my little darlin von serena-chan ================================================================================ Kapitel 1: her picture ---------------------- Huhu, lest einfach und schreibt nen Kommi, dat wär nett. serena-chan PS: JEPPEE!! Meine Gänsefüßchen sind wieder da! *sich mega freu* Brauch also nicht mehr dauernd den ganzen Text noch mal zu durchforsten und alles per mühsamer Handarbeit zu ändern. Danke, danke, danke! PPS: a special thanks an PrincessofLight und Bunny_T, die mich bei meiner anderen story "Angels story" *kleine Schleichwerbung mach* wieder aufgebaut haben. Trotzdem, sorry, leuts, ich werd sie erstmal auf Eis legen und vielleicht irgendwann mal wieder aus der hintersten Schublade meines PC's (da, wo die ganzen anderen vergeblichen Versuche auch gelandet sind) auskramen. 1. Kapitel "Mama, guck mal, was ich für dich gemalt habe!" Mit einem Bild in der Hand kommt meine Tochter auf mich zu gestürmt. Ich lege meine Arbeit beiseite und drehe mich zu ihr. Lächelnd sehe ich sie an. "Seyra, Schatz, zeig mal her, was du mir da schönes gemalt hast!" Mit freudestrahlenden Augen hält sie mir das Bild entgegen. Vor Aufregung hüpft sie immer wieder vor mir auf und ab. "Das hab ich ganz alleine gemacht." Stolz zeigt sie auf sich, wobei die zahlreichen Farbkleckse auf ihrem Pullover und Hose zum Vorschein kommen, und deutet dann auf das Bild. "Das da, das bist du, Mama, und daneben, das bin ich, siehst du?" Ich betrachte mir die zwei Personen genauer. Die beiden stehen dicht beieinander. Dann wandert mein Blick zu der dritten Person auf dem Bild, zu der die kleinere der beiden anderen glücklich aufsieht. "Und wer ist das, mein Schatz?" Ich deute auf den Unbekannten. "Das, das ist Papa! Ich wünsche mir so sehr, dass er hier bei uns ist! Wo ist er, Mama? Wieso habe ich ihn noch nie gesehen?" Mein Herz setzt aus. Wie versteinert starre ich auf das Bild, das krampfhaft in meinen eiskalten Händen liegt. "Mama? Was hast du denn?" Seyras verunsicherte Stimme schreckt mich aus meiner Starre. Mit einem beruhigendem Lächeln sehe ich auf sie hinunter, auch wenn es in meinem Inneren ganz anders aussieht. "Nichts, mein Schatz, es ist alles gut. Du... du solltest dich zum Schlafen fertig machen, es ist schon spät und längst Schlafenszeit für dich. Ich komme gleich nach und decke dich zu, ok?" Wieder fröhlich wie zuvor rennt sie aus dem Zimmer und ich höre ihr Herumwuseln in ihrem Zimmer. Kaum bin ich wieder allein, verschwindet mein falsches Lächeln. Mein Blick haftet auf dem Bild, starrt mit leeren Augen auf die Person, die zärtlich die Hand der kleineren Person hält und die IHN verkörpert. Wie so oft in den letzten Jahren liege ich spät abends in meinem Bett, zusammengekauert. Zahllose Tränen rennen mein Gesicht hinunter. Auf meinem Bett liegen verschiedene Sachen verstreut, herausgenommen aus einem kleinen Karton. Erinnerungen an die Vergangenheit, an glückliche Zeiten, Erinnerungen an ihn, an die Person, an die zu denken, mein zerbrochenes Herz immer wieder aufschreien lässt. Wie so oft scheitert mein Versuch, ihn aus meinem Leben zu verbannen, ihn nicht mehr Teil meines Lebens sein zu lassen, doch wie kann das funktionieren? Sehe ich ihn doch Tag täglich vor mir, in den Augen seiner Tochter, ihren Gesten, ihrem Lachen. Vor Seyra und allen anderen spiele ich die glückliche Mutter, aber nachts kann ich diese Maskerade nicht mehr aufrecht halten, nachts, wenn das Licht der Dunkelheit weicht und ich meinen Gefühlen und Gedanken hilflos ausgeliefert bin. Dann kann ich diese heile Welt, die ich für sie aufgebaut habe, nicht mehr aufrecht erhalten und alles stürzt ungehindert auf mich ein, Erinnerungen, Gefühle, Sehnsüchte. Stunden später falle ich von diesem Zusammenbruch geschwächt in einen traumlosen Schlaf und morgens fängt alles wieder von neuem an, der vergebliche Versuch, die Maskerade, der Zusammenbruch, alles, Tag für Tag. Am nächsten Morgen sitze ich in der Küche mit einer Tasse Kaffee vor mir. Es ist noch alles ruhig und die Sonne lugt gerade über den Horizont, so dass ihre ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel berühren. Auf dem Baum nahe unserem Haus begrüßt ein kleiner Vogel den neuen Tag, während in der Ferne ein Hund kurz aufbellt. Diese Zeit des Tages liebe ich am meisten. Es ist wie ein neuer Anfang, das Gestern rückt in weite Ferne und mit ihm, der Kampf und die stille Verzweiflung und ich kann neue Kraft schöpfen. Langsam hebe ich meine Hand und trinke meinen Kaffee aus. Seine Wärme gleitet meine Kehle hinunter und breitet sich in meinen gesamten Körper aus. Dann stehe ich auf, stelle die leere Tasse ins Spülbecken und schleiche mich leise in das Zimmer meiner Tochter. Durch die Rollläden dringen die Sonnenstrahlen ins Zimmer und erhellen ihr kleines schlafendes Gesicht. Einen Moment bleibe ich stehen und betrachte dieses Bild. Ihre langen braunen Haare liegen zerzaust auf dem Kissen und ihre Hand hat sich wie immer ihren kleinen Plüschhasen gekrallt, den sie dicht an sich drückt. Eine unglaubliche Wärme steigt in mir auf. Die Liebe zu ihr erfüllt mein ganzes Sein und lässt mich alles negative, alle Sorgen und Ängste vergessen. Ich gehe zu ihrem Bett und streiche ihr sanft über die Wange. "Seyra, Schatz, du musst aufstehen! Wir wollen doch heute auf den Weihnachtsmarkt. Komm steh auf, Onkel Ryo kommt auch bald uns abholen!" Verschlafen öffnet sie ihre braunen Augen, doch schon bei Ryos Namen ist sie hellwach. "Onkel Ryo kommt? Onkel Ryo kommt!" Sekunden später liegt ihr kleiner Stoffhase, ein Geschenk Ryos, einsam und verlassen im Bett, während seine Eigentümerin im Zimmer aufgeregt hin und her hüpft und einen Tanz aufführt, wobei das ,Onkel Ryo kommt' wie ein Kanon immer wieder von ihr wiederholt wird. Eine halbe Stunde später habe ich es endlich geschafft, die Begeisterung meiner Kleinen etwas zu bändigen und sie zum Anziehen zu bewegen. Trotz ihrer 4 Jahre hat sie jetzt schon einen eigenen Geschmack in Sachen, was sie heute anziehen will, besonders wenn es dabei um Ryo geht. Sie liebt ihn einfach abgöttisch, was auf Gegenseitigkeit beruht. Ryo Kame, mein bester und fast einziger Freund. Wenn ich ihn nicht hätte, nicht gehabt hätte in den letzten 5 Jahren, ich glaube, ich hätte schon längst aufgegeben. Er war es, der immer für mich da gewesen ist, mir zugehört hat, mich getröstet und wieder aufgebaut hat. Selbst nachdem ich gemerkt hatte, dass ich schwanger war und der Vater von heute auf morgen nichts mehr von mir wissen wollte, ohne mir einen Grund zu nennen, war Ryo für mich da gewesen und hatte zu mir gehalten. Voll beladen mit Frühstückssachen decke ich gerade den Tisch, als es an der Tür schellt und Seyra zur Tür hastet. Mit einem Lächeln widme ich mich dem Tischde-cken weiter und Sekunden später höre ich ein vergnügtes Aufschreien meiner Toch-ter und ein tieferes, nicht weniger leises Lachen. Bildlich stelle ich mir die beiden vor: meine Tochter, wie sie die Tür aufreist und Ryo, wie er hinter der Ecke versteckt hervorschnellt, sie mit lautem Getöse ergreift und in die Luft wirbelt, was von ihr mit einem vergnügten Quietschen belohnt wird. Das anschließende Herumpoltern zeigt mir, dass die beiden auf den Weg in die Küche sind. Ich blicke erwartungsvoll auf und sehe einen großen und einen kleinen Kopf um die Ecke lugen. Dieses Bild sieht einfach zu göttlich aus und ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. "Morgen, Ryo! Ich werde die Beschwerden meiner Nachbarn über Ruhebelästigung am frühen Morgen wie immer an dich weiterleiten, ok? Obwohl sie sich schon daran gewöhnt haben müssten. Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht, ich habe extra frische Brötchen gebacken." Der große Kopf grinst mir entgegen, als er auf mich zu kommt und mir die noch heißen Brötchen abnimmt und ihren Duft in sich aufnimmt. Wie immer stelle ich etwas frustriert fest, dass ich ihm nur bis zum Kinn reiche und mir wird wieder einmal bewusst, wie klein ich doch bin. Seine schwarzen Wuschelhaare fallen ihm etwas ins Gesicht, als er sich über die Brötchen beugt und genüsslich seine Augen schließt. "Sue, das riecht wie immer köstlich! Hab extra das dritte Brötchen zu Hause liegen gelassen, damit noch etwas bei dir reinpasst." Schelmisch grinst er mir entgegen und ich kann wieder dieses Funkeln in seinen Augen sehen, das seinem markantem Gesicht etwas schelmisches und jungenhaftes verleiht. Schnell stelle ich die restlichen Sachen auf den Frühstückstisch und zünde noch eine Kerze an, damit alles ein gemütliches Flair erhält. Seyra kann wie immer kaum still sitzen und redet unaufhörlich auf Ryo ein und erzähl ihm haarklein, was sie alles die letzte Woche im Kindergarten gemacht hat. Für Außenstehende mag dies wie eine kleine, glückliche Familie wirken, aber wie so oft trügt der Schein. Wir waren weder eine Familie, noch war ich glücklich, hängt SEIN Schatten doch über allem, was ich mache, was ich erlebe. Nein! Ich will jetzt nicht an ihn denken! Ich will die Stimmung nicht zerstören. Um auf andere Gedanken zu kommen, höre ich dem Gespräch der beiden wieder zu. "... und dann hat die Kindergartentante uns eine Geschichte über den Weihnachtsmann vorgelesen. Wir durften uns alle auf den Boden legen und Plätzchen gab es auch! Kamui hat sich gleich drei genommen, was ich sehr unhöflich fand und das hab ich ihm auch gesagt. Dann wurde er wieder frech zu mir und hat mir die Zunge rausgestreckt und das hat mich soo wütend gemacht, dass ich die ganze Zeit nicht mehr mit ihm geredet hab." Seyra macht ein verärgertes Gesicht, als sie sich daran zurückerinnert, während Ryo sich ein Lachen nicht verkneifen kann. "Du scheinst diesen Kamui sehr zu mögen, oder? Er muss ja etwas ganz besonderes sein, wenn du dich so um ihn kümmerst." Das aufgebrachte Gesicht meiner Tochter lässt mich jetzt auch schmunzeln. Ihre Wangen sind leicht gerötet und verärgert blitzt sie Ryo an. "Ich? Den mögen? Nie und nimmer! Den einzigen, den ich mag und später mal heiraten werde, bist doch du, Onkel Ryo!" Jetzt kann ich mich nicht mehr zurückhalten und muss laut loslachen bei dem Ge-sicht, das Ryo macht. Doch schon hat er sich wieder gefangen, steht auf, kniet vor meiner Tochter nieder und nimmt ihre kleine Hand in seine. "Dann, meine kleine Dame, kann ich es kaum erwarten, bis es soweit ist! Aber bis dahin wirst du mir doch gestatten, mich auch mit einer anderen Frau zu amüsieren? Deine Mama möchte schließlich auch ein wenig Spaß haben und den hat sie nur mit mir!" Und schon habe ich mich bei seinen Worten verschluckt und versuche krampfhaft, wieder Luft zu bekommen. Meine Tochter, in der gleichen feierlichen Pose wie Ryo, schaut ihn mit ihren großen Augen an. "Ok, ich erlaube es dir. Aber nur mit Mama und wenn ich alt genug bin, dann heirate ich dich!" Jetzt erst wird mein Hustenanfall und mein verzweifelter Versuch, Luft in meine Lungen zu pumpen, von den beiden bemerkt, und Ryo klopft mir hilfreich auf den Rücken, bis ich mich wieder beruhigt habe. Nachdem alle Brötchen verputzt sind, stehe ich auf, um den Tisch abzudecken und lasse Wasser zum Spülen einlaufen. Trotz meiner Einwände hilft mir Ryo und stellt die Wurst und den Käse in den Kühlschrank zurück. Ich kann mich einfach nicht gegen ihn behaupten, immer ziehe ich den kürzeren. Manchmal habe ich das Gefühl, ich rede gegen eine Wand, so starrköpfig kann er sein. Auch diesmal gebe ich mich geschlagen und akzeptiere seine Hilfe, da Widerspruch ohnehin nichts nützen würde. Wir wollen sowieso rechtzeitig losgehen, damit wir frühzeitig auf dem Weihnachts-markt sind und nicht in das Gedränge am Nachmittag hineingeraten. Schnell krempele ich mir meine Arme hoch und beginne, die Tassen abzuwaschen. Seyra steht, mit einem Trockentuch bewaffnet, neben mir. "Was ist denn das für ein Bild? Das kenne ich ja noch gar nicht?" Ich drehe mich in seine Richtung, um zu gucken, welches er meint, das am Kühlschrank befestigt ist, während Seyra zum ihm hin rast und ihm begeistert alles erzählt. "Das habe ich gestern für Mama gemalt. Das in der Mitte bin ich und daneben, das ist Mama." Ryo deutet auf die dritte Person. "Und das bin ich, stimmt's?" "Nein, das ist mein Papa. Du kannst doch nicht mein Papa sein, du bist doch mein Bräutigam! Die Kindergartentante hat gesagt, wir sollen das malen, was wir uns am meisten wünschen und ich wünsch mir, dass mein Papa an Weihnachten bei Mama und mir ist. Ich werde dieses Jahr auch ganz viele Plätzchen für den Weihnachtsmann hinstellen, damit mein Wunsch auch ganz bestimmt in Erfüllung geht. Mein Papa ist bestimmt ganz doll lieb und dann sind wir eine glückliche Familie, wie bei Kamui." Erstarrt stehe ich da, die halbsaubere Tasse immer noch in meiner Hand. Mein Herz setzt bei den Worten meiner Tochter aus. Schlägt es eigentlich noch weiter? Ich weiß es nicht. Ich starre mit leerem Blick auf das Bild. Ich habe nicht gewusst, dass Seyra es an den Kühlschrank gehängt hat, habe gehofft, es nie mehr zu sehen. Trotz des warmen Spülwassers sind meine Hände eiskalt und die Kälte zieht durch meinen gesamten Körper. Meine zitternden Hände, die sich um die Tasse gekrallt haben, können sie plötzlich nicht mehr halten und mit einem lauten Klirren zerbricht sie in Tausend Stücke. Schnell bücke ich mich, um die Scherben aufzuheben und murmele etwas wie: "ich werde das schnell aufräumen. Seyra, geh nicht zu nah hier her, du könntest sonst in eine Scherbe treten!" Selbst in meinen Ohren hört sich meine Stimme leer und ausdruckslos an. Ich spüre Ryos Blick auf mir, weiß, was ich in seinen Augen sehen würde, würde ich aufblicken. Aber das kann ich nicht, ich habe einfach nicht die Kraft dazu, das in seinen Augen zu sehen. Ich kann deutlich die Unsicherheit in Seyras Stimme hören, als sie auf mich zukommen will. "Mama..." "Komm, Seyra, du wolltest mir doch noch dein Geschenk für Kamui zeigen. Deine Mama schafft den Abwasch auch ohne uns." Ich höre ihre trippelnden Schritte zu ihrem Zimmer und wie die Tür hinter ihnen leise geschlossen wird. Immer noch bin ich von meinen Gefühlen gefangen und versuche, ihnen Herr zu werden, vergeblich. Ich merke gar nicht, wie sich die Scherben in meine Hand bohren und das Blut mein Ge-lenk hinab rinnt. So, das war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. (naja, müsst euch auf das zweite Kap noch etwas gedulden, aber keine Angst, hab's schon fix und fertig *sehr stolz auf mich bin*. Müsste also nicht alzu lange dauern, liegt halt bei euch.) serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)