Sehnsucht im Herz von abgemeldet (Hoffnungsschimmer am Horizont) ================================================================================ Kapitel4 -------- Vor Schreck war ich unfähig mich zu bewegen und starrte den nackten Jungen vor mir mit offenem Mund an. Er blickte ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen zu mir. Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick zwischen seine Beine wanderte. Überhaupt betrachtete ich den Körper des Jungen in diesen Bruchteilen von Sekunden sehr genau und im Inneren wurde mir bewusst, dass dieser jemand derjenige war, den ich schon auf dem Foto gesehen hatte. Genau, wie am Foto hatte er immer noch diesen wundervollen durchtrainierten Oberkörper und seine schlanke Taille war ebenfalls zum Anbeißen! Seine blonden Haare klebten ihm nass im Gesicht und seine strahlend blauen Augen stachen förmlich hervor, denn sein ganzer Körper war braun gebrannt. Der Junge reagierte endlich und schnappte sich mit seinem muskulösen Oberarm ein weißes Handtuch, dass er sich schnell vor seine Männlichkeit hielt. Ich fragte mich selbst, wie ich dieses Bild vor mir nur so schnell in mein innerstes Auge brennen konnte! Endlich registrierte ich, dass mir nicht nur von dem heißen Dampf warm geworden war, sondern, dass ich ziemlich rot angelaufen war. Ich hatte mir mein erstes Treffen mit Christoph wirklich anders vorgestellt! Christoph sprach mich an, ohne, dass ich es bemerkte. "Hallo! Kannst du bitte hier verschwinden!", fuhr er mich schroff an. Ich stammelte eine Entschuldigung und wollte plötzlich so schnell, wie möglich hier weg. Er musste mich ja für den reinsten Vollidioten halten oder sonst noch was Schlimmeres! In meiner Hektik drehte ich mich um und rutschte aus. Ich landete unsanft auf meinem Hintern. Den Schmerz bemerkte ich allerdings, als ich schon aufgestanden war und hinter mir die Tür schloss. Mein schnell schlagendes Herz machte sich nun bemerkbar. Ich hatte das Gefühl, dass es fast heraussprang! Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Jungen meines Alters nackt, splitterfaser nackt, gesehen! Nach den ersten Schrecksekunden, in denen ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte, sah ich mich genauer im Zimmer um und musste feststellen, dass ich mich wahrscheinlich in seinem Zimmer befand! Wie konnte ich auch nur so blöd sein und das erst jetzt bemerken? Dann kam mir der Gedanke, dass der blonde Junge jeden Moment aus dem Badezimmer treten konnte und die Panik stieg erneut in mir hoch. So schnell mich meine Füße tragen konnte verließ ich das Zimmer und suchte nach meiner Mutter. Ich musste mich von diesem Erlebnis ablenken und hoffen, dass ich das alles vergessen würde! "Da bist du ja Schätzchen! Ich habe dich schon überall gesucht!" Ich war so froh, dass ich meiner Mutter begegnete, denn ich hatte mich irgendwie in diesem Haus verlaufen! Am besten man brachte in jedem Stock einen Plan an, damit man weiß wo man war! Freudig sprang ich meiner Mutter in die Arme, die darüber herzhaft lachte. Dadurch brachte sich mich auf andere Gedanken und wir beide machten uns auf den Weg wieder in den großen Speisesaal, um zu frühstücken. Wir frühstückten alleine, da Franz geschäftlich unterwegs war und die Angestellten aßen sowieso nie mit uns. Aber was machte dann dieser Junge? Wo war er und warum aß er nicht mit uns? Er war doch wahrscheinlich derjenige, dem ich heute vorgestellt werden würde, oder täuschte ich mich da? Naja, es war im Grunde genommen doch völlig egal! Ich hatte es nicht eilig ihn wieder zu sehen! Genaugenommen graute es mich davor, denn wie sollte ich mich gegenüber ihn verhalten? Meine Mutter schien zu bemerken, da ich mit meinen Gedanken an einer ganz anderen Stelle war, nur nicht bei unserem Gespräch. Ohne es zu merken hörte ich meiner Mama gar nicht mehr zu! "Schatzchen, woran denkst du denn? Ist es wegen deinem Vater?" "Äh....was? Papa? Wie komm...." Ich beschloss ihr nicht von meinem morgendlichen Missgeschick zu erzählen und ließ sie in dem Glauben. "....ja! Es ist wegen Papa! Weißt du ich habe ihn angelogen! Ich sagte ihm ich verbringe die Ferien bei einer Freundin! Er weiß gar nicht, dass ich bei dir bin!" Etwas geschockt sah mich meine Mutti an, doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. "Na egal! Hauptsache du bist bei mir! Aber irgendwann musst du ihm davon erzählen!" "Ich weiß, Mama, aber ich möchte zuerst die Ferien bei dir hier genießen, bevor ich Papa davon erzähle!" "Weißt du was Liebling?" "Nein? Was denn?" "Wir beide machen uns einen schönen Tag! Wie wäre es mit einkaufen?" Meine Augen fingen an zu strahlen! "Oh ich liebe einkaufen!!" "Na dann fahren wir auch einkaufen! Und danach gehen wir am Swimming Pool schwimmen!" "Ihr habt einen Swimming Pool??!!" Erstaunt riss ich meine Augen auf! "Natürlich! Franz ist eben mit allem Drum und Dran ausgestattet!" "Klasse!!" "Aber jetzt mache dich fertig, damit wir loskönnen! Lass die Teller einfach stehen! Die räumt schon Isabella weg!" "Okay!" Der heutige Tag war ziemlich heiß und ich freute mich gewaltig! Margarete und ich fuhren in einem roten Porsche in die nächstgelegene Stadt und verbrachten in einem riesigen Einkaufszentrum den ganzen Vormittag. Ich bekam fast alles, was mein Herz begehrte und meine Mutter machte es glücklich mich so freudestrahlend erleben zu können! Sie sagte zu mir sogar, dass sie den Eindruck hätte ich machte der Sonne Konkurrenz! War doch eine liebe Behauptung! Zu Hause angekommen, wollte ich sofort meinen neuen Badeanzug anprobieren und schwimmen gehen. Ich ließ mir von Isabella den Weg beschreiben, durch welche Tür ich jetzt zu dem draußen angelegten rieseigen Pool kam. Im Endeffekt brachte sich mich gleich hin. Meine Mama wartete bereits mit Franz auf mich. Luftmatratzen gab es in Hülle und Fülle und sogar eine Cocktailbar war angerichtet! Ich suchte mir eine von den Hundert Liegen aus und legte mein Handtuch darauf. Ich schämte mich zwar wegen meiner Figur und deswegen verschwand ich gleich im kühlen Nass, damit die anderen nicht zu viel zu sehen bekamen. Eigentlich war es mir egal, ob Mama über mich und meine Figur redete, solange sie mich nicht damit konfrontiert, so wie neulich auf den Stiegen. Damit hatte sie mich sehr verletzt! Und wer weiß, was Franz über mich sagte! Wenn ich so recht bedenke, hatte ich noch kein einziges Wort mit ihm geredet! Er war mir fremd und ich glaubte mich ihm gegenüber noch mehr für meine Figur zu schämen. Auf einmal musste ich schon wieder an den morgendlichen Vorfall denken und ich wunderte mich wo Christoph die ganze Zeit über abblieb? Das Haus war riesig, trotzdem könnte man ihn doch Hi und Da mal zu Gesicht bekommen! Und wann dachte meine Mutter mich ihm vorzustellen? Kaum dachte ich diesen Gedanken zu Ende, tauchte er in der Tür mit einem Handtuch über seine Schulter geschlungen und in Badeshorts auf. Als sich unsere Blicke trafen, schaute ich schnell weg. Ich konnte ihn einfach nicht ansehen, da ich mich immer noch schämte. Franz winkte seinen Sohn zu sich und Mama. Mit einem Seufzer schlenderte er zu den beiden und jetzt rief auch meine Mutter nach mir. *So ein Mist*, dachte ich mir, denn jetzt blieb mir nichts anderes übrig als dort hinüber zu gehen. Widerwillig stieg ich aus dem Pool, schnappte mir mein Handtuch und ging zu den dreien. Ich spürte förmlich die Blicke, die mir die drei schenkten und mir wurde etwas mulmig zu Mute. Schließlich standen wir uns gegenüber und Franz wollte gerade beginnen mich ihm vorzustellen, da unterbrach Christoph seinen Vater. "Wir hatten bereits das Vergnügen!" Verwundert über seine Aussage, blickte alle drei zu mir. "Äh....ja....wir sind uns kurz begegnet!", antwortete ich hastig, da ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. "Tja, wenn ihr euch schon kennt! Dann verbringt doch ein wenig Zeit miteinander und versucht euch kennen zu lernen!" Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als ich das aus dem Mund meiner Mutter hörte. Ich wollte schon irgendetwas erwidern, aber mir fiel mal wieder nichts ein! Außerdem irritierte mich Christophs Blick, der mich so durchdringend und etwas verächtlich anstarrte. "Sie kennt mich bereits viel zu gut! Sie hat von mir viel zu viel gesehen, was teilweise meine besten Freunde sogar niemals zu Gesicht bekommen werden!" Ich wünschte ich wäre tot! "Was meint er denn damit Schätzchen?" Christoph hatte es sich auf einer Luftmatratze bequem gemacht und ließ mich hier mit unseren Eltern alleine! Na toll! Was war denn das für eine Scheiß- Frage? "Gar nichts!", erwiderte ich etwas schroff, was ich gegenüber meiner Mama nicht sein wollte. Etwas gekränkt, dass dieser arroganter Schnösel mich vor den anderen so bloß stellen konnte! *Ich hätte mir doch gleich denken können, dass er so ein unausstehlicher Snob war!* Er erinnerte mich schon fast an die zwei blöden Gänse aus dem Internat! Genauso einer war er und ich sah die schreckliche Zeit in Bildern schon vor mir, wo er mich herumkommandieren würde und ich einfach zu feig war dagegen etwas zu sagen. Aus irgendeinem Grund machte er mich so ganz und gar aggressiv! Anscheinend wollte er nichts mit mir zu tun haben, okay! *Das kann er haben! Ich werde ihn ebenfalls ignorieren und damit hat sich die Sache!* Mir war er total egal! Zumindest dachte ich mir nichts dabei, obwohl er die ganze Zeit in meinen Gedanken herumspukte... ER lag den ganzen Nachmittag faul herum und bewegte sich wirklich nur, wenn es nötig war! Man hatte den Eindruck, als ob er sich etwas brechen würde, wenn er sich zu viel bewegt! Sogar die blöden Cocktails musste ihm Isabella bringen, obwohl er fast direkt daneben in der Sonne lag und sich bräunte! Ich war zwar vom ersten Augenblick von ihm angetan, dass gebe ich zu, aber nur, weil er gut aus sieht? Gutes Aussehen ist noch längst nicht alles! Ich beschloss nicht weiter darüber nach zu denken und wollte einfach meine Ferien in diesem Luxushaus genießen! Am Abend zog ich mein neues hübsches Kleid an, dass ich mir am Vormittag aussuchte. Ich fand mich eigentlich richtig schick in diesem Kleid und ich sah richtig schlank aus! Ich war gerade auf dem Weg hinunter zu dem Esszimmer, da ich über meine Zimmergegensprechanlage informiert wurde, dass es Zeit zum Essen war. Zuerst erschrak ich völlig und ich wusste nicht, wie mir geschah! Ich schritt gerade die Treppen hinunter und sah, wie Christoph aus seinem Zimmer kam und mich kurz ansah. Ich blieb stehen, keine Ahnung warum, aber sein Gesichtsausdruck machte mir Angst! Er sah mich verächtlich an. Es war nur ein kurzer Augenblick. Schließlich dachte ich mir nichts dabei und ging unbeeindruckt an ihm vorbei. Er folgte mir und ich spürte seine stechenden Blicke hinter mir auf meinem Rücken. Endlich waren wir wieder im Esszimmer, wo wir alle genüsslich zu Abend aßen! Zum ersten Mal seit langen sah ich meine Mutter richtig glücklich an der Seite von Franz! Ja, ich hatte den Eindruck sie wäre ein verliebter Teenager. Also, wenn meine Mutter ihn mag, so wie sie Papa früher mochte, dann musste er doch nett sein. *Ich sollte unbedingt mal mehr Zeit mit Franz verbringen! Aber Papa würde er trotzdem nicht ersetzten!* Ich unterhielt mich mit Franz und Mama den ganzen Abend und ich genoss es innerlich, wie sich Christoph neben seinem Vater langweilte. Man muss sich doch innerlich über solche kleinen Dinge freuen! Auf jeden Fall war ich nach dem Essen sehr müde und ich wünschte Franz und Mama eine gute Nacht. Bei Mama erkundigte ich mich noch, wo hier denn das Bad zu finden sei, da ich das Chlor von dem Pool abwaschen wollte. Mama teilte mir mit einem lieben Lächeln mit, dass ich in meinem Zimmer ein eigenes Bad hatte, so wie jeder hier. Etwas beschämt über das machte ich mich schleunigst auf den Weg in mein Zimmer. Christoph beachtete ich weiterhin nicht. Im Badezimmer schloss ich die Tür ab und betrachtete mich nackt im Spiegel. Ich machte echt Fortschritte. Mir ging es gut und ich nahm ab! Das war sogar schon optisch zu sehen! Ich freute mich schon auf den Tag, an dem ich mein Idealgewicht erreicht hatte. Trotzdem wurde ich wieder etwas rot, als ich an den Nachmittag zurückdachte, an den Pool. Ich schämte mich anderen gegenüber immer noch und ich konnte das nicht verhindern. Marie sagte zwar immer, dass ich das nicht brauchte, denn so dick, wie ich immer tat, war ich gar nicht. Irgendwie gab ich ihr ja recht! Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn sonst würde ich noch auf unangenehme Gedanken kommen und damit wollte ich mir meine gute Laune nicht verderben. Aus dem Schrank kramte ich noch ein Handtuch heraus, dass ich neben meinem Pyjama beriet legte. Danach stieg ich in die Dusche und schob die Schiebetür zu. Das warme Wasser tat gut auf der Haut und es entspannte göttlich. Jetzt wurde mir bewusst, wie müde ich eigentlich war. In Gedanken ließ ich noch mal den Tag Revue passieren lassen. Ich wusch mir noch die Haare und das Duschgel duftete herrlich. Leise summte ich mein Lieblingslied und manche Passagen sang ich sogar lauthals mit. Als ich fertig war, schob ich die Tür beiseite, damit ich raussteigen konnte. Ich schnappte mir das Handtuch und trockneten mein Gesicht ab. Ich schaute wieder in den Spiegel und mir wäre fast das Herz stehen geblieben. Hastig drehte ich mich um und starrte unfassbar zu der Person, die hinter mir mit verschränkten Armen an der Wand stand. "Äh...a....." Ich wollte etwas sagen, doch meine Kehle war auf einmal so trocken. Der Junge grinste über sein ganzes Gesicht. "Rache ist süß!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)