Der Talisman. von Deepdream ================================================================================ Kapitel 1: Als der Horizont der Sonne einen Kuss stahl. ------------------------------------------------------- Toter Nebel kroch hinweg über die von der Nässe des Grases schimmernden Auen einer leicht, zum Sonnenaufgang hin, abfallenden Hügellandschaft. Gedämmt nur durch die, im tiefen Dunkel ihrer eigen Schatten liegenden, knochengleichen Tannengehölze. Die Sonne, welche sich mit Mühe durch den Wasserdampf zu kämpfen ersuchte, sank nach dem gering an Momenten dauernden Gefecht als blutroter Feuerball dem Horizont gar prachtvoll entgegen, um ihren Geliebten an einer Stelle, fern von diesem Ort, zu empfangen und eins mit ihm zu werden, dass strahlend leuchtend Kind zu gebären, 'el Luna'. "Wertester Bruder, weißt du etwas zu erblicken?" "Nein, selbst mein geübtes Auge vermag nichts in dieser Trübe wahr zu nehmen." "Hätten unsere Herolde sich nicht so rasch mit Meldung aufgetan, wir täten blind unserem Unglück entgegen wandeln." Aufgebracht erwiderte sein finster dreinblickender Gesell unschwer zu vernehmen. "Doch was hat uns jene Kunde gebracht? Ein paar geringe Augenblicke mehr? Einige wenige Atemzüge lang? Unsere Verbündeten..." Ein dunkler Schemen zog zischend vorbei und setzte der Unterredung ein Ende. Einer der beiden Wachen brach stöhnend zusammen, geziert durch einen schmutzigen knöchernen Pfeil, prangend auf seiner Stirn und sank unter dem Seufzer des Todes zu Boden. "Es ist soweit..." Letzte Worte seiner Kehle, dann verstarb er. Sein Kamerad setzte sich ohne Umschweife in Bewegung, keinen Moment zu früh, da seinen ehemaligen Posten nunmehr einige jener ballistischen Geschosse zierten. Mit Tränen der Furcht und Trauer in den Augen eilte er hinweg, über den knarrenden dunkelbraunen Holzboden, entlang der acht Ellen gen Himmel maßenden Palisade gen 'Luna verbale.' Einem von Mythen umgarnten Artefakt aus längst vergangenen Tagen, die Stimme des Mondes genannt. Surrend durchschnitten die Pfeile im Rhythmus einer grausamen, wie todbringenden Melodie die Luft und verfehlten seinen Korpus lediglich um des Haares Breite. Von Erschöpfung, wie Verzweiflung getrieben, stieß er brachial die Tür auf und stolperte in den spartanisch errichteten Turm, welchen dieses Dorf mit stolz geschwellter Brust sein Eigen nannte. Rustikale, von Würmern zerfressene Bretter kreischten unter seinen Tritten auf, ebenso wie die Trommeln des Feindes in vernehmbare Nähe rückten. Ihm war bewusst, dass er sich nun eilen müsse. Des Wachpostens Kehle trocken und schmerzend, ein jeder Atemzug einer Qual gleich, doch war dem Manne gar sämtlich Hemme unbekannt und so erblickte er sie, ins schwere Keuchen verfallen endlich, auf der Spitze des Turmes, nach allen Seiten hin offen, am höchsten Punkte des kleinen Städtchens. Im magischen Schein des vollen Mondes glitzernd, überzogen mit arkanen Symbolen längst vergangener Tage, hing sie an einer gusseisernen Verankerung inmitten des Turmes. Das muntere Lodern der Fackeln erhellte schwächlich die verschwommenen Konturen der einzelnen Baumstämme zu seinen, in schlichte Lederstiefel gekleideten, Füßen. Unter argen Mühen war das heimische Hartholz im Schweiße zusammengebunden und unter Tränen befestigt worden. Die tückischen Launen des Wetters wusste es beharrlich zu trotzen, doch forderte die vielen ins Land gegangen Tage allmählich ihren Tribut. °Wo zum Allmächtigen er wohl sei?° Panischen Blickes wanderten die Augen des, in die letzten Jahre gekommenen, kahlköpfigen Mannes niederer Statur umher und erfassten das Objekt seiner Begierde mit einem zufriedenen Glänzen, welches schlagartig einem ungläubigen Ausdruck zu weichen hatte. In eben diesem Moment hatte ein Pfeil seinen rechten Lungenflügel durchbohrt und ließ ihn nun unter emsig fließenden, blutigen Tränen, wie entsetzlichen Klagelauten, reich an Qualen, dem immer dunkler werdenden Himmel entgegen aufschreien. Durch letzte Kraft getrieben, hob er den länglichen Stab empor, welchen er zwanghaft gesucht, an dessen Ende eine reich verzierte, güldene Kugel prunkend. Der metallische Geschmack des Blutes füllte seinen Rachen bis in den letzten Winkel hin aus. Das tiefrote Lebenselixier, welches rasant und in eifrigen Strömen aus seiner Wunde hervorquoll, rauschte in seinen Ohrmuscheln und damit einher erklang die Melodie der Nacht in Form der 'Luna verbale', welche tönend ihres Werkes waltete. "Des Feindes Hand drohend über uns hänget, wehret euch Männer, schützet die Frauen und Kinder!" Schwerter und Bögen leuchten im Glanz des Mondes auf, während sich die gesamte Armee des Dorfes bei der nördlichen Palisade versammelte. "Auf das wir kämpfen, bis das Blut der Feinde unser aller Schwerter küsst!" "Hai!" Ein Sturm an Stimmen, ob alt, ob jung fegte über die hügelige Ebene hinweg. In Öl gebadete Leinen wurden um armdicke Hölzer gewickelt und festgezurrt. "Auf das uns das Licht nicht verlasse." Die flackernden Fackeln wurden via an Sternen, wie Wolken reichen Firmament gestoßen. "Wir alle glücklich werden leben." Die klirrenden Schwerter aus ihren Scheiden gezogen. "Diesen grausig Tag vorüberziehen sehen werden." Schwungvoll durchschnitten hundert Klingen an der Zahl des Herbstes kühl prickelnde Luft. Der Vollmond, in Legenden und im Munde der nordischen Krieger auch Mond der Jäger, entschwand unter einem dichten Wolkengewand und schmälerte unbarmherzig die Sicht des Dorfes Schützer. Vollkommene Stille schien auf der Ebene vorzuherrschen. Kein Geklapper, kein Gekreische, kein Gesang ward zu vernehmen. "Amen." Krampfhaft umfasste eine jung an Jahren zählende Priesterin, gehüllt in weite schwarze Leinen ein azurblaues, im flackernden Licht der in Öl getränkten Fackeln, faszinierend schimmerndes Juwel, eingefasst durch ein einfaches kruzifixähnliches Gebilde aus normalem Holze, geboren aus den Stämmen der heimischen Wälder. Eine angespannte Stille trat inmitten der Reihen wehrmutiger Krieger ein, wie sie auch auf der weit hin reichenden Ebene bestand. Die erdrückende, alle Hoffnung erstickende Ruhe vor dem Sturm... Schwer rieben metallene Schulterplatten auf den nachtschwarzen Kürassen, Grunzen fing an die Luft stimmungsvoll zu erfüllen, Schwerterklirren erklang atmosphärisch und das alles begleitet von einem stetigen unbarmherzig lauten Trommelgewirbel. Ein vom Mantel der Nacht verdecktes Wesen trat vor die wilde Meute, deren Augen tiefrot zu glühen und Schwerter Blut zu lecken schienen. "Dieses elend Pack unsere Wälder bevölkert , unsere Ebnen beschmutzt, unsere Flüsse mit Blute tränkt, lasset sie leiden, unter Qualen schreien und sich in Todeskrämpfen winden!" Tosendes Gebrüll erschallte und hätte einem jeden Beobachter das gar kostbar' Gehör gekostet. "Viribus unitis!" "Mit vereinten Kräften!" "A prima vista hostis!" "Unbereitet wie unsere Feinde sind!" "Ad modum e tribus!" "Nach Art und Weise des Stammes!" "Vae victis!" "WEHE DEN BESIEGTEN!" Ein orkanartiges Raunen zog sich durch die Reihen finsterer Gestalten und schien die Erde erbeben zu lassen. Der Schatten der Nacht entschwand und ließ das kraftvolle Licht des vollen Mondes hindurch, doch der Anblick, welcher sich der relativ kleinen Dorfarmee, von gerade einmal hundert Mann an der Zahl offen legte, offenbarte eine fatale Gewissheit. Eine Finstere, die ein jeder mit der Eigenart seiner Sprache auszudrücken versuchte. "Wir werden hier alle unser Ende finden." "El finale..." "Der Hauch des Todes umfängt unsereins, in dieser schwierig Stund, mein Herr." Eine schmucklose Lederrüstung, vorwiegend den Torso bedeckend mit einem von schlichten Kanten verzierten Helm, unter welchem das maskuline Haupt eines groß gewachsenen Springinsfeld steckte, wandte sich einer im Hintergrund stehenden Person zu. Der in einem schweren Harnisch gekleidete Hauptmann ließ seinen kühnen Blick über die Reihen zaudernder Mannen schweifen und widmete seine nachtschwarzen Augen daraufhin der Betrachtung seines jungen Gesellen. "Hat dich der Mut verlassen, Jüngling?" Gut gemeinter Spott lag in der Stimme der prachtvollen und scheinbar unbeugsamen Gestalt. "Nie und nimmer! Ich, der sich ein Krieger des Westens nennt, wird diesem Namen auch Ehre erweisen!" "Ein prachtvoller Bursch, der du bist, wie lautet dein Name?" "Saotome Ranma, Angehöriger des Musabetsu Kakuto Ryu." "Nun denn, vernehme hiermit, dass wir nicht untergehen werden. Weder an diesem Orte, noch zu jener Zeit. Du, der du mir der Jüngste scheinst, einen Rat ich dir zu geben gewillt bin." "Der wäre?" Leichte Ungeduld, wie sie nur die Jugend gekannt, schwang im leicht bangen Ton des Westländers mit, doch ließ er sich dies um keines Willens anmerken. "Begeh du nie den Fehler dein Leben trist vorbei ziehen zu lassen, küsse eines jeden neuen Tages Antlitz und grüße die Vögel im Himmel, wie das junge Weibe auf der Straß'." Leichtes Gelächter zu allen Seiten hin erklang, ob jener Worte, doch verkam es in den düsteren Gedanken eines jeden Kampfesgesellen. "Einen Sohn nenne ich mein Eigen, seines Zeichens unermüdlicher Wanderer, doch nicht aus freiem Willen. Sollte dir seine Bekanntschaft wohl eines Tages widerfahren, entrichte ihm einen Gruß. Von seinem Vater, an ihn als Sohn." "Vermag dies nicht durch die Ihre Hand bewerkstelligt zu werden." Ein heiteres Lachen erschalte in der Luft und hob kaum merklich ein wenig des Kummers hinweg, der so drückend auf eines jeden Kriegers Schulter lag. Wie er so da stand, der tapfere Hauptmann, eine prunkvolle Rüstung eng an seinen kraftvollen Leib geschmiegt, eine lange Klinge in Gold verzierter Scheide und scheinbar sorgenlos dem nächtlichen Himmel entgegen lachend, gab Hoffnung, nur kleiner Masse, doch genug ein Lächeln auf den versagenden Gesichtern der hoffnungslosen Verteidiger erblühen zu lassen. "Nur Murradin, Gott des Krieges, wird wissen, was mein Schicksal sich nennt, doch erbitte ich dich, falls meine Person nun hier fallen sollt, entrichte ihm jene Worte." Ein letzter scheuer Blick in das stille Feuer, welches in den tiefdunklen Augen des Hauptmanns glomm und eine angedeutete Verbeugung später, ward das Gespräch beendet. Das finstere Trommelschlagen setzte aufs Neue an und mit einem jeden dumpfen Pochen, das erklang, schickte sich der Himmel eine Träne gen Boden zu entsenden. "Das Ende fand seinen Anfang." Auf diese Worte hin sollte kein weiteres mehr zu Gehör gelangen, da jede noch so geringe Silbe ohnehin verschluckt worden wär,... ...verdammt, verloren zu gehen im tosenden Orkan des Gebrülls wilder Horden verfluchter Kreaturen und Bestien. [~Fortsetzung folgt~] ... Ich hoffe, dass meine werte imaginäre Leserschar nicht zu befremdet von meinem, mir eigenen, Wortklang ist. Nun ja, ich entschied mich kurzum,... ...vor einiger Zeit,... ...eine Geschichte zu schreiben, aus der ich sämtliche Aspekte zu extrahieren versuchte, welche ich sonst so großzügig zu nutzen gewillt bin. Die Rede ist von Fremdwörtern... Ich hoffe, dass in jenem Kapitel ein gesundes Maß präsent war, nicht zu gering an Zahl, doch genug um eventuelle Wortwiederholungen im Keim zu ersticken. Möglicherweise könnte man den Schreibstil meiner Person in jenem Falle als Gothic definieren, mittelalterlich gehalten im Ausdruck und nicht immer leicht verständlich. Eigennamen werden per '...' gekennzeichnet, daher müssen jene nicht immer auch dieselbe Bedeutung inne haben, wie die korrekte Übersetzung derer. ;-) Die Widmung gilt der zukünftigen Romanbuchautorin Kiavalou, (Einspruch deinerseits nur nach Absprache. ;-) ) welche sich dazu erbarmte, sich mein gar grausames Gekritzel vor Augen zu führen und es als adäquat zu kategorisieren. Somit ein herzliches Dankeschön fürs Prereading und den chronischen ENS-Kontakt, der sich als Hobby in meinen stetigen impressionslosen Alltag etabliert hat und mir ein klein wenig intellektuelles Licht zu schenken vermag. Somit bleibt mir nichts über, als zu hoffen, dass sich ein, vielleicht auch zwei Personen gewillt zeigen werden, mir ein Kommentar zu hinterlassen. Dankeschön bereits im Voraus für jene Geste. Bye, auf bald, Deepdream P.S.: Das Sanskrit der finst'ren Gesellen ist ein Mix diverser Sprachelemente, sozusagen eine Eigenkomposition verschiedener Komponenten, favorisiert jedoch die Sprache Latein. Ebenso ist das Mittel zur verbalen Mitteilung der hominiden Rasse teils ein fiktives Wirrwarr und meine Wenigkeit bittet dies zu verzeihen. Kapitel 2: Tränen und Trauer des Himmels. ----------------------------------------- Kaum eines Atemzugeslänge ward vergangen, finster' Schatten sich bereits hinweg über das wogende Gräsermeer ergossen, einer letalen Well' aus Alpträumen geboren gleich. Das intensiv' Dunkel der Nacht, wie ein unförmig' Mantel über dem Areale lag, während die düster' Kreaturen selbst jenes pechschwarz' Antlitz der Nacht in dessen Ombre zu übertreffen vermochten. Unter dem rhythmischen Pulse der Hundertscharren, die Taugetränkten Gräser sich ihrer gestaltlosen Last entsagten und die unbedeutenden Tropfen im Mondlicht brachen, ehe sie im Erdenreich sang, wie klanglos vergingen. An diesem Abende, wohl wahr, noch vielerlei solch' folgten sollten, nur statt quellklarem Regen, dunkelwässriges Blute die schlammig' Erde würd' trüben. Peu à peu schluckte das lauthals kreischend' Schattenmeer die im schwachen Schwarzgrün liegende Aue und das ärmliche Glimmen des gelblich satten Mondes tränkte die Legionen in müder Schwärze, so dass eine geisterhaft' Korona die frühnächtlichen Phantome umfing. Unter dem schweren Marsche zerfielen die im schwachen Lichte schimmernden Steine zu porösem Staub und das saft'ge Gras zu konturlosem Brei. "Bereit, junger Schwertes Führer dem Feinde dein' Klinge zu präsentieren?" Der Kürass des Hauptmanns lächelte matt, geküsst durch den sanften Hauch des spartanischen Lichtes. "Gewiss, ehrenwerter Herr, meine Hand sei dir eure", entrichtete der Angesprochene, dessen lange Haarpracht sich zur Rechten seines Hauptes über die Schulter ergoss, dem Kriegs erfahrenen Heroen. "Nun denn, auf dass wir die Feinde das Fürchten werden lehren!", wanderte es voll unmenschlicher Kraft über seine rauen, blassroten Lippen, während der reich an Ornamenten verzierte Kürass ein reges Klappern von sich gab. Seine Worte hallten, Silbe für Silbe, von einem Ohre zum anderen und wurden durch eine scheinbar synchrone Orgie wilden Kriegsgeschreis a la "Hai!" und kampfeslustigen Klingenklirrens erwidert. "Machet die Langbogen bereit!" Ein jeder von der Schulter geglitten und kraftvoll rechtshändig ergriffen, kaum, dass jener Befehl verklangen ward. "Spannet Sehne und nehmet euer Pfeil' zur Hand!" Aus ledernen Köchern wurden zwei Ellen maßende, fein geschliffene, ballistische Geschosse hervorgezogen. Als Bodkin-Pfeile, ihren Namen nach dem Volke der berühmten Schmiedemeister des Südens, waren sie weithin in allen Landen bekannt. Gefertigt aus 'Nogmatränen', vom Gewichte einer Feder mit der Tödlichkeit des Atems Murradins. Die blütenweiße Befiederung, welch' der Präzision zu Gute kam, wurde mit den schweißfeuchten rauen Fingern glatt gestrichen und die Haardünnen Sehnen sanft gespannt. Bleierne Stille senkte sich nunmehr einmal wieder hinweg über die ärmliche Zahl an Streitkräften, während außerhalb der Schutzbietenden Palisaden der Tod sich unweigerlich näherte. "Wartet auf mein Zeichen, erst dann solle der Feind die Höll' grüßen." Eben jener war sich dem improvisatorischen Hinterhalt nicht bewusst und wog sich daher im taumelnden Siegesglauben und dessen verheißungsvoller Gloria. "En vant! En vant!" Während jene exotischen Silben seitens der imposanten, von Schatten verborgenen Kreatur ausgingen, sprach ein jeder einzelne Scherge, ob von kleinwüchsiger Gnomähnlicher bis zur Hünenhaften Titanengestalt, jene in dem Sanskrit der Gottlosen nach. "Vorwärts, vorwärts!" Erklang es weithin schallend und unter wüsten, gnadenlosen Lachsalven. "Diuturnus aetas rex!", intonierte der finstere Kriegsherr finster lächelnd. "Lang lebe der König!" Das Gebrüll ward nunmehr zu einem einzigen Kriegsschrei vereint. Währenddessen sprach der oberste Hüter jener armseligen Mauern kühnen Blickes seinen Befehl. "Durchsiebet die Reihen, auf dass der Kriegshammer über den Köpfen fege, ihre Seelen verschlinge und Körper zertrümmere!" Das kaum vernehmbare Summen großer Mengen an, im matten Schein glänzenden, Fluggeschossen verebbte und mündete im synchronem qualvollem Gestöhn', ebenso wie in vielerlei toten Leibern mit weit aufgerissenen, gar fassungslosen Augen. Das eigen' panische Gekreische zertrümmerte die Moral der Invasoren, so dass manch' Dämon floh, doch nicht rasch genug seine Füß' ihn trugen, der Pfeilspitze zu entfliehen. In einem unbestimmten Rhythmus durchdrangen weitere Geschosse mit glänzenden Spitzen die schwach gepanzerten Rüstungen. Schreie hallten, Knochen splitterten, Fleisch barst und Dämonen verendeten. "Lasset ihre Köpfe rollen!", tat die finstere Kreatur, ob dessen wutentbrannt kund und stürmte, einem Berserker gleich, seinerseits selbst den hölzernen Mauern entgegen, während zu seiner linken, wie rechten schnaufend und ächzend Kriegsgefährten unter Blut erstickten Schreien, sich am Boden windend dem Todeskampfe erlagen. Leere Augenhöhlen blickten empor, schmerzerfülltes Gebrüll verklang und die letale Melodie des tödlichen Windes zog hinweg. Der Regen tropfe stetig hinab aus dem gar finster' Firmament und zog in gleichmäßigen Rinnsalen an den Körpererhebungen vorbei und benetzte die teils vernarbte großporige, teils von verfilztem Haar überwucherte Haut der gefallenen Dämonen. Ein Mann, dessen Gesicht vom Fluche der Angst befallen ward, wandt' sich an den stationierten Feldherr, dessen grimmiger Blick das ungreifbare Dunkel zu erfassen schien. "Meister, unser Pfeil lässt eine Leich' zwei Lebende gebären." Der Ausdruck seiner Mimik reflektierte eine panische Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bar jedes noch so geringen bisschen Mutes. "Halt ein! Dünkelhafter Tor, ihr Menge scheint groß, doch schwach an Geiste, wie an Resistenz sie sind. Bekrieget jene bis auf euer letztes Blut und ergebt euch nicht der Feigheit!" Erschrocken ob jener Phrasen sich die Pupillen des schlotternd, zagenden Mannes weiteten und Scham sein Empfinden erfüllte. Erbärmlich jener daraufhin die hauchdünne Sehne mit seinen Fingerkuppen anzog, ebenso das Gefieder zur Hand nahm, die nebulösen Gestalten in die Flucht zu schlagen,... ...da ward es geschehen und ein Krachen erklang. Massiv Holz unter Schwertes Wuchte sprang, in Splitter zerfiel und die kläglichen Schreie des dickstämmigen Tores die Luft erfüllten. "Das Tor! Stemmet dagegen, schießet herab!", beinah' panisch nunmehr die latent schwankend' Stimm' des Hauptmanns verscholl' in der Melodie gerippter ellenlanger Klingen. Das lautstark' Geklapper der aufgeweichten Ledersohlen auf triefend nassem Holze ging einher mit dem wüsten Surren der Geschosse, als ein jeder verfügbare Mann dem Haupttor entgegen eilte. "Feurio!" Manch Spitz' traf stumpf schimmerndes Metall, manch eine den wütend' Träger. Und tatsächlich schien aus einem jeden zerfetzten Schatten zwei weitere lüstern' grimassierend empor zu kriechen, eine nicht enden wollende Flut von Nachthaften Gestalten und einem steten kafkaesken Chor wahnsinniger Stimmen. "Welch Höll' diese Nachtschatten entsandt?", mit konvulsivischer Ruhe sprach's der jung an Jahren zählende Krieger im spartanisch' Gewand. Der düster' Blick des Befehlshabers ließ ab von den Heerscharen außerhalb der Stadtes Mauer und sank auf den schlichten Helm, wie Kürass hinab, der mit fassungslosem Entsetzen die wahre Sprache seiner Worte offenbarte. Schwache Andeutungen des Alters zeichneten sich auf den markanten Zügen nieder, während seine Stirn sich kraus zog und sein streng' Blicke auf dem sich rasch heben, wie senkenden Torso lag. Ein letzt' rasch' Augenblick sein Aug' über den Legionen vor dem Tore schweift', dann eine grimm'ge Mimik aufgeflammt. "Lausche meinen Worten! Flieh! Hinweg, nimm die junge Priesterin mit dir und folg' einer jeden ihrer Weisungen, schütze ihr Leben mit dem deinigen!" Großer Unglauben zeichnete die schemenhaften Konturen des Jungkriegers nach und doch vollzog er die stille Geste der Affirmation. Ein schwaches Nicken, wie eine stille Verbeugung später sprang er auch schon vom erhöhten Posten aus gen Regengetränktes Erdreich, federte kurz in seinen Gelenken und schickte sich dann, dass jung' Weibe im grauen Umhang zu finden. Begleitet in seiner eiligen Suche er wurd' vom gar klagevoll' Gewimmer außerhalb der hölzern' Mauern, dem summenden Fluge der blinkend blitzenden Pfeilköpfe und des brachialen Hackens auf das in seinen Fundamenten erzitternde Tor. °Wo ist sie verblieben? Gar typisch die Gelehr...° Die Gedanken brachen simultan mit der Silhouette des Dorfeingangs und krachend zerfiel jene letzte massive Barriere. Ertränkt im spritzenden Schlamme. Zu Boden und in seine hölzernen Bruchstück' g'rissen. "Feurio, Feurio, Feurarghhhh!" Qualvoll brach der schattenhafte Umriss eines angsterfüllten Kriegergesellen zusammen, wie auch in den folgenden Augenblicken viele weitere tapfere Männer folgen sollten. Jenes pralle Geräusch er durchaus vernahm, doch ertrank es in der schieren Unsumme seiner Gedanken, welch' gar sämtlich' seine Konzentration als Tribut einforderten. °Eilen und schützen, eines Mannes Pflicht, doch verdrießlich mich stimmt, dass all jene zu kämpfen gestattet, welch' am Tore sind und ich?° Unter dem schweren Schritt seiner geschnürten Stiefel zerstoben die seichten Wassermassen, winzig' Lachen Staubgetrübten Regens, am morastigen Boden, während die weithin schallenden Kampfgeräusche einen ominöse Anklang erhielten. Die maroden Hütten, welche nebulös in seinem eil'gen Laufe vorüber zogen, wirkten verlassen und schemenhaft unter den steten Tränen des Himmels. Wären da nicht am Pfades Rand flackernde, armdicke, mit Ölgetränkten Leinen umwickelte einheimische Hölzer gewesen, welch' eine Korona blasshellen Scheins um sich sammelten, wär' dem Schwarzhaarigen die mysteriöse Gestalt in einer kleinen Gasse, gebildet aus zwei baufälligen Behausungen, sicherlich nicht weiter aufgefallen. So jedoch stoppte er ruckartig in seinem eiligen Schritte und fixierte die vermummte Person mit scharfem Blicke. "Wer bist du? Freund oder Feind?", sprach's er, während seine Rechte im rötlichen Schimmer einer nahen Fackel auf dem Griff seiner schlichten Katana ruhte. Eine vom Regen voll gesogene Kapuze fiel vom Haupte und entblöße ein tiefdunkles Blau, welch' im finstern Schein der Fackeln Sternengleich zu funkeln schien. Mystisch dunkle Augen voll Ruhe blickten ihm entgegen, während die sanft kirschroten Lippen keinerlei Gefühl' ausstrahlten. Sofort verklang der vom Misstrauen verzehrte Ton in seiner Stimme und machte einem wesentlich adretteren platz. "Priesterin, seid Ihr es?" Die kaum merkliche Andeutung eines Nickens der elfenbeinartigen Züge erfolgte und eine seicht' Böe durchfuhr ihr längliches Haar, einem transparentem Kamme gleich. Das neckische Flackern der Fackeln zeichnete sich auf ihrer Alabasterhaut ab und ließ schemenhafte Schatten über jene gleiten. All dies und eine kraftvolle Emotion, ihm völlig unbekannt, schlugen den Erben einer verarmten Kampfschule im weit westlich gelegenen Hügelland, in einen unscheinbaren, doch fesselnden Bann. °Welch' Schön, ja gar Vollkommenhe...° Ruckartig bäumte sich sein Regennass, pechschwarz Haar auf und verteilte großzügig große Perlen erquickenden Nasses. °Was für ein Gedanke, Murradin bewahre.° Ihr gegenüber bemühte er sich mit krampfhafter Ruhe ein möglichst emotionsloses Zitat seiner, ihm aufgetragenen Mission, vorzubringen. "Folget mir hinweg aus diesen Mauern, euer Leibgarde ich nunmehr werd' sein." "Ihr? Ihr ganz allein, Hohn oder Schalk in euer Stimme spielt?" War's das gar spitzfindig' Lächeln auf ihren cherubinischen Zügen oder die schwache Süffisanz in ihrem Tone, welch' ihn aus dem traumhaften Banne schlug, wusst' er nicht zu bestimmen. Eine immense Fassungslosigkeit erfasste sein Denken, ebenso wie ein gewisser Unglaube in seinem Blicke, mit dem er die Maid nunmehr akribisch genau sondierte, aufflackerte. °Könnt' dies wirklich eine Beauftragte der Götter sein?° Arger Zweifel und verhaltene Wut kämpften um die Vorherrschaft in ihm. Das Erstgenannte ausgelöst, durch ihr, seiner Interpretation nach, blasphemisches Verhalten, denn welch' Götterdienerin eine solch' meschante Zunge führt? Das ander' aufgekeimt, durch die nicht unwesentliche Begebenheit, dass sie, welch' mit Sicherheit nie einen Dolche, geschweige denn eine Klinge dieser Länge geführt, ihn der Unfähigkeit bezichtigte. Als ob eine kleine Eskorte ihn, der sich ein Meister der Schwertkunst nannte, als Mission überfordern könne. Eine Unverschämtheit über alle Maßen. Eine Prise Trotz schlich sich daraufhin in seine wohl gewählten Worte, während ein spöttelndes Grinsen diesem Beispiel auf seiner Mundpartie nachkam. "Meine Person frönte bisher dem Glauben, der Kriegsgötter Diener sei aufrecht und tugendhaft, doch euer Wortwahl schallt mich, so dass ich diesbezüglich Misstrauen hege." Bissiger ihr Blick daraufhin nicht zu sein vermochte und läg' es im Bereich der Möglichkeiten, das raue Knacken ihrer Zähne er zu hören vermocht', ihn dünkte. "Nun denn, welch Weg uns aus diesen Mauern führt?", entfuhr es dem Mädchen mit dem blauen Haare einige Oktaven höher und erboster, als ihrerseits beabsichtigt. "Folgtet, dann ihr wisset." Um diese Phrase zu unterstützen, bewegte er sich munter drauflos mit Schelmhaften Blicke, ob die Dame ihm denn Folge leisten würd'. Eben jenige war drauf und dran, ihrer Wege selbst zu gehen, doch widersprach ein Chor der Schreie am anderen Ende des Dorfes ihrem Vorhaben und so setzte sie sich rasch in Bewegung, dem von Arroganz beherrschten Soldatenmanne nach. Als sie aus der Schutzbietenden Gasse heraustrat, huschte ein kalter Schauer über ihre makellose Haut, während ein schwaches Zittern ihren Leib erfüllte. °Kalt des Windes Hauch...° Ein kraftvolles Poltern ertönte und auf dem von den Launen des Wetters belasteten Dach ihr gegenüber blitzten zwei rote Rubine auf, die in der leichten Brise keck zu tanzen schienen. Besagte Juwelen jedoch waren keineswegs solche, wie eher verschlagen funkelnde Augen, die ein mögliches Opfer erspäht hatten. Geräuschlos federte die Kreatur in ihren Gelenken und sprang aus der Umarmung der Nacht in den matten Schein einer vom Winde getriebenen Fackel. Abrupt wich die Priesterin zurück und umfasste instinktiv das in Holz eingebettete Kleinod, welch' an ihrem zierlich' Halse hing. "Weiche hinweg Schatten des Teufels!" Irres Kichern erklang schallend, während armlange Krallen tiefe Spuren in die aufgeweichte Erde schlugen und heiße Stoßwölkchen aus den deformierten Nasenhöhlen traten. Ein Grunzen in Verbindung mit einigen lose aneinander gereihten Silben tat das Wesen kund, ehe es sich in Bewegung und ein diabolisches Grinsen auf seine aufgesprungenen Lippen setzte. Der spinnenartige, doch muskulöse Arm zuckte langsam zurück und die Dreckverschmierten Klauen hoben sie aus dem schlammigen Boden, ehe jene vorschnellten und sich brutal in ihrem Torso vergruben... Sicherlich wär' dies geschehen, hätt' nicht in eben diesem Augenblicke ein leicht gebogenes Schwert eben jene Extremität effektiv ihrer Länge beraubt. Die Gliedmaße fiel mit einem dumpfen Platschen zu Boden und ihr folgte unweigerlich später ein alptraumhafter Kopf mit großen Schockverzehrten Augäpfeln, der ähnlich einer großen Murmel über den Morast rollte und schlussendlich in einer Pfütze untransparenter Flüssigkeit liegen blieb. Einer Mixtur aus schleimiger Tonerde, tristem Wasser und dickflüssig grünlichem Blut. "Seid ihr wohlbehalten, ehrenwerte Dienerin der Götter?" Trotz der distanzierten Anrede vermochte nicht jegliche Emotion aus seinen Worten verbannt zu werden. "G..., Gewiss, mein' Wenigkeit sich unversehrt fühlt,... Ein Schwall gestauter Luft entwich Ranma, während seine Augen weiterhin über ihren Korpus wanderten, wie als wäre da nicht doch eine geringe Verletzung zu erspähen. ...doch wo seid Ihr gewesen, als euer Hilf' bitter von Nöten war?" Maßloser Unglaube zeichnete sich auf seinem vorhin ganz und gar entspannten Gesicht ab. "Seid Ihr von Sinnen, euer Leben ich euch gerettet und Ihr? Meine Fähigkeiten in Frage zu stellen euer Person gewillt, während mein Schwert euer Schutze ist." "Schwert dies du nennst, jen' armselig Metall? Beinah' wär's um mich geschehen!" "Und mein Schuld es ist, dass euer Durchlaucht immer noch auf Erden wandelt, wie? Verzeiht, verzeiht, beim nächsten Male mein Katana in der Scheid' wird verweilen." Eh' der Zwist auszuarten vermocht', laut' Gekreisch die Strass' hinab hallte. Der geschulte Blick des Schwertkämpfers für einen schlicht' Moment auf lodernd Feuer fiel, welch' voll unmenschlicher Gier an den ersten Hütten, aus Waldes Herzen entstanden, sich labte. "Eil, Eil, hinfort wir uns heben müssen, folget umgehend!" Ohn' ein Antwort zu erwarten, er ihre filigrane Hand ergriffen und seine Füß' sich in Bewegung gesetzt. "Halt ein, halt ein, du brechest meine Knochen, noch viel mehr als dies die Kreatur zu tun hätte vermocht'." "Leben oder lamentieren?", die kalten Saphire, welch' er sein Eigen nannte, blitzten sie im Laufe an, während sein warmer Atem kurzweilig ihre zarte Haut streifte. Ohn' ihrer Antwort gewiss zu sein, er sich weiter schickte, mit tastendem Blicke die finster' Gegend zu sondieren, wobei das Mädchen, scheinbar in seinem Alter keuchend Schritt zu halten versuchte. "Wohin deine Füß' dich tragen?", sprach sie ohne dabei die erodierte Erdmasse unter dem feinen Leder ihrer Schuhe aus den Augen zu verlieren. "Stall! Des Pferdes Hort unser Ziele ist!", entkam es ihm voll Unverständnis für diese, seines Ansinnens nach, an Radotage grenzende Frage. Während der graue Umhang samt Kapuze sich drastisch unter dem Einfluss des Regens verdunkelte und zunehmende schwerer wurde, der Schlamm sich am Gewebe festsetzte und jenem aller Schönheit beraubte, verklangen die scheinbar letzten Geräusche des Widerstands. Ungeachtet dessen erwiderte das weibliche Wesen an seiner Seite voll plötzlicher Neugier. "Pferd? Jene Wesen, welch' euresgleichen tragen?" "In der Tat, doch mich dünkt, euer Hoheit jene prachtvollen Tiere gar nicht kennt?" Das schelmische Grinsen auf seinen Zügen übersah die junge Maid und sprach den Grund für ihre Frage an. "Ihr doch sicherlich wisst', dass mir das Reiten fremd ist, oder?", entkam es ihr nicht gänzlich ohne Genugtuung. "Ein Schalk, oder? Ich erflehe eure Affirmation bezüglich meiner Vermutung." Doch wusst' er's wahrlich besser. Woher sollt' auch eine Gesandte der Götter sich mit alternativen Fortbewegungsmethoden auseinandergesetzt haben? Wo es sich in einer Kutsch' doch viel bequemer reisen lässt. "Debattieren wir ein andern Mal, wahrhaft wichtig lediglich euer Überleben ist." So sprach's und zog sie weiter. Hastig erquickten sie sich an der Labsal der frischen Luft, die ihre Lungen erfüllt' und neue Kräfte keimen ließ, nur um sie kurz darauf wieder keuchend auszustoßen, dies alles in einem stetig monotonen, doch gehetzten Rhythmus. An der südlichen Palisade entlang führten ihre raschen Schritte. Der Wind entschloss sich ein Klaglied zu intonieren und die von gräulich' Wolken durchzogene Himmelswand unterstrich dies, durch eine kurzweilige Verstärkung ihrer bitteren Tränen. . Plötzlich trat die Silhouette einer zerfallenen Umzäunung aus schlichtem Holze ins Blickfeld der beiden Flüchtenden, wohinter schwach, dennoch markant geringe Bewegungen auszumachen waren. Trotz der Tatsach', dass die Koppel in greifbar' Näh' rückt', ward das kämpferische Schwarzhaar dem rigoros' Griffe der Beunruhigung stetig erlegen. Eine Begebenheit, zu offensichtlich, als dass er jene hätt' ignorieren können, seinen Geist dominierte. Es herrschte vollkommne Still', ausgenommen ihrer gehetzten Sohlen auf matsch'gem Boden, der mehr an des Moores Tücke, wie an den harten, unwirtlichen Charakters der stark durchwurzelten Walderd' erinnerte. Nebenbei schwoll der heulende Winde an und das stete Tropfen des Regens erklang, mitsamt manch' einer geräuschvollen Bewegung innerhalb des Gatters. Doch außer jener eintönigen Geräuschkuliss' kein anderweitig' Signal man hätt' vernehmen könn'. Kein Schlachtenlärm, kein Kriegsgeschrei, selbst das unablässig Prasseln der lodernden Feuermassen schien erloschen. °Gefahr im Anzug, wie mir scheint. Vorsicht und Bedacht nun meine Führer werden sein.° Dies beschlossen haste' er mit dem jung' Weibe an der Hand entlang des morschen Zaunes, bis das gar winzig Tor ihm ins aufmerksam Auge fiel. Ein kräft'ger Tritt das aus Improvisation geborne Tor aus der Halterung, in Form eines zerfaserten Stricks, riss und jenes platschend in die aufgeweicht' Erde fiel. Ein wahrhaft schöner Gaul seine glänzend schwarzen Augen nunmehr auf die wohlmöglich letzten Überlebenden des Dorfes richtete und sie teils argwöhnisch, teils kess begutachtete. Sein Fell von gleicher Farb' schimmerte geheimnisvoll unter dem bleichen Antlitz des Mondes, welcher all die Schandtaten der heut'gen Nacht stoisch zu ignorieren suchte. "Ein bess'res Tier uns nicht hätt' g'sandt werden könne. Steiget auf, eilt euch, eilt euch." "Aber, wie..." "Jener Gaule schon viel schwerere Kreaturen als euresgleichen zu schleppen vermochte, also steigt a..." Klatschend traf die so zierlich wirkende Handfläche aus scheinbarem Alabaster seine von Kälte taube Wange. Wutentbrannt fand die Gerechtigkeit des Himmels durch ihre Augen, die leuchteten wie Blitze zur Sommerzeit, seinen Weg. "Elender Knab'! Du wagst es mich zu verhöhnen?" "Ein jedem sei das beschert, was er säet!" Als sporadische Ergänzung folgte eine knappe Präsentation seiner Zunge und der spöttische Glanz im Blau seiner Augen nach. Ein weit'res mal zielte ihre Hand auf seine Wang' mit den Worten ab. "Verdammt sollst du sein!" Doch vermocht' sie dem Befehl ihrer Eigentümerin nicht nachzukommen. Ein Grund hierfür hätt' sein können, dass dies tiefe Meeresblau an ihr vorbei auf die schlamm'ge Straß' gerichtet ward, ein anderer, dass die Stimm', welch' nun erklang nicht die des Flegels vor ihr war. "Gewiss verzeiht ihr den Umstand, dass euer Zank ein End' wird nun finden." Aus dem Schemen im Mantel der Nacht ward ein Hüne mit schwarzgrauem Haar geworden. Latente Muskelstränge zeichneten sich zart an seinen Armen und unter edlem Satin ab. Klauenartig und von bläulicher Farb', die länglichen Nägel war'n, während der jung wirkend' Mann das seltsam anmutend' Paar in Augenschein nahm. "Wer in Murradins Namen?", entkam es dem Schwarzhaar, während seine Fingerkuppen instinktiv über die leichten Unebenheiten seiner Scheide, hinauf zum gebundenen Griffe strichen. "Ein ärmlicher Narr, jener Gotte gegen mich ist." Krass ward der Kontrast zwischen der herzhaften Lache und dem vollkommene Apathie ausstrahlenden Augenpaar. "Was nennst du dein Begehr?", nunmehr umschloss die leicht gebräunte Haut den in verblichenes Leder gekleideten Heft der Katana, so dass die Fingerknöchel kaum merklich in weißlicher Farb' hervortraten. "Welch' Grund denn du vermutest, lass mich an deiner These teilhaben." Amüsiertes Glitzern lag in dem beinah' frechen Blicke des Fremden und dessen blassrot' Lippen umspielte der Hauch eines gar meschant' Grinsens. "Die Priesterin." Bar jeglicher Gefühlsregung erwiderte Ranma dies und nahm nunmehr eine aggressiv anmutende Offensivhaltung ein, während sein Standbein im wässrigen Matsche Halt suchte und sein Bizeps in einen konstanten Tonus geriet, der seinen, für jenes jung Alter, bemerkenswerten Bizeps zur Geltung kommen ließ. "Wie wahr, wie wahr. Sag, ist es denn derart offensichtlich?" Schalk und Schelm beherrschten ein jede einzelne Silbe, doch verzog Ranma keinerlei Mine, fixierte stattdessen sein Gegenüber nur umso intensiver an. "Nun denn, stellst du also die letzt' Hürde dar, welch' mir entgegen gebracht wird. Wahrhaftig, ein Armutszeugnis." Sein Blick wand sich vom Krieger ab und wanderte auf jene, welch' seine Mission war. Beinah' gierig musterte die hoch gewachsene Gestalt das weibliche Wesen in ärmlicher Hülle, die dies ebenso, wie auch ihr Kleinod wahrzunehmen schien. Letzteres fing daraufhin im steten Rhythmus ihres Herzen Schlages zu pulsieren an, ein simultan zum Klang dessen bläulich aufglimmend' Lichte, dass selbst die regenschweren Leinen nicht zu verbergen vermochten. Die Aufmerksamkeit des jungen Schwertkämpfers weilte jedoch nicht auf diesem Mysterium, welch' hinter seinem Rücken vor sich ging, sondern beschränkte sich lediglich auf die unmittelbare Bedrohung, die der gar seltsam' Fremde darstellte. Aufgebracht, dessen vollst' Interesse eingebüßt zu haben, sprach der schwarzhaar'ge Krieger in zänkisch frechem Tonfall. "Nonsens, kämpfe und langweile mich nicht mit unwicht'gen Suaden." Die Reaktion hierauf verdeutlicht' das Amüsement des Fremden, denn jener beschrieb eine einladend' Geste in Forme einer tiefen Verbeugung. Seine Mimik jedoch ward starr und von nie gesehner Kälte. "Auf, auf junger Krieger, beweis' mir dein Geschick." Eben Angesprochner entzog die Katana ihrer schützend' Scheide und ließ die glatt geschliffene, sich im Mondes Lichte spiegelnde, scharfkantige Klinge keine Fingerbreit an seiner wohl geformten Gesichtsmuskulatur vorbei gleiten. Vom Blute ihres letzten Opfers leicht verdunkelt, zeigte die Spitze nunmehr exakt auf des Feindes Haupte. Beinah' sanft griff seinerseits, das hoch gewachsen' Wesen über seine linke Schulter hinweg und ließ einen mit fabulösen Ornamenten verzierten, in des Eises blauer Farbe funkelnden Zweihänder aus einer schwarzen Hülle gegerbten Leders hervor gleiten. Allem Anschein nach, bar jeglicher Müh' hielt er die länglich' Kling' mit seiner Linken ausgestreckt vor sich. "Lasse mich in den Genuss deiner Schwertkünste kommen, vor Erwartung mein Körper regelrecht bebet." Das amüsierte Funkeln in der Pechschwärze der Ovale, die sich seine Augen nannten, blieb weiterhin bestehen, selbst als der Angesprochene der Aufforderung Folge leistete. Die Schärfe der Klinge spaltete die kalt' Luft und prallte auf farblos' Himmelstränen, während ein gellender Schrei aus seiner Kehl' empor gekrochen kam. "Vom Angesicht der Erd', ich dich tilgen werd'!" Blass schimmernd', blutverschmiert' Stahl traf auf mystisch glänzendes, scheinbar metallnes Material. Einzelne, lose Regentropfen erzitterten auf den Klingen, zersprangen explosionsartig und verteilten sich mehrere Fuß weit in all' Himmelsrichtungen. Unter dem enormen Kraftaufwande des erbitternden Duells, bei welchem ein jeder den riskanten Versuch unternahm, den anderen seiner letalen Waff' zu berauben, wabernde Schlammmassen unter des Fußes Tritt, wie Schneides Schlag sich weitläufig verteilten. Ein diagonaler Hieb vom Firmament aus gen Erdreich geführt, lediglich eine ausgedehnte Pfütz' traf, die geysirartig empor spritze und sich im daraufhin im Morast verlor. Die andere Kling' kraftvoll geschwungen horizontal den Regenfluss unterband und die leicht' Lederrüstung knapp unterhalb der Brust bersten ließ. Wär' der, jung an Jahren auf Erden zählende Eigentümer dessen nicht abrupt rückwärtig ausgewichen, weitaus mehr als dies, geschehen hätt' können. Keuchend nunmehr stand man beiderseits sich wachsam gegenüber. Ein kaltes Saphirblau reflektiere sich in einem unendlichen Rabenschwarz. Doch während man einerseits auf des Katanas Griffe müh'voll ruht', auf anderer Seit' eine gewaltig' Lamina, weiterhin vollen Glanzes funkelnd und schimmernd, über der breiten Schulter lag. "Wessen Kindes du bist, ich dich frag'!", entgegnete Ranma, kaum merklich im Schwanken begriffen, während seine Katana sich unter des Kämpfers G'wicht allmählich im Morast versenkt', mit der scharf' Spitz' voran. "Der Potentat der obersten Dämonendomäne nördlich des 'Wolkenspaltergebirges', mein Herr' sich nennt,... Gönnerhaft lächelnd, fügte er raschen Schrittes einen weiter'n Detail hinzu. ...Mephisto mit Nam'." "Irrsinn, Mensch du bist mit Sicherheit!" Entsetzen wog schwer, ebenso wie das voll gesogene schwarze Haar auf seinen Schultern. °Vermag dies Wesen wahrlich eine Höllengeburt zu sein?° Kritisch maß er die Muskelstränge und das nunmehr, durch des Wassers Last eng an dessen Korpus anliegende Satin, beäugte die schwarzgrauen, unter des Mondes Gnade dunkelsilbrig schimmernde Haarpracht und erinnerte sich an das Talent, welch' ihm demonstriert worden ward. Vermocht er jenen Kontrahenten zu Boden zu zwingen? Würden seine Kräfte genügen, den finalen Schlage zu führen und Haupt von Hals zu trennen? Ein verzweifelter Blick über seine rechte Schulter hinweg offenbarte ihm die Gewissheit, dass eine Wahl ihm nicht bliebe. Bräunlich trübe, verkrampft die Angst bezwingende Augen kämpften sich durch die blaue, weithin über den Rücken, wie knapp über die Stirn fallende Mähne hindurch und die alabastergleichen Hände, welch' vorhin noch auf sein Gesicht abzielten, waren nunmehr zu kleinen Fäusten gepresst und zitterten kontinuierlich. Dies Mädchen, so biestig es sich auch zeigte, schwach und schutzbedürftig seiner Obhut unterlag. Wenn nicht sein jung' Kämpferherz, dann kein anderer sie könnt' in Sicherheit wahren. Rasch flog sein konzentriert' Augenpaar auf die meschenart'ge Kreatur, die anscheinend allmählich der Ungeduld, wie dem Desinteresse erlag und verengte seine Saphire zu Schlitzen. Zum einen, um des Regens Kälte zu widerstehen, zum anderen, des Gegners Lamina nicht aus dem Auge zu verlier'n. Einige transparentklare Perlen huschten von seinem Haar über die gerötete, wie gekräuselte Stirn hinab, wichen der Nase, knapp bemessen, entlang des oberen Ansatzes aus und drängten sich munter an einigen Bartstoppeln vorbei. Unwirsch wischte Ranma sich den Regen mit dem schweißnassen Handrücken von den leicht zitternden Lippen. "Bereit der Farce ein End' zu setzen?", mehr Aufforderung, wie Frag' in jener Phrase begraben lag. Finster und vernichtend ruhten die Pechschwarzen Kristalle des Hünen auf der gebeugten Gestalt seines Kontrahenten, während in dessen Rücken die Priesterin voll hilfloser Wut ihm entgegensah. °Lächerlich, jen' Kreaturen. Opfern einander und sich selbst, um ihre heroisch' Qualität zu bezeugen. Erbärmlich.° Ein humorloses Lächeln zog Ranmas Aufmerksamkeit auf sich, als der Besitzer dessen den massiven Zweihänder, diesmal fest beidhändig von seinen Pranken umfasst, vor sich sanft auf und ab wippen ließ. "Sicherlich bin ich gewappnet den letzt' Streich zu tun. Mich dir zu beweisen, eine Freud' mir sein wird." Der armselige Versuch eines gequälten Lächelns wanderte über des Schwarzhaars Gesicht hinweg. Die länglich' Klinge erhob sich trotz müder Schwere, seitens dessen Führers, majestätisch aus dem Schmutze und vibrierte schwach in seiner Rechten. Die Attacke des Fremden erfolgte geschmeidig und schnell wie des Windes Hauch, rascher als dass die Augen folgen oder gar das Schwert hätt' blocken können... Finsternis übermannte die letzen losen Gedankensplitter, das wenig Flackern der brennenden, um die Fackeln geschlungenen Leinen büßte sämtlich' Rest an Lichte für ihn ein und unter ersticktem Schreie tränkte sich Ranmas aufgeweichte Rüstung in trübschlammigen Zeugen des monsunartigen Wolkenergusses. Er verlor voll Endens die spärliche Besinnung und glitt in die Umarmung der Ohnmacht. Ohn' sein Opfer mit einem knappen Momente der Stille zu ehren, wandt' sich der Dämon nunmehr mit, in einer vergleichweis' lauen Brise schwebendem Haar an die Priesterin, welch' fassungslos die gekrümmte, nichts desto trotz flach die Luft inhalierende Gestalt zu ihren Füssen beäugte. "Weich' hinfort! Nimmermehr ich dir folgen werd'!", warf sie dem Siegreichen wutentbrannt unter des Windes lautstark' Teilnahm' zu und sank auf ihr' Knie, hinab zum Besiegten. "Sicherlich. Vor Angst ich beinah sterb'. Jener Krüppel mich ja töten könnt'." Eine höhnische Lache erschall', bei der sich sein Torso voll unmenschlicher Kraft hob und senkte. "Meiner Wege, du nunmehr wirst fol..." "Niemals, sie wird dir elendiges Gewürm Folge leisten!", hallte es jenseits des undurchsichtigen Nebelschleiers. Die Silhouetten der spartanischen Hütten, in der Ferne die des brüchigen Aussichtsturme', mehr ward nicht durch bloßen Augenscheine wahrzunehmen. "Wer du bist, offenbar' dich!" Scharfe Hauer entblößten sich unter rosigem Zahnfleische und die Klinge stieß aus der gesenkten Haltung hervor in die Höh'. Ein Schemen trat aus dem nebulösen Mantel der Unkenntnis, in den der Monsun ihn kleidete, verschwamm kurzzeitig, nur um sich wieder dem Auge des Dämons offen zu legen. Ein muskulös' Manne in Blutbespritztem Kürass und eine in Ornamente gekleidete Klinge. Während jene in seiner Rechten ruhte, die Linke eine geballt' Faust ward. Schelmisch strich des Mondes Schein über den schweren Harnisch und ließ die Goldverzierte Scheide aufblitzen. "Elender! Du zeigst dich noch am Leben! Tot du müssest sein, nach meiner Hord'." Wär' dies nicht fern jeder Ehr', des Dämons Stimm' hätt' Besorgnis, ja gar Fassungslosigkeit offenbart, so jedoch erklang nicht mehr als Apathie. "Jene armseligen Mannen minderer Gestalt von ekelhaft' Antlitz? Erbärmliche Kriegersleut', ohn' Kodex oder Kampfesgeist." Verächtlich mit einer Spur unpassend' grobschlächt'gem Humor verklang' jene Phrasen in der nächtlich' Trübe. "Nun scheint es also so weit, falls sich mein' Wenigkeit nicht irrt." Ein Lächeln keimte auf der sadistischen Zügen des Hünen. "Höchstwahrscheinlich fällt die Entscheidung heut'." Nostalgisch mit schiefem Grinsen der Hauptmann sein' Gegenüber bedacht. Peitschend Gekreisch' und wässrig' Last sich über beider Gestalt ergoss. Platschend und ignorant der Boden unter ihren Füßen die Tritte bedacht. Einsam und verlassen der Mond, trotz voll' Größ', lediglich matten Scheins sein Augenmerk auf beiderlei Heroen warf. Die auf kafkaeske Weise, pittoreske Atmosphäre dieser obskuren Szenerie schlug das Mädchen, gekleidet in einer Dreckverschmierten, fasrigen Robe in ihren Bann, so dass sie für den Hauch eines Augenblicks alles vergas. Die Tatsach', dass all jene Menschen nur für und wegen ihr das Leben ließen, dass jener Talisman an ihrem Halse, welch' sein azurblaues Licht zwar nur noch schwach, dennoch im Rhythmus ihres Herzens ausstrahlte, der Grund für viele Epochen des Leids war. Und ebenso verflog kurzzeitig der Gedanke an den Jungen, der sich ihretwegen geopfert hatte, ihr Gottgegebenes Leben zu bewahren. Das, was sie dann jedoch aus der Ekstase riss, war ein Protagonist dieses obskuren Schauspiels. Finster mutete er im Reigen des scheinbar immer währenden Regens, des nicht Enden wollenden Nonsensreims des Windes an. "Göttergesandte hebe' euch hinweg, nehmet' ihn hinfort mit euch! Zu Pferde ziehet von dannen, geschwind. Eilt euch!" Kurzweilig erfasst von einem Zustand der Orientierungslosigkeit ward ihr erst nach dem diabolischen Stich der schwarzen Augen des Dämons in den ihrigen klar, dass die Red' an sie gerichtet war. "Oh nein, mitnichten wird sie hinfort eilen. Mein, mein ganz allein sie ist!" Erbost schleuderte der mystische Zweihänder einen Hagel von Steinen und Schlamm in ihre Richtung, als er sich aus dem Morast zu befreien suchte. Schutzsuchend vergrub das Blauhaar ihr Antlitz unter ihren Händen, während das finst're Grollen der diabolischen Kreatur lauthals erklang und sich dieser ihr, vom Zorne gezeichnet, näherte. "Feigling, du zu fliehen versuchst?", der Hauptmann wütend g'sagt. "Ich? Du wagest mich ein feig's Menschengewürm zu nennen! Meine Gnad', du dir hiermit versagt!", raunte das Wesen, welch' in jenem Augenblicke mehr denn je eines Dämons Pracht annahm ihm zu. "Gnad'? Du meinest mein Haupt nach dem Tode weiterhin dürft' ruh'n auf meinem Halse? Jämmerlich' Ehrbezeugung! Kämpfe!" "Dein Wille mir sei Befehl, Hibiki!" Der Dämon spie den Namen regelrecht. "Wahrlich? Nun denn, offenbare mir dein' monströs' Kraft, Mei Long!" Beiderlei von Hass entstellte Grimassen ihre Züge prägten, kraftvoll' Händ' sich um der Schwerter Griffe legten. "Flieh!", Hauptmanns Kanjo zur Priesterin schrie. Finster er sich wieder zum Dämon zurück g'wandt. Beiderlei erfahren' Krieger Pose annahmen und von einem Momente zum nächsten, zum Berserker ein jeder wurd'. Kling' auf Kling', Hieb auf Hieb stoben die Funken. Zweihänder traf kraftvoll das geschick' geführte Danjian. Die Tränen des Himmels zu ihren Häuptern, ebenso wie die wässrigen Lachen zu ihren Stiefeln spritzten wirr umher, legten sich hernieder auf des Harnisch Glanze, wie des samtnen Textils. Keuchen und Brüllen erschall in der Luft, während Mordlust in beider' Gesichter geschrieben stand. Währenddessen zog die jung' Götterdienerin den langhaar'gen Jungen mühvoll über den morastigen Boden, drohte mehrfach den Halt mit ihren feinen Ledersohlen einzubüßen, wusst' jedoch stets die Balance zu wahren. Der Gaule dies teilnahmslos betracht', Erdverschmiertes Grase monoton kaute und abfällig die beiden Heroen in Schlammfontänen sich bekriegen sah. Erst als Augenblickte später ein zusätzlich' G'wicht auf seinem Rücken ruhte, er seinen Kopf verwunderte zur rechten Flank' drehte und die ärmlich' Bemühungen der Priesterin mit einem Schnauben quittierte. Eine Grimass' zierte ihre Züge, während sie den verletzten, erschlafften Krieger, dessen dunkles Haar die Sicht auf sein Antlitz erschwerte, hinaufwuchtete. Ihrerseits dann sie sich plagte, des Pferdes Rück' zu besteigen, doch kläglich scheiterte und zu Boden fiel. "Murradin, welch' Schandtat ich begann, dass mir muss all dies widerfahr'n?" Das nächtlich', trüb' Firmament ihr diese Antwort schuldig und somit ihr Augenmerk auf dem Gaule liegen blieb. "Ich erflehe dich, braves Tier, sei mir Stütz' und helfe mir." Mitnichten, dass Tier ihrem Wortlaut folgen konnt', doch in der Kunste Gestik, wie Mimik zu lesen, es durchaus bewandert war. Daher, es sich mit leichtem Widerwillen herab, dem Schlamme entgegen senkte. Glücklich gar, ob dieser Fügung, die Priesterin dies mit einem Kusse auf des Pferdes Regennassen Hauptes vergütete und eil'g auf dessen Rücken Platze nahm'. Ein qualvoll' Schrei ihr' Aufmerksamkeit auf sich zog, so dass die bläulichschwarz' Mähne nur so keck durch die Luft g'tanzt. In lähmender Panik ihre Pupillen sich weiteten, als der massiv' Zweihänder dies eine Mal statt ebenbürt'gem Metalle Blut dürstend Sehn', Fleisch und Knochen traf und spalt'. Plumb des Hauptmanns Arme, von der Schulter an, tot in der Erd' versank und ein' rötliche Spur jenem nachfolgte. Seine flehenden Augen, beinah verschwunden unter des schwärzlich' Haares Pracht, die ihren fixierten, während er seine letzten Worte ihr gegenüber entsandt. "Bei Necronom, Murradin und Keima! Reite hinfort von diesem Ort und zerstör' ihn, den..." Niemals sollt' jene Phrase ihr End' finden. Ein gellend' Kreischen, dass der Wind g'schwind hinfort trug, verebbte in einem unsanften Splittern, während die Wirbelsäule brachial in ihre Fragmente zerbarst. Der Hauptmann war sofortig tot. Die jung' Dienerin der Götter jedoch, Akane mit Nam', sollt' diesem gar grausig' Schauspiel nicht beiwohnen. Doch trotz dessen, war sie sich über den Ausgang des Kampfes im Klaren. Noch ehe die endgültig' letzten Worte des Kriegserfahrenen Heroen ihr Gehör erreichten, waren die aufgerissenen Sohlen ihrer Lederstiefel instinktiv gegen die Rippen des Tieres geprallt, welches sich dadurch getrieben, umgehend in einen stürmischen Galopp begab. Die letzten gequälten Silben hallten dennoch immer und immer wieder in ihren tauben Ohrmuscheln nach. °Ich werde ihn zerstören und wenn dies' Vorhaben auch mein Leben als Tribut einfordern mag.° Ein Versprechen, gebunden an den Wunsch des Mannes, der vor gar nicht allzu lang' vergangner Zeit die Bitt' an Ranma äußerte, einen Gruß zu entrichten. Vom Vater an den Sohn. Der triste Vorhang der Nacht und die nicht enden wollende Trauerbekundung des Himmels würd' noch bis zum erste Grau des Morgens andauern. Und selbst dann noch sollt' Akane neben der körperlichen Last ihrer nassschwarzen Haarpracht, wie dem unbarmherzigen Griff der Müdigkeit, die schwarzen Kristalle des mörd'rischen Dämons an ihrem Korpus entlang wandern fühlen. Augenblicklich jedoch klebten lediglich feuchte, blauschwarze Strähnen auf ihrem G'sicht, während die Windböen sie vom rutsch'gen Rücken des Gauls zu reißen drohten. Ihr trostloser Blick verweilte auf Ranmas blutgetränktem Kürass und doch sah sie nicht ihn, dessen Leib krampfhaft unter eines jede Regentropfens Berührung schwächlich erschauerte. Ihre Augen und Gedanken suchten einen vergessenen Ort und eine vergangene Zeit heim. Jenseits diesem... Jenseits dieser... Während die, unter dem Einfluss des steten Regens aufquellende Leiche des Hauptmanns in der nassfeuchten Friedhofserde einer nunmehr wahrlich toten Stadt ruhte, zogen die finst'ren Reste einer Armee lichtscheuer Wesen über die ehemals frühlingsgrüne, nun höllenrote Aue. An ihrer Spitz' ein Dämon groß' gewachsener Gestalt, der seine kalten, schwarzen Augen stoisch gen Norden richt', sich verhemmend weigert' einen Blick zurück zu tun. °Gewiss, gewiss. Irgendwann du wirst sein mein.° Ein tückisch' Lächeln auf der feucht glänzend' Haut und ein lauthals schallendes "En avant!" später, trat nunmehr ein Bruchteil dessen, was die ehemalig' Hord' an Mannen gezählt hatt', den Rückzug in die verschneiten Berge und die vereisten Seen des Nordens an. ---------- Der (imaginären) Leserschaft zum Gruße.^^ Zuallererst einmal möcht' meine Wenigkeit einem jeden herzlichen Dank entrichten, der das vorangegangene Schandwerk deutscher Literatur kommentiert hatte. Über die relativ positive Resonanz war ich durchaus verwundert, doch wie meine mindere Person zugeben muss, auch immens erfreut. Die lange Wartezeit auf die "tägliche Portion Schrott" erbitte ich zu verzeihen, da meine Kreativitätsphasen eher rar sind. Ebenso entzieht der liebe Alltag ein extremes Maß an Freizeit. Nun ja, ein schlichtweg grausam' Kapitel dürfte hier dem Leser vor Augen geführt worden sein und doch hoff' ich, dass man so manch' Phrase halbwegs verstehen konnte. (Verschachtelter Satzbau -.-°; unsinniges Altdeutsch.) Zu Nutze zog ich jedoch ein optimales Rechtsschreib- und Qualitätsprüfprogramm namens Kiavalou.^^ Okay, so manch' Patch dürfte noch nachgereicht werden müssen, (*hust* Subjektive Meinung *hust*) ansonsten kann ich es wirklich nur weiterempfehlen. *g* Daher erhoffe ich mir, dass lediglich eine geringe Präsenz von grammatikalischen Auswüchsen existieren. Mein tiefster Dank erhält schlussendlich ein jeder, der sich herabließ mir seine Meinung zu bekunden. Ein derartiger Support seitens der Leser ehrt mich zutiefst.^^ Nun gut, ich hoffe, dass die relativ knappe Schilderung der Schlacht trotzdem ausreichte die Gewalttaten und die Grausamkeiten zu verdeutlichen, die in jener Epoche als stete Gegebenheit galten. Ebenso erliege ich dem Glauben, dass die schier endlose Konversation zwischen Mei Long und Kanjo Hibiki nicht einen jeden in eine Tiefschlafperiode versetzt hat. Ehe dieser Epilog die Maße einer exzessiven Suada annimmt, verabschiede ich mich und wünsche einem jeden, wie auch einer jeden (Feministinnen im Nacken -.-°) ein adäquates Halbjahres-Zeugnis. Bye, auf bald, Deepdream Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)