Sehnsucht im Herz von abgemeldet (Hoffnungsschimmer am Horizont) ================================================================================ Kapitel1 -------- Danke für das Kommi...Hier geht es weiter :) au revoir,silberengel! Ich verstand nicht genau, was für einen Aufwand ein gewöhnlicher Brief machte. Normalerweise schickte Papa auch Briefe und die bekam ich immer, ohne hier bei der Leiterin des Internats aufzutauchen. Sie deutete mich vor ihren Schreibtisch zu setzen, was ich auch tat. "Sie fragen sich sicher, warum ich sie hier extra her bestellt habe, oder Lea?" Ja, ich wunderte mich wirklich und dieses strahlende Gesicht von Mrs. Braun machte mich ehrlich gesagt sehr nervös. Ich konnte nicht gerade behaupten in meiner Zeit hier im Internat sie jemals lachen gesehen zu haben, aber das war im Moment egal. "Hier bitte!" Sie schob den Brief von ihr auf der Tischplatte langsam zu mir. Ich kam mir vor, wie bei einer schmierigen Geldübergabe. Als sie die Hand von dem Brief wegnahm, sah ich auf dieses weiße Papier vor mir. Mrs. Braun stützte ihren Kopf mit ihren Händen am Kinn ab und grinste mich an. Ich konnte dieses Grinsen nicht wirklich deuten, aber ich hatte den Eindruck, als wäre es sehr hinterhältig, ja fast siegessicher! "Lesen Sie den Brief in ihrem Zimmer ruhig durch! Sie können sich Zeit lassen!" Ich nahm den Brief an mich und ging aus dem Büro. Als ich draußen vor der Tür stand drehte ich den Brief um, um nach dem Absender zu sehen. Mir stockte der Atem, als ich den mir bekannten Namen las. Mit schon fast allem hatte ich gerechnet, aber NIEMALS mit dieser Person! Ich rannte auf mein Zimmer und öffnete den Brief mit großer Hektik! Hier versuchte mich doch jemand zu verarschen! Ganz sicher! Ich schmiss mich auf mein Bett und achtete gar nicht auf Marie und Claudia. Die beiden waren ebenfalls in dem Zimmer und guckten mich nur verdutzt an. Ich glaube sie hatten mich noch nie so vertieft und gleichzeitig so wütend und verwundert gesehen. "Lea, was hast du denn?", fragte mich Claudia. Ich antwortete nicht, sondern las bereits die ersten Zeilen des Briefes. Die Mädchen schauten sich nur gegenseitig an und zuckten mit den Schultern. Sie wussten genau, ich würde ihnen früher oder später davon erzählen. Nach nicht allzu langer Zeit hörten mich meine Freundinnen wahrscheinlich schlurchzen, denn ich spürte beruhigende Hände auf meinem Rücken, die mir tröstend auf und ab strichen. "Lea! Ja, was ist denn mit dir?" "Lass sie lieber noch ein bisschen in Ruhe, Marie!", flüsterte Claudia zu meiner besten Freundin hin. Schließlich fing ich mich wieder und versuchte meinen Freundinnen das Geschehene mitzuteilen. "Hier Marie! Lies den Absender!", forderte ich sie auf. Abs.: Margarete Kupfer Marie machte ein entsetztes Gesicht. "A....aber....i....ist das nicht......?" Claudia verstand nicht wirklich viel von dieser Situation. Ihr hatte ich auch nie über eine Margarete Kupfer erzählt! "Wer ist denn diese Frau?" Ich atmete tief durch, bevor ich mich zusammen nahm und ihr antwortete. "Ich habe dir doch erzählt, dass meine Mutter vor langer Zeit gestorben ist, oder?" "Ja, und weiter?" "Margarete Kupfer ist meine Mutter!" Liebe Lea! Wie geht es dir? Ich weiß, du möchtest bestimmt nichts von mir wissen, aber ich dachte mir mal nach all den Jahren ein kurzes Bild von meinem bisherigen Leben zu berichten. Du weißt, dass ich eine Alkoholikerin war und diese schreckliche Zeit möchte ich auch schnellstens vergessen! Aber du bist meine Tochter und ich hab dich sehr lieb! Mich interessiert, was aus dir geworden ist und ich kann verstehen, wenn du mir nicht auf diesen Brief antworten willst. Ich erwarte auch keine Antwort von dir. Es war sehr schwer herauszufinden, wo du dich zur Zeit aufhälst, aber für eine Mutter ist es nun mal sehr wichtig zu wissen, wie es dem eigenen Kind geht. Es mag dir wahrscheinlich spanisch vorkommen, wieso ich mich nach all den Jahren bei dir melde! Das hat bestimmte Gründe! Ich habe mein Leben in den Griff bekommen, was ich bestimmten Personen verdanke! Einer dieser Personen ist Franz Blanz. Er ist ein sehr liebens- und vertauenswürdiger Mann! Er hatte in den letzten Jahren ziemlich viel zu tun und trotzdem hat er mir in meiner Therapie geholfen. Er ließ sich letztes Jahr von seiner Frau scheiden, weil es bei ihnen ebenfalls nicht funktioniert hat, genau wie bei mir und deinem Vater! Apropos dein Vater! Hat er dir denn gar nichts über mich erzählt? Ich habe versucht über ihn Kontakt zu dir aufzunehmen und da du auf meine anderen vorherigen Briefe nie geantwortet hast, habe ich es irgendwann aufgegeben dir zu schreiben. Ich wollte dir noch etwas sehr wichtiges in meinem Leben erzählen und dich um etwas bitten. Ich weiß nicht, ob du die Bitte für mich erfüllen wirst, aber es würde mir sehr große Freude bereiten und wir könnten uns mal wieder besser kennen lernen. Ich werde demnächst heiraten! Ja, ganz genau! Ich werde Franz heiraten! Und jetzt zu meiner Bitte: Da du nächste Wochen Ferien hast, dachte ich mir, du könntest mal zur Abwechslung mal zu mir kommen, anstatt zu deinem Vater! Dann könntest du meinen zukünftigen Gatten kennen lernen! Natürlich werde ich dich und deinen Vater zu meiner Hochzeit einladen! Ich hoffe, du kannst wenigstens ein paar Tage zu mir kommen. Meine neue Adresse steht auf dem Rückumschlag des Briefes! P.S.: Franz freut sich auch auf dich, genauso wie ich! Achja! Das hatte ich noch gar nicht erwähnt! Franz hat einen Sohn, der ungefähr in deinem Alter ist! Er wird auch kommen, um sich die Braut anzusehen und seine zukünftige Mutter! Dicke Bussis und eine feste Umarmung! Deine Mama, Margarete Kupfer Das war alles zu viel für mich! Schließlich musste ich schon wieder weinen und drückte mich zu Marie. Sie verstand sehr gut, wie ich mich fühlte. Claudia versuchte mich ebenfalls zu trösten. Sie gab sich sehr viel Mühe und ich war sehr froh so gute Freundinnen zu haben. Was sollte ich jetzt tun? Die Woche würde bald um sein! Sollte ich wirklich zu meiner Mutter, die ich all die Jahre für tot glaubte, oder ihre Bitte ignorieren und meine Ferien bei Papa verbringen? Und warum hat mir Papa damals erzählt Mama sei gestorben? Ich verstehe das einfach nicht! Wieso hat mich Papa in bezug auf Mama belogen? Und was für Briefe erwähnte Mama in ihrem Brief? Ich habe nie welche bekommen! Papa hat wohl versucht sie von mir fern zu halten! Wie soll ich das wohl auffassen? Zu viele Fragen, die eine Antwort verlangen! Irgendwie interessierte ich mich schon für meine Mutter, aber wie sollte ich mich ihr gegenüber verhalten? Ich kann nicht tun, als ob nie etwas gewesen wäre? Nun musste ich mich entscheiden von wem ich eine Antwort möchte! Von Mama oder von Papa! Schließlich beschloss ich nach langen Besprechungen mit Claudia und Marie, dass ich zu meiner Mutter fahre. Allerdings werde ich Papa nichts sagen und behaupten die Ferien bei Marie zu verbringen! Marie versprach mir mich zu decken. 'Wenn du diese Chance nicht nutzt, wirst du's vielleicht ewig bereuen! Wie willst du sonst deine Mutter wieder sehen, wenn dein Vater dich von ihr fernhält?' Das waren die Hauptgründe, warum ich mich zu diesem Schritt wagte. Claudia fuhr mit mir eine Zeit lang im selben Zug. Allerdings musste ich früher aussteigen. Ich gebe zu, ganz okay fühlte ich mich nicht. Ich war sehr nervös, als ich nun alleine auf dem Bahnhof stand. Kurz überlegte ich auch wieder zurück zu fahren und das alles ins Wasser fallen zu lassen. Schließlich habe ich nicht mal gesagt, dass ich komme oder nicht. Mama hatte auch geschrieben, dass sie keine Antwort erwarte. Im Grunde war ich nur zu feig ihr zurück zu schreiben oder sie einfach anzurufen! Ich ring mich doch noch dazu durch mir ein Taxi zu bestellen und fuhr zu der mir angegebenen Adresse. Ich bezahlte das Taxi und stieg aus dem blauen Mercedes, der mich vor diesem riesigen Haus vor mir absetzte. Das war ja fast ein Palast! Dieses Haus hatte bestimmt mindestens drei Stöcke und einen riesigen Garten! Ich war gespannt, was mich hier erwarten würde. Ich hielt meine Tasche fest in meiner Hand und klingelte an dem Haustor. Eine elektronische Stimme antwortete mir an der Gegensprechanlage. Ich antwortete mit meinem Namen, die kurze Zeit für Stille sorgte. Doch dann wurde das Tor geöffnet und ich musste einen langen Kieselweg folgen, um zu dem Haus zu kommen. Auf halben Weg konnte ich sehen, wie die Eingangstür geöffnet wurde.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)