Little By Little II von Chingya (FINISHED !!! YEAH!!!^^ chap.17 &18 up!!) ================================================================================ Kapitel 7: Bewegungen --------------------- ~*~ Heute war ein regnerischer Tag. Ich ließ mein Blick kurz aus dem Fenster meines Büros schweifen und schaute in den grauen Himmel. Vor mir stand mein Laptop und wartete darauf, dass ich weiter arbeitete, doch so leicht fiel mir das alles nicht. Ich musste an mein Treffen mit Gackt denken. Nachdem wir uns begrüßt hatten, hatte Gackt vorgeschlagen, dass wir nach seiner Arbeit noch etwas Essen gehen könnten. Ich hatte abgelehnt. Er wusste wieso ich so entschieden hatte. Es war uns beiden so klar gewesen. Nach meiner Absage war ich einfach gegangen. Ich hatte dort weggemusst. Raus aus dem Raum. Allein Camuis Anwesenheit ließ mich unweigerlich an Vergangenes denken und ich wollte nicht daran denken. Hatte ich mir doch vorgenommen ein neues Leben zu beginnen. Seufzend wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu. Ich musste einige Anträge für Sonys neue Projekte schreiben. Gegen Mittag machte ich mich mit einem Stapel Blätter auf den Weg zum Kopierraum. Ich musste ihn erst eine Weile suchen, ehe ich ihn fand, aber immerhin fand ich ihn. Dort machte ich einige Kopien von den Anträgen für Ihara, während ich dem Kopierer mit sinkendem Elan dabei zusah. " Wen haben wir denn da?", hörte ich nach einer Weile eine bekannte Stimme hinter mir. Ich musste lächeln und drehte mich kurz um, um demjenigen zu zeigen, dass ich ihn bemerkt hatte. " Was führt dich denn zu Sony?", tauschte ich die Anträge im Kopierer aus. " Ich war gerade bei unserem Manager. Wusste gar nicht, dass du bei Sony arbeitest.", stellte Kaoru sich neben mich und schaute mich wartend von der Seite an. " Das wissen auch nur einige.", sammelte ich die kopierten Blätter ein. Kurz schwiegen wir beide ehe Kaoru kurz tief einatmete und mir dann die Kopien aus der Hand nahm. " Was ist los?", legte er die Blätter auf den Kopierer und drehte mich dann an meinen Schultern zu sich. Ich schaute kurz in seine dunklen Augen. " Ich hab das Gefühl in einem falschen Film zu sein.", schaute ich auf den Boden. " Kann ich mir gut vorstellen. Aber gebe die Hoffnung nicht auf. Ich denke, dass sich alles bei Zeiten wieder einrenken wird." " Hast du Zeit?", fragte Kaoru, schaute an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick zum Kopierer, der die letzten beiden Kopien tätigte. "Ein wenig. Ich muss die Anträge nur noch unterschreiben und Ihara geben." Kaoru nickte auf meine Antwort. "Okay, das trifft sich gut, ich wollte gerade zu ihm." " Wieso das?", nahm ich die Kopien an mich und ging zurück in mein Büro. Kaoru folgte mir einfach. "Ich dachte, da ich schon mal hier bin, könnte ich etwas Bewegung in die Sache mit Kira und Sony bringen." Ich blieb ruckartig stehen, als ich seine Worte vernahm. Hatte ich mich eben verhört? Er wollte gerade mit Ihara reden? Ich musste ein wenig irritiert geschaut haben, da Kaoru kurz auflachte. "Nun tu nicht so geschockt. Ich weiß, dass es so plötzlich ist, aber ich habe auch nicht damit gerechnet dich hier anzutreffen." " Du wolltest das also ohne mich durchziehen?", tat ich gespielt beleidigt und betrat mit Kaoru im Schlepptau das Büro. " Mmh, nicht wirklich. Ich wollte mir eher Iharas Meinung anhören und dann entscheiden." Kaoru schloss hinter uns die Tür und blieb dann im Raum stehen. Währenddessen sortierte ich den Papierkram und unterschrieb die Anträge. Dann fuhr ich den Laptop herunter, ehe ich mir alle nötigen Unterlagen griff, die ich Ihara zukommen lassen wollte. "Lass uns gehen.", war ich bereit Kiras Zukunft etwas zu verändern. Wenn ich schon nicht glücklich werden konnte, sollte wenigstens sie es werden. Kaoru und ich fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben zu Iharas Büro. Schweigen herrschte zwischen uns während der Fahrt und es schien, als würde jeder von uns die Argumente, die wir Ihara vorlegen würden, im Kopf durchgehen. Ein kleiner Ton signalisierte uns, dass der Fahrstuhl angekommen war. Ich schritt voraus und klopfte an. "Herein!", kam es gleich. Ich schaute noch ein Mal zu Kaoru, der mir zulächelte. Dann betraten wir das Büro. Ihara saß hinter seinem Tisch und blickte auf, als wir vor ihm zum Stehen kamen. "Miss Ryan. Was kann ich für Sie tun?", lächelte er freundlich. " Ich hab zwei Anliegen. Das erste sind die Anträge für unsere neuen Projekte.", legte ich sie ihm vor. "Sehr gut. Dann können sie heute noch rausgehen.", nahm er die Blätter an sich. " Okay, und was kann ich für Sie tun, Niikura-san?" Ihara schien mein zweites Anliegen schon vergessen zu haben und richtete sein Augenmerk auf Kaoru. " Es geht um eine Einstellung bei Ihnen, die eine meiner Freunde betrifft." Iharas eine Augenbraue wanderte fragend nach oben. Kaoru nahm dies als Anlass, sich auf einen der Stühle vor Iharas Tisch zu setzen. Ich tat es ihm gleich und Kaoru begann, von Kira zu erzählen und wieso er einen Arbeitsvertrag für sie bei Sony für wichtig erachtete. Kaorus Argumente waren gut und er wählte seine Worte mit Bedacht, dennoch lag in Iharas Gesichtszügen hin und wieder ein regelrechter Widerspruch. " Ich hab davon gehört. Die Sache mit JVC Victor und Hara-san war lange in den Medien.", begann Ihara, nachdem Kaoru seine Ausführungen beendet hatte. " Dennoch muss ich Ihnen sagen, dass eine Einstellung bei Sony gerade unmöglich ist. Wir sind im Moment voll besetzt.", schaute Ihara Kaoru und mich eindringlich an. " Kann man da gar nichts machen?", fragte ich. "Ich meine, man braucht doch in der Marketingabteilung immer jemanden und Galiano-san ist eine gute Kraft." " Das bezweifle ich ja auch nicht. Aber wir können keine weiteren Mitarbeiter mehr einstellen, wir sind ausgeschöpft..." "Einen scheiß sind sie.", fuhr ich dazwischen. Langsam reichte es. Ich hatte es doch gehört. Trotzdem hatte ich so mal ganz das Gefühl, dass Ihara sich nicht ein bisschen bemühte, Kira eine Chance zu geben. " Miss Ryan, ich verstehe Ihre Sorge und Ihr Bemühen, aber ich kann in der Sache nichts für Sie tun." Ich schüttelte auf Iharas Worte nur meinen Kopf, schnaubte abweisend und stand auf, um ohne ein weiteres Wort den Raum zu verlassen. Draußen trat ich verärgert gegen die Wand, versuchte meiner Wut Platz zu machen. "Scheiße.", fluchte ich auf Englisch. " Hey.", ich spürte Kaorus Hand auf meiner Schulter, die mich zu ihm herumdrehte. "Ganz ruhig, okay? Es ist noch nichts verloren. Wir sollten es bei Nagoshima-san versuchen. Er gehört zur oberen Geschäftsleitung von Sony und kann weitaus, mehr in Bewegung setzen, als Ihara." Kurz schaute ich Kaoru in die Augen, versuchte meine Tränen zu verdrängen die sich mit meiner Wut im Bauch hoch gekämpft hatten. "Ich würde meine Stelle aufgeben, damit sie glücklich ist, damit sie endlich wieder mit Toshiya zusammenkommen könnte." " Ich weiß, aber das bringt nichts, wir werden eine Lösung finden und morgen mit Nagoshima-san sprechen.", nahm Kaoru mich in den Arm. Ich schluckte die Tränen hinunter aber konnte dennoch ein Schluchzen nicht unterdrücken. Nachdem Kaoru gegangen war, hatte auch ich mich entschlossen für heute Schluss zu machen. Ich hatte meinen Sold eigentlich erfüllt, also konnte ich den Weg nach Hause getrost antreten. Zuhause angekommen, entschied ich mich für einen Abend vor dem Fernseher. Ich wollte den Tag so etwas ausklingen lassen, versuchen etwas zur Ruhe zu kommen. Doch wirklich Ruhe finden, tat ich nicht. Ich musste immer wieder an das Gespräch mit Ihara denken. Wie konnte der Mann nur so kalt gegenüber dieser Sache sein? Wenn er von dem Geschehen zwischen Kira und Toshiya wusste, dann verstand ich nicht, dass er einfach nicht den Ernst der Lage begriff. Um mich etwas von meiner wieder aufkommenden Wut abzulenken, entschied ich mich Chris, meinen ehemaligen Chef, anzurufen. Ich hatte ihm schließlich versprochen gehabt mich mal zu melden. Er war überrascht, als er meine Stimme hörte und erkundigte sich gleich nach dem Wohlbefinden von mir und dem Baby. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich in den letzten Tagen wenig an das Kind gedacht hatte. Es war alles so drüber und drunter verlaufen, dass ich keine Zeit hatte einmal daran zu denken. Ich erzählte Chris von meinem neuen Job und, dass es mir in Tokio sehr gut gefiele. Er war erbost, als ich ihm von Ihara erzählte und hoffte, dass Kaoru und ich das hinbekommen würden. Chris Art jemanden Mut zu machen, tat in diesem Augenblick unheimlich gut. Er war immer der Vater gewesen, den ich mir gewünscht hatte. Kaum hatte ich wieder aufgelegt, klingelte das Telefon. " Ryan.", meldete ich mich und schaute dabei zum Fernseher, der einen Film zeigte. " Lily? Ich bin es, Camui." Mein Herz setzte kurz aus. Woher hatte er denn meine Nummer? Da ich nicht antwortete, sprach er einfach weiter. " Ich weiß, dass du dich nicht mir treffen wolltest, aber ich möchte gerne mit dir reden. Es tut mir leid, dass ich Masa davon erzählt habe, obwohl wir uns einig waren, dass es besser wäre unsere Nacht zu verheimlichen." " Camui, ich...ich kann mich nicht mit dir treffen. Du weißt, dass es schief gehen wird." Ich wollte nicht, dass wir wieder einen Fehler begingen. Allein der Gedanke an Shinya ließ mich so handeln. " Ich verspreche dir, dass ich keine Absichten habe. Aber wir haben uns 3 Jahre nicht gesehen und ich würde schon gerne wissen, was alles so in der Zeit passiert ist." Ich wusste nicht was es war. Ob es seine Stimme war, die mich fast anflehte oder mein eigener Wunsch mit ihm zu reden, doch letztendlich kamen die Worte dennoch über meine Lippen. " Okay, aber nicht lange." " In Ordnung. Ich komme dann vorbei." Gesagt, getan. Eine knappe dreiviertel Stunde später saß Camui bei mir im Wohnzimmer auf der Couch, während ich in einem der Sessel saß. " Es tut gut dich zu sehen.", begann er das Gespräch, nachdem wir einen Moment schweigend dagesessen hatten und den Augenkontakt vermieden. " Wir mussten uns damals so Knall auf Fall verabschieden. Ich habe öfters darüber nachgedacht was du so machst." Ich schaute bei Camuis Worten auf meine Hände, die verschränkt in meinem Schoss lagen. Ich merkte, dass eine Spannung im Raum lag, doch gelang es mir nicht diese zu definieren. Wieder lag eine Ruhe im Raum. Was sollte ich denn sagen? Sicher hab ich auch öfters an ihn gedacht, doch seit meiner Ankunft in Tokyo und nach dem Treffen mit Dir en grey wusste ich gar nicht mehr, was ich denken sollte. Plötzlich spürte ich Camuis Hände auf meinen und seinen fragenden Blick. " Was ist los? Dich bedrückt doch etwas. Möchtest du darüber reden?", strich er sachte mit den Daumen über meinen Handrücken. Tief durchatmend schaute ich ihn an. Es war ungewohnt in braune Augen zusehen, wenn man ihn doch meist mit seinen blauen Kontaktlinsen kannte. Ehe ich wusste was ich eigentlich tat, legte ich meine Hand an seine Wange und ließ sie dort. " Ist es wegen Shinya?", versuchte er herauszubekommen, was mir auf den Herzen lag. Durch die ganze Sache mit Kira hatte ich mich irgendwie selbst vergessen. Ich nickte auf seine Frage hin. " Es tut mir Leid wegen der Sache mit Machiko." " Schon gut.", kam es geflüstert über meine Lippen. Camui legte seine Hand auf die meine, welche auf seiner Wange ruhte. Dann nahm er sie in seine und führte sie zu seinen Lippen, wo er einen Kuss auf meine Fingerkuppen hauchte. Schlagartig wurde mir die gefährliche Situation bewusst, in welcher wir uns bewegten, entriss ihm regelrecht meine Hand und stand dann auf, um zum Fenster hinüber zu gehen und dort einen Blick auf die Straße zu werfen. In der Fensterscheibe sah ich, wie Camui sich seufzend mit den Händen über das Gesicht fuhr, immer noch vor dem Sessel hockend, und dann zu mir schaute ehe er sich aufrichtete und langsam zu mir herüber kam. Kaum stand er hinter mir spürte ich seinen Atem im Nacken, als er anfing zu sprechen. " Du bist verheiratet?", kam die Frage über seine Lippen und es klang verletzt. Ich warf einen Blick auf den Ring. " Nicht mehr lange. Ich bin gerade dabei mich scheiden zu lassen.", sagte ich trocken, als wäre es das Normalste der Welt. " Willst du es mir erzählen?", legte Camui seine Arme um meine Hüfte. Erst wollte ich protestieren, doch dann lehnte ich mich gegen seinen warmen Oberkörper. Ich hatte solange nicht mehr das Gefühl genießen können in den Armen eines anderen liegen zu können. " Nein. Ich möchte nicht darüber reden.", schaute ich aus dem Fenster. " Es ist sowieso bald alles Vergangenheit." " Du bist immer noch so wunderschön.", flüsterte Camui mir ins Ohr, nachdem wir eine Weile dastanden und die Anwesenheit des anderen genossen. " Du weißt, dass du das nicht sagen sollst. Für uns gibt es keine Zukunft. Ich liebe Shinya." " Ich weiß.", seufzte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. " Ich werde dich trotzdem lieben, denn ich kann einfach nichts dagegen tun. Es ist bei jeden unser Treffen wie am ersten Tag." Ich merkte wie mir bei den Worten eine Träne die Wange hinunter lief und dennoch lächelte ich. Nach allem was geschehen ist, hatte sich die Beziehung zwischen Camui und mir nicht verändert. " Wieso hast du Masa von unserer Nacht erzählt.", wollte ich endlich die Antwort auf die Frage, die ich mir schon seit Tagen stellte. " Ich hatte versucht es für mich zu behalten, so wie wir es geplant hatten, aber ich konnte nicht. Masa sollte einfach davon wissen. Mein schlechtes Gewissen hatte mich so sehr geplagt, dass ich es einfach nicht mehr ausgehalten hatte. An manchen Tagen hatte ich das Gefühl, dass das Geheimnis mich von innen her auffressen würde und mit diesen Gefühlen konnte ich einfach keine Beziehung mit Masa führen." " Wer weiß alles sonst noch davon? Weiß...weiß Shinya es?" Angst machte sich in mir breit. Es wäre einfach das Schlimmste, wenn Shinya auch noch davon erfahren hätte. " Das kann ich dir nicht sagen. Hyde weiß es und Toshiya sowie Kira.", hauchte er mir einen weiteren Kuss in den Nacken. " Camui.", protestierte ich wegen seinen Liebkosungen. Er machte es hier keinem dadurch leichter. " Wann wolltest du mir eigentlich von deiner Schwangerschaft erzählen?", fragte er mich auf einmal unerwartet. " Was?", drehte ich mich schockiert um. Woher wusste er? " Wann wolltest du mir davon erzählen.", legte er seine Hände auf meinen Bauch, zog mich etwas näher zu sich. " Wovor hast du Angst, dass du es für dich behältst?" Er schaute mir abwartend in die Augen. " Davor alles noch komplizierter zu machen.", flüsterte ich. " Du solltest es ihm sagen." " Er wird mich dann erst recht nicht mehr wollen." Ich musste an Shinyas Blick denken, als wir uns seit langem wieder gesehen hatten, als wir uns auf dem Flur gegenüber gestanden hatten. Sein trauriger Blick hatte mir tausend Stiche versetzt. Ich wollte diesen Blick nicht noch einmal sehen müssen. " Wer könnte dich nicht wollen.", zog Camui mich das letzte Stück zu sich und legte gegen jede Regel seine Lippen auf die meine. Erst stand ich nur erstarrt da, doch dann erwiderte ich, obwohl die Vernunft mir sagte, dass es mehr als falsch war. " Du solltest lieber gehen.", unterbrach ich den Kuss, wollte verhindern, dass mehr geschah, als gut war. " Okay.", stimmte er zu, legte dennoch seine Hand in meinen Nacken und zog mich wieder zu sich, um meine Lippen erneut mit seinen zu versiegeln. Ich spürte, wie seine Zunge mit meiner spielte, sie animierte mit zu machen. Alles ging so schnell, dass ich gar nicht nachdachte und auf das Spiel einging. Ohne den leidenschaftlichen Kuss zu unterbrechen, spürte ich, wie Camui mich rückwärts dirigierte und ich dann gegen das Fensterbrett stieß. " Nicht!", bat ich ihn. Das war alles so falsch und durfte nicht sein. Außer Atem trennten wir uns und schauten uns nur an. Darauf legte er seine Arme um mich, vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. " Gomen nasai.", hörte ich ihn sagen bevor er von mir abließ und sich umdrehte. Auf den Weg aus dem Wohnzimmer, griff er sich seinen Mantel von der Couch und dann hörte ich Sekunden später nur noch, wie die Tür ins Schloss viel. Ich stand noch immer völlig verwirrt an meinem Platz und musste erst einmal realisieren, was passiert war. Später entschloss ich mich einfach ins Bett zu begeben und wieder zu mir zu finden. Morgen würden Kaoru die Sache mit Nagoshima in Angriff nehmen. Und wer weiß, vielleicht hatten wir ja Glück. Es war jetzt fast 13 Uhr und Kaoru und ich saßen seit geschlagenen 2 Stunden bei Nagoshima im Büro. Ich hatte das Diskutieren langsam satt, was man von Kaoru wohl nicht behaupten konnte. Er schien überhaupt nicht müde zu werden und seine Argumente waren unerschöpflich. Irgendwann lehnte Nagoshima-san sich zurück und schaute uns beide abwechselnd an. " Ich will ehrlich sein.", begann er. " Wenn ich die ganze Sache bei Sony betrachte, dann ist eine Einstellung eines weiteren Mitarbeiters nicht von Nutzen. Trotzdem, denke ich, werde ich das eine Mal ein Augen zudrücken und Galiano-san in die Marketingabteilung aufnehmen. Die einzige Bedingung ist, dass sie noch im Dezember anfängt. Wie sie das mit ihrem Arbeitgeber regelt ist also keine Sache, die mich zu beschäftigen hat." Ich musste mir einen Freudenschrei verkneifen. Die ganze Anstrengung der letzten zwei Stunden fiel von mir ab und machte einer Erleichterung Platz. " Gut, dann erwarte ich von Galiano-san im Laufe der Woche die Unterlagen, wenn sie mich jetzt entschuldigen würden.", stand Nagoshima-san auf und reichte uns zum Abschied die Hand sowie den Brief für Kira. Ich nahm beides an und bedankte mich, genauso wie Kaoru noch einmal ehe wir den Raum verließen. Nachdem die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, konnte ich meine Freude nicht mehr zurückhalten und sprang Kaoru mit einem überglücklichen Lachen in die Arme. " Jetzt wird alles wieder gut.", legte er seine Arme um mich und drückte mich ebenfalls erleichtert. Gleich darauf ließ ich Kaoru wieder frei und lächelte glücklich. " Wen haben wir denn da? Meine Lieblingsfreundin.", vernahm ich unerwartet eine bekannte Stimme hinter mir und drehte mich um. Daisuke und der Rest kamen gerade auf uns zu. Shinya im Hintergrund. " Dass wir euch beide hier erwischen.", begrüßte Die mich mit einer Umarmung. " Das hat seine Gründe. Sagt mir mal lieber, was ihr hier wollt.", meldete sich Kaoru zu Wort und ich war genauso auf eine Erklärung gespannt. Denn Kaoru hatte nichts davon verlauten lassen und es war mittlerweile schon Mittag. Eigentlich hatte ich geglaubt, dass der Rest von der Band was Sinnvolleres zu tun hatte, als im Sonygebäude rum zu laufen. " Heute ist das Gespräch wegen unserem neuen Projekt, falls du es vergessen haben solltest.", lehnte Kyo sich gegen die Wand. " Ich habe es gewiss nicht vergessen. Aber das begründet noch immer nicht eure Anwesenheit." " Du hast doch nicht etwa gedacht, dass du das mit dem Projekt alleine durchziehst. Wir sind schließlich immer noch eine Band." " Wir haben noch nicht einmal eine Rücksprache mit unserem Manager, also war es gar nicht nötig, dass ihr hier erscheint." " Was ist das?", zeigte Die auf meine Hand, die noch immer den Umschlag für Kira festhielt. " Das ist ein Brief.", meinte ich abweisend, da ich nicht wusste, ob ich ihnen von Kiras baldige Einstellung erzählen sollte. " Das sehe ich auch." " Nun gut, wie auch immer. Ich mache mich jetzt auf jeden Fall auf den Weg zu Inoue." Kaoru unterbrach mit diesen Worten einfach Daisukes Neugierde und drehte sich auf dem Absatz um, um den Weg zum Fahrstuhl anzusteuern. Shinya folgte ihm mit Kyo auf den Fuß. " Man sieht sich.", verabschiedete sich Die mit einer Umarmung ehe auch er zu den anderen Aufschloss. Toshiya blieb stehen und kam auf mich zu. " Toto, kommst du?", rief Kyo ihm zu, als sie in den Fahrstuhl einstiegen. " Geht schon mal vor, ich komme gleich nach." Und mit diesen Worten waren die anderen verschwunden und ich stand mit Toshiya alleine auf dem langen Flur der Chefetage. " Wie geht es dir?", wandte er sich wieder mir zu. " Ganz gut." " Ich will eigentlich wirklich nicht neugierig erscheinen, aber mich würde doch gerne interessieren, was es mit dem Brief auf sich hat. Man steht ja schließlich nicht täglich mit dem Leader auf der Chefetage des Sonygebäudes." Toshiya schaute mich eindringlich an. Irgendwie fühlte ich mich unbehaglich. Lange rang ich mit mir, ob ich es ihm sagen sollte oder nicht. Letztendlich kam ich mit mir in Übereinkunft, dass Toshiya ein Recht darauf hatte es zu erfahren. " Das ist ein Brief für Kira." Allein bei ihrem Namen wurde er hellhörig und schaute nur noch fragender. " Ich habe es mit Kaoru geschafft, dass Sony bereit ist Kira in der Marketingabteilung aufzunehmen. Ich konnte mir das mit euch beiden nicht anschauen und, als Kira mir das mit euch erzählt hatte, da dachte ich, dass ich in einer falschen Welt sei. Ihr seid in meinen Augen einfach füreinander gemacht und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ihr nie wieder zusammen sein würdet wegen dieser beschissenen Sache mit Sony und JVC Victor." Bei jedem weiteren Wort, das ich sprach, konnte ich sehen, wie Tränen in Toshiyas Augen aufkamen und er versuchte sie zu verdrängen. " Ich...ich weiß nicht, was ich sagen soll.", lächelte er zaghaft und es schien, als würde ein Stein von seinem Herzen fallen. " Ein einfaches ,Arigatou' reicht mir.", lächelte ich zurück und kaum hatte ich das gesagt, fand ich mich in einer Umarmung wieder. " Wie kann ich euch Beiden dafür nur jemals danken." Ich erwiderte Toshiyas Umarmung. " Mach dir darüber keine Gedanken. Ich hoffe nur, dass nun endlich wieder alles wie früher wird." Toshiya entließ mich aus der Umarmung und nickte. " Ich werde alles versuchen." " Na, das will ich jawohl hoffen.", meinte ich gespielt mahnend und reichte ihm dann den Brief für Kira. " Ich denke, dass du ihn ihr übergeben solltest." Kurz zögerte Toshiya, bevor er mir den Brief abnahm. " Wie auch immer, ich muss noch arbeiten.", verabschiedete ich mich und lächelte noch einmal ehe ich mich auf den Weg in mein Büro machte. Ich war mir sicher, dass Toshiya und Kira das Beste aus der Sache machen würden. Und ich war mir sicher, dass alles wieder so werden würde wie vor der Sache mit den Medien. ~*~ Seufzend ließ ich mich im Fahrstuhl gegen die Holzwand fallen. Der Tag heute war anstrengend gewesen und ich wollte einfach nur noch nach Hause. Als der Fahrstuhl in der Tiefgarage ankam, steuerte ich auf mein Auto zu und entriegelte dann die Türen. Die Sachen auf den Beifahrersitz werfend, stieg ich ein und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Weiter kam ich jedoch nicht, da mein Handy klingelte. Ich überlegte, ob ich rangehen oder einfach für mich entscheiden sollte, dass Feierabend nun mal Feierabend war. Ich nahm das Zweite und schnallte mich an, um dann mit dem Auto die Tiefgarage zu verlassen. Das Handy hörte nach dem fünften Klingeln auf und ich atmete erleichtert aus. Hätte es wohl noch länger geklingelt, wäre ich doch noch rangegangen. Da war ich mir sicher. Der Verkehr auf den Straßen war heute einigermaßen angenehm und so brauchte ich nicht ganz so lange nach Hause. Ich fuhr gerade auf den Parkplatz, als ich Toshiya sah, der aus der Haustüre herauskam. Mein Herz blieb kurz stehen, nur, um darauf doppelt so schnell weiter zu schlagen. Was tat er hier? Ich schluckte schwer und getraute mich gar nicht weiter zu fahren. Totchi lief den Gehweg entlang und stieg dann etwas weiter weg in sein Auto. Ich schaute ihm noch nach bis er nicht mehr zu sehen war, erst dann konnte ich mich aus meiner Starre lösen und einparken. Fast hektisch griff ich nach meinen Sachen auf dem Beifahrersitz und rannte zum Eingang. Ich sprintete zum Briefkasten und hoffte, dass er eine Nachricht dagelassen hatte, doch ich musste feststellen, dass keine Nachricht von ihm im Briefkasten lag. Etwas enttäuscht deswegen ging ich die Treppen hinauf zu meinem Apartment. Vielleicht würde er ja noch einmal wieder kommen. Vielleicht. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, fiel mein Blick auf einen Brief auf meiner Türmatte und der Blume darauf. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. " Toto.", flüsterte ich und ging auf meine Tür zu. Ich nahm Blume und Brief an mich, um gleich darauf erst einmal meine Wohnung zu betreten. Die Tür fiel schwer hinter mir ins Schloss, als ich einen Blick auf den Brief warf. Sony? Mein Herz blieb stehen. Schnell öffnete ich den Brief und las die Zeilen. " Nein. Das kann nicht wahr sein." Freudentränen liefen mir über die Wangen. Sollte es wirklich stimmen? Konnte ich endlich die letzten schmerzhaften Monate begraben und wieder anfangen zu leben? Ich hoffte es so sehr. joa, das war das nächste kapi. das folgende wird leider erst einmal auf sich warten lassen. hab nächste woche einige prüfungen und dann bin ich ne woche etwa in hamburg. versuch aber dennoch irgendwie weiter zu schreiben und das dann zuhause abzutippen. vielen, vielen dank an die kommi-schreiber. hab mich tierisch gefreut. und nen fetten dank auch an capricious fürs beta-lesen *drück dich* hoffe, dass das kapi euch wieder zugesagt hat... feedback? man liest sich. sayonara stoffel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)