You are not alone von Megumi-san33 (Kojiro und Tina) ================================================================================ Kapitel 26: Kapitel 25 Der Ball im Herzen ----------------------------------------- 25. Kapitel Der Ball im Herzen „Stimmt, habe mich noch gar nicht dafür entschuldigt. Was treibst du dich eigentlich im diese Zeit noch draußen rum?“ „Trainieren. Lauftraining und selbst?“ „Auch Lauftraining. Aber wozu trainierst du?“ „Vorerst für das Nationalturnier und nächstes Jahr ist WM, wie bei dir.“ Verblüfft sieht er sie an. „Welche Meisterschaft? Ich wusste gar nicht, dass du auch Sport betreibst.“ „Volleyball. Liest du Sportzeitschriften?“ „Aha. Ja, tue ich. Im nächstem Jahr stehen einige Meisterschaften an. Volley, Handball, Fußball, das Jahr darauf Basketball und so weiter.“ „Dann hast du sicher auch zu den Asienmeisterschaften was gelesen, was Volleyball betrifft.“ „Ja. Japan hat den Titel gewonnen. Die ganze Nation hat gejubelt. Soweit ich noch weiß ist die Mannschaftsführerin zur besten Spielmacherin gekürt worden. Sie nannte sich, ....ach weiß nicht mehr.“ „Tora.“, meint sie offen. „Ja genau. Dann wirst du sie kenne, nicht wahr?“ „Ich bin Tora, du Ulknudel.“, stöhnt sie auf. „Echt? Du bist Tora?“ Er schmunzelt. „Wenn das mal kein Schicksal ist.“, murmelt er vor sich hin und denkt an seinen Freund Kojiro, den Tiger des Rasens. Der Tiger hat seine Tigerin gefunden, denkt er sich. „Schicksal? Was meinst du damit?“ „Nichts, ist nicht wichtig. Freust du dich dann schon auf die Mädels in Deutschland?“ „Einerseits schon, aber ich glaube sie werden es uns nicht leicht machen.“ „Du spielst also für Japan und nicht für Deutschland?“ „Richtig.“ „Wieso trittst du nicht für deine Heimat an? Die müssen dich doch geworben haben, wenn du so gut bist.“ „Schon, aber ich verbinde mit Japan mehr als mit Deutschland. Zumindest wenn es um Volleyball geht. Bei dem Fußballteam wäre es anders gewesen. Aber Hier in Japan habe ich meine Mannschaft aufgebaut und meine Freunde. Ich will kein zweites Mal den selben Fehler machen und mein Team im Stich lassen.“ „Wann hast du deine Mannschaft im Stich gelassen?“ „In Deutschland. Als Stephan starb ließ ich mich nie wieder im Team blicken. Alle waren sie meine Freunde, aber ich konnte sie danach nicht mehr sehen. Das ganze geschah kurz vor der WM in Frankreich. Wenn ich sie damals nicht im stich gelassen hätte wären sie sicher als Sieger vom Platz gegangen, auch wenn ich nicht im Tor gestanden hätte, aber meine Anwesenheit hätte Karl, Kaltz und Dietmar den nötigen Mut und Ergeiz gegeben gegen euch zu gewinnen. Doch leider war ich nicht einmal auf der Tribüne präsent um ihnen Kraft zu schenken und anzufeuern, wie es hätte sein sollen.“ „Versteh, aber warum wärst du sowieso nicht auf dem Platz gewesen?“ „Ich war schon 16. Das war ne U16-Meisterschaft. Außerdem hätte ich zum Nationalarzt gehen müssen wegen Gesundheitstests und Drogentest und so. Als Mädchen wäre ich eh aufgeflogen. Aber im Freundschaftsspiel gegen euch in Hamburg wäre ich noch dabei gewesen.“, berichtet sie. „So war was. Sag mal, wieso macht es dir nichts aus mit mir darüber so einfach zu reden?“ „Das sagte ich doch bereits. Weil du Genzos Aura ausstrahlst. Deswegen vertraue ich dir.“ „Stimmt. Läufst du jetzt jeden Abend?“ „Wenn ich Dienstschluss habe. Wir können ja zusammen laufen, macht mehr Spaß.“ Somit beschließen beide abends immer zusammen zu trainieren. Ken bringt sie noch nach hause. „Wie wäre es noch mit einem frischen Glas Milch?“, bietet sie an. „Gerne, aber bist du nicht müde?“ „Wenn ich alleine bin kann ich eh nicht gleich schlafen.“ Er zögert etwas. „Na gut, aber nicht lange.“ Sie betreten ihr Haus und ziehen die Schuhe aus. Das Licht geht an. Tina geht ins dunkle Wohnzimmer, zieht die Jacke aus und legt sie auf die Couch. „Kein Licht?“, wundert er sich. „Pst, die Fische schlafen schon.“, meint sie nur leise. „Fische?“ „Ja, Goldfische. Leg deine Jacke ruhig auf die Couch wir gehen in die Küche.“ Er folgt ihrer Forderung und geht zu ihr in die Küche. Sie knipst das Licht an und schließt die Tür. „Setz dich doch.“ Die Gastgeberin holt frische Milch aus dem Kühlschrank und stellt zwei Gläser auf den Tisch. Dann setzt sie sich zu ihm an den Tisch. „Komisch.“ „Was?“ „Du spielst für Japan, aber trägst einen deutschen Trainingsanzug? Da ist komisch.“ „Das meinst du. Er steht mir und verleiht mir Kraft.“ „Kraft? Wie das?“, ist er erstaunt. „Er gehörte mal einer sehr starken und stolzen Persönlichkeit, die mir sehr viel im Leben bedeutet hat. Außerdem hat Kojiro, mein Freund, ihn neulich getragen. Obwohl er gewaschen wurde kann ich seinen Geruch noch wahr nehmen. Das gibt mir zusätzliche Kraft, denn auch er ist so eine starke und liebenswerte Person.“ – Sie liebt ihn tatsächlich. Obwohl sie nicht viel über ihn weiß, kann sie seine wahre Persönlichkeit richtig einschätzen. – Er steht auf und stellt das leere Glas auf den Tisch. „Ich versteh. Kann ich mal deine Toilette benutzen?“ „Sicherlich. Die Treppe hoch und geradezu.“ „Danke.“ Ken marschiert durch die Stube bis auf den Flur und geht die Treppe hinauf. Interessiert betrachtet er die Fotos an der Wand. Überwiegend Familienfotos sind dabei. Auf dem Rückweg betrachtet er die Fotos auf dem Flur im Obergeschoss genauer. Die meisten Bilder sind mit ihrem Bruder zusammen. Bei einem Bild macht er Halt. Es sind mehrere Jungs darauf zu sehen, die mit einem grün-schwarzem Trainingsanzug bekleidet sind und fröhlich und glücklich Arm in Arm posieren. Das Interessante an diesem Bild war zwei Gesichter, die ihm sofort auffielen. Ein grinsender Genzo und ein lächelnder Schneider umarmen sich freundschaftlich. An Schneiders Seite ist ein weiterer blonder Junge zu erkennen. Durch die anderen Fotos erkennt Ken Tinas Gesicht ebenso wieder. Neben ihr steht ihr Bruder und hinter Genzo stützt sich ein Stephan auf ihn. Kaltz hingegen macht gerade Andeutungen Tina, also Tino in den Schwitzkasten zu nehmen. Im Hintergrund ist Gebirge zu sehen und alles hoch mit Schnee bedeckt. Dieses Bild strahlt eine unwahrscheinliche Wärme aus, dass er sich sofort an die schöne Zeit mit Kojiro und Takeshi auf Okinawa erinnert. Wie oft haben sie sich dort bis zum Äußersten gequält und das harte Training von Trainer Kira durchgestanden? Wie schön war doch die Zeit, als sie noch unbesorgt Tag für Tag hart trainierten und trotzdem so viel Spaß miteinander hatten. - Sie muss eine wunderschöne Zeit mit ihnen gehabt haben. Ich bin mir sicher, dass sie Fußball trotz allem noch liebt, so wie sie immer davon spricht. Außerdem bin ich mir sicher, dass sie Kojiro wirklich sehr liebt und ihm auch diese Lüge verzeihen wird. Das wünsche ich ihm jedenfalls. Er hat nach langer Zeit der Einsamkeit eine Frau verdient, welche die selbe Leidenschaft mit ihm teilt. - Nach einiger Zeit geht er wieder die Treppe runter in die Küche. Tina aber ist nicht zu sehen. Also blickt er in die Stube. Auf dem Sofa ist ihre Anwesenheit zu erahnen. Der Schatten lässt ihre Silhouette erkennen. Sie war so müde, dass sie sich doch hingelegt hat. Ken schleicht zum Sofa und nimmt seine Jacke. Sie liegt direkt an ihrem Kopfende und die andere benutzt sie als Kopfkissen. Mit einem Lächeln hat sie ihr Gesicht halb darin vergraben. Als er ihr näher kommt und seine Jacke berührt vernimmt er ihren angenehmen Duft. – Ihr Haar duftet so gut. Kojiro ist zu verstehen. Sie ist anders als andere Menschen. – Liebevoll streicht er über ihr Haar. „Schlaf gut liebe Tina.“ Sie bewegt ihre Hand instinktiv an seine und berührt ihn. „Ko...Kojiro.“, huscht ihr über die Lippen. Ken zuckt zusammen und zieht seine Hand weg. – Was wird sein, wenn seine Lüge auffliegt? Wirst du ihn dann trotzdem lieben? Ich wünsche es euch jedenfalls sehr. – Er entfernt sich leise und verlässt das Haus. 26. Kapitel Vorahnung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)