Im Reich der Verdammten von Daedun (alte Freunde neue Feinde) ================================================================================ Kapitel 3: Beunruhigende Neuigkeiten ------------------------------------ Es war weit nach Mitternacht. Der Mond schien hell durch die Turmfenster und Cecil hatte in ihrem Wohnraum ein Fenster offengelassen, um den scharfen Geruch des Kaminfeuers vom Vortag abziehen zu lassen, als plötzlich leises Flügelschlagen die Stille durchschnitt. Ein pechschwarzer Rabe landete auf dem Fenstersims. Im ersten Augenblick, war nichts Ungewöhnliches an dem Tier, nur seine Größe schien ein wenig über das normale Maß dieser Vogelart hinaus zu gehen. Er legte den Kopf schief, so als würde er skeptisch ins Zimmer blicken, dann hüpfte er hinein. Cecil drehte sich wohlig auf die andere Seite, als sie das Knarren von Treppenstufen wahrnahm. Leicht benommen, blinzelte sie auf die Uhr auf ihrem Nachtisch, dessen Zeiger zwei Uhr morgens anzeigten. " Hast du was vergessen?" murmelte sie verschlafen, doch die Stimme, die ihr jetzt antwortete, ließ sie erschrocken hochfahren. "Nein, sollte ich?" Cecil griff nach ihrem Zauberstab. Im nächsten Moment war es hell ihm Raum. "Ej Vorsicht! Ich habe empfindliche Augen!" maulte die Stimme und Cecil drehte sich verärgert um. "Was willst du hier?" zischte sie und sah zum Fußende des Bettes. Von dort blickte ihr ein hochgewachsener, schlanker, junger Mann entgegen. Er trug eine Hose aus schwarzem Tweed, eine dazu passende schwarz, blaue Weste und darüber einen schwarzen Wollumhang mit einer weiten Kapuze. Seine langen schwarzen Haare, waren im Nacken mit einem Band zusammengebunden und ließen damit das attraktive Gesicht frei, welches schmal geschnitten war. Große, grüne Augen funkelten ihr amüsiert entgegen und das freche Lächeln, das seine Lippen umspielte, machte Cecil noch wütender. "Raus hier!" herrschte sie ihn an "Hast du jemand anderen erwartet?" meldete er sich wieder zu Wort und machte keine Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Cecil richtete sich, so gut sie konnte, unter der Decke auf. "Wenn du bei drei nicht verschwunden bist, kannst du was erleben!" Der Angesprochene seufzte ergeben. "Schon gut, schon gut. Ich merke du bist immer noch die Alte. Dabei solltest du doch jetzt als Lehrkraft, was Höflichkeit angeht, deinen Schülern ein Vorbild sein." Er sah sich um und setzte sich dann unaufgefordert auf ihren Ankleidestuhl, der rechts neben dem Kleiderschrank stand. Cecil beobachtete ihn mit zusammen gepressten Lippen. Als er es sich bequem gemacht hatte, sprach er weiter. "Aber ich will dich nicht länger auf die Folter spannen. Der Grund meines Besuchs ist folgender. Mir ist da was zu Ohren gekommen, was dich bestimmt interessieren wird." Er machte eine bedeutungsvolle Pause. Cecil verdrehte die Augen. "Und was?" fragte sie mühsam beherrscht. Ihre Hand ruhte immer noch auf ihrem Zauberstab, den sie langsam durch die Finger gleiten ließ. Ihrem unerwünschten Besucher, entging dieses nervöse Spiel nicht und er beeilte sich nun fort zu fahren. "Also, in unserem Reich gibt es beunruhigende Neuigkeiten, die auch deines gleichen interessieren dürften und deshalb wurde ich eiligst zu dir geschickt. Es gehen Gerüchte um dass ein alter Bekannter dabei ist zurück zu kehren. Unsere Spione haben treue Anhänger von Deadun belauscht, die sich darüber unterhalten haben, dass ihr alter Meister jetzt einen Weg gefunden hätte, seine Macht unter den Verdammten wieder zu erlangen und nicht nur das. Sie redeten so gar davon, das es ihm so gar gelingen könnte, das Unmögliche zu vollbringen." Seine Augenbrauen hoben sich und er beugte sich mit ernster Mine nach vorne. "Sie verwendeten den Begriff Lichtgänger!" Cecil runzelte irritiert die Stirn. "Was soll das heißen? Das Deadun eine Möglichkeit gefunden hat das Sonnenlicht zu umgehen?" "Nein," verbesserte er sie, "er will es nicht umgehen, sondern viel mehr in ihm gehen." Jetzt machte sich Verblüffung auf ihrem Gesicht breit. "Wie will er das den machen?" staunte sie. " Das kann ich dir auch nicht sagen, aber es fiel noch ein Name bei der Unterhaltung. Harry Potter". Einen Moment lang war es Still im Raum. Cecil ließ die gerade gehörten Worte in ihrem Kopf noch einmal nachklingen, dann sah sie ihm mit entschlossener Mine an. "Du musst unbedingt rausfinden was an diesen Gerüchten dran ist und zwar so schnell wie möglich." Sie wickelte sich ihre Decke um den Körper und marschierte zu ihrem Schreibtisch. Während sie in den Schubladen wühlte, sah der junge Mann sie mit gespielter Entrüstung an. "Hast du unter deiner Decke etwa nichts an?" sie wirbelte herum und pfefferte ihm ein silbernes Kästchen in den Schoss. "Hier, damit kannst du mich jeder Zeit erreichen, wenn du genaueres weißt und jetzt verschwinde!" Sie riss ihn vom Stuhl hoch und schob ihn zum Fenster. "Das ist aber nicht die feine englische Art und außerdem wird es gleich hell," protestierte er gegen ihren etwas unsanfte Art "Auf Wiedersehen" zu sagen. "Du wirst schon ein Plätzchen finden, wo du den Tag verbringe kannst," murmelte sie und im nächsten Moment war er verschwunden. Cecil atmete tief durch. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. Aber was er erzählt hatte, war noch beunruhigender. Sie griff zu ihrem Sachen und zog sich an. Für heute war die Nacht sowieso vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)