Verzweiflung und Liebe von Mahado ================================================================================ Kapitel 8: Vertrauen -------------------- Chapter 8 "Vertrauen" Das große, überaus weiche Bett war die einzige Wärmequelle im Raum. Yai und Chaud lagen eng aneinander. Dieses Mal hatte Yai ihn im Arm. Sein Fieber hatte zugenommen. Nicht nur wegen der nassen Kleidung, welche er jetzt endlich gegen einen Bademantel tauschen konnte, sondern weil sich besonders seine Schusswunde stark entzündet hatte. Yai hatte versucht sie zu desinfizieren, während Chaud fest die Zähne zusammengebissen hatte. Nun drückte sie ihn liebevoll an sich und lauschte seinem Herzschlag. Schlief er schon? Seit einer halben Stunde hatte er nichts mehr gesagt. Selbst sie konnte nicht einschlafen. Sie hatte zu große Angst, besonders um ihn. Was wenn er nicht mehr durchhalten konnte? "Schläfst du schon...?" murmelte er plötzlich. Yai zuckte. "Nein...ich kann nicht schlafen.." Chaud dreht sich zu ihr und kühlte seine heiße Stirn an ihrer. "Warum...hast du nicht gesagt, dass du Angst hast? Das ist doch okay..." Yai legte ihm ihre kühlen Hände auf die Wangen, als sie merkte wie sehr er an dem Fieber litt. "Naja...weil ich vor dir keine Angst zeigen wollte. Du bist immer so mutig und hast nie Angst.." Chaud sah sie erst an "Natürlich habe ich auch Angst...oft sogar.." Yai schaute ihn ungläubig an, dann harkte sie aber interessiert nach "Wann denn zum Beispiel?" Chaud lehnte sich etwas zurück und schloss die Augen. Nach einiger Zeit begann er schließlich zu erzählen "Ich hatte Angst jemanden zu verlieren...und ich habe denjenigen auch verloren..." Yai sah ein wenig mitleidig zu ihm rüber "..wen?" fragte sie ein wenig kleinlaut und im nächsten Augenblick bereute sie schon ihre Frage. Sie hatte ihn mit der Frage sicher verletzt. "Tut mir..." Chaud unterbrach sie und setzte seinen Gedankensatz fort. Er hatte noch nie mit jemanden darüber gesprochen. Naja....außer mit Protoman, dem er schon immer alles anvertraut hatte. Zumindest als sie noch keine Feinde waren. "Meine Mom...sie kam bei einem Unfall ums Leben. Aber mittlerweile bin ich drüber hinweg...was ist mit deiner Mutter?" Yai merkte, dass ihm dieses Thema wirklich schwer fiel und er deshalb versuchte das Thema zu wechseln. Ohne diese Erkenntnis preiszugeben, ging sie auf seine Frage ein. "Oh...Sie lebt in Amerika, nachdem sie sich von meinem Vater getrennt hatte. Sie reist um die Welt, leitet ein sehr berühmtes Modegeschäft..." "Und dich lässt sie allein?" Überrascht sah Yai zu Chaud rüber. "Nein...sie schickt mir jedes Jahr eine Weihnachtskarte und zum Geburtstag bekomme ich von ihr Geschenke..." Chaud setzte sich langsam etwas auf "Das meine ich nicht...Nimmt sie dich nicht in den Arm?" Verletzt wandte sich Yai von ihm ab. Ihr war selber klar, dass ihre Mutter kaum noch Zeit für sie hatte und sie vernachlässigte. Aber musste er ihr das noch unter die Nase reiben? Plötzlich spürte sie, wie Chaud sie wieder in die Arme nahm und sie drückte. "Lass das..." fauchte sie, obwohl sie seine Wärme genoss und sich nicht von ihr lösen wollte. "Tut mir Leid, dass ich das gefragt habe..." sagte er schwach. "Aber jetzt weiß ich, warum du immer so stark sein willst..." Yai war irritiert. Darüber hatte sie noch nie nachgedacht. "Wieso...?" Chaud schmunzelte leicht "Weil du deinem Vater würdig sein willst...so wie ich meinem." Stumm nickte Yai. Irgendwie hatte er ja Recht. Sie wollte ihrem Vater beweisen, dass sie stark war. Dass sie alleine zurechtkam und niemanden brauchte, aber heimlich hatte sie sich immer nach jemandem gesehnt, der bei ihr war, wenn sie weinte oder Angst hatte. "..aber es gibt einen Unterschied zwischen uns..." Hellhörig lauschte Yai auf und es rutschte ihr etwas über den Mund, was sie eigentlich nicht sagen wollte "Ja...deiner will dich umbringen." Bewusst was sie gesagt hatte, hielt sie sich selbst die Hände vor den Mund und sah vorsichtig zu Chaud hoch. Er war sicher gekränkt.... Doch er lächelte seelenruhig "Genau das! Dein Vater liebt dich! Du brauchst dich nicht zu verstellen..." Yai war fassungslos. Diese Antwort hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet. Ohne Antwort zu geben legte sie sich mit dem Rücken zu ihm. Chaud griff nach einem Wecker, auf dem Nachttisch. "Es ist schon spät...Lass uns schlafen." Yai rollte sich in die Decke ein. Irgendwie tat ihr Chaud leid. Er hatte schließlich niemanden mehr. Aber warum erzählte er ihr das alles, wenn es ihm so schwer fiel? Der Mond erhellte schwach den dunklen, künstlichen Himmel. Yai war endlich eingeschlafen. Chaud beugte sich vorsichtig über sie und sah ihr lange ins Gesicht, dann küsste er sie sanft auf die Wange "Heute hatte ich auch Angst...aber diesmal werde ich, das mir Liebste nicht verlieren..." flüsterte er und schlief an ihrer Seite ein. ********* Wieder etwas kurz geworden, aber das war halt nur ne Überleitung zum nächsten Teil. Das mit Yais Eltern ist natürlich meiner Fantasie entsprungen~ Bei Chaud weiß ich, dass seine Mutter tot ist und sein Daddy ziemlich schroff zu ihm war ;_; *snif* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)