You are not alone von Megumi-san33 (Kojiro und Tina) ================================================================================ Kapitel 27: Vorahnung --------------------- 26. Kapitel Vorahnung Langsam geht die Sonne unter und die Nacht bricht an. Die Metropole versinkt in Abendstimmung. Straßenlaternen zeigen den Weg. Autos fahren ihre Strecke von A nach B und beleuchten die Straßen fröhlich. Ein grauer Toyota Camry verlässt die Hauptstadt Japans. Das glückliche Ehepaar macht sich auf den Weg in die Nachbarstadt. Auf ihrer Linken huscht der Fuji-san in all seiner Schönheit vorbei. Der Frontblick ins Cockpit lässt zwei ausländische Personen erkennen. Verkehrsschilder werden hinterlassen und mit 130 km/h nähern sie sich einer Brücke, die sich über einen traumhaften Fluss erstreckt. Das Hindernis einer Baustelle wird angekündigt und der Fahrer tritt auf die Bremse. Das Auto vor ihnen nähert sich aber erschreckend schnell. Plötzlich gerät der Mann in Panik, weil seine Geschwindigkeit nicht sinkt. Seine Frau neben ihm fängt an zu schreien. In letzter Sekunde weicht er den Auto aus und muss auf die Gegenfahrbahn fahren. Doch dann kommt ihnen ein Benzintransporter entgegen. Kleine Kinder spielen vor ihren Augen glücklich Fußball. Das Panorama ihrer Heimatstadt erscheint ihnen und das gepflegte Grab ihres Sohnes, das Lächeln ihrer Tochter, der Tokyotower küsst den Teepott in Warnemünde. Und plötzlich....alles rot....dann schwarz, schwarz wie die Seele des Teufels. Zwei Airbacks blasen sich in Windeseile auf. Das Lenkrad dreht nach links und ein zweites Mal ertönt ein lauter Knall. Die Leitplanke wird überwunden und lässt das graue Fahrzeug in den Fluss stürzen. Schreiende Laute sind zu hören. „ Tod... ..der Tod.....trau ihm nicht....trau ihm nicht...du bist in Gefahr......er ist bei dir....Tienchen.. .....die Bremsen...kein Unfall.....die Bremsen......“, sind düstere Stimmen zu hören. „Mama.. ..Papa...! Nein...!!!“ Tina springt ihnen nach. Aber vergeblich. Das Auto ist schneller als sie. Platsch.....Sie fällt ins Wasser. Plötzlich reißt Tina die Augen auf. Schweißgebadet findet sie sich auf dem Wohnzimmerfußboden neben der Couch wieder. - Alptraum? Schon wieder ein Alptraum. Ich hatte lange keinen mehr, aber diesmal war er anders. Was hat das zu bedeuten? Ich träume doch sonst nur von Stephans Tod, nie von dem Unfall meiner Eltern. Seltsam. – Sie rappelt sich hoch und schaut auf die Uhr. – Mist. Schon sechs Uhr durch. Ich wollte doch um Sieben auf Arbeit sein. Ich muss doch Hitomis Arbeit übernehmen. – Hektisch stürmt sie unter die Dusche. Das kalte Wasser weckt sie wieder in den Alltag. – War hat nur dieser Traum zu bedeuten? Wem soll ich nicht trauen und was soll das heißen, der Unfall war kein Unfall? Die Bremsen? Hat etwa jemand die Bremsen manipuliert? –, überlegt sie. Dann schüttelt sie den Kopf. – So ein Quatsch! Warum sollte das jemand tun? Meine Eltern hatten doch keine Feinde wie die Yakuza. Politiker waren sie auch nicht. Ganz normale Leute. – Somit schlägt sie sich den merkwürdigen Traum aus den Kopf. - Föhne dauert mir zu lange. -, beschließt sie und bindet sich die halbnassen Haare zum Dutt und greift zur goldenen Spange. Plötzlich hält sie Inne und starrt diese in der Hand an. – Charlys Geschenk von damals. Kojiro......ach ... -, geht ihr durch den Kopf. Lächelnd führt sie die Haarspange zum Mund, küsst sie kurz und legt sie ins Regal zurück. „Heute nicht. Ich brauche deine Kraft nicht mehr. Ich habe ja jetzt meine lieben Kojiro. Er ist mindestens genauso stark wie du.“, äußert sie und greif die silberne Haarspange ihrer Mutter mit türkisen Steinen. Wenig später sitzt sie in der U-Bahn und fährt zum Betrieb. Etwa eine Stunde später meldet sich ein junger Japaner in einem Fitnessstudio an. „Ihren Namen, Alter und Beruf brauche ich noch.“, erfragt die freundliche hübsche Amerikanerin mit blonden kurzen Haaren an der Information. „Hyuga. Kojiro Hyuga. Dreiundzwanzig Jahre, Profisportler.“, antwortet er auf normale Art und Weise. Verdutzt sieht sie ihn an. „Wow, jetzt wo Sie es sagen. Ich habe schon überlegt woher ich Ihr Gesicht kenne. Aus der Werbung, Ihr seit Profifußballer, richtig?“, ist sie total begeistert und trägt die Daten ins Formular. Er nickt. Verlegen sieht sie ihn an und reicht ihm einen Stift. „Ihre Unterschrift noch, Sie kennen das ja mit der Versicherung und so.“ Er unterschreibt locker und kurz darauf legt sie noch ein kleines Büchlein daneben. „Ach und wären Sie so nett und schenken mir ein Autogramm? Die Gelegenheit kommt bestimmt so schnell nicht wieder.“, schmunzelt sie zurückhaltend. – Sie ist ebenso hübsch wie Tina. Könnte ihre Schwester oder so sein. -, schmunzelt er zurück und unterschreibt nachdem sie ihm ihren Namen verrät. „Vielen Dank. Und da ist noch etwas. Möchten Sie, dass sich der Chef persönlich um Sie kümmert? Sie sind immerhin ein Ehrengast.“ „Dank, aber ich möchte mich nur etwas aufwärmen. Die Gerätschaft sind mir mehr als nur vertraut. Sie verstehen sicher was ich meine.“, lächelt er die freundliche Frau an. Somit geht er in die Umkleide und dann in den Fitnessraum. Unauffällig sieht er sich um. – Er ist noch nicht da. Dabei ist es schon sieben Uhr durch. – Also geht er erst mal auf das Laufgerät. Von da aus hat er den besten Blick über den ganzen Raum. Es dauert nicht lange bis die Person den Raum betritt, die er erwartet. Der Oberstufenschüler Yosuke sieht sich um, registriert aber nicht Kojiros Anwesenheit. Er begrüßt die Leute, die er kennt und geht zur Bank, um Gewichte zu stemmen. Vom Assistenten lässt er sich zwanzig Kilo anstecken und beginnt mit dem Training. Kojiro schaltet das Laufgerät ab, geht zu ihm und legt sich auf die Bank daneben. Der Assistent macht ihm vierzig Kilo klar und fragt ihm, ob er seine Hilfe benötigt. „Danke ich bin gut trainiert.“, lehnt er ab. Nun sind sie allein. „Na das ist ja ein Zufall. Der Mathelehrer Yosuke.“, tut er freundlich und unwissend humorvoll. Yosuke unterbricht kurz und sieht zu ihm. „Tatsächlich. Da brat mir einer ne’ n Storch. Kojiro Hyuga. Ich dachte du bist in Italien.“, antwortet er normal. „es hat sich einiges anders ergeben, außerdem trainiere ich mit der Nationalmannschaft, damit wir uns mal alle wiedersehen. Und wie geht es dir? Was macht die Schule?“ „Gut wie immer. Streber bleibt Streber. Was sagt dein Sport? Ich habe gehört du willst den Verein wechseln?“ „Stimmt. Man muss sich ja immer weiterentwickeln. Holland bietet gute Chancen dafür. Aber erzähl von dir. Du bist doch jetzt schon 18. Haste denn auch ne Freundin?“, spricht er normal, aber kommt sofort zum Punkt. Er stockt, aber macht dann weiter. „Leider nicht. Und selbst?“ „Ich kann mich nicht beklagen. Ich habe immer ein Mädchen, auch wenn es früher nicht immer was ernstes war. Aber jetzt scheint sich da wohl was zu ergeben. Du bist doch ein kluges Köpfchen, wieso hast du kein Mädchen?“ „Weiß nicht. Streber sind nicht so beliebt, das müsstest du doch auch kennen. Du warst zu Schulzeiten doch auch Streber.“ „Stimmt, aber ne Freundin hatte ich trotzdem. Fußballer sind bei Frauen heiß begehrt.“, grinst er überheblich. „Kann ich mir vorstellen. Die Mädchen schwärmen nur alle so von dir und dem Rest der Nationalelf.“ „Echt? Treue Fans würde ich sagen. Mit Liebe hat das nichts zu tun.“ „Mag sein, aber du kannst mir nicht erzählen, dass du alle Mädchen geliebt hast, die du je in der Kiste hattest.“, äußert er. - Man ist der direkt. Das klingt so abwertend. – „Eigentlich schon, aber die meisten meinten es nicht ernst mit mir. Auf welchen Typ Frauen stehst du denn? Vielleicht kann ich dich mit jemanden verkuppeln.“, tut er “scheiß freundlich“. „Hm. Schwer zu sagen. Die Süße an der Info hier sieht ganz gut aus, oder?“ „Kein schlechter Geschmack. Also blond?“, ist er ehrlich. „Nicht unbedingt, aber wenn wir gerade bei blond sind. Kennst du die Exfreundin vom Chef hier?“ „Nö, kenne nicht mal den Chef.“, ist er sicher. (Wer weiß , wer weiß ^-^v ) „Die ist jedenfalls genau mein Fall. Die meisten Männer hier kennen sie und kommen nur ihretwegen. Sie hoffen alle von ihr angesprochen zu werden.“ „Echt? Die Ex vom Chef? Das muss dann ja eine heiße Braut sein. Wie sieht die aus?“ „Schlank, sehr gute Figur, üppige Rundungen, süßes Lächeln, blonde Haare und wunderschöne Augen. Vielleicht hast du ja Chancen bei ihr. Sie steht auf Sportler. Sie ist noch solo.“ „Ich habe ne Freundin, kein Interesse.“ „Sie ist Amerikanerin oder so und hat schöne hellblaue Augen.“, schwärmt er weiter. „So? Dann stehst du nicht auf Japanerinnen?“ „Das habe ich nicht gesagt.“ „Dann stehst du also nur auf erfahrene Frauen wie die beiden Blondinen?“, hakt er nach. - Was redet er überhaupt? Worauf will er hinaus? Hat Naoko etwa gequatscht? -, geht in seinem Kopf vor. „Sozusagen.“, äußert er etwas nervös. – Aha. Ich hab ihn an der Angel. Nun Schritt zwei, so wie Tina sagte. – „Hätte ja auch sein können, dass du eher auf sehr junge Frauen stehst. So was gibt’s ja auch.“ - Er ist seltsam, aber wenn er es wirklich wissen würde, hätte er mir sicher schon eine gedrückt und sich nicht mit mir unterhalten wie ein Freund. Er weiß es also doch nicht. -, ist er sicher. „Solls wohl geben...“, meint er nur dazu. Kojiro geht in die Vollen und lässt sich vorweg das Gewicht auf 50 Kilo erhöhen und macht locker weiter. –Du meine Güte. Der hat Kraft in den Armen. – Somit unterdrückt Kojiro seine Wut auf ihn. Der Energieverbrauch verhindert, dass er aufsteht und den Typen eine reindrückt. „Das beruhigt mich. Dann muss ich mir ja um meine Schwester keine Sorgen machen. Ich vertraue dir. Du bist Okay.“ - Er ist immer noch unheimlich. - „In wie fern vertraust du mir?“, hinterfragt er skeptisch. „Ich weiß du würdest es niemals wagen dich an meiner Schwester zu vergreifen, obwohl ihr so oft alleine zu hause seit und lernt.“, grinst der Spitzensportler siegessicher und konzentriert sich noch mehr auf das Gewicht. Yosuke dagegen lässt vor Schreck sein Gewicht fallen, aber rappelt sich im letzten Moment wieder auf und setzt es ab, um durchzuatmen. Schweratmend sieht er zu Kojiro. Die Schweißperlen rollen über seine angespannten Muskeln, welche ohne Unterbrechung die 50 Kilo stemmen. – Er weiß es also doch. -, ist er erschrocken. „Du bist klug genug, um zu wissen was ich mit solchen Typen machen würde, oder?“, schielt er zu ihm um die Ecke und grinst drohend. Sein Blick jagt dem Schüler eine noch nie da gewesene Angst ein, dass er kein Ton sagen kann. „Yosuke. Was ist los? Warum du aufhören mit Training? Man sollte nicht unterbrechen zwischendurch.“, wird dieser plötzlich im gebrochenem Japanisch angesprochen. Der Chef steht vor ihm und erst jetzt deutet er Kojiros Gesicht. „Nanu? Das ist ja ein Ding. Was du hier machen, Kojiro?“ Kojiro hält Inne und blickt zu ihm auf. Ein großer blonder Mann mit “etwas“ mehr Gewicht und Muskelmasse als er steht vor ihm. „Martin?“, ist er verblüfft. Sofort legt er das Gewicht ab und steht auf. „Das ist ja echt ein Ding. Was machst du denn hier?“ Er reicht ihm die Hand. Martin nimmt freundlich an. „Mit gehört dieser Laden. Hat dir Tina gar nicht erzählt, dass mir ein Fitnessstudio gehört?“ „Nein, aber die Arbeit passt zu dir. Ich wusste gar nicht, dass du auch leidenschaftlicher Sportler bist, ich habe es nur vermutet.“ „Verstehe. Was dich treiben hier her? Willst du jetzt öfters kommen her?“ „Eigentlich wollte ich nur mal ein Pläuschchen mit Yosuke halten.“, sagt er offen und ehrlich. „Aha, unser Kleiner hier. Ihr euch kennen?“ „Er war mal der Nachhilfelehrer meiner kleinen Schwester, daher.“, erklärt er und blickt zu ihm herab. „stimmt’ s?“ Schüchtern antwortet er mit einem scheuem, Ja. – Hier liegt ne Spannung in der Luft. Irgendetwas haben die beiden doch. -, bemerkt der Kampfsportler. Plötzlich fällt Kojiro noch etwas auf. „Ach was ich noch fragen wollte. Yosuke sprach von deiner Exfreundin. Ist unsere Tina damit gemeint?“, stellt er hemmungslos in den Raum. Alle sehen die drei fraglich an. – Was meint er mit “unsere Tina“? -, fragen sie sich etwas empört. Martin bleibt standhaft und antwortet ungewöhnlich locker. „Ja, das ist sie. Wieso habt er von ihr gesprochen?“, blickt er den kleine Japaner fraglich an. „Sie hat übrigens türkisblaue und nicht hellblaue Augen.“, meint Kojiro ernst und sieht wütend in Yosukes Gesicht. Dieser versucht seine Angst zu unterdrücken. Schon alleine die Vorstellen von einem dieser Muskelprotze eine gewischt zu bekommen lässt ihn zittern. Ihm bleibt die Sprache weg, als er begreift, dass Kojiro sogar die hübsche Tina sehr gut zu kennen scheint. „Stimmt doch, oder Martin?“, lächelt Kojiro den Riesen an. „Sicher, türkisblau...“, äußert er nur. – Wieso zittert Yosuke so? Was ist denn überhaupt los? -, wundert er sich noch immer und kann sich natürlich sein Verhalten nicht erklären. Kojiro stolziert zum Umkleideraum. Alle sehen ihm nach. Plötzlich dreht er sich ernst und wütend um. Er zeigt mit dem Zeigefinger auf den Oberschüler und kann seinen Zorn nicht mehr zurückhalten. Er will seinen Stolz nicht verlieren und rettet diesen, welchen er zuvor unterdrückt hat. „ACH.....YOSUKE! NOCHMAL ZUR VERSTÄNDNIS!“, brüllt er durch den Raum. Wieder sind die Blicke auf ihn gerichtet. „VERGREIF DICH NIE WIEDER AN MINDERJÄHRIGE! UND SCHON GAR NICHT AN MEINER SCHWESTER, SONST BRINGE ICH DICH HINTER GITTER! IST DAS KLAR?!“ Dann schließt er die Tür hinter sich und sinkt mit dem Rücken zu ihr zu Boden. Er schließt die Augen und schlägt wütend auf die Fliesen. „Man war das schwer.“ – Ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft, Tina. -, ist er sich sicher. Die anderen Männer in der Umkleide sehen ihn verblüfft an. „Hast du eben so rumgebrüllt Kleiner?“, spricht ihn ein Mann Anfang Vierzig an. Er öffnet die Augen und steht auf. „Haben Sie Kinder?“, entgegnet er ihm freundlich und geht auf seinen Spinnt zu. „Ja, eine Tochter. Sie ist zwölf Jahre alt, wieso?“, ist nicht nur dieser Mann verwundert. „Was würden Sie tun, wenn sich jemand an ihr vergreift?“, fragt er direkt. Wütend geht der Mann auf ihn zu und schlägt seine rechte Faust in seine linke Handfläche. „Ich würde ihn umbringen!“, brüllt er erbost. „Dann verstehen Sie sicher wie schwer es ist genau diese Wut zu unterdrücken. Genau das habe ich gerade hinter mir. So einen perversen Typen nicht umzubringen.“, berichtet er langsam während er sich umzieht. „Was?! Wer!? Wer ist das Schwein!?“, sind die anderen Männer ebenso aufgebracht, denn auch diese haben Kinder zu hause. „Ein Niemand. Yosuke Yamamoto. Er hat sich an meiner Schwester vergriffen. Sie ist dreizehn.“, meint er wütend und verlässt erleichtert die Umkleide. Das Schicksal der Männer und des Jungen lässt er nun für sich entscheiden. 27. Kapitel Wer ist Kojiro? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)