Schicksalhafte Begegnungen von KeiraX (-Augen in der Großstadt- (K. Tucholsky) -><- KaRe) ================================================================================ Schicksalhafte Begegnungen -------------------------- Dies ist das erste Mal, dass ich ein Gedicht als Grundlage der Geschichte genommen habe. Und irgendwie finde ich es gar nicht mal so schlecht - auch wenn ich für den dritten Abschnitt sicherlich ne Ewigkeit gebraucht habe, damit mir was eingefallen war... Aber zum Glück hatten meine Schwester und ihre Freundin eine schöne Idee - somit habt ihr das Ende ihnen zu verdanken X3 (Alle Flüche, Taschentuchrechnungen etc. zu den beiden *grin*) Titel: Schicksalhafte Begegnungen Untertitel: Augen in der Großstadt Autorin: KeiraX Teil: 1 / 1 Spez. Dank an die Deutschlehrerin meiner Sis XD;;; Danke, dass Sie ihre Schüler dieses Gedicht haben interpretieren lassen *lol* Sonst wäre ich nie darauf gekommen, etwas darüber zu schreiben~ UND Danke an meine Sis + Freundin, die mich zu dem Ende gebracht haben ^^; Pairing: KaRe Genre / Warnung: Shounen-Ai, Drama, AU, death (T.T) -> Taschentuchwarnung *snif* Anmerkungen: Es werden zwar eh fast keine Namen verwendet (nur einmal am Ende ^^;), aber trotzdem Rei = Ray Disclaimer: Nix gehört mir - Kai, Rei und andere angedeutete Charas (Rai ^^) sind alleine Takao Aokis und das Gedicht "Augen in der Großstadt" gehört nur Kurt Tucholsky; ich verdien keine Kohle oder sonst noch was~ Viel Spaß ^.~ Keira~ P.S. Schreibt doch bitte Kommis - würde gerne wissen, inwiefern mein "Erstlingswerk" (i.B. auf Gedichten) gelungen ist oO~ = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = Schicksalhafte Begegnungen (Gedicht: "Augen in der Großstadt" von Kurt Tucholsky) Wie an jedem Morgen ging er zur gleichen Zeit aus dem Haus, noch immer leicht müde, nicht wirklich auf seine Umgebung achtend. Ohne Umweg lief er zur Haltestelle der Bahn, die er nehmen musste, um rechtzeitig zum Treffen mit seinen Freunden und Kollegen zu kommen. Trotz früher Morgenstunde war die Straße von scheinbar allen Menschen, die es in der Stadt gab, gefüllt. Nur mit leichtem Gedrängel kam er durch die Massen, sah immer wieder auf die Uhr, damit er seine Bahn bloß ja nicht verpasste, legte an Tempo zu. Doch interessierten ihn die Menschen nicht wirklich, es waren ihm eh alle unbekannt, wozu sollte er ihnen also Beachtung schenken? Sein Blick war nur stur geradeaus gerichtet. Das Einzige, auf was er achtete, war seine Mappe, die er beschützend unter dem Arm geklemmt hatte. Sie beinhaltete seine Entwürfe für das neue Layout der Firma, welche er heute präsentieren wollte. Das war auch der Grund, warum er pünktlich bei seiner Arbeit ankommen musste. Er hatte also gar nicht die Zeit sich in irgendeiner Weise um andere zu kümmern. Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst mit deinen Sorgen: da zeigt die Stadt dir asphaltsglatt im Menschentrichter Millionen Gesichter: Gedankenverloren stand er nun also da, wartete auf das Eintreffen seiner Mitfahrgelegenheit. Innerlich ging er noch einmal seinen kleinen Vortrag für die Präsentation durch, alles war aufs Genauste geplant. So bekam er auch nur schwer mit, wie drei kleine Kinder in seiner Umgebung Fange spielten, lachten und tollten. Sie waren sich der Gefahr, der sie unter Umständen ausgesetzt waren, nicht bewusst. Das Mädchen der Bande lief geradewegs auf ihn zu, blickte dabei zu ihren Freunden nach hinten, achtete nicht auf ihn. Doch trat er schon nahezu intuitiv einen Schritt zurück, wich so dem Kind aus, welches im Endeffekt gegen jemand anderen rannte, sich mit rotem Kopf entschuldigte. Doch interessierte ihn das wenig. Noch immer in Gedanken ging er ein klein wenig weiter zurück. Wenn auch ungewollt, rempelte er einen Unbekannten hinter ihm an, welcher mit dem Rücken zu ihm stand, seines gleichen auch wartete. Zwar war es nur ein leichter Kontakt, dennoch spürbar - für beide. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Trotz allem nicht wirklich auf den anderen achtend, drehte er sich halb zu diesem, entschuldigte sich leise. Nur aus dem Augenwinkel, sich eigentlich gar nicht dafür interessierend, sah er, wie sich der Fremde auch zu ihm wandte, hörte, wie er freundlich lächelnd meinte, es sei alles in Ordnung. Doch bekam er die Worte selbst nicht wirklich mit. Von der lieblich klingenden Stimme angelockt blickte er dann doch auf. Goldene Augen strahlten ihm entgegen, fein geschwungene Brauen, lange schwarze Wimpern. Die Haut, so makellos, wie er es noch nie gesehen hatte, rabenschwarzes Haar, welches einen bis aufs Tiefste in den Bann zog. Doch dauerte der Blickkontakt nicht lange an, einen kurzen Moment später drehte sich der fremde Junge schon wieder um, schaute jemand anderen entgegen, welcher winkend auf ihn zukam. Und einen weiteren Augenblick später war der Fremde auch schon verschwunden, in der Menschenmasse verloren. Nur einmal hatte er noch zurückgeschaut, hatte wie flüchtig seinen Blick gestreift. Was war das? vielleicht dein Lebensglück ... vorbei, verweht, nie wieder. *~*~*~*~* Lachend, lallend, singend. So verständigten sich die meisten Gäste der kleinen Kneipe am Stadtrand, tranken dabei Bier oder Wasser, spaßten mit ihren Freunden herum und lernten noch andere Menschen kennen - meist befreit und ungezwungen. Nur einer saß ruhig an seinem Platz, ging auf die Witze seiner Kollegen neben ihm kaum ein und hielt sich in Schweigen. Er starrte stattdessen nur in sein Glas, war mit seinen Gedanken am Morgen des Tages, bei der kurzen Begegnung mit dem Fremden. Eigentlich hatte er ein anderes Gesicht aufsetzen sollen, war seine Präsentation doch ein voller Erfolg gewesen, hatte er damit seinen Chef erstaunt und eine große Gage verdient. Deswegen war er nun auch mit seinen Freunden in dieser Bar. Sie hatten ihn dazu überredet, das Gelingen zu feiern. Doch war ihm dazu nicht zumute und seine Kollegen konnten ihn in diesem Sinne nicht umstimmen, konnten machen, was sie wollten, die Stimmung des anderen wollte trotz allem nicht steigen. Seufzend wandte er sich an einen vorbeigehenden Kellner, bestellte sich ein weiteres Bier, nachdem er sein vorheriges mit einem Zug geleert hatte. Das Getränk erinnerte ihn ein wenig an den jungen Mann vom Morgen - auch wenn es sicherlich eine Schandtat war, es so zu vergleichen, die Farbe der Augen des Fremden spiegelte sich für ihn in dem Ton des Alkohols wieder... Du gehst dein Leben lang auf tausend Straßen; du siehst auf deinem Gang, die dich vergaßen. Ein Auge winkt, die Seele klingt; du hasts gefunden, nur für Sekunden ... Laut wurde die Tür der Kneipe geöffnet und mehrere Personen traten ein. Für ihn war dies erst uninteressant, bis er eine Stimme vernahm, die er zu erkennen vermochte, die wie ein Engelslied an seine Ohren drang. Und in dem Moment, in dem er langsam aufsah, kamen die neuen Gäste an ihrem Tisch vorbei - mit großen Augen erblickte er denjenigen, den er geglaubt hatte nicht wiederzusehen. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Und wie schon Stunden zuvor trafen sich ihre Blicke, wollten sich nicht wieder voneinander lösen. Goldgelb versank in Rubinrot, Rubinrot in Goldgelb. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die rosigen Lippen des Fremden, als er scheinbar wie in Zeitlupe an ihm vorbeilief. Und wie in Trance erwiderte er die Geste. Einen unvorhersehbaren Moment später wurde der andere von einem seiner Freunde freundschaftlich angerempelt, redete unbedacht auf ihn ein, zerstörte somit den harmonischen Augenblick zwischen den beiden sich vollkommen Fremden. Es war anscheinend ein Bruder oder Cousin, wie die Augenfarbe des Freundes bewies. Mit einem leichten Zunicken wandte sich der andere von ihm ab, ging mit seinen Kumpanen weiter und suchte sich mit ihnen einen stillen Platz im hintersten Eckchen der Kneipe, in der sie niemand sehen und stören würde. Sie setzten sich schäkernd auf die Stühle. Dabei konnte er das Lachen des Fremden deutlich heraushören. Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück ... vorbei, verweht, nie wieder. Wieder hatte er eine Chance verspielt, indem er den anderen einfach nur angesehen, dieses mal zusätzlich noch ein Lächeln aufgesetzte hatte. Er wusste, er würde im Laufe des Abends nicht an den Tisch des Fremden gehen, ihn in irgendeiner Weise ansprechen, dazu hätte dieser alleine sein müssen. Er würde dies nicht tun, auch wenn er wusste, dass er nichts anderes hätte tun können, wenn er seinen inneren Wunsch wirklich erfüllen wollte... Doch hätte er etwas unternehmen müssen, als er die Chance dazu gehabt hatte - in dem ruhigen Moment zwischen den beiden, in dem Augenblick, in dem er sich dem anderen nahe gefühlt hatte, näher als bei irgendwem anderen zuvor.... *~*~*~*~* Mit gesenktem Blick lief er den nun schon fast menschenleeren Straßen entlang. Es war spät geworden, später als er es eigentlich wollte. So musste er nun wohl oder übel nach Hause gehen, da die nächste öffentliche Verkehrseinrichtung erst in einer Stunde fahren würde und seine Freunde alle zu betrunken waren um ihn zu seiner Wohnung zu chauffieren. Kurz hob er den Blick, schaute gen Himmel, zu den vielen Sternen und Planeten am Firmament. Wenn er nun da oben gewesen wäre, hätte er einen Überblick auf die Stadt gehabt, hätte sicherlich den fremden jungen Mann finden können, der schon den ganzen Tag in seinem Geiste herumspukte. Kopfschüttelnd und leicht lächelnd wandte er sich wieder ab - dieser Gedanke war purer Unsinn... Ohne wirklich auf die Straße zu achten ging er über eine schon ausgeschaltete Ampel, den Blick hatte er wieder gen Boden gerichtet. Doch dann blieb er plötzlich stehen, sah ein Paar Schuhe vor sich und blickte langsam auf, direkt in die goldenen Augen des anderen, welcher ihn in dem Moment erstaunt ansah. Du musst auf deinem Gang durch Städte wandern; siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern. Doch legte sich der überraschte Ausdruck schnell wieder, wurde von einem liebevollen und leicht lächelnden überdeckt. Sich in diesem Augenblick nur ansehend bemerkte keiner der beiden, wie er noch immer auf der Straße stand, weiterhin nicht auf den Verkehr achtete. Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als sich das Gesicht des anderen zu einer panischen Miene verzog. Langsam drehte dieser seinen Kopf zur Seite - im nächsten Moment wusste auch er, was geschehen sollte. Ein Auto raste mit zu hoher Geschwindigkeit um die Ecke, genau auf ihn zu. Und er, er war zu erschrocken um sich rühren zu können... Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein, es kann im Kampfe dein Genosse sein. Es sieht hinüber und zieht vorüber ... Bevor er reagieren konnte, fasste jemand seinen Arm, zog ihn mit ganzer Kraft aus dem Gefahrenbereich. Hart prallte er auf dem kalten Steinboden auf, verlor im ersten Augenblick die Orientierung. Doch er hatte sich schnell wieder gefasst, drehte seinen Kopf ruckartig zur Straße, konnte nur noch mit weit aufgerissenen Augen mit ansehen, was in diesem Moment geschah. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Der andere hatte durch seine Rettungsaktion zu viel Schwung gehabt, konnte es nicht stoppen, als er dadurch selbst auf die Straße geschleudert wurde. Er streckte seinen Arm aus um seinen Retter vor dem Auto zu schützen, doch konnte er die ihm entgegengehaltene Hand nicht mehr erfassen, zu weit war der Fremde entfernt. Noch einmal konnte er in dessen Gesicht sehen, die goldenen Opale starr und weit aufgerissen, die langen Haare hatten sich teilweise aus dem geflochtenen Zopf gelöst, der Mund war leicht geöffnet, einem stummen Schrei gleich. Im nächsten Augenblick prallte das Auto gegen den Körper des anderen, ließ ihn auf die Windschutzscheibe aufschlagen, über das Dach rollen und hinter dem Gefährt hart auf den Boden fallen. In einer grotesken Körperhaltung blieb er auf dem steinigen Untergrund liegen, rührte sich nicht mehr. Das Auto wollte quietschend zum Stehen kommen, doch verlor der Fahrer die Kontrolle, so dass das Fahrzeug sich einmal halb überschlug, auf dem Dach schlitternd mit einem am Straßenrand stehenden Pfeiler kollidierte und somit zum Stillstand kam. Doch interessierte ihn das nicht - sein Blick war die ganze Zeit auf den leblosen Körper vor ihm gerichtet. Was war das? Von der großen Menschheit ein Stück! Langsam kroch er auf ihn zu. Seine Schulter schmerzte dabei leicht, doch ignorierte er das Stechen, wollte nur noch zu seinem Retter. Dessen Haare hatten sich nun endgültig aus dem Zopf gelöst, so dass sie halb den anderen umschmiegten, halb einen kleinen Teil der Straße bedeckten und sich an dem schwarzen Boden anglichen, ein Teil von diesem wurden. Vorsichtig besah er sich erst einmal den geschunden Körper des jungen Mannes an - überall befanden sich Schürf- und Schnittwunden, aus einem großen Schnitt auf der einst so schönen Stirn sickerte unablässig Blut, verklebte das schwarze Haar am Ansatz. Doch trotz der vielen Blessuren ging von ihm noch immer eine unbändige Ausstrahlung aus. Einem Hauch gleich strich er ein paar Strähnen aus des anderen Gesicht, hob achtsam den Kopf und Oberkörper leicht an, bettete ihn auf seinen Schoß. Leise sprach er auf ihn ein, er solle doch die Augen öffnen. Nur am Rande bemerkte er, wie sich eine kleine ihm unbekannte Menschenmasse um sie sammelte, wie einer von ihnen Krankenwagen und Polizei verständigte. Von seiner Hoffnung schon fast vollkommen verlassen seufzte er erleichtert auf, als der andere einen Spalt weit seine Augen öffnete, ihn mit einem leichten Lächeln ansah. Kurz öffnete er seinen Mund, wollte etwas sagen, doch kam ihm der fremde junge Mann zuvor. Mit leiser, fast nicht verständlicher Stimme sprach er: "Mein Name ist... Rei." Danach schloss er wieder die Augen, sein Körper sackte in sich zusammen, lag nun vollends leblos in seinen Armen, doch auf den Lippen blieb noch immer das zufriedene Lächeln... Einsame Tränen rannen über seine Wangen, als er seine Stirn gegen die des anderen lehnte, von weitem die Sirenen von Krankenwagen und Polizei hörte und flüsterte: "Kai... Ich heiße Kai..." Vorbei, verweht, nie wieder. *Ende* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)