my little darlin von serena-chan ================================================================================ Kapitel 2: a christmas fair dream --------------------------------- So, stelle endlich das 2. Kapitel on. Hab ja lange damit warten lassen *gomen*. Aber vielleicht seid ihr mir nicht mehr böse, wenn ich euch sage, dass ich heute das 4. und 5. fertig und das 6. Kap begonnen hab *seeeeeehr stolz auf mich bin*. Tja, wozu so ein Tag auf der Arbeit nicht alles gut sein kann, wenn Chef nicht da ist und man nix zu tun hat *gg*! Ok, Spaß beiseite, will euch nur damit sagen, dass ihr auf das nächste Kap wegen Schreibblockade o.ä. nicht warten braucht. Und wenn ihr mir fleißig ganz doll viele Kommis schreibt, gehts auch schnell weiter. *euch durchknuddel* serena-chan ~ a christmas fair dream ~ 2. Kapitel Die ganze Straße duftet nach Weihnachtssachen und fröhliche Weihnachtsmusik flutet uns von überall her entgegen. Seyra ist so aufgeregt, dass sie Ryo an jeden Stand und zu jedem Karussell zieht. Auch wenn es zu komisch aussieht, wenn er mit ihr auf dem rosa Pferd sitzt und etliche Runden mit dem Karussell drehen muss, bleibt mein Gesicht ausdruckslos. Zwar versuche ich besonders vor Seyra, fröhlich zu wirken, aber mir ist alles andere als fröhlich zumute. Ihr Bild von heute morgen, das Bild von IHM, hat meine ganze Kraft verbraucht und es fällt mir immer schwerer, meine Fassade aufrecht zu erhalten. Aber ich muss stark bleiben! Ich möchte Seyra nicht den Tag kaputt machen, sie hat sich so darauf gefreut, mit Ryo auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Sie darf von all dem nichts merken. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass sie glücklich aufwächst, ohne Probleme, ohne Sorgen. Die beiden kommen gerade von dem Süßigkeitenstand wieder. Seyra, voll bepackt mit drei kleinen Tüten, strahlt mich überglücklich an. Ich versuche ein Lächeln und verstecke meine Gefühle wieder hinter meiner Maske. "Da hast du ja richtig zugeschlagen, Seyra! Da wird sich der Zahnarzt aber freuen. Ich hoffe, du isst das nicht alles auf einmal auf und lässt deiner Mama auch etwas." Sie kramt kurz in ihren Tüten und hält mir dann zufrieden einen Lutscher mit Lakritzgeschmack entgegen. "Da, Mama, der ist für dich! Hab ich extra für dich ausgesucht." Immer noch lächelnd nehme ich mein Geschenk entgegen, obwohl ich Lakritz eigentlich überhaupt nicht mag. Dann drückt sie mir die restlichen Tüten in die Hand, damit ich sie in die Tasche stecken kann, und greift schon wieder nach Ryos Hand. "Komm, Onkel Ryo! Mit dem Karussell da hinten sind wir noch nicht gefahren!" Doch unerwartet stellt er sich nun gegen ihr Ziehen. "Diesmal musst du auf mich verzichten, Prinzessin. Ich muss mich erst mal ein wenig von der letzten Fahrt erholen und bleibe bei deiner Mama. Wir gucken dir zu, wie du auf dem kleinen Pferdchen reitest, ok?" Sie zieht einen Schmollmund und kurzzeitig befürchte ich, dass sie anderweitig versucht, ihren Willen durchzukriegen, da ihre Augen verdächtig feucht glänzen. Aber Ryo kniet sich augenblicklich zu ihr hinunter und flüstert ihr etwas ins Ohr, was sie wieder aufleuchten lässt. Mit einem fröhlichen "Bis gleich, Mama!" ist sie auch schon wieder verschwunden. Ich blicke ihr hinterher, wie sie zu dem Karussell rennt und sich in die kleine rosa Kutsche setzt. "Das Bild heute morgen hat dich ganz schön mit genommen." Eine Feststellung, keine Frage. Seine Stimme klingt jetzt ganz anders als gerade noch, als er mit Seyra gesprochen hat; ernst, sachlich. Sofort spüre ich wieder diesen Kloß in meinem Hals, der es mir unmöglich macht, zu sprechen. Würde ich jetzt meinen Mund aufmachen, ihm in die Augen sehen, ich könnte die Gefühle nicht mehr aufhalten und würde zusammenbrechen, auf diesem Weihnachtsmarkt, inmitten von Hunderten von Leuten. Um die Kontrolle zu bewahren, presse ich meine Fingernägel in meine Handflächen. Aber ein stechender Schmerz lässt mich augenblicklich zurückzucken. Ich blicke auf meine Handfläche. Mehrere kleine Schnitte haben sich gebildet, an denen verkrustetes Blut klebt. Jetzt erst erinnere ich mich wieder an die Scherben in der Küche. Ich habe gar nicht gemerkt, dass sie sich in meine Hand gebohrt hatten. Bevor ich meine Hand wieder verstecken kann, hat Ryo schon danach gegriffen und betrachtet sich die Einschnitte. Ich kann sehen, wie sein Blick sich verfinstert und ich habe das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. "Es ist nicht so, wie es aussieht! Ich habe mich an den Scherben von der Tasse heute morgen geschnitten, das ist alles. Ich habe es nicht mal gemerkt und weh tut es auch nicht, also zieh nicht so ein Gesicht!" Sein Kopf schnellt in die Höhe und sein finsterer Blick trifft auf mich. "Ach ja, ich soll mir keine Sorgen machen? Wenn du erst eine Tasse fallen lässt, was mehr als untypisch für dich ist, dich dann an den Scherben schneidest, ohne es zu merken und noch nicht einmal das Blut an deiner Hand bemerkst, habe ich allen Grund, mir Sorgen zu machen! Ich dachte, wir hätten das alles schon hinter uns! Ich dachte, du hättest alles überwunden, hättest IHN überwunden!" Nun bin ich es, deren Gesicht sich verfinstert. Wie konnte er nur!? "Was weißt du denn schon, was ich durchgemacht habe, was ich Tag täglich durchmachen muss? Du weißt nicht, wie es ist, mit einem Schatten zu leben, der einen nie loslässt! Immer wieder versuche ich, IHN aus meinem Leben zu bannen, aber wie soll ich das machen, wenn ich ihn jede Sekunde meines Lebens vor mir sehe, jedes mal, wenn ich Seyra ansehe, blickt er mir entgegen. Wie kann ich da von ihm loskommen?" Erschrocken halte ich mir die Hand vor den Mund, nicht, weil ich bei jedem Wort immer lauter geworden bin und Ryo schon fast angeschrieen habe. Vielmehr haben mich meine Worte selbst erschreckt. Ich liebe Seyra doch! Sie kann doch nichts dafür, dass sie so aussieht. Wie kann ich ihr einen Vorwurf machen? Und sie ist MEINE Tochter, nicht seine, auch wenn er der Vater ist. Er wollte nichts von ihr wissen, ist einfach verschwunden und hat mich schwanger allein gelassen. Jetzt erst komme ich wieder zur Besinnung und blicke Ryo das erste mal seit langem wieder richtig an. In seinen Augen kann ich Besorgnis und Trauer erkennen und meine harten Worte von eben tun mir augenblicklich leid. "Entschuldige, ich wollte dich nicht anschreien. Ich wollte das nicht sagen. In letzter Zeit ist mein einziger Schutz vor meinen Gefühlen Gegenwehr, wobei ich nicht darauf achte, wen es trifft. Es tut mir leid! Ich habe Angst, dass es einmal Seyra trifft, aber ich kann einfach nicht mehr! Jeden Tag wird es schwieriger, diese Fassade aufrecht zu erhalten, aber ich möchte nicht, dass Seyra darunter leidet. Sie kann doch nichts für all das, was ihre Mutter verbockt hat!" Ich werde an einen warmen Körper gezogen. Sanft hält Ryo mich in seinen Armen und streicht mir beruhigend über den Rücken. "Sue, du hast nichts verbockt! ER hat es, nicht du. Sieh, was du alles geschafft hast: du hast dir dein eigenes Leben aufgebaut und bist von allem selbstständig. Du hast eine eigene Wohnung, eine gute Arbeit und eine wunderbare Tochter, die jeder sofort in sein Herz schließt, wenn er sie sieht. Viele hätten schon viel eher aufgegeben, aber du nicht. Ich weiß, dass es hart für dich war, besonders die letzten fünf Jahre, aber du musst dir immer wieder vor Augen halten, was du bis jetzt schon alles erreicht hast. Du kannst wirklich stolz auf dich sein, glaub mir! Hätte ich vorher gewusst, was für ein Kerl ER ist, hätte ich... ich weiß nicht, was ich gemacht hätte; ihn windelweich geschlagen oder dich von ihm weg gezerrt, um dich vor ihm zu schützen. Stattdessen konnte ich einfach nur an deiner Seite sein, als es zu spät war, dich unterstützen und dir wieder Mut geben." Jetzt beginnen meine Tränen trotzdem zu fließen, still, leise. 2Shh, nicht weinen! Es ist alles gut." Er drückt mich noch näher an sich, wiegt mich leicht hin und her. "Was hältst du davon, eine Woche mal so richtig auszuspannen? Du nimmst dir Urlaub und ich nehme Seyra zu mir, damit du dich so richtig erholen kannst. Fahr durch die Gegend, schreib dir alles von der Seele, mache einen Marathon-Einkauf durch etliche Geschäfte der Stadt oder klatsche dir Dutzende Schlammpackungen ins Gesicht; alles so'n Frauenzeug halt, damit es dir dann wieder besser geht. Was meinst du?" Bei seiner Darstellung kann ich mir ein schwaches Lächeln nicht verkneifen. Ryo weiß einfach immer, wie man mich wieder auf andere Gedanken bringt. Bei seiner Art kann ich einfach nicht anders, als wieder bessere Laune zu bekommen. Trotzdem habe ich Bedenken. "Ich weiß nicht... Seyra wird dir nur eine Last sein, so aufgeregt, wie sie dann sein wird, weil sie eine ganze Woche bei dir sein darf. Außerdem kann ich doch nicht einfach alles so stehen und liegen lassen." Plötzlich spüre ich eine sanfte Hand an meinem Kinn, die meinen Kopf hebt, so dass ich ihm nun in die Augen sehe, in denen wieder dieses Funkeln aufgetaucht ist. "Keine Widerrede, du hast sowieso keine Chance gegen mich, ich dachte, das hättest du in all den Jahren, seit wir uns kennen, gemerkt. Außerdem ziehen deine Ausreden bei mir nicht. Seyra wird mir keine Last sein, das weißt du ganz genau. Ich weiß schon, wie man sie handhaben muss, so dass sie wie der kleine Engel ist, nach dem sie aussieht. Das hat sie nämlich von ihrer Mama, sie weiß ich auch zu handhaben, so dass sie mir wieder eines ihrer Lächeln schenkt." Wieder hat er es geschafft und ich kann einfach nicht anders, als genau das zu tun. Seine Worte sind ein Flüstern, nur für mich bestimmt. "Siehst du, es geht doch! Ich kenne dich besser als du selbst. Du weißt gar nicht, wie deine Umgebung zu strahlen beginnt, wenn du lächelst und wie sehr dein Lächeln mein Herz berührt, auch wenn ich es in letzter Zeit viel zu selten sehen durfte." Meine Augen weiten sich und mein Herz schlägt plötzlich doppelt so schnell wie zuvor. Wieso fühlt es sich plötzlich so an, als wären hundert Schmetterlinge in meinem Bauch? So lange ist es her, dass ich dieses Gefühl in mir gespürt habe. Wie oft habe ich mich nach dieser Wärme gesehnt, mir gewünscht, dieses Kribbeln noch einmal spüren zu können. Seine dunklen Augen halten mich fest, machen es mir unmöglich, mich abzuwenden. Langsam nähert sich sein Gesicht dem meinen, beobachtet mich, auf jede kleinste Regung von mir achtend, die Widerwillen, Ablehnung, Angst andeuten könnte. Aber es kommt nichts von mir. Bewegungslos stehe ich still, weder zurück schreckend noch entgegenkommend. Er ist nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und mein Herz schlägt so wild, dass es jeder in einem Umkreis von 5 Metern hören müsste. Langsam schließe ich meine Augen, warte auf den Moment, in dem sich unsere Lippen berühren. "Mama! Hallo! Guck mal, wen ich im Karussell getroffen habe!" Ich schrecke zurück und blicke in die Richtung, aus der Seyra gerade freudestrahlend auf uns zugerannt kommt, hinter sich herziehend, kann ich ihren kleinen Kindergartenfreund Kamui erkennen. Ich drehe meinen Kopf wieder zu Ryo, deren Augen unverwandt auf mich gerichtet sind. Auch sein Herz geht rasend, was ich an seinem schnellen Atmen erkennen kann. Aber der Augenblick ist zerstört, dieser magische Moment, in dem ich fast meinen besten Freund..., in dem WIR uns fast... Nein, es ist alles zu verwirrend, die Situation, meine Gefühle. Seyra ist inzwischen bei uns angekommen. Ihr Gesicht strahlt und man kann erkennen, wie sehr es sie freut, ihren kleinen Freund getroffen zu haben. "Seyra, mein Schatz, wie war denn das Karussellfahren? Wie ich sehe, bist du ja nicht allein gefahren. Hallo Kamui, sind deine Eltern auch hier?" "Hallo, Frau Toshiba. Meine Eltern sind schon wieder nach Hause gegangen. aber sie haben mir erlaubt, mit Seyra noch ein bisschen hier herumzulaufen. Eigentlich wollten sie sie erst noch fragen, ob das ok ist, aber sie mussten sofort los, da meine Oma plötzlich sehr krank geworden ist und ins Krankenhaus muss." Plötzlich spüre ich den intensiven Blick meiner Tochter auf mich gerichtet. "Mama, wieso stehst du denn so nah bei Onkel Ryo? Und wieso hält er dich so fest?" Mein Gesicht beginnt, zu glühen und ich weiß ganz genau, dass ich gerade einen hochroten Kopf haben muss. Ruckartig löse ich mich aus Ryos Umarmung und weiche einige Schritte von ihm zurück. Ich traue mich nicht, Seyra noch Ryo in diesem Moment anzusehen und tue stattdessen so, als würde ich etwas in meiner Tasche suchen. Dann höre ich Ryos Stimme, der die Situation einfach überspielt. "Du bist also der berühmte Kamui, von dem ich schon so viel gehört habe! Es ist mir eine Ehre, dich kennen zulernen! Weißt du eigentlich, dass kein Tag vergeht, an dem Seyra nicht von dir spricht? Du musst ihr ganz schön den Kopf verdreht haben." Nun war es an den beiden Kindern, rot zu werden, Kamui vor Schamgefühl, Seyra vor Wut. Verärgert blitzt sie Ryo an. "Onkel Ryo! Wie kannst du nur so etwas sagen? Ich habe dir doch gesagt, dass ich von diesem Keksklauer nichts wissen will und dass du der einzige bist, den ich später heiraten werde!" Der arme Kamui tut mir augenblicklich leid. Während ihrer Worte ist er kreidebleich geworden und bei den Worten ?Ryo? und ?heiraten? trifft sein wütender Blick auf Ryo, der diesen amüsiert bemerkt hat. Eigentlich habe ich vor gehabt, Seyra gleich von Ryos Vorschlag, eine Woche bei ihm zu bleiben, zu erzählen, aber würde ich das machen, würde ich dem armen Kamui endgültig das Herz brechen, während meine Tochter den ganzen Tag wie eine Klette an Ryo hängen würde und ihren kleinen Freund augenblicklich vergessen hätte. Also beschränke ich mich auf ein Lächeln und warte damit, bis wir wieder zu Hause sind. Das war der 2. Streich und der 3. folgt (wenn ihr mir kräftig Kommis schreibt)sogleich! serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)