel um die Ohren. Die WM, deine Aufnahmeprüfungen und ne Freundin. Mama hat mir erzählt, dass sie nicht weiß wer du eigentlich bist. Stimmt das?“ Kojiro schweigt kurz. „Deine Mutter redet zuviel.“, äußert er sicherer Stimme. Daraufhin legt er sich hin und deckt sich zu. Naoko tut es ihm gleich und legt sich neben ihn und bleibt eine lange Weile still. – Er ist so verschlossen. Liegt das an ihr? Was ist sie für ein Mensch? Liebt er sie und sie ihn? Oder ist sie einfach nur ein Mädchen? Was ist überhaupt Liebe? -, macht sie sich ihre Gedanken. „Du, Kojiro?“ „Ja?“ „Wie alt warst du, als du deine erste Freundin hattest?“ „Du kannst ja Fragen stellen. Vierzehn.“, antwortet er kühl. „Und wie alt war sie?“ „Hm. Das kommt darauf an was für eine Freundin du meinst. Eine Freundin mit der man Händchen hält, oder eine Freundin mit der man nicht nur rumknutscht.“, ist er ernst beim Thema. „Ähm. Mehr als Knutschen?“ „Siebzehn. Sie war drei Jahre älter als ich.“ „Oh. War es schön?“, hakt sie nach. Er schweigt einen Moment. „Ich habe meine Erfahrungen gemacht. Und du? Wieso willst du das alles wissen? Hast du jetzt einen Freund?“ „Eigentlich nicht, aber da ist dieser Junge. Er ist Fußballer wie du und sieht total gut aus und super lieb, aber....“ Sie stockt. „Aber?“ Er blickt sie an. „Er interessiert sich nur für Sport. Er registriert nicht einmal, dass ihm die Mädchen alle nachlaufen. Ich wollte ihn aber unbedingt mal näher kennen lernen und da habe ich....“ sie dreht sich zu ihrem großen Bruder. Zu dem Mann, dem sie sonst die meiste Aufmerksamkeit geschenkt hat. Zu dem Mann, den sie eher als Vater als wie einen Bruder liebt und achtet. „Was hast du?“, ist er jetzt gespannt. „Ich habe mich als Jungen ausgegeben und bin jetzt in seiner Mannschaft.“ Verblüfft sieht er ihr in die schwarzen glänzenden Augen. „Du hast was?“ „Typisch. Du verstehst es also doch nicht.“ Beleidigt steht sie auf, doch Kojiro hält sie fest. „Hey warte. Leg’ dich wieder hin! Du wolltest mit mir darüber reden, also tu das dann auch.“, fordert er ernst. „Aber du bist auch böse auf mich.“, ist sie verdutzt. „Unsinn. Wieso soll ich böse sein?“ Sie legt sich wieder hin. „Weil ich die ganze Mannschaft belüge?“ „Das ist doch nicht mein Problem. Ich verstehe nur nicht wieso du dich als Jungen ausgibst. Wenn du was von ihm willst muss er dich doch als Mädchen mögen, um deine Chancen zu haben, oder nicht?“ „Siehst du, du verstehst das nicht.“, klingt sie bockig. „Erkläre es mir.“ „Ich wollte ihn so kennen lernen wie er ist und in seiner Nähe sein.“, berichtet sie. „Ach so, verstehe.“ Beide schweigen einen Moment. „Wie kommt es, dass du das plötzlich verstehst?“ Er schaut zur Decke. „Hm. Na ja.“ Kojiro nimmt seine Hände unter das Kopfkissen. „Ich glaube da machen wir beide gerade das Gleiche durch.“, spricht er leise und liebevoll. Seine Schwester sieht zu ihm. „So was erwähnte Mama ja schon. Wieso sagst du ihr nicht wer du bist?“ „Sie hasst Fußballer.“, äußert er betrübt. „So was gibt’s? Wieso hasst sie ausgerechnet Fußballer? Habe die ihr mal was getan?“ „So ähnlich. Ist zu dumm es dir jetzt zu erzählen. Ich will dich damit nicht belasten. Es ist schon alles schlimm genug.“ „Bitte, erzähl es mir. Ich erzähle dir doch auch alles.“, bettelt sie. „Aber behalte es für dich. Erzähle es auch nicht deiner Mutter. Die muss das nicht wissen.“ Sie nickt. „Sie und ihr Bruder sind mal von Fußballfans überfallen worden. Man hat sie verprügelt und ihr Bruder starb an seinen schweren Verletzungen. Wenn sie jetzt Fußballer sieht, muss sie immer daran denken.“ Beide schweigen eine lange Zeit. - Das ist ja entsetzlich. Ausgerechnet mein lieber Kojiro verliebt sich in ein Mädchen, dass nicht mit seinem Beruf umgehen kann. - Gut eine halbe Stunde vergeht bis Naoko wieder das Wort ergreift. „Darf ich dich noch was fragen?“ „Sicherlich.“ „Wie sieht sie aus? Was ist sie für ein Mensch?“ „Sie hat türkiesblaue Augen, blonde lange Haare, ein hinreißendes Lächeln und sie ist sehr sportlich, freundlich und klug.“ „Von wo kommt sie denn? Hört sich nach einer Ausländerin an.“ „Sie lebte in Deutschland, nach dem Tod ihres Bruders zog sie dann mit ihren Eltern nach Tokyo. Sie hat hier eine Gaststätte.“ „Oh. Ist das die wo du jetzt jobbst?“ „Ich jobbe nicht, ich helfe nur aus. Aber ja.“ „Ach so du hilfst ihren Eltern. Mögen die dich denn? Wissen die, dass ihr ein Paar seid?“ „Tina leitet die Gaststätte alleine, ihre Eltern sind gestorben. Sie lebt für die Gaststätte so wie ich für den Sport.“ „Wow. Dann bewundere ich ihren Lebenswillen. Nach alle dem ne Gaststätte leiten. Das könnte ich nicht.“ „du hast deine Mutter. Sei froh, dass du das nicht können musst. Nun mach die Augen zu und schlaf.“ Er kuschelt sich in seine Decke und dreht sich zum Fenster. Naokos Blick ist auf seinen kräftigen Rücken gerichtet. - Er ist immer so lieb zu mir. – „Hat sie weiter keine Geschwister?“ „Nein. Sie hatte nur einen großen Bruder. Und jetzt schlaf.“ „Habt ihr euch schon geküsst?“, hört er ihren Unterton. „Sicher.“, murrt er genervt. „Und?“ „Was und?“ „Na ja. Wann wollt ihrs tun?“, hakt sie neugierig nach. (oje, Pubertät) „Wann wollen wir Was tun?“, ist er etwas durcheinander. „Na miteinander schlafen. Was sonst? Bist du neuerdings so’ n Hinterweltler?“ Verlegen zieht er sich die Decke über den Kopf. Vor ihm erscheint Tinas zartes Gesicht. Wie sehr würde er jetzt bei ihr sein und ihren weiblichen Körper in den Armen halten und küssen. Ihre zarten Berührungen spüren und ihr weiches Haar mit der Hand durchfahren. Wie sehr sehnt er sich nach ihrem lieblichen Duft und ihrer weichen Haut. Niemals könnte er verdrängen wie zärtlich sie sich bisher waren und wie schön ihre Höhepunkte sind. Noch nie zuvor hatte er je so ein Verlangen nach Sinnlichkeiten empfunden wie bei ihr. Für ihn scheint die letzte Nacht wie eine Ewigkeit vorzukommen. Der letzte Kuss vor ihrer Haustür scheint Lichtjahre entfernt zu sein. „Kojiro? Und? Zerbrichst du dir jetzt etwa den Kopf darüber und überlegst wie du es angehen kannst? Ich habe dich gar nicht für so schüchtern eingeschätzt.“, plappert das Mädchen dazwischen. „Hör auf!“ Er dreht sich auf den Bauch und stülpt das Kopfkissen über. „Verdammt hör auf mich an sie zu erinnern! Das macht mich wahnsinnig!“, meint er aufgebracht. Seine dunkle Stimme wird durch das Kissen gedämmt und klingt in Naokos Ohren sehr verzweifelt. – Wahnsinnig? Wieso? – Natürlich kann sie sein Verhalten nicht deuten. „Ich erkenne dich gar nicht wieder. Ich dachte du liebst sie. Ich dachte wenn man jemanden liebt, will man ihm sehr nahe sein. Ist Sex nicht der Höhepunkt der Liebe?“, fragt sie direkt. So wie sie es von ihrem Vorbild gelernt hat. „Ich glaub’ s ja wohl nicht. Eine Dreizehnjährige unterhält sich mit mir über Sex als wäre es das Natürlichste der Welt. Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon.“ Er nimmt etwas benommen das Kissen vom Kopf und atmet tief durch. „Ach so, nicht? Also meine Freundinnen reden ständig davon. Zwei von ihnen haben es sogar schon gemacht.“ Entsetzt dreht er sich zu ihr und betrachtet sie. Naoko sitzt aufrecht auf ihrem Futon. Ihr kurzes Seidennachthemd lassen im Mondlicht nur zwei kleine zarte Nippel erkennen. (zwei Erbsen auf ein Brett gesteckt =P ) - Was ist das für eine Zeit? In diesem Alter sehen Mädchen doch noch gar nicht attraktiv aus. Was müssen das für Typen gewesen sein? Naoko sieht noch aus wie ein Kind. - „Sind deine Freunde so alt wie du?“ „Ja. Dreizehn und vierzehn.“ „Und ihre Freunde? Wie alt sind die so?“ „Also Naomis war fünfzehn. Raikas Freund war neunzehn.“ Erschüttert richtet er sich auf und sieht ihr in die Augen. – Fünfzehn geht ja noch, aber neunzehn? Sechs Jahre Unterschied in diesem Alter ist etwas zu heftig. Das kann nichts mit Liebe zu tun haben. – „Wollten es deine Freundinnen überhaupt schon?“ „Sagen wir’s mal so. Naomi wollte es, aber bei Raika weiß ich nicht. Sie spricht nicht darüber. Die sind auch nicht mehr zusammen. Sie hat es nur mal kurz erwähnt. Ich kann den Kerl eh nicht leiden. Der ist so komisch. –, meint sie nur und wundert sich über Kojiros nachdenklichen Gesichtsausdruck. - Also wenn sie Glück hatte hat er sie nur verführt. Aber vielleicht hat sie auch vergewaltigt und sie traut sich nur nichts zu sagen. Gegen so was muss man doch was tun. Den knöpfe ich mir mal vor. -, brodelt es ihn ihm. „Kojiro, was ist? Du bist so abwesend.“ „Du sagst du kennst den Typen? Den Neunzehnjährigen? Wo kann ich ihn finden?“, ist er aufgebracht und ballt seine Faust. „Was willst du denn von ihm?“ „Er hat eine Straftat begangen. Ist dir das noch nie in den Sinn gekommen? Im besten Fall war das Verführung Minderjähriger. Und was ist wenn sie es im letzten Moment nicht einmal wollte? Dann hat er sie womöglich vergewaltigt. Willst du etwa, dass solche Perverslinge frei rumlaufen? Was ist wenn er sich als nächstes über dich hermacht? Gar nicht auszudenken.“, erklärt er ihr sehr ernst. – Straftat? Er soll sie vergewaltig haben? – „Übertreibst du da nicht ein wenig? Hätte sie das dann nicht gesagt? Außerdem sagt sie, dass sie ihn liebt und er sie auch. Sie sind nur nicht mehr zusammen, weil’s ihre Eltern verboten haben.“, ist sie sicher. „Unsinn! Sie mag ja in ihn verknallt sein, aber ein Typ in diesem Alter? Sechs Jahre sind für euch noch ein riesiger Unterschied. Wenn ich eine siebzehnjährige als Freundin hätte wäre das auch noch Verführung Minderjähriger, aber heutzutage wohl schon normal. Da kann man drüber wegschauen, da ein Mädchen ab 16 eine ausgewachsene Frau ist. Aber in eurem Alter gilt man nicht umsonst vor dem Gesetz noch als Kind. Und dass ihre Eltern den Umgang mit ihm verboten haben war vollkommen richtig. Das haben sie genau aus diesem Grunde gemacht.“ „Ach was. Meinst du echt?“ 24. Kapitel Hilfe großer Bruder Hilfe! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)